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Archiv Nov - Dez 2008

 

Romantische Weihnachtsoper im Theater Duisburg

Duisburg, 16. Dezember 2008 -"Das Lebenslicht" kehrt nach Duisburg zurück. Am 19. Dezember 2008 wird um 17 Uhr die romantische Weihnachtsoper von Armin Knab erneut aufgeführt. Aufgrund des großen Erfolges in der vergangenen Saison wird das Stück nicht mehr im Opernfoyer sondern im großen Haus des Theaters Duisburg gezeigt.

Mit sowohl personell als auch logistisch großem Aufgebot werden noch einmal knapp 40 Kinder und Jugendliche aus Duisburg und der Region die anrührende Geschichte des mutigen Mädchens Flachshaar singen und spielen, und dabei berichten, wie Flachshaar die ganze Welt durchstreift, von der Lichterhöhle des Todes über die Winterwelt des bösen Holzfällers Buznickel bis in den Himmel, wo es der Frau Sonne ihr goldenes Haar schenkt, um das Lebenslicht der todkranken Mutter zu heilen.
Die spannende Geschichte in sieben Bildern wird von der packenden und narrativen Musik des Spätromantikers Armin Knab flankiert. Sein leicht anchronistischer Musikstil enthält zahlreiche Leitmotive, einprägsame Melodien, eine ungewöhnliche Harmonik und einen Sinn für gleichermaßen mitreißendes wie einfühlsames Musiktheater, das einfach jeden zu begeistern weiß. Neben zahlreichen solistischen Musikstücken für die über 20 Solorollen gibt es vor allem für den Chor viele dankbare Aufgaben. Sie schlüpfen allesamt in die Gestalten von Wichteln, Bienen, Blumen und Sonnenstrahlen, bis sich endlich im Finale am Heiligen Abend alles zu einem guten Ende fügt.
Ausführende sind die "Kid´s Klassik Kinder- und Jugendchöre" sowie das "Klasse! Klassik"-Kinderoperensemble. Die Duisburger Philharmoniker spielen dieses Mal in sinfonischer Größe. Ein Wiedersehen gibt es an dem Abend mit dem früheren Musikpädagogen der Duisburger Philharmoniker, Thomas Honickel, der inzwischen in Bonn große Erfolge feiert und am Freitag das Duisburger Orchester leiten wird. Die Vorstellung der Kinderoper dauert etwa 90 Minuten mit Pause und ist geeignet für Kinder ab 6 Jahren.

Nacir Chemao –  Künstler mit Herz für Duisburg

Duisburg, 7. Dezember 2008 - Über den Duisburger Künstler Nacir Chemao kann man nicht sagen, dass er auf eine Stilrichtung festgelegt ist. Er ist kein Künstler der in irgendeine Schublade hinein passt. Chemao, 1954 in Marokko geboren, lebt seit 1984 in Duisburg. Nach Studium der bildenden Künste, der angewandten Kunst, Innenarchitektur, Ästhetik und Kunstwissenschaft mit dem Abschluss Magister Artium, widmet er sich seit 1987 der Malerei und der freischaffenden Künste. Mit seinen Arbeiten, Fresco, Öl, Portrait und Wandmalerei ist er in ganz Europa bekannt geworden, Durch seine „Visionen“ gibt er ständig Anlässe zum Nachdenken. Von sich sagt Chemao, er sei ein „postmoderner Maler“, der sich verschiedener Malweisen und Paradoxien für seine Werke bedient. In seinen Atelier in der Schwanenstraße 32 sind kann man Chemao besuchen.
Zum Thema Duisburg gab es  bereits mehrere Ausstellungen, u.a. in der cubus kunsthalle Duisburg, deren Mitbegründer er ist. Für die bürgerschaftliche Vereinigung „proDuisburg“, hat Chemao eine Weihnachtskarte mit der Abbildung des Duisburger Rathauses gestaltet.  Eine seiner großen Visionen ist es, am Kaiufer des Schwanentors im Sommer etwas zu schaffen, dass die Leute in Urlaubslaubsstimmung versetzt. Eine Atmosphäre mit südländischen Flair, ein „Klein-Montmartre“. Zur Zeit ist Nacir Chemao mit einigen seiner Werke auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt, am Livesafer-Brunnen, an der Düsseldorfer Straße zu finden. Mit einer Vernissage, am 11. Januar 2009 wird Chemao die Veranstaltung des Bürgervereins Duisburg-Neudorf, Verleihung der „Neudorfer Ehrentafel“ im SilberPalais, bereichern. Manfred Schneider (Text und Fotos)

Der Januar und Februar 2009 in der Stadtbibliothek

Duisburg, 10. Januar 2008 - Ganz druckfrisch liegt das Januar- und Februar-Programm der Stadtbibliothek aus, das interessante Anregungen für Weihnachtsgeschenke bietet. Neben vielfältigen Ausstellungen in der Zentralbibliothek und den Zweigstellen, kostenfreien Lesungen und Veranstaltungen werden auch wieder begehrte Autorenlesungen und Musikveranstaltungen angeboten, zu denen man sich schon jetzt frühzeitig Karten sichern sollte. So liest am Montag, 12 Januar 2009, Jan Koneffke, mehrfach preisgekrönter Autor, in der Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße 5-7 aus seinem Roman „Eine nie vergessene Geschichte“, der ein Panorama deutscher Zeitgeschichte beschreibt. Durch den Abend und die anschließende Diskussion führt Professor Dr. Werner Jung von der Universität Duisburg-Essen. Ebenso wie bei der Lesung mit der französischen Autorin Cécile Wajsbrot am 27. Januar 2009 ist Veranstalter der Verein für Literatur und Kunst Duisburg.

Cécile Wajsbrot (li.) lebt als freie Schriftstellerin und Übersetzerin abwechselnd in Paris und in Berlin und wird aus ihrem vierten ins Deutsche übertragenen Roman „Aus der Nacht“ lesen. Die Moderation der Lesung, die im Rahmen der Deutsch-Französischen Woche stattfindet und die anschließende Diskussion liegt bei Michel Vincent, Leiter der Französischen Bibliothek Essen. Als besonderer Höhepunkt wird am Freitag, 27. Februar 2009, Christian Brückner, bekannt als unverwechselbare Synchronstimme von Robert de Niro, in der Zentralbibliothek zu Gast sein. Unter dem Titel „Das Leben ist eine fortwährende Ablenkung“ liest er ausgewählte Texte und lädt die Zuhörer zu einer innigen Begegnung mit „Kafkas Welt“ ein. Auch diese Veranstaltung wird durch den Verein für Literatur und Kunst Duisburg angeboten. Karten für alle Veranstaltungen des Vereins kosten im Vorverkauf vier Euro und an der Abendkasse fünf Euro.

Neben den Autorenlesungen in der Zentralbibliothek werden in der Bezirksbibliothek Rheinhausen auch verschiedene Konzerte zu hören sein. Am Freitag, 23. Januar 2009, 19.30 Uhr, lädt dort die Gruppe „Tangoyim“ (re.) zum Konzert. Klezmer, jiddische Lieder, Tänze vom Balkan und aus Israel, sowie Musik ungarischer Zigeuner gehören zum Programm. Ihre Musik ist so vielseitig wie das Leben selbst. Mal heiter, mal melancholisch, mal ernst mal ausgelassen.

Am Sonntag, 1. Februar 2009, folgen „Peter Bochynek & The Down Town Three“ mit Rezitation und Musik frei nach Wilhelm Busch. Im Januar 2008 war Buschs 100ster Todestag. Anlass für den Kabarettisten Peter Bochynek und die Musiker von „The Down Town Three“ diesem genialen Wortkünstler, Zeichner und Maler ein Programm zu widmen. Und am Samstag, 14. Februar 2009, erwartet das Publikum „Das singende Modestübchen“, ein Comedyabend mit Andrea Volk und Nina Knecht (li.) . Lieder und Geschichten zu Mode und Moral, Politik und Prominenz, Spritpreisen und Single-Reisen stehen auf dem Programm. Karten zu allen Musikveranstaltungen sind in der Bezirksbibliothek Rheinhausen im Vorverkauf zu sieben und an der Abendkasse zu acht Euro erhältlich.

Weitere SmartCards für Traumzeitfestival 2009
Das Kontingent der hundert SmartCards für das Traumzeit-Festival ist jetzt innerhalb einer Woche ausverkauft. Deshalb hat die Duisburg Marketing GmbH beschlossen, noch einmal fünfzig Karten zum Vorzugspreis von 49 Euro (regulär 65 Euro) zuzüglich Vorverkaufsgebühren in den Weihnachtsverkauf zu geben. Erhältlich ist die SmartCard an allen NRW-Vorverkaufsstellen oder im Internet unter www.duisburgticket.de. Das dreizehnte Traumzeit-Festival wird vom 3. bis 5. Juli 2009 im Landschaftspark Duisburg-Nord stattfinden und wieder eine Mischung von hochkarätigen internationalen Top-Acts und innovativen Entdeckungen präsentieren.

"The Sound of the Trumpet" im Profile-Konzert
Große Klaviermusik: Boris Bloch - Klavier-Recital "... zu Beethovens Geburtstag"

"The Sound of the Trumpet" im Profile-Konzert
 Duisburg, 15. Dezember 2008 - Die Trompete steht im Mittelpunkt des 2. Profile-Konzertes am Sonntag, dem 21. Dezember um 11 Uhr im Opernfoyer des Theaters Duisburg.
In dem Konzert werden die verschiedenen Facetten des Instrumentes gezeigt und das sind viele: mal klingt die Trompete majestätisch, mal lyrisch, mal lustig und mal ernst - um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Jemand, der die vielen Seiten des Instrumentes erklingen lassen kann, ist Roger Zacks von den Duisburger Philharmonikern. Mit seinen Partnern wird er mal musikalisch und mal moderierend mit seiner leicht ironischen Art von der Trompete erzählen.
Dem Instrument hat sich der Amerikaner schon im jungen Alter von 10 Jahren verschrieben. Warum das so war, kann er selber nicht mehr sagen, denn die Trompete macht es seinem Spieler nicht gerade leicht: "Wenn man einen schlechten Tag hat und den Ton nicht richtig trifft, hört man das bei einer Trompete immer. Bei einer Harfe z.B. klingt es trotzdem schön", so Roger Zacks. Es muss also so etwas wie eine magische Anziehungskraft gewesen sein, die ihn trotzdem zur Trompete drängte. Sein Vater jedenfalls glaubte nicht an das Durchhaltevermögen seines Sohnes. Er irrte und zwar gewaltig, denn heute ist Roger Zacks Solo-Trompeter der Duisburger Philharmoniker.
Am Sonntag spielt er mit weiteren Musikern der Duisburger Philharmoniker Werke von Telemann, Scarlatti, Händel, Torelli, Bach und Richard Peaslee, der als Komponist für Theater, Film und Fernsehen hoch geschätzt wird, aber auch erfolgreiche Werke für den Konzertsaal geschrieben hat. Sopranistin ist Elisabeth Selle von der Deutschen Oper am Rhein.
Die Eintrittskarten kosten 10, ermäßigt 5 Euro und sind u.a. im Servicebüro des Theaters Duisburg zu bekommen.

Große Klaviermusik: Boris Bloch - Klavier-Recital "... zu Beethovens Geburtstag"
Dienstag, 16. Dezember, 20 Uhr, Lehmbruck-TraktSparkassen-Konzerte der Folkwang Hochschule im Lehmbruck Museum,in Kooperation mit dem Freundeskreis des Wilhelm Lehmbruck Museums e.V.Eintritt: 10,- / 5,- Euro
Am Dienstagabend findet im Lehmbruck-Trakt zum letzten Mal in diesem Jahr ein Klavierkonzert aus der Reihe "Große Klaviermusik" im Lehmbruck-Trakt statt. Boris Bloch spielt in Erinnerung an Ludwig van Beethoven Sonaten des Komponisten, der um den 17. Dezember 1770 geboren wurde.
Der aus Odessa stammende Boris Bloch schloss 1973 sein Studium in Moskau ab und gewann Preise bei internationalen Klavierwettbewerben. Seit 1985 ist er Professor für Klavier an der Folkwang Hochschule und leitet Klavierkurse in Salzburg und Weimar.
Bloch ist bekannt und preisgekrönt für seine Interpretationen von Liszt und russischer Klaviermusik und wurde 2007 mit dem Musikpädagogik-Preis der Stadt Duisburg und der Köhler-Osbahr-Stiftung ausgezeichnet. Boris Bloch spielt im Lehmbruck-Trakt folgende Werke von Ludwig van Beethoven

AuserLESENes im LiteraturBistro der Stadtbibliothek

Duisburg, 12. Dezember 2008 - Das LiteraturBistro der Zentralbibliothek lädt am Mittwoch, 17. Dezember, zu einer Lesung mit Klaus T. Hofmann ein. Unter dem Titel „Der Mann mit der roten Weste“ präsentiert Hofmann Heiteres und Ernstes aus der Feder von Roda Roda. Mit bürgerlichem Namen Sándor Friedrich Rosenfeld, war Roda Roda eine schillernde Figur: verkrachter Jurastudent, schwarzes Schaf der k. u. k. Kavallerie, Verlobter der wüsten Adele Sandrock, witziger Simplizissimus-Autor, imposanter Filmdarsteller, skandalöser Bühnenautor, gefeierter Vortragskünstler und kritischer Kriegsberichterstatter.

Roda Roda ist nicht nur als glänzender Humorist bekannt, sondern auch als Zeit- und Gesellschaftskritiker von Rang. Populär geblieben ist sein Abgesang auf die österreichisch ungarische Doppelmonarchie in Anekdotenform. Weniger bekannt dagegen sind seine Kommentare zum Zeitgeschehen der Zwischenkriegsjahre, die ihn als hellwachen Beobachter der politischen und sozialen Entwicklung in den 1920er und 1930er Jahren ausweisen. Beginn der Lesung ist 16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Lehmbruck-Nachlass für Duisburg gesichert

Duisburg, 11. Dezember 2008 - Nach beinahe vierjährigen Verhandlungen ist es gelungen, den umfangreichen Wilhelm Lehmbruck-Nachlass dauerhaft für Duisburg zu sichern. "Damit ist die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, die bisher rund 165 Werke Lehmbrucks, vor allem seine Plastiken erworben hatte, weltweit zur alleinigen und einzigartigen Sammlungs- und Forschungsstätte dieses bedeutenden Künstlers der klassischen Moderne avanciert", freut sich Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Aus dem künstlerischen Nachlass können nun - vertraglich gesichert - 33 Skulpturen, 18 Gemälde, 11 Pastelle, 819 Zeichnungen und 260 Druckgraphiken dazu gewonnen werden. Diese 1141 Werke standen bisher nur als Leihgaben der Erbengemeinschaft Lehmbruck zur Verfügung.
Zu Jahresbeginn 2005 bot die Familie Lehmbruck der Stadt Duisburg, der Heimat des Künstlers, den Nachlass vorrangig und befristet zum Kauf an. Das Kuratorium der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum - Zentrum Internationaler Skulptur bewertete sofort die dauerhafte Sicherung des Lehmbruck-Nachlasses als höchste Priorität. Der nordrhein-westfälische Staatssekretär für Kultur Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff begriff den Erhalt des Nachlasses des Duisburger Künstlers Wilhelm Lehmbruck als "existentiell notwendig für die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum" und engagierte sich in besonderer Weise, indem er mit einer Anschubfinanzierung bereits im Jahre 2006 ein deutliches Signal setzte. Die Kulturstiftung der Länder mit ihrer Generalsekretärin Isabel Pfeiffer-Poensgen begleitete von Beginn an intensiv die Verhandlungen mit der Erbengemeinschaft und garantierte zusammen mit der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum die kunsthistorische Expertise für das umfangreiche Nachlass-Konvolut.

