Politik in DU  
Einzelhandels- und Zentrenkonzept Duisburgs

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Strategische Ziele der Stadt - Kaufkraftbindung und Nahversorgung

Duisburg, 4. März 2010 - Der Einzelhandel unterliegt seit Jahren einer deutlichen Dynamik. Dieser bundesweit zu verzeichnende Trend ist auch für den Einzelhandelsbestand der Stadt Duisburg zu erkennen.

Fakt ist, dass es zu den Zeiten, als die Stadt Multi Casa plante, der Einzelhandelszentralitätswert einer Stadt mit Anspruch auf die Bezeichnung Oberzentrum in Duisburg 2004/2005 bei 90,9 - ab 1978 lag dieser bei 100 %, dann begann der Sinkflug - lag und ein Kaufkraftabfluss von über 220 Millionen Euro per anno vorlag. Zum Vergleich: Oberhausen lag durchs das CentrO bei 123, Essen bei 108, Düsseldorf bei 130 und Mülheim (RheinRuhrCentrum) bei 133.
Die Beschäftigtenzentralität als weitere Richtgröße lag 2004 in Duisburg bei 91,9 udn dokumentieret die Defizite der Stadt.

Schon damals aber bestand die Möglichkeit, Multi Casa (inklusive Möbel bzw. Baumarkt) - vom Rat von November 2000 bis zum 24. Februar 2003 als Entwurf abgesegnet - und Forum/Citypalais zu installieren, was aber auf Druck von Entwickler und dem Machtwechsel in der Stadt bei der Kommunalwahl 2004 politisch versenkt wurde.

Ende 2009 und Anfang 2010 sehen nach Inbetriebnahme von IKEA im Norden, des Citypalais 2007 und des Forums im September 2008 die Zahlen natürlich ganz anders aus, liegt Duisburg jetzt noch ohne die Entwicklung der Duisburger Freiheit einen Einzelhandelszentralitätswert von 103 (Oberhausen 107) erreicht.

Den Einzelhandelsbestand in Duisburg differenziert nach Größenklassen

Abbildung 9: Einzelhandelsbestand nach Größenklassen auf Ebene der Gesamtstadt

Quelle: Einzelhandelsbestandserhebung Stadt + Handel 05-07/ 2008; Verkaufsflächen auf 10 m² gerundet

Die großflächigen Einzelhandelsbetriebe mit Verkaufsflächen von über 800 m² machen in ihrer Anzahl weniger als rd. 10 % des Gesamtbestandes aus, nehmen aber fast 60 % der gesamten Verkaufsfläche ein. Dagegen hat die größte Anzahl der Einzelhandelsbetriebe in Duisburg (rd. 70 %) 100 m² oder weniger an Verkaufsfläche vorzuweisen und macht somit nur rd. 11 % an der gesamten Verkaufsfläche aus.

Den betriebswirtschaftlich bedingten Entwicklungen stehen landesplanerische und
städtebauliche Zielvorstellungen auf Basis gesetzlicher Grundlagen verschiedener räumlicher Ebenen und aufgrund politischer Beschlüsse gegenüber, die mit den Vorstellungen der Einzelhandelsanbieter sowie der Investoren in Einklang zu bringen sind.
Hierzu bietet das kommunale Einzelhandels- und Zentrenkonzept als Fachbeitrag zur städtischen Bauleit- und Stadtentwicklungsplanung gezielte Lösungsempfehlungen an. Der Stadt Duisburg liegt nunmehr eine umfassende analytische Ebene – bezogen auf absatzwirtschaftliche Daten der Angebots- und Nachfrageseite wie auch städtebauliche und bauplanungsrechtliche Rahmenbedingungen – mit einer Herleitung der notwendigen räumlichen funktionalen Steuerungsinstrumente für einzelhandelsrelevante Nutzungen vor.
Das kommunale Einzelhandels- und Zentrenkonzept soll als politisch gestütztes Instrument1 eine grundlegende und strategische Arbeitsbasis für den Stadtentwicklungsprozess der nächsten Jahre bilden.

