Kulturweb   Archiv  September - Oktober 2009

 

Karl Janssen ist „Kulturmanager des Jahres 2009“
Duisburg, 30. Oktober 2009 - Duisburgs Dezernent Karl Janssen ist im Berliner Admiralspalast zum „Kulturmanager des Jahres 2009“ gekürt worden. Im Rahmen des Wettbewerbs „Kulturmarken-Award“, der von der Berliner Agentur Causales mit Unterstützung des ZEIT-Verlages und der Deutschen Post/DHL durchgeführt wurde, wurden am Donnerstag, 29. Oktober 2009, die erfolgreichsten Marketingstrategien von Kulturprojekten, die engagiertesten Kulturvermittler und professionelles Management in der Kulturlandschaft prämiert.
Für den „Kulturmarken-Award“ lagen der vierzehnköpfigen Expertenjury aus Wirtschaft, Kultur und Medien letztlich 85 Vorschläge für die Kategorien „Kulturmanager des Jahres“, „Kulturmarke des Jahres“ sowie „Trendmarke des Jahres“ vor. Karl Janssen wurde mit vier weiteren Bewerbern nominiert.
Mit der Auszeichnung Kulturmanager des Jahres würdigte die Jury insbesondere Karl Janssens Engagement und Wirken als Kulturmanager mit Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger, das kulturelle Erbe und die Entwicklung der Stadt Duisburg. Projekte wie „Duisburg – Hafen der Kulturhauptstadt“, das Fotokunstprojekt „Here & There“ wurden von der Jury berücksichtigt, aber auch die Vorreiterrolle der Duisburger Philharmoniker im interaktiven und multimedialen Web 2.0-Internet und seine Antriebs- und Moderationsrollen beim Ankauf der Sammlung Lehmbruck und der Erweiterung des Museums Küppersmühle haben die Juroren übrzeugt. Neben Janssen wurde auch Folkert Uhde, Leiter des „Radialsystem V“, mit dem Titel „Kulturmanager des Jahres“ ausgezeichnet.

„Ich danke der Jury ganz herzlich für diese Auszeichnung meiner Arbeit in Duisburg. Kaum eine andere Aufgabe im Kulturmanagement verlangt so viele verschiedene Aspekte zu vereinen, wie die Arbeit für Kunst und Kultur für eine Stadt und insbesondere für ihre Bürgerinnen und Bürger. Somit nehme ich den Preis mit großer Freude entgegen und verstehe ihn gleichzeitig als Bestätigung meiner Arbeit und insbesondere auch der Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kulturinstitutionen in unserer Stadt. Die Auszeichnung ist für mich auch Auftrag und Ansporn“, erklärte Karl Janssen nach der Verleihung des Preises in Berlin.

1500 geladene Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Medien nahmen an der Preisverleihung im Admiralspalast teil, die zugleich Höhepunkt von „KulturInvest“, dem größten Kongress zum Thema Kulturmanagement, -marketing und -sponsoring im deutschsprachigen Raum, war.
Foto: Kulturdezernent Karl Janssen freut sich über den Titel „Kulturmanager des Jahres 2009“.
- Bühne frei für Deutschlands Nachwuchsmusiker
Am 15. November ist Anmeldeschluss für „Jugend musiziert“ 2010

- "Meer und Mehr"

Duisburg, 28. Oktober 2009 - Wer beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend musiziert“ mitmachen möchte, hat dazu noch bis zum 15. November Gelegenheit. Dann endet die Anmeldefrist. „Jugend musiziert“ 2010 lädt Instrumentalisten und Sänger in Solo- und Ensemblekategorien zum Mitmachen ein. Die Solokategorien lauten: Streichinstrumente, Akkordeon, Percussion, Mallets, Baglama und Pop-Gesang. Als Ensemble-Kategorien werden Duo: Klavier und ein Blasinstrument, Klavier-Kammermusik, Vokal-Ensemble, Zupf-Ensemble, Harfen-Ensemble, „Alte Musik“ und Baglama PLUS angeboten.

Wer mitmachen möchte, ist gefordert ein Vorspielprogramm mit Musik aus verschiedenen Epochen vorzubereiten. Je nach Alter und Kategorie dauert das Vorspiel vor einer Jury zwischen sechs und 30 Minuten.
Anmeldeformulare zum Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ sind über die Niederrheinische Musik- und Kunstschule erhältlich, ebenso wie die detaillierten Bedingungen für die Teilnahme in den genannten Kategorien. Veranstaltet wird „Jugend musiziert“ vom Deutschen Musikrat, die Schirmherrschaft hat der Bundespräsident. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt die Grundfinanzierung sicher. Die Finanzierung der Regionalwettbewerbe liegt in den Händen der Kommunen.
Die Sparkassen, als größter Einzelförderer aus der Wirtschaft, engagieren sich ebenfalls seit vielen Jahren bei „Jugend musiziert“. Sie unterstützen den Nachwuchswettbewerb auf allen Wettbewerbsebenen und vielen Regionen.

"Meer und Mehr"
So heißt eine Ausstellung, die noch bis zum 29. Oktober in der Stadtbibliothek in Buchholz zu sehen ist. Das Duisburgweb hat ja schon an anderer Stelle darüber berichtet und die Künstlerin auch kurz vorgestellt. Eine kleine Ergänzung dazu sei an dieser Stelle trotzdem gestattet. Ich treffe die Künstlerin, Marion Leineweber, nämlich Ende Oktober in der Buchholzer Bücherei und unterhalte mich auch kurz mit ihr.

Nur noch mal zur Erinnerung: ""Ich bin 53 Jahre alt, verheiratet und habe 4 erwachsene Kinder sowie in Enkelkind. Von Beruf bin ich Erzieherin, habe aber nach der Geburt unseres zweiten Kindes nur noch ehrenamtliche Tätigkeiten ausgeübt, natürlich passender weise mit Kindern und Jugendlichen jeder Altersstufe. Inzwischen haben diese fast den Umfang einer beruflichen Arbeit angenommen... Für diese vielfältigen Aufgaben konnte ich mein zeichnerisches Talent stets gut gebrauchen und so sind unzählige Mal- und Bastelvorlagen, Plakate, großformatige Bilder zu Geschichte, Illustrationen und vieles mehr entstanden. 2006 habe ich die Farben für mich entdeckt - vorher hatte ich hauptsächlich gezeichnet. Seit Januar 2007 nehme ich Unterricht in der Malerei mit Acrylfarben. Ende 2007 bis Sommer 2008 folgte ein Aquarellkurs," stellt sich die Künstlerin vor, die seit 2007 immer wieder in Ausstellungen vertreten ist.

"Das Meer ist faszinieren, überwältigend, traumhaft schön, herausfordern, furchterregend gefährlich, sich stets verändernd und die Menschen in seiner Nähe ebenfalls in den Wandel einbeziehend. Dieser Faszination konnte ich mich nicht mehr entziehen. Ich wollte es auch nicht, seit wir als Familie Urlaub an der Ostsee gemacht hatten. Das ist weit mehr als 20 Jahre her. Seitdem verging aber kaum ein Jahr ohne Urlaub an irgendeiner Meeresküste," blickt Leineweber zurück. "Meine intensivste Bekanntschaft mit der Nordsee machte ich auf Juist. Ich hatte drei Wochen Zeit und Gelegenheit, die Gegenwart der See auf mich einwirken zu lassen. Und das lässt einen nicht mehr los. Da sich mein Alltag aber hauptsächlich in Duisburg abspielt, versuche ich, wenigstens durch Bilder ein wenig mehr über den Tellerrand zu blicken." Mit diesen Worten hatte ich Leineweber in meinem ersten Text vorgestellt.

Schnell wird bei unserem Gespräch klar, daß Leineweber eine Hobbykünstlerin ist. "Kunst soll Spaß bereiten und Freude machen. Ich muß finanziell nicht davon leben; ich bin durch meine Familie wirtschaftlich abgesichert. Daher lastet auch kein Druck auf mir. Ich kann das machen, worauf ich Lust und Spaß habe. Das ist mein Stil," berichtet Leineweber mit viel Idealismus. Und ergänzt: "Ich bin weit weg vom Konkurrenzdenken. Ich kann mich an den Erfolgen anderer erfreuen."

Leineweber ist heute Vorlesepatin in der Stadtbücherei und arbeitet auch in der Kinder- und Jugendarbeit in der Freien evangelischen Gemeinde in Wanheimerort. Ob sie es sich nie überlegte, hauptberuflich als Künstlerin zu arbeiten? Als ich ihr diese Frage stelle, kommt die sympathische Frau durchaus ins Grübeln. "Es wäre mir zu einseitig, den Sprung von der Hobbymalerei zur hauptberuflichen Künstlerin zu machen. Ich liebe durchaus die Abwechslung. Ob ich einem bestimmten Thema über längere Zeit treu bleiben könnte, weiß ich nicht. Außerdem war mir die künstlerische Freiheit wichtig." Eine eigene Internetpräsenz besitzt Leineweber jedenfalls noch nicht.

Wie kann die Stadt Duisburg den hier lebenden Künstlern (finanziell) helfen? Wie sieht die Konkurrenzsituation zu anderen Städten (wie beispielsweise Düsseldorf mit seiner Kunstakademie) aus? Wäre es nicht einfacher, wenn sich die Duisburger Künstler in einem starken Verband zusammenschließen und mit einer Stimme sprechen, anstatt sich in verschiedenen Grüppen aufzuteilen? Themen wie diese sind bei unserem Gespräch nicht angebracht. Schließlich ist Leineweber eine jener Künstlerinnen, die ihre Kunst als Hobby betreiben. Nur auf die erste Frage hat sie eine Antwort: "Das schlägt nämlich meine Ausbildung als Erzieherin durch. Für Schulen und Kindergärten müßte mehr getan werden." Oder?
Die Ausstellung, die in Buchholz zu sehen ist, ist schon die zweite Ausstellung, die Leineweber dort zeigt. Die erste Austellung war vor zwei Jahren. Außerdem sind Bilder von Leineweber im "Cafe am Waldfriedhof" zu sehen. Wer mit Leineweber ins Gespräch kommt, merkt sehr schnell, daß sie sich in ihrem Leben sehr viel mit Kunst beschäftigt hat. Wie nehme ich Kunst wahr? Wie kann ich eine Aussage treffen und herüberbringen? Dies sind nur einige der Fragen, über die wir uns bei unserem Treffen unterhalten. Die Antworten alle herüberzubringen, würde hier sicherlich zu weit führen. Da wäre es dann schon sinnvoll, direkt zu ihr in Kontakt zu treten...Andrea Rüdig

Duisburger Sprachen- und Kulturtage: Unbekannte Nachbarn - Polen

Duisburg, 28. Oktober 2009 - Den Anstoß gab das Jugendparlament: Die Jugendlichen wollten mehr wissen über die ihnen unbekannten polnischen Nachbarn in Duisburg und in Europa. Dieser Wunsch wird nun erfüllt von den Duisburger Sprachen- und Kulturtagen vom 13. bis 20. November im Kulturzentrum „Alte Feuerwache“ in Duisburg-Hochfeld, die sich zum zweiten Mal mit dem Thema Polen beschäftigen. Entstanden ist ein mehrtägiges Programm für Jugendliche und Schulen, aber auch für alle, die sich neu für Polen interessieren oder Polnisch sind, sprechen oder lernen.

Das Programm ist eine Gemeinschaftsaktion verschiedener Duisburger Träger: dem Jugendamt, dem Referat für Integration mit dem ‚Forum der Kulturen’, dem Referat zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien/RAA, des Schulamtes und des Internationalen Zentrums der Volkshochschule mit tatkräftiger Unterstützung des Polnischen Instituts Düsseldorf .
Den Auftakt bildet der Doku-Film „Für Danzig sterben?“ anlässlich des Lerntags zum 90-jährigen Jubiläum der Volkshochschule am Samstag, 31. Oktober, um 16.30 Uhr im Gebäude der VHS auf der Königstraße 47 in Duisburg-Mitte. Der Film behandelt sowohl den Beginn des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren, als auch die Gründung der freien Gewerkschaft Solidarnocs vor 30 Jahren. Der Duisburger Professor Manfred Bayer lehrt in Danzig interkulturelle Studien und berichtet über seine Erfahrungen dort . Der Eintritt ist frei.
Im Kulturzentrum „Alte Feuerwache“ wird interessierten Besuchern die Gelegenheit geboten, anhand von Ausstellungsbildern, Informationstafeln und eines interessanten Programms viel über Polen, seine Geschichte und Kultur, Tradition und Moderne zu erfahren (13. bis 20. November, täglich von 10 bis 19 Uhr).
Das Jugendparlament lädt am Freitag, 13. November, um 16 Uhr zu einem Jugendnachmittag mit der Tanzgruppe „Perelka“ („Perlen“), Poesie und Musik zur „Herbstmelancholie“, einer Freundschaftsbrücke sowie Gästen aus Politik und Institutionen ein. Der Eintritt ist frei.
Schulklassen ab Stufe 10 aber auch Erwachsene können jeweils an einem Projekttag in der Alten Feuerwache teilnehmen. Dieser Tag ermöglicht einen attraktiv gestalteten, modernen und zugleich umfassenden Blick auf die polnischen Nachbarn in Europa. Die Termine sind: 13. November, 16. November, 17. November, 19. November, jeweils von 9 bis 15 Uhr im Atelier der Alten Feuerwache Hochfeld.
Kulturelle Höhepunkte sind ein Gastspiel des Kabarettisten Steffen Möller („Als deutscher Gastarbeiter in Polen: Viva Polonia“) am Freitag, 13. November, um 20 Uhr, Eintritt 15,50 Euro, ein polnisch-deutscher Nachmittag mit der Chansonette Jola Wolters (Sonntag, 15. November, 16 Uhr, Eintritt 6 Euro) und ein ungewöhnliches Chopin-Konzert auf Gitarren (Freitag, 20. November, 19.30 Uhr, Eintritt 12 Euro), alles im Saal der Alten Feuerwache Hochfeld.

Steffen Möller und einer Grafik von Maciej Sienczyk zu den deutsch-polnische Beziehungen und das Programm zu den Duisburger Sprachen- und Kulturtagen.
Einzelausstellungen Hans Büning
Nikolaus Koliusis - "Do come in"

Einzelausstellungen Hans Büning
Duisburg, 21. Oktober 2009 -
Seit 1960 ist er an Gruppen- und Einzelausstellungen beteiligt: Hans Büning ist ein erfolgreicher Künstler aus dem Duisburger Süden.
Büning wurde 1933 in Duisburg geboren. Seit 1950 beschäftigt sich der gelernte Schreiner und heutige Rentner mit Malerei und Plastik. "Ich komme zwar nicht aus einer künstlerischen Familie, habe mich aber schon als Kind für Kunst interessiert. Ich habe mich berufsbegleitend privat an der Volkshochschule künstlerisch weitergebildet. Anton Felderhoff, Otto Kreiseler und Wilhelm Wiaker waren meine Lehrer," berichtet Büning, ein freundlicher und umgängiger Mann.
Quasi als Ritterschlag folgte im Jahre 1968 die Anerkennung als bildender Künstler durch die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. "Ich habe dort nie studiert," betont Büning. "Damals konnte man dort die Künstlereigenschaft beantragen. Für mich war es eine Anerkennung, dass ich ein guter Künstler bin, quasi ein Abschluss der Ausbildung." Daß ihm die Anerkennung auch die Möglichkeit eröffnet, besser und leichter eigene Kunstwerke zu verkaufen, sei hier nur am Rande erwähnt.
Büning arbeitet seit 1956 bei der Mannesmann-Hütte. Dort gibt es anfangs im Bunker am Tor 1 das "Freizeitschaffen", quasi einen Vorläufer des Kultur- und Freizeitzentrums Mündelheim. Hier können sich Fotographen, Autoren und Künstler treffen. 1966 wurde das soziale Engagement aber von Mannesmann gestrichen. Zum Glück nicht aber nicht komplett. Die Künstler bekamen vorübergehend eine Wohnung im "Uhrturm" in Hüttenheim zugewiesen. "Wir waren fünf, sechs Leute, die Kontakt zueinander hielten. Hätten wir uns an Festen wie dem Cityfest beteiligen wollen, hätte sich jeder von uns einzeln anmelden müssen. So gründeten wir die Gruppe `Turm 66Ž, um uns besser nach draußen präsentieren zu können. Der Name `Turm 66 stammt aus jener Zeit."