Unter der Moderation von Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Isabel Pfeiffer-Poensgen, Karl Janssen, Kulturdezernent der Stadt Duisburg, und Thomas Hüttemann, Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer, wurde ein Public-Private-Partnership-Modell zur Finanzierung entwickelt und zum Erfolg geführt. Am Erwerb beteiligen sich der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kulturstiftung der Länder, das Land Nordrhein-Westfalen und die Kunststiftung NRW zusammen mit 6 Millionen Euro, die Stadt Duisburg mit 5 Millionen Euro und - vermittelt durch Prof. Dr. Klaus Trützschler, Vorstandsmitglied der Franz Haniel & Cie GmbH sowie Jutta Stolle, Abteilungsdirektorin bei Franz Haniel & Cie. GmbH - drei Großunternehmen der Duisburger Wirtschaft: Franz Haniel & Cie. GmbH, Klöckner & Co SE (mit Dr. Thomas Ludwig, Vorstandsvorsitzender) sowie ThyssenKrupp Steel AG (mit Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorstandsvorsitzender) mit 4 Millionen Euro.
Die Erbengemeinschaft Lehmbruck hat einen großzügigen Preisnachlass gewährt und ist dem Lehmbruck Museum durch Gewährung von Ratenzahlungen bis zum Jahre 2011 entgegengekommen.

Für Prof. Dr. Christoph Brockhaus, Direktor der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, kann die seit langem angestrebte Sicherung des gesamten Lebenswerkes von Wilhelm Lehmbruck als Basis der herausragenden internationalen Skulpturensammlung des 20. Jahrhunderts nicht hoch genug eingeschätzt werden. Darum wird das Museum auch - mit Blick auf das Kulturhauptstadtjahr RUHR 2010 - das Schaffen Wilhelm Lehmbrucks unter betonter Einbeziehung der Neuerwerbungen in den Jahren 2009/10 in einer Folge von wechselnden Präsentationen der Öffentlichkeit vorstellen. Diese Reihe hat bereits mit der derzeitigen Ausstellung der Zeichnungen von Lehmbruck und Beuys begonnen (bis 11.1.2009). Außerdem werden zahlreiche Hauptwerke Lehmbrucks im Zentrum einer Ausstellung stehen, die unter dem Titel "Oublier Rodin? La sculpture entre 1905 et 1914" von März bis Mai 2009 im Musée d'Orsay in Paris und von Juni bis Oktober 2009 in der Fundación Mapfre in Madrid präsentiert wird.

Zeitgleich mit dem erfolgreichen Abschluss über den Erwerb des Wilhelm Lehmbruck-Nachlasses konnten auch zwei weitere, für die Zukunft des Lehmbruck Museums in höchstem Maße wichtige Entscheidungen getroffen werden: die Aufstockung des Siftungskapitals um 4,6 Millionen Euro durch das große Engagement der drei genannten Duisburger Großunternehmen und der Ratsbeschluss der Stadt Duisburg, dem Museum in den Jahren 2009-2013 einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 2 Millionen Euro zu sichern. Damit gewinnt das Lehmbruck Museum mittelfristig eine stabile finanzielle Grundlage für seine weitere Entwicklung.

II Geschichte des Werkes von Wilhelm Lehmbruck in Duisburg
Mit diesem Ankauf dokumentiert Duisburg erneut sein Bekenntnis zu Wilhelm Lehmbruck (1881-1919), dem bedeutendsten Künstler in der Geschichte der Stadt.

Das Verhältnis von Lehmbruck und Duisburg ist durch eine bewegte Geschichte gekennzeichnet. Auf den einzigen Lebzeitankauf, die "Duisburgerin" 1912, finanziert von der Familie Böninger, folgt die Absage des Künstlers für eine "Heldenfigur" auf dem Ehrenfriedhof des Kaiserbergs 1915. Erst 1925, sechs Jahre nach dem frühen Freitod des Künstlers, gelingt es August Hoff als Direktor des Museumsvereins, einen großen Teil des Nachlasses als Leihgabe von der Witwe des Künstlers, Anita Lehmbruck, zu gewinnen. 1927 findet bereits der präfaschistische Angriff auf die Bronze der "Knienden" statt. Die Nazis verfolgen das Lehmbrucksche Werk als "entartet", weshalb der Nachlass an die Familie zurückgegeben werden muss. Nur unter größtem und gefährlichem Einsatz sowie unter Hinnahme einiger Kriegsverluste kann die Familie Lehmbruck das Lebenswerk des Künstlers über die NS-Zeit retten. Wegen dieser Erfahrungen erst spät und unter erheblichen Mühen gelingt es der Stadt Duisburg 1964, mit der Eröffnung des von Manfred Lehmbruck geplanten Lehmbruck Museums auch den Lehmbruck-Nachlass leihweise von der Familie zurückzugewinnen, ohne ihn vertraglich sichern zu können. Im Gegenzug präsentiert das Museum seitdem das Lebenswerk des Künstlers im architektonisch herausragenden Lehmbruck-Trakt und organisiert zahlreiche Lehmbruck-Ausstellungen im In- und Ausland.

III Die künstlerische Bedeutung Wilhelm Lehmbrucks

Ernst Barlach (1870-1938) und Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) dürfen aus heutiger Sicht als die wichtigsten deutschen Bildhauer der Klassischen Moderne bezeichnet werden. Das Lebenswerk von Wilhelm Lehmbruck ist national wertvolles Kulturgut von internationaler Bedeutung. Es bildet darüber hinaus die historische Grundlage, den künstlerischen Maßstab und die konzeptionelle Perspektive für die internationale Skulpturensammlung der Moderne in Duisburg bis in die Gegenwart hinein.

Das plastische Frühwerk von 1898 bis 1906 spiegelt im wesentlichen Lehmbrucks stilpluralistische, gründerzeitliche, durch seinen Lehrer Carl Janssen vermittelte, sozial und neoklassizistisch orientierten Anfänge der Ausbildungsjahre in Düsseldorf. Vor allem über Rodin und dessen Gegenpol Maillol findet Lehmbruck bis 1910, bis zum Beginn seiner Pariser Jahre, zu seinem eigenen plastischen Stil und Ausdruck: in introvertierten, vergeistigten Figuren, die strenger als bei Maillol architektonisch gebaut sind, die von Maß und Proportion bestimmt sind und in schönliniger Silhouette zusammengehalten werden. Durch Streckung und Verräumlichung der Figur steigert Lehmbruck bis 1914 den Ausdruck seiner Idealgestalten von Mann und Frau. Mit seiner "übersinnlichen Tektonik" hat er den Durchbruch zur Moderne in Bronze-, Steinguss- und Terrakottafiguren erreicht. Die erzwungene Rückkehr nach Berlin 1914 und die Erfahrung des Weltkrieges wenden das Tektonische ins Expressive, Fragmentarische und Reduzierte. Es entstehen in den Berliner und Züricher Jahren bis 1918/19 die existenziellen Antikriegsplastiken des "Gestürzten" und des "Sitzenden Jünglings", innige und erschütternde Menschenbilder voller Melancholie und Einsamkeit, die eine tiefe Sehnsucht nach Liebe und Menschlichkeit, Transzendenz, innerem Frieden und gereinigter, lichter Welt zum Ausdruck bringen.

Parallel zu seinem plastischen Werk entwickelt Lehmbruck in seinen Pariser Jahren ein malerisches Schaffen, das über Bildnisse und Akte, paradiesische Gruppenbilder und konfliktgeladene Beziehungsthemen von Mann und Frau in den bewegten, zeichnerischen Expressionismus der letzen Jahre einmündet. Ebenfalls in den Pariser Jahren entwickelt Lehmbruck schließlich sein druckgrafisches Werk, vor allem in Radierungen, die eine eigene Ikonografie beinhalten, aber auch Themen seiner Plastik aufgreifen. Zupackend und unkonventionell geht der Künstler mit dem Grabstichel wie mit den Papieren beim Drucken um und verändert wiederholt die Zustände dieser Blätter.

Bindeglied zwischen allen Kunstgattungen und doch immer wieder auch autonom ist die Zeichnung, die in reichlicher Fülle den entschiedenen Formwillen mit der Zartheit des Ausdrucks verbindet und wiederholt Vergleiche mit dem frühen Werk von Joseph Beuys ermöglicht. Zusammenfassend darf man für das Schaffen ab 1910 behaupten, dass Lehmbruck durch seine "übersinnliche Tektonik" und "abstrahierte Expressivität" einen frühen und wesentlichen Beitrag zum modernen Menschenbild in der Kunst des 20. Jahrhunderts geleistet hat.

Tim Isfort ist der neue künstlerische Leiter des Traumzeit-Festivals

Duisburg, 9. Dezember 2008 -Tim Isfort wird ab 1. Januar 2009 die künstlerische Leitung des Traumzeit-Festivals übernehmen. Duisburgs Kulturdezernent Karl Janssen freut sich über die Zusage von Isfort, nachdem der langjährige Programmkoordinator Wilfried Schaus-Sahm unerwartet aus seinem Amt zurückgetreten war.
Der Vollblut-Musiker Tim Isfort steigt beim Traumzeit-Festival ein. Isfort erklärt, dass er das Profil der Marke "Traumzeit" stärken möchte und die Strahlkraft des Festivals im Hinblick auf das Kulturhauptstadtjahr 2010 ausbauen wird. Im künstlerischen Bereich ist Tim Isfort in erster Linie als Musiker, Komponist und Arrangeur tätig und steht mit seinem Namen insbesondere für genreübergreifende Projekte. Außerdem verfügt er über große Erfahrung in den Bereichen Produktionsleitung, Veranstaltungsplanung, Technik und Organisation.

Kulturdezernent Karl Janssen (rechts) und Frank Jebavy, Leiter des Festivalbüros (links) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Tim Isfort. Isfort arbeitete mit internationalen Größen wie Blixa Bargeld, Trilok Gurtu, Ttukunak, Katharina Thalbach, Christian Brückner, Irm Hermann u.w. zusammen. Er spielte zusammen mit Musikern unterschiedlichster Stilistiken: Jazz, Klassik, Pop, freie Musik, Independent, Punk etc. Isfort tourte mit seinem eigenen Orchester, schrieb und produzierte Filmmusik sowie Orchesterarrangements für diverse Formationen, agiert als Theatermusiker, war Kurator des traditionellen Dunkelzelts beim Moers Festival, produziert Musikprojekte im eigenen Tonstudio und fungierte als künstlerischer Leiter bei der Eröffnungsveranstaltung der Duisburger Akzente 2008.

Frank Jebavy, Leiter des Festivalbüros der Duisburg Marketing Gesellschaft und verantwortlich für das Traumzeit-Festival, freut sich, dass mit Isfort ein kreativer Kopf und profunder Kenner des Musiklebens die Programmgestaltung der "Traumzeit" übernimmt, der über vorzügliche Kontakte zu namhaften internationalen Künstlern verfügt. Das Traumzeit-Festival findet vom 3. bis 6. Juli 2009 im Landschaftspark Duisburg-Nord statt. Die Partner sind RWE Rhein-Ruhr AG, die Sparkasse Duisburg und der WDR.
Am Sonntag erwartet die Besucher festliche Orchestermusik des Barock und der Wiener Klassik, die ganz auf die Vorweihnachtszeit abgestimmt ist. Werke von Bach, Haydn, Vivaldi, Telemann und Mozart stehen auf dem Programm. Solisten des Vormittags sind der Solo-Trompeter der Duisburger Philharmoniker, Roger Zacks, und der 1. Konzertmeister Siegfried Rivinius an der Geige. Es dirigiert der Este Hendrik Vestmann, der bereits in der vergangenen Spielzeit mit großem Erfolg in Duisburg debütierte und derzeit als 1. Kapellmeister beim Sinfonieorchester Münster wirkt. Die Eintrittskarten kosten zwischen 4,50 und 16 Euro und sind im Servicebüro des Theaters Duisburg sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen zu bekommen.

Duisburger Philharmoniker besuchen Walsum
Frauenchor „Klassika“ zu Besuch in Duisburg

Duisburger Philharmoniker besuchen Walsum
Duisburg, 5. Dezember 2008 - Duisburg ist mehr als die Königstraße, das Forum und das CityPalais mit seiner Mercatorhalle. Und deshalb verlassen die Duisburger Philharmoniker kurzzeitig ihren neuen, hervorragenden Konzertsaal in der Stadtmitte und fahren nach Walsum. Dort werden sie am Sonntag, dem 14. Dezember um 11 Uhr in der Stadthalle ein Konzert geben. So will sich das Orchester den Musikfreunden in Walsum vorstellen und sie mit ihren Klängen erfreuen.
Das Konzert in Walsum wird der Auftakt einer neuen Reihe der Philharmoniker sein. Jedes Jahr wird das Orchester einen anderen Stadtteil Duisburgs besuchen, um dort ein Konzert zu spielen. Im nächsten Jahr wird das Rheinhausen sein.

Frauenchor „Klassika“ zu Besuch in Duisburg
Einer Initiative des ThyssenKrupp-Chores Duisburg ist es zu verdanken, dass einer der renommiertesten Chöre Russlands, der Akademische Frauenchor „Klassika“ vom 11. bis 16. Dezember in Duisburg zu Gast sein wird. Oberbürgermeister Adolf Sauerland wird die zwölf Damen aus der russischen Metropole St. Petersburg am Freitag, 12. Dezember, um 11 Uhr im Mercatorzimmer des Rathauses begrüßen. Am Samstag, 13. Dezember, und am Sonntag, 14. Dezember, gestaltet der Frauenchor die diesjährigen Weihnachtskonzerte des ThyssenKrupp-Chores Duisburg in der Mercatorhalle mit. Weitere Infos zum Aufenthaltsprogramm gibt es beim Vorsitzenden des ThyssenKrupp-Chores Duisburg per E-mail unter boris.plich@t-online.de oder telefonisch unter 02855/3402.