Strategische Einordnung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes
Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept ist eingebettet in einen Prozess der nachhaltigen Stadtentwicklung, d. h. einer gesamtstädtischen, strategischen Planung mit einem Zeithorizont von 15 bis 20 Jahren und bildet eine Grundlage für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes. Aktuell erarbeiten die am Stadtentwicklungsprozess beteiligten Dezernate der Stadtverwaltung Duisburg insgesamt zehn Fachkonzepte, in denen sie die zu erwartenden Herausforderungen und die zukünftigen Bedürfnisse ihres Handlungsfeldes benennen und Strategien entwickeln. Das Projekt 2 vernetzt diese fachlichen Grundlagen und führt sie querschnitts- und zukunftsorientiert in der gesamtstädtischen
„Strategie für Wohnen und Arbeiten“ zusammen. Kennzeichnende Elemente des Projektes sind der interdisziplinäre Ansatz, eine gesamtstädtische und zukunftsorientierte Betrachtungsweise und eine weitreichende, dialogorientierte Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Fachakteuren. Bei der Erarbeitung sämtlicher Konzepte und Strategien.

Strategische Ziele der Stadt Duisburg

Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept bildet einen Teilbaustein des Fachkonzeptes „Stadtstruktur – Städtebau/ Freiraum/ Handel“. Es fungiert einerseits als Entscheidungsgrundlage für die Steuerung des Einzelhandels sowie der Sicherung der Nahversorgung und zeigt andererseits durch strategische Zielaussagen Perspektiven für die zukünftige Entwicklung der Zentren und des Handels in der Stadt Duisburg auf.

Der Gender-Aspekt wird in diesem Einzelhandels- und Zentrenkonzept mehrfach berücksichtigt. Generelles Ziel des Konzeptes ist es, die Einzelhandelsentwicklung möglichst auf die Zentren auszurichten, weil damit gewährleistet werden kann, dass die bestehenden Versorgungsstrukturen für alle Bevölkerungsgruppen aufrecht erhalten bzw. weiterentwickelt werden können. Damit verbunden ist eine gute Erreichbarkeit für die dort ansässige Wohnbevölkerung. Eine bedeutende Rolle für den Gender-Aspekt hat auch das Nahversorgungskonzept.

Es soll gewährleisten, dass eine Versorgung mit Artikeln des täglichen Bedarfs möglichst fußläufig erreicht werden kann. Hierin einbezogen sind auch Wochenmärkte.  Weitergreifende Steuerungsmöglichkeiten hinsichtlich des Gender-Aspektes sind jedoch innerhalb des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes sehr begrenzt, da die Instrumenterechtlich lediglich quantitative Regelungen vorgeben.

Anwendungsfelder und Methodik
Die Aufgaben des kommunalen Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes bestehen darin, der Stadt Duisburg eine aktuelle, fachlich fundierte und empirisch abgesicherte Entscheidungsbasis sowie Empfehlungen zur planungsrechtlichen Beurteilung neuer Einzelhandelsvorhaben zum Ausbau oberzentraler Einrichtungen, zur Sicherung und Weiterentwicklung der zentralen Versorgungsbereiche, zur Sicherung und Ergänzung der wohnortnahen Grundversorgung, für künftige Bauleitplan-Aufstellungs- und Änderungsverfahren, zur Steuerung und Begrenzung zentrenrelevanter Randsortimente und nicht zuletzt für die interkommunale Abstimmung und die kommunale Abwägung zur Verfügung zu stellen.
Um diese Zielsetzungen zu erreichen, sind verschiedene Bausteine erforderlich, die sich wie folgt im Rahmen der Erarbeitung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes darstellen: Bausteine

Markt- und Standortanalyse
Die Markt- und Standortanalyse besteht einerseits aus der Untersuchung und Bewertung der Angebots- und Nachfragedaten sowie andererseits aus der flankierenden Analyse städtebaulicher Merkmale der bedeutenden Einzelhandelsstandorte. Einführend werden im Folgenden die für eine Einschätzung des Einkaufsstandorts Duisburg relevanten Kennzahlen dargestellt.

Duisburg im regionalen Vergleich
Die insgesamt 3.022 Einzelhandelsbetriebe in Duisburg verfügen über eine Verkaufsfläche von rd. 723.000 m².3 Der Einzelhandelsbestand in Duisburg stellt sich im regionalen Vergleich mit den Oberzentren Düsseldorf, Essen und Dortmund als ausbaufähig dar. Das regionale Einzelhandelskonzept für das westliche Ruhrgebiet sieht für Oberzentren eine anzustrebende Vollversorgung erst dann als erreicht an, wenn die Zentralität 120 % erreicht.