Heute ist der Turm 66 im Kultur- und Freizeitzentrum Mündelheim untergebracht. Büning gehört der Gruppe immer noch an. Büning leitet dort einen Kurs für Aquarell- und Landschaftsmalerei. Büning kann inzwischen auch auf Arbeiten im öffentlichen Raum zurückblicken - die Erinnerungstafel "450 Jahre Großenbaum" und Kunstwerke im katholischen Kindergarten St. Joseph sowie den Gemeinden St. Joseph (Wedau) und Maria Himmelfahrt (Hüttenheim) gehören dazu.
Aquarelle, Acrylmalerei und Ölmalerei sind die bevorzugten Maltechniken Bünings. "Ich habe viel draußen gemalt. Aquarelle bieten den Vorteil, dass man sie leicht mit nach draußen nehmen kann. Bei der Ölmalerei ist der Transport wegen des Trocknens schwierig." Landschaftsmalerei, Industriebilder, religiöse Themen und Plastik sind seine bevorzugten Themen. Studienreisen führten ihn mit seinen Kunstkollegen schon an den Niederrhein, in die Eifel, nach Pommer, Litauen und Ostpreußen (Kurische Nehrung), aber auch nach Irland, Italien und die griechischen Inseln. "Es waren reine Studienreisen," betont Büning. "Es ging dabei um Motivsuche und die Malerei." Wie bei den Impressionisten wollten die Maler herausfinden, wie sich das Licht auf das Motiv auswirkt.
Natürlich ließe sich bei dem sympathischen Mann noch viel mehr erzählen. Es ist aber nicht alles für einen Text wie diesen geeignet, was er mir erzählt. Ich selbst lernte Büning am Tag des Offenen Ateliers 2009 kennen. Wer möchte, kann Büning ja im Kultur- und Freizeitzentrum besuchen gehen...

Nikolaus Koliusis - "Do come in"
Vom 30.10.2009 bis zum 01.03.2010 zeigt die Stiftung DKM anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Galerie am Duisburger Innenhafen die Installation "Do come in" von Nikolaus Koliusis (1953, AT). Eine spielerische Lenkung der Blicke und Blickachsen im öffentlichen Raum.
Ein 4,50m breiter und 1,30m hoher blau leuchtender Riegel liegt im Ausstellungsraum der Galerie DKM. Das identische Gegenstück leuchtet in 4,20m Höhe im Außenraum vor der Galerie. Schon von Weitem ist die Markierung im Raum erkennbar. Ein Leuchten am Horizont? Eine Werbetafel ohne Aufschrift? Bewusst lässt Koliusis eine Mehrdeutigkeit des Objekts entstehen.
“Da spielen zwei Knaben mit ihren Schiffchen. Der eine besitzt ein naturgetreues Modellboot, der andere nur ein gewöhnliches Stück Holz. Da sagt der erste zu seinem Freund: ‘Mein Schiff ist viel schöner als deins.‘ Daraufhin antwortet ihm der andere: ‘Dein Schiff ist zwar schöner und schneller, aber meines könnte dafür auch ein Flugzeug oder ein Auto sein…“ (Gottfried Honegger über Arbeiten von Nikolaus Koliusis)
Mit einfachen Mitteln lenkt Koliusis die Aufmerksamkeit des Betrachters auf bekannte Raumsituationen und lässt sie dadurch im wahrsten Sinne des Wortes “in einem anderen Licht erscheinen“. Bevorzugtes Material von Koliusis sind Licht, Folien und Spiegel mit denen er den Betrachter sensibilisieren und zu neuer Wachsamkeit und Aufmerksamkeit in Bezug auf seine Lebenswelt bringen möchte.
Nikolaus Koliusis bespielte 1999 als erster Künstler den frisch eröffneten Ausstellungsraum der Galerie DKM mit seiner Installation “Under Construction“. Der Titel war Programm, der Galerieraum und das Ausstellungsprogramm im Werden. Nach 10 Jahren und mehr als 35 Ausstellungen und begleitenden Sonderveranstaltungen kehrt Koliusis zurück an diesen Ort und lädt die Besucher ein: Do come in! Es erscheint ein zweisprachiges Booklet mit einem kunstkritischen Text von Raimund Stecker.

Die ABBA Story - Vom 23. bis 31. Oktober im Theater am Marientor

Duisburg, 20. Oktober 2009 - Mehr als 25 Jahre nach ihrer Trennung ist die schwedische Band "ABBA" wieder ebenso erfolgreich wie damals. Allerdings kam es nicht zu einer Wiedervereinigung. Nein, die ABBAmania grassiert! Das Musical "Mamma Mia" der beiden kreativen Köpfe Björn Ulvaeus und Benny Andersson gehört zu den größten Hits auf den Theaterbühnen der Welt. Auch der Film mit Meryl Streep in der Hauptrolle, der 2008 in die Kinos kam, bescherte dem Verleiher sehr gute Verkaufszahlen.
Nun haben sich die Experten von "Stars in Concert" etwas Neues ausgedacht! "Thank you for the music" ist wie ein Live-Konzert mit den Pop-Ikonen. Vom 23. bis 31. Oktober kommt die Produktion in das Theater am Marientor und ist nicht nur für Fans der Kultband ein wahres Muss. Erleben Sie alle Hits der Weltstars. Ob "Fernando", "Take a Chance On Me", "Money, Money, Money" oder "Dancing Queen", hier wird das Original-Feeling auf die Bühne gebracht. In zwei Stunden präsentiert das Team von Bernhard Kurz nach den erfolgreichen Produktionen "Elvis" und "Blues Brothers" eine weitere Perle der Unterhaltungsindustrie. "Thank you for the music" ist ein großartiges Erlebnis für alle, die die Live-Auftritte von Anni-Frid, Agnetha, Björn und Benny nicht erleben konnten. Aber es ist mehr als nur ein Ersatz. Es ist ein einmaliges Erlebnis!

Kai Magnus Sting kommt in die Zentralbibliothek

Duisburg, 14. Oktober 2009 - Kai Magnus Sting gastiert am Freitag, 30. Oktober, um 20 Uhr in der Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße. Zu Gunsten der Duisburger Bürgerstiftung Bibliothek präsentiert er mit seinem bekannt scharfzüngigen Redefluss und schier unerschöpflichen Reservoir von Monologen und Wortspielereien Highlights aus seinen bisherigen Programmen: kabarettistische Texte, irrsinnige Gedichte, satirische Dialoge und wilde Improvisationen.
Auch neue Geschichten, die die Dinge des Alltags auf den Punkt bringen, werden zu hören sein. Weiter stehen Auszüge aus seinem ersten Krimi „Leichenpuzzle“ und den Kolumnen auf dem Programm und exklusiv für die Benefizveranstaltung Passagen aus seinem neuesten, bisher noch nicht veröffentlichten Roman. Der Eintritt kostet fünf Euro. Die Karten sind ab sofort an der Erstinformation der Zentralbibliothek zu erhalten.
Die gesamten Einnahmen des Abends gehen an die Duisburger Bürgerstiftung Bibliothek, die seit Jahren unterschiedliche Projekte zur Förderung der Stadtbibliothek finanziell unterstützt. Informationen zur Veranstaltung und zur Duisburger Bürgerstiftung Bibliothek liegen in allen Stadtbibliotheken aus und können über die Internetseite www.stadtbibliothek-duisburg.de abgerufen werden.

Ausstellungskatalog

Christoph Brockhaus / Hans Janssen (Hrsg.): Für eine neue Welt Georges Vantongerloo (1886 - 1965) und seine Kreise von Mondrian bis Bill; Verlag Scheidegger & Spiess 2009; 292 Seiten; ISBN: 978-3-85881-294-0
Duisburg, 13. Oktober 2009 - "Diese Publikation vermittelt erstmals und umfassend Persönlichkeit und Werk von Georges Vantongerloo im europäischen Kunstkontext der geometrischen Abstraktion des 20. Jahrhunderts. Von den für die Ausstellungen in Duisburg und Den Haag ausgewählten 140 Werken Vantongerloos - Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Fotographien - stammen über 100 aus den Sammlungen von Angela Thomas-Schmid, der zweiten Ehefrau von Max Bill. Weitere Werke kommen aus der Sammlung von Chantal und Jakob Bill sowie aus privaten und öffentlichen Sammlungen Europas. Die beiden Retrospektiven bieten nicht nur einen repräsentativen Überblick über Vantongerloos Werk vom kosmischen zum universellen Raum, sondern werden vertieft durch Einblicke in Schaffensprozesse und durch die Ergänzung umfangreicher Dokumente von kulturhistorischer Bedeutung aus dem Vantongerloo-Archiv von Angela Thomas-Schmid Im Haus Bill in Zumikon. Zu einer Neubewertung des Künstlers tragen darüber hinaus rund 60 Werke von 30 europäischen Zeitgenossen - von Mondrian bis Bill - bei, die mit Vantongerloo in einem internationalen Kontext gestanden haben. Niemals zuvor ist Georges Vantongerloo in dieser Komplexität behandelt worden, als Bildhauer und Architekt, als Maler, Zeichner und Fotograph, als Pionier der Moderne, als Protagonist des Konstruktivismus und als Wegbereiter der konkreten und minimalistischen Kunst, als Leitfigur unter den Avantgardisten, die sich zeitlebens für die `neue WeltŽ, für eine aufgeklärte, ethisch verantwortliche Welt engagierten, die Natur und Wissenschaft, Politik und Gesellschaft als Einheit begreift," beschreibt die Inhaltsangabe diesen umfangreichen Ausstellungskatalog.
Christoph Brockhaus, Angela Thomas-Schmid, Marion Barnscheuer, Hans Janssen, Marek Wieczorek und Francisca Vandepitte sind die Autoren der kunsthistorischen und kunsttheoretischen Texte. Sie bieten seinen sehr theoretischen EInblick und Werk und Denken des belgischen Künstlers. Die Texte werden durch farbige Bilder ergänzt; die 201 Fotographien zeigen Kunstwerke von Vantongerloo und anderen Künstlern.
Brockhaus legt sich bei der Präsentation des Ausstellungskataloges sehr ins Zeug. Sehr leidenschaftlich preist er ihn als erstes Buch überhaupt an, das sich detailliert und dezidiert mit dem Schaffen Vantongerloos auseinandersetzt. Seine Begeisterung für Vantongerloo ist ihm deutlich anzumerken. Lauscht man Brockhaus, könnte man fast den Eindruck gewinnen, er habe hier ein ausführliches Grundlagenwerk geschaffen, das es in dieser Form bislang noch nicht gab.
Unter fachlichen Gesichtspunkten ist das Buch nicht nur umfangreich, sondern sicherlich auch hervorragend gestaltet. Man muß aber auch ein interessierter Kunstkenner sein, um zu diesem Buch zu greifen. Ansonsten ist es doch zu fachspezifisch, um wirklich interessant zu sein.

Begeisternde Buddy Holly-Premiere

Essen/Duisburg, 9. Oktober 2009 - Was dem einem sein Uhl ist dem anderen sein Nachtigall. Drei Tage vor der Premiere der Buddy Holly Story verletzte sich Hauptdarsteller Dominik Hees so stark am Knie, dass ein Einsatz bei der Premiere leider nicht möglich war. So war in der Titelrolle am gestrigen Abend der 23-Jährige Essener Matthias Bollwerk zu sehen, der beileibe kein Ersatz ist. Das bekundeten 1.500 geladene Gäste, die Bollwerk und das 17-köpfige Ensemble, nachdem diese das Colosseum-Theater zum Kochen gebracht hatten, mit Standing Ovationen feierten.. Angesteckt von dem Rock´n Roll-Fieber hielt es die Besucher nicht auf ihren Sitzen. Sie sangen und tanzten freudig nach den Hits von Buddy Holly, Ritchie Valens und The Big Bopper. Die Darsteller sind sehr erfrischend und man merkt, dass sie mit Leib und Seele Musiker sind, sagte der Schauspieler Rolf Zacher. Begeistert war auch Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: „Traumhaft – das Stück geht unter die Haut!“ Und VIVA-Moderatorin Gülcan Kamps, fand die Show „bombengranatenmäßig.“

Die Story erzählt die kurze aber packende Lebensgeschichte der Rock´n Roll Legende Buddy Holly. Seine kompromisslose Leidenschaft für den Rock´n Roll, machte aus dem einfachen Jungen aus Lubbock, Texas, einen umjubelten Weltstar. Das Musical zeigt die Stationen auf seinem Weg zum Weltruhm bis zu seinem tragischen Tod. Den ersten Auftritt, die bahnbrechenden Studioaufnahmen in Nashville, den großen Triumph im New Yorker Apollo Theater, in Harlem, in der als erster weißer Künstler auftrat, sowie das Kennenlernen seiner großen Liebe Maria Elena. Unvergesslich Hits wie „Peggy Sue“, „Rave On“, „Oh Boy“, “Not Fade Awai“ und “Everyday” sowie Ritchie Valens “La Bamba” und “Chantilly Lace” von The Big Bopper sind nur einige der Highlights des Musicals. Am 3. Februar 1959 im Alter von nur 22 Jahren, endete das Leben von Buddy Holly, bei einem Flugzeugabsturz während eines Schneesturms über Iowa. Mit ihm starben auch Ritchie Valens und The Big Bopper. Die Legende aber lebt weiter und mit ihr der Rock´n Roll!. Text Manfred Schneider - Fotos: Stage Entertainment

Joseph Beuys bei “united fine art”
Ausstellung im Lehmbruck-Museum: Für eine neue Welt

DUISBURG, 8. Oktober 2009 - In einer Welt, in der die Banalitäten des Alltags alles überschatten, hat Kunst es schwer, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich zu ziehen.
Das Interesse an Kunst beschränkt sich oft auf die große „Museum-Show“ als kulturtouristisches Event. Engagement für Kunst und das Verständnis ihrer Bedeutung als unverzichtbarer Faktor für eine sich stets weiter entwickelnde Gesellschaft werden immer seltener.