Persephone im 3. Kinderkonzert - Ein Kindermusical nach der Kantate von Steve Pogson
Das bucklige Pferdchen

Persephone im 3. Kinderkonzert
Ein Kindermusical nach der Kantate von Steve Pogson

Duisburg, 2. Dezember 2008 -Die Weihnachtszeit ist nicht nur die Zeit der Lebkuchen, Pfeffernüsse und des Marzipans. Die Weihnachtszeit ist immer auch eine Zeit für Geschichten. Im 3. Kinderkonzert wird am Sonntag, dem 7. Dezember um 11 und um 15 Uhr im Opernfoyer des Theaters Duisburg die Geschichte von der Entstehung der vier Jahreszeiten erzählt. Und das ist eine äußerst spannende Geschichte.

Vor langer Zeit in Griechenland gab es keinen Winter, keine Kälte und kein Leid. Demeter, die Göttin der Fruchtbarkeit, schuf einen Sommer, der nie verging. Ihre Tochter Persephone wanderte sorglos durch eine ewig schöne Welt. Doch heimlich schaute jemand zu ... Der Kampf mit Hades, dem Herrscher der Unterwelt, führte zur Entstehung der Jahreszeiten, durch die alles in der Natur seinen Sinn hat und immer wieder erneuert wird. Diese einfache, aber packende Geschichte wird in mitreißenden Liedern mit witzigen Texten und frischen, eingängigen Melodien erzählt.
Es spielen Mitglieder und Kinderchor der Duisburger Philharmoniker sowie der Schulchor des Landfermann-Gymnasiums Duisburg. Die Solisten kommen vom Jungen Ensembles der Deutschen Oper am Rhein und des Düsseldorfer Mädchenchores. Die Leitung hat Karoline Philippi.
Das Konzert ist für Kinder ab 5 Jahren und dauert 1 ½ Stunde. Die Karten kosten 6 Euro, ermäßigt 4 Euro und sind u.a. im Servicebüro des Theaters Duisburg zu bekommen.

Das bucklige Pferdchen
Von Donnerstag, den 04.12.2008 bis Samstag, den 6.12.2008 gastiert das Theaterhaus Frankfurt mit Das bucklige Pferdchen im FOYER III des Theaters Duisburg. Bereits in der letzten Spielzeit war das Lustspiel in Versen von Adolf Endler und Elke Erb nach einem Märchenpoem von Pjotr Jerschow in Duisburg zu sehen. Wir freuen uns sehr, dass es jetzt noch einmal für fünf Vorstellungen zu uns kommt.

Do 04.12.2008 / 11.00 und 18.00
Fr 05.12.2008 / 11.00 und 15.00
Sa 06.12.2008 / 15.00

Danilo, Gawrilo und Iwan sind Brüder. Wobei der kleinste allgemein als Iwan-Dummkopf gilt. Eines Tages gehen die drei aufs Feld, aber etwas Furchtbares ist geschehen. Irgendjemand hat das Feld erwüstet und die Ernte zerstört. Eines Nachts, während Iwan das Feld bewacht, gelingt es ihm den Übeltäter zu stellen es ist ein himmlischer Schimmel. Er verspricht Iwan zwei wunderschöne, heißblütige Pferde, falls er ihn verschone, und ein Zauberpferd: "Mit zwei meterlangen Ohrn und und zwei Buckeln wirds geborn." Mit Hilfe seines zaubermächtigen Pferdchens löst Iwan die lebensgefährlichen Aufgaben, die ihm gestellt werden: Er fängt den Feuervogel, raubt die schöne Meeresprinzessin für den habgierigen Zaren, bringt Sonne und Mond wieder zum Scheinen. Und am Ende gewinnt er alles: den Reichtum, die Macht und natürlich auch die schöne Prinzessin.
Wieder einmal gelingt dem Theaterhaus das Kunststück, nicht nur die Kinder im Publikum zu begeistern, sondern aufgrund einer äußerst phantasievollen Inszenierung auch die Erwachsenen. Rhein-Main.net

Es spielen:
Patricia Christmann, Uta Nawrath, Susanne Schyns; Günther Henne, Michael Meyer
Regie: Ania Michaelis
Karten unter Tel. 0203 3009100, unter www.theater-duisburg.de, im Servicebüro des Theaters Duisburg, Neckarstr.1 oder an der Abendkasse

Mercatorhalle: Weiter mit Vorsatz - Der Duisburger Künstler Hans-Jürgen Vorsatz löst Gerhard Losemann in der Mercatorhalle ab

Mercatorhalle: Weiter mit Vorsatz
Der Duisburger Künstler Hans-Jürgen Vorsatz löst Gerhard Losemann in der Mercatorhalle ab.

Duisburg, 2. Dezember 2008 -Ein halbes Jahr lang hatte der Duisburger Künstler Gerhard Losemann seine Werke in der Mercatorhalle ausgestellt und hatte bei den Besuchern zum Teil begeisterte Reaktionen ausgelöst. Legt man die Reaktionen der aktuellen Vernissage zu Grunde, dürfte dem Duisburger Künstler Hans-Jürgen Vorsatz nun ein ähnlich positives Schicksal widerfahren. Der 1945 geborene Bildhauer und Maler wusste das kunstinteressierte Eröffnungspublikum mit seinen Werken sofort für sich einzunehmen.
Die Ausstellung wird nun für ein halbes Jahr bis zum 28.05.2009 in der Mercatorhalle zu besichtigen sein und die erfolgreiche Kunstreihe auf höchstem Niveau fortsetzen. Darin waren sich zumindest Kulturdezernent Karl Janssen und Duisburg Marketing Geschäftsführer Uwe Gerste in ihren Eröffnungsreden einig. Während Kulturdezernent Karl Janssen insbesondere auf die herausragende Duisburger Kunstszene einging und die Ausstellung als profilbildend für die neue Mercatorhalle herausstellte betonte DMG-Geschäftsführer Uwe Gerste die Bedeutung der ausgestellten Kunst für die Vermarktung der Halle. Die Einführung in die Ausstellung wurde von Dr. Gottlieb Leinz von der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum vorgenommen.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind veranstaltungsabhängig und können telefonisch unter der Rufnummer 0203-393060 erfragt werden.

Das Bild zeigt von links: Achim Winkler, Vorstand Zoo Duisburg, Uwe Gerste, Geschäftsführer Duisburg Marketing GmbH, Karl Janssen, Kulturdezernent der Stadt Duisburg
Hans-Jürgen Vorsatz, Künstler, Edmund Baer, Vorstand Stadtwerke Duisburg AG, Dr. Gottlieb Leinz, Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum

Skurrile Klangbilder im HundertMeister -Bühne frei für den musikalischen Rausch
Nikolauswochenende im Lehmbruck Museum

Skurrile Klangbilder im HundertMeister -Bühne frei für den musikalischen Rausch
Duisburg, 29. November 2008 -  Kai Schumacher (Keyboarder der Band Trustgame) und das Trio Kayana treten im zweiten Konzert der "Playlist - Next Level" am 5. Dezember um 20.30 Uhr in der Kulturzentrale HundertMeister auf.
Skurrile Atmosphäre, schräge Sounds und bizarre Bilder. "The Trip - Where`s your limit?" ist der Titel des Konzertes, das die Kulturaffäre in Kooperation mit den Duisburger Philharmonikern präsentiert. Kai Schumacher, der an der Folkwang-Hochschule studierte und den Pianistenpreis des renommierten Folkwang-Wettbewerbes sowie den Preis der Köhler-Osbahr-Stiftung gewann, zeigt dabei als Solist und als Mitglied des Ensembles Trio Kayana, die "klassischen" Facetten seines musikalischen Könnens.
Für das Konzert im HundertMeister vermischt der Musiker zusammen mit Tommy Finke Werke der zeitgenössischen amerikanischen Komponisten John Adams und Christopher Biggs, die immer wieder aktuelle und zeithistorische Ereignisse als Inspiration für ihre Musik aufgreifen, mit Werken des Franzosen Erik Satie, der Anfang des 20. Jahrhunderts die neue französische Klaviermusik prägte. Satie begann seine Karriere als Cabaret-Pianist. Daran erinnern so manche skurrile Werktitel, wie z.B. "Drei Stücke in Birnenform" von 1903. Bunte Klaviermusik gepaart mit anderen auditiven Medien setzen die Künstler im HundertMeister zu einer Collage zusammen.
Als zusätzlichen Kick streuen Bent Walther und Martin Brand Licht- und Videoinstallationen ein.
Nach diesem "Vollrausch" für die Sinne können die Zuschauer Kai Schumacher und alle Mitwirkenden beim "Meet the Artist" treffen. Und wer dann noch immer nicht genug hat, macht bei der "Soul Connection" im HundertMeister weiter und wird auf der Tanzfläche selbst aktiv. Der Eintritt für die Party ist in den Tickets für das Konzert enthalten. Diese gibt es zum Preis von 9 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.

Nikolauswochenende im Lehmbruck Museum
Weihnachts-Sonderverkauf und Vorstellung der Edition 4 "Lutz Fritsch - Rheinorange"

Samstag, 6. und Sonntag, 7. Dezember 2008 - Reduzierter Museumseintritt an beiden Tagen (3,- statt 6,- Euro)

Am Samstag, 6. und Sonntag, 7. Dezember findet im Lehmbruck Museum der diesjährige Adventsverkauf statt - zahlreiche Gelegenheiten zum Stöbern, Blättern und Geschenke entdecken. In der Großen Glashalle werden Kunstpublikationen zu Sonderpreisen angeboten. Der Museumsshop hat eigens Nikolauspakete für Groß und Klein geschnürt, und in der Caféteria bietet sich die Möglichkeit, der vorweihnachtlichen Erholung vom Einkaufstrubel.

Neu vorgestellt wird in diesem Winter die vierte Edition bekannter Künstler, die mit dem Lehmbruck Museum und Duisburg in besonderer Weise verbunden sind. Lutz Fritsch (geb. 1955 in Köln) installierte vor über 15 Jahren 1992 die 25m hohe Stele "Rheinorange" am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr in Duisburg und entwickelte so ein weithin leuchtendes Stadtzeichen. Zur aufwändigen Sanierung von Rheinorange, die mit Unterstützung der Duisburger Wirtschaftsjunioren in diesem Herbst durchgeführt werden kann, legt das Lehmbruck Museum nun Edition 4, den Farboffsetdruck einer Entwurfsskizze des Künstlers auf. Die exklusive Edition (Auflage: 300 Stück) wird für 150,- Euro angeboten. Darüber hinaus können zahlreiche andere Kunstwerke zu äußerst günstigen Kaufpreisen erworben werden.
Als besonderes Nikolausgeschenk lädt das Lehmbruck Museum am Samstag und Sonntag alle Besucher zum halben Eintritt (3,- statt regulär 6,- Euro) in die Sammlung und die aktuellen Ausstellungen ein: zu sehen sind (alle nur noch bis 11. Januar 2009) im Wechselausstellungsraum die Präsentation des Lehmbruck-Preisträgers Reiner Ruthenbeck, im Grafischen Kabinett "Lehmbruck - Beuys. Zeichnungen" sowie im Heerich-Raum die Studioausstellung des Duisburger Künstlers Kurt Budewell (1924-2007). Die Ausstellungswerkstatt (museumspädagogische Betreuung sonntags von 11.30 bis 17 Uhr) zeigt das installative Raumprojekt POMP.

Veranstaltungen: I Hired a Contract Killer
Mit Künstlern auf Reisen

Duisburg, 28. November 2008 - Pech ist das einzige, was Henri Boulanger hat. Aber davon hat er reichlich. Nach seiner fristlosen Kündigung sieht er sich seines Lebensinhalts beraubt und versucht, sich umzubringen. Doch alle Stricke reißen und die Gasgesellschaft streikt, als er gerade in die Bratröhre guckt. Ein Experte muss her! Henri engagiert einen "Contract Killer". Doch ein richtiger Pechvogel verliebt sich natürlich, kurz nachdem er sich das sichere Lebensende gekauft hat. Zudem ist der Killer ein fehlerfreier Profi, einer, der immer erreicht, was er will
Über diverse Aushilfsjobs kam Ari Kaurismäki nach dem Studium über die Filmkritik für ein finnisches Filmmagazin dazu, Drehbücher zu schreiben und Filme zu machen. Seine Arbeiten sind nicht nur für sparsame Dialoge, sondern auch für ihren skurril-lakonischen Humor bekannt. Für seinen 1990 entstandenen Film `I hired a Contract KillerŽ (Dt. "Vertrag mit einem Killer") diente ihm Jules Vernes Erzählung "Die Leiden eines Chinesen in China" als Vorlage," kündigt das Theater "I hired a Contract Killer nach dem gleichnamigen Film von Aki Kaurismäke an. Regie: Jorinde Dröse. Bühne: Annette Haunschild. Kostüme: Bettina Schürmann. Musik: Roderik Vanderstreaten.
Eher minimal ist die Bühne ausgestattet. Ein paar Stellwände am hinteren Ende (incl. Fenster, die von hinten angestrahlt werden und sich so zum Schattenspiel eignen), die Musikerecke und diverse schwarze Kartons müssen reichen. Teilweise humorvoll, teilweise wortkarg fast schon pantomimisch ist die Handlung angelegt. Die Handlung ist ja aus verschiedenen Adaptionen bekannt, braucht hier also nicht besprochen zu werden. Diese Bühnenfassung gefällt dem Publikum, das das Ensemble mit viel Applaus für seine Aufführung ( 1 3/4 Stunden) belohnt.

Mit Künstlern auf Reisen
Dürer in Italien - Gauguin in der Südsee" ist der Jour Fixe am Donnerstag, dem 27.11.2008 in der VHS überschrieben. Zeit und Ort: 17 Uhr im Foyer der Volkshochschule am König-Heinrich-Platz. Referenten: Ursula Jung und Jörg Mascherrek. Zuhörer: der gewohnte Kreis älterer Damen. Also alles wie gehabt.
"O, wie wird mich nach der Sonne frieren! Hier bin ich Herr, daheim ein Schmarotzer!" Diese Satz prangt auf der Wand hinter der Bühne. Dieser Satz stammt von Dürer. Eine Ausstellung namens "Orte der Sehnsucht" in Münster, zu der die Volkshochschule eine Reise organisierte, ist Anlass für diese Veranstaltung. Sehr humorvoll und überstützt durch viele Bilder bieten die beiden Referenten einen Blick in die Kulturgeschichte. Alles in allem liegt hier eine rundum gute Veranstaltung vor, die schon ein paar Besucher mehr verdient hätte. Andreas Rüdig

Kurt Budewell

Den Duisburger Künstler Kurt Budewell (1924 - 2007) stellte das Lehmbruck - Museum bereits 1977 in einer Werkübersicht mit dem Titel "Ich versuchte, mich in meine eigene Lage zu versetzen" vor. Im Winter 2008 wird nun eine Studioausstellung mit Werken aus dem Nachlass des Künstlers gezeigt.

