Olympisches Damen-Eishockeyturnier Salt Lake City 2002

 

Alles über die Damen von Salt Lake City 2002

 

Tag

Arena

Team

Team

  Spiel - Erg. - Zuschauer

Sonntag, 17. Februar 2002

Seven Peaks

A3 Russland

B4 China

4:1 (0:1 3:0 1:0) 5719

 

E Center

B3 Deutschland

A4 Kasachstan

4:0 (1:0 3:0 0:0) 7773

Dienstag, 19. Februar 2002

E Center

A1 Kanada

B2 Finnland

7:3 (2:1 0:2 5:0) 7289

 

Seven Peaks

7. Platz China

8. Platz Kasachstan

2:1 n. V. (1:0 0:0 0:1) 5490

 

E Center

B1 USA

A2 Schweden

4:0 (2:0 1:0 1:0) 7738

 

Seven Peaks

5. Platz Russland

6. Platz Deutschland

5:0  (2:0 1:0 2:0) 5781

Donnerstag, 21. Februar 2002

Seven Peaks

Finnland

Schweden

Spiel um Bronze
1:2 (0:2 1:0 0:0) 6298

 

E Center

  USA

   Kanada

Finale  2:3 (0:1 1:2 1:0) 8599

Olympische Rangfolge:

1. Kanada
2. USA
3. Schweden
4. Finnland
5. Russland
6. Deutschland
7. China
8. Kasachstan


 Vorrunde Gruppe A

Montag, 11. Februar 2002

E Center

Kanada

Kasachstan

7:0 7321

Montag, 11. Februar 2002

Seven Peaks

Schweden

Russland

3:2 5241

Mittwoch, 13. Februar 2002

E Center

Russland

Kanada

0:7 8213

Mittwoch, 13. Februar 2002

Seven Peaks

Schweden

Kasachstan

6:0 5349

Freitag, 15. Februar 2002

Seven Peaks

Kasachstan

Russland

1:4 5618

Samstag, 16 Februar 2002

Seven Peaks

Kanada

Schweden

11:0 6306
Pos. Gruppe A Sp. Punkte Tore
1 Kanada 3 6 25:0
2 Schweden 3 4 9:13
3 Russland 3 2 6:11
4 Kasachstan 3 0 1:17

Vorrunde Gruppe B

Dienstag, 12. Februar 2002

E Center

USA

Deutschland

10:0 8504

Dienstag, 12. Februar 2002

Seven Peaks

Finnland

China

4:0 4977

Donnerstag, 14. Februar 2002

Seven Peaks

Finnland

Deutschland

3:1 4769

Donnerstag, 14. Februar 2002

Seven Peaks

China

USA

1:12 6325

Samstag, 16. Februar 2002

E Center

USA

Finnland

5:0 8507

Samstag, 16 Februar 2002

Seven Peaks

Deutschland

China

5:5 5418
Pos. Gruppe B Sp. Punkte Tore
1 USA 3 5 27:1
2 Finnland 3 4 7:6
3 Deutschland 3 1 6:18
4 China 3 1 6:21

 

 

Deutsche Damen nach 0:5-Niederlage gegen Russland auf Olympiarang sechs
Russland - Deutschland 5:0 (2:0, 1:0, 2:0)

Pos

No

Name

Club

Born

Place of Birth

L/R

cm

kg

GP

GA

SOG

SVS%

PIM

GK

13

Stephanie Wartosch-Kürten

TV Kornwestheim

12.11.78

Düsseldorf

L

173

70

105

243

 1 Assist

 

12

GK

22

Esther Thyssen

Grefrather EC

31.07.79

Krefeld

L

168

65

60

51

 

 

0

Pos

No

Name

Club

Born

Place of Birth

L/R

cm

kg

GP

G

A

PT

PIM

LD

8

Nina Ziegenhals

TV Kornwestheim

23.05.82

Bonn

L

166

60

60

0

5

5

40

RD

20

Nina Linde

TV Kornwestheim

10.06.80

München

R

166

64

134

2

11

13

50

LD

23

Sabrina Kruck

SC Riessersee

03.11.81

Starnberg

L

168

65

68

2

6

8

30

RD

25

Sabine Rückauer

TV Kornwestheim

13.04.77

Düsseldorf

R

173

63

113

13

23

36

38

LD

44

Jana Schreckenbach

Mannheimer ERC

08.07.82

Chemnitz

L

172

69

30

0

1

1

18

RD

69

Sandra Kinza

OSC Berlin Schöneberg

01.08.69

Unna

R

182

69

100

6

19

25

72

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

C

9

Raffaela Wolf

University of Maine/USA

20.06.78

Dinslaken

L

170

72

77

26

21

47

14

RW

14

Anja Scheytt

Mannheimer ERC

05.12.80

Mannheim

L

174

70

98

7

8

15

30

C

15

Nina Ritter

SC Riessersee

26.01.81

Hamburg

R

168

62

84

5

5

10

16

C "C"

19

Christina Oswald

SC Riessersee

26.07.73

Garmisch-Partenk.

