Kulturweb   Archiv  Januar - Februar 2010

 

"Piaf. Keine Tränen"   - SING - DAY OF SONG

Duisburg, 26. Februar 2010 - "Piaf. Keine Tränen" heißt das Stück von Daniela Löffner (Regie), mit dem das Düsseldorfer Schauspielhaus Ende Februar 2010 bei uns in Duisburg gastiert. Daniela Lffner führt Regie; es spielen Nadine Geyersbach, Susanne Tremper, Denis Geyersbach, Christoph Müller und Milian Zerzawy.

"Mit zehn begann sie, auf der Straße zu singen - und als sie starb, war sie die größte Chansonsängerin aller Zeiten: Edith Piaf, der `Spatz von Paris´. Zu ihrer Beerdigung im Oktober 1963 kamen 40.000 Menschen. Ihre Lieder `Padam Padam´, `Milord´ oder `La vie en rose´ sind ebenso legendär wie ihr ausschweifendes, von Krankheiten, Drogen und der fortgesetzten Suche nach Liebe geprägtes Leben.
Wer ist diese Frau, die am Ende ihres bewegten Lebens sagen kann, dass sie nichts bereut? Kann man ihr tatsächlich begegnen, oder lässt sie sich - wie ein Stern - nur aus der Ferne, nur von ihrem Publikum lieben? Edith Piaf steht im Mittelpunkt des Abends. Ihr größter Fan verstrickt sich immer tiefer in das Leben der legendären französischen Sängerin, von der auch Yven Montand, Charles Aznavour, Marlene Dietrich und viele andere angezogen wurden," berichtet der Programmführer. Die Vorstellung ist leider nur schwach besucht.
Ein Bühnenbild gibt es nicht zu sehen. Anfangs sind nur das nackte Bühnengerüst und die Beleuchtung, später auch ein vergoldeter Vorhang mit der Silhouette einer Stadt zu sehen. Die Requisiten werden bei Bedarf auf die Bühne geholt.
Die Handlung erzählt die Lebensgeschichte der Piaf nach. Gelegentlicher Humor und auch ein paar unangebrachte Bezüge zur Gegenwart gehören zur Handlung. Sie nimmt an Fahrt auf, je länger das Stück dauert.
Der schauspielerisch-künstlerische Teil ist sicherlich sehr ansprechend gelungen. Tremper singt bestimmt sehr stimmgewaltig, grandios und überzeugend.
KaMa

SING - DAY OF SONG
Auch die legendäre Nordkurve der VELTINS-Arena in Gelsenkirchen ist beim großen Abschlusskonzert von SING - DAY OF SONG am 5. Juni 2010 für Kinder und Jugendliche reserviert. 65.000 Sängerinnen und Sänger aus ganz Europa laden dann zum Mitsingen ein – unter ihnen Scala & Kolacny Brothers, ein Jugendchor aus dem belgischen Aarschot mit 60 Frauen zwischen 14 und 28 Jahren, die sich mit engelsgleichen, stimmgewaltigen Interpretationen zu Songs von Placebo über Marilyn Manson und Nirvana bis hin zu den Ärzten und den Berliner Brachialrockern Rammstein international einen Namen gemacht haben.
Kinder und Jugendliche bis einschließlich 21 Jahren und deren Begleitpersonen können das Konzert auf den Stehplätzen der Nordkurve zum ermäßigten Preis von 6,50 € inkl. VRR-Ticket für Einzelpersonen (statt 16,50 €) erlebe," berichtet Marc Oliver Hänig, Pressesprecher der RUHR.2010 GmbH.

Olaf Metzel - Beginn einer neuen Ausstellungsreihe im LehmbruckMuseum
Tennesee Williams:
 "Treppe nach oben"

Duisburg, 22. Februar 2010 - Ab dem 25. Februar 2010 ist Olaf Metzel zu Gast in der Sammlung des Lehmbruck Museums. Im Rahmen der neuen Ausstellungsreihe zeigt der Bildhauer (geb. 1952 in Berlin) drei ausgewählte Arbeiten. "Zu Gast in unserer Sammlung: Olaf Metzel" findet parallel zur Ausstellung "Mapping the Region - Olaf Metzel. Noch Fragen?" im Museum Küppersmühle in Duisburg statt.
Im Lehmbruck-Trakt steht die Skulptur „Roter Beton“ in Sichtweite der Menschenbilder Wilhelm Lehmbrucks. Die Figur aus rötlichem Stahlbeton ist die früheste erhaltene Arbeit des Künstlers. Olaf Metzel schuf sie in Erinnerung an den Tod eines Demonstranten 1981 in Berlin. Kopf und rechter Arm der Skulptur sind abgetrennt. So ist das Bewegungsmotiv noch verstärkt, das von den Fernsehbildern noch in Erinnerung ist, die zeigten, wie der Demonstrant unter einen anfahrenden Bus geriet. Auf einer gewöhnlichen Transportpalette stehend, aktualisiert die Skulptur auch die Sockelfrage in der Bildhauerei.
Von weitem sichtbar steht in der Großen Glashalle die Installation „Milieufragen“ (2007). Sie besteht aus zweireihig angeordneten, in Gips gegossenen Urinalen, die in der Glashalle stehend zur Skulptur im öffentlichen Raum wird.
Am gegenüberliegenden Ende der Halle, vor dem Durchgang zur Giacometti-Ausstellung und zur Cafeteria, steht die aus dreizehn deformierten Bistrotischen bestehende Installation „Red Party“ (2008). Eine verlassene und in die Ecke geschobene Nach-Partysituation – Kunstwerk, benutzbare Tische, störende Installation..? Die Nachformung der roten Lackdecken aus Kunststoff offenbart die skulpturale Qualität des bekannten Alltagsgegenstands.

"Treppe nach oben"
So heißt ein Stück von Tennesee Williams, das das Theater an der Ruhr in einem Gastspiel in Duisburg gibt. Roberto Ciulli führt Regie; Darsteller sind unter anderem Albana Agaj, Simone Thoma, Petra von der Beek, Ruprecht J. Seidl, Thomas Hoppensack, Peter Kapusta und andere
Benjamin Murphy soll entlassen werden. Seit acht Jahren arbeitet er im Hauptsitz einer Hemdenfabrik. Sein eingeengtes Leben entspricht nicht den Träumen, die ihn einst bewegten, doch seine Rebellion dagegen ist halbherzig. Er begibt sich auf eine Reise durch die Nacht, in der er einem Mädchen begegnet, seiner Alice, mit der er das Wunderland aufsuchen will, das sich als ein Jahrmarkt mit Buden, Clowns und einer Vorstellung `Die Schöne und das Biest` entpuppt. Der Morgen danach lässt die Illusion des Wunderlandes zerfallen, das die Monotonie der Arbeit und seines Lebens überdecken konnte. Zurück an seinem Arbeitsplatz in einem sechzehnstöckigen Hochhaus, steigt Benjamin Murphy eine Treppe hinauf, die aufs Dach führt und die er als Erster entdeckt hat. Er wird springen und Tennessee Williams lässt offen, ob in ein neues Leben oder in den Tod.
Tennessee Williams hat in dem 1941 entstandenen Stück seine Erfahrungen verarbeitet, die er als Angestellter in der Schuhfabrik seines Vaters machte. Die zerstörende Wirkung entfremdeter Tätigkeit bildet den Hintergrund einer Welt, die er im Untertitel einen Käftig nennt. Präsent werden nicht nur die ökonomische Depression dieser Jahre. Auch der zeitgleich verlaufende Krieg in Europa spielt eine nicht unwesentliche Rolle und markiert jene Ausweglosigkeit, vor die sich die Hauptfigur gestellt sieht," stellt das Programmheft das Stück vor. Das Theater ist an diesem Samstagabend zwar nicht ausverkauft, insgesamt aber gut besucht.

Liebe, Ideale, Wünsche und ihre Verwirklichung im realen Leben sind die zentralen Themen dieses Stückes. Es wird über weite Strecken schlicht und unspektakulär umgesetzt. Dies wird schon am Bühnenbild deutlich. Am hinteren Ende der Bühne steht ein Schreibtisch, der nur anfangs gebraucht wird; davor befindet sich ein Leitergerüst. Auf der linken und rechten Seite der Bühne stehen je fünf Nähtische nebst Stuhl und grell leuchtender Neonröhre darüber. Außerdem sind zwei Schienenstränge für Kohlenlohren über die Bühne angebracht.
Nur zum Ende hin gibt es eine Traumsequenz, die surreale Elemente und einen Hauch von Zirkus und echtem Theater aufweist. Als der Vorhang fällt, bin ich auf die kommenden Vorstellungen, die ich besuchen möchte, gespannt. KaMa

Kulturhauptstadtjahr und Besuchercenter:
Neues Domizil der Stadtinformation

Duisburg, 19. Februar 2010 - Seit heute hat die Duisburger Stadtinformation ihr neues Domizil im Forum. Um 12 Uhr öffneten dort die Tore.

"Die Umbaumaßnahmen wurden durch das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium, aber auch die städtischen Kulturhauptstadtgelder gefördert," berichtet Uwe Gerste, Chef der DuisburgMarketing GmbH. "Ich danke dem Land für seine Weitsicht und Einsicht, dass die Region touristisch gewonnen hat. Die ersten Besucher konnten wir heute schon begrüßen. Drei Damen aus dem Raum Wolfenbüttel waren extra für die Kulturhauptstadt zu uns gekommen."

"Es gab im Vorfeld diverse Diskussionen: Was soll finanziell gefördert werden? Was hat Priorität? Was ist uns wichtig," berichtet Jens Baganz, Staatsminister im Wirtschaftsministerium. "Die 5 Besucherdiskussionen in Duisburg, Oberhausen, Bochum, Essen und Dortmund standen eindeutig an erster Stelle. Wir fördern das Duisburger Info-Center mit mehr als 3 Millionen Euro. Das Geld wird für die Ausstattung und die Info-Lounges im Zoo und dem Binnenschiffermuseum ausgegeben. Schließlich sollen sich die Besucher in der Kulturhauptstadt zurechtfinden. Schließlich hat Duisburg ein tolles Programm."
"Wir müssen die Chancen nutzen, die die Kulturhauptstadt bietet," ergänzt Axel Biermann von der Ruhr-Tourismus GmbH. "Es geht für Nachhaltigkeit ab dem Jahre 2011."
"Warum sind wir Kulturhauptstadt," fragt Kulturdezernent Karl Janssen bei seinem Grußwort. "Wir sollen zeigen, welche Kooperationsstärken wir haben. Leider verbindet nicht jeder Auswärtige Kultur mit Duisburg. Wir bieten nicht nur ein einmalig schönes Programm. Wir müssen zeigen, was wir haben. Wir spielen in der 1. Bundesliga. Wir sind weltklasse. Die Philharmoniker sind für ihr Programm ausgezeichnet worden. Wir haben die Küppersmühle und das Lehmbruck-Museum mit seiner Giacometti-Ausstellung."