Kurt Budewell begann als freier Grafiker und Maler, wobei die Zeichnung zunächst als tragendes Element seiner Kunst fungierte. Bis zu den späten Objektkästen pflegte der Künstler das Zeichnerische und die Metamorphose mit Texten, Fotos, Zeichnungen, Fundstücken und Gegenständen. In freier Kombinatorik entstehen in den Kästen aus handgeschriebenen Texten und Erinnerungen poetische Schaubilder. Budewell fügte so bis zuletzt wie ein Sammler, Philosoph und Spurensucher die Fragmente seines Lebens in seiner Kunst zu einer eigenen, gleichsam begehbaren "Weltkarte" zusammen.

Zwischen 1974 und 1978 konnte das Museum bereits drei dieser Objektkästen erwerben. Weitere Werke des im August 2007 verstorbenen Künstlers gelangten über den Nachlass als Schenkung ins Lehmbruck - Museum. Sieben der qualitätsvollen Objektkästen bzw. Reliefs sowie zwei Zeichnungen werden nun erstmals im Museum präsentiert," berichtet das Museum in einer Presse-Ankündigung.

Eine hübsche, kleine und sehenswerte Ausstellung im Heerich-Raum zeigt das Museum. "Er war ein konzeptueller Spurensucher und künstlerischer Einzelgänger, der im Dreigiebelhaus wohnte. Er hat für den Erhalt des Gebäudes gekämpft, als es abgerissen werden sollte. Ihm war der Kontakt zu den jungen Menschen - wie etwa den Lehmbruck - Stipendiaten - wichtig. Er war ein grüblerischer und reflektierender Mensch," berichtet Prof. Dr. Christoph Brockhaus, Leiter des Wilhelm Lehmbruck - Museums, bei der Ausstellungseröffnung. "Wir wollten einen exemplarischen Extrakt seiner Kunst besitzen, so dass wir deren Wesenszüge zeigen können." Andrea Rüdig

I Hired a Contract Killer
Ein kleiner König weint doch nicht

I Hired a Contract Killer
Am Donnerstag, den 27.11.2008 und Freita,g den 28.11.2008 zeigt das Theater Duisburg jeweils um 19.30 Uhr ein Gastspiel des Schauspielhauses Bochum:
I Hired a Contract Killer nach dem gleichnamigen Film von Aki Kaurismäki.
Pech ist das einzige, was Henri Boulanger hat. Aber davon hat er reichlich. Nach seiner fristlosen Kündigung sieht er sich seines Lebensinhaltes beraubt und versucht sich umzubringen. Doch alle Stricke reißen und die Gasgesellschaft streikt, als er gerade in die Bratröhre guckt. Ein Experte muss her! Henri engagiert einen Contract Killer. Doch ein richtiger Pechvogel verliebt sich natürlich, kurz nachdem er sich das sichere Lebensende gekauft hat. Zudem ist der Killer ein fehlerfreier Profi, einer, der immer erreicht, was er will.

Über diverse Aushilfsjobs kam Aki Kaurismäki nach dem Studium über die Filmkritik für ein finnisches Filmmagazin dazu, Drehbücher zu schreiben und Filme zu machen. Seine Arbeiten sind nicht nur für sparsame Dialoge, sondern auch für ihren skurril-lakonischen Humor bekannt. Für seinen 1990 entstandenen Film I Hired a Conract Killer- (Dt. Vertrag mit einem Killer) d- iente ihm Jules Vernes Erzählung Die Leiden eines Chinesen in China als Vorlage.
Regie: Jorinde Dröse
Bühne: Annette Haunschild
Kostüme: Bettina Schürmann
Musik: Roderik Vanderstraeten

Karten unter Tel. 0203 3009100, unter www.theater-duisburg.de, im Servicebüro des Theaters Duisburg, Neckarstr.1 oder an der Abendkasse.
 
Außerdem im November im Theater Duisburg, FOYER III:
Samstag, 29.11.2008, 15.00 Uhr
Ein kleiner König weint doch nicht, Theater Kreuz und Quer, Duisburg

In der weißen Stadt oben auf dem Felsen weint ein kleiner Prinz. Gerade ist der alte König für immer eingeschlafen. Jetzt ist die Reihe am kleinen Prinzen, jetzt wird er zum König gekrönt und muss den Thron besteigen. Der kleine König ist ganz durcheinander, er ist doch noch so jung und klein und der Aufgabe überhaupt nicht gewachsen. ?Ein König muss tun, was ein König tun muss�, sagt sein Hofmarschall. Aber was muss ein König tun? Der kleine König weiß es nicht. Also tut er, was sein Hofmarschall sagt und wird dabei immer trauriger. Bis zu dem Tag, an dem Triboulet, der Hofnarr vorbeigewirbelt kommt und dem kleinen König die Augen öffnet...

Sonntag, 30.11.2008, 15.00 Uhr
Waldzauber, Theater R.A.B., Freiburg
Ein Maskentheaterstück für Kinder und Erwachsene

Großzügigkeit und Geiz - mitten im tiefen Wald! Das alte hagere Kräuterweib ist traurig. Sie versucht einen Heiltrank zu brauen, aber es geht immer schief. Schlimmer noch, ihre immer glückliche Schwester lässt sie nie an die Zauberfläschchen heran! Dann taucht eine geheimnisvolle Landkarte auf, die zu einem verborgenen Schatz führt. Die Hagere macht sich alleine auf den Weg und macht eine unerwartete Begegnung...

Die Historie der Küppersmühle - Von Hans-Willi Bütefür

Duisburg, 22. November 2008 - Ursprünglich wurde der Mühlenbetrieb am Innenhafen 1860 begründet. Werner & Nicola „Germania-Mühlenwerke GmbH“, gegründet 1829, erwarben 1912 die heutige Küppersmühle. Nach der Übernahme wurde die Produktion von zunächst 60.000 Kilo Getreide, auf eine tägliche Vermahlung von 200.000 Kilo Weizen und Roggen gesteigert. Eine Zweigniederlassung der Firma befand sich in Mannheim.
Die Stahlsilos neben dem Backsteinbau der Küppersmühle wurden erst in den 1930er Jahren ergänzt.

Das Foto zeigt die heutige Küppersmühle um 1925. Quelle: Deutschlands Städtebau Duisburg, Dari-Verlag Berlin, 1925

Architekten Herzog & de Meuron setzen spektakulären Erweiterungsbau für das Museum Küppersmühle in Duisburg um
Kulturdezernent Karl Janssen: Ich bin begeistert über das Millionen-Kulturinvest in unserer Stadt!

Duisburg, 21. November 2008 - Gestern wurde in einer großen Pressekonferenz im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst der spektakuläre Erweiterungsbau für das Museum zeitgenössischer Malerei durch das Architekturbüro Herzog & de Meuron vorgestellt. In begeisterter Stimmung verkündeten der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Jürgen Rüttgers, der Vorstandsvorsitzende von Evonik Industries, Dr. Werner Müller, der Direktor des Museums Küppersmühle, Dr. Walter Smerling, der Kulturstaatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und der Kulturdezernent der Stadt Duisburg, Karl Janssen, das einzigartige kulturelle Invest in der Hafenstadt Duisburg.

Mit dem Zusammenschluss der beiden Kunstsammlungen des Sammlers Hans Grothe und des Sammlerehepaares Sylvia und Ulrich Ströher präsentiert sich im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg die größte Sammlung zeitgenössischer deutscher Malerei nach 1945. Mit der Erweiterung des Museums Küppersmühle wird die bedeutende Sammlung des Sammlerehepaares Ströher für viele Jahre ihren festen Ort in Duisburg haben.
Die Ansiedlung dieser Sammlung wird nun verbunden mit einer bedeutenden Architektur, die in gleicher Weise als künstlerisches Meisterwerk Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt Duisburg und der Region haben wird.
Das bekannte Architekturduo Herzog & de Meuron, Bauherren der Allianz-Arena München, des Olympiastadions Peking und der Elbphilharmonie Hamburg, setzen auf das bisher architektonisch bereits spannende Haus der Küppersmühle einen Lichtbalken für die Kunst auf.

Kultur ist die Seele der Stadt. Die Schaffung von kulturellen Leistungen ist keine rein staatliche Aufgabe, sondern muss gesamtgesellschaftlich geschultert werden. Gerade das Engagement der Wirtschaft und des Landes Nordrhein-Westfalen in diesem Falle zeigt, welch wertvolle Ergebnisse Partnerschaften mit der Wirtschaft kommunal bewirken können. ?Ich bin begeistert, dass sich das große Unternehmen Evonik Industries mit einer Investition von 10 Millionen Euro, das Land Nordhein-Westfalen durch den persönlichen Einsatz des Ministerpräsidenten Dr. Jürgen Rüttgers mit weiteren 10 Millionen Euro und weitere privat Engagierte über die Stiftung Kunst und Kultur mit ebenfalls 10 Millionen Euro an der Realisierung dieses Projektes beteiligen. 30 Millionen Euro Invest in die Kultur in Duisburg sind ein Glücksfall für unsere Stadt.

Erweiterung Küppersmühle - Glückwünsche des Planungsdezernenten an die Beteiligten
Planungsdezernent Jürgen Dressler beglückwünscht Walter Smerling, Direktor der Küppersmühle, Dietmar Cremer, Vorstandsvorsitzender GEBAG sowie seinen Kollegen Kulturdezernent Karl Janssen zur Erweiterung des Museums Küppersmühle:
"Es ist ihnen gelungen, beim Land sowie den privaten Sponsoren eine große Aufgeschlossenheit für dieses kulturell aber auch architektonisch außergewöhnliche Projekt zu erzielen. Die positiven stadtentwicklerischen Folgen durch dieses Bauwerk können nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das Duisburger Gemeinwesen benötigt dringend das Arbeits- und Wohninteresse einkommensstarker, auswärtiger Bürgerinnen und Bürger. Dieses Interesse wird mit diesem Bauvorhaben durch ein weiteres Element gestärkt. Die hierdurch verbesserte urbane Gesamtbilanz der Stadt hat zur Folge, dass Duisburg von allen Städten der Region den größten gesellschaftlichen und auch ökonomischen Mehrwert erfährt. Dadurch verbessert sich nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Basis für die kulturellen, sozialen und bildungspolitischen Verpflichtungen der Stadt. Alle Beteiligten sind jetzt gehalten, fachübergreifend das Ganze mit seinen so positiven Folgen für unsere Stadt zu sehen."

Erweiterung Museum Küppersmühle - Evonik zahlt 10 Millionen Euro für den Erweiterungsbau

Erweiterung Museum Küppersmühle
Duisburg, 20. November 2008 - Nun ist es auch amtlich: Das Museum Küppersmühle wächst und gedeiht. Sichtbares Zeichen: die Vergrößerung des Museumsgebäudes. Die Baseler Architekten Herzog & de Meuron werden den Erweiterungsbau realisieren. 22 neue Räume mit rund 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche sollen entstehen. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2009 geplant. Die Fertigstellung soll im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 erfolgten. Finanziell ermöglicht wird das Vorhaben durch den Zusammenschluss privater und öffentlicher Zuwendungsgeber: das Land Nordrhein - Westfalen, das Unternehmen Evonik Industries, die Sammler Sylvia und Ulrich Ströher sowie die Stiftung Kunst und Kultur e. V. Bonn. Bauherr ist die Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft AG GeBAG. "Wir können so die deutsche Nachkriegskunst in eindrucksvoller Form präsentieren," betont Walter Smerling, Leiter des Museums.

V.l.n.r.) Dr. Werner Müller (Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG), Dr. Jürgen Rüttgers (Ministerpräsident), Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (Kulturstaatssekretär), Dietmar Cremer (Vorstand GEBAG) und Kulturdezernent Karl Janssen

Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers betont: "Mit diesem Erweiterungsbau entwickelt sich der Duisburger Innenhafen zu einem der interessantesten Orte bildmächtiger Architekturen in unserem Land. Eine der umfangreichsten Sammlungen deutscher Kunst mit dem Schwerpunkt Malerei von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart wird hier zu sehen sein. Auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2010 ist das ein wichtiger Schritt. Der Duisburger Innenhafen hat die Chance, zu einem Symbol des nachhaltigen Wandels zu werden. In Zeiten einer veritablen Finanz- und Wirtschaftskrise präsentieren wir ein solches Projekt. Geld ist nicht alles. Kunst und Kultur verändern unsere Sichtweise und damit unsere Welt. Künstler ahnten schon oft Entwicklungen, die später Realität wurden. Wandel durch Kultur lautet daher unser Leitsatz. Wir verändern das Antlitz des Ruhrgebiets nachhaltig über 2010 hinaus. Der Wandel ist so deutlich sichtbar und mit Händen greifbar." Dass das Logo von Evoniks überdeutlich auf dem Anbau sichtbar ist, leicht den Eindruck hervorruft, das Museum wäre eine Konzernzentrale und bei der Präsentation für Unmut unter den anwesenden Journalisten sorgt, sei hier nur am Rande erwähnt. So können sich auch die Ausführungen eines Ministerpräsidenten relativieren.

"Kunst ist ein Spiegel unserer Zeit. Sie sollte jedem zugänglich sein. Und sie sollte nicht - wie in der Vergangenheit leider allzu oft - im Depot des Museums Küppersmühle verborgen bleiben. Damit die Werke, über die das MKM verfügt, der Öffentlichkeit zugänglich werden, auch mit Blick auf die Kulturhauptstadt 2010, unterstützt Evonik den Erweiterungsbau des Museums. Wer künftig zeitgenössische deutsche Kunst aller großen Namen erleben will, der kommt nach Duisburg," ergänzt Dr. Werner Müller, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG.

"Der Erweiterungsbau hat die schlichte, reduzierte Form eines Quaders und inszeniert greifbar den Gegensatz zwischen Schwere und Leichtigkeit. Der monumentale Baukörper schwebt in 36 Meter Höhe teilweise frei über dem Boden. Eine zweite, äußere Fassade umschließt als transparente Hülle den inneren Baukörper, dessen Fensteröffnungen gezielte Ein- und Ausblicke ermöglichen. Der Bau wird als weithin sichtbares Wahrzeichen das Duisburger Stadtbild nachhaltig prägen," lassen mich Herzog & De Meuron wissen.

