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Straßen alphabetisch sortiert | ||
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Nachtigallental Der Waldweg Nachtigallental liegt nördlich der Eisenbahnstrecke nach Mülheim und folgt ihr von der Autobahn A3 bis zum Grenzweg an der Stadtgrenze nach Mülheim. Er ist bereits auf einem Stadtplan von 1878 verzeichnet, aber erst 1925 erscheint der Name erstmals auf einem Stadtplan. Die Nachtigall ist ein Singvogel, der zur Drosselgruppe der „Erdsänger“ gehört. Ihr Winterquartier ist das tropische Afrika. Nettelbeckstraße Die Nettelbeckstraße ist die Verbindung vom Sternbuschweg zur Lotharstraße über die Gneisenaustraße hinweg, an den von Süden kommenden Straßen Schenkendorf- und Lenaustraße vorüber, wobei zuletzt die Eichendorffstraße durchquert wird. Die Fortsetzung der Nettelbeckstraße (nach Nordwesten) über den Sternbuschweg hinaus ist der Schemkesweg. Die Straße entstand je nach der Bebauung in verschiedenen Abschnitten. In den Akten taucht der Name der Straße zum ersten Mal am 18. Januar 1929 im Zusammenhang mit beabsichtigten Baumaßnahmen des Duisburger Wohnungsbauvereins auf. Die erste Erwähnung im Adressbuch findet sich 1930 mit einigen - noch namenlosen - Neubauten. 1931 werden dort die ersten 7 bewohnten Häuser genannt, deren Eigentümer der Wohnungsbauverein Duisburg, Sitz Akazienhof, ist. Zur gleichen Zeit gibt es in Hamborn-Schmidthorst eine Nettelbeckstraße. Joachim Nettelbeck (Kolberg/Pommern 20.9.1738 - 29.1.1824 Kolberg), zunächst Seemann, dann Brauer, der sich schon 1761 bei der Belagerung Kolbergs durch die Russen ausgezeichnet hatte, verteidigte seine Vaterstadt als Bürgeradjutant zusammen mit dem preußischen Heerführer von Gneisenau (s. Gneisenaustraße) 1807 erfolgreich gegen die Franzosen. Für seine Verdienste erhielt er verschiedene Ehrungen durch den preußischen König. Neudorfer Markt An der Ostseite der Neudorfer Straße, nördlich von der Bismarckstraße, südlich von der Seilerstraße und im Osten, gegenüber der Christus-Kirche, von der Hebbelstraße begrenzt, liegt der Neudorfer Markt. Die Anlage dieses (neuen) Marktes wurde am 14. Juli 1891 in der Duisburger Stadtverordneten-Versammlung beschlossen. Ein Ausbau des Marktplatzes konnte erst im Jahre 1893 beginnen, nachdem gerichtliche Entscheidungen wegen Grundstückseinsprüchen einzelner alteingesessener Neudorfer Bürger erreicht worden waren. Neudorfer Straße Hinter der Eisenbahnunterführung, gegenüber dem „Haus Königsberg“ bzw. am Verwaltungsgebäude der Firma Klöckner, wo auch die Mülheimer Straße ihren Anfang nimmt, beginnt die Neudorfer Straße, führt zunächst parallel der Bahn nach Süden, wo sie auf die Neue Fruchtstraße stößt. Dort wendet sie sich in leichtem Bogen in südöstliche Richtung, bis sie zusammen mit der Grabenstraße auf die Koloniestraße trifft.
Bis über die
Mitte des vorigen Jahrhunderts hinaus wurde die Neudorfer Straße der
„Weg“ oder die „Heergasse nach Neudorf“ genannt. Im Jahre 1868 wurde
dieser Weg „chausseemäßig ausgebaut“. In den folgenden Jahren kommen
die unterschiedlichsten Bezeichnungen in den Akten im Stadtarchiv
Duisburg vor, so 1870 und 1871 Heergasse nach Neudorf, 1872 Weg nach
Neudorf (Heerstraße).