Ergebnisse auf Ebene der Gesamtstadt
Die im Jahr 2008 ermittelte Anzahl der Betriebe und die Verkaufsfläche veränderten sich gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2001 (GfK Prisma; 3.115 Betriebe und rd. 596.000 m²) und spiegelt die bundesweit vorzufindenden Trends im Einzelhandel – Verringerung der Betriebszahl bei gleichzeitiger Erhöhung der Verkaufsfläche – wider. Duisburg weist über alle Sortimentsbereiche eine Verkaufsflächenausstattung von gerundeten 1,5 m
2 je Einwohner auf (vgl. nachstehende Tabelle).
Angebots- und Nachfragedaten auf Ebene der Gesamtstadt Duisburg

Für Duisburg wurde ein Einzelhandelsumsatz von rd. 2.400 Mio. € ermittelt. Gut die Hälfte dieses Umsatzes wird durch die überwiegend kurzfristigen Bedarfsgüter erzielt, während ein Drittel des Umsatzes auf mittelfristige Bedarfsgüter entfällt und rd. ein Fünftel auf die langfristigen Bedarfsgüter. Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft4 für Duisburg liegt mit rd. 2.300 Mio. € unter dem gesamtstädtischen Einzelhandelsumsatz. Dies entspricht einer Zentralität für Duisburg über alle Sortimentsbereiche von 103 %.5 2.3 Ergebnisse auf Ebene der Stadtbezirke Die folgenden Tabellen stellen die Verkaufsfläche, die einzelhandelsrelevante Kaufkraft sowie die Zentralität differenziert nach den jeweiligen Stadtbezirken der Stadt Duisburg vergleichend gegenüber.

Vergleich der Stadtbezirke – Verkaufsfläche (in m²)

Leitlinien für die künftige Einzelhandelsentwicklung

Bevor aufbauend auf der Markt- und Standortanalyse konkrete Instrumente entwickelt und vorgestellt werden können, sind zunächst übergeordnete Leitlinien zur künftigen Einzelhandelsentwicklung in Duisburg abzuwägen. Hierzu werden neben den landes- und regionalplanerischen Vorgaben absatzwirtschaftliche und räumliche Entwicklungsmöglichkeiten in Form von Szenarien erörtert.

Landes-, regionalplanerische und regional abgestimmte Zielvorgaben für Duisburg Die Grundlagen der kommunalen Einzelhandelssteuerung bilden trotz der kommunalen Planungshoheit die landes- und regionalplanerischen Vorgaben:

Mit § 24 a geändertes LEPro NRW, soll die Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsbetriebe künftig präziser als bisher gesteuert werden. Zur Erreichung dieser Ziele greift die Novellierung des LEPro NRW den 2004 neu ins BauGB aufgenommenen und zuvor schon in § 11 Abs. 3 BauNVO verankerten Begriff der zentralen Versorgungsbereiche auf. Zukünftig sollen Einzelhandelsbetriebe, die von § 11 Abs. 3 BauNVO erfasst werden und sofern sie  ein zentrenrelevantes Kernsortiment aufweisen, nur noch in zentralen Versorgungsbereichen zulässig sein.

Der für die Stadt Duisburg relevante Regionalplan für den Regierungsbezirk Düsseldorf (GEP 99) ist aus dem Jahr 2000. Dieser beinhaltet regionalplanerische Ziele, die eine Konkretisierung der landesplanerischen Vorgaben darstellen und bei der weiteren Erarbeitung dieses Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes zugrunde zu legen sind.
Für das westliche Ruhrgebiet und Düsseldorf liegt ein regionales Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2004 vor, in dem übergeordnete Leitlinien für eine abgestimmte regionale Einzelhandelsentwicklung erstellt wurden. Übergeordnetes Ziel ist es, die Zentrenstruktur nachhaltig zu sichern, zu stärken und zu optimieren. Für Oberzentren wird eine anzustrebende Vollversorgung als erreicht angesehen, wenn ein Zentralitätswert von 120 % erreicht wird.

Absatzwirtschaftlich tragfähiger Entwicklungsrahmen
Der absatzwirtschaftlich tragfähige Entwicklungsrahmen dient als Kenngröße zur Einordnung und Bewertung zukünftiger Einzelhandelsentwicklungen. Der Zielcharakter des § 24 a LEPro NRW wurde jüngst vom OVG NRW in Frage gestellt (Urteil AZ 10 A 1676/08). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Zukünftig ist aber davon auszugehen, dass diese Vorgaben jedoch mindestens als Grundsatz der Raumordnung und Landesplanung einzuordnen sind.