Mehr als die doppelte Anzahl an Werken (bislang: rund 100 - 120 Werke in 15 Räumen) kann künftig gezeigt werden. Der Besucher erlebt einen Gang durch 60 Jahre Kunstgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ziel ist es, mit dem Erweiterungsbau in Duisburg ein Zentrum für deutsche Kunst nach 1945 zu etablieren. "Mit dem Erweiterungsbau der Küppersmühle und dem großartigen Engagement des Sammlerehepaares Ströher," freut sich Kulturdezernent Karl Janssen, "entwickelt sich unsere Stadt zum bedeutendsten Ort zeitgenössischer deutscher Malerei."

Die Sammlung Ströher umfasst mit rund 1.500 Werken zentrale Positionen der Kunstentwicklung in Deutschland von internationalem Rang, von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Zahlreiche Künstler der Sammlung gehören nicht nur in Deutschland zu den wichtigsten, sondern auch international, darunter Josef Albers, Stephan Balkenhol, Georg Baselitz, Willi Baumeister, Joseph Beuys, Peter Brüning, Karl Fred Dahmen, Hanne Darbove, Günther Förg, K. O. Götz, GOtthard Graubner, Candida Höfer, Gerhard Hoehem, Rebecca Horn, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Norbert Kricke, Markus Lüpertz, Blinky Palermo, A. R. Penck, Otto Piene, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Bernard Schultze, Emil Schumacher, Fred Thieler, Hann Trier, Rosemarie Trockel oder Wols.

1860 wurde der erste Mühlenbetrieb auf dem Gelände des heutigen Museums aufgenommen. Der 1908 - 1916 errichtete Backsteinbau mit freistehendem Kesselbau und Schornstein wurden in den 1930er Jahren um ein Stahlsilo erweitert. Das Gebäude wurde bis 1972 als Getreidespeicher genutzt und danach stillgelegt. Eine Bürgerinitiative sorgte für den Erhalt des abrissgefährdeten Gebäudes; der Umbau des Gebäudes zu einem Museum erfolgte 1999 im Zuge der Internationalen Bauausstellung Emscher Park. Woher der Name Küppersmühle kommt? Ganz einfach: 1969 fusionierte die Werner & Nicola Germania Mühlenwerke mit den Küppers Mühlenwerke in Homberg. Evonik zahlt 10 Millionen Euro für den Erweiterungsbau.

"Wir setzen ein Zeichen für Land, Ruhrgebiet und Stadt. Wir sollten schleunigst zur Tat schreiten," sagt Kulturstaatssekretär Hans - Heinrich Große - Brockhoff kurz, knapp und lapidar.
"Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 30 Millionen Euro. Private Gelder stecken genauso darin wie öffentliche Gelder vom Land (10 Millionen Euro) und EU," berichtet Dietmar Cremer, Gebag-Chef. "Die Betriebskosten tragen wir." Andreas Rüdig

Dr. Barbara Volkwein: Neue Konzertpädagogin der Duisburger Philharmoniker
Theateraufführung - Momentaufnahmen  - Kurt Budewell
Das Portrait des Diktators - Duisburger Philharmoniker spielen Haydn und Schostakowitsch

Dr. Barbara Volkwein: Neue Konzertpädagogin der Duisburger Philharmoniker
Duisburg, 19. November 2008 - "Kinder und Jugendliche mit Musik stark machen." So könnte man das Ziel der neuen Konzertpädagogin der Duisburger Philharmoniker, Dr. Barbara Volkwein, beschreiben. "Die Beschäftigung mit Musik fördert die Persönlichkeitsentwicklung, denn sie erfordert Ausdauer und soziale Kompetenz, wenn man gemeinsam mit anderen Kindern Projekte entwickelt und damit ein Ziel verfolgt, den Auftritt. Durch die Präsentation vor Publikum wird zudem das Selbstbewusstsein gestärkt," so die 41jährige.
Musik hat im Leben von Volkwein immer eine große Rolle gespielt. "Ich konnte Noten lesen bevor ich überhaupt das Alphabet kannte," erzählt die bei Kassel geborene und aufgewachsene Mutter dreier Kinder. In ihrer Familie wurde viel gesungen. Sie selber lernte, die Konzertgitarre zu spielen.

Ihre Familie liebte die Kirchenmusik. Volkwein selbst ist studierte Musikwissenschaftlerin. Sie hat nicht nur als Musikpädagogin gerabeitet. Sie hat auch schon Musikkritiken geschrieben. Volkwein ist mit einem 5-Jahres-Vertrag beschäftigt, der über ThyssenKrupp finanziert wird. Ausgehend von ihrer Dissertation über elektronische Clubmusik ist auch angedacht, moderne zeitgenössische Musik wie Rap oder HipHop in das zukünftige Programm einzubauen. "Wenn es Jugendliche gibt, die HipHop machen, wollen wir auch von denen profitieren. Interaktion und Integration lautet das Motto."
Die promovierte Musikwissenschaftlerin war zunächst in Hamburg als freiberufliche Musik- und Theaterpädagogin tätig, bevor sie fest nach Altenberg / Gera an die Theater und Philharmonie Thüringen engagiert wurde. In Duisburg möchte sie nun Netzwerke der verschiedenen Musikinstitute schaffen, um die Kräfte zu bündeln und breit gefächerte Angebote für die Stadt zu entwickeln. Diese sollen Schülerkonzerte beinhalten, in denen Stoffe aus dem Lehrplan aufgegriffen und die Musiken live gespielt werden. Außerdem will sie Orchesterwerkstätten sowie Mitmachkonzerte anbieten. In einem klingenden Museum im Theater möchte Volkwein Kindern Musikinstrumente nicht nur erklären. Die Kinder sollen eingeladen werden, die Instrumente und damit auch sich selbst auszuprobieren. Ihre ganz persönliche Vorstellung von den Duisburger Philharmonikern ist: Ein lebendiges Haus, in dem viele Kinder ein- und ausgehen, um aktiv mit den Musikern des Orchesters Musik zu spielen, zu erleben und zu erlernen.
"Gemeinsam mit der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule unterstützen wir das Projekt JEKI. Die Duisburger Philharmoniker geben das Abschlusskonzert zum Kennenlernen der Instrumente für alle über 1200 beteiligten Grundschulkinder. JEKI steht für `Jedem Kind ein InstrumentŽ. Wir streben eine Zusammenarbeit mit Hochschulen an. Junge Dirigenten von verschiedenen Hochschulen werden je ein Konzert für junge Menschen dirigieren. Angehende Konzertpädagogen werden bei den Duisburger Philharmonikern ihr praktisches Jahr absolvieren. Junge Musikstudenten werden im Playlist-Format unterstützt, das die Duisburger Philharmoniker zusammen mit der Kulturaffäre, einer Initiative junger Kulturwirte und Studenten ausrichten.
Neu ist, daß wir didaktische Schülerkonzerte (gemäß den Richtlinien des Musikunterrichts des Landes NRW), aber auch Kindergartenkonzerte einführen, in denen junge Menschen zum einen live hören können, was sie im Unterricht vermittelt bekommen, zum anderen kleineren Kinder erste, altersgerechte Berührungen mit klassischer Musik geboten werden," berichtet Volkwein.
"Neu ist auch bei den Jugendkonzerten Playlist das Surrounding - wir holen mit unseren Konzerten im umgewöhnlichen Ambiente einer Club- und Partylocation junge Erwachsene mit ihren Freizeitgewohnheiten ab. Hier werden klassische Musik in Clutathmosphäre und mit VJs und Lightjockeys zum Gesamterlebnis mit modernen Licht- und Raumkonzepten. Nach den Konzerten gibt es ein `Meet the artistŽ," berichtet Volkwein.
"Klasse!Klassik", das konzertpädagogische Format, wird sich in zeitgemäßen Gewand präsentieren - im Weblog. Dort sind Informationen und interaktive Spiele rund um das Thema Klassik zu finden.
"Wir halten an Bewährtem fest, führen auch Neues ein - es wird also geben: 6 Familienkonzerte, 6 Kinderkonzerte (davon ein Schülerkonzert in der Woche), 6 Jugendkonzerte (playlist im Hundermeister), 8 Orchesterwerkstätten ("Kennst Du das Orchester?") und perspektivisch einmal pro Monat ein klingendes Museum. In allen drei Bereichen werden immer wieder zeitgenössische Klänge erklingen," berichtet Volkwein.
Im Rahmen der Ruhr 2010 entsteht mit Art & Work das Gemeinschaftsprojekt "Interfaces", in dem Kinder und Jugendliche aus dem Ruhrgebiet und aus aller Welt (Chile, Tschernobyl, Finnland) gemeinsam mit den Duisburger Philharmonikern eine Musik-, Theater- und Tanzperformance erarbeiten, die im Juli 2010 präsentiert wird, unter musikalischer Leitung von Jonathan Darlington und der Regie von Gracias Devaraj. Andreas Rüdig

Theateraufführung - Momentaufnahmen
Die Bühne gleicht einer Rumpelkammer. Ein Dutzend Koffer, eine altmodische Stehlampe, Cocktailsessel und ein gammeliges Tischchen. Kleiderständer hängen voller Kittel, ärmlicher Bettlerklamotten, struppiger Perücken und Hüte. Eine Mischung aus Dachboden, Wohnzimmer und Garderobe, das ist das Spielfeld von Hartmann und Braun. Der eine, feinfühlig und sarkastisch, ein philosophischer Clochard, der andere der geborene Clown, mit abgründig penetranter Borniertheit. Zwei Figuren wie Stan und Olli.
Michael Altmann wurde 1943 in Breslau geboren. Seine Ausbildung zum Schauspieler erhielt er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Engagements führten ihn an das TAT Frankfurt, Staatstheater Stuttgart, Schauspiel Frankfurt, Schillertheater Berlin, Bayerisches Staatsschauspiel München, Düsseldorfer Schauspielhaus, Thalia Theater Hamburg und die Städtischen Bühnen Köln.
Heinz Werner Kraehkamp wurde 1948 in Wixhausen bei Darmstadt geboren, absolvierte drei Jahre Staatlich Schauspielschule in Frankfurt / Main sowie ein Jahr Stuntman-Schule in Paris. Kraehkamp spielte im Frankfurter Theater am Turm, Schauspielhaus Köln, Wiener Burgtheater, im Bayerischen Staatsschauspielhaus München und im Berliner Schillertheater," berichtet die Vorankündigung über diesen "Klassiker" des Kleinkunsttheaters.
Nicht ganz ausverkauft ist die Veranstaltung am Dienstag, dem 18.11.2008. Hier liegt herrlicher Slapstik vor, der dem Publikum gefällt und zum Lachen reizt, auch wenn die Sketche schon teilweise vertraut sind. Mit viel komödiantischem Talent gelingt es den beiden Schauspielern, selbst alltägliche Situationen aus dem Ruder laufen zu lassen. Loriot lässt an vielen Stellen grüßen. Wie viele Katastrophen des Alltags haben wir wohl schon erlebt und sie doch nur mit unserer eigenen Unzulänglichkeit ausgelöst? Andreas Rüdig

Kurt Budewell (1924-2007) - Studioausstellung im Heerich-Raum
Duisburg. 26. November 2008 bis 11. Januar 2009 Kurator: Gottlieb Leinz
Den Duisburger Künstler Kurt Budewell (1924-2007) stellte das Lehmbruck Museum bereits 1977 in einer Werkübersicht mit dem Titel "Ich versuchte, mich in meine eigene Lage zu versetzen" vor. Im Winter 2008 wird nun eine Studioausstellung mit Werken aus dem Nachlass des Künstlers gezeigt.
Kurt Budewell begann als freier Grafiker und Maler, wobei die Zeichnung zunächst als tragendes Elemente seiner Kunst fungierte. Bis zu den späten Objektkästen pflegte der Künstler das Zeichnerische und die Metamorphose mit Texten, Fotos, Zeichnungen, Fundstücken und Gegenständen. In freier Kombinatorik entstehen in den Kästen aus handgeschriebenen Texten und Erinnerungen poetische Schaubilder. Budewell fügte so bis zuletzt wie ein Sammler, Philosoph und Spurensucher die Fragmente seines Lebens in seiner Kunst zu einer eigenen, gleichsam begehbaren "Weltkarte" zusammen. Zwischen 1974 und 1978 konnte das Museum bereits drei dieser Objektkästen erwerben. Weitere Werke des im August 2007 verstorbenen Künstlers gelangten über den Nachlass als Schenkung ins Lehmbruck Museum. Sieben der qualitätsvollen Objektkästen bzw. Reliefs sowie zwei Zeichnungen werden nun erstmals gemeinsam im Museum präsentiert.

Das Portrait des Diktators - Duisburger Philharmoniker spielen Haydn und Schostakowitsch
Antonio Meneses ist der Solist des fünften Philharmonischen Konzerts am Mittwoch 26. und Donnerstag 27. November um 20 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg im CityPalais.
Für sein Gastspiel bei den Duisburger Philharmonikern hat sich Antonio Meneses ein historisch interessantes Fundstück ausgesucht: Joseph Haydns Cellokonzert C-Dur Hob. VIIb:5 steht inzwischen nur noch mit einem großen Fragezeichen im Werkkatalog des Meisters; die Echtheit des erst im 19. Jahrhundert aufgefundenen und publizierten Stückes gilt als umstritten. Nicht so sein klassischer Geist und seine musikalische Attraktivität - Grund genug, es wieder einmal zu spielen und zu hören.
Der 1. Preis beim Münchner ARD-Wettbewerb und die Goldmedaille des Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau ebneten Antonio Meneses den Weg zu seiner internationalen Karriere. Nachhaltig gefördert wurde der junge Musiker durch Herbert von Karajan, der mit ihm und den Berliner Philharmonikern Richard Strauss' ?Don Quixote und Johannes Brahms' Doppelkonzert aufnahm - letzteres an der Seite von Anne-Sophie Mutter.

Antonio Meneses' Partner am Dirigentenpult ist der junge und bereits äußerst erfolgreiche Aachener Generalmusikdirektor Marcus R. Bosch. Er stellt dem leichtgewichtigen Haydn-Konzert mit Dmitri Schostakowitschs zehnter Sinfonie ein echtes Schwergewicht des modernen Orchesterrepertoires zur Seite. Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs hatte Schostakowitsch keine Sinfonie mehr in Angriff genommen; erst der Tod Josef Stalins im März 1953 löste ihm die Feder. Schostakowitsch rechnet in diesem monumentalen Werk mit einer ganzen Epoche ab, und zugleich auch mit ihrem wichtigsten Repräsentanten: Im zweiten Satz der Sinfonie hat der Komponist laut eigener Aussage ein Portrait Josef Stalins gezeichnet. Tatsächlich kann man diese nachtschwarze, von destruktiven Energien durchwühlte Musik auch nach mehr als fünfzig Jahren nicht ohne eine gewisse Beklemmung hören.

