Hamburg/Duisburg, 1. April 2020. Die
Körber-Stiftung und das neu gegründete coronarchiv
rufen alle Kinder und Jugendliche im Rahmen eines
Mitmach-Wettbewerbs auf, sich mit den Veränderungen in ihrem
Alltag durch die Corona-Krise zu beschäftigen und diese zu
dokumentieren. Die Ausbreitung des Corona-Virus stellt alle
vor große politische, gesellschaftliche und persönliche
Herausforderungen. Doch irgendwann wird die Pandemie vorbei
sein. Aber wie wird dann von der Corona-Krise gesprochen,
wie wird die Erinnerung bewahrt? Dokumente, Zeugnisse,
Erfahrungsberichte von heute werden die historischen Quellen
von morgen bilden. Jugendliche von heute werden die
Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von morgen sein.
Der Wettbewerb soll junge Menschen motivieren, sich
verantwortungsbewusst zu verhalten und Veränderungen in der
eigenen Umgebung und Familie wahrzunehmen. »Bei dieser
Mitmach-Aktion erleben Schülerinnen und Schüler, dass sie in
der aktuellen Krisensituation selbst Quellen produzieren
können, aus denen zukünftige Generationen mehr über den
Alltag mit der Corona-Pandemie erfahren«, so Gabriele
Woidelko von der Körber-Stiftung.
Auswirkungen der
Krise dokumentieren Wie hat sich der Alltag in der
Corona-Krise verändert? Welche Auswirkungen hat die Krise
auf die Region oder die Familie? Angelehnt das Prinzip des
Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, der seit fast
50 Jahren von der Hamburger Körber-Stiftung ausgeschrieben
wird, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein eigenes
Beispiel, eine Erinnerung, ein Fundstück, ein eindrückliches
Erlebnis oder Gespräch auswählen, das zeigt, wie sich die
Krise auf die eigene Familie oder die Region auswirkt.
»Durch die Beiträge für die Mitmach-Aktion werden die
Perspektiven der Kinder und Jugendlichen auf die
Corona-Pandemie dokumentiert. Für die Historikerinnen und
Historiker in der Zukunft können das interessante Quellen
sein,« sagt der Bochumer Professor Christian Bunnenberg,
Geschichtsdidaktiker und Mitinitiator des coronarchiv.
Die Art der Präsentation ist von den Teilnehmenden frei
zu wählen: Ob Foto, kurzes Video- oder Audiodokument, ein
kreativer oder sachlicher Text, ein Interview, ein Plakat,
eine Collage – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
»Um die Verbreitung der Corona-Pandemie zu verlangsamen, ist
es wichtig, die derzeitigen Kontaktverbote einzuhalten.
Junge Menschen sollen in unserer Mitmach-Aktion von zu Hause
aus auf Spurensuche gehen. Gespräche und Videos mit
Großeltern und anderen Familienangehörigen lassen sich
beispielsweise sehr einfach digital aufzeichnen und
übermitteln,« so Woidelko weiter.
Alle eingereichten
Beiträge gehen in das coronarchiv über. Zudem lobt
die Körber-Stiftung zehn Buchpreise für die besten
Einsendungen aus und stellt die Preisträgerinnen und
Preisträger mit ihren Themen vor. Mitmachen können alle
Kinder und Jugendliche bis 21 Jahren. Einsendeschluss
ist der 15. Mai 2020.
Über die Körber-Stiftung
Gesellschaftliche Veränderung braucht Dialog und
Verständigung. Die Körber-Stiftung stellt sich mit ihren
operativen Projekten, in ihren Netzwerken und mit
Kooperationspartnern aktuellen Herausforderungen in den
Handlungsfeldern Innovation, Internationale Verständigung
und Lebendige Bürgergesellschaft. Seit 1973 richtet die
Körber-Stiftung den Geschichtswettbewerb des
Bundespräsidenten aus.
Über das coronarchiv
Das coronarchiv ist ein gemeinsames Public History-Projekt
der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen in
Zusammenarbeit mit dem Medizinhistorischen Museum Hamburg
und dem Museum für Hamburgische Geschichte. Das
coronarchiv versteht sich als ein freies und offenes
Onlineportal, zu dem alle beitragen können und das allen
zugänglich ist. Ziel des coronarchivs ist die
fortlaufende Sammlung, Archivierung, Kontextualisierung und
langfristige Bereitstellung von persönlichen Erinnerungen
und Fundstücken zur Corona-Krise.
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