Methodik und Berechnungsgrundlagen zur Potentialermittlung
Der Berechnung werden die folgenden Parameter zugrunde gelegt:

 Bevölkerungsentwicklung in Duisburg

 Entwicklung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft pro Kopf (Entwicklung der

Verbrauchsausgaben sowie Entwicklung des Anteils einzelhandelsrelevanter Ausgaben an den Verbrauchsausgaben)

 Entwicklung der Flächenproduktivitäten - wobei folgende Entwicklungsannahmen für den Betrachtungszeitraum 2009 bis 2019 getroffen werden:

 Derzeit leben 491.603 Menschen (2009) in Duisburg. Es wird von einer rückläufigen Entwicklung ausgegangen, für das Jahr 2014 werden rd. 478.100 Einwohner und bis zum Jahr 2019 rd. 464.400 Einwohner prognostiziert.
Zukünftige Bevölkerungsentwicklung in Duisburg

Räumliche Entwicklungsszenarien für Duisburg
Die Erarbeitung von Szenarien für die künftige Entwicklung des Einzelhandels stellt einen zentralen Baustein des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes auf der Zielebene dar. Die Szenarien basieren auf unterschiedlichen politischen und planerischen Annahmen und werden hinsichtlich ihrer jeweiligen unterschiedlichen ökonomischen und städtebaulichen Folgewirkungen beschrieben. Durch die Szenarien werden Zusammenhänge der Duisburger Zentrenentwicklung und der Standort- und Nahversorgungsstruktur aufgezeigt. Auf diese Weise wird eine wichtige Grundlage für die Leitbilddiskussion geschaffen, die sich mit den verbindlichen Zielvorstellungen für die gesamtstädtischen Einzelhandelszentren auseinandersetzt.

Szenario 1: Konzentration auf die Mitte
Im Mittelpunkt dieses Szenarios steht die konzentrierte Einzelhandelsentwicklung auf einen zentralen Versorgungsbereich. Ziel dieses modellhaften Planungskonzeptes ist die Steigerung der gesamtstädtischen Ausstrahlung nach außen durch eine Konzentration zukünftiger Entwicklungen im Einzelhandel auf ein Hauptzentrum, während die Entwicklung der übrigen Einzelhandelsstandorte im Stadtgebiet nicht weiter verfolgt wird.

Vorhaben, die außerhalb des Hauptzentrums in den Nebenzentren (vgl. Kap. 4.1), in den Nahversorgungszentren und in sonstigen städtebaulich integrierten oder nicht integrierten Lagen geplant sind, werden weitestgehend zurückgestellt.

Szenario 2: Mehrere Hauptzentren
Dieses Szenario basiert auf der Etablierung weiterer Angebotsschwerpunkte unter Berücksichtigung der vorhandenen polyzentralen Struktur. Ebenso wie in Szenario 1 ist das Ziel hierbei eine Steigerung der gesamtstädtischen Ausstrahlung nach außen. Die Umsetzung des Szenarios erfordert eine Konzentration der zukünftigen Einzelhandelsentwicklungen auf die zu etablierenden Hauptzentren, während die Entwicklung ergänzender Einzelhandelsstandorte, ebenso wie in Szenario 1, im Stadtgebiet nicht weiter angestrebt wird.
Szenario 3: Gießkannen-Prinzip
Im Mittelpunkt des Szenarios „Gießkannen-Prinzip“ steht die Entwicklung eines flächendeckenden feinmaschigen Versorgungsnetzes von zentralen Versorgungsbereichen. Die Umsetzung erfordert eine Gleichstellung der Zentren ohne einen wesentlichen Einzelhandelschwerpunkt herauszubilden und eine gleichmäßige Verteilung der Einzelhandelsentwicklung auf jegliche zentrale Versorgungsbereiche. Mittel- bis langfristig betrachtet ist hiermit aufgrund der interkommunalen Kaufkraftumverteilung eine Verschiebung der Einzelhandelsentwicklung von den vorhandenen Zentren hin zu weiteren Standortbereichen, v. a. zu den ehemals städtebaulich nicht integrierten Standorten verbunden.

