Kirche Archiv 2009

Thomas-Gemeinde in Neudorf

Duisburg, 22. Dezember 2009 -  Die Thomas-Gemeinde ist eine Gemeinschaft in der rheinischen Landeskirche und Mitglied im Westdeutschen Gemeinschaftsverband (WGV). Ihre Räumlichkeiten liegen auf der Bismarckstraße in Neudorf.
"Thomas war ein Mensch, dessen Glauben auch Zweifel kennt. Einer, der echte Fragen an Gott hatte. Einer, der wissen wollte, woran er war. Das Gute: Seine offenen Fragen sind nicht offen geblieben. Denn Gott gibt gerne Antworten zum Leben. So bewegen auch uns Zweifel und Fragen, aber vor allem bewegt uns die Lebensverbindung mit Jesus," begründet die Gemeinde ihre Namenswahl.
Die `20er Jahre brachten wirtschaftliche Schwierigkeiten für viele Menschen, insbesondere im Ruhrgebiet. Arbeitslosigkeit bestimmte den Alltag. In dieser Zeit entstand eine Nähschule für junge Frauen. Sie war die Basis der Thomas-Gemeinde.

"Grundlage ihres Glaubens ist die Bibel. Sie spricht von "neu anfangen können", das heißt: Gottes Leben für mein Leben. Wir haben erlebt, dass ein Mensch tatsächlich neu anfangen kann - nicht erarbeitet, sondern geschenkt. Dieses neue Leben ist eine Frage des Vertrauens. Unser ganzes Vertrauen hat Jesus Christus - nicht nur sonntags," stellt die Gemeinde ihre geistigen Grundlagen vor.
Eine kleine Küche, ein wesentlich größerer Gruppenraum und Toiletten machen die Räumlichkeiten der Gemeinde aus. Und natürlich der Gottesdienstsaal. "Lasset euch versöhnen mit Gott." Dieser Spruch aus 2. Korinther 5, 20 ziert die rechte Wand. Ein gesticktes Wandbild kommt hinzu. Es zeigt Leonardo da Vinci berühmtes Bild "Das letzte Abendmahl". Auf der linken Seite gibt es drei Fenster; Grünpflanzen schmücken die Fensterbänke.
Auf der Stirnseite steht in der Mitte ein Rednerpult; rechts davon steht ein Klavier. Auffällig sind hier die beiden großen Glasfenster; die bis zum Boden reichen. Zwischen den beiden Fenstern gibt es einen schmalen Streifen Mauer. Dort hängt ein schlichtes Holzkreuz. Die beiden Fenster werden jeweils links und rechts mit einem Streifen dunkler Gardine abgeschlossen. In der Mitte der beiden Fenster hängt jeweils ein Streifen weißer Gardine. Vor jeder der so verbliebenen 4 Glasflächen hängt je ein Glasbild mit unterschiedlichen Motiven.
Am 4. Advent steht Lukas 2, 8ff ist der Predigttext.  Der Text beschreibt das 1. Weihnachtsfest überhaupt. Es gab keine Weihnachtsbäume. Es herrschte Alltag. Schließlich wusste niemand, dass Jesus geboren worden war. In Deutschland haben wir heute eine gutbürgerliche Gesellschaft, in der sich jeder das Notwendigste zum Leben kaufen kann. Das damalige Israel war von Rom besetzt. Die Menschen lebten in bitterer Armut. In dieser Situation wurde der Messias erwartet, der Israel befreit. Gleichzeitig gab es eine religiöse Renaissance. Fundamentalisten wollten das religiöse Leben erneuern. Die Zeloten verübten Attentate gegen die Besatzer, aber auch gegen die Kollaborateure. Demgegenüber gibt es die Hirten in der Weihnachtsgeschichte. Die Hirten sind durchschnittliche Leute, die einfach nur ihre Arbeit machen. Diese Menschen aus dem Alltag begegnen Gott. Sie hatten nie Zeit für Hoffnung und besondere religiöse Dinge. Sie müssen sich um ihre Tiere kümmern und sich ihr Geld und ihre Brötchen verdienen. Gott schätzt den Alltag nicht gering. Er sagt nicht umsonst, dass wir 6 Tage arbeiten und 1 Tag ruhen sollen." KaMa

Landeskirchliche Gemeinschaft Duisburg-Rheinhausen

Duisburg, 13. Dezember 2009 - Die Räumlichkeiten der Landeskirchlichen Gemeinschaft Duisburg-Rheinhausen sind in einem Haus auf der Lessingstraße untergebracht; im selben Haus gibt es auch eine Privatwohnung. Neben dem Gottesdienstsaal und verschiedenen Gruppenräumen gibt es auch eine kleine Küche und Toiletten.
Die Stirnseite des Gottesdienstsaales ist komplett mit Holz verkleidet. Auf der linken Seite stehen ein schlichtes Holzkreuz sowie ein Klavier. Die Kanzel ganz aus Holz steht auf der anderen, also rechten Seite der Stirnseite. Da 3. Advent (2009) ist, ist der Raum vorweihnachtlich geschmückt. An der Mitte der Stirnwand steht eine Leinwand, auf die die Liedtexte projiziert werden. Die Stuhlreihen sind gut besetzt; es sind rund 20 Besucher (ohne die Kinder) gekommen.
Ablauf und Inhalt des Gottesdienstes sind ähnlich wie in evangelisch-landeskirchlichen Gemeinden. Es gibt auch einen Kindergottesdienst in einem separaten Raum.
Die Predigt beschäftigt sich mit Josef, dem Vater von Jesus. "Wir vergessen leicht das, was wir haben, nämlich Jesus. Dort, wo unsere tiefste Sehnsucht liegt, möchte Gott hinein. Die Sehnsucht öffnet Herzen und Hände. Wir haben unsere Hände sehr voll. Gott muss sie erst leeren, damit er sie füllen kann.
Josef wusste, was er will, nämlich Maria. Deswegen war er mit ihr verlobt und wollte sie heiraten. Wahrscheinlich war es eine arrangierte Heirat. Josef suchte eine verlässliche, solide Grundlage. Er war ein gesetzestreuer und zuverlässiger Jude. Er war ein frommer und aufrechter Mann.
Als Maria schwanger wird, gerät seine Welt aus den Fugen. Gott sagt: Erst Ehe, dann Sex. Nun ist seine Verlobte schwanger. Das ist nicht korrekt. Stimmen Gottes Gebote dann noch? Das ist nicht die Praline, die er sich erhofft. Auch in unserer festgezurrten Religiösität stirbt manchmal der Raum für Gott, so dass Gott nicht ankommt.
Gott möchte sich aber Gehör in unserem Herzen verschaffen. Josef bleibt der Mann der Liebe, der in Zeiten der Not zu Maria hält. Er sucht das Gute für sie. Er macht Gott keine Vorwürfe und stellt Maria nicht bloß. Gott wird so zu einem redenden, tröstenden und aufmunterndem Gott. Gott möchte eine Vertrauensbeziehung und keine Angstbeziehung zu uns Menschen.  KaMa

Freie evangelische Gemeinde in Beeck

Duisburg, 20. November 2009 - Die Freie evangelische Gemeinde in Beeck gibt es ungefähr seit der Jahrhundertwende. Ihr gehören heute rund 50 Mitglieder an. Ihr Gemeindezentrum liegt etwas versteckt in einem Hinterhof auf der Magdalenenstraße. Die unscheinbare Lage wird durch das Aussehen der Räumlichkeiten ausgeglichen. Toiletten, Küchen und Aufenthaltsräume sind alle weiß gestrichen und sehen ansprechend aus.
Der Gottesdienstsaal ist ein großer, gleichfalls weiß gestrichener Raum mit Fenstern auf zwei Seiten; Blumenschmuck ziert die Fensterbänke. Der Raum ist lichtdurchflutet - viele kleine Lampen in der Decken sorgen für ausreichend Helligkeit. Und dann der Altarbereich. Er liegt an der Stirnseite des Gottesdienstraumes. In der linken Ecke steht ein Klavier, in der rechten Ecke die Kanzel. In der Mitte steht der Altartisch mit einer aufgeschlagenen Bibel und Blumenschmuck. Ungewöhnlich daran: Das Antependium ist grau; rote Kreuze sind aufgenäht. Links vom Altartisch steht ein Kerzenensemble, das von Efeu umrankt ist.
Ich besuche die Gemeinde am Ewigkeitssonntag / Totensonntag 2009. Ulrich Dörnen heißt der Gastprediger, der an diesem Sonntag für Pfarrer Klaus Philipsen vertritt. Er predigt über Psalm 49. "Der Psalm erinnert uns daran, dass unsere Zeit auf Erden nur begrenzt ist. Hoffnung in der Vergänglichkeit - ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? Vergänglichkeit - das ist für uns Alter und das Schwinden der Kräfte. Hoffnung - das ist der Neuanfang, ein Licht am Ende des Tunnels. Jeder neue Tag erinnert uns daran, daß der gestrige Tag schon Vergangenheit ist. Jede Handlung ist Vergangenheit, sobald sie ausgeführt ist, auch wenn ihre Konsequenzen in die Zukunft reichen mögen. Wir haben dem Kreislauf von Geburt, Leben und Tod nichts entgegenzusetzen. Am Ende fragen wir uns: War das alles, ein Leben voller Hetze und Arbeit? Was ist - unter religiösen Gesichtspunkten - das Ziel des Lebens?"

Gnadenkirche in Wanheimerort wird 100 Jahre alt

Duisburg, 20. November 2009 - Die Gnadenkirche in Wanheimerort wird in diesen Tagen 100 Jahre alt. Grund genug, einmal Rückblick zu halten.
"Der bescheidene "Schmiedesaal" im Hof des Wohnhauses Schmiedestraße 8 diente bis dahin als Gottesdienststätte," berichtet Pfarrer Rolf Seeger in seinem Text für das Duisburger Jahrbuch 2009. Die Einwohnerzahl im Stadtteil war zu Beginn des Jahrhunderts stark gestiegen; die Gemeinde zählte schon mehr als 4.000 Gemeindeglieder, so dass der Bau einer eigenen Kirche fast schon folgerichtig war. Der Standort am Melanchthonplatz kommt dabei nicht von ungefähr: Ein Gemeindeglied überließ der Gemeinde das Baugelände als Geschenk.
Die Gemeinde entschied sich für einen Entwurf des Architekten W. Weimann. "Man betritt die Kirche und geht durch ein Langhaus mit schmalen Seitenschiffen rechts und links. Früher gab es eine reich verzierte Decke und schwere Kronleuchter. Vorne trifft man auf das Querschiff. Der Grundriss der Kirche ist also kreuzförmig. Ganz vorne im Chorraum, wo sich heute das große Fenster befindet, blickt man auf den Altar. Darüber befinden sich Kanzel und Orgel mit der Empore für den Chor. Baulich wurde damit betont, daß der Gottesdienst ein liturgisches kommunikatives Geschehen zwischen Gemeinde, Chor und Prediger ist, in dem sich die Begegnung zwischen Gott und Mensch ereignet," berichtet Seeger.
Heinrich Voss war ein engagierter Lehrer in der Schule an der Eschenstraße. Er schlug vor, die neue Kirche "Gnadenkirche" zu nennen. "Der Name soll das Fundament des Lebens und unseren Glaubens betonen," berichtet Seeger.
Die Kirche wurde am 24. November 1909 mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Pfarrhaus und Konfirmandensaal wurden übrigens zeitgleich zur Kirche gebaut.
1908 war Wanheimerort zur Pfarrstelle erhoben worden. Das Jahr 1908 gilt somit als Gründungsjahr der "Evangelischen Gemeinde Wanheimerort". DIetrich Spering wirkte über 40 Jahre als Pfarrer an der Gnadenkirche.
Im Jahre 1917 tobte der Erste Weltkrieg. Er brachte auch eine Veränderung der Gnadenkirche. Zwei der drei Bronzeglocken wurden in der Waffenschmiede eingeschmolzen. Die Gnadenkirche erhielt erst im Jahre 1923 ihr neues Geläut. Es besteht aus drei Stahlglocken, die bis heute zum Gottesdienst rufen. 1925 wurde der Kindergarten an der Fischerstraße gebaut. Bald kam auch eine zweite Pfarrstelle östlich der Düsseldorfer Straße hinzu.
Dann kam der Zweite Weltkrieg. In der Nacht vom 21. zum 22. Mai 1944 wurde die Gnadenkirche bei einem Bombenangriff zerstört. Die Gemeinde mußte sich nun wieder in dem alten Gemeindesaal an der Schmiedestraße treffen, bis auch der in Schutt und Asche gelegt wurde. Nach dem Ende des Krieges baute die Gemeinde einen Gemeindesaal neben dem Kindergarten auf der Fischerstraße.
Nach dem Krieg stieg der Bevölkerungszahl in Wanheimerort stark an. Die Gemeinde wuchs auf über 12.000 Glieder. Zeit also, wieder eine neue Kirche, eine neue Gnadenkirche zu bauen. Die Baukosten in Höhe von 220.600 Mark kamen durch regelmäßige Spenden und den Verkauf von Grundstücken zusammen. Die Architekten Richter und Hudel aus Osnabrück wurden mit dem Bau beauftragt. "Schon die äußere Form war bescheidener als die alte Gnadenkirche," berichtet Seeger. "Unter Verzicht auf einige Anbauten, mit einem jetzt nicht mehr so hohen Turm, war es aber doch die "alte neue Gnadenkirche", die nach zweijähriger Bauzeit am 3. November 1957 wieder ihrer Bestimmung übergeben wurde. Gerne wird betont, dass das Fundament der alten Gnadenkirche auch die neue wieder aufgebaute Kirche trägt."
Auch innen sah die neue Kirche anders aus. Die Orgel und die Empore für den Chor rückten aus dem Altarraum nach hinten, rückwärts zur Gemeinde. Die Kanzel wurde vorne seitlich angeordnet. "Damit wurde der Gottesdienst mit der Predigt als Ort der Verkündung des Wortes Gottes baulich betont," berichtet Seeger. Ein acht Meter hohes Glasfenster prägt heute den Altarraum.
Die Kirche wurde dann im September 2004 noch einmal umgebaut. Eine neue Heizung, ein neuer heller Natursteinboden und eine Bestuhlung statt der Kirchbänke kamen. AR

 Evangelische Kirchengemeinde Hamborn

Duisburg, 20. November 2009 - Man schreibt das 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit ist Hamborn ein beschauliches, konfessionell ein römisch-katholisches Dorf. Als sich die Industrialisierung bemerkbar macht, strömen immer mehr Menschen auch nach Hamborn. Es wird zum "größten Dorf Deutschlands". Da auch immer mehr evangelische Menschen kommen, wird 1893 die Evangelische Kirchengemeinde Hamborn gegründet.
Waren die Menschen früher von der Kirchengemeinde Beeck aus betreut worden, übernimmt nun Pfarre Martin Reinboth die Aufgabe. Der erste Versammlungsraum der jungen Gemeinde ist ein ehemaliger Ochsenstall, der sich auf dem Gelände des Schachtes 1/6 befand.
Die Gemeinde machte sich aber schnell daran, sich nach einem würdigeren Platz für ihre Gottesdienste umzuschauen. Auch auf Betreiben der Industriellenfamilie Morian fasste die Gemeinde den Beschluss, eine eigene Kirche zu bauen. Als 1897 der Grundstein für diese Kirche gelegt wurde, gehörten 1.600 Gemeindeglieder der Hamborner Gemeinde an. Lag das Haushaltsvolumen bei rund 3.500 Reichsmarkt, sollte die Kirche 117.000 Reichsmark kosten. Was also tun? Die Muttergemeinde Beeck und der Gustav-Adolf-Verein gaben Zuschüsse. Gaben die Gemeindeglieder "Kirchbaubeiträge", spendeten namhafte Hamborner Familie rund 17.000 Reichsmarkt. Clever, wie die Hamborner damals waren, sammelten sie auch Spenden in Höhe von 13.000 Reichsmarkt in Nachbarstädten und Dörfer bis hin zur Eifel. Den Rest des Geldes lieh man sich.
Der Grundstein für die "Evangelische Kirche von Hamborn-Neumühl", wie das Gebäude damals noch hieß, wurde am 31. Oktober 1895 gelegt. Architekt der Kirche Carl Hoflein (1852 - 1943) aus Berlin. "Doflein war bei seinen Planungen dem damals modernen "Wiesbadener Programm" verpflichtet," berichtet Gemeindepfarrer Matthias Webe-Ritzkowsky in seinem Beitrag für das Duisburger Jahrbuch 2009. Wie dieses Konzept aussieht, kann dann auch im Duisburger Jahrbuch nachgelesen werden.