Angetan vom neuen Visitorcenters waren auch der ARGE Geschäftsführer Norbert Maul, GEBAG Geschäftsführer Dietmar Cremer und Kulturdezernent Karl
Janssen
Auf den ersten Blick sieht die neue Stadtinformation hübsch aus. "Im alten Standort hatten wir Probleme mit der Fläche - sie war zu klein. Wir konnten sie nicht ausbauen," begründet Gerste den Umzug, der auf den ersten Blick nicht für jeden Besucher der Eröffnung ersichtlich war. KaMa

Die Leiterin des Visitorcenters, Inge Keusemann-Gruben ist glücklich über die neuen Räumlichkeiten  - Fotos Manfred Schneider

"Kontrollierte Kräfte Konstruktive Kreuzungen"

Duisburg, 19. Februar 2010 - "Kontrollierte Kräfte Konstruktive Kreuzungen" heißt die Ausstellung von Rolf Binder und Heribert Reismann, die noch bis zum 18. März 2010 zu den gewohnten Öffnungszeiten in der Galerie Rheinhausen in der Bezirksbibliothek Rheinhausen zu sehen ist.
Binder wurde 1926 in Berlin geboren. "Er möchte nicht die Welt aus den Angeln haben," berichtet H. Peter Rose, ehemaliger Kulturdezernent Gelsenkirchens bei der Eröffnung. "Er möchte den Naturgesetzen auf die Schliche kommen. Wie funktionieren sie? Er sucht nach dem Kern der Dinge." Sehr kenntnisreich stellt er die beiden Künstler und ihr Werk vor.
"Die einzelnen Elemente bestehen in der Regel aus Holz. So werden zunächst Holzblöcke zu unterschiedlichen geometrischen Formen zurechtgeschnitten und schließlich zu Reliefs oder Plastiken zusammengefügt. Auch Ketten und runde Metallstäbe werden für das Kräftespiel verwendet. Neu sind die Farben. Sie dienen vor allem dem Zweck, die jeweilige Funktion der einzelnen Teile zu unterstreichen. Schwarz und Ocker für die stabilen, Rot und Grün für die labilen Elemente. Nur wenn alle Teile auf die richtige Art und Weise zusammengefügt sind, wenn ihre Beziehung zueinander stimmt, ist das labile Gebilde stabil. Dann befindet es sich in einem ausgewogenen Schwebezustand," stellt er Binders Werk vor, nur um über Reismann zu berichten:
"Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Thema Schatten und Malerei, das sich ihm aufdrängte, als er sich mit der zweiundzwanzig Meter langen und drei Meter hohen weißen Reliefwand der Kassenhalle am Gelsenkirchener Theater beschäftigte. Es ist ein Beton gegossenes Kunstwerk des englischen Bildhauers Robert Adams. Die tiefen Profile und Winkelformen der nach Süden ausgerichteten Quader erzeugen vor allem bei Sonnenlicht ständig wechselnde Hell-Dunkel-Kontraste. Das Spiel von Licht und Schatten und die Veränderungen und Abstufungen der Grautöne zwischen Schwarz und Weiß an den Details des Reliefs hat Reismann lange und sorgfältig beobachtet und in zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotographien festgehalten. Sie sind mit ihren Konturen, Linien, Flächen und Konstrasten die maßgebende Grundlage für seine Bildideen und ihre künstlerische Umsetzung. Alle Exponate dieser Serie folgen konsequent den gleichen formalen Prinzipien, und zwar sowohl in der Beschränkung auf Schwarz, Weiß und Grautöne, als auch in der Begrenzung auf die meist quadratische Bildfläche." KaMa

Von Picasso bis Warhol. Bildhauerschmuck der Avantgarde
Ausstellung mit Neupräsentation von Max Ernst verlängert

Duisburg, 16. Februar 2010 - Seit Ende November zeigt das Lehmbruck Museum mit über 180 Schmuckobjekten von 55 Künstlerinnen und Künstlern die Ausstellung „Von Picasso bis Warhol“, die in enger Zusammenarbeit mit der Sammlerin Diana Küppers entstanden ist. Die Präsentation wird nach dem großen Anklang in den letzten Wochen bis Mitte April verlängert und ist damit bis zum Ende der Ausstellung „Alberto Giacometti: Die Frau auf dem Wagen“ (18. April 2010) zu sehen.
Anlässlich der Verlängerung wird die Ausstellung um die Meisterwerke von Max Ernst aus dem Besitz des Lehmbruck Museums ergänzt. Im so genannten Heerich-Raum, wo in maßgefertigten Vitrinen Kleinstskulpturen herausragender Künstler der Moderne wie Pablo Picasso oder Georges Braque zu sehen sind, wird die „Versuchung des Heiligen Antonius“ von Max Ernst nun wieder gezeigt. Das Gemälde aus dem Jahr 1945, das zu den Publikumslieblingen der Sammlung gehört, war zuletzt in der Ausstellung „Max Ernst lässt grüßen“ in Münster zu sehen und befindet sich erst seit wenigen Tagen wieder in Duisburg. Die Sonderpräsentation von Werken des deutschen Künstlers vereint nun neben den 12 Schmuckobjekten und dem „Heiligen Antonius“ das Gemälde „Kleines Vogelmonument“ (1928) und die beiden Skulpturen „Mobiles Objekt, den Familien empfohlen“ (1936) und „Ein emsiger Freund“ (1944).

Die Sammlerin Diana Küppers freut sich über die Verlängerung für die Dauer der Giacometti-Ausstellung: „Für mich ist es eine große Freude, dass nun noch mehr Besucher die Gelegenheit erhalten werden, die bezaubernden Schmuckobjekte von Picasso, Max Ernst, Arp, Braque, Fontana, Graubner oder Niki de Saint Phalle entdecken können bevor die Leihgaben aus internationalem Sammlerbesitz wieder nach Paris oder London zurück gehen.“
Die Ausstellung der Schmuckobjekte steht im Kontext der Sammlung des Lehmbruck Museums, das sich als Skulpturenmuseum erstmals dem Genre des Bildhauerschmucks widmet. Die Stücke der Sammlerin Diana Küppers und internationaler Leihgeber sind in der oberen Galerie der Glashalle mit weiteren 50 Werken aus Eigenbesitz dialogisch präsentiert, darunter 29 Skulpturen von Günter Uecker, Max Bill oder Erwin Heerich.
Der Katalog zur Ausstellung, der zum Preis von 25 Euro erhältlich ist, ist nahezu vergriffen.

AI WEIWEI Barely Something
Ausstellungen im Museum DKM  19.03. – 20.09.2010

Ab Freitag, 19. März 2010, wird im Museum DKM die Ausstellung “Barely Something“ des chinesischen Künstlers Ai Weiwei zu sehen sein. Parallel dazu präsentieren wir “Barely Something“ an unserem zweiten Standort, der Galerie DKM im Duisburger Innenhafen, mit einer Videoarbeit. Die Ausstellungen laufen vom 19.03.2010 bis 20.09.2010 und werden im Rahmen des Kulturhauptstadtjahrs RUHR.2010 gezeigt.
Der chinesisches Künstler Ai Weiwei (geb. 1957) ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Zugleich ist er eine öffentliche Person ersten Ranges. Geht es heute um China, um das ambivalente Faszinosum eines introvertierten Reiches, das sich der Globalisierung nicht nur öffnet, sondern zu ihrem maßgeblichen Schrittmacher wird, so ist Ai Weiwei aus der Diskussion nicht wegzudenken. Dabei verfügt der Künstler über eine breite Palette von Ausdrucksformen. Zu diesen zählen objektbezoge und installative Arbeiten ebenso wie Architekturprojekte, und schließlich auch Formen des gesellschaftspolitischen Engagements. Ai Weiwei's Blog dokumentiert nicht nur tagebuchartig die Begegnungen und Erlebnisse eines "individuellen Bewusstseins", sondern nutzt die prekären Privilegien eines international bekannten Künstlers zur Artikulation und Mobilisierung einer regierungskritischen Öffentlichkeit in China.

Die Ausstellung im DKM, realisiert anlässlich der Metropole Ruhr 2010, wird sich der Faszination, die von dieser schillernden Künstlerpersönlichkeit ausgeht, nicht entziehen. Dennoch gilt es mit einigen Klischees aufzuräumen, die aus einer allzu schlichten Betrachtung sowohl des chinesischen Reiches und seines politischen Systems als auch der poetischen Möglichkeiten eines globalen Künstlers erwachsen. Ai Weiwei ist weder der Dissident, dem man im Westen gern ganze Feuilletonseiten einräumt, noch Mr. Big, der Mann der großen ästhetischen Geste. Er ist das auch, er weiß die spektakulären Formate mühelos zu füllen, doch sind sie seiner konzeptuellen Intelligenz nicht wesentlich. Sie verraten mehr über westliche Projektionsmuster als über die Kunst.
Ai Weiwei ist ein Künstler mit einem nüchternen Blick für die Möglichkeiten, die ihm die Welt eröffnet, und für die unhintergehbare Fragilität der Zusammenhänge. Kaum Etwas macht es sich zum Anliegen, die konzeptuelle Intelligenz dieses künstlerischen Oeuvres herauszuarbeiten. Neben aktuellen Werken konzentriert sich die Ausstellung auf beispielhafte Arbeitsformen aus der Frühphase des Künstlers. Sie weisen ihn bereits als Chronisten des stets abgründigen, manchmal nihilistischen Alltags aus, aber auch als Akteur innerhalb einer unstrukturierten chinesischen Kunstszene, als Kurator inoffizieller Ausstellungen und als Herausgeber von Anthologien, die gezielt künstlerische Bildungsdefizite in China adressieren.
Erst auf der Grundlage einer konzeptuellen Perspektive erschließt sich Ai Weiweis ebenso flexibel wie präzise gefasster Werkbegriff. Dieser lässt gleichermaßen Raum für die Integration von traditionellem chinesischen Handwerk wie für die Organisation von Gruppen (1.001 Chinesen bei der documenta 12), oder die Initiative zu einer informellen, anti-systemischen Recherche (über die verschwiegenen Erdbebenopfer in Sichuan).
Angesichts schierer Gewalt, sei es in Gestalt totalitärer Gehirnwäschen oder brutaler Modernisierungsvorhaben, war es dem Künstler stets ein Anliegen die Neuheit der Tradition zu belegen. Das Museum DKM verfügt über eigene Bestände an antiken chinesischen Artefakten. Für eine Ausstellung mit Werken von Ai Weiwei bildet es einen spannungsvollen Rahmen, weil das Antike hier seinen exotischen Charakter abstreifen und sich als lebendiger, eben zeitgenössischer Zusammenhang erweisen kann.