Am 09. Oktober um 19.27 Uhr eröffnet Peter Lewerentz in der Galerie “united fine art” eine Ausstellung mit ausgesuchten Grafiken (Radierungen und Lithografien) von Joseph Beuys.
„Mit den Werken von Joseph Beuys wollen wir die gesellschaftspolitische Relevanz von Kunst aufzeigen und ein Zeichen gegen ihre Verdrängung aus dem öffentlichen Bewusstsein setzen“, erläutert Peter Lewerentz die Grundidee seiner Ausstellung und fährt fort: „Beuys hat in seinem „erweiterten Kunstbegriff“ immer wieder die Notwendigkeit zur Erneuerung der Gesellschaft durch Kunst verdeutlicht.“
Ausstellungsdauer: 09. Oktober bis 08. November 2009.
Es werden insgesamt 20 Arbeiten gezeigt.

Für eine neue Welt
Georges Vantongerloo (1886 - 1965) und seine Kreise von Mondrian bis Bill" heißt eine Ausstellung im Lehmbruck-Museum, die vom 10.10.2009 bis zum 10.1.2010 zu den gewohnten Öffnungszeiten im Lehmbruck-Museum zu sehen ist.
Vantongerloo zählt zu den großen, gelegentlich immer noch verkannten Pionieren der Moderne, der konstruktivistischen und der konkreten Kunst. Als konkreter Utopist suchte er in Skulptur und Malerei, Zeichnung und Fotographie sowie Interieur, Architektur und Städtebau nach avantgardistischen Ausdrucksformen eines neuen Lebensgefühl und einer humaneren Gesellschaft," erfahre ich bei der vorhergehenden Pressekonferenz.
"Für mich ist dies die letzte Ausstellung, die ich für dieses Haus mache. Wichtigste Aufgabe von Museen ist nicht nur die Präsentation bekannter Namen. Gibt es neue Forschungsergebnisse, müssen auch andere wichtige Künstler gezeigt werden. An dieser Stelle lassen wir Vantongerloo Gerechtigkeit widerfahren. Er ist der letzte halbvergessene Sohn des 20. Jahrhunderts," berichtet Prof. Dr. Christoph Brockhaus, Noch-Direktor des Lehmbruck-Museums.

 "Denken und Zeichnen sind bei Vantongerloo eng miteinander verbunden. Seine Fotographie war noch die Thema bei einer Ausstellung. Kunsthistoriker fragen sich schon, wie sie sie einordnen sollen. Ist sie Kunst, Recherche oder beides? Vantongerloo denke sehr Mathematik. Er durchdachte seine architektonischen Skulpturen so, dass er am Ende sagen konnte: "Sie könnte auch in der Realität funktionieren."
Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall. So bunt, so herzerfrischend wie jetzt habe ich das Museum schon lange nicht mehr gesehen. Sehe ich die Begeisterung, mit der Brockhaus den Künstler vorstellt, sehe ich zum ersten Mal nicht nur den steifen, formalen Museumsleiter, sondern auch den Menschen Christoph Brockhaus; so viel Begeisterung wie hier habe ich schon lange nicht mehr bei ihm gesehen.
"In Belgien gab es in den vergangenen Jahren verschiedene Vantongerloo-Ausstellungen. Da er sich bei mehreren Ausstellungen in Galerien in den Niederlanden schlecht präsentiert fühlte, wollte er nie mehr etwas mit dem Land zu tun haben. Es gibt rund 250 Werke von ihm. Mir kommt es so vor, als seien es Planeten, um die sich Trabanten kreisen." Andreas Rüdig

2. Philharmonisches Konzert
Angebote in der Zentralbibliothek Duisburg

2. Philharmonisches Konzert
DUISBURG, 7. Oktober 2009 - 2. Philharmonisches Konzert in der MercatorhalleAm 14. und 15. Oktober 2009 erwartet Sie in der Mercatorhalle ein Konzert der Extraklasse unter Leitung des Dirigenten Ingar Bergby und dem norwegischen Violinisten Lars Anders Tomter Foto rechts).
Als Solist, Festival-Organisator und Hochschulprofessor genießt der engagierte norwegischen Bratscher Lars Anders Tomter in der internationalen Musikszene einen ausgezeichneten Ruf. Zahlreiche Werke skandinavischer Komponisten wurden durch ihn angeregt und uraufgeführt - so auch das Bratschenkonzert seines Landsmannes Ragnar Söderlind, das im Juli 2008 seine Weltpremiere hatte. Der 1945 geborene Komponist vertritt jenen eigenwilligen nordischen Musiker-Typ, der mit dem Fortschrittsglauben der mitteleuropäischen Avantgarde nicht viel im Sinn hat. Sein neoromantischer, unmittelbar zugänglicher Stil ist in besonderer Weise von der skandinavischen Folklore beeinflusst; auch im Bratschenkonzert zitiert der Komponist Volkslieder aus Finnland, Schweden und Norwegen.
Für den Weg der skandinavischen Nationalromantik in die Moderne stehen vor allem zwei Namen: Jean Sibelius und Carl Nielsen. Lange Zeit stand der Däne ganz unverdient im Schatten des finnischen Kollegen; inzwischen hat Nielsens vitale und kantige Tonsprache ihr Publikum aber auch hierzulande gefunden. Die vierte Sinfonie "Das Unauslöschliche" ist zweifellos sein populärstes Werk. Nielsen wurde bei der Komposition im Sommer 1914 vom Ausbruch des ersten Weltkriegs überrascht; die Sinfonie soll "den elementaren Willen zum Leben" ausdrücken, der sich in Nielsens Musik immer wieder gegen zerstörerische Kräfte behaupten muss. Mit diesem klangsinnlichen und bildkräftigen Programm, eingeleitet durch eine frühe Mozart-Sinfonie, kehrt der norwegische Dirigent Ingar Bergby (Foto links) ans Pult der Duisburger Philharmoniker zurück; hier hatte er im November 2006 mit großem Erfolg sein Deutschland-Debüt gefeiert.

Angebote in der Zentralbibliothek Duisburg
Novemberblues (5. November, 20:00 Uhr), Melancholie der ewige Begleiter in der Literatur"
Eine Abendveranstaltung des Duisburger Bündnis gegen Depression
Das Thema depressiven Erlebens begegnet uns in der Literatur immer wieder. Es erscheint sowohl als eine mögliche Wesensverfassung des Menschen, als schwierige Lebensstrecke und als Krankheit. In Gedichten wird oft unmittelbar eine melancholische Gestimmtheit fühlbar. In Romanen und Erzählungen kommen Wege innerer und äußerer Not, die Irr- und Umwege im Leben, aber auch lösende und kreative Bewältigung zum Ausdruck. Oft ist hierin Melancholie oder Depressivität enthalten, die gar nicht als solche benannt und abgegrenzt ist, die vielmehr als die schwierige, dunkle Seite des Lebens erlebt und zugeschrieben wird. Wir können dies in immer neuen Worten, Bildern, Beschreibungen und Geschichten erfahren, dies soll anhand Beispiele klassischer sowie neuerer Literatur aufgezeigt werden.
Einführung: Dr. med. A.F. Ernst - Vortrag: Dr. Dr. med. Wolfgang Krebs
Lesungen, Bildbetrachtung und Musik: Lisa Wernert-Schwab, Dr. Joachim Kunz, Christel Post, Gruppe KunstStoff, Rolf Limbeck
Eintritt 3,- Euro
In der begleitenden Ausstellung "Wenn Worte nicht reichen" werden bis zum 07. Oktober Bilder von Künstlern und Patienten aus Duisburger Kliniken und Institutionen gezeigt. Oftmals reichen Worte nicht aus, um das Leiden einer depressiven Erkrankung und die damit verbundenen inneren Bilder deutlich zu machen, die auf keinem Röntgen-Schirm gezeigt werden können. Die Ausstellung zeigt einzigartige Momente künstlerischer Gestaltung von Menschen mit einer Depression.
* 10. November, 20:00 Uhr, Thomas Mann ?Doktor Faustus, Zentralbibliothek Duisburg - vorgelesen von Fritz Lichtenhahn; am Klavier begleitet von Peter Józsa
Im amerikanischen Exil geschrieben und 1947 zeitgleich in New York und Stockholm veröffentlicht, ist ?Doktor Faustus einer der politischsten Romane Thomas Manns. Der 1933 emigrierte Schriftsteller setzt sich mit der deutschen Geistes-, Kultur- und Musikgeschichte, mit dem Selbstverständnis des Künstlers im 20. Jahrhundert und mit der Barbarei der NS-Diktatur auseinander. Entstanden ist dabei ein grandioses Stück Weltliteratur.
Fritz Lichtenhahn, 1932 in Arosa geboren, studierte Germanistik in Zürich, bevor er ins Schauspielfach wechselte. Er arbeitete u.a. an den Bühnen in Graz und Essen, an den Schauspielhäusern Bochum und Hamburg, zuletzt von 1987 bis 1997 am Thalia Theater in Hamburg. Neben dem Theater wurde er durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen bekannt. Der Pianist Peter Józsa, 1975 im ungarischen Tatabánya geboren, zählt zu den bemerkenswertesten Talenten der jüngeren Generation. Er wird die Lesung mit Werken von Beethoven, Liszt und Bach begleiten, auf die der Roman anspielt.
Einführung: Dr. Jan-Pieter Barbian - Eintritt: VVK 4, Euro, Abendkasse 5,- Euro

Edgar Allan Poe zum 160. Todestag: Gänsehaut garantiert

DUISBURG, 2. Oktober 2009 - Der bekannte Rezitator Werner Seuken liest und kommentiert am Mittwoch, 7. Oktober, um 18 Uhr in der Volkshochschule auf der Königstraße 47 in Duisburg-Mitte drei Geschichten von Edgar Allan Poe.
Seine Helden entsprachen nicht dem amerikanischen Zeitgeschmack. Seine Geschichten erschienen zu grotesk. Und doch wurden sie Vorbild für zahllose Horror-, Krimi- und Fantasygeschichten. Das akribisch geplante Verbrechen, der kalkulierte Schrecken, die Nachtseiten der menschlichen Seele – all das findet sich in den drei ausgewählten Geschichten „Das verräterische Herz“, „Das Fass Amontillado“ und „Der schwarze Kater“. Der Eintritt an der Abendkasse kostet 5 Euro.

Der Feuilleton-Altmeister Fritz J. Raddatz lädt zum Rilke-Abend

DUISBURG, 1. Oktober 2009 - Der Verein für Literatur und Kunst und das Literaturbüro Ruhr laden zu einer Literaturveranstaltung der besonderen Art in die Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße ein. Im Rahmen des „Poesie-Palast Ruhr 2009“ wird am Donnerstag, 8. Oktober, Fritz J. Raddatz im Gespräch mit Hubert Winkels ein literarisches Lebensporträt des Dichters Rainer Maria Rilke präsentieren. „Rilke. Überzähliges Dasein. Eine Biografie“ heißt der Abend und ist dem meistgelesenen deutschsprachigen Poeten weltweit – nach Goethe - gewidmet.
Obwohl Rilkes Lyrik vielen als das Großartigste der deutschen Literatur gilt, gibt es Leser, die seine Dichtung als zu weltentrückt, fast schon kitschig empfinden. Wer also war der polarisierende Rilke? Der Feuilleton-Altmeister Fritz J. Raddatz hat Rilke ein farbiges Porträt gewidmet. Sehr einfühlsam und doch mit kritischer Distanz zeichnet er ein persönliches und emotionales Bild des unsteten Sprachgenies und macht dabei in dessen Verhältnis zu Frauen und in seinem Adelstick zwei Konstanten im Leben des Dichters aus.
Prof. Dr. Fritz J. Raddatz, 1931 geboren, zählt zu den profiliertesten Publizisten Deutschlands. Von 1960 bis 1969 war er stellvertretender Leiter des Rowohlt Verlags, von 1977 bis 1985 Feuilletonchef der Wochenzeitung DIE ZEIT. Raddatz ist Herausgeber von Tucholskys Gesammelten Werken, Autor in viele Sprachen übersetzter Romane und eines umfangreichen essayistisch-biografischen Werks. Dr. Hubert Winkels ist seit 1988 als Literaturkritiker für die ZEIT tätig, seit 1997 arbeitet er als Literaturredakteur beim Deutschlandfunk in Köln. Zuletzt veröffentlichte er die Bücher „Gute Zeichen. Deutsche Literatur 1995–2005“ und „Der Stimmen Ordnung. Über Thomas Kling“. 2007 wurde Winkels mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet. Beginn der Veranstaltung ist 20 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro, im Vorverkauf 6,50 Euro. Karten sind nur an der Erstinformation im Erdgeschoss der Zentralbibliothek erhältlich. Für Mitglieder des Vereins für Literatur und Kunst ist der Eintritt frei.

„Rogalla Tunes“ im LiteraturBistro

DUISBURG, 30. September 2009 -In der Reihe AusERLESENes im LiteraturBistro ist  am Mittwoch, 7. Oktober, der Duisburger Journalist Harald Landgraf zu Gast. Er liest aus seinem Psychothriller „Rogalla Tunes“. Harald Landgraf präsentiert darin das Innenleben des fiktiven Psychopathen und Killers Johnny Rogalla und beschreibt eine dunkle, streckenweise surreale Stadtwelt voller Gewalt und Korruption.
Der Autor lebt und arbeitet nach eigenen Angaben in Ruhr-City. Nach seinem Studium der Germanistik und Kunstwissenschaften an der Universität Gesamthochschule Essen beschäftigte sich Landgraf literarisch mit experimenteller Lyrik und Wirklichkeitskonstruktion im Roman. Neben zahlreichen, kleineren Bühnenauftritten schrieb er Performance-Texte für den inzwischen verstorbenen Gelsenkirchener Künstler und Galeristen Professor Rolf Glasmeier.

Harald Schmidt ist Hauptjuror von „Das Schwarze Schaf 2010“

DUISBURG, 29. September 2009 - Kein Geringerer als „Mr. Latenight“ der ARD, Harald Schmidt, weilte heute in Duisburg, und stellte sich als Hauptjuror für den Niederrheinischen Kabarettpreises „Das Schwarze Schaf“ 2010 vor. Die Suche beginnt und talentierte Kabarettisten können sich bis zum 31. Dezember 2009 für den Niederrheinischen Kabarettpreis bewerben. Noch grast es in einer kleinen oder großen Stadt, ist eine Frau oder ein Mann, kommt aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Am 24. April 2010 fällt die Entscheidung, welcher Wortkabarettist im Duisburger Theater am Marientor zum Sieger des Niederrheinischen Kabarettpreises „Das Schwarze Schaf“ gekürt wird. Ab sofort können sich talentierte Künstler aus dem deutschsprachigen Raum bewerben und für die Vorrunden des Wettbewerbes qualifizieren; die Ausschreibung endet am 31. Dezember 2009.
Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb 1999 vom „Meister des Wortkabaretts“ Hanns Dieter Hüsch und Martina Linn, künstlerische Leiterin der Duisburger Kleinkunstbühne „Die Säule“, die noch einmal die Entstehungsgeschichte wiedergab.
2010 wird der Preis, der seit 2001 von der Stiftung Mercator mit insgesamt 730.000 Euro gefördert wird, bereits zum 6. Mal verliehen. Prof. Dr. Waltraud „Wara“ Wende, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Niederrheinischen Kabarettpreises „Das Schwarze Schaf“ und Isabell Hilpert, Kommunikationsmanagerin der Stiftung Mercator, lobten die seit 2008 bestehende Zusammenarbeit für das Erbe von Hanns Dieter Hüsch. Das politische und gesellschaftskritische Wortkabarett stehe im Mittelpunkt.
Ein sichtlich gut gelaunter Harald Schmidt im Innenhof der „Säule“

Wer es bis ins Finale schafft, muss sich kritischem Blick und scharfem Verstand unterwerfen: Harald Schmidt bewertet erstmals als Hauptjuror, wer die Auszeichnung als schwarzes Schaf verdient hat.
Mit Duisburg verbindet Schmidt die Begriffe Hafen, Strukturwandel und natürlich Horst Schimanski. Zu seinem Engagement in der Jury befragt antwortete der Schauspieler, Entertainer und Kabarettist süffisant: „Wegen Geld und ich bekomme ein Stück vom Hafen!“ Natürlich war diese Antwort nicht ernst gemeint. „Nein, ich unterstütze „Das Schwarze Schaf“, aus Respekt vor Hanns-Dieter Hüsch, der zu meinen ersten großen beruflichen Idolen zählte! Dadurch gibt es eine emotionale Beziehung zum Niederrhein!“ Mit drei Harmonien auf seiner Orgel habe Hüsch seinen Auftritten das ihm eigene Glanzlicht aufgesetzt.
„Es ist eine wunderbare Gelegenheit für neue Kabarettisten, sich einem kritischen Publikum zu präsentieren,“ so Harald Schmidt. Es sei auch wichtig, daß Kabarett mit der Zeit geht, und der Wettbewerb sei ein guter Weg, neue Talente zu entdecken. „Es kann ein Sprungbrett sein!“ Am liebsten würde Schmidt eine „gut aussehende Kabarettistin“ als Siegerin sehen, so seine abschließende Anmerkung zum Wettbewerb.
„Mit der Förderung des Wettbewerbs möchten wir unsere Verbundenheit zu Duisburg, den Wurzeln unserer Stiftung, und zugleich der Lebensphilosophie von Hanns Dieter Hüsch zum Ausdruck bringen. Wir freuen uns auf viele anspruchsvolle Beiträge, die Politik und Gesellschaft kritisch, zugespitzt und dabei unterhaltsam unter die Lupe nehmen“, so Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator.