"Die Lage der Friedenskirche orientiert sich am Verlauf der Hauptstraße, der heutigen Duisburger Straße. Als Baumaterial wählte man, wie damals üblich, Backstein. Der konnte vor Ort hergestellt werden und war dadurch billiger als Bruchstein, den man von weit hätte hertransportieren müssen. Der Baustil von Untergeschoß und Obergeschoß ist, wie es der Vordenker Johannes Orzen gefordert hat, zweigeteilt. Das Untergeschoss lehnt sich mit kleinen Fenstern und dicken Mauern an den romanischen Stil an, das Obergeschoß mit den kleinen Bogenfenstern an den gotischen Stil. Die Kirchenbänke bilden unter Verzicht auf einen Mittelgang einen zu Altar, Kanzel und Orgel hin geöffneten Halbkreis, damit alle gleich gute Sicht haben und sich die Gemeindeglieder auch untereinander wahrnehmen können," berichtet Weber-Ritzkowsky. "Bei der ursprünglichen Innengestaltung der Wände wurde bewusst auf jeden Schmuck verzichtet. Alles sollte sich auf Altar, Kanzel und Orgel im Blickpunkt der Gemeinde konzentrieren. Die ursprüngliche Orgel wurde von der namhaften Orgelbaufirma Wilhelm Sauer, Frankfurt / Oder gebaut. Das Tauf- und Abendmahlgerät wurde von der Familie Morian gestiftet, die Altarbibel von der deutschen Kaiserin Auguste Victoria."
Glaubt man Weber-Ritzkowsky und seinem Text, hat die Friedenskirche die Zeit bis heute weitestgehend unbeschadet überstanden. Natürlich gab es immer wieder Restaurierungs- und Verschönerungsarbeiten. Aber weder 2 Weltkriege noch die wechselnden Zeichen der Zeit konnten der Kirche nennenswerten Schaden zufügen. Wer sie sich heute anschauen möchte, kann dies beispielsweise bei Musikkonzerten tun. AR

Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in Duisburg-Homberg

Duisburg, 16. November 2009 - Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in Duisburg-Homberg ist eine kleine Brüdergemeinde. Ihr "Kirchgebäude" liegt auf der Paßstraße. Die Gänsefüßchen sind deswegen angebracht, weil hier keine klassische Kirche mit Glockenturm, Kirchsaal usw. vorliegt. Im Erdgeschoß gibt es nicht nur eine kleine Küche, sondern auch Toiletten und ein Bistro. Der Gottesdiestsaal liegt im 1. Obergeschoß. Die Wände in dem schlichten Raum sind weiß und sehr hellgrün gestrichen. Links vom Eingang befindet sich ein Büchertisch, rechts vom Eingang zwei Tischreihen. Im Altarraum hängt ein großes, schlichtes Holzkreuz (ohne Figur) an der Wand. Direkt darunter steht ein Tauftisch, der Altartisch mit seinem Blumenschmuck und der Bibel etwas weiter im Saal. Vom Eingang aus gesehen links davon steht das Keyboard, rechts vom Altartisch die Kanzel. Die beiden Tische und die Kanzel sind komplett aus Holz gefertigt.
Ich besuche die Gemeinde an einem Samstag im November 2009. Die Gebetsstunde beginnt um 9.30 Uhr. Sie erinnert an den Lobpreis, wie wir ihn aus pfingstlerischen Gemeinden kennen. Es gibt Musik und Gebete, aber auch Wortbeiträge, die Gott loben und preisen. Am Ende wird das Abendmahl ausgeteilt.
So gegen 10.30 Uhr beginnt die Wortverkündigung. Sind in der Gebetsstunde 10 Personen anwesend, wächst die Gemeinde nun auf rund 20 Personen an. Das Christusbekenntnis und seine Bedeutung für die Gemeinde soll das Thema für die Predigt sein. "Jesus wollte in seinen Wesenszügen erkannt werden. Jeder Mensch muss Erkenntnis aus Bibel gewinnen und eine Entscheidung treffen. Es gibt kein Christsein ohne Gemeinde." AR

Ein Hochfelder Pfarrer auf Texel

Duisburg, 10. November 2009 - "Vor nunmehr 21 Jahren übernahm ich zum ersten Mal für drei Wochen den Dienst an deutschen Urlaubern auf Texel. Nach den sehr positiven Erfahrungen in dieser Arbeit habe ich das mit gewissen Unterbrechungen immer wieder getan. Die Stellen der Urlauberseelsorger werden vom Außenamt der EKD (Ev. Kirche in Deutschland) beschickt und in den Amtsblättern der Landeskirchen ausgeschrieben.
Man investiert für diese Arbeit 50 % privaten Urlaub, die anderen 50 % werden als Sonderurlaub gewährt. Bei der EKD genießt die Urlauberseelsorge einen sehr hohen Stellenwert - und das mit Recht. In Zeiten, da die Menschen immer seltener zur Kirche kommen, sollte Kirche dort präsent sein, wo die Menschen sind, eben auch an beliebten Urlausorten in ganz Europa. In der Tat hat sich herausgestellt, dass die Menschen in den "schönsten Wochen des Jahres" ganz einfach "besser" drauf sind und offen auf die kirchlichen Angebote eingehen.

So mancher Gottesdienstbesucher hat nach jahrelangem Fernbleiben von der Gemeinde am Ferienort wieder Kontakte geknüpft zu seinen Mitchristen. Dabei ist die gottesdienstliche Gemeinde auch auf Texel ein recht buntes "Völkchen". Es finden sich dort Menschen aus Freikirchen, aus Landeskirchen und immer wieder auch Katholiken ein. Die Arbeit vor Ort hat ökumenische Weite.
Die Gottesdienste, die jeden Sonntag zu halten sind, haben eine liturgisch offene Form. Häufig werden Kinder integriert, es wird mit Symbolen und Medien gearbeitet. Im Anschluss an den Gottesdienst ist im Gemeindehaus "Schuilhut" ein Kaffee- bzw. Teetrinken, wo es immer wieder zu interessanten Begegnungen und lohnenden Gesprächen kommt. Nach den Veranstaltungen oder nach besonderer Vereinbarung hat sich der Urlauberpfarrer für seelsorgerliche Gespräche zur Verfügung zu halten. Neben den Gottesdiensten soll pro Woche mindestens noch eine weitere Veranstaltung angeboten werden: beispielsweise ein offenes Singen, Bibelgespräche, Vorträge, Diskussionen, Diavorträge über Texel oder ökumenische Taize-Andachten in Zusammenarbeit mit der katholischen Urlauberseelsorge, die vom Bistum Essen organisiert wird, und in Kooperation mit dem holländischen Touristenpfarrer der Insel Texel. Der Urlauberseelsorger ist auch verantwortlich für die Bewerbung seiner Veranstaltungen (Handzettel, Plakate, Hinweise in der Touristenzeitung und im Lokal-Funk).
Zwar werden die sehr hohen Besucherzahlen bei den Gottesdiensten und Veranstaltungen, wie es Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre noch der Fall war, nicht mehr erreicht, der Dienst bleibt aber nach wie vor eine sehr wichtige und lohnende kirchliche Aufgabe," stellt Pfarrer Axel Hermann seine Erfahrungen als Urlauberseelsorger vor. Unter dem Titel "Ein Hochfelder Pfarrer auf Texel" ist der Text auch im Hochfelder Gemeindebrief 2/09 nachzulesen. AR

Arbeitsintensive Synode

Duisburg, 9. November 2009 - "Es war eine arbeitsintensive Synode, auf der viele Tagesordnungspunkte abgearbeitet wurden. Ich bin dankbar dafür, wie diszipliniert die Synodalen über viele Stunden mitgearbeitet haben," blickt Superintendent Armin Schneider auf die Kreissynode am vergangenen Wochenende zurück.
"Wir spüren die Finanzsynode sehr deutlich," berichtet er. "In den Jahren 2008 und 2009 konnten wir einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Wir brauchten nicht auf die Rücklagen zurückgreifen und konnten eher noch Geld der Rücklage zuführen. Im Jahre 2010 hat der kreiskirchliche Haushalt ein Volumen in Höhe von 1.8 Millionen Euro. Nur zum Vergleich: Die 15 Gemeinden, die zum Kirchenkreis gehören und jeweils einen eigenen Haushalt aufstellen und beschließen, geben 4.93 Millionen Euro aus. Der Kirchenkreis muß 2010 240.000 Euro der Rücklage entnehmen, um seinen Haushalt ausgleichen zu können.
Die Kirchensteuern, die das Finanzamt in Duisburg für uns einnimmt, kommt zuerst in einen sogenannten Kirchensteuerverteilhaushalt. Nach dem Abzug bestimmter vorgeschriebener Ausgaben (etwa für die Pfarrbesoldung und die Entwicklungshilfe) werden rund 30 % der Einnahmen dem Kirchenkreis und rund 70 % der Einnahmen den Gemeinden zur Verfügung gestellt. Es gibt auch einen Finanzausgleich zwischen den einzelnen Kirchenkreisem, um sicherzustellen, daß alle Kirchenkreise etwa gleich viel Geld zur Verfügung haben. In diesem System ist Duisburg ein nehmender Kirchenkreis.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind unsere Einnahmen um 10 % gesunken. Wir reagieren aber nicht panisch. Wir haben uns schon auf sinkende Kirchensteuereinnahmen vorbereitet. Wir wollen in den kommenden Jahren nicht wieder in die Rücklage greifen müssen, um unseren Haushalt auszugleichen. Momentan sind dort noch 600.000 Euro vorhanden. Ich möchte keine 3 Jahre so weitermachen. Mittelfristig wäre es aber Kaffeesatzleserei, eine Prognose für die kommenden Jahre zu machen."

Buß- und Bettag
Service-Telefon der evangelischen Kirche Duisburg

Der Buß- und Bettag ist für evangelische Christen ein Tag der Besinnung und ein Tag der Neuorientierung im Leben. Der Gedenktag dient dem Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer. Obwohl der protestantische Buß- und Bettag 1995 in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen wurde, hat er seinen festen Platz im kirchlichen Festkalender jedoch nicht verloren. Viele Gemeinden laden meist am frühen Abend zu Gottesdiensten ein. Daß diese Gottesdienste gut besucht sind macht deutlich, daß der Bußtag im Leben vieler Menschen nach wie vor tief verwurzelt ist. Zeit, in sich zu kehren - Zeit umzukehren - lebensnotwendige Zeit," berichtet die evangelische Gemeinde Neudorf - West. Ihr Buß- und Bettagsgottesdienst findet am Mittwoch, dem 18. November, um 18 Uhr in der Christuskirche statt.

Service-Telefon
Duisburg, 9. November 2009 -Das Service-Telefon der Evangelischen Kirche in Duisburg ist am 16. November von Jürgen Muthmann besetzt. In der Zeit von 18.00 bis 20.00 Uhr gibt der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Wanheimerort Antwort auf Fragen rund um die kirchliche Arbeit unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/12131213.

Vortrag zur Patientenverfügung
Am 10. November informiert in der Seniorenbegegnungsstätte der Evangelischen Kirchengemeinde Neudorf-West Hans Liebal vom Betreuungsverein der Duisburger Diakonie zum Thema Patientenverfügung. Wer schon ab 14.00 Uhr in die Begegnungsstätte, Gustav-Adolf Str.65, kommt, ergattert vielleicht eine der beliebten Waffeln. Der Vortrag beginnt um 15.00 Uhr; der Eintritt ist frei.

Tango in Hochfeld Musik und Lesung in der Pauluskirche
?Tango ist ein trauriger Gedanke sagte Tango-Dichter Enrique Santos. Was damit gemeint ist, erfahren Tangofans am 15. November ab 15.00 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Johanniterstraße 145. Ursula Jung, an der Folkwang-Hochschule ausgebildete Rezitatorin, eröffnet mit Texten - so auch von Jorge Luis Borges - und geschichtlichen Daten zum Tango den bunten Zugang zu dem ausdrucksstarken Tanz. In den Geschichten geht es um Liebe, Einsamkeit, Vorstadtganoven und Armut. Den musikalischen Zugang vermitteln Kornelia Borcsik (Fagott) und Silvester Pece (Akkordeon), die zwischen den Lesungen Tangolieder des berühmten Tangokomponisten Astor Piazzolla auf ihren Instrumenten interpretieren. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Mini-Gottesdienst für Kinder in der Marienkirche
Ein Minigottesdienst findet am 15. November um 11.30 Uhr in der Marienkirche Innenstadt, Josef-Kiefer-Straße 10, statt. Eingeladen sind alle Kinder im Alter bis zu sieben Jahren mit ihren Familien. Den 20-minütigen Gottesdienst, der sich bei den Inhalten und Liedern nach den Möglichkeiten und dem Temperament der Jüngsten orientiert, leitet Pfarrer Stephan Blank. Danach folgen ein kreativer Teil im Gemeindehaus und ein gemeinsames Essen. Weitere Infos hat Pfarrer Blank (Telefon 24808).