Panflötenkonzert 
Giacometti im Film - kommentiert von Gottlieb Leinz

Duisburg, 8. Februar 2010 - Ein Panflötenkonzert mit Pan Bogdan (Panflöte) und Petre Pandulescu (Piano) bot die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde am vergangenen Sonntag. Bodgan ist Hochschulprofessor und mehrfacher Preisträger, Pandulescu Student an der Hochschule Franz Liszt in Weimar. Sie spielen christliche Jazz/Gospel-Werke und Werke der Klassik (Barock, Romantik, Modern). Johann Sebastian Bach, Peter Tschaikowsky, Johannes Brahms und Camille Saint-Saens sind einige der interpretierten Komponisten. Das Konzert in der Hamborner Christuskirche ist gut besucht.
Kirchenmusik mal anders - hier steht nicht die gewohnte Orgelmusik im Vordergrund. Anfangs war ich ja noch skeptisch: Panflötenmusik ist mir nicht vertraut. Wird sie mir gefallen? Doch ich bin schon nach den ersten Tönen begeistert. Die Werbung nennt Bodgan einen "virtuosen Interpreten. Unvergleichlich sein Repertoire, brillant sein Repertoire." Und trifft damit des Pudels Kern. Das Kommen hat sich bei diesem Konzert auf jeden Fall gelohnt. KaMa

Giacometti im Film - kommentiert von Gottlieb Leinz
Rahmenprogramm zur Ausstellung Alberto Giacometti: Die Frau auf dem Wagen
Eintritt in die Ausstellung: 8 / 5 Euro (kein zusätzlicher Veranstaltungseintritt)
Im Rahmenprogramm der Ausstellung ?Alberto Giacometti: Die Frau auf dem Wagen findet am Freitag, 12. Februar die erste Abendveranstaltung statt. Kurator Gottlieb Leinz zeigt Giacometti im Film. Abendöffnung der Ausstellung bis zum Ende der Veranstaltung.?Giacometti im Film lautet der Titel der ersten Abendveranstaltung im Rahmenprogramm der Ausstellung Alberto Giacometti: Die Frau auf dem Wagen, die am Freitag, 12. Februar 2010 um 18 Uhr im Lehmbruck Museum stattfindet. Gottlieb Leinz, stellvertretender Direktor des Lehmbruck Museums und Kurator der aktuellen Ausstellung, zeigt und kommentiert Ausschnitte aus unterschiedlichen Filmen zum Leben und Werk Alberto Giacomettis (1901-1966).
Das Atelier Giacomettis in der Rue Hippolyte Maindron 46 in Paris, in dem er von 1926 mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod 1966 lebte und arbeitete, wurde zum beliebten Motiv bei Fotografen und Filmemachern, die das Schaffen des Bildhauers dokumentierten. Neben den gezeigten Filmausschnitten stellt Kurator Gottlieb Leinz im Rahmen der Veranstaltung auch die Fotografien des Schweizer Fotografen, Künstlers und Verlegers Ernst Scheidegger (geb. 1923) vor, der eine lange Freundschaft zu Alberto Giacometti pflegte. Rund ein Dutzend Fotografien Ernst Scheideggers, darunter die seltenen Aufnahmen der ?Frau auf dem Wagen im Schweizer Atelier Giacomettis, sind Teil der Ausstellung. Im Foyer des Wechselausstellungsraums werden zusätzlich rund zwanzig Fotografien aus der Sammlung des Lehmbruck Museums gezeigt, die das Umfeld des Künstlers in Stampa und Maloja dokumentieren.
Nächster Termin im Rahmenprogramm: Sonntag, 14. Februar, 15 Uhr
Öffentliche Sonntagsführung: Arbeit und Lebensgewohnheiten (mit Sybille Kastner)," berichtet das Lehmbruck-Museum.
 KaMa

GIACOMETTI - Große Ausstellung im Lehmbruck Museum in Duisburg

GIACOMETTI - Große Ausstellung im Lehmbruck Museum in Duisburg
"Die Giacometti Ausstellung in Duisburg zeigt im Kulturhauptstadtjahr 2010 die enorme Kraft des Lehmbruck Museums als Zentrum internationaler Skulptur!" sagt Kulturdezernent Karl Janssen
Bis 18. April 2010:
Alberto Giacometti: Die Frau auf dem Wagen - Triumph und Tod
Ab dem 31. Januar 2010 präsentiert die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum - Zentrum Internationaler Skulptur, Duisburg eine einzigartige Ausstellung zum Werk des Bildhauers Alberto Giacometti (1901-1966). Mit Unterstützung der Fondation Alberto und Annette Giacometti, Paris dem wissenschaftlichen und organisatorischen Partner des Lehmbruck Museums, werden rund 120 Werke des Bildhauers in Duisburg als Leihgaben internationaler Museen und Privatsammler in Duisburg vereint.

Stabwechsel im Wilhelm Lehmbruck Museum (WLM)

Duisburg, 3. Februar 2010 - Nach 25-jähriger erfolgreicher Tätigkeit scheidet der langjährige Direktor der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Prof. Dr. Christoph Brockhaus, aus dem Dienst des Museums aus. „Prof. Brockhaus hat unser bedeutendes Museum der internationalen Skulptur maßgeblich geprägt und weltweit bekannt gemacht, insbesondere die Sammlung WLM, die Skulpturen innerhalb des Museums und im umliegenden Kantpark sind ein wichtiger Bestand in der deutschen Kulturlandschaft“, sagt Kulturdezernent Karl Janssen beim heutigen Stabswechsel in Duisburg.
Nachfolger als Direktor der Stiftung Wilhelm Lehmbruck ist Prof. Dr. Raimund Stecker. Der gebürtige Duisburger hat heute seine Arbeit im WLM aufgenommen. “Ich bin froh, dass durch diese Personalentscheidung die Arbeit des WLM auf hohem Niveau gesichert ist. Mit Prof. Dr. Stecker haben wir einen Museumsdirektor gefunden, der in seiner Qualifikation die Spannbreite zwischen ausgewiesenem Fachmann, internationalem Netzwerk und Duisburger Herkunft erfüllt. Ich bin mir sicher, dass mit der Schaffenskraft von Raimund Stecker das internationale Renommee Duisburgs als Zentrum der Kunst mit drei bedeutenden Museen (Museum Küppersmühle, Museum DKM und Lehmbruck Museum) entscheidend weiterentwickelt wird, “freut sich Duisburgs Kulturchef bei der Amtseinführung des neuen Direktors

V.l.: Prof. Dr. Christoph Brockhaus, Prof. Dr. Raimund Stecker und Duisburgs Kulturchef Dezernent Karl Janssen

Rudi Behnke im Literatur Bistro

Duisburg, 3. Februar 2010 - Die Galerie im Literatur Bistro der Zentralbibliothek zeigt seit Mitte Januar in der Reihe „Andersartiges“ Werke des Oberhausener Künstlers Rudi Behnke.

Unter dem Titel „Malerei-Miniaturen-Objekte“ stellt Behnke Aquarell-, Acryl und Tuschearbeiten aus.
Behnke, Initiator und Mitbegründer des Kunsthauses Haven und Mitglied des Kunstvereins Duisburg, ist seit 1974 als Dozent tätig ist und wird am 10. Februar, ab 16.30 Uhr im Rahmen eines Künstlergespräches über seine Arbeit berichten. Die Moderation hat der Duisburger Künstler Klaus Brüggenwerth.
Der Eintritt zur Ausstellung und zum Künstlergespräch ist frei. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Bibliothek im Literatur Bistro an der Düsseldorfer Straße besichtigt werden.

Aschermittwoch ins Literatur Bistro
Mit einer Lesung zum Aschermittwoch beendet das Literatur Bistro in der Zentralbibliothek die Karnevalszeit. In der Literaturreihe „Auserlesenes“ lädt Ernst Hufen am Mittwoch, 17. Februar zu einem noch vergnüglichen Nachmittag mit Texten von Borchert bis Erhardt ein. Hufen, der 1936 in Duisburg geboren wurde, war fast 40 Jahre Lehrer an Haupt- und Grundschulen. Zu seinen Leidenschaften gehört neben dem Vorlesen auch das Saxophon spielen und das Laientheater. Der Eintritt zur Lesung ist frei.

 Preisträgerkonzert „Jugend musiziert“

Duisburg, 1. Februar 2010 -as Preisträgerkonzert des 47. Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ findet am Freitag, 5. Februar, um 18 Uhr im Opernfoyer des Theaters Duisburg statt. Bürgermeister Erkan Kocalar wird den frisch gebackenen Preisträgern ihre Urkunden und Preise verleihen. Den Rahmen dieser Veranstaltung bilden ausgesuchte und preisgekürte musikalische Beiträge der jungen Künstler, die mit einem ersten Preis nach Hause gehen konnten.
Der Förderpreis der Stadtsparkasse Duisburg geht in diesem Jahr an zwei junge talentierte Duisburger Nachwuchsmusiker, die im Regionalwettbewerb einen ersten Preis mit der Weiterleitung zum Landeswettbewerb erreichten. Der Vorstand der Sparkasse Duisburg, Claus-Robert Witte, wird die Geldpreise überreichen. Eintrittskarten sind nur im Servicebüro des Theaters Duisburg auf der Neckarstraße1 erhältlich.

Aufruf zur Teilnahme am "Still-Leben in Duisburg"
100 Tische des „Still-Lebens“ für Kreative mit den „besten Ideen“

Duisburg, 28. Januar 2010 - Ab sofort sucht das Kulturhauptstadtbüro RUHR.2010 der Stadt Duisburg die „besten Ideen“ für das „Still-Leben“ am 18. Juli 2010 auf der A40 zwischen dem Duisburger Kreuz Kaiserberg und Duisburg-Häfen. 100 Tickets für Tische an der längsten Tafel der Welt werden an kreative Menschen vergeben, die eine gute Idee auf der A 40 realisieren möchten.

Bis zum 24. Februar 2010 können Vorschläge für besondere Programmbeiträge und Präsentationen per Post oder E-Mail eingereicht werden. Eine unabhängige Jury bewertet Originalität, die Besonderheit des Beitrags mit Blick auf den ungewöhnlichen Ort Autobahn sowie den Bezug zur Stadt Duisburg und zu dem Thema „Duisburg – Hafen der Kulturhauptstadt“. Die Beiträge können Musik, Theater, Tanz, Literatur und vieles mehr umfassen. Für jede ausgewählte Idee, die der Ideengeber eigenständig auf der A 40 umsetzt, erhält er einen der Tische für die Dauer des „Still-Lebens“ am 18. Juli.

