Duisburg, 28. Juni 2021 - FC Schalke 04 - SF
Hamborn 07 14:0 (4:0) Das Highlight zum
Saisonausklang und die Verabschiedung ihres Trainers
Michael Pomp hatten sich die Sportfreunde Hamborn 07
sicherlich etwas anders vorgestellt. Im
freundschaftlichen Revierduell beim
Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 setzte es für die
Löwen eine bittere 0:14 Niederlage.
Neben der
seit vielen Monaten fehlendem Spielpraxis war ein
hoch motivierter und trotz zahlreicher Wechsel wie
aus einem Guss spielender FC Schalke 04 sicherlich
ein weiterer Grund für die derbe Klatsche der Löwen
im altehrwürdigen Gelsenkirchener Parkstadion.
Gaben sich die Knappen in der ersten Hälfte, als
„07“ noch gut dagegen halten konnte, mit Treffern
durch Benito Raman (4.), Salif Sané (10.), Blendri
Idrizi (15.) und Marvin Pieringer (40.) noch recht
bescheiden, zeigten sie sich nach fast komplettem
Wechsel der Mannschaft zur Pause im zweiten
Durchgang brutal effektiv und legten 10 Treffer
nach. Hierbei hoben sich Neuzugang Simon Terodde mit
einem Dreierpack (57., 63. und 78.) und die
russische Leihgabe Jaroslav Mikhailov mit einem
Doppelpakt (47. und 72.) aus einem insgesamt starken
königsblauen etwas hervor. Die restlichen Treffer
für Schalke markierten Timo Becker (48.), Münir
Levantesi Mercan (54.), Marcin Kaminski, Nassim
Boujellab (87.), und Mehmet-Can Aydin (89.).
Löwen-Keeper Dominik Schäfer, nach langer Spielpause
und Verletzung endlich einmal wieder zwischen den
Pfosten, war an diesem Tag nicht zu beneiden.
Trotz der deutlichen Niederlage war Michael
Pomp, der vorläufig zum letzten Mal als
Löwen-Trainer an der Seitenlinie stand, vom Spiel
„auf Schalke“ beeindruckt: „Das Spiel war schon ein
Highlight. Es ist etwas Besonderes, einmal gegen
eine solche Mannschaft zu spielen, und auch dort zu
spielen. Einfach einmal das Feeling dort
aufzusaugen, mitzunehmen, wie dort gearbeitet wird.
Das hat schon absolut Bock gemacht. Ich glaube, das
war für alle Beteiligten eine Riesen Sache. Man kann
es einfach nur jedem gönnen, der das irgendwann
einmal erleben darf.“
Sein Team hielt anfangs
noch gut dagegen, hatte sogar die ein oder andere
Möglichkeit, musste dann spätestens mit Beginn der
zweiten Halbzeit aber den Begleitumständen Tribut
zollen. „Ob es nun die achtmonatige Spielpause ist,
oder die Tatsache, dass wir wegen des Kaderumbaus
als Mannschaft auseinander brechen, während Schalke
gerade dabei ist, eine neue Mannschaft aufzubauen.
Daneben war es heute mega warm, dann waren wir heute
sehr jung im Team. Da waren einige Jungs dabei, die
heute ihr erstes Seniorenspiel gemacht haben, und
das dann direkt auf Schalke“, zählt Michael Pomp
einige dieser Begleitumstände auf, wobei er dem
Nachwuchs ein großes Kompliment macht: „Die Jungs
haben sich klasse geschlagen und alles gegeben.
Neben diesen besonderen Umständen sieht der
Löwen-Coach aber eine Gründe für den
Qualitätsunterschied und die deutliche Niederlage.
„Am Ende des Tages muss man sagen, dass man hier
schön den Vergleich ziehen kann, worin der
Unterschied zwischen den beiden Mannschaften
besteht: Die einen sind Berufsfußballer, und der
Beruf Fußball ist insofern ein Talentberuf, und
nicht jeder hat Talent und das kann einfach nicht
jeder machen. Auf der anderen Seite stehen
Amateurfußballer, die in ihrem Rahmen versuchen, das
aufzuholen und auszugleichen, aber aufgrund ihrer
eingeschränkten Möglichkeiten natürlich überhaupt
nicht in der Lage sind, das auf Dauer zu leisten.