Tröstliches beim Durchblicke-Gottesdienst
?Durchblicke der etwas andere Gottesdienst heißt es wieder am 15. November um 18.00 Uhr im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich, Emilstraße 27. Das Durchblicke-Team hat diesen Gottesdienst zum Thema ?Tröstlich vorbereitet. In ihm geht es um Fragen wie ?Was spendet Trost?, ?Was ist tröstlich für uns? oder ?Was hält uns in schweren Zeiten? Wie immer können Musik, neue Lieder und themenbezogene Anspiele erwartet werden. Weitere Informationen hat Pastor Bernd Preuß (Telefon 425572).

Liebe, Leid und andere Köstlichkeiten - Musikalisch-literarischer Appetithappen in Meiderich
Um ?Liebe, Leid und andere Köstlichkeiten geht es im evangelischen Gemeindezentrum, Auf dem Damm 8, am 14. November. Im Mittelpunkt des Chanson- und Liederabends Beginn 19.00 Uhr stehen bekannte Stücke über die komisch-absurden sehnsuchtsvollen Seiten der Liebe von und mit Melanie Zink, Dagmar Domeier und Andreas Boos. Der Eintritt ist frei; am Ausgang wird um eine Spende gebeten.

Ökumenisches Bibelgespräch in Ungelsheim
Evangelische und Katholische Kirche im Duisburger Süden laden zum ökumenischen Gesprächsabend, an denen Aussagen aus der Bibel zum Thema werden, in den Kirchsaal der Ungelsheimer Auferstehungskirche, Sandmüllersweg. Am 17. November geht es ab 19.00 Uhr um " Du sollst nicht ehebrechen ein überholtes Gebot?

Kindermorgen in Mündelheim
Die Evangelische Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd lädt Mädchen und Jungen zum nächsten Kindermorgen ein, der am 14. November von 9 bis 11.30 Uhr im Gemeindehaus Mündelheim, Korbmacherstraße 2, stattfindet. Der Kindermorgen ist ein Kindergottesdienst mit Frühstück, kreativen Angeboten und Spielen. Erzählt wird diesmal die Geschichte "Leb wohl, alter Dachs", wobei im Mittelpunkt die christliche Auferstehungshoffnung und das Thema "Umgang mit Trauer" stehen. ?Auch Kinder kennen bereits Situationen, in denen es heißt, Abschied nehmen zu müssen so Pfarrer Rainer Kaspers. Er hat auch weitere Informationen zum Kindermorgen (Tel.: 0203/7297702).

Mauern überwinden - Gottesdienst zur Friedensdekade
Unter dem Motto ?Mauern überwinden findet am Sonntag, 15. November um 10:30 Uhr in der Evangelischen Kirche Am See, Duisburg-Wedau, ein Gottesdienst zur diesjährigen Friedensdekade statt, den der Gospelchor und Jugendliche mitgestalten. Das Motto der diesjährigen Friedensdekade ?Mauern überwinden erinnert an den 20. Jahrestag des Mauerfalls und soll zudem auch auf heute bestehende Mauern aufmerksam machen: Mauern gegenüber Flüchtlingen, die in Europa Zuflucht suchen, Mauern auch, die gegenüber Mitbürgern errichtet werden, die sich durch eine andere Kultur oder Religion unterscheiden. Wie diese inneren Mauern überwunden werden können, soll im Gottesdienst zur Friedensdekade thematisiert werden. Die biblische Grundlage bildet die Befreiung des Saulus aus dem Gefängnis in Damaskus und der Fall der Mauer in Jericho.

Duisburger Freikirchentag 2009

Duisburg, 2. November 2009 - Der Duisburger Freikirchentag 2009 findet in der Baptisten-Gemeinde auf der Juliusstraße, als ganz in der Nähe der Stadtwerke, statt. "Es ist der dreiunddreißigste Freikirchentag," erfahre ich in dem dazugehörigen Gottesdienst. Die freien evangelischen Gemeinden senden Vertreter, aber auch die Gemeinde Gottes, Methodisten und die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (deren Gemeindepfarrer Carsten Voß ist Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ACK in Duisburg). Die Telefonseelsorge, in deren Trägerkreis die Freikirchen vertreten sind, spricht genauso ein Grußwort wie Pfarrer Armin Schneider, Superintendent des Kirchenkreises Duisburg. "2010 feiert der Kirchenkreis den 400. Jahrestag der Generalsynode von 1610 in der Salvatorkirche," berichtet Schneider. "Damals wurden die Grundlagen der presbyterial-synodalen Ordnung unserer Landeskirche und damit auch die Basis der Freikirchen gelegt. Die Veranstaltungen, die sich über das ganze Jahr hinziehen, stehen unter dem Motto "Wir sind so frei"."

Im weiteren Verlauf des Gottesdienst folgt ein Sketch über ein Lachseminar, der sehr gekonnt und lustig vorgetragen wird.
Prof. Dr. Okko Herlyn ist ehemaliger Gemeindepfarrer der landeskirchlichen Gemeinde Wanheim. Heute ist er Professor für Ethik, Anthropologie und Theologie an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland Westfalen Lippe in Bochum. Er hält an diesem Tag die Predigt.
"Eine Schallplatte von Franz Josef Degenhardt war einige der wenigen Schallplatten, die ich mir als Student leisten konnte. "Deutscher Sonntag" heißt ein Lied, das darauf enthalten ist. Es handelt von einer Familie, die am Sonntag in den Gottesdienst geht. Schnell wird klar: Christsein und Humor haben nichts miteinander zu tun. Christen sind gesetzt und bedächtig, höflich und gesetzt. Sie tragen gedeckte Kleidung und benutzen steife Umgangsformen. Als ich 1977 in Wanheim als Pfarrer anfing, sah ich noch ganz anders aus als heute. `Sie sehen ja gar nicht aus wie ein PfarrerŽ bekam ich damals oft zu hören.
In den vergangenen Jahren scheint Bewegung in die Sache gekommen zu sein. Als ich eines Tages in eine Duisburger Buchhandlung kam, fielen mir verschiedene Buchtitel ins Auge: "Im Handstand durch das Kirchenschiff" sei hier als Beispiel genannt. Es gibt Kirchenkabarett. In den Gemeindenachrichten gibt es den "Witz des Monats". Gott wird ein neues, lockeres Image verpasst. Es geht um Humor, Lockerheit und Spaß in den Zeiten der Spaßgesellschaft. Das scheint logisch zu sein. Kirche wird als Spaßfaktor begriffen. Religion in einer Spaßgesellschaft? Auch das scheint logisch zu sein. Schließlich verkauft sich eine Sache besser, wenn man ihren Nutzen vermitteln kann. Sind wir den Marktgesetzen auf den Leim gegangen?

Was wäre die Alternative: Kirche als Spaßfaktor - Kirche als gedeckte, gedämpfte Veranstaltung? Das ist eine schlechte Fragestellung. Was sagt die Bibel dazu? Die Antwort ist nicht einfach. Schließlich ist die Bibel kein Lexikon. Wir müssen in den Geschichten auf Spurensuche gehen. Es wäre müßig und Zeitverschwendung, nachzusehen, ob Jesus gelacht hat. "Sie fingen an, fröhlich zu sein"  - mit diesen Worten endet die Geschichte vom verlorenen Sohn. Der heruntergekommene Sohn wird zu einer geehrten und geachteten Person. Hier liegt eine feine Spur von Humor vor. Hier bekommen die Beteiligten einen heiteren, ausgelassenen Grundton. Wo Gott was Neues, Unerwartetes, das Bisherige auf den Kopf Stellende schafft, gibt es Grund für Humor.
Als Abraham und Sarah erfahren, dass sie als Hochbetagte ein Kind kriegen, brechen sie in schallendes Gelächter aus.
Die Narren haben den Herrschenden beißend und treffsicher den Spiegel vorgehalten, und das ohne Ansehen (der eigenen Person). "Wir sind Narren um Christi willen" sagt Paulus. Das genügt. Das bringt einen fröhlichen Klang in unser Leben."

"Vom Joch befreit" ist der Reformationsgottesdienst des Evangelischen Kirchenkreises überschrieben, der am Samstag, dem 31.10.2009, um 19 Uhr in der Salvatorkirche stattfindet. Unter der Moderation von Ulrich Schmitz, dem Leiter des evangelischen Familienbildungswerkes, betreuen Superintendent Pfarrer Armin Schneider und Pfarrer Peter Krogull die Liturgie. Ingmar Jochem ist der Lektor. Gregor Finke und Marcus Strümpe steuern die Musik bei.
"Wer kennt ihn nicht, den Propheten Jeremias," fragt Schmitz in seinem Impulsvortrag. "Sein Amt prägte ihn. Er durfte weder Frau noch Kinder haben. Er predigte den Tauben und wurde nicht von seinen eigenen Leuten gehört. Alle Zeichen, die er tat, wurden nicht erhört. Er wurde vielmehr von seinen eigenen Leuten gequält. Ihm wurde das Joch Ebukadnedzars auferlegt."
"Hört nicht auf die Traumdeuter und Zauberer. Hört nicht auf diejenigen, die sagen, es könnte alles beim alten bleiben. Sie sind Lügner und Schönredner. Hört nicht auf diejenigen, die euch nach dem Mund reden. Sie trachten nur nach ihrem Profit und suchen nicht das Beste für die Stadt," berichtet Jochem.

"Jesus sagt, dass Christus die Freiheit gebracht hat," führt Harald Bewersdorff, Oberkirchenrat im (Un-)Ruhestand, aus. "Christus fordert uns auch auf, das Joch der Knechtschaft nicht wieder auferlegen zu lassen. Jeremias war ein Querdenker. Er wurde beschimpft und als Sonderling abgestempelt. Wer die Macht hat, bestimmt, wo es lang geht. Jeremias wird in die Tiefe eines Brunnens gestoßen. Damit ist Jeremias zwar aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn. Gott behält ihn im Gedächtnis. Haben wir es gelernt, denen zu misstrauen, denen nichts mehr heilig ist, weder Sonn- noch Feiertag, und die das Gemeinwohl unter ihrer Habgier leiden lassen. Setzen wir auf unsere eigene Stärke? Alles, was ich im Leben brauche, finde ich in mir. Ist das so? Man kann viel ertragen, ohne dass das Rückgrat verbogen wird. Man kann auch Schmerzen in Würde ertragen, solange Hoffnung besteht.

Querdenker sind immer noch gefragt. Es gibt immer noch Leute, die uns irre machen, weil sie meinen, sie könnten uns die Welt und die Frömmigkeit erklären. Woran sind wir in unserem Leben gebunden? Worin sind wir frei? Bin ich frei, zu denken, was ich will? Oder bestimmen Markt, Fortschritt, Wachstum und Tradition mein Denken? Muß ich mich erst verdient machen und zeigen, dass ich nützlich bin? Haben wir bei der Heiligung des Sonntags und beim christlichen Begehen des Feiertags versagt? Haben wir das Handtuch geworfen vor der Säkularisation des Alltags?

Regiert auch in den Gemeinden der Konkurrenzkampf? Mir geht es nicht darum, etwas mies zu machen. Es gibt aber keine einfachen Antworten. Paulus hat gesagt: Christus hat auch zur Freiheit befreit. Es ist etwas für euch geschehen. Es gibt einen Wechsel und Tausch im Gottesbild. Luther nannte es einen fröhlichen Tausch. Da wird der Erste der Letzte sein und der Betrüger zum Empfänger des Erbes und Lazarus sitzt im Schoß Gottes; der Samariter ist barmherzig und die Sanftmütigen werden das Reich Gottes erhalten. Gott ist in der Tiefe bei uns. Die Welt ist so, wie Gott sie erschaffen hat und nicht so, wie wir sie erschaffen haben. Die Befreiung ist für uns und außerhalb von uns geschehen. Ist das nicht mehr klar, ist unser Denken, Glauben und Handeln nicht mehr klar." Andreas Rüdig

Service-Telefon Evangelischen Kirche in Duisburg

Duisburg, 30. Oktober 2009 - Das Service-Telefon der Evangelischen Kirche in Duisburg ist am 9. November von Hans-Peter Lauer besetzt. In der Zeit von 18.00 bis 20.00 Uhr gibt der Pfarrer der Evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh Antwort auf Fragen rund um kirchliche Arbeit unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/12131213.

Genesungskur für Mütter und Väter
Eine Informationsveranstaltung zur Genesungskur für Mütter und Väter findet am 4. November im Haus der Kirche, Am Burgacker 14 bis 16, Stadtmitte, von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr statt. Andreas Geskes vom Diakonieverband Krefeld, zuständig für den Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland, gibt Auskunft über die Beantragung einer solchen Kur. Außerdem nimmt er Anmeldungen entgegen. Eine Kinderbetreuung wird angeboten.

Kindermorgen in Neudorf
Die Evangelische Kirchengemeinde Neudorf-West lädt Mädchen und Jungen im Alter zwischen vier und elf Jahren zum Kindermorgen. Der Tag beginnt für die Kleinsten am 8. November um 9.30 Uhr mit einem Frühstück im Gemeindehaus Gustav-Adolf-Straße 65. Gestärkt geht es um 10.00 Uhr zum Gottesdienst in die benachbarte Christuskirche. Anschließend stehen Basteln, Spielen und Singen auf dem Programm. Für das Frühstück sammelt das Kindermorgen-Team von jedem Kind einen halben Euro ein.

Zweitägiger vorgezogener Adventsmarkt in Wanheimerort
Der Adventsmarkt des Bastelkreises der Evangelischen Frauenhilfe Vogelsangplatz in Wanheimerort findet am 14. November von 15 bis 18 Uhr und am 15. November nach dem 10.00-Uhr-Gottesdienst mit der Kindernothilfe bis 18 Uhr im Gemeindehaus Vogelsangplatz statt. Die Angebotspalette der Handarbeiten reicht auch in diesem Jahr von adventlichem Schmuck für Baum, Strauch, Kranz, Tisch und Wand über Textilien wie Socken, Schürzen, Decken, Schals, Seidentücher und Gewürz-Öl sowie Gewürz-Essig bis zu selbst gemachter Marmelade und Plätzchen. Zum Kaffeetrinken mit Kuchen und Schmalzbroten ist an beiden Tagen Gelegenheit. Am Sonntag können sich Besucher ab 17.00 Uhr an den Künsten einer koreanischen Tanzgruppe erfreuen. Kinder können sich an beiden Tagen nicht nur beim traditionellen Filzen die Zeit vertreiben. Die Hälfte des Verkaufserlöses ist wieder für Patenkinder in Thannamunai/Sri Lanka bestimmt, die andere Hälfte für die Gemeindearbeit. Wegen der Feierlichkeiten zum 100jährigen Geburtstag der Gemeinde am letzten Novemberwochenende am 29. November predigt im Festgottesdienst Pfarrer Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland wurde der traditionelle Adventsmarkt des Bastelkreises der Evangelischen Frauenhilfe Vogelsangplatz um zwei Wochen vorgezogen.