Für die Programmaktivität können nur die Bänke und Tische genutzt werden. Rettungs- und Sicherheitswege sind auf der Strecke freizuhalten. Somit sind große An- und Aufbauten leider nicht möglich. Es ist zu beachten, dass auf der gesamten Strecke keine Strom- und Wasseranschlüsse zur Verfügung stehen. Auch stehen keine Hilfsmittel (wie Bühne, Veranstaltungstechnik oder Transportmittel bereit. Nähere Informationen gibt es unter: www.still-leben-ruhrschnellweg.de.
Die Besucher erwartet an diesem Tag auf dem Ruhrschnellweg ein buntes Abbild der Metropole Ruhr: so konnten zum Beispiel bereits Samba-Tänzer, Fußballfans und Mittelalter-Gruppen bereits in der ersten und zweiten Tischvergabephase ein Tischticket erwerben und sitzen an der langen Tafel neben Geburtstagskindern, Geo-Cachern und Star Wars-Fans.
Auf der etwa 60 Kilometer langen Strecke von Dortmund-Märkische Straße bis Duisburg-Häfen werden über 20.000 Tische aufgebaut. An einem Tisch findet eine Gruppe von acht bis zehn Personen Platz. Auch ohne festen Platz an der langen Tafel kann man bei "Still-Leben Ruhrschnellweg" dabei sein: Besucher können die zahlreichen Programmbeiträge an den Tischen zu Fuß auf der "Tischspur" in Richtung Duisburg entdecken oder auf der Gegenfahrbahn in Richtung Dortmund die Strecke mit allem was Räder, aber keinen Motor hat, erkunden.

Schauspiel Essen gastierte in Duisburg mit der
Theateraufführung "Effie Briest"

Duisburg, 28. Januar 2010 - "Effie Briest" heißt ein Roman von Theodor Fontane. In der Theaterfassung von Olaf Kröch und Cilli Drexel gastierte das Schauspiel Essen mit diesem Stück bei uns in Duisburg. Cilli Drexel führt auch Regie.
"Effi Briest ist ein Roman von Theodor Fontane, der erstmals 18941895 in der Deutschen Rundschau und daraufhin 1895 in Buchform erschienen ist. Als Erscheinungsjahr wurde auf dem Titelblatt 1896 angegeben. Der Gesellschaftsroman wird dem poetischen Realismus zugeordnet und spielt vor dem Hintergrund des durch strenge Normen festgelegten Lebens im Kaiserreich unter Reichskanzler Otto von Bismarck.
Der Roman behandelt das Leben der Effi von Briest, einer jungen Frau mit kindlichem Stolz und natürlicher Lebensfreude, die an den gesellschaftlichen Konventionen im Preußen des späten 19. Jahrhunderts zerbricht, weil ihr Mann, Geert Freiherr von Innstetten, sich sechs Jahre nach ihrer Affäre mit Major von Crampas von ihr scheiden lässt und zur Wiederherstellung seiner Ehre ihren ehemaligen Liebhaber im Duell erschießt. Auch von ihren Eltern wird Effi zunächst verstoßen.

Der 38-jährige Baron von Innstetten, ein früherer Verehrer von Effis Mutter, hält zu Beginn des Romans um die Hand des 17-jährigen Mädchens an und zieht mit Effi, nach der Heirat und anschließenden Hochzeitsreise durch Italien, nach Kessin in Hinterpommern. Der literarische Ort ist dabei nicht mit dem tatsächlichen Kessin identisch, Fontane orientierte sich vielmehr an Swinemünde. Effi wird dort nie richtig glücklich und leidet unter ihrer Angst vor einem angeblichen Spuk im geräumigen landrätlichen Haus: Sie ist davon überzeugt, dass in manchen Nächten ein Chinese erscheine, der einst in Kessin gelebt und ein sonderbares Ende gefunden haben soll. In dieser Angst wird Effi bestärkt von Innstettens Haushälterin Johanna. Trost und Schutz findet Effi nur bei Rollo, Innstettens Hund, der sie auf ihren einsamen Spaziergängen begleitet.
Freundschaft schließt Effi auch mit dem alten Alonzo Gieshübler (nicht zufällig, wie Fontane selbst, von Beruf Apotheker), der sie versteht und verehrt und ihr Halt gibt. Sie erhält von ihm täglich sorgsam präparierte Zeitungen und kleine Aufmerksamkeiten, die ihr ereignisloses Leben bereichern sollen, ein Bedürfnis, das durch die formellen Landpartien und Anstandsbesuche, an denen sie mit ihrem Mann teilnimmt, kaum befriedigt wird. Im Gegenteil: die junge Dame langweilt sich in den steifen Adelskreisen ?zu Tode.
Neun Monate nach der Hochzeit bekommt Effi eine Tochter, die auf den Namen Annie getauft wird. Während ihrer Schwangerschaft traf Effi auf einem ihrer Spaziergänge das katholische Hausmädchen Roswitha, das sie nun als Kindermädchen einstellt.

Major von Crampas taucht in Kessin auf. Er hat zusammen mit Innstetten beim Militär gedient, ist aber charakterlich dessen ganzes Gegenteil: ein spontaner, leichtlebiger und erfahrener Damenmann. Verheiratet mit einer eifersüchtigen, immer verstimmten, beinahe melancholischen Frau, begeistert er sich für Effis jugendliche Natürlichkeit und ermuntert sie zu Abwechslung und Leichtsinn. Anfangs widersteht Effi seinem Charme, dann jedoch, als Effi immer wieder von Instetten allein gelassen wird und sich in ihrem eigenen Hause ängstigt und einsam fühlt, kommt es zu einer heimlichen Affäre, die Effi in immer bedrängendere Gewissenskonflikte stürzt. Als einige Wochen später Innstetten nach Berlin berufen wird, um dort im Ministerium Karriere zu machen, empfindet Effi den Umzug daher als große Befreiung. Sie genießt das Leben in der Großstadt, wo sie die langweilige Zeit im ländlichen Kessin und das verbotene Verhältnis zu Crampas zu vergessen versucht.

Sechs Jahre später, während Effi gerade zur Kur in Bad Ems weilt, entdeckt Innstetten in Effis Nähkasten durch Zufall Crampas Briefe, die ihm die Affäre der beiden enthüllen. Aufgrund des − aus Innstettens Sicht zwar kritisch, aber doch noch als gesellschaftlich verbindlich betrachteten Ehrenkodexes beschließt er, den Major zu einem Duell zu fordern. Dabei wird Effis einstiger Liebhaber tödlich getroffen. Innstetten trennt sich von seiner Frau, obwohl er weiß, dass er damit auch sein eigenes privates Glück zerstört.

Effis Eltern senden ihrer Tochter einen Brief, in dem sie erfährt, dass sie aufgrund der gesellschaftlichen Konventionen nicht mehr nach Hohen-Cremmen, das elterliche Anwesen und Haus ihrer glücklichen Kindheit, zurückkehren könne. Verstoßen von Ehemann und Eltern, zieht sie in eine kleine Wohnung in Berlin und fristet dort, zusammen mit der ihr nach wie vor in Treue verbundenen Haushälterin Roswitha, ein einsames und kümmerliches Dasein. Nach einem enttäuschenden Besuch ihrer kleinen Tochter Annie, die ihre Mutter lange Zeit nicht sehen durfte und ihr inzwischen völlig entfremdet ist, erleidet Effi einen Zusammenbruch. Ihre Eltern beschließen auf Anraten eines Arztes, ihr krankes Kind doch wieder zu sich zu nehmen. Effis gesundheitlicher Zustand verbessert sich zunächst zwar, doch kommt sie über den Schmerz nicht hinweg, der sich in ihr Herz bohrte, als sie ihre kühle, vom Vater instruierte Tochter erleben musste. Angesichts des nahenden Todes spricht sie ihren früheren Gatten von jeglicher Schuld frei. Effi Briest stirbt mit 29 Jahren in ihrem Elternhaus an ?gebrochenem Herzen. Effis Mutter glaubt, eine Mitschuld am Tod ihrer Tochter zu tragen, weil sie Effis früh eingegangener Ehe mit einem 20 Jahre älteren Mann zugestimmt hatte. Herr von Briest beendet jedoch jegliches weitere Grübeln mit seinen leitmotivisch im gesamten Roman immer wieder geäußerten Worten: ?Ach, Luise, lass das ist ein zu weites Feld.

Der Bezug zum Leben der Elisabeth von Plotho liegt nahe. Fontane veränderte allerdings viele Details, nicht nur um die Privatsphäre der Beteiligten zu wahren, sondern auch um den Effekt dramaturgisch zu verstärken: Elisabeth von Plotho, die spätere Baronin von Ardenne, heiratete ihren Mann nicht mit 17, sondern erst mit 19 Jahren, und er war auch nur fünf und nicht zwanzig Jahre älter als sie. Zudem hatte sie ihr Verhältnis nicht nach einem, sondern nach zwölf Jahren Ehe, und ihr Mann erschoss den Liebhaber nicht sehr viel später, sondern als das Verhältnis noch andauerte. Nach der Scheidung zog sich die Frau, wie Fontane auch wusste, keineswegs aus dem Leben zurück, sondern wurde berufstätig. Sie starb erst 1952, im Alter von 98 Jahren," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia den Inhalt des Stückes. Ihn zu besprechen, würde an dieser Stelle zu weit führen, zumal das Germanisten und Literaturwissenschaftler besser können als ich. Soweit ich es sehe, hält sich die Theaterfassung so weit wie möglich an das literarische Original.