Szenario 4: Gegliederte Zentrenentwicklung
Im Mittelpunkt des Szenarios „Gegliederte Zentrenentwicklung“ steht die Sicherung und Entwicklung der bestehende Strukturen aufgreifenden Zentren- und Standortstruktur. Hierzu ist es notwendig, die vorhandenen Zentren- und Standortbereiche entsprechend ihrer jeweiligen Funktion zu gliedern. Im Rahmen ihrer jeweiligen Funktionszuweisung profitieren alle Einzelhandelsstandorte von dieser städtebaulich-funktionalen Zentrenstärkung.

Instrumentelles Umsetzungs- und Steuerungskonzept

Das Zentrenkonzept
Im Zentrenkonzept wird das abgestufte System aller zentralen Versorgungsbereiche unterBerücksichtigung des Entwicklungsleitbildes für Duisburg definiert. Es baut auf der städtebaulichen Bestandsbewertung der relevanten Zentren auf und beinhaltet zudem Entwicklungsempfehlungen für die einzelnen zentralen Versorgungsbereiche.

In der planerischen Praxis der Zentrendefinition ergibt sich in der Regel ein hierarchisch abgestuftes kommunales System aus Hauptzentren, aus Nebenzentren und aus Nahversorgungszentren. Zusammen mit den übrigen Einzelhandelsstandorten im Stadtgebiet bilden die zentralen Versorgungsbereiche das gesamtstädtische Standortsystem. Das hierarchisch abgestufte System der örtlichen zentralen Versorgungsbereiche und sonstiger Standorte

In der Herleitung der zentralen Versorgungsbereiche für Duisburg werden insgesamt folgende Aspekte berücksichtigt:

Warenspektrum, Branchenvielfalt, räumliche Dichte, Funktion und Anordnung des Einzelhandelsbesatzes,

Dichte ergänzender öffentlicher wie privater Zentren- und Versorgungsfunktionen wie etwa Dienstleistungen und Verwaltung, Gastronomie, Bildung und Kultur,

 Lage innerhalb des Siedlungsgebietes, die verkehrliche Einbindung in das öffentliche Personennahverkehrsnetz, die verkehrliche Erreichbarkeit für sonstige Verkehrsträger, bedeutende Verkehrsanlagen für das Zentrum wie etwa Busbahnhöfe und Stellplatzanlagen,

 städtebauliche Dichte und stadtstrukturelle Aspekte sowie

die Gestaltung und Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes.

Hauptzentren
Nebenzentren
Nahversorgungszentren

Unter Berücksichtigung der genannten Kriterien und Aspekte ergeben sich für Duisburg 23 zentrale Versorgungsbereiche, die in ihrer räumlichen Festlegung je nach Einstufung in die Zentrenhierarchie unterschiedlich groß festgelegt sind.

Die Haupt- und Nebenzentren sollen Ansiedlungsschwerpunkte der zukünftigen großflächigen Einzelhandelsentwicklung in Duisburg für sämtliche Sortimentsbereiche – insbesondere für zentren- und nahversorgungsrelevante sowie in Teilen für nicht zentrenrelevante Sortimente – werden.

Die zentralen Versorgungsbereiche in Duisburg
Für Duisburg werden unter Anwendung der vorgestellten Kriterien, Zielüberlegungen und des übergeordneten Entwicklungsleitbildes insgesamt 23 zentrale Versorgungsbereiche definiert.

Diese Zentren unterscheiden sich in ihrer jeweiligen Einzelhandelsausstattung und Versorgungsfunktion. Entsprechend ihrer jeweiligen Hierarchiestufe sollen sie als zentrale Versorgungsbereiche auch künftig abgestufte Funktionen übernehmen, insbesondere vor dem Hintergrund einer gesamtstädtisch bestmöglichen Aufgabenteilung und der Vermeidung wechselseitiger Funktionsbeeinträchtigungen. Diese Hierarchisierung orientiert sich zum einen an dem übergeordneten Entwicklungsleitbild für die Stadt Duisburg und greift zum anderen die bestehenden Strukturen auf. Zudem fließen auch stadtentwicklungspolitische Zielvorstellungen der Stadt Duisburg, z. B. in der Etablierung des zentralen Versorgungsbereichs Hamborn/ Marxloh als zweites Hauptzentrum, mit ein. Die nachstehende Abbildung verdeutlicht die räumliche Ausgestaltung des Zentren- und Standortkonzeptes für die Stadt Duisburg.
Die Lage der zentralen Versorgungsbereiche im Stadtgebiet Duisburg