Der Wettbewerb
Hanns Dieter Hüsch zog als selbst ernanntes „schwarzes Schaf vom Niederrhein“ mit intelligentem und nachdenklichem Humor durch Deutschland und prägte Generationen von Künstlern von Dieter Nuhr bis Olli Dietrich. Sein Erbe wird vom Förderverein Niederrheinischer Kabarettpreis „Das Schwarze Schaf“ e.V. durch den Wettbewerb gepflegt. „Die Ausschreibung richtet sich an alle Kabarettisten aus dem deutschsprachigen Raum, die nicht länger als fünf Jahre professionell arbeiten“, so der künstlerische Leiter des Kabarettpreises Helmut Linn.
Eine Altersbegrenzung gibt es nicht, wichtig ist nur, dass es sich um politisches und gesellschaftskritisches Wortkabarett handelt. Im Mittelpunkt der Vorauswahl stehen die niederrheinischen Städte Emmerich, Wesel, Moers und Krefeld. Hier dürfen sich im März 2010 die 16 vorher ausgewählten Wettbewerber um Kopf und Kragen reden, um Jury und Publikum von ihrer Wortgewalt zu überzeugen. Pro Abend treten vier Künstler auf und stellen einen 20-minütigen Ausschnitt aus ihrem aktuellen Programm vor. Die besten sechs treten dann im Finale am 24. April 2010 im Duisburger Theater am Marientor gegeneinander an.

Der Preis und die Jury
Der Gewinner erhält 6.000 Euro, und wird sein komplettes Programm einen Tag nach der Siegerehrung (am Sonntag, 25. April 2010) im Duisburger Theater „Die Säule“ vortragen. Die Plätze zwei und drei sind mit 4.000 und 2.000 Euro dotiert. In der Jury sitzen neben Harald Schmidt der Lindenstraßen-Schauspieler und Kabarettist Bill Mockridge, Dr. Hajo Steinert (Leiter der Kulturabteilung beim Deutschlandfunk), Dr. Wilhelm Krull (Generalsekretär der Volkswagenstiftung), der Kabarettist und Preisträger des Schwarzen Schafes 2008 Lothar Bölck, Prof. Dr. Waltraud „Wara“ Wende (Universität Groningen) sowie Martina Linn, die künstlerische Leiterin des Duisburger Kleinkunsttheaters „Die Säule“.

Die Stiftung Mercator
Die Stiftung Mercator, gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit
entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden. HM


V.l: Helmut Linn, Isabell Hilpert, Prof. Dr. „Wara“ Wende, Martina Linn, Harald Schmidt

Schauspielerin und Sängerin Sharon Brauner: Jewels - Jiddischkeit mit Jazzappeal

DUISBURG, 25. September 2009 - Die Berliner Schauspielerin und Sängerin Sharon Brauner hat ein buntes musikalisches Potpourri voller Jiddischkeit zusammengestellt, bei dem kein Herz verschlossen bleibt. Sie präsentiert die Juwelen der jüdischen Liedkunst in jiddischer Sprache und wird dabei von ihrer Band begleitet, mit der sie seit Jahren zusammenarbeitet. Diese wunderschönen, zum Teil jahrhundertealten Lieder wurden von ihnen neu  arrangiert und musikalisch in unsere Zeit transportiert; Texte und Melodien sind geblieben. So stellen sie die Lebensfreude der Lieder in den Vordergrund, ohne dabei die Seele der Lieder zu verlieren und werfen ein Licht auf die jüdische Kultur, deren Weisheit und Lebensfreude in den Liedern einem Schatz gleicht - zeitlos und stellvertretend für alle. „In der Interpretation der Jewels werden die traditionellen Lieder zur Weltmusik, mit Anklängen an Rock und Blues, Swing und Jazz. Mehr Broadway als Klezmer. Es groovt und swingt.“ Tagesspiegel. "Sie hat die erotischste Stimme Berlins..." BZ

Dienstag, 29. September 2009, 19.30 Uhr
Jüdisches Gemeindezentrum, Springwall 16, 47051 Duisburg - Eintritt: EUR 10,00/ermäßigt EUR 5,00

 Ausstellung "Michael Schoenholtz. Intervention mit Lehmbruck

DUISBURG, 25. September 2009 - Die Ausstellung "Michael Schoenholtz. Intervention mit Lehmbruck" ist vom 26. September bis 8. November 2009 zu den gewohnten Zeiten im Lehmbruck - Museum zu sehen.
Der Bildhauer Michael Schoenholtz wurde 1937 in Duisburg geboren. Er stellten in einer großen Ausstellung 1977 erstmals sein Werk in einen Dialog zu den Skulpturen Lehmbrucks. Im Jahre 2002 folgte eine zweite Ausstellung im Lehmbruck-Museum. Sie behandelte das Verhältnis von Skulptur und Zeichnung im Werk des Künstlers. Das Lehmbruck-Museum zeigt jetzt eine aktualisierte Intervention mit Lehmbruck. verbunden mit Skulpturen und Zeichnungen aus Eigenbesitz. "Diese Ausstellung ist wesentlich konzentrierter und genauer auf den Punkt gebracht als die erste Ausstellung," betont der Künstler.
"Während seines Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin setzte sich Schoenholtz mit den bildhauerischen Verfahren des Modellierens und des Hauens in Stein auseinander. Er arbeitet mit verschiedenen Steinarten, begriff den Stein als Gegenüber und suchte nach Möglichkeiten, die Form freizulegen. Nach einer kurzen Schaffensphase mit Marmor kehrte er zu seinen anfänglichen Materialien, dem Sandstein und dem Muschelkalk, zurück. Alle drei Steinarten gehören bis heute zu seinen bevorzugten Werkstoffen. Die Spuren seiner Arbeit, mit Hammer und Meißel geschlagen, bleiben oft sichtbar. Es entstehen Formen in der dritten Dimension, die dem Betrachter die Möglichkeit geben, die Arbeitsvorgänge mit allen Sinnen zu "begreifen". Geleitet durch Vorbilder wie Michelangelo oder Lehmbruck sowie die Steinkulturen der Azteken und der Khmer, entwickelte Schoenholtz seine Leidenschaft für die Figur. Stets bewegt sich sein Werk im Spannungsfeld von Figur und Architektur, von Körperbau und Baukörper," berichtet die Pressemappe.
"Ich möchte ihn nicht als Duisburger Künstler präsentieren. Er steht aber in der Tradition von Lehmbruck. Seine vielen Preise zeigen, dass er international anerkannt ist," betont Prof. Dr. Christoph Brockhaus, der auch die kleine, fast schon unauffällige Ausstellung kuratierte.
Äußerer Anlass der Ausstellung: das Erscheinen der beiden Werkverzeichnise der Skulpturen und Zeichnungen. Sowohl Wohnung als auch Atelier von Schoenholtz befinden sich in der Nähe von Wohn- und Sterbeort Lehmbrucks in Berlin.
"Ich wollte mehr bieten als eine Einleitung. Bei Schoenholtz gab es Entwicklungen, die man nicht voraussehen konnte. Im Rückblick haben sie dann doch wieder miteinander zu tun," beschreibt Dr. Rolf Wedewer, Herausgeber der Werkverzeichnisse, seinen Ansatz. "In den Werkverzeichnissen wollen wir diese Entwicklung beim Namen nennen.
"Es ist kein dröges Fachwerk für Fachleute. Es ist ein anschauliches Buch geworden," ergänzt Prof. Dr. Brockhaus. "Man gibt den Skulpturen den Raum, den sie verdienen. Der Leser soll das Schoenholtz`sche Werk lustvoll kennenlernen können. Schoenholtz kann auf ein reichhaltiges Werk zurückblicken, das aus einem riesigen Schaffensdrang heraus entstand."

Kunstverein Duisburg

DUISBURG, 24. September 2009 - Dass der Kunstverein Duisburg morgen eine neue Ausstellung ausrichtet, darüber hat das duisburgweb ja schon berichtet. Grund genug, auch kurz den Kunstverein selbst vorzustellen.
"Wir sind ein innovativer Kunstverein. Unser Standort liegt innerhalb einer Meile, die als Hafen der Kulturhauptstadt 2010 gilt und geprägt ist von Wasser und Horizont, von Brücken und Speicher, von Transit und Kunst. Der Kunstverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, zeitgenössische Kunst aller Disziplinen zu zeigen. Seit 2007 haben sich ca. 50 Künstler, Kunstinteressierte und Kunstförderer aus Duisburg, Düsseldorf, Dinslaken, Dortmund, Oberhausen, Essen, Krefeld, Moers und Wesel institutionell verbunden. Versammlungs- und Veranstaltungsort ist das Künstlerhaus," stellt sich der Verein selbst vor. Die Anschrift des Künstlerhauses lautet Weidenweg 10, 47059 Duisburg.
"Der Verein ist über die Stadtgrenzen hinaus aktiv. Kontakte zu Vereinen außerhalb Duisburgs bestehen und werden ausgebaut. Künstler aus vielen Regionen und Ländern haben sich am Weidenweg eingefunden, um gemeinsame Projekte zu erarbeiten. Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen in Stadt, Region und darüber hinaus sind zentraler Bestandteil unseres Selbstverständnisses. 
Das Künstlerhaus bietet 22 Künstlern Atelier- und Arbeitsräumen. Es ist ein kommunikatives Feld und Forum für Kunstschaffende, Kunstinteressierte und Kunstförderer. Für Ausstellungen, Veranstaltungen, Workshops und andere Aktionen stehen neben den Ateliers die 170 Quadratmeter große "Galerie 1. Etage" und die 60 Quadratmeter große "GalerieGanzOben" zur Verfügung. Zwischen den bereits geplanten großen Ausstellungen externer Künstler für 2009 / 2010 werden Kurzausstellungen von Künstlern des Kunstvereins stattfinden," berichtet der Verein außerdem über sich.
"Wir zeigen Etablierte und Neueinsteiger," berichtet Herbert Gorba, Vorsitzender des Vereins. "Wir möchten den Zwischenraum zwischen der Kunstszene und den Musealen füllen."  Wer sich - beispielsweise - das Ausstellungsprogramm oder den Beitrag zur Kulturhauptstadt 2010 kennenlernen möchte, sei an dieser Stelle auf den Internetauftritt des Kunstvereins verwiesen. Andreas Rüdig

"Künstler/innen des BBK Düsseldorf zu Gast beim fdk Duisburg"
So heißt eine Ausstellung, die noch bis zum 16.10.2009 in der Galerie Rheinhausen der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum zu sehen ist. Die Galerie befindet sich bekanntlich in den Räumlichkeiten der Bezirksbibliothek Rheinhausen untergebracht und dementsprechend zu den Öffnungszeiten der Bücherei zu besichtigen.
Juna Ryang, Petra van der Linden, Mariele Koschmieder, Hans van den Berghe, Anne Friederichsen und Sigrid Herffs sind einige der ausstellenden Künstler. Ihre Namen sagen mir alle nichts. Auch wenn die Künstler vielleicht unbekannt sind, lohnt sich ein Besuch in der Galerie trotzdem. Sie zeigt Gemälde genauso wie Fotographien und Bildhauerei. Auffällig daran: die farbenfrohe Gestaltung der Kunst. Ti`pp: Wer eh was in der Bücherei zu erledigen hat, sollte auch einen Blick auf die Ausstellung werden.

Tänzerisch-musikalische Impressionen aus Anatolien

DUISBURG, 23. September 2009 - Tänzerisch-musikalische Impressionen aus Anatolien präsentiert die Duisburger Tanzgruppe „AfiR“ (Anatolische Folklore im Ruhrpott e.V.) am Donnerstag, 1. Oktober 2009 im Theater Duisburg. Die 1982 gegründete Gruppe zeigt ein abwechslungsreiches Programm unter musikalischer Begleitung der Weltmusik-Band „Transorient Orchestra“. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Referat für Integration der Stadt Duisburg in Kooperation mit dem Theater Duisburg.
Anatolische Tänze sind das Erbe der Türken, Kurden, kaukasischen Völker, Perser, Araber und der Balkanvölker. Das von Ali Oguz Bozkurt geleitete Tanzensemble AFIR verbindet diese Traditionen. Die Tänze bringen in den dazugehörigen farbenfrohen Trachten das Leben der Menschen zum Ausdruck. Das Programm verspricht eine Reise durch die vielen Facetten Anatoliens.
Das von Andreas Heuser und Kazım Çalisgan geleitete Transorient Orchestra vollführt eindrucksvoll den musikalischen Brückenschlag zwischen Orient und Okzident, zwischen Tradition und Moderne.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Karten können im Servicebüro des Theater Duisburg und bei allen NRW-Ticket-Vorverkaufsstellen erworben werden. Der Eintritt kostet 12 und 10 Euro, 6 Euro für Kinder bis 12 Jahren.

Multikulturelles "Grillfest" mit Foto- und Videokünstler Horst Wackerbarth  in Baerl
"Der Foto- und Videokünstler Horst Wackerbarth ist bereits seit Anfang des Jahres anlässlich "RUHR.2010 Kulturhauptstadt Europas" in der Stadt Duisburg und ihren sieben Partnerstädten unterwegs, um in Kooperation mit dem Kulturhauptstadtbüro der Stadt Duisburg das außergewöhnliche Kunstprojekt "Here & there" zu verwirklichen. Im Rahmen eines multikulturellen "Grillfestes" soll nun ein weiteres Werk für das Gesamtprojekt entstehen," lädt NOAH!, die "Gesellschaft für Beratung, Projektmanagement und Kommunikation ein. Das angesprochene Grillfest findet am Mittwoch , dem 23. September 2009, zwischen 13 und 16 Uhr im Übergangsheim für Asylbewerber und Flüchtlinge auf der Voßbruchstraße 10 - 14, in Baerl, statt.