Die Vorstellung am letzten Donnerstag im Januar ist ausverkauft. Überraschend viele Jugendliche sind gekommen. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob sie von ihren Deutschlehrern dazu verdonnert wurden; so wie es momentan aussieht, scheinen wir uns aber keine Sorgen darüber machen zu müssen, ob dem Stadttheater irgendwann das Publikum fehlt.
Die Aufführung ist gelungen. Trotz minimaler Bühnenausstattung und gelegentlich modernen Elementen (wie etwa die Musik) liegt hier eine klassische Aufführung vor. Der Geist des 19. Jahrhunderts und die Charaktere (wie der steife, staubtrockene Baron, seine lebenslustige junge Frau) werden deutlich herausgearbeitet. Um es modern auszudrücken: Die Schauspieler liefern eine klasse Leistung ab.
Monologe wechseln mit Dialogen und Handlungstexten. So wird zum Ende hin aus einem leicht frivolen Stück ein Drama mit Tiefgang. Langanhaltender Applaus war der wohlverdiente Lohn für die Schauspieler. KaMa

Getanzte Augenblicke :
Fotoausstellung über PINA BAUSCH im PANkunstforum Emmerich

Fotoausstellung über PINA BAUSCH im PANkunstforum Emmerich
Duisburg, 27. Januar 2010 - "Mit dieser Austellung würdigen wir die große internationale Choreographin Pina Bausch!" freut sich Karl Janssen Vorsitzender des PANkunstforums Emmrich

Fotografien von Ursula Kaufmann im PAN kunstforum Emmerich vom 30. Januar - 4. April 2010

„Es gibt wenig zu sagen viel zu sehen“ – so stellt die Essener Fotografin Ursula Kaufmann selbst ihre Arbeit im Internet vor.
Bereits seit 1984 fängt sie die Welt des Tanzes und Theaters in faszinierenden Bildern ein und nimmt die Betrachter mit auf eine emotionale Reise durch die darstellende Kunst.

Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preis:
2. Platz für Erich Kästner Gesamtschule aus Duisburg

Am 25. Januar nahmen die Schüler ihre Preise von Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff entgegen. Die teilnehmenden 20 Schulen aus ganz Deutschland stellen gemeinsam im Museum Küppersmühle aus.
Zum neunten Mal wird im Museum Küppersmühle der höchstdotierte nationale Jugend-Kunst-Preis für den Wettbewerb „Jugend interpretiert Kunst“ verliehen. 20 Schulen aus ganz Deutschland hatten die Chance, einen individuellen Besuchs-Tag im Museum Küppersmühle zu verbringen und sich hier jenseits des Unterrichts intensiv mit moderner Kunst auseinanderzusetzen. Die Jugendlichen konnten unter kunstpädagogischer Betreuung die Kunstwerke von Baselitz, Kiefer, Richter u.a. ausführlich im Original erleben, Fragen stellen, diskutieren, analysieren und schließlich eigene Arbeiten schaffen.
Diese Werke der Schüler wurden nun von der Jury bewertet, der die Künstler Abraham David Christian und Markus Lüpertz, Werbeagentur-Chef Coordt von Mannstein, MKM-Direktor Walter Smerling und die Sammlerin Sylvia Ströher angehören. Nach ausführlicher Betrachtung und angeregter Diskussion ist die Entscheidung einstimmig gefallen. Besonders erfreut war die Jury über das durchweg hohe Niveau und das große Engagement aller eingereichten Arbeiten. Ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung war die kreative Eigenständigkeit im Umgang mit den Kunstwerken im Museum.

Den 2. Preis in Höhe von 2.000,- EUR erhält die Erich Kästner Gesamtschule aus Duisburg.
Die kleinformatigen Bilder ergeben in ihrer Gesamtkonzeption eine Dichte von Bildinterpretationen, deren Schwerpunkt im Beobachten, Finden von Formen und deren malerischer Umsetzung liegt. Faszinierend zu sehen ist die Detailarbeit, mit denen sich die Schüler dabei in piktogrammhafter, abstrahierter Form der konkreten Umgebung, dem Museum und dem Innenhafen widmen. Sie präsentieren dabei keine reine Materialsammlung, sondern die gewählte Materialität der Zinkplatten und die Reduktion auf die Farbwerte Grün, Grau und Silber sind maßgeblich für die harmonische Wirkungsweise. Alle 150 Bilder sind individuelle Arbeiten, die sich überzeugend zu einer Gemeinschaftsarbeit zusammenfügen.

Freude bei der Duisburger Erich Kästner Gesamtschule

Kammerchor der Universität Duisburg-Essen „salto chorale“
führt die „Mass of the children“ von John Rutter auf

Duisburg, 25. Januar 2010 - Der Kammerchor der Universität Duisburg-Essen „salto chorale“, der regelmäßig auf dem Campus in Neudorf probt, führt gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendchor St. Remigius und dem Essener Kammerorchester am Samstag und Sonntag, 30. und 31. Januar, 16 und 17 Uhr, die „Mass of the children“ von John Rutter auf.
Das erste der beiden Konzerte findet am Samstag in Düsseldorfs bekannter Bunkerkirche in Heerdt,
Knechtstedenstraße 11, statt. Einen Tag später treten die Sänger und Instrumentalisten in der Duisburger Lutherkirche, Martinstraße 39, in Duissern auf. Unterstützt werden sie bei beiden Konzerten von der Sopranistin Petra Verhoeven, die auch Leiterin des Kinder- und Jugendchors St. Remigius ist, und Bariton Christoph Erpenbeck. Die Gesamtleitung hat der Leiter des Kammerchors „salto chorale“, Klaus Andrees.

Der Engländer John Rutter ist einer der populärsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik der Gegenwart. Seine „Mass of the children“ wurde 2003 in der New Yorker Carnegie-Hall uraufgeführt. „salto chorale“ trat in den vergangenen Jahren mehrfach mit Werken des Chorleiters der „Cambridge Singers“ auf. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. 
Mehr Infos unter: http://www.myspace.com/saltochorale  

KINDERZEIT - Theater im Museum

Duisburg, 24. Januar 2010 - Auch in 2010 gibt es im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg-Ruhrort wieder großes Theater für kleine Besucher. Unter dem Titel „KINDERZEIT. Theater im Museum“ finden in diesem Jahr an insgesamt neun Terminen Theateraufführungen statt.

Geboten wird Theater für Kindertageseinrichtungen, Grundschulen sowie Familien mit bekannten Theatergruppen aus Duisburg und aus der Region. Beginn an den Aufführungstagen ist jeweils um 9.30 und 11 Uhr. Der Eintritt kostet für Kinder und Erwachsene 3 Euro.

Neuenkamp ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt 2010

Duisburg, 22. Januar 2010 -Im Rahmen des Projektes Kulturhauptstadt 2010 ist ein Programmpunkt „Schachtzeichen“ vorgesehen. Vom 22. Mai bis 30. Mai werden 350 große gelbe Heliumballone bis zu 80 Meter in den Himmel steigen. An den einst weithin sichtbaren Kohlefördertürmen die wie Dome in den Himmel ragten, dort wo einst die Kohlenschächte über 1000 Meter tief senkrecht in die Erde führten, wo Tausende Menschen gearbeitet und in nächster Umgebung gelebt haben, an denen 100 Jahre Wandel ablesbar sind. Weithin sollen so die Wurzeln des Ruhrgebiets sichtbar sein – auch in Neuenkamp.
Da in Neuenkamp eine der wenigen Schachtanlagen südlich der Ruhr lag, wird im Mai der gelbe Luftballon auf der Sportanlage von Blau-Weiss-Neuenkamp aufgestellt. Um diesem Ereignis einen festlichen Rahmen zu geben, hat sich der „Runde Tisch“ in Neuenkamp (eine Zusammenkunft von Vereinsvorständen und den verschiedenen Institutionen aus dem Stadtteil) unter dem Vorsitz von Bürgermeister Manfred Osenger die Aufgabe gestellt, ein buntes Rahmenprogramm zu erstellen.
In der letzten Sitzung des „Runden Tisches Neuenkamp“ sprudelten nur so die Ideen, sodass die Mitglieder mit ihren Vorständen bis Anfang Februar über die Aktivitäten beraten wollen. Am Dienstag, 9. Februar wird man sich um 16:30 Uhr im Vereinsheim von Blau-Weiss-Neuenkamp erneut über die weitere Organisation beraten. Wer über die Schachtanlage „Franz Ott“ in Neuenkamp noch Beiträge leisten und bei der Veranstaltung mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen.
Anmeldungen werden unter der Telefonnummer 0203/283 3993 entgegengenommen.

Ein Jahr Museum DKM

Duisburg, 21. Januar 2010 - Am 22. Januar.2010 feiert das Museum DKM sein einjähriges Bestehen. Die Stifter und Museumsgründer, Dirk Krämer und Klaus Maas, blicken auf das erfolgreiche erste Jahr zurück.
Seit Eröffnung des Museum DKM am 22. Janaur 2009 durch den Ministerpräsidenten des Landes NRW, Dr. Jürgen Rüttgers, hat sich das Museum in der Kulturszene etabliert, auch wenn das Modell eines ausschließlich privat finanzierten Museums für viele Besucher noch ein Novum ist. Die Sammler, Dirk Krämer und Klaus Maas, zeigen sich sowohl mit den Besucherzahlen als auch mit der Resonanz auf ihr Haus überaus zufrieden. Etwa 40% der Besucher kamen aus Duisburg und Umgebung, insgesamt 80% aus NRW, 10% aus den anderen Bundesländern und 10% aus dem Ausland. “Wir sind hoch erfreut, dass unser Museum gerade von den Duisburgern so gut angenommen und als Ergänzung zu den bestehenden Kunstmuseen angesehen wird“ resümiert Klaus Maas.
Die Erwartungen der beiden Sammler sind im ersten Jahr weit übertroffen worden!
Bis September 2009 war auf allen fünf Etagen des Museums (über 50 Räume auf 2.700 qm) die erstmalige Sammlungspräsentation “Linien stiller Schönheit“ zu sehen, die u.a. zeitgenössische Kunst im Dialog mit alten asiatischen Exponaten zeigt. Am 04.09.2009 folgte dann im Erdgeschoss die erste Wechselausstellung, die dem Lebenswerk des Schweizer Künstlers Hannes Vogel noch bis zum 01.03.2010 gewidmet ist.