Ab 1879 können
keine Verwechslungen mehr vorkommen; denn von nun an steht der in
den Adresbüchern genannten, „vom Marientor (am Siechenhaus vorbei)
bis zum Grunewald an der Düsseldorfer Straße“ führenden Heerstraße
die nun erstmalig genannte Neudorfer Straße (als die ehemalige
Heergasse nach Neudorf) gegenüber, die hier klar ausgewiesen „von
der Mülheimer Chaussee bis zur Coloniestraße“ verläuft. Die Benennungen Heergasse und Heerstraße weisen auf den Zweck solcher Straßen hin, nämlich insbesondere Transporte von Truppen und Kriegsmaterial dort vornehmen zu können; in den hier vorliegenden Fällen also in neuerer Zeit bei Konflikten zwischen dem brandenburg-preußischen Herzogtum Kleve und dem wittelsbachischen Herzogtum Berg. Neue Fruchtstraße Die Neue Fruchtstraße ist die kurze, östlich der Eisenbahnunterführung beginnende nördliche Verbindung von der Koloniestraße zur Neudorfer Straße (parallel zur Bundesbahn). Der Name läßt vermuten, dass es auch eine „alte“ Fruchtstraße gibt oder gegeben hat. In der Tat bestand seit ihrer Anlage und Benennung im September 1900 bis zum Jahre 1954 eine Fruchtstraße, die zwar auch, und damals unmittelbar an die Eisenbahnunterführung anstoßend, an der bis an diese durchgezogenen Otto-Keller-Straße begann und, in schräger, d. h. nordöstlicher Richtung verlaufend, an der gleichen Stelle wie heute die Neue Fruchtstraße auf die abknickende Neudorfer Straße stieß.
Im Zuge der
Wiederaufbaumaßnahmen nach dem II. Weltkrieg und der dadurch
gelegentlich veränderten Baufluchtlinien von Straßen genehmigte der
Rat der Stadt Duisburg in seiner Sitzung vom 17. Oktober 1952 den
Namen dieser im Bereich der ehemaligen Fruchtstraße gelegenen Neuen
Fruchtstraße.
Der Name
Fruchtstraße erklärt sich dadurch, dass sie früher als Fahrweg durch
Ackerland führte, auf dem Getreide stand, wofür der Sammelname
„Frucht“ gebräuchlich war. Außerdem gelangte man auf diesem Wege zu
der 1821 auf der Neudorfer Heide errichteten und nach einem späteren
Besitzer als Erbslöh-Mühle bezeichneten Mühle, in der noch bis zum
Ende des 1. Weltkriegs Getreide gemahlen wurde. Nibelungenstraße Genau in der Mitte zwischen Koloniestraße und Waldstraße und parallel hierzu verläuft die Nibelungenstraße von der Wildstraße bis zur Straußstraße bzw. in den Straußplatz hinein. Im Duisburger Adressbuch von 1908 taucht die Nibelungenstraße zum ersten Mal als „unbebaut“ auf. Es ist daher anzunehmen, daß der Name für die projektierte Straße 1907 festgelegt wurde. Das Gleiche gilt übrigens für die Richard-Wagner-Straße, die damals noch - die spätere Hans-Pfitzner-Straße miterfassend - von der Waldstraße bis zur Lotharstraße geplant war. Erst Mitte der zwanziger Jahre befasste man sich mit dem Ausbau der Nibelungenstraße, und 1928 finden sich im Adressbuch die ersten sechs Häuser. Einen Hinweis darauf, weshalb man in diesem Straßenbereich nicht einen weiteren Komponisten als Namenspatron herangezogen hat, gibt es nicht. Vermutlich hat man beim Namen Richard Wagner an dessen allgemein bekanntestes Werk, den „Ring des Nibelungen“ gedacht. Das um 1200 entstandene Nibelungenlied verarbeitet in einem mittelhochdeutschen Epos verschiedene altgermanische Sagenkreise, v.a. das Siegfried-Brunhild-Motiv und den Untergang des - auch als Nibelungen bezeichneten - Volksstammes der Burgunden am Hof des Hunnenkönigs Etzel. |
Neudorfer Chronik "Op de Heid" erschienen Oktober 2005 - Herausgeber Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V. |