Martinsbasar in der Innenstadt
Der diesjährige Martinsbasar des Innenstadtbezirkes des Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Duisburg findet am 15. November von 11.00 bis 17.00 Uhr statt. Treffpunkt ist nach dem 10.00-Uhr-Gottesdienst in der Salvatorkirche das Calvinhaus, Am Burgacker 41, wo Ausstellerinnen und Aussteller Kreatives und Kunstvolles anbieten. Zur Stärkung des leiblichen Wohles dienen mittags zwei verschiedene Eintöpfe und zur Kaffeezeit ein reichhaltiges Kuchenbuffet bereit. Zeit bleibt auf jeden Fall für Begegnungen und Gespräche sowie zum Stöbern an den Ausstellungstischen. Weitere Informationen unter Tel.: 0203/333369 und Tel.: 0203/4795162.

Ökumenische Bibelwoche in Wanheimerort
Christliche Kirchen in Wanheimerort laden auch in diesem Jahr zur ökumenischen Bibelwoche: Über den Glauben und die Bibel sprechen Besucherinnen und Besucher am Montag, 9. November um 19.30 Uhr in der Freien Evangelischen Gemeinde, Eschenstr. 14, am Mittwoch, 11. November um 19.30 Uhr in der Evangelischen Gnadenkirche, Paul-Gerhard-Str. 1, und am Mittwoch, 13. November um 19.30 Uhr in St. Michael in der Erlenstraße.

Gemeindefahrt zum Kloster- und Weihnachtsmarktbesuch in Jüchen
Die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg besucht am 2. Dezember mit Gemeindemitgliedern und Interessierten die Stadt Jüchen. Auf dem Programm steht der Besuch des Nikolaus-Klosters, in dem Ordensbrüder die Ausflügler zu Mittag in ihren Räumen beköstigen und musikalisch aufspielen. Nach dem Klosterrundgang und Kaffee-Trinken wartet der Spaziergang über den Weihnachtsmarkt. Die Abfahrt in Duisburg erfolgt am Vormittag ab 10.15 Uhr mit einem Reisebus, der Haltepunkte in Duissern, Neuenkamp und der Innenstadt anfährt. Die Ankunft in Duisburg ist gegen 20.00 Uhr vorgesehen. Für Anmeldungen bis zum 16. November und weitere Informationen: Doris Benedict, (25977), Heide Hohnwald (337146), Pfarrer Stefan Korn (330490) und Pfarrer Martin Winterberg (311176).

?Über die Seele aus psychosomatischer Sicht Thema beim Evangelischen Frauenbund
Am 9. November referiert Ingrid Kremer beim Treffen des Ortsverbandes des Evangelischen Frauenbundes zum Thema ?Über die Seele aus psychosomatischer Sicht. Interessierte kommen um 15.30 Uhr nach Neudorf in die Begegnungsstätte an der Gustav-Adolf-Straße 65.

Für die größte Stille und starke Ruhe meiner Seele Musik von Erik Satie in der Neudorfer Christuskirche
In der Reihe ?Musik in der Christuskirche findet in der evangelischen Kirche am Neudorfer Markt 20 am 7. November um 18.00 Uhr ein Konzert statt. Kirchenmusiker Volker Nies spielt an Klavier und Orgel Werke von Erik Satie, Hermann Schroeder und Franz Schubert. Der Eintritt ist frei; Spenden kommen der kirchenmusikalischen Arbeit der Gemeinde zugute.

Händel, Haydn & Co - Geistliche Abendmusik in Obermeiderich
Geistliche Abendmusik der Komponisten Haydn, Händel und Mendelssohn-Bartholdy erklingt am 7. November ab 19.00 Uhr in der evangelischen Kirche Obermeiderich an der Emilstraße 27. Der Chor der Evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich bringen mit Gästen und Instrumentalisten Händels Konzert F-Dur HWV 293 für Orgel und Orchester sowie aus Händels ?Messias die Arie ?Er weidet seine Herde und den Chorus ?Denn die Herrlichkeit Gottes, des Herrn zu Gehör. Von Joseph Haydn kommt die Missa Brevis St. Johannis de Deo zu Aufführung; von Felix Mendelssohn-Bartholdy die Werke ?Wer nun den lieben Gott läß walten und die Kantate für Sopran, Chor und Streicher. Weitere musikalische Mitwirkende sind sie Sopranistinnen Carola Fackert und Claudia Dickhoff , Andreas Boos (Cembalo) und Organistin Susanne Friedrich-Bode. Die Gesamtleitung hat Kantorin Gundula Heller. Der Eintritt ist frei, die Spende am Ausgang ist für die Kirchenmusik.

?Gottesdienst mal anders in der Marxloher Kreuzeskirche
?Ich war krank, und ihr habt mich besucht heißt das nächste Thema in der Reihe ?Gottesdienst mal anders am Sonntag, 8. November 2009, 10.30 Uhr, in der evangelischen Kreuzeskirche Marxloh, Kaiser-Friedrich-Straße 40. Zu den Aufgaben einer christlichen Gemeinde gehört es, sich um ihre Kranken zu kümmern. Doch stellt sich immer wieder die Frage, wie dies angemessen geschehen kann. Gesprächspartnerin in dem Gottesdienst zum Krankenbesuch ist Pfarrerin Dörthe Lahann, Seelsorgerin am Ev. Krankenhaus Duisburg-Nord und St. Johannes-Hospital. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Gesundheitstipps beim Senioren-aktiv-Kreis
?Mehr wissen besser leben: So überschreibt Sigrid Steger-Buchholz von pro Senior ihren Vortrag mit Gesundheitstipps beim nächsten Treffen des ?Senioren-aktiv-Kreises der Evangelischen Kirchengemeinde Ruhrort-Beeck, Bezirk Laar, am 4. November. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr der Gemeindesaal der Kirche Laar, Apostelstraße 58. Der Eintritt ist frei. Informationen unter Telefon: 89388 (Eheleute Rahm).

Bonhoeffer-Abend in der Kreuzeskirche
Zu einem Abend über den Pfarrer, Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer lädt die Evangelische Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh am Dienstag, 10. November 2009, 19.30 Uhr in die Kreuzeskirche Marxloh, Kaiser-Friedrich-Str. 40, ein. Ausgehend von Bonhoeffers Buch ?Nachfolge soll danach gefragt werden, was es heißt, heutzutage Christ zu sein. Die Leitung hat Pfarrer Hans-Peter Lauer. Der Eintritt ist frei.

Vortrag zum Bildungsauftrag der Kirche
Auf die Frage ?Hat die Kirche einen Bildungsauftrag? will Oberkirchenrat i.R. Pfarrer Harald Bewersdorff am Donnerstag, 5. November in der Schul- und Stadteilbibliothek Gesamtschule Süd, Großenbaumer Allee 186-174, in seinem Vortrag Antworten liefern. Die Veranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Großenbaum-Rahm und organisiert in Zusammenarbeit mit der Schul- und Stadteilbibliothek Gesamtschule Süd beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Neue Horizonte Besonderer Jugendgottesdienst in Großenbaum
Zu einem besonderen Gottesdienst für Jugendliche lädt die Evangelische Kirchengemeinde Großenbaum-Rahm: Unter dem Motto ? Abschiede ? auf zu neuen Horizonten gestaltet ihn die Jugendgruppe ?Kult01 am Sonntag, 15. November um 18.00 Uhr in der Versöhnungskirche, Lauenburger Allee, mit eigener Musik. Ein weiterer Höhepunkt an diesem Abend ist die Taufe von Jugendlichen. Nach dem Gottesdienst sind die jungen Besucherinnen und Besucher zum kostenlosen Imbiss in das benachbarte Jugendheim eingeladen. Für die Jugendlichen versteht sich jedoch von selbst: Auch ältere Semester sind an diesem Abend herzlich willkommen!

Zweitägiger Gemeindebasar in Wedau
Die evangelische Kirche lädt gleich zu zwei Tagen Basar ins Wedauer Gemeindehaus Am See. Am Samstag, 7. November von 14.00 bis 17.00 Uhr und Sonntag, 8. November nach dem Gottesdienst von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr erwarten die Besucher selbst gebackene Marmelade und Plätzchen, feine Handarbeiten und natürlich Kaffee und Kuchen. Weitere Informationen unter www.trinitatis-duisburg.de.

"Männer in Bewegung"

Duisburg, 26. Oktober 2009 - "Männer in Bewegung" ist der Gottesdienst zum Männersonntag des evangelischen Kirchenkreises Duisburg überschrieben. Er wird am 25. Oktober im Gemeindehaus der Gemeinde Wanheim gefeiert.
"Die Gemeinschaft der katholischen Männer Deutschlands und die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland haben eine Befragung unter Deutschlands Männern in Auftrag gegeben. Die Befragung sollte klären, wie Männer sich selbst sehen und was sich an ihren Einstellungen in den vergangenen zehn Jahren verändert hat. 1998 haben die kirchlichen Männerwerke schon einmal eine Befragung durchgeführt, die sie unter dem Titel `Männer im AufbruchŽ veröffentlicht haben. Seitdem hat sich einiges an der Sichtweise und den Einstellungen der Männer verändert. Deshalb nennen die Verfasser ihre neue Studie `Männer in BewegungŽ.

Die Studie hat gefragt, was Männer eher als ihre eigene Stärke oder eher als Stärke von Frauen ansehen. Wenig überraschend ist, dass beide Geschlechter folgende Stärken eher bei den Frauen erkennen: Gefühle und Anpassungsfähigkeit. Von Frauen hört man ja oft, dass sie ihre weibliche Schlauheit anwenden. Eine Frau, die wohl stellvertretend für viele steht, erklärt, wie sie ihren Mann geschickt umgarnt: "Ich mach das immer so, das mein Mann denkt, er hat die Entscheidung getroffen. Dabei habe ich alles so eingefädelt, dass er gar nicht anders konnte."
 Die größte Stärke der Männer sehen die in der Studie befragten Personen in der Intelligenz und Lebenserfahrung.

Eine andere Frage ist die nach männlichen Eigenschaften. Was ist männlich? Die Studie stellt fest, dass die Eigenschaften  sanft, gefühlvoll und auch erotisch eher weibliche sind. Die Eigenschaften stark, gewalttätig und tapfer werden eher den Männern zugeschrieben. Einen deutlichen Unterschied sehen die in der Studie Befragten auch darin, dass Frauen gerne viel reden, auch dazwischen, während Männer eher still.
Männer engagieren sich dafür, dass die materielle Existenz gesichert ist, dass notwendige Entscheidungen getroffen werden und dass für die Zukunft geplant wird. Die Sorge um den Lebensunterhalt halten 70 Prozent der befragten Männer und dreißig Prozent der befragten Frauen für hauptsächlich ihre Aufgabe. Die alte Rollenaufteilung - der Mann ist zuständig fürs Geld und die Frau für ein gemütliches Zuhause - ist also immer noch weit verbreitet.
Gefragt hat die Studie auch danach, wie Männer die Rolle der Religion einschätzen: Ob und wie stark sich Religiosität auf die konkrete Lebensgestaltung auswirkt. Ob und wie sehr religiöse Überzeugungen das Tun bestimmen. Die Sicht der Befragten ist eindeutig: Religiöse Überzeugungen schaffen Vertrauen ins Leben und in die Zukunft. Sie bewirken die Bereitschaft zu teilen. Sie haben großen Einfluss auf Vorstellungen vom Leben nach dem Tod. Auch die Einstellung gegenüber Krieg und Gewalt ist aus der Sicht der Befragten abhängig von der Religiösität eines Menschen. Auf politische Überzeugungen, das Verhältnis zur Technik und die Einstellung zur Wirtschaftsordnung hat die Religiösität wenig Einfluss. Das meinen zumindest die befragten Männer und Frauen.
Wie stehen die Männer zur Kirche? Diesem Thema widmet die Studie ein eigenes Kapitel. Jeweils 28 Prozent der befragten Männer gaben an, der evangelischen oder katholischen Kirche anzugehören. Bei den Frauen waren es nur wenig mehr. Ein Drittel aller Männer gehören keiner Religionsgemeinschaft an. Der Schritt, auszutreten, ist für die Evangelischen immer noch etwas einfacher als für die Katholiken," berichten die Wanheimer Männer, die den Gottesdienst auch an 2 Abenden vorbereitet haben.

Ausgehend von 1. Mose 12, 1 - 4 macht sich Gemeindepfarrer Friedrich Brand in seiner Predigt auch eigene Gedanken zum Thema.
"In dem biblischen Text kann Abraham Gottes Worte deutlich hören. Doch wie geht das? Gott ist vielen von uns heute sehr fern. Wir haben Gottes Stimme noch nie direkt gehört. Wir haben es eher im nachhinein gemerkt, dass Gott uns geführt und gelenkt hat. Da dröhnt kann keine Stimme vom Himmel. Gott gibt uns Zeichen und Geschenke. Die Zeichen sind aber nicht immer offensichtlich. Eine innere Stimme, die uns sagt, was zu tun ist, kommt hinzu. Es ist aber immer auch noch ein Wagnis, sich von Gott führen zu lassen. In dem biblischen Text wird Abraham in Versuchung geführt. Es ist damals eine Zumutung, Haus und Hof zu verlassen. Abraham wird mit Gottes Aufforderung, zu gehen, auch das Versprechen gegeben, ihn zu einem großen Volk zu machen. Was bewegt Abraham? Der Glaube? Oder die Aussicht, ein Volk zu gründen und damit Macht und Reichtum zu gewinnen? Abraham widersteht dieser Versuchung, diesen bösen Trieben."