Am Ende des Jahres 2009 feierten die Stifter das 10-jährige Bestehen der Galerie DKM im Innenhafen. Seit der Eröffnung des “Garten der Erinnerungen“ konnten dort über 40 Ausstellungen sowie begleitende Sonderveranstaltungen das kulturelle Leben des Innenhafens prägen. Auch nach der Eröffnung des Museum DKM in der Duisburger Innenstadt wird die Galerie weiterhin speziell von Künstlern entwickelte Rauminstallationen zeigen. Für Ihr Engagement wurden die beiden Sammler im November 2009 mit der Mercator-Ehrennadel der Stadt Duisburg ausgezeichnet.
Im Jahr 2010 werden die Schritte etwas größer werden. Dies spiegelt sich zum einen in der Beteiligung des Museum DKM am Projekt der RuhrKunstMuseen im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 wider. Erstmalig tritt das Museum DKM zusammen mit den 19 RuhrKunstMuseen auf, die sich zu einer gemeinsamen Organisationsplattform zusammen gefunden haben und einen kollektiven Sammlungsführer herausgeben werden.
Zum anderen wird der chinesische Künstler Ai Weiwei ab 19.03.2010 in den beiden Ausstellungen “Barely Something“ im Museum DKM und “Sichuan“ in der Galerie DKM zu sehen sein. Im Rahmen der Ausstellung "China - Tradition und Moderne" (Museum Schloss Oberhausen, 2002) sind die beiden Sammler zum ersten Mal mit hervorragenden Vertretern der zeitgenössischen Kunst Chinas wie Ai Weiwei, Song Dong, Yin Xiuzhen und Qiu Shi-Hua in Kontakt gekommen, haben sehr früh Werke für ihre Sammlung erworben und als erstes Museum in Deutschland z.B. Coloured Vases, 2006, von Ai Weiwei als Museumsbesitz zeigen können. Im Zuge der Ausstellungsvorbereitung war Ai Weiwei bereits im Sommer 2009 in Duisburg. Ai Weiwei ist durch seine Präsenz auf der Documenta12 und seine im Januar zu Ende gegangene große Ausstellung im Münchner Haus der Kunst einem breiten Publikum bekannt geworden. Roger M. Buergel wurde eingeladen, diese zweite Wechselausstellung im Museum DKM zu kuratieren und mit seinem Konzept vor allem den künstlerischen Werdegang Ai Weiwei‘s erstmals in musealer Einzelpräsentation sichtbar zu machen.
“Wir freuen uns auf das zweite Jahr Museum DKM und bedanken uns bei allen, die uns bisher auf unserem Weg begleitet und unterstützt haben“ so Dirk Krämer.

Sonderführung
Aus Anlass des einjährigen Bestehens des Museum DKM, findet am Sonntag, 24.01.2010, um 11 Uhr eine öffentliche Führung durch das Museum DKM statt. Prof. Dr. Gert Kreytenberg wird die Besucher durch die Wechselausstellung und die ständige Sammlung führen. Kosten inkl. Eintritt 16,- EUR (Erw.)/ 11,- EUR (erm.).

Lesung im Stadttheater
"Veronika, der Lenz ist da," heißt es in einem Schlager. Der Lenz war jetzt auch bei uns. In Form einer Lesung besuchte er das Duisburger Stadttheater. Philipp Hochmair gastierte damit als Rezitator im Foyer III.
"Mit Lenz wird eine Novelle von Georg Büchner benannt, wobei der Titel nicht vom Autor stammt. Büchner hat sich nachweislich spätestens seit Frühjahr 1835 mit dem Stoff beschäftigt, jedoch ist die genaue Entstehungszeit unbekannt. Die Novelle erschien erstmals im Jahre 1839. Einige Forscher gehen davon aus, bei Lenz handle es sich um ein Fragment. Das ist jedoch umstritten, ebenso wie die Kategorisierung als Novelle.
Lenz beschreibt den sich verschlechternden Geisteszustand des Schriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenz. Die Erzählung basiert auf einem Bericht von Johann Friedrich Oberlin und auf einigen Briefen von Lenz. Ungefähr die Hälfte der etwa zwanzig Seiten langen Novelle wurde von Büchner wortwörtlich aus Oberlins Bericht übernommen. Aus diesem Grunde wird gegen Büchner immer wieder der Vorwurf des Plagiats erhoben.

Lenz ist auf der Reise in das kleine Bergdorf Waldbach (in Wirklichkeit Waldersbach) zum Pfarrer Oberlin. Der Weg führt ihn durch das winterliche Gebirge, dessen Unwirtlichkeit und Kälte er nicht spürt. Das Gefühl für Raum und Zeit geht Lenz verloren, er hört die Stimmen der Felsen, sieht die Wolken jagen und in der Sonne ein gleißend Schwert, das die Landschaft schneidet. Die eigene völlige Erschöpfung dringt nicht mehr in sein Bewusstsein, sondern wird Teil des Weltalls, Ausgangspunkt kürzester Augenblicke höchster Glücksgefühle und langer Phasen der Gleichgültigkeit. Der Abend bringt ihm Einsamkeit und Angst, seine Schritte werden ihm wie Donnergrollen, es ist ihm, als jage der Wahnsinn auf Rossen hinter ihm.

Als er im Dorf ankommt, heißt ihn Oberlin willkommen dortiger Pfarrer und Kenner der Lenzschen Dramen. Im Pfarrhause nimmt Lenz die Gegenüber fast schmerzhaft überdeutlich wahr, doch nach und nach beruhigt er sich, eine kindliche Freude erwacht in ihm durch sein lebhaftes Erzählen aus der Heimat, das seine Gedanken weit fort in die Vergangenheit schickt.
Einen Rückfall erlebt er, als er sein einsames Zimmer in einem Schulgebäude bezieht, wo die Erinnerungen an den schönen Abend schnell wieder der unnennbaren Angst weichen er ist voll Unruhe. Seine Wahrnehmung stabilisiert sich, als er sich Schmerzen zufügt und schließlich in den kalten Brunnen taucht Handlungen des Instinktes, die ihn wieder zu sich kommen lassen.
Eine gewisse Ablenkung, einen Zustand des Erträglichen verschaffen ihm die Tage. Einem Theaterspiel gleich nimmt er die Menschen um sich und ihren Alltag wahr, wird als Begleiter Oberlins selbst zum Akteur, ohne in dieses Leben eintauchen zu können. Demgegenüber werden ihm die Nächte zur Qual: Seine Wahrnehmung löst sich von der Realität, macht sie zum Traum, der Alp des Wahnsinns setzt sich zu seinen Füßen. Doch Lenz lebt sich ein, erinnert sich an die Erlebnisse der Tage, schöpft Hoffnung.

In den nächsten Tagen verbessert sich sein Zustand. Lenz genießt die Nähe seines Seelsorgers Oberlin und empfindet die Natur und die Bewohner des Steintals als mächtige Ruhe. Dieses Empfinden wird für ihn zum Idealzustand. Doch mit einsetzender Dunkelheit überfallen ihn wieder Angstzustände und die Ahnung einer unabwendbaren Erkrankung verstärkt sich bei ihm. Lenz versucht sich Oberlin als Vorbild zu nehmen, die Natur als Geschenk Gottes anzusehen und die entstehenden Ängste mit Hilfe der Bibel abzuwenden. Er erkennt, dass dies seine letzte Möglichkeit zur Selbsttherapie ist, jedoch kann dieses süße unendliche Gefühl des Wohls nur kurz anhalten und die Verzweiflung und das Selbstmitleid über seine Einsamkeit nehmen überhand.
Ein zentraler Moment der Erzählung ist Christof Kaufmanns Besuch. Im Gespräch über Kunst, im Speziellen über Shakespeare und Goethe, kann Lenz sich konzentrieren. Er spricht leidenschaftlich und gelöst. Nur in der Schriftstellerei kann Lenz seine Identität gewinnen, nicht aber in der Wirklichkeit. Als Kaufmann ihn auffordert, zu seinem Vater zurückzukehren, bricht er das Gespräch ab. Er empfindet den Aufenthalt in diesem kleinen Bergdorf als einzige Möglichkeit, sich vor seiner ?Tollheit zu retten, in die ihn das bürgerliche Leben treiben würde. Am nächsten Tag brechen Oberlin und Kaufmann zu einer Reise in die Schweiz auf. Lenz begleitet sie ein Stück des Wegs. Auf seinem Heimweg übernachtet er im Dorf Fouday bei Leuten, wo ein todkrankes Mädchen im Fieber liegt. Wenig später erfährt er vom Tod eines kleinen Mädchens. Er fasst die fixe Idee, ?wie ein Büßender mit aschebeschmiertem Gesicht nach Fouday zu pilgern und wie Jesus das Mädchen wieder zum Leben zu erwecken. Die Erfahrung, unfähig zu sein, sie wieder ins Leben zurückzuholen, treibt ihn zu wilden Gotteslästerungen und lässt ihn endgültig zum Atheisten werden: "Lenz musste laut lachen, und mit dem Lachen griff der Atheismus in ihn und fasste ihn ganz sicher und ruhig und fest."

Als Oberlin aus der Schweiz zurückkommt und den Geisteszustand von Lenz bemerkt, verweist er ihn an Jesus, denn dieser sei für die Vergebung der Abgefallenen gestorben. Nachdem Lenz Oberlin nach dem Zustand des "Frauenzimmers" fragt, worauf dieser ihm antwortet, dass er nichts wisse, gesteht Lenz den Mord an seiner Geliebten, die er wegen seiner Eifersucht und weil sie noch einen anderen liebte, getötet habe: "Verfluchte Eifersucht, ich habe sie aufgeopfert sie liebte noch einen anderen ich liebte sie, sie war`s würdig o gute Mutter, auch die liebte mich. Ich bin ein Mörder." Dieser Mord ist nur ein Produkt von Lenz' Wahnvorstellungen. Von nun an gibt es nur noch kurze Momente, in denen Lenz bei klarem Verstand ist. Die Ruhe, die er ?aus der Stille des Tales und der Nähe Oberlins geschöpft hat, wirkt nicht mehr auf ihn. Nach einem erneuten Selbstmordversuch lässt Oberlin Lenz nach Straßburg transportieren. Lenz reagiert nur noch mit Apathie und Leere. Die Abendlandschaft berührt ihn nicht mehr.KaMa

47. Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“

Duisburg, 20. Januar 2010 - Der 47. Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ startet am kommenden Wochenende. Am Samstag, 23. Januar, ab 13.30 Uhr beginnen die Wertungsspiele für die Kategorie Baglama Solo und Baglama Plus. Veranstaltungsort ist die Niederrheinische Musik- und Kunstschule der Stadt Duisburg auf der Duissernstraße 16. Gleichzeitig kämpfen an diesem Wochenende Streicher, Akkordeonisten und Bläser um Preise und Punkte in der Musikschule Mülheim.

Die Sparkasse Duisburg, die den Wettbewerb „Jugend musiziert“ finanziell unterstützt, hat die Sonderwertung Baglama ausdrücklich in ihr Engagement einbezogen. Außerdem lobt sie einen jährlichen Förderpreis für besondere Duisburger Talente aus.
Die Wertungsspiele werden öffentlich ausgetragen; Besucher und Zuhörer sind gerne gesehen und erwünscht.