Der große brasilianische Cellist Antonio Meneses ist bereits seit dieser Woche in Duisburg. Im Rahmen der renommierten Duisburger Masterclass gab er seine reiche Erfahrung in einem Workshop an den studentischen Nachwuchs weiter. Die dort erarbeiteten Werke werden beim Abschlusskonzert am kommenden Sonntag um 11 Uhr im Foyer des Theaters Duisburg präsentiert - eine gute Gelegenheit, den bedeutenden Musiker und Pädagogen schon vorab kennen zu lernen.
Die Karten für das 5. Philharmonische Konzert kosten zwischen 8 und 30 Euro.

Am Totensonntag findet im Lehmbruck Museum ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm statt:
Um 11 Uhr ist erstmals die Masterclass 2008/2009 der Duisburger Philharmoniker mit dem Abschlusskonzert von Antonio Meneses (Violoncello) zu Gast im Lehmbruck-Trakt. Die Duisburger Masterclass wurde ins Leben gerufen, um Studierende, Mitglieder der Duisburger Philharmoniker und nicht zuletzt interessierte Konzertbesucher an den künstlerischen Erfahrungen namhafter Interpreten teilhaben zu lassen (Eintritt: 7,50 / 4,25).
Um 11.30 Uhr widmet sich die Sonntagsführung am Totensonntag dem Thema „Kunst und Tod“. Barbara Frintrop nimmt interessierte Besucher mit auf den Rundgang durch die Sammlung des Lehmbruck Museums, der die künstlerisch ausgedrückten Aspekte des Sterbens und der Vergänglichkeit in den Vordergrund stellt. In den Blick genommen werden etwa Meret Oppenheims „Der grüne Zuschauer“ im Kant Park, der mit dem Untertitel „Einer der zuschaut, wie ein anderer stirbt“ auf die surrealistische Todessymbolik verweist oder die Installation Duane Hansons „War“, die realistisch gestaltete Figurengruppe fünf gefallener Vietnamkriegssoldaten.
Um 14 Uhr findet eine öffentliche Führung für Gehörlose und Hörgeschädigte statt. Philipp Wacker, Abiturient des Rheinisch-Westfälischen Berufskollegs für Hörgeschädigte in Essen und Freiwilliger (FSJ Kultur) im Lehmbruck Museum, wird in Gebärdensprache Schlüsselwerke der Skulptur vorstellen und erläutern.
Die Führung steht im Zusammenhang mit einem besonderen Angebot für Hörgeschädigte, das derzeit in der museumspädagogischen Abteilung im Lehmbruck Museum entwickelt wird.

Giftzahn in Duisburg: Barbara Kuster im Hundertmeister
Lesung im LiteraturBistro

Giftzahn in Duisburg: Barbara Kuster im Hundertmeister
Duisburg, 18. November 2008 - Im Rahmen der Spaß. Gesellschafts.Abende spielt Barbara Kuster am 21. November, um 20 Uhr ihr Programm “Giftzahn der Zeit““ im Hundertmeister.
Wer die Naturgewalt aus Potsdam kennt, weiß bereits, es wird nicht leicht! Denn Kuster holt aus zum Rundumschlag und nimmt sich Gesellschaft, Politik, Gesundheit, Medien und Kultur zur Brust. Mit facettenreicher, gewaltiger Rockstimme, spitzer Zunge und enormer Wandlungsfähigkeit berichtet sie von Stromausfällen auf Parteitagen als innovative Maßnahme für den deutschen Aufschwung und gibt Tipps zur Behandlung des Störfaktors Mann und seine artgerechte Haltung.
Formfleisch-Fanatiker und hormonbedingtes Fehlverhalten der Jugend, die neue Schluchz-Technik in der Pop-Musik oder die Arbeitsgruppe „Gothic“ und ihre beispielhafte Wirkung im Geschichtsbewusstsein der Jugend sind ebenfalls ihre Themen. „Was einen nicht umbringt, macht nur stark!“ sagt die reife Blondine mit Schuhgröße 43, die sich die Zähne im Notfall mit der Kombizange ziehen lassen würde. Wer die Naturgewalt auf der (bebenden) Bühne erlebt hat, weiß, wovon sie spricht und geht mit gefestigten Grundwerten heim.
Im Vorverkauf kostet eine Karte 12 € und 15 € an der Abendkasse. Mit der Stadtwerke Duisburg PartnerCard gibt es 2,50 € Nachlass auf alle Tickets.
Präsentiert wird das Kabarettfestival vom Kölner Atelier Theater und organisiert von den Stadtwerken Duisburg, RWE Rhein-Ruhr und der Duisburg Marketing Gesellschaft.

Lesung im LiteraturBistro
Das LiteraturBistro in der Zentralbibliothek Duisburg lädt am Mittwoch, 19. November, um 16.30 Uhr zu seiner monatlichen Lesung ein. Ursula Jung liest zum Thema „Heimat – Erinnerung und Gegenwart“, Prosa und Gedichte von Hanns Dieter Hüsch bis hin zu Goethe und Eichendorff. Geborgenheit, Kindheit und Familie, Landschaft, Dorf, Stadt, Sprache, Nachhausegehen, geliebter Mensch, Heimweh haben, Willkommensein – viele Begriffe werden mit „Heimat“ verbunden und wurden in der Literatur in Worte gefasst.

Ursula Jung, Schauspielerin, Rezitatorin und langjährige Diplom-Bibliothekarin sowie ehemalige Mitarbeiterin der Stadtbibliothek präsentiert mit ihrem Programm einen Heimat-verzauberten Nachmittag im LiteraturBistro. Der Eintritt zur Lesung ist frei.

Türkisch-Deutsche Kulturtage gingen mit einem Konzert der türkischen Rockband „Mogollar“ zu Ende

Duisburg, 18. November 2008 - Mit einem Konzert der türkischen Rockgruppe „Mogollar“ in der Alten Feuerwache in Hochfeld gingen die Türkisch-Deutschen Bücher- und Kulturtage in Duisburg zu Ende. Zahlreiche Musikbegeisterte waren gekommen, um den Klängen der Istanbuler Rockgruppe „Mogollar“ zu lauschen. Veranstaltet wurden die Kulturtage vom Referat für Integration der Stadt Duisburg, dem Festival Melez 08 und dem Kulturzentrum „Alte Feuerwache“. Die Veranstaltungsreihe lud zahlreiche bekannte Autoren und Künstler aus der Türkei nach Duisburg ein. Mehrere Autoren fanden den Weg nach Duisburg, bevor sie zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse fuhren.  

Tayfun Demir, Mitarbeiter beim Referat für Integration und Organisatorin der Reihe, ist mit der Resonanz sehr zufrieden: „Alle Veranstaltungen waren durchweg sehr gut besucht. Unser Programm fand sowohl bei Deutsch- als auch bei Türkischstämmigen großen Anklang.“ Die Leiterin des Referats für Integration, Leyla Özmal, ist überzeugt, dass Kunst und Kultur eine wichtige Triebfeder auch im Integrationsgeschehen der Stadt ist: „Die Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen ist eine große Bereicherung für unsere Stadt und sie führt Menschen zueinander.“

Sonntagsführung: Lehmbruck – Beuys. Zeichnungen - Mit Marion Bornscheuer (Kuratorin)
Instrumentenzirkus „Spiel dich fit!“

Sonntag, 16. November, 11.30 Uhr - Eintritt: 6,- / 3,- Euro
Duisburg, 14. November 2008 - Durch die Ausstellung „Lehmbruck – Beuys. Zeichnungen“ (Eröffnung am Samstag, 15 Uhr) geht die Sonntagsführung am 16. November um 11.30 Uhr.
Kuratorin Marion Bornscheuer führt interessierte Besucher in die Studioausstellung ein, die bis zum 11. Januar 2009 rund 100 Zeichnungen von Wilhelm Lehmbruck und Joseph Beuys im Lehmbruck-Trakt gegenüberstellt.
Die Ausstellung im Grafischen Kabinett führt die Verbindung mit rund 100 Exponaten vor Augen. Zeichnungen aus der Lehmbruck-Sammlung des Museums sowie etwa 40 Leihgaben aus der Sammlung van der Grinten im Museum Schloss Moyland werden punktuell durch Plastiken ergänzt. Die Ausstellung gliedert sich in sieben Sektionen, gegenübergestellt werden.

Während des Rundgangs werden die einzelnen Themenbereiche der Ausstellung näher vorgestellt werden. So gliedern sich die ausgestellten Werke, ausgehend von den frühen Zeichnungen der beiden Künstler, die sich an den traditionellen Vorbildern der italienischen Renaissance orientieren, u.a. in Gruppen mit Portrait- und Kopfdarstellungen, Zeichnungen von Mutter und Kind oder Aktdarstellungen.

(Abb.: Wilhelm Lehmbruck, Artillerist, 1916, Feder, Tusche über Bleistift, laviert, 18,8 x 12,2 cm, Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg)

Instrumentenzirkus „Spiel dich fit!“
Wer im November die „Noten-Coupons“ auf den Ein-Liter Frischmilchpackungen der Marke Tuffi sammelt, kann diese in eine kostenlose Instrumentenschnupperstunde an der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule eintauschen.
Beim Instrumentenzirkus „Spiel dich fit!“ des Landesverbandes der Musikschulen in NRW e.V. und der Firma Campina können Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren kostenlos 90 Minuten lang unter Anleitung ausgebildeter Musikpädagogen verschiedene Instrumente ausprobieren und sogar die ersten Töne lernen. Benötigt werden dafür lediglich sechs Coupons. Diese müssen ausgeschnitten und bis zum 31.12.2008 per Post – unter Angabe von Adresse und Alter – an den Landesverband der Musikschulen. Breidenplatz 10, 40627 Düsseldorf eingeschickt werden. Die Instrumentenschnupperkurse finden dann für die Duisburger Kinder am Samstag, 14. März 2009, 10 bis 14.30 Uhr in der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule, Duissernstraße 16, statt.
Ziel des Projektes, das von der Staatskanzlei NRW finanziell unterstützt wird, ist es, Kindern und Jugendlichen einen ersten Kontakt mit den verschiedenen Instrumenten zu ermöglichen. Für die Firma Campina, die bereits seit 2005 in regelmäßigen Abständen eine Seite ihrer Tuffi-Frischmilchtüte einem Kooperationspartner für eine Werbesammelaktion zur Verfügung stellt, ist der LVdM der erste Marketing-Partner aus dem Bereich der kulturellen Bildung.

Geschäftsstelle des LVdM in NRW e.V.
0211 – 251009
kontakt@lvdm-nrw.de
www.tuffi.lvdm-nrw.de

Niederrheinische Musik- und Kunstschule
Duissernstraße 16
47058 Duisburg
0203 – 283 2525
musikschule@stadt-duisburg.de

Ein Meisterstück für Duisburg – in Bautzen entsteht die neue Orgel für die Mercatorhalle

Duisburg, 13. November 2008 - Das Mozarteum in Salzburg, das Konservatorium in St. Petersburg und die Philharmonie in Duisburg – für diese renommierten Konzertsäle entstehen bei der Firma Hermann Eule Orgelbau in der Niederlausitz in drei parallelen Produktionsprozessen Konzertorgeln – nagelneu, aber in alter Handwerkstradition gefertigt. Das traditionsreiche Unternehmen, 1872 im sächsischen Bautzen gegründet, stellt die große Orgel her, die nach ihrer Fertigstellung im nächsten Jahr die Stirnwand der Mercatorhalle im CityPalais zieren wird.

Oberbürgermeister Adolf Sauerland, Kulturdezernent Karl Janssen und Intendant Dr. Alfred Wendel informierten sich jetzt vor Ort über den Stand der Arbeiten und stimmten mit den Orgelbauern letzte Planungsdetails ab. Jede einzelne Eule-Orgel wird in einem Produktionsprozess über viele Monate gefertigt und klanglich abgestimmt. Die Fachleute der renommierten Traditionsfirma schaffen aus hochwertigem Holz, Zinn und Leder ein faszinierendes Instrument. Jedes einzelne ist ästhetisch wie klanglich ein Unikat.
Der Hochschullehrer Prof. Roland Maria Stangier sowie die beiden Duisburger Kantoren Marcus Strümpe und Peter Bartetzky hatten die Gruppe begleitet und konnten zu einer besonderen Premiere beitragen: Die Kirchenmusiker durften noch in der Bautzener Werkstatt einige der großen Orgelpfeifen ertönen lassen, die schon bald in Duisburg zu hören sein werden. Die imposanten Klänge weckten bei allen Mitgliedern der Duisburger Kommission Vorfreude auf das nächste Jahr. „Die Duisburger und die Musikfreunde aus der Region dürfen sich auf ein Meisterstück freuen“, sagte Oberbürgermeister unter dem Eindruck des Besuches. Jedes einzelne Bauteil der Eule-Orgel entsteht in Handarbeit, kein einziges wird maschinell gefertigt. Allein die Zahl der Orgelpfeifen des Duisburger Instrumentes geht weit in die Tausende. Die Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung hatte zur Freude der Duisburger Musikfreunde die Finanzierung der Konzertorgel übernommen.
Vorfreude ist die schönste Freude: Schon bald soll zu den Philharmonischen Konzerten eine Projektion einen ersten visuellen Eindruck des künftigen Orgelprospektes vermitteln. Auf den akustischen Eindruck müssen Duisburgs Musikfreunde noch bis Ende 2009 warten.
 