Und so waren Phasen, schon kleine Dinge für uns
wichtig, dass man mal zu einem Torabschluss kommt,
oder dass man mal zwei, drei Pässe aneinander
gekettet bekommen hat.“
„Morgen früh werden
die Schalker wieder trainieren, und unsere Jungs
stehen morgen früh wieder bei der Arbeit“, fasst
Michael Pomp die unterschiedlichen Rahmenbedingungen
von Profis und Amateuren kurz und knapp treffend
zusammen.
Gleichwohl schätzt der Übungsleiter
das Erfahrungspotenzial aus den direkten Vergleichen
zwischen Profis und Amateuren: „In solchen Spielen
können alle Spieler, gerade aber die jüngeren, so
viel lernen, erkennen wie viel Luft noch nach oben
ist in ihren Leistungen, was man sich noch alles
antrainieren kann, wie Ehrgeiz aussieht und wie
Leistung auch noch anders aussehen kann. Das sollte
man mitnehmen, und man sollte auch den Unterschied
zwischen Amateur- und Profifußball erkannt haben.“
So war es letztendlich für den Coach auch nicht
verwunderlich, dass sein Team in der zweiten Hälfte
eingebrochen ist und selbst auch keine Chance mehr
hatte. Gleichwohl war Michael Pomp nicht
unzufrieden: „Trotz aller Widrigkeiten haben wir das
immer noch toll gemacht und alles gegeben. Ich
glaube, heute Abend wird keiner ins Bett gehen, und
das Gefühl haben, dass er dieses Spiel hätte missen
wollen, auch wenn es für den ein oder anderen
sicherlich die höchste Niederlage seiner Karriere
gewesen sein dürfte.“
Auch für sich selbst
sieht Michael Pomp das Spiel als besonderen Moment
zum Abschluss seiner Tätigkeit bei Hamborn 07: „Es
war ein schönes Erlebnis zum Abschied. Jetzt kann
jeder seiner Wege gehen. Ich habe den Jungs alles
Gute gewünscht. Ich werde weiterhin 07-Fan bleiben,
mir auch sicherlich weiterhin einige Spiele ansehen
und freue mich dann auf ein Wiedersehen mit den
Jungs. Wer weiß, wann uns in welcher Form sich die
Wege noch einmal kreuzen.“
Neben Michael Pomp
wird auch Co-Trainer Philipp Peitgen das Löwen-Rudel
verlassen. Daneben werden uns folgende Spieler
zum Saisonende verlassen: Lars Gronemann Erkut
Ay Reid Osei (SV Genc Osman Duisburg) Nico
Klotz ( SV Scherpenberg ) Julian Grevelhörster (
SV Scherpenberg ) Steffen Herzog ( TV Jahn
Hiesfeld ) Nils Bothe (SC Buschhausen 1912 )
Kim Hyunsoo Can Yilmaz
Michael Pomp,
Co-Trainer Philipp Peitgen und die scheidenden
Spieler wurden offiziell bereits am vergangenen
Donnerstag von der Vereinsspitze verabschiedet. Die
Hamborner Löwen bedanken sich an dieser Stelle noch
einmal ausdrücklich bei Ihrem Trainer und Co-Trainer
für die geleistete Arbeit und bei allen Spielern für
ihren Einsatz.
Wir wünschen den Trainern und
Spielern für ihre neuen sportlichen Aufgaben viel
Erfolg und für ihre Zukunft alles Gute!
Startformation FC Schalke 04:
Langer, Mendyl, Latza, Raman, Flick, Pieringer,
Sané, Ranftl, Becker, Idrizi, Calhanoglu
Startformation SF Hamborn 07:
Schäfer, Helling, Neul, Stuber, Bode, Keinert,
Forbeck, Grevelhörster, Bothe, Nazikkol, Ay
Schiedsrichter: Selim Erk (Arminia Holsterhausen)
Tore: 1:0 Raman (4.), 2:0 Sané
(10.), 3:0 Idrizi (15.), 4:0 Pieringer (40.), 5:0
Mikhailov (46.), 6:0 Becker (48.), 7:0 Mercan (54.),
8:0 Terodde (FE, 57.), 9:0 Terodde (63.), 10:0
Mikhailov (72.), 11:0 Kaminski (73.), 12:0 Terodde
(78.), 13:0 Boujellab (87.), 14:0 Aydin (89.)
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