Erroll Garner: „Der Mann, für den das Klavier erfunden wurde"
Vortrag mit Live-Musik

Ein Vortrag mit Live-Musik beschäftigt sich am Mittwoch, 3. Februar, 18 bis 19.30 Uhr, mit Errol Garner. Veranstaltungsort ist die Volkshochschule auf der Königstraße 47. Michael Tack wird den Zusammenhang zwischen dem von Erroll Garner entwickelten, ureigenen Piano-Stil und seiner Biographie, dem Umfeld in Pittsburgh sowie der Zusammenarbeit mit anderen Musikern darstellen. Dazu wird es viel von Garners Musik geben – live am Klavier vorgetragen. Der Eintritt beträgt 5 Euro an der Abendkasse.
„Misty" – Garners bekanntestes Stück – wurde ein Welterfolg. Als einzige Jazz-Komposition ist es die Nr. 15 unter den am häufigsten gespielten Songs des zwanzigsten Jahrhunderts. Erroll Garner war ein Star seiner Zeit und überaus produktiv mit mehr als 1000 Aufnahmen bei über 70 Plattenlabels. Sein „Concert by the Sea" ist das meistverkaufte Jazzpiano-Album aller Zeiten.

Jonathan Darlington am Lesepult
Richard David Precht

Duisburg, 19. Januar 2010 - In der Reihe der Benefizlesungen bekannter Duisburger Künstler für die Duisburger Bürgerstiftung Bibliothek ist am Freitag, 29. Januar, um 17 Uhr Jonathan Darlington, Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker, in der Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße zu Gast. Unter dem Titel „Begegnung am Nachmittag“ wird Darlington in seiner herzerfrischenden und bekannt charmanten Weise diesmal nicht dirigieren, sondern vorlesen.
Als Dirigent prägen mitreißende Dynamik und ein besonderes Feingefühl für Tiefe und Balance seine Arbeit. Seine entdeckungsfreudigen und dramaturgisch verdichteten Programme nehmen die Zuhörerinnen und Zuhörer seiner Konzerte mit auf eine musikalische Reise. Und all dies gilt auch für seine wunderbare Begabung des Vorlesens. Jonathan Darlington lebt die Überzeugung, dass das Publikum einen integralen Bestandteil des Vortrags ausmacht. Im Rahmen der Promilesen-Veranstaltungen in den Jahren 2008 und 2009 zu Gunsten der Bibliotheksstiftung avancierte er so mit seinen Kurzauftritten zum Publikumsliebling.
Jetzt gönnt er seinem Publikum eine eigene Lesung mit besonderem Hörgenuss und unterstützt damit die Duisburger Bürgerstiftung Bibliothek. Alle Einnahmen der Veranstaltung gehen an die Stiftung und kommen der Kinder- und Jugendmedienarbeit zu Gute. Der Eintritt zur Lesung beträgt fünf Euro. Karten sind an der Erstinformation der Zentralbibliothek und bei der Deutsch-Britischen Gesellschaft Duisburg erhältlich.

Judith Hermann liest in der Zentralbibliothek
Zu einer Autorinnenlesung mit Judith Hermann und anschließender Diskussion lädt der Verein für Literatur und Kunst am 26. Januar, um 20 Uhr in die Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße ein. Die Autorin (Foto Jürgen Bauer), 1970 in Berlin geboren, liest aus ihrem aktuellen Prosaband „Alice“. Wenn jemand geht, der einem nahe ist, ändert sich das ganze Leben, es ändert sich, ob man will oder nicht. Alles wird anders. Was bedeutet Abschied, vor allem dann, wenn er so endgültig ist wie der Tod? Was geschieht mit demjenigen, der geht, und was empfinden diejenigen, die zurückbleiben? Alice ist die Heldin der fünf Geschichten. Alle erzählen von ihr und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht.
In ihrem neuen Erzählband geht Judith Hermann dieser existentiellen Fragestellung nach. Mit emotionaler Intensität und gleichzeitig poetischer Nüchternheit und klarer Sprache spiegelt Hermann den Gefühlston ihrer Generation. Mit ihren Erzählungen „Sommerhaus, später“ hatte sie einen unerwartet großen Erfolg bei Kritik und Lesepublikum. 2003 erschien „Nichts als Gespenster“, „Alice“ ist ihr drittes Buch.
Die Veranstaltung wird vom Münsteraner Autor und Literaturkritiker Hermann Wallmann moderiert.
Karten zur Veranstaltung sind nur an der Erstinformation im Erdgeschoss der Zentralbibliothek, Düsseldorfer Straße, erhältlich. Der Eintritt kostet fünf Euro, im Vorverkauf vier Euro. Für Mitglieder des Vereins für Literatur und Kunst ist der Eintritt frei.

Richard David Precht – neuer Ort
Der Vortrag des Philosophen Richard David Precht wird wegen des großen Interesses nicht wie angekündigt in der Volkshochschule stattfinden, sondern in den kleinen Saal der Mercatorhalle verlegt. Der Vortrag beginnt am Montag, 25. Januar 2010 um 18 Uhr. Die Abendkasse der Mercatorhalle hat eine Stunde vorher geöffnet. Kartenreservierungen in der VHS Duisburg unter Telefon: 0203-283 4321 oder 283 2616.

"IGNIS ortungsraum / systeme" - Ausstellung im Kunstverein Duisburg
Kurzgeschichten mit Ironie und Aberwitz

Duisburg, 13. Januar 2010 - "IGNIS ortungsraum / systeme" heißt die Ausstellung von Thomas Woll, die vom 15. Januar bis 13. Februar 2010 im Kunstverein Duisburg auf dem Weidenweg 10 in Neuenkamp zu sehen ist.
"Diese Ausstellung ist eine Premiere," berichtet Kurator Dr. Jan Holthoff, Kurator der Ausstellung. "Woll war vorher nur an Gruppenausstellungen beteiligt. Dies ist seine 1. Einzelausstellung überhaupt. "Woll stellt begehbare Räume her. Ich weiß nicht, ob man es als Bildhauerei bezeichnen kann. Seine Kunst ist Energie, die erfahrbar ist. Es ist ein Prozess, in dem ich Teilen der Realität begegne, die ich kenne. Er ist ein konzeptionelle Künstler. Es entsteht eine Interaktion mit dem Raum. Er sagt nicht von vornherein, wo was zu sein hat."
"Ich greife in den Raum ein. Ich möchte den Raum verändern und mich verorten," ergänzt der Künstler.
"Woll raumgreifende Skulpturen und Installationen sind monolithische oder weit verzweigte Körper, die es dem Betrachter unmöglich machen, das Werk mit einem Blick zu erfassen. Die Komplexität der äußeren Form seiner Skulpturen macht neugierig auf die Innenräume, die allerdings nur schwer fassbar und nahezu hermetisch bleiben. Widersprüchliches wird zum System erklärt. Spielerisch werden den handwerklich perfekten Konstruktionen absurde Elemente, wie ins Nichts verlaufende Rohre und Zuleitungen, eingebaut. In diesen Gesten zeigt sich ein spezieller Humor, der die unnahbar wirkende Aura der Skulpturen bricht. Hier schafft jemand Raumutopien, Orte, allein für die Kunst und Zufluchten für Neugier, Fantasie und Reflexion," berichtet der Kunstverein, war er gerade diesen Künstler ausstellt. Die Ausstellung ist zu den gewohnten Öffnungszeiten zu sehen. KaMa

Kurzgeschichten mit Ironie und Aberwitz
Der Duisburger Autor Raniero Spahn ist am Mittwoch, 20. Januar, zu Gast im LiteraturBistro in der Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße. Spahn, Jahrgang 1946, hat in seinen Geschichten einen ganz eigenen Blick auf die Widrigkeiten des Alltags. Aus selbst noch so unwichtig und nebensächlich erscheinenden Tatsachen zieht er Schlüsse, welche die oftmals dahinter verborgenen Absurditäten, das Groteske und das Aberwitzige ans Licht bringen.
So sind es diese unscheinbaren Kleinigkeiten aus dem Alltagsleben, aufgesogen aus dem täglichen Umfeld, die den Autor spontan darüber grübeln lassen, was passieren könnte. Die hieraus entstehenden absurden Szenarien liegen oftmals gar nicht soweit von der Realität entfernt.
Raniero Spahn erzählt ganz in der satirischen Tradition von Ephraim Kishon über den Alltag auf Abwegen und treibt in seinen Geschichten pointensicher und lebensgetreu einfache Situationen auf die Spitze und verspricht so einen vergnüglichen Nachmittag.
Beginn der Lesung ist 16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Potpourri der Malerei: Künstler Ernst und Roland Wardeski
Ausstellung im Neudofer Johanniterstift

Duisburg, 12. Januar 2010 - Vom 14. Januar bis zum 20.März 2010 werden 45 Exponate der beiden Künstler Ernst und Roland Wardeski (Vater und Sohn) aus Duisburg gezeigt. Beide Künstler haben es sich zur Aufgabe gemacht, Landschaften aus Urlaubsreisen sowie Blüten aus heimischen Gefilden in fast fotorealistischer Malweise in Öl auf Leinwand zu bannen.
Ernst Wardeski, eigentlich ein Kopist alter Meister, lässt sich immer wieder mal von seinem Sohn Roland von Fotos, die er selbst neben der Malerei schießt, inspirieren, um diese dann in wochenlanger, akribischer Kleinarbeit zu malen. Roland Wardeski hat mehr den Hang zum Detail und malt lieber zum Ausgleich zur Industriemalerei, Blüten und Blütenköpfe.
Durch die vielen Stilrichtungen, die beide Künstler beherzigen, sind viele Exponate nach telefonischer Vereinbarung auch in den Privaträumen zu besichtigen.
Vernissage zur Ausstellung am 13.01.2010 ab 18.00 Uhr im Johanniter-Stift Duisburg auf der Wildstraße 10, Neudorf.

"IGNIS ortungsraum / systeme" heißt die Ausstellung von Thomas Woll, die vom 15. Januar bis 13. Februar 2010 im Kunstverein Duisburg auf dem Weidenweg 10 in Neuenkamp zu sehen ist.

"Diese Ausstellung ist eine Premiere," berichtet Kurator Dr. Jan Holthoff, Kurator der Ausstellung. "Woll war vorher nur an Gruppenausstellungen beteiligt. Dies ist seine 1. Einzelausstellung überhaupt. "Woll stellt begehbare Räume her. Ich weiß nicht, ob man es als Bildhauerei bezeichnen kann. Seine Kunst ist Energie, die erfahrbar ist. Es ist ein Prozeß, in dem ich Teilen der Realität begegne, die ich kenne. Er ist ein konzeptionelle Künstler. Es entsteht eine Interaktion mit dem Raum. Er sagt nicht von vornherein, wo was zu sein hat."

"Ich greife in den Raum ein. Ich möchte den Raum verändern und mich verorten," ergänzt der Künstler.