"Peter Hahne Neue Arbeiten"
So heißt eine Ausstellung, die vom 25. September bis zum 24. Oktober im KunstvereinDuisburg, Weidenhof 10, 47059 Duisburg zu sehen ist. Die Ausstellung ist donnerstags, freitags und samstags zwischen 17.30 und 20 Uhr geöffnet.
Peter Hehner ist Jahrgang 1948. Er wurde in Remscheid geboren. Nach seinem Studium an den Kölner Werkschulen und an der Fachhochschule Köln wechselte er 1973 (bis 1978) an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. "Ich war einer der ersten Schüler von Prof. Gerhard Richter," erinnert sich der freundliche und umgängliche Künstler. Hehner war zwar auch 1977 - 1986 Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Köln; er ist aber auch seit 1976 anderweitig Kunstlehrer. Er arbeitet heute an einem Berufskolleg und gibt dort Kurse für freies und Aktzeichnen. "Ich male Ölbilder. Ich bin in dieser Hinsicht Traditionalist. Titel engen ein. Meine Bilder sprechen für sich. Daher haben die meisten meiner Bilder auch keinen Titel."

Die Kultur entdeckt das Web 2.0
Zwei Tage lang wird in der Duisburger Mercatorhalle über das Potenzial des Web 2.0 diskutiert
DUISBURG, 22. September 2009 - Kultureinrichtungen und die Kulturwirtschaft stehen heute mehr denn je vor großen Herausforderungen: Die Anzahl konkurrierender Kultur- und Freizeitangebote steigt stetig. Kulturbetriebe fürchten die „Überalterung“ ihres Publikums, lukrative Geschäftsmodelle werden mit der Digitalisierung in Frage gestellt und die finanziellen Spielräume werden knapper, sei es durch Sparmaßnahmen und Budgetkürzungen oder durch bedrohliche Umsatzeinbrüche.
Neue Lösungen sind gefragt! Fernab der gewohnten Kommunikationskanäle wie Zeitungsanzeigen, Programmhefte, Plakatwerbung oder des gewöhnlichen Internetauftritts gilt das Web 2.0, die zweite Generation des Internets, als Schlüsselmedium, um diese Herausforderungen in Chancen zu verwandeln. Vom reinen Informationsmedium hat sich das Internet zum Austauschmedium entwickelt, gekennzeichnet durch Partizipation, Vernetzung und die gemeinschaftliche Generierung von Wissen.
Am 24. – 25. September 2009 wird dieses Thema im Rahmen der „stART.09“ erstmals im deutschsprachigen Raum in einer Konferenz thematisiert. „Wir möchten erstmals Kultureinrichtungen, Künstler und Vertreter aus der Kulturwirtschaft auf der einen und Experten aus dem Social Media Bereich zu diesem Thema zusammenbringen und einen substanziellen Austausch initiieren“, betont Frank Tentler (Agentur 4_CULTURE), Initiator der „stART.09 Conference“.
Dabei haben die Macher der Konferenz nicht ohne Grund den Standort Duisburg gewählt. Denn vor fast genau einem Jahr haben die Duisburger Philharmoniker als eine der ersten Kulturträger in Deutschland mit Ihrem Weblog „dacapo“ die Zeichen der Zeit erkannt und auf eine völlig neue Art der Kommunikation mit ihren Besuchern gesetzt. Mit Erfolg! „Unser Ziel ist es, mit „dacapo“ in einen intensiveren und vor allem aktiveren Austausch mit unseren Besuchern zu treten. Reine
Informationsvermittlung ist uns hier zu wenig.“, erläutert Alfred Wendel, der Intendant der Duisburger Philharmoniker, die Beweggründe, ein solches Pilotprojekt zu initiieren.
Auf der „stARTconference“ ergänzen namhafte Referenten aus Kunst- und Kulturmanagement, Wissenschaft und Medienwirtschaft die Erfahrungen der Duisburger Philharmoniker. Anhand von Vorträgen und ausgewählten Best-Practice-Beispielen erläutern sie, wie Kulturbetriebe und Künstler sich mit Hilfe des Web 2.0 ein positives, zielgruppenspezifisches Image aufbauen, ihren Bekanntheitsgrad steigern und neue Zielgruppen er-schließen können; wie sich Blogs, Internet-Communities und Twitter für Besucherbindung, Fundraising und Sponsorenakquise einsetzen lassen; und welche neuen Finanzierungs- und Geschäftsmodelle in der Kulturwirtschaft entstehen. Die Philosophie des Web 2.0 setzt dabei stärker als bisher auf den aktiven Austausch bzw. Dialog mit den eigenen Zielgruppen.
Vertrauen schaffen, Transparenz und Offenheit zeigen, sind hier Strategien, um Kunden zu gewinnen und zu binden. Im Umkehrschluss bietet der tiefere Austausch mit den eigenen Zielgruppen auch eine stärkere Möglichkeit zur Reflexion des eigenen Angebotes.
Über fünfzig Referenten haben ihr Kommen zugesagt, darunter Gerd Leonhard (Media-Futurist und international gefragter Berater für Social Media), Nicole Simon (Web-2.0- Vordenkerin, Netzwerkerin, Autorin des Fachbuchs „Twitter – mit 140 Zeichen“) und Kerstin Schilling (Marketingleiterin Berliner Festspiele).
Die Konferenz richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter von Kultureinrichtungen und in der Kulturverwaltung. Sie spricht Kulturmanager, Marketingfachleute und Medienentwickler ebenso an wie Lehrende und Studierende an den Fachhochschulen und Universitäten.
Karl Janssen, Kulturdezernent der Stadt Duisburg, weiß um die Bedeutung der „stART.09“: „Wir freuen uns, eine derart wegweisende Veranstaltung für den Standort Duisburg gewinnen zu können. Gerade im Kontext des anstehenden Kulturhauptstadtjahres werden hier wichtige Impulse für die vielfältige Kulturlandschaft in Duisburg und im Ruhrgebiet entstehen.“
Die Bedeutung der „stARTconference“ haben auch schon weitere Partner erkannt, die die Veranstaltung unterstützen. Eva Schneeweiss, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der GLS Bank freut sich über die Kooperation: „Wir kennen den Finanzierungsbedarf von Kultureinrichtungen aus unserer täglichen Arbeit – etwa ein Viertel unserer Kredite fließen in den Kultur- und Bildungsbereich. In der Web 2.0 Kommunikation sehen wir für die Kulturwirtschaft, auch vor dem Hintergrund unserer eigenen positiven Blog- und Twitter-Erfahrungen, ein großes Potenzial.“

Bestsellerautor Galsan Tschinag zu Autorengespräch und Lesung im Duisburger Stadtmuseum
Eine amerikanische Künstlerin in Duisburg - Klavierbauerin Friederike Huft

DUISBURG, 17. September 2009 - Die Ausstellung „Energien der Erde“, die vom 30. August bis zum 11. Oktober im Kultur- und Stadthistorischen Museum in Duisburg zu sehen ist, wartet am Donnerstag, 24. September, um 19.30 Uhr mit einem besonderen Highlight auf ihre Besucher. „Wir freuen uns sehr, Galsan Tschinag zu einer seiner gleichermaßen ungewöhnlichen und faszinierenden Lesungen in Duisburg begrüßen zu dürfen,” betont Kulturdezernent Karl Janssen.
Eingebettet in ein Autorengespräch mit der Schmuckschamanin und Künstlerin Maria Kaluza wird Galsan Tschinag aus verschiedenen Gedichten lesen, die wiederum für Maria Kaluza Inspiration bei der Gestaltung ihrer in der Ausstellung zu sehenden Schmuckunikate waren. Seit sechs Jahren schon arbeitet die Künstlerin intensiv mit Galsan Tschinag in verschiedenen Projekten zusammen. Dabei führte sie auch im Rahmen einer schamanisch-wissenschaftlichen Begegnung intensive Gespräche mit Galsan Tschinag und dem Physiker und Philosophen Klaus Kornwachs, die sie in dem Band „Der singende Fels“ niederlegte. Die Inhalte und Erkenntnisse des Bandes bilden den Rahmen für einen mit Sicherheit ungewöhnlichen, vor allem aber inspirierenden Abend im Kultur- und Stadthistorischen Museum.
Der Eintritt beträgt 3 Euro/ermäßigt 2 Euro. Mehr Infos gibt es bei Dr. Susanne Sommer unter s.sommer@stadt-duisburg.de oder (0203) 283-2656.
Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg, Johannes-Corputius-Platz 1, 47051 Duisburg (am Innenhafen – Nähe Rathaus), Tel.: 0203 283 2640, Fax: 0203 283 4352, www.stadtmuseum-duisburg.de

Foto Lisa Gramlich

Eine amerikanische Künstlerin in Duisburg
Barbara Wolf ist eine amerikanische Künstlerin, die 1957 im englischen Burtonwood geboren wurde. 1981 / 1982 studierte sie "Fine Arts" an der University of California in Davis. Ihre Zeit an der Akademie für Bildende Künste in Mainz (1982 - 1987) schloss sie mit dem Staatsexamen ab. Mitglied der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler ist sie seit 1988; in diesem Jahr ist sie auf der Ausstellung der Interessengemeinschaft im Lehmbruck - Museum vertreten. Ihr Kunstwerk ist komplett in grün gestaltet und heißt "Lobi Landscape IV". Es ist ein Aquarell / Papier auf Büttenpapier. Frau Wolf ist aber nicht nur Künstlerin, sondern auch in der Erwachsenenbildung tätig, beispielsweise als Museumspädagogin im Wilhelm Lehmbruck - Museum oder als Kursleiterin an der Volkshochschule.
Ich lerne Frau Wolf während eines Interviews mit Stacey Blatt kennen. Während des kurzen Gesprächs machte sie einen freundlichen und umgänglichen Eindruck. Kurze Zeit später rief ich bei ihr an, trug ihr meinen Interviewwunsch vor und holte mir prompt eine Absage ein. Da sie einen Internetauftritt habe, bestehe derzeit kein weiteres Interesse an Öffentlichkeitsarbeit. Was ich persönlich bedauere. Was führte die Amerikanerin nach Duisburg? Wie ist ihr Zugang zur Kunst? Wie beurteilt sie die lokale Kunstszene? Wieviel freie Kunst, wieviel städtische Kulturförderung brauchen wir? Dies sind die Themen, über die ich gerne mit ihr gesprochen hätte. So bleibt mir eben nur der Verweis auf die Internetpräsenz.
Dort stellt Frau Wolf ihr Kunst vor, indem sie Bilder davon einstellt. "Barbara Wolfs Arbeit reflektiert die kulturelle Farbigkeit ihrer Lebensabschnitte, einem genuin amerikanischen Unterwegssein, das sie über viele Zwischenstationen ins Ruhrgebiet führte. Das flüchtige Medium Aquarell sichert Spuren.
Am Anfang des Arbeitsprozesses steht bei der Künstlerin ein starker, farblicher Impuls, der sich zu einer Form verdichtet. Abstrakte, ruhige Kompositionen setzen meditative Prozesse in Gang. In Zeiten visuellen Overkills bieten sie eine Chance zum langsamen Sehen. Strenge, architektonisch angelegte Strukturen gliedern kraftvolle Farbfelder. Labyrinthartige Gebilde oder rhythmische Reihungen definieren das Gerüst; die Pigmente beschreiben den Körper. So entsteht eine Spannung zwischen Farbe und Form. Letztere bildet den Ordnungsrahmen, die Farbigkeit dagegen strotzt von einer ihr innewohnenden Sprengkraft, sie ist das emotionale, spirituelle Momentum. Im Zusammenspiel bewirken beiden Elemente einen sinnlichen Minimalismus. Malewitschs Schwarzes Quadrat trägt Früchte.
In zahlreichen Lasuren wird Aquarellfarbe auf Büttenkarton, Holz oder Leinwand in übereinander liegende Schichten verdichtet, bis sie eine ungewöhnliche Intensität erreicht. Im Gegensatz zu Öl- oder Acrylfarben sind Aquarellfarben in ihrer Handhabung vergleichsweise schwierig, da sie nahezu irreversible Resultate zeitigen, Korrekturen verweigern und eine Eigendynamik in sich bergen. Dennoch ist es die inhärente Transparenz des Materials das Licht durchdringt die Lasuren und wird vom weißen Untergrund reflektiert die eine Malfläche auf einzigartige Weise zum Leuchten bringt. Ein traditionelles Medium wird neu ausgelotet. Die überlagerten, transparenten Schichten entwickeln eine dichte Farbigkeit, die auf den Betrachter eine Sogwirkung ausübt. Nie geht es nur um die bloße optische Chromatik sondern auch um die Ergründung der Farben, das Aufdecken der Schichten eine zutiefst sensibilisierende Erfahrung.
Oft wird das Büttenpapier perforiert, um eine zweite Ebene freizulegen. Einzelne Kartons werden durch Schnitte und Faltungen dreidimensional, bei anderen Arbeiten wird die Fläche selbst durch Papier und Pigment plastisch moduliert. In den Arbeiten aus jüngerer Zeit tauchen kartographisch anmutende, fragmentierte und neu geordnete Landschaften auf, die aber auch eine phantasieanregende Körperlichkeit in sich tragen. Eine haptische, malerische Sinnlichkeit deutet auf eine Bilderwelt, derer man nicht habhaft werden kann, die aber neugierig macht. So erahnt man Stimmungen oder Assoziationen. Die Titel ergänzen das erzählerische Moment. Bei einer abstrakten Komposition kann der Betrachter nicht auf eine vertraute Lesart zurückgreifen, er muss sich auf sein Empfinden verlassen, und sich -derart angeregt- auf eine Reise in sich selbst begeben," beantwortet sie dort auch gleich meine Frage nach ihrem Zugang zur Kunst. Andreas Rüdig

Klavierbauerin Friederike Huft
Sie ist Künstlerin. Doch da man davon oft genug nicht leben kann, hat sie einen ganz soliden Beruf erlernt: Friederike Huft ist gelernte Klavierbauerin.
1966 in Gelsenkirchen geboren, zeigte sich ihr zeichnerisches Talent schon schnell. "Ich bin damals auf das Heinrich-Heine-Gymnasium in Rheinhausen gegangen. Mein Kunstlehrer dort hieß Volkram Anton Scharf. Er hat begabte Schüler zu sich nach Hause eingeladen und ihnen Privatunterricht gegeben. Er ist inzwischen leider verstorben."
Das war in den Jahren 1980 bis 1984. In der Zeit von 1990 bis 2005 setzte sie ihr künstlerisches Studium an verschiedenen Stationen fort. "Mein Sujet ist die klassische Zeichnung und das geklebte Objekt," beschreibt die sympathische Dame ihren heutigen Arbeitsschwerpunkt. "Es ist allerdings schwierig, nur von der Kunst alleine leben zu wollen. Daher auch mein zweites Standbein als Klavierbauerein." Gibt man ihren Namen ins Internet ein, taucht dementsprechend auch erst einmal der Hinweis auf die Klavierbauerin auf.
Und wie schätzt sie die künstlerische Situation bei uns in Duisburg ein? Immerhin sind mit Düsseldorf und Essen zwei Konkurrenzstädte sehr nahe gelegen. "Bei uns in Duisburg tut sich auch was," betont Huft. Es gibt nicht nur die altbewährten Gesichter. Im Nachwuchs steckt großes Potential. Sobald der Generationswechsel abgeschlossen ist, wird das auch in der Öffentlichkeit sichtbar sein."
Frau Huft kann auf eine jahrelange Ausstellungserfahrung in verschiedenen Orten zurückgreifen. Muss ich da wirklich noch erzählen, dass Frau Huft bei der Jahresausstellung der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler 2009 im Lehmbruck-Museum vertreten ist? Andreas Rüdig