Freie evangelische Gemeinde Rheinhausen

Duisburg, Oktober 2009 - Die freie evangelische Gemeinde Rheinhausen ist seit 50 Jahren auf der Krefelder Straße 243 mit einem eigenen Gebäude vertreten. "Die Anfänge der Freien Gemeinde reichen in das Jahr 1890 zurück. Männer und Frauen aus den Ortsteilen Friemersheim, Hochemmerich, Bergheim, Schwarzenberg und Mühlenberg trafen sich damals in Stubenversammlungen. Es war ihnen ein dringendes Bedürfnis, tiefer in Gottes Wort einzudringen. Am Sonntag, dem 6. November 1894 feierte man erstmals das gemeinsame Abendmahl, was zugleich die Geburtsstunde der "Freien evangelischen Gemeinde Schwarzenberg" war," stellt sie in einem Faltblatt die eigene Geschichte vor. Das Wort "frei" meint hier, dass die Kirche staatlich unabhängig und damit eine Freikirche ist. Sie finanziert sich nicht durch Kirchensteuern, sondern durch freiwillige Gaben.
Der Gottesdienstsaal macht den größten Teil des Gebäudes aus. Im Keller gibt es Toiletten und weitere Räumlichkeiten, im 1. Obergeschoß einen Gebetsraum.
Es ist Anfang Oktober 2009 (zufällig auch Erntedankfest), als ich die Gemeinde besuche. Nachdem ich den Bücherstand passiert habe, gelange ich in den Gottesdienstsaal. In der Mitte teilen 5 runde Tische, die senkrecht zum Eingang stehen, den Raum quasi in zwei Hälften. Links davon gibt es 5 Tischreihen, 4 derer rechts; daß Stühle daran stehen, brauche ich wohl nicht extra erwähnen. Sachen wie Teelichter, Kastanien und kleiner künstlicher Blumenschmuck zieren die Tische.

In der Mitte des Altarbereichs steht in runder Lesepult mit Blumenschmuck in einer größeren Vase davor. Ein großes, schmuckloses Kreuz hängt an der Wand dahinter. Rechts vom Lesepult: die Orgel; heute spielt aber eine Band. Links vom Lesepult: der Altartisch aus Holz mit reichlich Blumenschmuck und Früchten. Gebet, Musik und Predigt stehen im Vordergrund des Gottesdienstes. Ausgehend von Matthäus 6, 19 - 21 erfahre ich, dass wir Menschen auf Erden besser keine Schätze ansammeln sollten. Die können nämlich von Motten und Rost zerfressen werden. Wir sollten stattdessen unsere Reichtümer nur bei Gott ansammeln.

"Ich sammele Bücher und Zeitschriften, Dias, Schallplatten," berichtet der Gastprediger. "Ich besitze 600 bis 700 CDs. Ich bin ja nicht der einzige in der Familie... Jeder hat seine Schätze, an denen er hängt. Wir stammen von den Jägern und Sammlern ab. Manche Sachen sind Statussymbole oder Erinnerungen. So gesehen hat das Sammeln seine Bedeutung. Wir haben eben ein Wort aus der Bergpredigt, dem Grundsatzprogramm unseres Herrn Jesus, gehört. Irdisches Sammeln ist zwiespältig, weil Sachen vergänglich sind. Sie können an Wert verlieren, kaputtgehen, gestohlen werden. Irdische Güter sind gefährdet. Unser Herz ist dort, wo unsere Schätze sind. Gehen wir mit unter, wenn die irdischen Güter verloren gehen?

Die Alternative lautet, Schätze im Himmel anzusammeln. Die sind dauerhaft. Worin besteht aber der himmlische Schatz? Gott wird dem Mammon gegenübergestellt. Das Himmelreich = Gott ist unser Schatz. Mit ihm zu leben macht unser Leben aus. Diese Beziehung kann nicht zerstört werden. Kann ich Überflüssiges wegschmeißen? Bin ich bereit, zu teilen und Sachen zu verleihen? Was könnte ich nicht aufgeben, selbst wenn es Jesus verlangen würde? Investitionen in das Reich Gottes sind die besten Investitionen. Die Sachen, die ich erreicht und erschaffen habe - ist das mein Werk oder ein Geschenk Gottes? Wir jammern auf hohem Niveau. Wir haben Essen, Kleidung, Arbeit, die Wohnung. DIe Kinder gehen zur Schule. WIe viele Menschen haben das nicht?" Andreas Rüdig

"Christus König"

Man schreibt das Jahr 1952, als das Bistum Münster beschließt, im Duisburger Stadtteil Hochfeld einen neuen Pfarrbezirk zu schaffen. Die Augustiner sollen die Seelsorge in dieser Pfarre übernehmen und auch gleichzeitig für den erforderlichen Kirchneubau mit angrenzendem Kloster verantwortlich sein. Der neue Pfarrbezirk heißt fortan "Christus König". Er übernimmt 3.000 Mitglieder von der Pfarre St. Joseph und 1.000 von der Pfarre von St. Bonifatius. Das Bistum rechnet damit, daß die Gemeindegliederzahl bald auf 6.000 steigen wird. Dass die Pfarre in ihren Glanzzeiten (so etwa um das Jahr 1960) nur etwas mehr als 5.000 Gemeindeglieder haben wird, sei hier nur am Rande erwähnt.
Auch wenn die Ausschachtungsarbeiten im Oktober 1952 beginnen, erfolgt die Grundsteinlegung für die Kirche "Christus König" erst am 3. Februar 1953. Das Kloster wird am 28. August 1953 durch den damaligen Provinzial Dr. Engelbert Eberhard geweiht. Die Kirchweihe folgt am 3./4. Oktober 1953 durch Heinrich Baaken, dem Weihbischof von Münster. Bernhard Jakschik ist der gegenwärtige Pfarrer, der an dieser Kirche wirkt. Er wird jedoch in absehbarer Zeit nach Essen-Katernberg wechseln; wer sein Nachfolger sein wird, kann bei Interesse in der Gemeinde nachgefragt werden.
Doch zurück zu unserem eigentlichen Thema. Wie sieht eigentlich die Kirche Christus König eigentlich aus. Mit dem Bus bin ich schon oft daran vorbeigefahren. Der dunkelbraune Bau wirkte zumindest von außen immer ein wenig unscheinbar auf mich. Von innen ist es aber ein heller, schlichter, freundlicher Bau, der fast schon evangelisch-reformiert wird. Die Wände sind weiß gestrichen. Die Orgel ist über dem Eingang angebracht. Natürlich gibt es auch einen Kreuzweg. Die 14 einzelnen Stationen sind aber so klein und minimalistisch, dass der Betrachter sind ganz nah herangehen muß, um zu erkennen, was die Stationen abbilden. Im Chorbereich gibt es einen gemauerten Altartisch, auf dem sich rechts 2 Kerzen und Blumenschmuck befinden. Rechts davor steht der Ambo / Lesepult. Auffällig am Altarbereich ist das hängende, künstlerisch gestaltete Kreuz mit Jesusfigur. An der Wand dahinter ist ein Bild zu sehen: Ein gelber Kreis ist mit einem roten Ring umgeben. Auch ein Tabernakel befindet sich im Altarbereich. Der Tabernakel ist bekanntlich ein Schränkchen, wo die heilige Kommunion, die im Gottesdienst nicht gebraucht wurde, aufbewahrt wird. Erwähnenswert ist noch das Taufbecken, das sich links der Eingangstür befindet. Es stammt aus der inzwischen aufgegebenen katholischen Hochfelder Kirche St. Peter. Alles in allem hinterlässt Christus König einen hübschen Eindruck.  Andreas Rüdig

Herrenhuter Brüdergemeinde
Herrenhuter Brüdergemeinde heißt eine kleine evangelische Freikirche; die einzige nahegelegene Gemeinde (aus Duisburger Sicht) befindet sich in Düsseldorf. "Die Herrenhuter Brüdergemeine ist eine evangelische Freikirche mit etwa einer Million Mitgliedern, vertreten in 26 Ländern der Erde. Rund 7.000 Herrnhuter leben in Deutschland, 450 davon in Nordrhein-Westfalen.
1457 gründete sich in Kunwald in Böhmen die Bewegung der Brüder-Unität, die sich auf den Reformator Johann Hus beruft. Ihre Mitglieder wollen ihr Leben nach der Bergpredigt gestalten. Johann Amos Comenius, bekannt als Pädagoge und Friedenstheologe, ist der letzte Bischof der alten Brüder-Unität. 1722 - im Zeitalter des Pietismus - gründet sich die Brüder-Unität in Herrenhut (Sachsen) unter Nikolaus Ludwig Graf Zinzendorf neu. Moravian Church ist der internationale Name der Herrenhuter Brüdergemeine. Als erste evangelische Kirche sandte die Brüdergemeine Missionare in alle Welt. Heute leben mehr als achtzig Prozent der Mitglieder in Tansania, Südafrika und in der Karibik. Zur europäischen Teilkirche (Provinz) der weltweiten Brüder-Unität gehören Mitglieder in Dänemark, Deutschland, Estland, Lettland, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz. In Deutschland gibt es Ortsgemeinden, die wie landeskirchlichen Gemeinden organisiert sind. Regionalgemeinden bestehen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und im Rhein-Main-Gebiet
Eigene Räumlichkeiten hat die Gemeinde in Düsseldorf seit 2008 nicht mehr. "Wir waren früher in angemieteten Räumlichkeiten im Stadtteil Heerdt ansässig. Aufgrund unserer geringen Mitgliederzahlen hat es sich aber nicht gelohnt, den Mietvertrag weiterzuführen," berichtet Pfarrerin Katharina Rühe. So nutzt man die Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Garath.
Hell und freundlich ist der Kirchraum. Geld sind die Wände gestrichen. 3 Stuhlreihen mit Platz für 20 Personen gibt es. Vorne rechts: das Klavier. Links davon: ein Tisch mit grüner und weißer Tischdecke sowie erhöhtem Pult für die Bibel. Gesang und Predigt bestimmen die Liturgie. Eine Besonderheit fällt dann doch auf: Das Abendmahl folgt nach dem eigentlichen Gottesdienst. Zweimal geben sich die Gottesdienstbesucher als Zeichen der Vergebung der Sünden die Hand. Auch hier wird wieder gesungen. Wie sagt es einer der Kirchenväter (war es Augustinus?) so schön: "Singen ist eine andere Form des Betens." Sehr schlicht ist der Raum gehalten. Gerade einmal eine brennende Kerze und Blumen auf dem Altartisch gibt es. Ansonsten fehlt jeglicher Schmuck. Wer (wie ich) aus der reformierten Ecke kommt, wird sich hier bestimmt wohlfühlen.  Andreas Rüdig

Die katholische Kirche St. Michael liegt in Wanheimerort

Die katholische Kirche St. Michael liegt in Wanheimerort. Sie liegt dort am Marktplatz zwischen der Erlenstraße und Markusstraße.
Man schrieb den 29. September 1890 (also den Festtag des Erzengels Michael), als sich in der Wirtschaft Flora eine größere Anzahl Wanheimerorter trafen. Einer der Herren hatte durch die Zeitung zu diesem Treffen eingeladen. Ihn störte es offensichtlich, daß es keine katholische Kirche in dem Stadtteil gab. So beschlossen die versammelten Herren, einen Bauverein zu gründen, der Geld für den Bau einer Notkirche sammeln sollte. Aus nahegliegenden Gründen sollte die neu gebaute Kirche dem Erzengel Michael geweiht sein. Eine Gruppe von 7 Herren nahm dann Kontakt zu Pfarrer Schürmann von der Gemeinde St. Bonifaz auf, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Um staatliche Zuschüsse zu den Baukosten zu erhalten, musste die Gemeinde die Zahl der Katholiken in Wanheimerort ermitteln. Das Ergebnis: Einschließlich derer in Wanheim-Angerhausen (219) gab es 4.964 Katholiken in Wanheimerort. Der Reichsgraft von Spee schenkte fünf Morgen Land als Baugrundstück. Friedrich Issel und Hermann Ketzer erklärten sich bereit, für diejenigen Baukosten einzugestehen, die den Kostenvoranschlag überschreiten.
Der Kirchenvorstand St. Bonifaz beschloß den Bau der Kirche am 6. August 1900. Am 2.3.1902 erfolgte der erste Spatenstich. Kaplan Pollmanns, Kaplan Lülf und Kaplan Bruckmann (alle in St. Bonifaz tätig) waren bei der Grundsteinlegung am 25.5.1902 anwesend. Weihbischof Graf von Galen weihte die Kirche am 18.10.1903 ein.

Pastorat und Kaplanei wurden 1903 / 1904 an der Markusstraße erbaut. Sie konnten 1905 bezogen werden. Die erste heilige Kommunion in St. Michael wurde am Weißen Sonntag 1904 an 140 Kinder gegeben. In den folgenden Jahren bildeten sich die ersten katholischen Vereine. Hier alle wichtigen Ereignisse des Gemeindelebens zu beschreiben, würde sicherlich zu weit führen; ich verweise an dieser Stelle auf die Festschrift zum 80jährigen Bestehen der Kirche. Die Festschrift ist im örtlichen Pfarramt einsehbar. Soweit mir bekannt, gehört die Gemeinde St. Michael zur Pfarrei St. Joseph. Soweit ich alten Bildern entnehmen konnte, sieht die Kirche zumindest im Innern nicht mehr wie früher aus. Daher möchte ich ihren heutigen Zustand, ihr heutiges Aussehen hier kurz beschreiben.
St. Michael ist eine dreischiffige gotische Kirche mit einem hohen Mittelschiff und 2 niedrigen Seitenschiffen. Die Glasfenster sind farbig gestaltet. Verschiedene Heiligenstandbilder sind genauso enthalten wie der Kreuzweg und Madonnenfiguren. Die Vierung enthält einen Altartisch aus  Stein, auf dem sich 2 Kerzen, Blumenschmuck und eine aufgeschlagene Bibel befinden. Hinter dem Altartisch sind 10 rote Stühle aufgestellt. Links vor dem Altartisch steht ein Ambo. Das Lesepult ist aus Metall (Bronze?). Links von der Vierung gibt es ein größeres Taufbecken. Der Chorbereich (hinter der Vierung) enthält ein Kreuz mit Jesusfigur, Kerzen, eine Tabernakelsäule sowie Blumenschmuck. Die Orgel befindet sich über dem Eingangsbereich.
Etwas dunkel und schlicht wirkt die Kirche, ohne deswegen unfreundlich zu sein. Wer wissen möchte, wann wo welche Veranstaltung in der Gemeinde stattfindet, sei an die örtlichen Pfarrnachrichten verwiesen. Andreas Rüdig

Katholische Gemeinde St. Bonifatius

Duisburg, 7. August 2009 - Die katholische Gemeinde St. Bonifatius gibt es seit 1861 in Hochfeld. Im 19. Jahrhundert war im Zuge der Industrialisierung die Zahl der Katholiken gestiegen. Am 2. Juni 1861 wurde die erste heilige Messe in einem Klassenraum der katholischen Kirche gefeiert. 1872 weihte Generalvikar Giese aus Münster die sogenannte "Altkirche" ein. Diese Notkirche lag an der Wanheimer Straße. Am 7. Februar 1893 wurde St. Bonifatius dann eigenständige Gemeinde. Der Grundstein für die St. Bonifatiuskirche, die wir heute kennen, wurde am 29. November 1911 gelegt. Nach einer Bauzeit von weniger als 1 Jahr wurde das Kirchgebäude am 29. September 1912 durch den Bischof von Münster konsekriert.