"Woll raumgreifende Skulpturen und Installationen sind monolithische oder weit verzweigte Körper, die es dem Betrachter unmöglich machen, das Werk mit einem Blick zu erfassen. Die Komplexität der äußeren Form seiner Skulpturen macht neugierig auf die Innenräume, die allerdings nur schwer faßbar und nahezu hermetisch bleiben. Widersprüchliches wird zum System erklärt. Spielerisch werden den handwerklich perffekten Konstruktionen absurde Elemente, wie ins Nichts verlaufende Rohre und Zuleitungen, eingebaut. In diesen Gesten zeight sich ein suversiver Humor, der die unnahbar wirkende Aura der Skulpturen bricht. Hier schafft jemand Raumutopien, Orte, allein für dei Kunst und Zufluchten für Neugier, Fantasie und Reflexion," berichtet der Kunstverein, war er gerade diesen Künstler ausstellt. Die Ausstellung ist zu den gewohnten Öffnungszeiten zu sehen.

"Die Räuber" im Duisburger Stadttheater

Duisburg, 7. Januar 2010 - Unter der Regie von Nicolas Stemann bringt das Thalia Theater Hamburg das Bühnenstück am Mittwoch, dem 6. Januar 2009 (also an Heilige Drei Könige) im Duisburger Stadttheater, auf die Bühne.

"Karl und Franz sind Brüder. Franz, der jüngere, hasst Karl. Er neidet ihm das Erbe, das dem Erstgeborenen zusteht, neidet ihm die Liebe des Vaters, die alles verzeiht. Karl ist zum Studium nach Leipzig gegangen. Dort schlägt er über die Strenge, er macht Schulden, hurt, säuft, hintergeht. Franz, der im Schloss zurückgeblieben ist, nutzt Karls Vergehungen zu einer Intrige; er überredet den Vater, seinen Bruder zu verstoßen. Als Karl von seiner Verbannung erfährt, droht er darüber zu verzweifeln.
Wie Franz ist auch er nun ohne Vater, ohne Halt. Seine Studienbrüder aber wissen Rat - sie wollen eine Räuberbande gründen, und er soll ihr Hauptmann sein. Wenn Karl fortan als Bandenführer Dörfer überfällt, richtet sich sein Eifer gegen die Falschmünzer der Wahrheit, gegen die Amoralisten und Potentaten.
 Karl will für die Freiheit kämpfen. Franz hat unterdessen seinen Vater mit der fingierten Mitteilung, Karl sei im Kampf gefallen, zu Tode erschreckt. Nun ist er Herr. Und er will alles besitzen, was ihm vorenthalten geblieben war, auch Amalie, Karls Liebe, die sich mit aller Kraft dagegen wehrt. Karls Kampf geht schließlich über Leichen. Gewissensbisse überfallen ihn. Auch Franz kämpft mit seinem schlechten Gewissen. Als Karl dann von Franzens Intrige gegen ihn erfährt, will er zurück ins Schloss," beschreibt das Programmheft den Klassiker der deutschen Literatur. Es ist das Erstlingswerk Schillers aus dem Jahre 1782.
Sehr gut besucht, im Grunde genommen ausverkauft ist die Aufführung; ein überraschend junges Publikum (wahrscheinlich Schulklassen) ist gekommen. Die Besonderheit bei dieser Aufführung: Zwei Schauspieler müssen verletzungsbedingt in Gips spielen - ein lädiertes Knie und ein gebrochener Arm sind der Grund dafür.

Den Stoff brauche ich hier nicht zu besprechen; das  haben schon genügend Literaturwissenschaftler getan. Die Aufführung ist jedenfalls sehr modern und gewöhnungsbedürftig. Die Bühne ist minimalistisch eingerichtet. Vier Stühle sind über lange Zeit die einzige Requisiten; sie werden aber im Laufe der Handlung zerstört. Auf eine bewegliche, großflächige und silberfarbene Bühnenwand werden gelegentlich bewegte Bilder projiziert. Rock-Musik kommt live zum Einsatz. Schlimmer noch: Die Rollen werden hier aufgelöst. Die Schauspieler übernehmen teils gemeinsam teils einzeln die Sprechrollen, so daß das klassische Sprechtheater aufgelöst wird. Passend dazu: die dezent - modern konservative Kleidung.

Das lebensältere, theatergewöhnte Publikum reagiert zurückhaltend auf die Aufführung, während die jüngeren Besucher sichtlich angetan sind. KaMa

Kindertheaterprogramm „Vorhang auf!“ für Januar bis Juni 2010 erschienen

Duisburg, 6. Januar 2010 - Vorhang auf für 2010 - die 22. Ausgabe des Kindertheaterprogramms „Vorhang auf!“ mit Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 20 Jahren für das erste Halbjahr 2010 liegt ab sofort an allen relevanten öffentlichen Stellen aus.
Auch im neuen Jahr gibt es viele interessante Kinder- und Jugendtheaterstücke sowie einige Neuproduktionen. Ein Highlight im Januar ist das Ballett b.03, eine Neuproduktion der Deutschen Oper am Rhein für Kinder ab 12 Jahren.

Im Februar findet für junge Leute das beliebte Masken-Beat-Box-Theater mit „Klasse Klasse“ im Theater Duisburg in Koproduktion mit Theater Strahl aus Berlin statt. Außerdem wird es eine Tanztheaterproduktion des „jungen theaters basel“ mit dem Titel „Strange days indeed“ geben.

Im März findet zum 12. Mal das Niederländisch-Deutsche Kinder- und Jugendtheaterfestival KAAS & KAPPES 2010 im KOM’MA-Theater statt.
Der Mai sieht dann die Uraufführung des Schauspiels „Mercator-Projektionen“ des „Spieltrieb – dem Jugendclub des Theaters Duisburg“ in Kooperation mit dem Kultur- und Stadthistorischen Museum.
Im Juni orientieren sich am großen Thema der Kulturhauptstadt 2010 die 17. Duisburger Umwelttage unter dem Motto „Kultur und Umwelt“ unter anderem mit Theaterdarbietungen sowie die 18. Marxloher Theatertage unter dem Motto „Hafen der Kulturen“.
Die Broschüre, gefördert durch die Franz Haniel & Cie. GmbH, ist im Internet unter www.theater-duisburg.de/vorhangauf einzusehen. Weitere Infos gibt es im Theater Duisburg bei Bettina Hüfken unter Telefon 0203/3009-101.

Arno Schmidts: „Kühe in Halbtrauer“ lesen
Jan Philipp Reemtsma, Joachim Kersten und Bernd Rauschenbach

Arno Schmidt fordert zum Vorlesen heraus. Und niemand bringt die Feinheiten seiner Erzählkunst so eindrucksvoll zum Ausdruck wie Jan Philipp Reemtsma, Joachim Kersten und Bernd Rauschenbach. Auf Einladung des Vereins für Literatur und Kunst liest das Trio am Freitag, 15. Januar, um 20 Uhr in der Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße aus Arno Schmidts Erzählband „Kühe in Halbtrauer“ (1964). Jan Phillip Reemtsma lehrt an der Universität Hamburg als Professor für Neuere deutsche Literatur, Joachim Kersten lebt als Rechtsanwalt, Autor und Herausgeber in Hamburg. Bernd Rauschenbach ist Literaturwissenschaftler, Autor und geschäftsführender Vorstand der Arno Schmidt Stiftung Bargfeld, Kreis Celle.

Arno Schmidt (1914-1979) gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller nach 1945 und als literarische Ausnahmegestalt. Die Suche nach zeitgemäßen und den Bewusstseinsvorgängen angemessenen Erzählformen führte den radikalen Avantgardisten zu autonomen Wortwelten und zu einem neuen Erfinden von Sprache. In seinem Band „Kühe in Halbtrauer“, der zehn „Ländliche Erzählungen“ enthält, spielt Arno Schmidt Themen und Situationen durch, die er 1970 in seinem Roman „Zettels Traum“ wiederverwendet hat, mithin Lockerungsübungen für das gewaltige Hauptwerk. Schmidt zeigt sich darin als „Klarglaswitzbold“ und „Wortmetz“, der in der scheinbaren Ereignislosigkeit der Lüneburger Heide ein veritables Sprachfeuerwerk zündet. Es sind amüsante Funkelstücke, die von der Spannung zwischen der witzigen Textoberfläche und der resignativ-bissigen Welthaltung der „Helden“ lebt.
Der Eintritt kostet fünf Euro, im Vorverkauf vier Euro. Karten sind nur an der Erstinformation im Erdgeschoss der Zentralbibliothek erhältlich. Für Mitglieder des Vereins für Literatur und Kunst ist der Eintritt frei.

Auf ein Glas Prosecco in die Münzen- und Antikensammlung Köhler-Osbahr

Duisburg, 6. Januar 2010 - Der stellvertretende Museumsdirektor Ralf H. Althoff lädt am kommenden Sonntag, 10. Januar, um 11 Uhr in das Kultur- und Stadthistorische Museum am Johannes-Corputius-Platz 1 am Innenhafen ein. Bei einem netten Plausch mit dem Betreuer der Sammlung lässt sich ein Glas Prosecco oder Saft genießen, bevor man zu einem unterhaltsamen Rundgang durch die Münz- und Antikensammlung startet, die weit über die Region hinaus einen herausragenden Ruf genießt. Neben Zahlungsmitteln aus aller Welt und allen Zeiten sind es Schmuckkollektionen und Skulpturen aus Ostasien, die der Sammlung ein unverwechselbares Flair geben. Wer selbst ein solches Erinnerungsstück besitzt, kann es auch zu einer kleinen Begutachtung mitbringen – oder am Sonntag einen Termin vereinbaren. 
Anmeldung sind ab sofort unter Telefon (0203) 283-2640 möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro.
Brautschmuck aus Turkmenistan.

Neujahrskonzert - Alles Walzer?

Duisburg, 5. Januar 2010 - Tänze, Märsche und Walzer stehen im Mittelpunkt des großen Neujahrskonzerts der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule am Sonntag 10. Januar, um 11 Uhr in der Stadthalle Walsum auf der Waldstraße 50.

Den Auftakt zum Kulturhauptstadtjahr 2010 erteilen zahlreiche Orchester, Ensembles und Solisten. Eine Premiere erleben die Besucher mit dem ersten Auftritt des JeKi-Ensembles Kunterbunt. Neben dem Akkordeon- und dem Jugendsinfonieorchester sowie dem Ensemble Gitarre PLUS werden solistische Beiträge und schwungvolle Tanzeinlagen für die richtige Neujahrstimmung sorgen.
Für kleine, bewegungsfreudige Besucher wird während der Veranstaltung ein Schnupperkurs Tanz und Bewegung angeboten, damit die Eltern ungestört unter anderem den Klängen des Liebeslieder - Walzers von Johannes Brahms erleben können.
Die Gesamtleitung und Moderation hat Bettina Reiter. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro/ ermäßigt 3 Euro, für Kinder ist es kostenlos.

Ensemble Bettina Reiter