Beginn der Interkulturellen Wochen Duisburg 2009 – „Stark durch Vielfalt“

DUISBURG, 17. September 2009 - Am Dienstag, den 23. September 2009, beginnen in die diesjährigen Interkulturellen Wochen Duisburg, in deren Rahmen bis zum 04. Oktober über 50 Veranstaltungen, Begegnungsprojekte, Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Konzerte, Vorträge, Feste, Bildungsveranstaltungen und Mitmachaktionen stattfinden werden.
Neu ist in diesem Jahr das darüber hinaus gehende Begleitprogramm, dessen Aktivitäten und Angebote rund um die Interkulturellen Wochen Duisburg 2009 stattfinden. „Stark durch Vielfalt“ – so lautet erneut unser Leitsatz. Wir begreifen die Vielzahl an
Menschen, Herkünften und Lebensbildern in unserer Stadt als ein vielschichtiges Puzzle, das es zusammenzusetzen gilt. Sinnbildlich dafür steht das Logo der Interkulturellen Wochen Duisburg. Das mehrfarbige Puzzleteil symbolisiert die Herausforderung, unsere Stadtgesellschaft gemeinsam mit zu gestalten, ohne dabei die eigenen Wurzeln und individuellen Biographien verleugnen oder abschneiden zu müssen. Dennoch bedeutet Stillstand einen Rückschritt. Eine These, die auch für die Interkulturellen Wochen gilt. Genau aus diesem Grund hat sich die Veranstaltergemeinschaft der Interkulturellen Wochen Duisburg 2009 für einige Neuerungen entschieden, frei nach dem Prinzip „Gutes bleibt gut – und wird dennoch besser“. Und damit ist nicht primär das modifizierte Logo gemeint.
Michael Rubinstein, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen und wie im vergangenen Jahr Federführer der Interkulturellen Wochen Duisburg, umschreibt dies so: „Seit den Anfängen dieser Veranstaltung, in denen es um fröhliche Begegnungen vor dem Hintergrund der multikulturellen Biographien der Ausrichter und teilnehmenden Bevölkerung ging, hat sich Einiges in unserer gemeinsamen Entwicklung getan. Heute verstehen wir Organisatoren Interkulturalität als Begegnung im Diskurs miteinander, von gegenseitigem Respekt geprägt, aber durchaus in dem Bewusstsein, dass es Unterschiede gibt und unterschiedliche Ansichten nicht immer zusammenzubringen sind.
Diese Ambivalenz möchten wir nutzen, um miteinander neue Denkanstöße in Gang zu setzen.“.

2009 sind es wieder die Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen, Stadt Duisburg, Caritas Duisburg, Diakonie Duisburg, IG Metall/DGB, Der Paritätische Wohlfahrtsverband LV NRW - Kreisgruppe Duisburg, das Deutsche Rote Kreuz – Kreisverband Duisburg, die AWO Integrations gGmbH, der DITIB Stadtverband Duisburg sowie die Alevitische Gemeinde Duisburg-Rheinhausen, die das abwechslungsreiche Programm initiiert und koordiniert haben sowie für die Durchführung verantwortlich sind. Die Federführung hat erneut die Jüdische Gemeinde übernommen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben unseren Blick für den Bedarf an stadtteilorientierten Veranstaltungen geschärft. Mit der EG DU konnte dafür ein Partner gewonnen werden, der bei unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern vor Ort ansässig ist und vor Ort seine interkulturellen Angebote präsentiert. „Näher herankommen an die Menschen, mehr Menschen erreichen – das ist unser erklärtes Ziel in diesem Jahr.“ – so Michael Rubinstein.
Im Zeitalter zunehmender Technisierung haben sich die Organisatoren dazu entschlossen, erstmalig das detaillierte Gesamtprogramm ausschließlich online zu veröffentlichen. Ergänzend dazu enthält ein Leporello alle wichtigen Informationen in Kurzform. Mit einer Auflage von 12.000 Stück wird dieser derzeit verteilt. Die Homepage mit dem Gesamtprogramm ist unter www.ikw-duisburg2009.de zu finden Die allgemein wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind nicht spurlos an den Interkulturellen Wochen Duisburg 2009 vorbei gegangen. Auch für uns wird es zunehmend schwieriger, finanzstarke Partner zu finden. Umso mehr gilt der Dank der Organisatoren den diesjährigen Partnern und Sponsoren des Projekts: „Weißt Du, wer ich bin?“, dem Evangelischen Kirchenkreis Duisburg, den Stadtwerken Duisburg, dem G&A Service, L’Atelier Froehlich, webcom.pro, Vollton & Licht, der Sparkasse Duisburg sowie immovents.de.
Die Veranstaltergemeinschaft hofft, auch in diesem Jahr viele Duisburgerinnen und Duisburger mit ihrem Programmangebot anzusprechen, um sowohl im Dialog als auch durch konstruktive Diskussion neue Anregungen für ein fortwährendes, harmonisches Miteinander zu schaffen.
Vom friedlichen Nebeneinander zum echten Miteinander?!
Podiumsdiskussion über den Einfluss der Religionen auf unsere Stadtgesellschaft Mittwoch, 23.09.2009 19.00 Uhr Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg Johannes-Corputius-Platz 1, Duisburg-Mitte Die Interkulturellen Wochen Duisburg 2009 beginnen aus aktuellem Anlass mit einer Podiumsdiskussion zu der Frage, wie weit die in unserer Stadt bestehenden Religionsgemeinschaften unsere Gesellschaft beeinflussen. Tragen sie, wie stets betont, zu einem verstärkten Miteinander bei oder handelt es sich eher um einen Dialog, der an der Oberfläche bleibt? Ausdrücklich geht es dabei nicht um religiöse Themen. Die PodiumsteilnehmerInnen diskutieren stattdessen über Chancen und Fallstricke im Umgang
miteinander, sowie über deren Auswirkungen auf unser Zusammenleben. Für das Publikum besteht die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen.

Fest der Kulturen: Straßenfest anlässlich der Interkulturellen Wochen Duisburg 2009
Freitag, 02.10.2009 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr Königstraße, Duisburg-Stadtmitte
Die Interkulturellen Wochen Duisburg 2009 setzen die Tradition ihres eigenen Straßenfestes fort. Das Fest der Kulturen im Herzen der Stadt findet erneut auf der Königstraße statt. Geboten werden ab dem frühen Nachmittag zahlreiche Informations- und Unterhaltungsstände sowie ein interkulturelles Bühnenprogramm. Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz – ganz unter dem Motto „Die ganze Welt is(s)t in einem Zelt!“

Dr. Jan-Peter Barbian ist „Librarian in residence“ in New York

DUISBURG, 14. September 2009 - Mit einem Stipendium des Goethe-Instituts fliegt Dr. Jan-Pieter, Direktor der Stadtbibliothek Duisburg, am 16. September nach New York. Als „Librarian in residence“ wird er sich vor Ort mit dem Thema des privaten Sponsoring für Bibliotheken beschäftigen. Das Goethe-Institut New York hatte das Stipendium im Frühjahr 2009 ausgeschrieben und aus 26 Bewerbern aus ganz Deutschland zwei Stipendiaten ausgewählt.

Während seines dreiwöchigen Aufenthalts wird Barbian Gespräche in den Public Libraries New York, Brooklyn, Queens und in der Zweigstelle Bronx, beim Metroplitan New York Library Council, in der Columbia und in der New York University, im Museum of Modern Art, im Metropolitan Museum of Art und bei der New York Library Association in Albany führen. Am 21. September informiert er an einer New Yorker Bibliothekarsschule über die Ausbildung von Bibliothekaren in Deutschland. Im Leo Baeck Institute findet am 24. September eine Veranstaltung statt, bei der Bibliotheksfachmann und Historiker über das Thema „After the book-burnings. Publishing in Hitler’s Germany“ referieren wird. Es liegen bereits mehr als 100 Anmeldungen für den Vortrag vor, den Prof. Dr. Paul North von der Yale University moderieren wird.
Zum Abschluss des Aufenthalts stehen vom 5. bis 8. Oktober Gespräche in Washington bei der American Library Association und in der Library of Congress an. Über seine Erfahrungen wird Barbian während seines Aufenthalts einen web-blog schreiben, der regelmäßig auf der website des Goethe-Instituts New York unter http://blog.goethe.de/librarian veröffentlicht wird.

"Meer und noch mehr"  - "Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut"

"Meer und noch mehr"
DUISBURG, 11. September 2009 - So heißt eine Ausstellung von Marion Leineweber, die zu den gewohnten Öffnungszeiten in der Bezirksbibliothek Buchholz zu sehen ist. Die freischaffende Künstlerin aus dem Duisburger Süden zeigt dort rund 20 Bilder.
"Ich bin 53 Jahre alt, verheiratet und habe 4 erwachsene Kinder sowie in Enkelkind. Von Beruf bin ich Erzieherin, habe aber nach der Geburt unseres zweiten Kindes nur noch ehrenamtliche Tätigkeiten ausgeübt, natürlich passender weise mit Kindern und Jugendlichen jeder Altersstufe. Inzwischen haben diese fast den Umfang einer beruflichen Arbeit angenommen... Für diese vielfältigen Aufgaben konnte ich mein zeichnerisches Talent stets gut gebrauchen und so sind unzählige Mal- und Bastelvorlagen, Plakate, großformatige Bilder zu Geschichte, Illustrationen und vieles mehr entstanden. 2006 habe ich die Farben für mich entdeckt - vorher hatte ich hauptsächlich gezeichnet. Seit Januar 2007 nehme ich Unterricht in der Malerei mit Acrylfarben. Ende 2007 bis Sommer 2008 folgte ein Aquarellkurs," stellt sich die Künstlerin vor, die seit 2007 immer wieder in Ausstellungen vertreten ist.

"Das Meer ist faszinieren, überwältigend, traumhaft schön, herausfordern, furchterregend gefährlich, sich stets verändernd und die Menschen in seiner Nähe ebenfalls in den Wandel einbeziehend. Dieser Faszination konnte ich mich nicht mehr entziehen. Ich wollte es auch nicht, seit wir als Familie Urlaub an der Ostsee gemacht hatten. Das ist weit mehr als 20 Jahre her. Seitdem verging aber kaum ein Jahr ohne Urlaub an irgendeiner Meeresküste," blickt Leineweber zurück. "Meine intensivste Bekanntschaft mit der Nordsee machte ich auf Juist. Ich hatte drei Wochen Zeit und Gelegenheit, die Gegenwart der See auf mich einwirken zu lassen. Und das lässt einen nicht mehr los. Da sich mein Alltag aber hauptsächlich in Duisburg abspielt, versuche ich, wenigstens durch Bilder ein wenig mehr über den Tellerrand zu blicken."

"Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut"
Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Oktober zu sehen. Wer gerade in der Stadtbibliothek etwas zu erledigen hat, sollte sich schon die Zeit nehmen, einen Blick auf die Gemälde zu werfen. Es lohnt sich.
"Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut" Geschichten vom Essen ist der Jour Fix überschrieben, das am Donnerstag, dem 10. September 2009 um 17 Uhr im Vortragssaal der innerstädtischen Volkshochschule stattfindet. Ursula Jung und Jörg Mascherrek heißen die Referenten. Sie stellen unterhaltsame Texte rund um das Essen vor. Autoren wie Heinrich Heine (aus dessen "Deutschland - ein Wintermärchen stammt auch der Titel der Veranstaltung), Wilhelm Busch, Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz sind hier genauso vertreten wie viele andere mir unbekannte Autoren. Die Veranstaltung ist der zweite Jour Fixe im Herbstsemester 2009 der Duisburger Volkshochschule. Sie ist gut besucht. Wie gewohnt sind vor allem ältere Damen gekommen.

Gerhard Hoehme: die unruhe wächst; DuMont Buchverlag Köln 2009; 240 Seiten; ISBN: 978-3-8321-9250-1
Hier liegt der Katalog zu der Ausstellung vor, die das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, das museum kunst palast und das Wilhelm Lehmbruck Museum zeitgleich anlässlich des 20. Todestages des Künstlers zeigen. Wie es sich für einen Ausstellungskatalog gehört, zeigt er die ausgestellten Kunstwerke. Doch Vorsicht! Der Textteil ist weit umfangreicher. Er ist in deutscher und englischer Sprache verfaßt; die jeweiligen Texte sollen Hoehme als Persönlichkeit und als Künstler vorstellen. Eine Biographie und Bibliographie Hoehmes ist hier genauso anzutreffen wie die Ausstellungskonzeption der drei beteiligten Museen oder ein Interview Walter Smerlings mit dem Künster Neo Rauch zum Thema "Informel".
Ich persönlich lerne Hoehme erst durch die Ausstellung kennen. Da ist es schon interessant, Person und Künstler Gerhard Hoehme kennenzulernen. Der deutsche Text hätte mir aber gereicht. Vorkenntnisse hinsichtlich Kunstgeschichte und künstlerischem Verständnis sind hier schon von Nöten. Wer mit Begriffen wie "Informel" oder "Kunstakademie Düsseldorf" nichts anfangen kann, wird mit der Lektüre schnell überfordert sein.
Ein Besuch im Museum Küppersmühle lohnt sich auf jeden Fall. Hier wird die Hoehme`sche Kunst angemessen präsentiert. Der Besuch des Lehmbruck-Museums und des museum kunst palast lohnt sich eigentlich nur dann, wenn man sich auch die anderen dortigen Ausstellungen anschaut. Hoehme wird hier zu sehr auf seine zeichnerische und druckgraphische Arbeit reduziert. Es begrüßenswert es auch ist, dass Kunst museums- und städteübergreifend präsentiert wird, so sollte doch darauf geachtet werden, daß die jeweilige Kunst inhaltlich und formal gleichrangig gezeigt wird.