L

172

75

177

62

48

110

220

RW

24

Stephanie Frühwirt

TV Kornwestheim

22.07.80

Wolfratshausen

L

165

69

122

34

13

47

68

RW

21

Michaela Lanzl

Wanderers Germering

21.02.83

Starnberg

L

157

51

76

28

16

44

26

RW

29

Claudia Grundmann

OSC Berlin Schöneberg

22.04.76

Berlin

L

176

69

88

12

13

25

16

LW "A"

54

Maren Valenti

Mannheimer ERC

15.10.76

Freiburg

L

175

71

153

85

63

148

176

LW

66

Bettina Evers

Telus Lightning/CAN

17.08.81

Hannover

L

167

65

90

16

22

38

20

C "A"

71

Julia Wierscher

EC Bergkamener Bären

10.05.71

Hannover

R

168

65

114

8

8

16

32

LW

81

Maritta Becker

DHC Lyss/SUI

11.03.81

Heilbronn

L

168

70

129

49

41

90

148

LW

90

Franziska Reindl

SC Riessersee

16.09.82

Garmisch-Partenk.

L

168

66

27

0

0

0

14

Deutschland
Torhüter

Stephanie Wartosch-Kürten (106)

 Esther Thyssen (60) 

Verteidigung

Jana Schreckenbach (31/-)

Nina Linde (134/2)

Sabine Rückauer (114/13)

Nina Ziegenhals (60/-) 

Sandra Kinza (100/6)

Sabrina Kruck (68/2)

Angriff

Maritta Becker (129/49)

Christina Oswald (177/62)

Michaela Lanzl (76/28)

Maren Valenti (153/85)

Raffaela Wolf (79/26)

Bettina Evers (90/16)

Stephanie Frühwirt (122/34)

Julia Wierscher (114/8)

Anja Scheytt (98/7)

Franziska Reindl  (27)

Nina Ritter (84/5)

Claudia Grundmann (88/12)

Provo, 19. Februar 2002 - Die favorisierten Russinnen begannen aggressiv und hatten damit sofort Erfolg. Ein Stellungsfehler in der deutschen Abwehr nutzte Tatiana Burina zur frühen 1:0-Führung (4.), wobei der Puck unter Steffi Wartosch-Kürten ins deutsche Tor rutschte. Keiner kümmerte sich in der achten Minute um die frei stehende Torschützin und Tatiana Burina überwand Steffi Wartosch-Kürten zur russischen 2:0-Führung. Erst zum Ende des ersten Drittels kam Deutschland besser ins Spiel.

Es lief zwar kontrollierter bei den deutschen Damen im zweiten Drittel, ein Tor gab es aber wieder nur für den Gegner (34.) zur 3:0-Führung Russlands.

Die Überzahlsituationen brachten nichts, auch nicht eine sehr gute Chance von Michaela Lanzl (36.). Julia Wierscher hatte die junge deutsche Stürmerin mit einem Klasse-Pass auf die Reise geschickt, Michaela Lanzl scheiterte aber an der guten russischen Torfrau.

Zum Beginn des letzten Drittels waren die deutschen Damen etwas aggressiver, das frühe Tor aber gelang wieder dem Gegner, als sich keine deutsche Abwehrspielerin für Ekaterina Smolentseva zuständig fühlte. Die Russin konnte unbehindert das deutsche Tor ansteuern und den Puck unter Steffi Wartosch-Kürten zum 4:0 (41.) einschießen. Es folgte ein Powerplaytor zum 5:0 (46.) Russlands.

Deutschlands Damen kamen nie so richtig ins Spiel, konnten den Gegner in keiner Phase des Spiels unter Druck setzten - ganz im Gegenteil. Aber: Unter dem Strich ist der sechste Platz beim ersten olympischen Auftreten deutscher Damen durchaus als Erfolg zu werten. Sandra Kinza kam in dieser olympischen Abschluss-Partie Deutschlands auf ihren 100. internationalen Einsatz.