"Bonifatius - Missionar und Reformer
Von Peter de Groot (Aus: "Ruhrwort" vom 25. Dezember 2003)

Mit einer Körpergröße von 1,90 Metern muss er seinen Zeitgenossen wie ein Hüne vorgekommen sein, und dass er um die 80 Jahre alt wurde, war damals mehr als ungewöhnlich. Vielleicht hätte es Bonifatius, obwohl von Gicht und Rheuma geplagt, auf noch mehr Lebensjahre gebracht, wäre er nicht vor 1250 Jahren - am frühen Morgen des 5. Juni 754 - im friesischen Dokkum mit rund 50 Gefährten von Räubern ermordet worden.
Bei den Friesen hatte Bonifatius, der damals noch nicht diesen Namen trug, bald 40 Jahre zuvor sein Missionsdebüt gegeben - und war gescheitert. Heftige Auseinandersetzungen zwischen den heidnischen Friesen und den christlichen Franken ließen eine Erfolg versprechende Mission nicht zu. Bonifatius kehrte in eine englische Heimat zurück und "suchte wieder die Abgeschiedenheit seines Klosters auf", wie der Priester Willibald in seiner um 764 vorgelegten Lebensbeschreibung des Bonifatius berichtet.
Der war um 672/675 im damaligen angelsächsischen Königreich Wessex im Südwesten Englands geboren worden. Als Geburtsort wird seit dem 14. Jahrhundert Crediton genannt. Im Alter von etwa sieben Jahren wurde Bonifatius den Mönchen des nahen Benediktinerklosters Exeter zur Erziehung übergeben, wechselte später in das bedeutendere Kloster Nursling. Bald nach seiner Priesterweihe wurde er Lehrer an der Klosterschule. Er verfasste eine lateinische Grammatik, eine Anleitung zur Verskunst, Gedichte. Kurz nach seiner Rückkehr von der fehlgeschlagenen Missionsreise zu den Friesen wurde Bonifatius in Nursling zum Abt gewählt, nahm die Wahl an, legte die Leitung des Klosters aber schon bald nieder, um wieder zur Mission aufs Festland zu reisen. Es sollte ein Abschied für immer werden.

Aus dem "Freund des Friedens" wird der "Wohltäter"
Die Reise, zu der Bonifatius im Spätsommer 718 aufbrach, führte ihn zunächst nach Rom, wo er sich später noch zwei Mal aufhielt. Die seinerzeitige angelsächsische Kirche war Rom eng verbunden, Bonifatius wollte sein Missionsvorhaben von Papst Gregor II. absegnen lassen. Er erhielt den erwünschten Auftrag, als Missionar zu wirken, und bekam zugleich den kirchlichen Beinamen Bonifatius (Wohltäter), dessen er sich, der von Haus aus Winfried (Freund des Friedens) hieß, künftig stets bediente. Wenige Jahre später weihte Gregor II. Bonifatius zum Missionsbischof ohne festen Sitz, zehn Jahre danach - im Jahre 732 - ernannte ihn Papst Gregor III. zum Erzbischof und machte ihn wieder einige Jahre später zu seinem Gesandten in dem weithin von den Franken beherrschten Germanien und versah ihn mit der Vollmacht, geeignete Priester zu Bischöfen zu bestellen und neue Bistümer zu gründen. Auch wurde er mit Empfehlungsschreiben ausgestattet, vor allem an Karl Martell (689-741), den mächtigsten Mann im fränkischen Reich.

Bei Christen, die so christlich nicht waren
Bonifatius, der 719 von Rom über den Brenner nach Germanien gelangte, missionierte unter Friesen, Hessen, Thüringern. Mit Heiden hatte er es zu tun und mit Christen, die so christlich nicht waren, jedenfalls nicht im römischen und nicht in seinem Sinn. Er musste agieren in einem Geflecht machtpolitischer und besitzständischer Interessen, hatte es mit erheblichen Widerständen zu tun, hatte Erfolge, musste Niederlagen einstecken. Zur später populärsten Szene seines Wirkens wurde die Zerstörung eines Baumheiligtums: Im hessischen Geismar nahe Fritzlar fällte er eine Donar-Eiche, um so die Machtlosigkeit der germanischen Götter unter Beweis zu stellen.

Bonifatius, der sich mit der Zeit auf einen zahlenmäßig zunehmenden Stab an männlichen und auch weiblichen Mitarbeitern stützen konnte - zumeist Angelsachsen wie er - gründete Missionsklöster wie etwa Amöneburg und Ohrdruf, Bistümer wie Eichstätt und Würzburg und reorganisierte Bistümer wie Passau, Regensburg und Salzburg. Aus dem Missionar wurde mehr und mehr ein Organisator und Reformer, der dann auch mehrere Bischofsversammlungen initiierte. Diese so genannten Concilia Germanica fanden zwischen 743 und 747 statt.
In einem langen Brief an Papst Zacharias, der seit 741 amtierte, hatte Bonifatius 742 um Weisung und Rat für die Durchführung einer Kirchenversammlung gebeten und geklagt: "Größtenteils sind Bischofssitze in den Städten habgierigen Laien zum Besitz oder ehebrecherischen, dem Gelderwerb frönenden Geistlichen zum weltlichen Genuss ausgeliefert." Die "Concilia Germanica" entwarfen ein umfassendes Reformprogramm: Zum Beispiel wurde Geistlichen die Teilnahme an einem Krieg und an der Jagd, das Tragen von Waffen und ein Zusammenleben mit Frauen verboten. Heidnische Bräuche wie Beschwörungen und Schlachtopfer wurden untersagt, vom Adel eine Rückerstattung kirchlicher Güter verlangt. Die Einrichtung mehrerer Kirchenprovinzen wurde beschlossen, wobei Bonifatius als Erzbischof einer Kirchenprovinz Köln vorgesehen war. Doch daraus wurde nichts. Das bedeutende Köln sollte nicht Sitz eines angelsächsischen Erzbischofs sein, alte und neue Gegner, weltliche wie geistliche, widersetzten sich dem "Fremden", Mordpläne soll es gegeben haben, in der Geschichtsschreibung ist von einer "tragischen Isolierung" die Rede.

Irgendwann zwischen 745 und 748 wurde Bonifatius Bischof von Mainz, nachdem der Vorgänger Gewilib abgesetzt worden war. Für Bonifatius, der Erzbischof war und an der Spitze eines Erzbistums Köln stehen wollte, eine herbe Enttäuschung. Nur wenig fühlte er sich dem Bistum Mainz verbunden. Vergeblich jedoch bat er den Papst, das Bistum einem anderen zu übertragen - und machte sich schließlich wieder zu einer Missionsreise auf, zu der nach Friesland, die ihm den Tod brachte.
Im Jahre 744 hatte Bonifatius dort, wo heute Fulda ist, ein Kloster gründen lassen. An Papst Zacharias schrieb er: "Hier habe ich mit Zustimmung Eurer Huld mir vorgenommen, für einige Zeit oder auch nur für ein paar Tage den vom Alter matt gewordenen Leib in der Stille sich erholen und nach meinem Tode ruhen zu lassen." Dort ruht er, der in der katholischen Kirche als Heiliger und Märtyrer verehrt wird, der weithin als "Apostel der Deutschen" und als ein "Wegbereiter des Abendlandes" gilt, bis auf den heutigen Tag. Und Jahr für Jahr ist die Bonifatius-Gruft im Fuldaer Dom ein Reiseziel für tausende Menschen, ob sie nun als Touristen oder als Pilger kommen," stellt die Gemeinde den Namensgeber ihrer Kirche auf ihrer Internetseite vor.
Und heute? St. Bonifatius liegt auch heute noch neben dem Marien-Hospital. Dafür hat sich die Gemeinde aber grundlegend gewandelt.
Die Gemeinden, die früher das Dekanat Innenstadt bildeten (also beispielsweise Hochfeld, Neudorf, Kaßlerfeld, Neuenkamp, Wanheimerort, Dellviertel u. a.), wurden im Zuge der Strukturreform des Bistums zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Pfarrkirche ist St. Joseph (am Dellplatz); St. Bonifatius wurde zur Filialkirche von Christus König. "Die Hochfelder Kirche St. Peter wurde geschlossen; St. Bonifatius ist davon nicht bedroht," berichtet Pfarrer Bernhard Jekschik.

Finanzielle Schwierigkeiten des Bistums, Priestermangel, aber auch der demographische Wandel, Kirchenaustritte und strukturelle Veränderungen im Stadtteil ("Ein Beispiel: In den `60er und `70er Jahren sollte die Abstandsverordnung dafür sorgen, dass es einen Mindestabstand zwischen Industrie und Wohnbebauung gibt. Ganze Straßenzüge wurden so abgerissen. So sind die Mitgliederzahlen deutlich zurückgegangen!") führten dazu, dass die Reformen notwendig wurden.
Für katholische Verhältnisse relativ schlicht ist das Innere der Kirche. "Es ist ein dreischiffiger neuromanischer Bau mit einem hohen Mittelschiff und zwei niedrigen Seitenschiffen," berichtet Jekschik. Natürlich gibt es Heiligenstandbilder, Madonnenfiguren (z. B. eine Strahlenkreuzmadonna), eine "Kreuzabnahme"-Figur und den Kreuzweg. Trotz der farbigen Glasfenster, des marmornen Altartisches, des prächtigen Ambos (=Lesepult) und des künstlerisch gestalteten hängenden Kreuzes mit seinem stilisierten Lamm anstelle der Jesus-Figur (Tisch, Ambo und Kreuz befinden sich im Altarbereich in der Vierung) macht die Kirche durchaus einen schlichten Eindruck. Die Kirche wird regelmäßig zu Gottesdiensten genutzt. Ob, welche und wann weitere Veranstaltungen stattfinden, kann im Internet unter www.christus-koenig-duisburg.de oder in den Pfarrnachrichten nachgeschlagen werden. Andreas Rüdig

Die Pauluskirche

Duisburg, 24. Juli 2009 - Am Anfang war das Wort. Mit diesen Worten beginnt das Johannes-Evangelium. "Am Anfang war die Salvator-Kirche," müssen wohl lange Zeit die evangelischen Christen in Duisburg gedacht haben. Schließlich gab es in den (heutigen) Stadtteilen südlich der Ruhr lange Zeit keine eigenen Kirchgebäude, so dass man zum sonntäglichen Gottesdienst in die Salvatorkirche kommen musste.
"Die Pauluskirche wurde 1875 bis 1877 gebaut," berichtet Axel Hermann, der heute als Pfarrer in Hochfeld arbeitet. "Dieser Bau war notwendig, weil die Gemeinde stark gewachsen war und es sonst keine evangelische Kirche in Hochfeld gab. Es bildet sich schnell ein Kirchbauverein, der das notwendige Kleingeld sammelte. Hochfeld war damals noch nicht so dicht bebaut wir heute; die Kirche wurde auf einem freien Feld gebaut."

Doch der Kirchbau stand unter keinem guten Stern. Einer der Arbeiter starb bei einem Unfall. Die Baufirma verwendete minderwertige Baumaterialien, so dass es oft genug hineinregnete. "Rauchende Öfen, eine erbärmliche Akustik und fehlende Elektrizität sorgten dafür, dass es in der Kirche nicht heimelig war," berichtet Hermann.
1913 kam es dann zur Generalüberholung. Doch es kamen nicht nur Heizung und elektrisches Licht; eine Galerie wurde eingezogen, eine Kanzel errichtet. Die nächste große Zäsur kam im Zweiten Weltkrieg. Feindliche Fliegerangriffe führten zu immensen Schäden. Das Dach stürzte ein, die Glocken stürzten ein. Auch der Turm erlitt Schäden. Die Hilfe von Hochfelder Firmen und die Eigenleistung der Gemeindeglieder führten dazu, dass die Kirche wieder nach den Plänen von 1913 aufgebaut werden konnte. 1954 kaufte die Gemeinde eine Walcke-Orgel. "Marcus Strümpe, heute Kantor an der Salvatorkirche, hat lange Zeit bei uns in Hochfeld gearbeitet. Die Pauluskirche hat eine hervorragende Akustik. Es ist schmerzlich, aber aus finanziellen Grünen unvermeidlich, dass wir keinen hauptamtlichen Organisten mehr haben," so Hermann.

Der nächste größere Umbau folgte dann 1975. Nicht nur, dass Toiletten und eine Küche eingebaut wurden, es kamen auch bewegliche Stuhlreihen anstelle der starren Kirchenbänke. "Wir wollten die Kirche multifunktional gestalten und sie auch beispielsweise für Kulturveranstaltungen nutzen." In den `90er Jahren mußte dann noch einmal der Turm saniert werden.
Auf zwei Veranstaltungen sei hier besonders hingewiesen. Am Samstag, dem 22.8.2009, geben die Organisten Thomas Meyer-Fiebig (Professor für Komposition am Kunitachi College of Music Tokyo) und Aya Yoshida (Dozentin am Extension College der Nanzan University in Nagoya) um 18.30 ein Orgelkonzert. Am Samstag, dem 26. September 20069, bietet der Bläserkreis Kerpen-Horrem um 18 Uhr ein Bläser-Konzert. Leiter ist Bernd Müsken.  Andreas Rüdig

Verband kirchlicher Mitarbeiter

Duisburg, 15. Juli 2009 - In die Kirche geht man zum Beten. Oder? "Das auch. Die Kirche ist aber auch Arbeitgeber. Bei uns in der evangelischen Kirche gibt es beispielsweise auch die Verwaltungsfachangestellten der Fachrichtung Kirchenverwaltung," berichtet Manfred Konrad. Er ist Leiter des Rheinischen Verbandes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im evangelisch-kirchlichen Verwaltungsdienst. Der landeskirchenweit tätige Verband hat seinen Sitz in Rheinhausen, das zum Kirchenkreis Moers gehört.
Wer nähere Informationen zum Berufsbild sucht, sei an dieser Stelle an BerufeNet, die berufskundliche Internetplattform der Bundesagentur für Arbeit, verwiesen. Dort ist der Beruf richtig und anschaulich beschrieben.
Rund 2.500 Verwaltungsmitarbeiter sind in der gesamten rheinischen Landeskirche beschäftigt, rund 570 davon im RVM organisiert. "Viele davon sind Pensionäre," bedauert Konrad. "Auch wenn wir eine gute Altersmischung haben, können ruhig mehr junge Leute beitreten. Da spielt es dann keine Rolle, ob sie bei der verfassten Kirche oder beim Diakonischen Werk beschäftigt sind. Leute wie Küster, Erzieher oder Kirchenmusiker haben allerdings eigene Verbände. Der Mitgliedshöchstbetrag liegt bei 140 ? pro Jahr für Spitzenverdiener."
Der RVM ist keine klassische Gewerkschaft sonder eher eine berufsständische Einrichtung. Was das für die Praxis bedeutet? Konrad gibt ein Beispiel: "In der Kirche gibt es keine Tarifverhandlungen, sondern den sogenannten "Dritten Weg". Es gibt eine paritätisch besetzte Arbeitsrechtliche Kommission, in der der Arbeitgeber wie die Arbeitnehmer vertreten sind. Die Arbeitsrechtliche Kommission berät über die Tarifstruktur. Oft übernimmt sie die Ergebnisse aus dem Öffentlichen Dienst. Der RVM arbeitet in der Arbeitsrechtlichen Kommission mit." Wie erfolgreich ist denn ein solches System? "Der Dritte Weg hat sich bewährt. Wir sind eine besondere Dienstgemeinschaft. Hier stehen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht konträr gegeneinander."