Ausstellung Museum Küppersmühle

DUISBURG, 11. September 2009 - Vom 13. September 2009 bis zum 10. Januar 2010 zeigt das Museum Küppersmühle zu den gewohnten Öffnungszeiten eine umfangreiche Werkschau von Gerhard Hoehme (1920 - 1989). Die faßt Bilder, Objekte und Plastiken aus den Jahren 1955 - 1989 zusammen. Die Ausstellung ist Bestandteil einer Ausstellungskooperation mit dem Wilhelm Lehmbruck Museum und dem Düsseldorfer museum kunst palast. Unter dem gemeinsamen Titel "die Unruhe wächst" präsentieren die drei Museen das breite Spektrum des künstlerischen Schaffens Hoehmes.
Das Museum Küppersmühle möchte mit der rückschauend angelegten Werkschau Einblick geben in die wesentlichen Schaffensprozesse des Künstlers. Das Lehmbruck Museum zeigt bildplastische Werke aus seinem eigenen Besitz und das museum kunst palast zeigt Arbeiten auf Papier. "Die Kunststiftung des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglichte uns die Ausstellungu. Auch Neuss würdigt seinem berühmten Einwohner mit einer eigenen Ausstellung in der Alten Post. Es ist Zeit, Hoehme wiederzuentdecken. Schließlich wurden Abstraktion und Informel auf der documenta II zur "Weltsprache" erhoben. Viele Werke Hoehmes lagern im Düsseldorfer museum kunst palast. Hoehme präsentiert nicht nur das informel; er sprengt und treibt es in den dreidimensionalen Raum. Hans-Heinrich Große-Brockhoff ist nicht nur Kulturstaatssekretär; er ist auch Vorsitzender der Hoehme-Stiftung. Er war begeistert, als wir anfragten, ob er es sich vorstellen könnte, eine Hoehme-Ausstellung zu unterstützen. Er sagte seine Hilfe gerne zu," berichtet Walter Smerling, Direktor des Museums Küppersmühle.
"die Unruhe wächst" ist der Titel eines Bildes von Gerhard Hoehme aus dem Jahre 1963 und beschreibt auch das Wesen des Künstlers. Das Museum Küppersmühle zeigt eine Auswahl von rund 70 Werken aus allen entscheidenden Werkphasen der Jahre 1955 bis 1989: Gemälde, Materialbilder, Objektkästen, didaktische Zeichnungen, Plastiken und rauminstallative Arbeiten aus öffentlichen und privaten Sammlungen. Dabei stammen zwei größere Sammlungen aus der im MKM präsentierten Sammlung Ströher, die umfangreiche Hoehme-Bestände besitzt, sowie aus der im museum kunst palast ansässigen Gerhard und Margarete Hoehme - Stiftung.
Hoehmes frühes Werk wird im Museum Küppersmühle chronologisch präsentiert. Die Ausstellung beginnt mit den informellen Gemälden der 1950e Jahre. Mit Peter Brüning, Winfried Gaul, O. K. Götz, Bernard Schultze, Emil Schumacher, Fred Thieler und anderen war Hoehme in de n1950er und frühen 1960er Jahren einer der Protagonisten des deutschen Informel. Auf der documenta II im Jahre 1959 nutzte er die Gelegenheit, seine Arbeiten in einem internationalen Kontext zu zeigen. Die Ausstellung im MKM belegt nach eigenen Angaben, dass Hoehme dem Informel schon Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre wichtige neue Impulse vermittelte: Er erforschte die materielle Beschaffenheit seiner Malmittel und verließ das traditionelle Format des Tafelbilds.
Der zentrale Ausstellungssaal zeigt den experimentellen Hoehme mit Werken aus über zwei Jahrzehnten (1960er - 1980er Jahre). Die Chronologie ist in diesem Ausstellungsbereich aufgebrochen. So sollen Verbindungen zwischen den einzelnen Werkphasen hergestellt werden. In weiteren Ausstellungsräumenmwerden Hoehmes Schnittmuster- und Materialkästen sowie bildplastische Werke, nämlich Hänge- und Bodenplastiken, gezeigt.
Vor dem Hintergrund des Zeitgeistes der 1980er Jahre (Stichworte sind "Hunger nach Bildern", junge "wilde Malerei") wird deutlich, daß Hoehme seine Konzepte über die Jahre weiterentwickelt und mit neuer Expressivität aufgeladen hat. Ein eigener Dokumentationsraum zeigt pädagogische Zeichnungen des Künstlers und informiert über Hoehme als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Sigmar Polke und Chris Reinecke gehörten dort zu seinen Studenten. Hoehmes experimentelle Zeit deckt sich unter zeitlichen Gesichtspunkten mit seiner Lehrtätigkeit an der Akademie, die er von 1960 bis 1984 ausübte. Kulisse ist hier der Düsseldorfer Akademiestreit um Joseph Beuys, der 1968 auf dem Höhepunkt der Studentenrevolte einsetzte.
Die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum zeigt in den Sammlungsräumen der Großen Glashalle 20 Werke aus eigenem Bestand. Bildplastische Arbeiten der Jahre 1957 bis 1974, dazugehörige Skizzen sowie Bilder, Zeichnungen und Druckgraphiken sollen Einblicke in das bildplastische Werk des Künstlers geben. Mehr als 25 Jahre nach der Ausstellung "Schnüre, die Gerhard Hoehme 1972 ebenfalls in der Glashalle des Lehmbruck - Museums zeigte, wird der überwiegende Teil des Sammlungsbestandes erstmals wieder zusammenhängend gezeigt.
Der Bestand im Lehmbruck Museum kann nach eigenen Angaben das künstlerische Konzept und den damit verbundenen Arbeitsprozess des Künstlers veranschaulichen. Das Museum besitzt heute sechs dreidimensionale Wand- bzw. Bodenarbeiten: das zusammengehörige Ensemble "SŽamje", "Raumbeule" und "Farbpfahl", alle aus dem Jahre 1957, "Farbgezeiten II" aus dem Jahre 1974, sowie "Zeitumkehr" und "Loreley I", die 1972 eigens für die Ausstellung des Künstlers im Lehmbruck Museum entstanden.
Das museum kunst palast ist SItz der Gerhard und Margarete Hoehme - Stiftung. Es präsentiert rund 80 Papierarbeiten aus dem Stiftungsbestand sowie Zeichnungen und Druckgraphik aus der eigenen Sammlung. Die Düsseldorfer Sammlung präsentiert einen zeichnerischen Kosmos, der mit Konzentration auf Arbeiten aus den 1950er bis 1980er Jahren veranschaulichen soll, wie Hoehme informelle Bildkonzepte weiterentwickelte, sich daraus löste und ganz eigene, experimentelle Wege beschritt. Aktueller Anlaß des Kooperationsprojekts in Düsseldorf und Duisburg ist das 20. Todesjahr des 1989 in Neuss verstorbenen Künstlers, aber auch das 50. Jubiläum der documenta II.
"`Es ist schon alles gesagt, aber nicht zu allem.Ž So lautet mein Motto. Ich komme von auswärts, nämlich aus der Schweiz, also spät zu Hoehme. Hoehme hat viel gemacht. Er war sehr experimentiertfreudig. Wenn man Hoehme irgendwo festnageln möchte, ist er im Informel noch am besten, Hoehme ist ein deutsches Phänomen," berichtet Beat Wismer, Direktor des museums kunst palast.

"Love and Death" - (überdachtes) Openair Konzert mit Iggy Pop

DUISBURG, 10. September 2009 - "Love and Death" - (überdachtes) Openair Konzert mit Iggy Pop, Tine Kindermann, Marc Ribot & FriendsIm Rahmen der Ruhrtriennale findet am 11. und 12. September in der Gießhalle im Landschaftspark Das Logo von Century of SongDuisburg-Nord ein Konzert "zwischen fiebriger und lichter Direktheit, zwischen Liebe und Tod" statt.
Er hebelt die pathetischen Gesten der Rockmusik aus, mit Authentizität, tiefer Stimme und nacktem Oberkörper. Iggy Pop - er ist der animalische Theatraliker des Pop, nicht im Sinne der kühl kalkulierten Inszenierungen eines David Bowie (der ihn übrigens immer wieder produzierte). Iggy Pop arbeitet sich mit seinen Songs und Shows auf den Spuren der großen Schmerzensmänner der Kunst ab, von Antonin Artaud bis Rudolf Schwarzkogler - auch in diesem Sinne kann man ihn getrost als einen Miterfinder des Punk bezeichnen.

Seine Songs sind wie sein Auftritt - immer grundiert von einem direkten, aggressiv dunklen Witz. Der drahtige Performer spielt nicht nur als faszinierender Frontman seiner Band The Stooges, Iggy Pop gehört auch seit vielen Jahren zu den gefragtesten Filmschauspielern unter den Musikern des Rock. Im Mai 2009 veröffentlichte Iggy Pop Préliminaires, ein eher leises, vom Jazz und Michel Houellebecqs Roman La possibilité d'une île beeinflusstes Album.
Schamlos schön nannte sie ihre erste Platte mit deutschen Volksliedern aus fünf Jahrhunderten. Die in New York lebende Tine Kindermann hat ihre Wurzeln in der bildenden Kunst und lässt sich in ihrer Malerei oft genug von deutschen Märchensammlungen der Romantik inspirieren. Ihre Ausgrabungen sieht sie als Erinnerungen an die Unschuld: »Es sind fast alles eher morbide Lieder, weil ich es schon als Kind immer am schönsten fand, wenn am Ende alle tot waren - die zwei Königskinder, der Wirtin Töchterlein und das Schwesterlein.

 "Eine Amerikanerin in Duisburg" - die Geschichte von Stacey Blatt

DUISBURG, 8. September 2009 -"Ein Amerikaner in Paris" heißt ein Stück von George Gershwin. "Eine Amerikanerin in Duisburg" könnte die Geschichte von Stacey Blatt heißen.
Stacey Blatt wurde 1958 in Los Angeles geboren. Sie studierte am Ney Yorker Bard College; 1979 erhielt sie dort auch ihren "Master of Arts" in Kunstgeschichte. Sie lebte 17 Jahre in New York City. 1994 kam sie dann nach Deutschland. Seit dem Jahre 2000 lebt und arbeitet sie als Künstlerin in Duisburg. Doch wie kommt man als Amerikanerin überhaupt nach Deutschland. "Das ist ganz einfach. Ich bin mit einem Deutschen verheiratet. Mein Mann arbeitet an der Universität."
"Duisburg ist keine Provinz. Duisburg hat viel zu bieten, auch im Kulturbereich," urteilt die freundliche und umgängliche Frau. "Duisburg darf sich natürlich nicht mit Düsseldorf vergleichen. Düsseldorf ist Landeshauptstadt und natürlich viel reicher. Dortmund und Essen wären da schon eher Vergleichsstädte. Da braucht Duisburg nicht den Vergleich zu scheuen. Duisburg hat schon ein reichhaltiges kulturelles Leben," urteilt die Amerikanerin.
Blatt ist mit dem Objekt "Kreuz Kaiserberg", einem Foto auf Textil, in der aktuellen Ausstellung der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler im Lehmbruck-Museum. "Ich habe zwar meinen Abschluß in Kunstgeschichte gemacht. Da ich iaber mmer schon Kunst gemacht habe, war der Schritt hin zur Künstlerin nicht weit. Textil ist mein bevorzugter Werkstoff. Natürlich verkaufe ich meine Werke auch." Da ist es schon schade, daß sie keine eigene Internetpräsenz hat. Man muß also schon ins Museum, um ihre Werke zu sehen.
Blatt ist aber nicht nur Künstlerin. Im Oktober wird sie auch als Kuratorin in Erscheinung treten. Dann gibt es die Ausstellung "Duisburg an der Wand - Kunst über Duisburg" in der cubus kunsthalle zu sehen. 22 Künstler wie Holger Albertini, Chinmayo, Cornelia Schweinoch-Kröning, Clemens Schülgen, Thomas Seyffert und Andy Hellebrand zeigen Video, Skulptur, Gemälde, Zeichnungen und Fotos. "Wir zeigen ganz persönliche Ansichten," kündigt Blatt an. Die Ausstellung wird bis zum 12. November 2009 zu sehen sein.

Happy Birthday Buddy Holly

Essen/DUISBURG, 7. September 2009 - Auch 50 Jahre nach seinem Tod ist Buddy Hollys Geburtstag ein wichtiges Datum für seine Witwe Maria Elena: „Ich konnte nur einen Geburtstag mit meinem Buddy feiern. Wir hatten damals kein Geld und ich konnte ihm nicht einmal ein kleines Geschenk machen. Seit der Zeit feiere ich seinen Geburtstag immer alleine, ich entzünde eine Kerze und spreche ein Gebet.“ In diesem Jahr allerdings feiert Maria Elena Holly zusammen mit 28 jungen Darstellern des Musicals BUDDY - Die Buddy Holly Story. Die Witwe der Rock’n’Roll-Legende überraschte die Darsteller mit einer großen Geburtstagstorte bei den Proben für das Musical, das am 8. Oktober im Colosseum Theater in Essen
Premiere feiert.
Buddy Holly wurde 1936 als Charles Hardin Holley in Lubbock, Texas, geboren. Schon früh lernte er Violine, Klavier und Gitarre zu spielen. Mit Highschool-Freunden gründete Buddy Holly seine Band The Crickets und fing an, selbst komponierte Stücke im Studio von Norman Petty in Clovis, New Mexico, aufzunehmen. Unter den Songs, die aufgenommen wurden, war auch „That’ll Be The Day“, sein erster kommerzieller Hit. Songs wie „Everyday“, „Peggy Sue“, „Rave On“ oder „Not Fade Away“ machten aus dem einfachen Jungen aus Texas einen weltweit umjubelten Rock’n’Roll-Star, der die Massen elektrisierte. Sein Herz allerdings eroberte Maria Elena Santiago. Für beide war es Liebe auf den ersten Blick. Nach nur fünf
Stunden hielt er um ihre Hand an und heiratete sie zwei Wochen später. 1958 trennte sich Holly von seiner Band The Crickets und ging auf Solotournee mit anderen namhaften Künstlern wie Ritchie Valens und The Big Bopper. Nach dem Konzert am 2. Februar 1959 im Surf Ballroom in Clear Lake, Iowa, charterte Buddy Holly ein Sportflugzeug. Beim Absturz der viersitzigen Beechcraft Bonanza kamen Holly, Valens, Richardson und der Pilot Roger Peterson ums Leben.
BUDDY - Die Buddy Holly Story hat seit 1989 weltweit mehr als 20 Millionen Zuschauer begeistert. Allein während seiner sechsjährigen Spielzeit in Hamburg riss das Musical drei Millionen Zuschauer von den Sitzen. Das Musical von Alan Janes wurde auch international vom Publikum gefeiert, so unter anderem am New Yorker Broadway, am Londoner Westend, in Australien und Kanada. Das Musical erzählt die kurze und packende Lebensgeschichte Buddy Hollys. Seine kompromisslose Leidenschaft für den Rock’n’Roll machte aus dem einfachen Jungen aus Texas einen umjubelten Weltstar. Mit seinem unverwechselbaren Sound schrieb er Musikgeschichte und beeinflusst die Musikwelt bis heute. Rolling Stone Keith Richards
über sein Idol Buddy Holly: „Holly lebt weiter, über die Beatles und über uns. Er steckt in jedem.“ Das Musical zeigt die wichtigsten Stationen auf Buddy Hollys Weg zum Weltruhm: den ersten Auftritt, die bahnbrechenden Studioaufnahmen in Nashville, den großen Triumph im New Yorker Apollo Theatre, die Begegnung mit seiner großen Liebe Maria Elena und seinen tragischen Tod bei einem Flugzeugabsturz auf einer Tour mit Ritchie Valens und The Big Bopper.
Tickets und Informationen unter: Hotline 0 18 05 – 44 44* und www.musicals.de

Buddy Holly-Club Duisburg
N den 60er Jahren wurde in Neudorf der Buddy-Holly-Club gegründet. Der Autor dieser Zeilen war dabei - dies sogar mit einem T-Shirt, auf dem die Mitgliedsnummer (8) prangte. Club-Aufgaben: Alle Platten besorgen (versteht sich von selbst) und alles, was der damalige Printbereich hergab. Dann traf man sich und bewunderte bei entsprechender Musik - z.B. beim Abspielen über ein Grundig TK 23 - zu fachsimpeln oder Mutmaßungen aus der Distanz über das Unglück zum Besten zu geben. Harald Jeschke.

