Krefeld/Duisburg,
29. April 2022 -
In der kommenden Woche startet die Autobahn GmbH Rheinland
mit der aktiven und vorbeugenden Bekämpfung des
Eichenprozessionsspinners. Punktuell kann es zu
Verkehrseinschränkungen und Sperrungen von Parkplätzen von
kürzerer Dauer kommen. Mit einer großen Beeinträchtigung auf
den Verkehrsfluss ist nicht zu rechnen.
Hintergrund
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners krabbeln aufgrund
des milden Winters bereits jetzt durch die Eichen des
Rheinlands. Die Brennhaare der Raupen, die ab dem dritten
Larvenstadium ausgebildet werden, können bei Menschen
schwere allergische Reaktionen der Haut und Atemwege
auslösen. Um dies zu verhindern, wird mit Hochdruckspritzen
ein Biozid auf die frischen Triebe der Eichen aufgebracht –
zum Schutz der Autofahrer*innen aber auch der
Mitarbeiter*innen der Autobahn GmbH.
Die Autobahnmeistereien haben bei ihrem Einsatz gegen den
Eichenprozessionsspinner insbesondere die Gesundheit von
Parkplatznutzenden im Blick, die sich neben befallenen
Bäumen aufhalten und so die Brennhaare einatmen oder
Hautkontakt haben könnten. Gleichzeitig gelten die Maßnahmen
aber auch dem Schutz der Straßenwärter*innen, die bei der
Grünpflege, bei Reinigungs- oder Reparaturarbeiten mit den
Brennhaaren in Kontakt kommen könnten. Aus diesem Grund
erfolgt die Bekämpfung auch an Stellen, an denen der
Autobahnverkehr ansonsten nur vorbeirollt.

Mit Hochdruckspritzen erfolgt die gezielte Bekämpfung
„Mit unseren Hochdruckspritzen lassen sich auch Astkronen in
mehr als 20 Meter Höhe erreichen. Somit können wir den
Wirkstoff gezielter denn je auf den jungen Blättern der
Eichen zum Einsatz bringen“, freut sich Andreas Raedt,
Geschäftsbereichsleiter Betrieb & Verkehr bei der Autobahn
GmbH Rheinland. Die Raupe frisst das Blatt, und erst im Darm
der Raupe entfaltet der für Menschen und Tiere ungefährliche
Stoff seine Wirkung. Die Raupen sterben ab, bevor sie die
für Menschen gefährlichen Brennhaare ausbilden können. Den
Ausgangsstoff für das Biozid liefert das Bodenbakterium
Bacillus thuringiensis.
Gezielt und effektiv verläuft der Einsatz gegen den
Eichenprozessionsspinner aber auch deshalb, weil die
Einsatzorte im Vorfeld exakt kartiert wurden. Die Arbeiten
vor Ort – mit Schwerpunkt im Mai/Juni – werden von
erfahrenen Mitarbeiter*innen und eigener Sprühtechnik der
Autobahn GmbH bestritten.
„Dies gibt uns die nötige Flexibilität, die wir für die –
zum Teil auch mehrfache – Bekämpfung der Raupe in den
verschiedenen Vegetationsräumen unseres
Niederlassungsgebietes benötigen“, betont Andreas Raedt.
Pilotprojekt gestartet
Zusätzlich zum gezielten Einsatz von Insektiziden haben
die Autobahnmeistereien im Rheinland ein Pilotprojekt zur
natürlichen Beseitigung der Schädlinge gestartet. An
ausgewählten Park- und Rastplätzen wurden Nistkästen für
Meisen aufgehängt. Blau- und Kohlmeisen fressen die jungen
Eichenprozessionsspinner-Raupen so lange diese noch keine
Brennhaare haben. Neuste Studien aus den Niederlanden
zeigen, dass Kohlmeisen auch Raupen mit Brennhaaren
verspeisen. Im kommenden Jahr soll die Zahl der Nistkästen
ausgeweitet werden, um so langfristig den Einsatz von
Insektiziden verringern zu können.
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