Fortbildungsseminare für Mitarbeiter ohne Verwaltungsausbildung gehören zur fachlichen Zurüstung der Mitarbeiter, aber auch das Thema Ausbildung ist dem RVM wichtig.
20 bis 25 Auszubildende (bei den Verwaltungsfachangestellten) gibt es pro Jahr in der gesamten rheinischen Landeskirche; in Spitzenzeiten waren es noch 50 pro Jahr. Lehrherren können sowohl die Gemeinden, Kirchenkreise sowie die Landeskirche selbst sein. Dort erfolgt die praktische Ausbildung; die Theorie wird bei der Landeskirche unterrichtet. "Natürlich könnte die Kirche noch mehr Jugendliche ausbilden. Soweit ich es aber sehe, wird derzeit bedarfsgerecht ausgebildet. Durch Organisationsänderungen wurden in den Synergieeffekte erzielt. Da ist es schon die Frage, welche Perspektive junge Menschen geboten bekommen, wenn über Bedarf ausgebildet wird."

Der RVM feierte 2005 sein 100jähriges Bestehen. Konrad begann seine kirchliche Verwaltungsausbildung im Jahre 1959. Für ihn war es damals selbstverständlich, dem RVM beizutreten. "Das war damals noch anders als heute. Da war es noch selbstverständlich, dass man einer Gewerkschaft bzw. einem Berufsverband beitrat." Die letzten 25 Jahre vor dem Beginn seines Ruhestandes war er im Landeskirchenamt beschäftigt und kümmerte sich dort um das kirchliche Meldewesen. Heute ist er Pensionär. Die Mitarbeit im RVM erfolgt ehrenamtlich. "Wir sind nicht konfliktscheu. Einvernehmliche Lösungen sind aber immer besser als gegenseitiges Behaken." Andreas Rüdig

Bahai-Gemeinde Duisburg

Duisburg, April 2009 - Das neue (Kalender-)Jahr beginnt jeweils am 1. Januar. Oder? "Unser administrative Jahr beginnt jeweils am 21. April. Am 21. April verkündete Baha`u`llah nämlich seinen Anspruch, der Gottesbote für die heutige Zeit zu sein. Am 21. April wählen wir unsere geistigen Räte. Ansonsten beginnt unser Jahr mit dem Frühlingsbeginn," berichtet Ute Blom. Sie gehört der Duisburger Bahai-Gemeinde an. "Der Bahai-Kalender kennt 19 Monate zu 19 Tagen."

Wer Informationen über diese recht unbekannte Religion sucht, sei auf deren Internetauftritt unter www.bahai.de bzw. auf den Nationalen Geistigen Rat der Bahai in Hofheim verwiesen. Die Religion in ihrer Gänze zu beschreiben, würde hier sicherlich zu weit führen.
Zehn Personen gehören der Duisburger Bahai-Gemeinde an, die in Duisburg als Verein organisiert ist. Satzungsgemäß bilden 9 von ihnen den Duisburger Geistigen Rat. Veranstaltungen wie das 19-Tage-Fest gehören zum festen Bestandteil des religiösen Lebens.
 "Wegzüge, Heiraten und Todesfälle haben die Gemeinde in den vergangenen Jahren schrumpfen lassen. Große Gemeinden gibt es in Essen und Krefeld," berichtet Blom. "Eigene Gemeinderäumlichkeiten können wir uns bei dieser geringen Größe natürlich nicht leisten. Veranstaltungen finden daher in der Regel in Privaträumen statt."

Blom gehört seit 30 Jahren der Bahai-Religion an. "Ich habe durch persönliche Kontakte zu dem Glauben gefunden. Ich hatte damals Leute kennengelernt, die Bahais waren. Im Laufe der Zeit begann ich, mich für den Glauben zu interessieren. Ich habe damals das Glück, dass mein Mann auch auf der Suche war. Er wurde auch Bahai. Ich war früher evangelisch, mein Mann katholisch. Heute kann ich sagen, dass diese Entwicklung Gottes Fügung war."
Bahais glauben an die Einheit in der Vielfalt. Jeder soll seine Talente in der universellen Gesellschaft einbringen, in der an einen Gott geglaubt wird. Kann man die Bahai-Religion auf diesen Nenner bringen? Hört man Blom reden, ist dem so. Die Verfolgungen der Bahai im Iran sind ein Thema, dass Blom schon beschäftigt. "Mit 300.000 Gläubigen sind die Bahai die größte religiöse Minderheit im früheren Persien. Der Nationale Geistige Rat sitzt im Gefängnis. Ihnen droht die Todesstrafe, berichtet die sympathische Dame.
Der interreligiöse Dialog ist auch ein Thema, über das sie viel berichten kann. In Duisburg gibt es einen interreligiösen Dialog, allerdings auf niedrigem Niveau. "In anderen Städten, wo es mehr Bahai gibt, ist er stärker ausgeprägt. Viel kommt allerdings nicht rum. Jede Glaubensgemeinschaft versucht, sich abzugrenzen. Die Gespräche erreichen so oft schnell einen toten Punkt."
Missionierung betreiben die Bahai keine, wie Blom betont. Als Außenstehender ist es also schwierig, auf diese Religion zu stoßen. Eine gewisse Aufgeschlossenheit für neue Ideen, der Zugang zu religiösen Themen und die Fähigkeit zur geistigen Auseinandersetzung sind - zumindest soweit ich es als Außenstehender beobachten konnte - schon Grundvoraussetzungen, um sich mit den Bahai zu beschäftigen. Dann kann man sich auch ein eigenes Urteil über die Bahai erlauben.  Andreas Rüdig

Die Liebfrauenkirche

Die Liebfrauenkirche ist die katholische Zentrumskirche Duisburgs. Sie wurde 1958 bis 1960 in unmittelbarer Nachbarschaft des Landgerichts, des Stadttheaters und der Mercatorhalle errichtet (Architekt Dr. Toni Hermanns). Sie ist der Nachfolgebau der 1942 zerstörten alten Liebfrauenkirche, die neben der Salvatorkirche stand. Die Liebfrauengemeinde ist die älteste katholische Kirchengemeinde Duisburgs, deren Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.
Der außergewöhnliche und sehenswerte doppelgeschossige Stahlbetonbau wird in die Kunstepoche des Brutalismus eingeordnet. Die Glasfenster, Baldachin und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände der Liebfrauenkirche stammen aus der Vatikankirche der Brüsseler Weltausstellung von 1958.

Im Rahmen der schwierigen Finanzlage des Bistums Essen und der zu erwartenden zahlreichen Kirchenschließungen, ist es erstmalig im Bistum Essen gelungen, diese einzige Duisburger Zentrumskirche durch eine Bürgerinitiative langfristig durch das Errichten einer Stiftung zu sichern. Die in Gründung befindliche Stiftung ?Brennender Dornbusch" (angelehnt an das einzigartige große Portalrelief der Kirche) möchte zukünftig zum "Dialog der Religionen" aufrufen. Die Liebfrauenkirche soll sich neben dem religiösen Leben zukünftig auch kulturellen Veranstaltungen öffnen.

Brutalismus ist ein Begriff der modernen Architektur. Er wurde um 1950 von dem schwedischen Architekten Hans Asplund geprägt und bezeichnet eine Architektur, die durch reine geometrische Körper, durch Stahl und Glas und vor allem durch unkaschiertes Betonmaterial mit seinen Unebenheiten und den Abdrücken der Schalung (Béton brut) bestimmt ist. Besonders die Architektur von Le Corbusier, vor allem seine Bauten Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp, das Kloster Sainte-Marie-de-la-Tourette bei Éveux-sur-l'Arbresle und die Unité d'habitation in Marseille, Firminy, Berlin und Nantes, war für den Brutalismus richtungweisend.

Als erster brutalistischer Bau gilt die Schule in Hunstanton von Alison und Peter Smithson (1949�1954). Die Blütezeit des Brutalismus lag in den 1960er Jahren. Er löste die internationale Moderne der Nachkriegszeit ab und leitete mit seinen Tendenzen einer plastisch-körperhaften, konstruktionsehrlichen und von ruppigem Charme geprägten Architektur über zum in den 1960er und 1970er Jahren vorherrschenden Bauen mit Fertigteilen," beschreibt sich die Duisburger Kirche im Internet selbst.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Amtsgericht, Stadthaus, Stadttheater und CityPalais liegt die Liebfrauenkirche am Friedrich-Albert-Lange-Platz. Jetzt, da auch die Außenarbeiten am CityPalais beendet sind, ist die Kirche auch wieder verkehrstechnisch günstig zu erreichen.
Ein wenig dunkel und düster wirkt die Kirche von innen. Da Fenster fehlen und nur die Eingangstüren aus Glas sind, ist eigentlich nur der überdimensionierte Eingangsbereich gut beleuchtet. Als ich den Gottesdienstraum im Erdgeschoß betrete, werde ich erst einmal unsicher. Sieht eine katholische Kirche wirklich so kalt aus wie diese?

Die Kirchenbänke sind aus Holz, der Boden ist hell gefliest. Auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite: das einzig Helle in diesem Raum, nämlich die Wand. Rote, weiße, blaue und gelbe Glasbausteine lassen wenigstens etwas Licht in die Kirche kommen. Der Altartisch und die Säule mit der Monstranz: Sie sind aus Stein. Sie werden von je 2 brennenden Kerzen und einem Heiligenbild (auf steinernen Sockeln) flankiert. Das Kreuz, das über dem Altartisch hängt, könnte aus Bronze sein. 4 Kugeln sind in das Kreuz integriert, an jedem Ende eine; woraus sie bestehen, kann ich nicht erkennen. Die Lichtverhältnisse sind an diesem Tag so katastrophal, daß die 14 Stationen des Kreuzweges faktisch im Dunkeln liegen.
Zu abweisend ist die Kirche; ganz schnell mache ich mich auf den Weg. Wie erste Etage ist an diesem Freitag Anfang Oktober 2007  nicht frei zugänglich (ein Musiker und ein Sänger proben hier gerade). Dank der eingeschalteten Beleuchtung und der hellen Betonfarben wirkt dieser Gottesdienstsaal, der sich über schätzungsweise 90 Prozent der Gebäudefläche erstreckt, noch einigermaßen freundlich. Auch hier gilt: Die Einrichtung ist sehr karg. Bunte Glasfenster im Treppenhaus, 8 Kerzen im Altarraum und je 5 auf beiden Seitenwände, 2 Heiligenstatuen, ein steinerner Altartisch, ein Rednerpult sowie die hölzerne Deckenverkleidung fallen mir als Einrichtungsgegenstände auf.
"Eine so kalte und abweisende Kirche habe ich ja noch nie erlebt. Im Vergleich dazu sind die evangelisch - reformierten Kirchen ja wirklich wunderhübsch," schießt es mir durch den Kopf, als ich endlich gehe. Wie heißt es so schön im Treppenhaus: Oh Gott, geh` du mir unter die Haut.

Landgottesdienste, Barbarafeiern  und mehr...

Duisburg, 8. Juli 2009 - Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche. Wer eine Arbeit sucht, der findet auch eine. "Bei uns in der evangelischen Kirche ist die Arbeitslosenarbeit eher ein diakonisches Anliegen. Wir kümmern uns eher um Leute, die eine Arbeit haben," berichtet Jürgen Widera. Er ist Pfarrer im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und als solcher in Duisburg ansässig.

Regional umfasst sein Arbeitsgebiet die Kirchenkreise Duisburg, Moers, Kleve, Wesel und Dinslaken. Sie finanzieren auch die Arbeit des KDA (Duisburg und Moers je ein Drittel, die übrigen Kirchenkreise je ein Sechstel). "Es ist eine tragfähige Konstruktion. So bleibt der KDA leistungsfähig," urteilt Widera.

Hat Widera noch eine volle Stelle, ist die Stelle von Hans-Peter Lauer auf eine Viertelstelle geschrumpft. "Bei uns gibt es die letzten verbliebenen KDA-Stellen in der Landeskirche. Wir sind die sprichwörtlich letzten Mohikaner," berichtet Widera. "In vielen Kirchenkreisen wurde die KDA-(Pfarr-)Stellen gestrichen. Peter Mörbel ist KDA-Pfarrer auf Landeskirchenebene. Er hat allerdings auch nur eine halbe Stelle. Seine andere halbe Stelle hat er als Dozent an der Akademie Bad Godesberg."

Nach Beobachtung von Widera gibt es zwei Gründe für das Schrumpfen. Zum einen rollte eine Sparwelle über die Landeskirche hinweg; der KDA war vermeintlich überflüssig. "Hinzu kommt: Dem KDA ist es nicht gelungen, ein einheitliches, klares Profil aufzubauen. Wofür steht der KDA? Die Bandbreite reichte von der Bildungsarbeit bis zur Arbeit mit Arbeitslosen oder die betriebsorientiere Arbeit."

Der KDA unterhält Kontrakte zu Arbeitgebern, wie etwa die Geschäftsführungen von HKM oder ThyssenKrupp. "Wir sind Dienstleister für sie. Wir bieten Seminare für sie an. Die Anfragen müssen allerdings in unser Profil passen. Welche primären und sekündären Tugenden gibt es? Welche Werte und Leitbilder gibt es? Das können Themen sein. Wir müssen Kapazitäten frei haben. Die Seminare müssen schon zielorientiert und sinnvoll sein. Die Teilnehmer müssen das Gefühl haben, etwas mit in den Alltag nehmen zu können. In der Kirche waren wir es gewohnt, zieloffen zu reden.

Die Mitbestimmung war oft hilfreich. Der Kontakt zu ehemaligen Betriebsräten, die in die Geschäftsleitung aufgestiegen sind, konnte oft genutzt werden.