Rabenschwarzer Humor trifft Wahnsinnsmimik - Krissie Illing im Hundertmeister
Im Rahmen der Spaß.Gesellschafts.Abende spielt Krissie Illing am Samstag, 15. November, um 20 Uhr ihr Programm "Wilma´s Jubilee"" im Hundertmeister. Krissie Illing braucht nur an einem Weinglas zu nippen, und die Zwerchfelle der Zuschauer geraten in Wallung: Mit Wischmop-Frisur, schwarzgeränderter Kassenbrille mit Flaschenböden, ausgeprägtem Gebiss und erstaunlichen Flohmarktklamotten beweist die Britin nicht nur schonungslosen Mut zur Hässlichkeit, sondern überspitzt gekonnt, was sie im Alltag beobachtet. Fast ohne Worte, aber mit ganzem Körpereinsatz, kämpft die ehemalige bessere Hälfte des Comedy-Duos Nickelodeon gegen die Widrigkeiten des Lebens. Tückische Handtaschen, Tischdecken, Kontaktlinsen und Schminkutensilien fordern sie geradezu zu Slapstickeinlagen und artistischen Kunststückchen heraus. Und wenn sie dann auch noch Breakdancer, Bauchredner und die Queen persönlich nebst Lieblingsschoßhündchen parodiert, wird klar: Das ist keine billige Kopie, sondern die echte Krissie Illing! Natürlich ist Wilmas bunte Revue blanker Blödsinn. Und der macht ihren Landleuten von Monthy Python alle Ehre. Freuen Sie sich auf einen unvergesslichen, schwarzhumorigen Spaß.Gesellschafts.Abend!
Präsentiert wird das Kabarettfestival vom Kölner Atelier Theater und organisiert von den Stadtwerken Duisburg, RWE Rhein-Ruhr und der Duisburg Marketing Gesellschaft.
Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse. Im Vorverkauf kostet eine Karte 12 ? und 15 ? an der Abendkasse. Mit der Stadtwerke Duisburg PartnerCard gibt es 2,50 ? Nachlass auf alle Tickets. Weitere Infos finden Sie auch im Internet unter: www.spaß-gesellschafts-abende.de

Joseph Beuys e und das Lehmbruck Museum

Duisburg, 13. November 2008 - Joseph Beuys eröffnete seine Dankesrede anlässlich der Verleihung des Wilhelm Lehmbruck - Preises der Stadt Duisburg 1986 mit den Worten, dass das Außergewöhnliche im Werk Wilhelm Lehmbrucks eine Schwellensituation des plastischen Begriffs anrühre. Aus diesem Grund seien Lehmbrucks Skulpturen nicht nur visuell, sondern vor allem mit Intuition zu erfassen. Dieses intuitive, tastende Suchen nach der idealen plastischen Form ist es auch, was besonders die Zeichnungen von Lehmbruck und Beuys mit einander verbindet.

Die Ausstellung im Grafischen Kabinett des Lehmbruck-Traktes führt diese Verbindung mit rund 100 Ausstellungsstücken vor Augen. Zeichnungen aus der Lehmbruck-Sammlung des Museums sowie etwa 40 Leihgaben aus der Sammlung van der Grinten im Museum Schloss Moyland werden punktuell durch Plastiken ergänzt. Die Ausstellung gliedert sich in sieben Sektionen. Porträts, Aktdarstellungen und Bewegung ausdrückende Sujets der beidenden Künstler werden gegenübergestellt.

Die Grafiken beider Künstler offenbaren eine sich allmählich wandelnde Auffassung von der Funktion der Zeichnung, die sich vom konkreten plastischen Entwurf hin zur autonomen Ideenskizze entwickelt. Beuys brachte dies 1986 auf den gemeinsamen künstlerischen Nenner, dass es sowohl Lehmbruck als auch ihm darum gegangen sei, in ihrem Werk nicht nur physisches, sondern auch seelisches Material zu ergreifen. Konsequent erreichen die Zeichungen beider Künstler in ihrer lockeren, offenen Strichführung oftmals eine Ähnlichkeit, die in einigen Fällen sogar Kenner über die Urheberschaft der Blätter zu täuschen vermag. Um neben der künstlerischen Verwandtschaft zwischen Lehmbruck und Beuys auch die jeweils werkimmanenten Beziehungen zwischen den Medien Zeichnung und Bildhauerei zu veranschaulichen, ergänzen die Duisburger Ausstellung punktuelle Plastiken. Außerdem sind einige Zeichnungen von Lehmbruck und Beuys hier zum ersten Mal öffentlich zu sehen.

"2009 ist das Jahr der Graphik. Die Graphik und graphische Sammlungen sollen stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Im Lehmbruck - Museum wird es dazu eine Reihe von graphischen Ausstellungen geben," blickt Prof. Dr. Christoph Brockhaus, Leiter des Duisburger Wilhelm Lehmbruck - Museums, in die Zukunft.

Doch zurück in die Gegenwart. "Bei dieser Ausstellung liegt eine Zusammenarbeit zwischen Wilhelm Lehmbruck - Museum und dem Schloss Moyland mit seinem Joseph Beuys - Archiv vor. Beuys besaß ein intensives Verhältnis zu Lehmbruck. Das war mir aus der Literatur nicht bekannt gewesen. Dort wurde lange Zeit nirgends vermerkt, daß sich Beuys auf Lehmbruck bezieht. Ich hatte mich sehr dafür stark gemacht, dass Beuys den Lehmbruck - Preis bekommen sollte. Beuys sagte am Telefon spontan zu, dass er den Preis auch annehmen würde. An dem Tag, an dem Beuys den Preis bekam, sind wir noch kurz durch die Ausstellung gegangen. Es war beeindruckend, wie der Bildhauer Beuys die Lehmbruck`schen Skulpturen mit knappen und doch intensiven Blicken in sich aufnahm. Beuys hat sein Leben lang gezeichnet, schwerpunktmäßig in der Frühphase seines Schaffens. Die Zeichnungen waren ein Fundus, auf den er immer wieder zurückgreifen konnte. Als die Nationalsozialisten in den `30er Jahren die Bücher verfemter Autoren verbrannten, fiel Beuys ein Buch in die Hände, in dem die Werke Lehmbrucks vorgestellt wurden. Zu der Zeit lernte Beuys Lehmbruck kennen. Am Ende seines Lebens besinnt er sich noch einmal auf seine Wurzeln."

Die Brüder van der Grinten sammelten nicht nur die Kunst von Beuys; sie übernahmen auch archivarische Materialien. 6.000 Werke von Beuys sind in der Sammlung vertreten, zwei Drittel davon Zeichnungen.

". ..und bedenke das Ende" - Auryn Quartett ehrt den Komponisten Jürg Baur zum 90. Geburtstag

Duisburg, 10. November 2008 - Das zweite Duisburger Kammerkonzert am Sonntag, den 16. November um 20 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg im CityPalais ist einem bedeutenden Musiker der Region gewidmet: Wenige Tage zuvor feiert der Düsseldorfer Komponist und ehemalige Kölner Hochschulprofessor Jürg Baur seinen 90. Geburtstag. Baur, der 1994 den Musikpreis der Stadt Duisburg erhielt, ist im Gespräch mit Dr. Alfred Wendel, dem Intendanten der Duisburger Philharmoniker zu erleben.
Das Auryn Quartett ehrt den Jubilar mit der Aufführung seines Streichquartetts "Et respice finem", dessen Titel auf einen Leitspruch des antiken Fabeldichters Äsop zurückgeht ("Was du auch tust, tu es klug und bedenke das Ende!"). Die vier Musiker haben das Werk 1994 aus der Taufe gehoben und für den Rundfunk eingespielt. Auf dem Programm stehen außerdem Beethovens Streichquartett F-Dur op. 59/1 und das sechste Quartett von Béla Bartók - zwei Werke, die in ihrer Verbindung von satztechnischer Strenge und musikantischer Phantasie eine besondere Nähe zu Baurs Musik aufweisen.
"Auryn" - Literaturfreunde und Leseratten wissen es natürlich - ist der Name eines magischen Amuletts, das in Michael Endes "Die unendliche Geschichte" seinem Träger besondere Kräfte verleiht. Matthias Lingenfelder, Jens Oppermann, Stewart Eaton und Andreas Arndt vertrauten der Patenschaft des geheimnisvollen Schmuckstücks, als sie sich 1981 zu einem festen Ensemble zusammenschlossen. Die Magie des Auryns sollte sich bewähren: Noch heute, 27 Jahre später, spielt das Quartett in seiner Ur-Besetzung und hat seit langem seinen festen Platz im Kreis der internationalen Spitzenensembles. Das Auryn Quartett wurde durch sein Studium beim legendären Amadeus Quartett in Köln entscheidend geprägt; weitere wichtige Impulse gab ein einjähriger Studienaufenthalt beim Guarneri Quartett im amerikanischen Maryland. Inzwischen geben die vier Streicher ihre Erfahrungen selbst an den Nachwuchs weiter - seit 2003 teilen sie sich eine Kammermusik-Professur an der Musikhochschule Detmold. Die Karten für das Kammerkonzert kosten zwischen 8,50 und 18 Euro.

"Statisten"

Duisburg, 7. November 2008 - "Wir werden Stars der Leinwand, da lässt sich nichts dran ändern," stellt Broccoli fest. Wie Ewald ist er an einer Amsterdamer Schauspielschule durch die Aufnahmeprüfung gerasselt. Aber Broccoli nimmt die Karriereplanung voll in die Hand und gründet den "Verein der Genialen" - für Leute, "die auf so einsamer Höhe stehen, dass sie manchmal selbst Zähneklappern davon bekommen."  Ein tragikomischer Kampf beginnt: Jemand anders zu werden, am liebsten "vor laufender Kamera". Denn `wenn niemand sehen kann, dass man jemand anders geworden ist, hat man ja nichts davon.
Ewald und Broccoli werden Freunde und verlieben sich beide in dasselbe Mädchen: Elvira Lopez, Argentinierin, die Lady Macbeth-Monologe studiert und mit älteren Männern schläft. Mit dem traurigen Charme von Tschechovfiguren hängen sie in Künstlerkneipen herum und zahlen mit Papis Kreditkarte. Sie erobern billige Auftritte in Werbespots und scheitern bei Castings am Nachahmen von Tierstimmen. Verzweiflung, so Ewald, ist nichts Tragisches, sondern eine ausgesprochen trockene und "komische Angelegenheit." So stellt das Theater das Stück "Statisten" von Arnon Grünberg vor. Es ist in einer deutschen Erstausführung am Duisburger Theater zu sehen.
An dieser Stelle seien noch ein paar Bemerkungen zu dem Autoren erlaubt: Arnon Grünberg ist Jahrgang 1971. Er wurde in Amsterdam geboren. Im Alter von 17 Jahren wurde er von der Schule verwiesen. Begründung: Er sei ein "asoziales Element". Im Alter von 19 Jahren gründete er seinen eigenen Verlag. 1994 erschien das Buch "Blauer Montag" und wurde prompt ein internationaler Bestseller. Romane wie "Statisten" und "Phantomschmerz" folgen. Das Buch "Amour Fou" veröffentlicht er unter dem Pseudonym "Marek van der Jagt". Und gewinnt den Aspekte Preis. Grünberg, der heute in New York lebt, wurde 2002 dem NRW-Literatur-Preis ausgezeichnet.
Der Theaterjugendclub präsentiert hier seine erste Premiere in der aktuellen Theatersaison.
Fabian Althoff, Stefan Kolkenbrock, Ronja Junicke, Marvin Gradtke, Evely Snowley und Malte Brinkmann heißen die mitwirkenden Schauspieler. Sandy Tomsits führt Regie.
Schauspieler und Bühnenbauer, humoristisch und kabarettistisch, auf jeden Fall lustig sind die Schauspieler in den Stück. Ach, ehe ich es vergesse: turbulent ist das Stück, mit rasanten Wechseln und den ganzen Schauspieler fordernd. Die sechs jungen Leute können hier zeigen, was in ihnen steckt. Eine Frage bleibt allerdings offen: Welches Thema wird hier behandelt? Zerplatze Träume? Das Filmgeschäft? Oder vielleicht beides? Ganz egal, wie die Antwort lautet: Das Stück ist witzig, spritzig und auf jeden Fall einen Besuch wert. Andreas Rüdig

Mit Wein und Musik nach Ungarn

Duisburg, 6. November 2008 - Feurig ist alles, was aus Ungarn stammt - ganz gleich, ob Puszta oder Pferde, Paprika oder Kesselgulasch. Und damit sind auch schon die wichtigsten Klischees benannt, die wir mit Ungarn verbinden. Natürlich hat das Land noch viel mehr zu bieten. Das werden die Besucher des 1. Profile-Konzertes am kommenden Sonntag um 18 Uhr im kleinen Saal der Philharmonie Mercatorhalle im CityPalais erfahren.
Laszlo Kerekes, Fagottist der Duisburger Philharmoniker und eben Ungar, betont: ?"Die Vorstellungen über mein Heimatland sind sehr operettenhaft. In Ungarn leben viele verschiedene Kulturen zusammen. Das Abend- trifft hier auf das Morgenland. Das drückt sich auch in der Musik aus. Die Menschen sind sehr warmherzig und es gibt in den Städten auffallend viele Kneipen und Lokale, in denen alle Arten von Live-Musiken gespielt werden."

Gemeinsam mit Friedmann Dreßler, der Solo-Cellist der Duisburger Philharmoniker zeichnet für das erste Profile-Konzert verantwortlich, war er zur Vorbereitung des Konzertes im Sommer dieses Jahres auf Entdeckungstour in Villány, in der Nähe von Pécs im Süden Ungarns. Diese Gegend ist für ihren hervorragenden Rotwein bekannt. In Ungarn gibt es, gemessen an seiner Größe, erstaunlich viele sehr unterschiedliche Weinanbaugebiete.
Aber das wird Friedmann Dreßler den Besuchern des Konzertes näher erläutern, denn er spielt nicht nur Cello, er moderiert den Abend auch.

Zu hören gibt es ein Stück aus Gyermekeknek von Béla Bartók, Zigeunerlieder op. 103 von Johannes Brahms und das Klavierquintett Nr. 1 c-Moll von Ernst von Dohnanyi.
Es spielen, neben Friedmann Dreßler, Melanie Geldsetzer, Klavier, Florian Geldsetzer, Violine, Nadine Sahebdel, Violine, Judith Bach, Viola. Der Bariton Ludwig Grabmeier wird singen.

Besonders schön findet Laszlo Kerekes, dass die meisten Menschen mit Ungarn etwas Positives verbinden. Das 1. Profile-Konzert empfiehlt er deshalb wärmstens, weil er genauso wie die Mitwirkenden des Konzertes hoffen, dass sich der positive Eindruck von Ungarn durch das Heben einiger musikalischer und vinologischer Schätze aus dem Land der Magyaren noch verstärken wird. Im Eintrittspreis von 19 Euro sind drei Gläser Wein und ein kleiner Imbiss enthalten. Karten gibt es in allen bekannten Vorverkaufsstellen. Andreas Rüdig

„Künstlerische Dynamik im urbanen Raum“ - Symposium des Deutschen Künstlerbundes e.V.
In Kooperation mit dem Lehmbruck Museum

Samstag, 8. November, 14 bis ca. 19 Uhr - Eintritt frei!