VHS: Gesangsseminar - Jazz-, Blues- und Popgesang

DUISBURG, 2. September 2009 - Die international renommierte Jazzsängerin Judy Rafat vermittelt in einem Gesangsseminar am Samstag, 12. September, 10 bis 17 Uhr, und Sonntag, 13. September, 10 bis 13 Uhr, in der Volkshochschule, Duisburg-Stadtmitte, die Grundlagen der Gesangstechnik. Durch praktische Übungen soll ein „Feeling“ für den Rhythmus erlernt werden. Songs aus dem Jazz-Blues-Bereich werden zunächst in Gruppen und dann einzeln erarbeitet.
Der Umgang mit dem Mikrophon und die Solo-Präsentation vor einer Gruppe wird ebenso gezeigt wie der Gesang eines vierstimmigen A-capella-Stückes, bei dem das Gehör auf die eigene Stimme geschult wird.
Das Teilnahmeentgelt beträgt 60 Euro, eine Ermäßigung ist möglich. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Ein Aufbauseminar wird Mitte November angeboten.

STIFTUNG DKM | SAMMLUNG | GALERIE DKM | MUSEUM DKM | NEUE KUNST | ALTE KUNST
Wechselausstellung im Museum DKM:
"Schachfreunden Brett vorm Kopp" Peter Wyss von Schachclub Chur mit Rahmenprogramm
Am Freitag, dem 4. September 2009, startet die erste Wechselausstellung im Museum DKM. Frank Junicke von den Duisburger "Schachfreunden Brett vorm Kopp" und Peter Wyss von Schachclub Chur liefern sich im dazugehörigen Rahmenprogramm im Foyer ein deutsch-schweizerisches Duell im Schnellschach. Diese Form des Schachspiels zeichnet sich durch eine Zeitkontrolle aus, die beiden Spielern nur 15 bis 60 Minuten Zeit für alle Spielzüge erlaubt. Eine weitere Besonderheit ist der Verzicht auf das Protokollieren der Spielzüge. Mitte der 1980er Jahre wurde diese Form des Schachspiels populär, weil es durch dem Spiel durch die neuen Regeln eine größere Dynamik verleiht.
Die Ausstellung "Schams!Schach!James!" läuft bis zum 1. März 2010. Sie ist zu den gewohnten Öffnungszeiten des Museums zu sehen. "In der Auseinandersetzung mit Marcel Duchamp verwirklicht Hannes Vogel in einer ersten intensiven Phase 1992 Arbeiten mit dem "königlichen Spiel". Auf analytische und spielerische Weise zeigt Vogel mit Hilfe des Schachs komplexe Strukturen auf. Das Motiv des um sein Leben spielenden Königs gegen den Tod - den Teufel in Königsgestalt - greift Vogel auf, um es in zahlreichem Bildvokabular durchzukonjugieren. Sogar in der Fahne seines Heimatortes Schams im schweizerischen Graubünden taucht das Schachbrettmuster auf: rote und weiße Felder in viergeteilter Struktur. Läufer und Türme, Könige und Schachbrettmuster durchziehen Vogels Arbeiten aus unterschiedlichsten Werkzyklen und stellen zahlreiche Verweise zu den Werken von James Joyce, Joseph Beuys, Marcel Duchamp und John Cage her," berichtet die Pressemitteilung. Anlass für die Ausstellung ist der 70. Geburtstag des Künstlers. Neben der oben genannten Ausstellung ist auch die Ausstellung "Linien stiller Schönheit" zu sehen.
"Mit Schams!Schach!Joyce dingt Vogel in die Tiefen des Schamser Bergtals vor, um in der künstlerischen Untersuchung dieses winzigen Kosmos zu allgemeinen Aussagen über die Welt zu kommen. Er sammelt Spuren und Geschichte(n) in seinem unmittelbaren räumlichen Umfeld, befragt und erforscht, verbindet und trennt, bespielt und umspielt diesen Raum. Analytisch und spielerisch zugleich zeigt Vogel mit Hilfe des Schachs komplexe Strukturen auf und nähert sich auf den Spuren von James Joyce unserer Geschichte. Läufer und Türme, Könige und Schachbrettmuster, Figuren aus James Joyces literarischem Werk durchziehen Vogels Arbeiten aus unterschiedlichsten Werkzyklen und stellen zahlreiche Verweise her. In der Auseinandersetzung mit und in der bildlichen Annäherung an die Sprache James Joyces steht Vogel in der künstlerischen Tradition von Beuys, Duchamp und Cage. Bereits im Jahre 2001 realisierte Hannes Vogel mit `WylermeerŽ eine temporäre Arbeit im Rahmen der Ausstellungsreihe `Schweizer Positionen in der Kunst der GegenwartŽ in der Galerie DKM am Innenhafen. Im Museum DKM Vogel mit zwei Arbeiten in der Dauerausstellung vertreten. Der großen Welt, die sich im Museum DKM spiegelt, möchte Hannes Vogel im Zentrum seiner Ausstellung das Büdner Tal gegenüberstellen, in dem sich auch eine ganze Welt. Hannes Vogel lebt und arbeitet in Schams im Turmhaus in Mathon (Schweiz)," verrät mir eine Pressemitteilung.
Hannes Vogel wurde 1938 im schweizerischen Chur geboren, wo er auch aufgewachsen ist. Seine Ausbildung zum Graphiker erfolgte in Chur und Zürich. "Als Autodidakt Künstler geworden, findet er über konkrete Konzepte in der Malerei und fasziniert von der Konzeptkunst in Basel zur Videokunst. Ende der Ž70er sowie in den `80er und `90er Jahren entstehen zahlreiche Videoarbeiten. Gleichzeitig beschäftigt er sich in Zusammenarbeit mit Petruschka Vogel für den öffentlichen Raum," erfahre ich über den Künstler. Seit 1970 st er in Gruppen- und Einzelausstellungen vertreten. Arbeiten im öffentlichen Raum und Publikationen kommen hinzu. Seit 1963 ist er immer wieder mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet worden.
Lohnt sich ein Besuch der Ausstellung? Wer sich für moderne Kunst interessiert, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen. Sollte der Künstler gerade rein zufällig anwesend sein, sollte man ihn auch ansprechen und nach seiner Kunst befragen. Der agile und junggeblieben wirkende Schweizer wird dann sicher gerne Auskunft darüber geben.
"Wir kennen und schätzen uns seit 27 Jahren. Sein runder Geburtstag war ein guter Grund, eine Ausstellung zu seinen Ehren zu organisieren. Das Schams-Tal ist der Mittelpunkt seines Lebens und zu seinem Lebens-Thema geworden," berichtet Klaus Maas vom Duisburger Museum. "Die Kunststiftung NRW engagierte sich finanziell deutlich als Sponsor." Dass aber auch die Kulturförderung des Kantons Graubünden und die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia Sponsorengelder gaben, sei hier auch vermerkt. Eine Sache gefällt mir schon jetzt, nämlich dass es eine Alternative zu dem gewohnten städtischen Kulturprogramm gibt. Andreas Rüdig

Hannes Vogel: Schams! Schach! James! / Schams! Chess!James!; Selbstverlag Duisburg 2009; 206 Seiten; ISBN: 3-9810500-7-X
Hier liegt das dazugehörige Buch zu der Ausstellung im Duisburger Museum DKM vor. Es wurde von dem ausstellenden Künstler geschrieben. Der Ausstellungskatalog im Buchformat stellt die ausgestellten Bilderr in den Vordergrund. Die zu den jeweiligen Bildern gehörigen Texte sind in Deutsch und Englisch verfasst.
Unter optischen Gesichtspunkten ist das Buch sicherlich gelungen. Ob die Texte die gezeigten Bilder, vor allem aber die Vogel`schen Kunst beschreiben und charakterisieren, sollte jeder Leser schon für sich selbst herausfinden.

Neue Spielzeit der Philharmoniker
„Woche des offenen Unterrichts“ bei der Niederrheinische Musik- und Kunstschule
Neue Spielzeit der Philharmoniker
DUISBURG, 31. August 2009 -„In höchsten Tönen“ ist der Besuch von Dr. Alfred Wendel, Intendant der Duisburger Philharmoniker, am Donnerstag, 3. September, um 17 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule auf der Königstraße 47 überschrieben. Im Gespräch mit Jörg Mascherrek von der VHS wird er über die neue Spielzeit der Philharmoniker berichten. Neben den verschiedenen Programmbereichen werden dabei auch außergewöhnliche Gastspiele, neue Instrumente und viele andere interessante Dinge vorgestellt. Soloflötist Stephan Dreizehnter bildet mit zwei weiteren Musikern dazu den entsprechenden Rahmen. Der Eintritt ist frei.

Niederrheinische Musik- und Kunstschule: „Woche des offenen Unterrichts“
„Flöte würde mir gefallen, oder vielleicht doch ein Keyboard? Wie sieht eigentlich ein Fagott aus? Ist mein Sohn nicht zu klein für einen Kontrabass?“ - wenn es darum geht das passende Instrument zu finden, stellen sich Eltern und Kinder nicht selten solche Fragen. Um eine fundierte Wahl zu treffen und um das Leben in einer Musikschule einmal kennen zu lernen, lädt die Niederrheinische Musik- und Kunstschule von Montag, 7. September, bis Freitag, 11. September, in ihr Hauptgebäude auf der Duissernstraße 16 zu einer „Woche des offenen Unterrichts“ ein.
Eine Unterrichtsstunde mitzuerleben ist täglich zwischen 14.30 und 18.30 Uhr möglich, Infos und Beratung für Kinder und Erwachsene gibt es von 15 bis 16 Uhr sowie ein stets wechselndes Live- Musikprogramm jeweils ab 16.30 Uhr. Alle Instrumente können ausprobiert werden und bei Fragen stehen die Fachbereichsleiter für eine individuelle Beratung zur Verfügung.

Lesung mit Wolfgang Hinze fällt aus
Die für Sonntag, 6. September, vorgesehene Lesung des Vereins für Literatur und Kunst „West-Östlicher Divan“ in der Zentralbibliothek fällt aus, da Wolfgang Hinze erkrankt ist. Ein möglicher Ersatztermin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

"Nacht der Architektur"
"Lehmbruck-Werkstatt Bildhauertechniken gestern und heute"

"Lehmbruck-Werkstatt Bildhauertechniken gestern und heute"
DUISBURG, 28. August 2009 - "Lehmbruck-Werkstatt Bildhauertechniken gestern und heute" heißt es vom 30. August 2009 bis 31. Januar 2010 zu den gewohnten Öffnungszeiten im Lehmbruck-Museum.
In der Ausstellungswerkstatt stehen die verschiedenen bildhauerischen Techniken Wilhelm Lehmbrucks im Mittelpunkt. Sie können durch praktisches Modellieren, Abbilden und Gießen nachempfunden werden. Verschiedene museumspädagogische Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen die Vielfalt bildhauerischer Techniken praktisch vor Augen führen.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Hauptwerke des Duisburger Bildhauers Wilhelm Lehmbruck. Sie sind als Skulptur, Modell, Zeichnung oder Fotographie vertreten. Der Rundgang beginnt mit der Gußform der Skulptur "Mutter und Kind", die als Gipsguß aus dem Jahre 1907 fester Bestandteil der Ständigen Ausstellung im Lehmbruck-Trakt ist. In der Ausstellungswerkstatt werden neben Zeichnungen Lehmbrucks sowohl eine Positivform der Skulptur als auch Teile der erhaltenen Negativform mit dem Gußkern und dem Gußmantel gezeigt, die für eine der zwei Abgüsse der Figur verwendet wurde.
Der "Gestürzte" ist ein weiteres Werk Lehmbrucks, dessen Technik, Materialität, Formgebung und Oberflächenbehandlung anschaulich gemacht wird. Die Besucher sind dazu eingeladen, nach der fotographischen Vorlage der Skulptur in Originalgröße an einem Gerüst in Ton zu modellieren.
Im Vorfeld der Ausstellung waren 19 zeitgenössische Künstler aufgerufen, sich mit einem Werk Lehmbrucks, nämlich dem "Kriechenden Kind", auseinanderzusetzen. Das "Kriechende Kind" ist eine kleinformatige Bronzeplastik aus dem Jahre 1910. Die Größe der Skulptur, die der eines "Handschmeichlers" nahe kommt, war dabei ebenso ein möglicher Anknüpfungspunkt für die künstlerische Auseinandersetzung wie das Thema der Bewegung oder das Motiv des Kindes.
Martina Benz, Tobias Brembeck, Franz Burkhardt, Maria Anna Dewes, Ralf Edelmann, Luka Fineisen, Jachym Fleig, Ruth Gilberger, Steffi Guse, Werner Heuser, Stefan Kaminski, Gereon Krebber, Evangelos Koukouwitakis, Ulrike Kätz, Dragan Lovrinovic, Elke Nebel, Andre Schweers, Barbara Wolf und Carl Emanuel Wolff sind die beteiligten Künstler.
In der Werkstatt finden Führungen und Workshops für Gruppen statt. Thema für Schulklassen ist das Lebenswerk Wilhelm Lehmbrucks in Kombination mit der Arbeit in verschiedenen Gußtechniken, wie etwa Gips, Wachs oder Blei. Jeden Sonntag findet in der Werkstatt von 11.30 bis 17 Uhr eine Betreuung für Einzelbesucher statt.

"Nacht der Architektur"

Auch in diesem Jahr laden der Bund deutscher Architekten BDA Rechter Niederrhein und das Lehmbruck Museum zur inzwischen 11. gemeinsamen "Nacht der Architektur" ein. Themenschwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung ist der "Wert des Einfachen": Eine Architektur als Spekulation mit dem Spektakulären, wie sie in den vergangenen Jahren medienwirksam über den Globus verteilt wurde, ist kein ausreichendes Vorbild, wie die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden können. So lautet die einleitende These.
So lädt das Lehmbruck - Museum zu einer Veranstaltung am Samstag, dem 29. August, ein. Die Busexkursion um 16 Uhr Uhr ist schon ausgebucht. "Das zeigt uns, wie sehr sich die Duisburger für das Thema Architektur interessieren," berichtet Alissa Krusch von der Pressestelle des Museums. Wer spontan kommen möchte, kann sich ab 18.30 Uhr auf dem Skulpturenhof einfinden. Es gibt einen Imbiss; das Musikensemble Trio Primo spielt auf. Die eigentliche Begrüßung folgt um 19.30 Uhr (durch Jutta Heinze vom BDA Rechter Niederrhein). Dann folgt ein Vortrag von Prof. Dr. Gert Kähler. In seinem Vortrag wird Kähler, freier Publizist in Hamburg, dem Wert des Einfachen und des Alltäglichen für die Qualität städtischer Gebäude als Lebensraum auf den Grund gehen.
"Die akutelle Finanzkrise ist ein guter Anlass, mal wieder über Architektur und Inhalte nachzudenken. Vorher mußte man immer spektakulärere Bilder bieten, die dann um die Welt gehen. Diese Immobilien-Blase ist geplatzt. Die Architekten müssen sich jetzt wieder auf ihre alltägliche Arbeit konzentrieren. Ein gut aussehendes Haus ist im Prinzip auf Dauer gebaut. Es kann ja auch keinen Hochleistungssport ohne Breitensport geben," ist vom BDA zu hören.