Bei den Gewerkschaften besteht schwerpunktmäßig Kontakt zu DGB, IG Metal, ver.di und IG BCE. "Die christlichen Gewerkschaften meiden wir wie der Teufel das Weihwasser. 1955 gab es eine Entscheidung der EKD, daß nur die Einheitsgewerkschaften unterstützt werden. Richtungsgewerkschaften sind nicht erwünscht, weil sie eine unzulässige und gefährliche Spaltung der Arbeitnehmerbewegung darstellen. Die Leiharbeit ist ein gutes Beispiel dafür. Die christlichen Gewerkschaften schließen dort Tarifverträge ab, die weit unter den Standards der Einheitsgewerkschaft liegen. Auch wenn die Einheitsgewerkschaften an Stärke und Einfluss und es immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse gibt, sind sie für uns doch die richtigen Gesprächspartner."
Landgottesdienste, Barbarafeiern und das politische Nachtgebet am Ostacker sind Gelegenheiten, an denen wir den KDA in Aktion sehen können.
"Unser Problem dabei: Der KDA wird innerkirchlich weniger wahrgenommen als außerkirchlich. Der KDA wird nur wahrgenommen, wenn er existentiell gebraucht wird. Das gilt aber auch für andere kirchliche Einrichtungen." Auf offizieller, quasi amtlicher Ebene gibt es Kontakte zur Stadt und Stadtverwaltung. "Es wird nicht erwartet, dass wie immer und überall wichtige und gewichtige Worte abgeben. Die Erwartung lautet eher: Man kümmert sich. Man interessiert sich." Es gibt also noch viel zu tun. Andreas Rüdig

Service-Telefon der Evangelischen Kirche in Duisburg

Duisburg, 6. Juli 2009 - Das Service-Telefon der Evangelischen Kirche in Duisburg ist am 13. Juli von Hans-Bernd besetzt. In der Zeit von 18.00 bis 20.00 Uhr gibt der Pastor der Evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich Antwort auf Fragen rund um kirchliche Arbeit unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/12131213.

Ferien-Kirche Neumühl
Zum Gottesdienst nach Wachtendonk
Die Evangelische Kirchengemeinde Neumühl verlegt am 19. Juli ihren Sonntagsgottesdienst nach Wachtendonk. Ziel des Projektes Ferien-Kirche, das es seit über 20 Jahren in Neumühl gibt, ist es, eine Gemeinde aus dem Umkreis kennenzulernen. Dazu wird dort der Gottesdienst der besucht, die ?Kirchentouristen erfahren mehr über die Gastgemeinde und erzählen auch von der eigenen. Auf den Gottesdienst folgt ein Mittagessen, Kaffeetrinken und meist ein Stadtbummel, dessen bevorzugtes Ziel die lokalen Eisdielen sind. Start für die Busfahrt nach Wachtendonk ist 9.00 Uhr an der Gnadenkirche, Hohenzollernplatz. Anmeldungen und Bezahlung - 15 Euro Erwachsene, 8 Euro Kinder können bis Mittwoch, 15. Juli im gegenüberliegenden Alten Pfarrhaus erfolgen. Der Gemeindegottesdienst findet an diesem Wochenende am Samstag, 18. Juli, um 18.00 Uhr in der Gnadenkirche statt.

Vortrag zur Barmer-Erklärung in Neudorf
Anlässlich des Jahrestages der vor 75 Jahren in Barmen beschlossenen theologischen Erklärung der Bekenntnissynode lädt die Evangelische Kirchengemeinde Neudorf-Ost Interessierte zu einem Vortrag. Oberkirchenrat i.R. Harald Bewersdorff stellt am 10. Juli um 19.300 Uhr die Barmer Thesen vor und erörtert sie mit den Zuhörenden. Treffpunkt ist das Gemeindehaus, Wildstraße 31. Der Eintritt ist frei.

Predigtreihe zu Calvin in Alt-Duisburg
In mehreren Gottesdiensten beschäftigt sich die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg mit der Theologie des Reformators Johannes Calvin, dessen Geburtstag sich am 10. Juli zum 500. Mal jährt. Pfarrer Peter Krogull eröffnet die dreiteilige Predigtreihe am 12. Juli im Gottesdienst in der Salvatorkirche um 9.30 Uhr. Duisserner Gemeindemitglieder können die Predigtreihe im Gottesdienst ab 11.00 Uhr in der Lutherkirche verfolgen. Pfarrer Krogull setzt die Reihe am 19. Juli in beiden Kirchen zu den Uhrzeiten der Vorwoche fort. Zum Abschluss der Reihe in beiden Kirchen predigt am 26. Juli Pfarrer Martin Winterberg.

Grillfest für Senioren in Neudorf
Zum Grillfest lädt die Begegnungsstätte der Evangelischen Kirchengemeinde Neudorf West Seniorinnen und Senioren ein. Für sechs Euro können Besucherinnen und Besucher frische Salate, Getränke und natürlich leckere Grillwürstchen und saftige Steaks erwarten. Treffpunkt ist am 8. Juli ab 12.30 Uhr das Gemeindehaus in der Gustav-Adolf-Str. 65. Begegnungsstättenleiterin Friedgard Poelzig bittet um Anmeldung (Tel.: 0203/350565).

Ehrenamtliche für Begleitung Demenzkranker gesucht
Das Altenzentrum Ruhrort, eine Einrichtung des Evangelischen Christophoruswerks, setzt einen neuen Schwerpunkt in seiner Arbeit: Menschen mit Demenz werden in ihrer letzten Lebensphase besonders betreut und begleitet. Hierzu bildet das Altenzentrum ab Ende August seine Mitarbeiter in einer fünftägigen Fortbildung aus. Für die verantwortungsvolle Betreuungsaufgabe sucht das Altenzentrum auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die im Team die Fachkräfte unterstützen. Wer kontaktfreudig ist, Verständnis im Umgang mit erkrankten Menschen hat und zeitlich flexibel ist, den erwartet nicht nur eine qualifizierte Fortbildung im Vorfeld, sondern auch fachliche Begleitung und Einführung in der Praxis, Versicherungsschutz, Verpflegung und Fahrtkostenerstattung. Weitere Informationen gibt es im Altenzentrum Ruhrort, Fürst-Bismarck-Str. 44, und am Telefon unter 0203/8098200.

Sommerfest im Altenzentrum Ruhrort
An farbigen Luftballontrauben werden Besucherinnen und Besucher am 4. Juli von weitem schon das Sommerfest des Altenzentrum Ruhrort, Fürst-Bismarck-Straße 44, erkennen. Von 14.00 bis 18.00 Uhr gibt es beim Trödel und an verschiedenen Ständen in den Räumen des Altenzentrums Kleinigkeiten zum Verschenken oder Selbstbehalten. Überraschungen versprechen die Tombola oder das Glücksrad. Bei Kaffee Kuchen und Waffeln oder Leckereien vom Grill, frischen Salaten und Reibekuchen können Gäste im historischen Saal oder auf dem Hof miteinander plaudern. Für Stimmung sorgt der Gitarrenchor, der auch die Zaghafteren zum Einstimmen motivieren wird.
 

Schulreferat
Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben. So wird uns als Kind immer erzählt. Man gut, dass jetzt die Schulferien beginnen. "Jetzt im Sommer ist es bei uns auch immer ruhig," berichtet Harald Bredt, Schulreferent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg.
"Das evangelische Schulreferat kümmert sich um die allgemeinbildenden Schulen des Kirchenkreises Duisburg (Duisburg rechtsrheinisch), trägt zur Fortbildung und Qualifizierung von Lehrern speziell im Bereich des Evangelischen Religionsunterrichts bei, berät und begleitet evangelische Lehrer, Referendare, Studierende, Pfarrer und Vikare, setzt sich für den Religionsunterricht und für Gottesdienste in den Schulen ein, hält Kontakt zu den Schulleitungen, Schulbehörden und den politisch Verantwortlichen in der Stadt und belebt die Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde vor Ort

Das Schulreferat will, dass Lehren und Lernen besonders im Religionsunterricht auf Augenhöhe geschieht, die Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene ganzheitlich wahrgenommen werden, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten gestärkt und ihren Schwächen nicht mit Aussonderung, sondern mit Förderung begegnet wird, das Recht des Kindes auf Religion sich durchsetzt, die Kooperation zwischen dem evangelischen Religionsunterricht, katholischen Religionsunterricht, islamischer. Unterweisung u.a. Fächern gestärkt wird und das durch Einübung und Handeln im ?Haus des Lernens unsere multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft gestärkt und weiterentwickelt wird," stellt sich das (rechtsrheinische) Schulreferat im Internet selbst vor. Schulgottesdienste, Abschlussgottesdienste und die Überschneidung von Schulunterricht und Konfirmandenunterricht sind einige der Themen, die in der täglichen Praxis eine Rolle spielen können.
"Religionsunterricht ist als Schulfach schon wichtig. Die Kinder sollen sich die Welt erschließen können. Wie lebe ich in der Welt? Wie gehe ich mir ihr um? Die Kinder sollen auch an ihre Religion kennenlernen und zu ihr hingeführt werden," betont Bredt. Nach seinen Worten ist der Religionsunterricht bei uns in Nordrhein-Westfalen rechtlich abgesichert, so dass er nicht "einfach so" abgeschafft werden kann.
Die Probleme gibt es eher in der Praxis. "In den Schulen gibt es teilweise so wenige christliche Kinder, dass sie in der Minderheit sind. Teilweise gibt es so wenige evangelische Kinder, dass überlegt werden muss, wie der Religionsunterricht organisiert werden muss."

Ein anderer Punkt: "Ich achte darauf, dass es genügend evangelische Religionslehrer gibt. Das ist ein Problem. Es studierend nicht genügend Leute evangelische Theologie auf Lehramt. Da taucht schon die Frage auf, ob eventuell Gemeindepfarrer als Religionslehrer gewonnen werden können." Eine Mediathek gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr im Kirchenkreis. "Bei Bedarf kann ich aber mit religionspädagogischen Medien aushelfen," bietet Bredt, seines Zeichens selbst Pfarrer, an.
Der Religionsunterricht ist nach Bredts Worten ein staatliches Unterrichtsfach, das von den beiden großen christlichen Kirchen mit verantwortet wird. Die jeweiligen Lehrpläne werden dann von der jeweiligen Kirche genehmigt. "Da wir die Fachleute sind, können wir das besser." Bei ihrer Ausbildung machen die angehenden Religionslehrer nicht nur ihr Studium und Referendariat, sondern auch eine Vocation. "Das ist die kirchliche Beauftragung zum evangelischen Religionslehrer," berichtet Bredt.

"Praktische Philosophie" heißt das Ersatzfach für Schüler, die keiner Religion angehören. "Wenn ich mich als Schüler vom Religionsunterricht abmelde, habe ich nicht die erhoffte Freistunde. Ich muss dann in die praktische Philosophie wechseln." Andreas Rüdig

Religionsunterricht ist wichtig


Duisburg, 3. Juli 2009 - Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben. So wird uns als Kind immer erzählt. Man gut, dass jetzt die Schulferien beginnen. "Jetzt im Sommer ist es bei uns auch immer ruhig," berichtet Harald Bredt, Schulreferent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg.
"Das evangelische Schulreferat kümmert sich um die allgemeinbildenden Schulen des Kirchenkreises Duisburg (Duisburg rechtsrheinisch), trägt zur Fortbildung und Qualifizierung von Lehrern speziell im Bereich des Evangelischen Religionsunterrichts bei, berät und begleitet evangelische Lehrer, Referendare, Studierende, Pfarrer und Vikare, setzt sich für den Religionsunterricht und für Gottesdienste in den Schulen ein, hält Kontakt zu den Schulleitungen, Schulbehörden und den politisch Verantwortlichen in der Stadt und belebt die Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde vor Ort
Das Schulreferat will, dass Lehren und Lernen besonders im Religionsunterricht auf Augenhöhe geschieht, die Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene ganzheitlich wahrgenommen werden, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten gestärkt und ihren Schwächen nicht mit Aussonderung, sondern mit Förderung begegnet wird, das Recht des Kindes auf Religion sich durchsetzt, die Kooperation zwischen dem evangelischen Religionsunterricht, katholischen Religionsunterricht, islamischer. Unterweisung u.a. Fächern gestärkt wird und das durch Einübung und Handeln im ?Haus des Lernens unsere multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft gestärkt und weiterentwickelt wird," stellt sich das (rechtsrheinische) Schulreferat im Internet selbst vor. Schulgottesdienste, Abschlussgottesdienste und die Überschneidung von Schulunterricht und Konfirmandenunterricht sind einige der Themen, die in der täglichen Praxis eine Rolle spielen können.

"Religionsunterricht ist als Schulfach schon wichtig. Die Kinder sollen sich die Welt erschließen können. Wie lebe ich in der Welt? Wie gehe ich mir ihr um? Die Kinder sollen auch an ihre Religion kennenlernen und zu ihr hingeführt werden," betont Bredt. Nach seinen Worten ist der Religionsunterricht bei uns in Nordrhein-Westfalen rechtlich abgesichert, so dass er nicht "einfach so" abgeschafft werden kann.
Die Probleme gibt es eher in der Praxis. "In den Schulen gibt es teilweise so wenige christliche Kinder, dass sie in der Minderheit sind. Teilweise gibt es so wenige evangelische Kinder, dass überlegt werden muss, wie der Religionsunterricht organisiert werden muss."
Ein anderer Punkt: "Ich achte darauf, dass es genügend evangelische Religionslehrer gibt. Das ist ein Problem. Es studierend nicht genügend Leute evangelische Theologie auf Lehramt. Da taucht schon die Frage auf, ob eventuell Gemeindepfarrer als Religionslehrer gewonnen werden können." Eine Mediathek gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr im Kirchenkreis. "Bei Bedarf kann ich aber mit religionspädagogischen Medien aushelfen," bietet Bredt, seines Zeichens selbst Pfarrer, an.
Der Religionsunterricht ist nach Bredts Worten ein staatliches Unterrichtsfach, das von den beiden großen christlichen Kirchen mit verantwortet wird. Die jeweiligen Lehrpläne werden dann von der jeweiligen Kirche genehmigt. "Da wir die Fachleute sind, können wir das besser." Bei ihrer Ausbildung machen die angehenden Religionslehrer nicht nur ihr Studium und Referendariat, sondern auch eine Vocation. "Das ist die kirchliche Beauftragung zum evangelischen Religionslehrer," berichtet Bredt.
"Praktische Philosophie" heißt das Ersatzfach für Schüler, die keiner Religion angehören. "Wenn ich mich als Schüler vom Religionsunterricht abmelde, habe ich nicht die erhoffte Freistunde. Ich muss dann in die praktische Philosophie wechseln." Andreas Rüdig