Duisburg, 3. November 2008 - Am kommenden Wochenende ist der Deutsche Künstlerbund zu Gast im Lehmbruck Museum. Das öffentliche Symposium ist Teil des Jahresprogramms 2008 zu den Themen „Kunst am Bau“ und „Kunst im öffentlichen Raum“.
Unter dem Titel „Künstlerische Dynamik im urbanen Raum“ beschäftigt sich die Veranstaltung mit dem Begriff der so genannten „Auftragskunst“, der immer wieder, insbesondere im Zusammenhang mit dem Genre der „Kunst am Bau“, einer vorgeblich freien Kunstäußerung polarisierend gegenübergestellt wird. Vor dem Hintergrund konkreter Projekte, die sich im Bereich Kunst am Bau / Kunst im öffentlichen Raum engagieren, fragt das Symposium des Deutschen Künstlerbundes nach Handlungsspielräumen und Produktionsbedingungen für Künstlerinnen und Künstler in diesem Bereich.
Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Christoph Brockhaus und einer Einführung durch Frank Michael Zeidler (Künstler, Berlin, Erster Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes) werden folgende Projekte vorgestellt:
• Andrea Knobloch: Kunst im Auftrag? (Künstlerin, Düsseldorf)
• Dr. Söke Dinkla: Paradoxien des Öffentlichen (Leitung des Kulturhauptstadtbüros RUHR.2010 in Duisburg)
• Merlin E. Bauer: Liebe deine Stadt (Kunstprojekt, Köln)
• Dr. Inke Arns: Neue Auftraggeber (Künstlerische Leiterin des Hartware MedienKunstVereins, Dortmund).

Anschließend wird das Podium mit den Vortragenden sowie Renate Ulrich (Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf) und Prof. Georg Winter (Künstler, Saarbrücken) das Thema diskutieren. Die Moderation der Veranstaltung wird von Dr. Dieter Bartetzko (Architekturkritiker der F.A.Z., Frankfurt am Main) übernommen.
Interessierte Besucher sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung im Lehmbruck-Trakt teilzunehmen.  Der Eintritt ist frei, weitere Informationen im Internet unter http://www.kuenstlerbund.de/deutsch/projekte/vorschau/

Bundesweite Theatertournee startet in Duisburg
Konzert in der VHS: Blow in - Blow out

Bundesweite Theatertournee startet in Duisburg
Südafrikanische Studenten präsentieren Stück zu HIV/AIDS in Globus-Gesamtschule

Duisburg, 31.Oktober 2008 - Zum Start der internationalen Jugendkampagne „Act positive - AIDS affects us all" kommen die Kindernothilfe und "Youth For Christ" (Südafrika) am Dienstag, 4. November, um 10:00 Uhr in die Globus-Gesamtschule nach Duisburg. Präsentiert wird ein dramatisches Schauspiel, das sich mit den katastrophalen Folgen von HIV/AIDS in Südafrika auseinandersetzt.
Sechs Studenten aus KwaZulu Natal (Südafrika) veranschaulichen in ihrem Drama „What's killing us now?" Probleme, die sich aus der AIDS-Pandemie ergeben. Ihre Botschaft: HIV/AIDS ist zur existenziellen Bedrohung der gesamten südafrikanischen Gesellschaft geworden, und nur durch gemeinsames Handeln insbesondere der Jugend kann eine wirksame Bekämpfung gelingen.
Die Theateraufführung findet in englischer Sprache statt, durch viel Pantomime und Musik wird das Verständnis auch für jüngere Schüler erleichtert. Die Theatergruppe tritt insgesamt an acht Schulen zwischen Heidelberg und Fehmarn auf, die Tournee endet auf der internationalen Jugendkonferenz der Kampagne „Act positive" in Duisburg-Rheinhausen.

Aus der jüngst veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation in Genf (WHO) zum Thema geht hervor, dass in den nächsten vier Jahren die Zahl der Aids-Toten mit 2,4 Millionen den Höchststand erreichen wird. Am stärksten sind davon Kinder und Jugendliche betroffen. So haben rund 15 Millionen Kinder bereits Vater, Mutter oder beide Eltern verloren, die meisten von ihnen in Afrika südlich der Sahara. Rund zwei Millionen Kinder sind selbst mit dem Virus infiziert, allein 2007 starben 270.000 Mädchen und Jungen an den Folgen von AIDS.
Die Europäische Union hat feste Zusagen zur Bekämpfung der Pandemie gemacht. So hat sie sich zum Beispiel zur Umsetzung der Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen verpflichtet, in denen auch die Eindämmung der AIDS-Pandemie ein wichtiges Ziel ist. Leider sind den Versprechungen bis heute viel zu wenige Taten gefolgt.

Konzert in der VHS: Blow in - Blow out
Unter der Leitung von Guido Grospietsch, Mitglied des Pindakaas-Quartetts, gibt das Bläserensemble „Blow in - Blow out“ der Volkshochschule am Mittwoch, 6. November, um 19.30 Uhr im Gebäude an der Königstraße 47 sein Abschlusskonzert für das Herbstsemester 2008.
Die VHS versteht sich als Probebühne für den späteren Orchester- oder Big Band-Einstieg. Die Amateur-Formation hat es dank einer erstaunlichen Kontinuität geschafft, die Zuhörer mit seiner Klangvielfalt zu überraschen. Neben Stücken von Glenn Miller, Klezmer Musik oder Evergreens wie „Banana Boat“ wird auch Klassisches von Henry Purcell und G.F. Händel zu hören sein. Das Ensemble besteht seit Herbst 2000, Neuzugänge sind willkommen. Der Eintritt an der Abendkasse beträgt 5 Euro. Weitere Infos gibt bei Dr. Claudia Kleinert von der VHS unter Tel.: 0203/283-4157. 


Bläserensemble „Blow in - Blow out“

Kulturtexte - Von Andreas Rüdig

Hans Vogt: Niederrheinischer Windmühlenführer; 285 Seiten; Selbstverlag Krefeld 1989
Der Verein Linker Niederrhein ist nach eigenen Angaben einer der großen regionalen Vereine der deutschen Wander- und Heimatbewegung. Er wurde 1928 auf Anregung der damaligen Rheinprovinz in Krefeld gegründet und ist heute zusammen mit dem Eifelverein und dem Sauerländischen Gebirgsverein der Partner des Landschaftsverbandes Rheinland in allen Fragen des Wanderns und der Heimatpflege. Warum ich das alles erzähle? Der Verein Linker Niederrhein ist formal Herausgeber des Buches.
In einem ersten kurzen Teil gibt es Hintergrundinformationen zu Windmühlen im Allgemeinen. Der zweite Teil, in dem einzelne Windmühlen konkret vorgestellt werden, steht auch vom Umfang her schon im Vordergrund. Duisburg ist hier mit seinen Windmühlen in Bergheim, Friemersheim, Hamborn, Meiderich und Buschhausen genauso vertreten wie Rheurdt, Mönchengladbach, Hamminkeln und Neukirchen-Vluyn, um nur einige Beispiele zu bringen. Soweit möglich, werden die Mühlen mit einem Schwarzweißfoto vorgestellt.
Vogt geht bei der Präsentation sehr gründlich vor. Er stellt wohl so ziemlich alle Windmühlen vor, die sich am Niederrhein nachweisen lassen, und zwar unabhängig von ihrem heutigen Zustand. Die Windmühlenruine kommt also genauso wie vor die ungenutzte oder intakte Windmühle. Das Buch ist also mehr regionalgeschichtliches Werk denn Reiseführer. Die Text sind kurz, knapp und leicht verständlich gehalten. Sie geben so einen guten Überblick über die jeweilige Windmühle. Windmühlen sind heute weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Wer sich trotzdem dafür interessiert, darf gerne zu diesem Buch greifen.

"Samuell Beckett: Erste Liebe" ist das Jour Fixe überschrieben, das am Donnerstag, dem 30.10.2008, stattfindet. Wie gewohnt findet die Veranstaltung um 17 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule am König-Heinrich-Platz statt. Der Referent? Er heißt Werner Seuken. Wie gewohnt ist die Veranstaltung gut besucht. Wie gewohnt überwiegend ältere Damen.
Seuken stellt Biographie, Charakter und Werk des Autors vor. Die Erzählung "Erste Liebe" aus dem Jahre 1946 steht dabei im Vordergrund. So professionell Seuken auch vorträgt: Er wirkt ein wenig trocken. Der Vortrag wirkt eher literaturwissenschaftlich orientiert als für ein Publikum geeignet. Aber was soll` s? Auch wenn hier das vertraute Publikum kommt, das auch bei den anderen Jour Fixe - Veranstaltungen kommt, so verbringen die Zuhörer doch eine angenehme Stunde. Seuken präsentiert einen schwierigen Menschen, der sich und anderen Menschen das Leben schwer macht und der eine Literatur abliefert, die nicht jedem Leser sofort zugänglich ist.

"Wild West Pictures" heißt eine Ausstellung, die vom 4. November bis 31. Dezember 2008 in der Bezirksbibliothek Buchholz zu sehen ist.
"Die Kunstfotografin Sabine Schlossmacher wurde 1957 in Meerane / Sachsen geboren und besuchte die Polytechnische Schule Glauchau. Nach langjähriger Tätigkeit als Bauzeichnerin schulte sie zur Steuerfachangestellten um und war bis Anfang 2006 als Buchhalterin tätig. Im Juli 2005 begann sie außerdem, als freiberufliche Fotografin tätig zu sein. Das Interesse am Medium Fotografie wurde in der Tätigkeit geweckt. Ihr Urgroßvater war ein bekannter Maler in Hamburg und somit wurde ihr Phantasie und Kreativität in die Wiege gelegt. Aus Autodidaktin erlernt sie das notwendig Wissen stetig selbst," stellt die Bücherei die Fotografin vor und fährt fort: "Der Wilde Westen hat die meisten Menschen einmal im Leben in seinen Bann gezogen. Wer hat nicht gern als Kind  "Cowboy und Indianer" gespielt? Die Jahre zwischen 1940 un 1970 waren ausschlaggebend für die Produktion von Westernfilmen in den USA und Mexiko. Die glorreichen Helden wurden beispielsweise von John Wayne, Richard Widmark oder James Stewart verkörpert. Aber auch in Deutschland gibt es solche Helden. So geschehen am Wochenende wunderliche Dinge. Da wird aus dem Dachdecker ein Lakota Indianer, aus dem LKW - Fahrer ein Texas-Ranger oder aus dem kaufmännischen Angestellten ein Südstaaten-Gentleman. All diesen Lebenskünstlern, welche im Herzen Kind geblieben sind und sich ihren Lebenstraum erfüllen, ist diese Ausstellung gewidmet."
Die Bilder sind hübsch anzusehen und auch künstlerisch ansprechend. Sie sind für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen geeignet. Hie wird keine Sozialromantik geboten, sondern der künstlerischen Phantasie freien Lauf gelassen. So entsteht eine hübsche Ausstellung, die einen Besuch lohnt, vor allem dann, wenn man noch was anderes in der Bücherei zu erledigen hat.

"inside // outside" Innenraum und Ausblick in der zeitgenössischen deutschen Fotografie" heißt eine Ausstellung, die die Stiftung Kunst und Kultur vom 31. Oktober 2008 bis zum 18. Januar 2009 im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst durchführt. Hans - Peter Feldmann, Hans - Christian Schink, Florian Slotawa, Laurenz Berges und Wiebke Loeper sind einige der Künstler, deren Werke hier ausgestellt werden. 70 Bilder aus den `90er Jahren sind es.
"Raumdarstellungen zählen seit Beginn der Fotografie zu den großen Themen des Mediums, wobei die Überetzung dreidimensionaler Räumlichkeit in die zweidimensionale Fläche des Bildraumes eine besondere Herausforderung darstellt. Die Annäherung an den Raum kann dokumentarisch, manipulierend oder auch von Emotionen getragen erfolgen. Räume sind Erinnerungsträger. Die Abwesenheit des Menschen in fast allen Fotografien der Ausstellung verweist auf den Menschen zurück und erzählt viel über ihn, denn ihre eigentliche Funktion erhalten diese Orte durch menschliches Tun. Die Spuren im Raum verweisen auf seine Identität und machen den Raum zu einem definierten Ort.
Der Besucher trifft bei seinem Gang durch die Ausstellung auf viele mögliche Arten von Räumen und Sichtweisen auf den Raum: Leere Räume, die wenig über sich verraten, aber viel über die Sicht des Künstlers; zugestellte, erinnerungsschwere Räume; verlassene Räume, die kaum mehr als eine Reminiszenz ihrer selbst sind; Räume, die sich in formale Strukturen aufzulösen scheinen; frei erfundene Räume, die nur für die Dauer der Fotografie existieren - um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Der Titel "Inside // Outside" bezeichnet, aus dem Englischen übertragen, das Innen und Außen und leitet sich für die Ausstellung aus einem Begriff der musikalischen Improvisationstechnik im Jazz ab. ` Mit der Musik" so Kuratorin Simone Forster, `verbinden sich Fotografie und Architektur über die geläufige Metapher des Gefrierens. So sagt man über die Fotografie, sie würde die Zeit gefrieren lassen und den Augenblick dauerhaft für die Ewigkeit festhalten; über die Architektur, sie sei gefrorene Musik, da sich in ihr das Flüchtig-Räumliche der Musik materialisiere. Im Jazz ist die Inside-Outside-Improvisation eine Technik, bei der sich der Solist für eine bestimmte Zeit gänzlich von den harmonischen Vorgaben, der Tonalität des Motivs oder des Themas und der zugrundeliegenden Akkordfolge, dem Innern, entfernt. Er überschreitet dabei die Grenzen der Harmonik, und es entstehen außerhalb des harmonischen Gerüsts freie, akkordfremde, abstrakt wirkende Klangbilder," erfahre ich in einer Pressemitteilung.
Ausstellungen wie diese lassen mich immer etwas ratlos zurück. Nicht etwa, weil sie schlecht gemacht wäre oder die ausgestellten Fotografien nichts taugen würden. Mitnichten. Die Ausstellung gefällt - zumindest mir. Doch wie die unterschiedlichformatigen Werke mit ihren verschiedenen Motiven beschreiben? Ich könnte es mir ja nun einfach machen und sagen: "Gehen Sie selber hin, liebe Leser, und schauen Sie sich die Ausstellung gefälligst an!" Das würde als Appetithäppchen wahrscheinlich nicht reichen. Wer das künstlerische Stilmittel der Fotografie schätzt, sollte sich die Ausstellung ansehen. Auf den ersten Blick mögen die Motive belanglos und vertraut erscheinen. Wer sich aber auf Architektur, Malerei und Kunsthandwerk, Stimmungen und die eigene Phantasie einlassen kann, wird auch einen Gewinn aus dieser Ausstellung mit nach Hause nehmen.