Das Team und auch der Bundestrainer waren am Ende ein wenig enttäuscht. Bundestrainer Rainer Nittel.: "Das Team hat sich selbst zu sehr unter Druck gesetzt, kam in den beiden ersten Dritteln nie ins Spiel. Erst im letzten Drittel war die Leistung wieder in Ordnung. Wenn ich den Gesamtverlauf des Turniers betrachte, konnte die Mannschaft nur phasenweise ihre beste Leistung abrufen. Platz sechs ist bei realistischer Betrachtung in Ordnung, gleichwohl hätte auch etwas mehr herausspringen können. Aber das sagt sich auch der WM-Dritte Russland."

Tore:
1:0 (03:24)Tatiana Burina (Ekaterina Pachkevitch)
2:0 (07:41) Tatiana Burina (Zhanna Shchelchkova, Elena Bobrova)

3:0 (33:31) Tatiana Tsareva (Elena Bobrova, Zhanna Shchelchkova/5:4-Überzahl - Strafe Maren Valenti)

4:0 (40:51) Ekaterina Smolentseva
5:0 (45:35) Svetlana Trefilova /5:4-Überzahlspiel - Strafe Michaela Lanzl)

Schussstatistik: Russland 42 (16/9/17)  -  Deutschland 25 (8/710)

Strafen: Russland  12 (Olga Savenkova 4, 2 Bankstrafe, Svetlana Trefilova, Maria Barykina, Elena Bobrova je 2) - Deutschland 12 (Sandra Kinza, Maritta Becker, Maren Valenti, Michaela Lanzl, Claudia Grundmann, Sabrina Kruck je 2)
Schiedsrichterin: Anne Haanpaa

Zuschauer: 5781

 

4:0-Sieg gegen Kasachstan - Deutschlands Damen am Ende ohne Probleme zum ersten olympischen Sieg
Russland Gegner im Spiel um 5. Rang

Deutschland - Kasachstan 4:0 (1:0, 3:0, 0:0)

Salt Lake City, 18. Februar 2002 - Die Damen aus Kasachstan bestimmten das Geschehen im ersten Drittel (Schussstatistik 5:1) - das Tor machten aber die deutschen Damen. Das starke Angriffstrio Michaela Lanzl, Christina Oswald und Maritta Becker wird zum Erfolgsgaranten des Teams. Wie schon beim 5:5-Remis gegen China kamen von dieser Angriffsreihe erstens viele Impulse mit gehörigem Druck nach vorn und zweitens auch Tore. Einen harten Schuss von Christina Oswald konnte  Kasachstans Torhüterin nicht festhalten, den Abpraller verwandelte Michaela Lanzl zur 1:0-Führung Deutschlands.

Und auch die vierte Reihe hatte ihr Erfolgserlebnis, als Claudia Grundmann nach guter Vorarbeit von naj Scheytt den Abpraller zum 2:0 (23.) einschießen konnte. Von der Strafbank kommend machte dann Marita Becker in Unterzahl ganz cool das 3:0 für Deutschland.

Das 4:0 war eigentlich ein Eigentor der gegnerischen Torhüterin und es war auch Nina Ziegenhals, der der Treffer gehörte, aber offiziell konnte Maritta Becker den Treffer verbuchen. Dem Team war es egal, der erste Sieg und dazu noch ohne Gegentor konnte eingefahren werden - das war war wichtig. Nun kann das vor dem Turnier anvisierte realistische Ziel Platz fünf erreichen zu können, im Spiel gegen die Russinnen am Dienstag umgesetzt werden.

Bundestrainer Rainer Nittel: "Ich bin nach unserem ersten olympischen Sieg besonders stolz auf die Mannschaft, da wir keine Zeit zur Regeneration hatten. Der Gegner war am Anfang zwar optisch überlegen, wir haben aber unsere Konter nutzen können und uns durch einige ruppige Aktionen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Jetzt können wir im Spiel um Platz fünf nur einen obendrauf setzten, da Russland als WM-Dritter klare Favorit ist. Jetzt ist erst einmal ein Tag Entspannung angesagt, wird das Team erst einmal so richtig andere Olympialuft schnuppern."

Tore:
1:0 (15:27) Michaela Lanzl (Cristina Oswald, Maritta Becker)

2:0 (22:21) Claudia Grundmann (Anja Scheytt)
3:0 (24:49) Maritta Becker/4:5-Unterzahl bei Strafe Nina Ziegenhals)

4:0 (35:50) Maritta Becker (Nina Ziegenhals, Michaela Lanzl/5:4-Überzahlspiel - Strafe Nadezhda Losyeva)

Schussstatistik: Deutschland 21 (5/9/7)-  Kasachstan 26 (11/9/6)

Strafen: Deutschland 16 (Stephanie Frühwirt 4, Michaela Lanzl, Jana Schreckenbach, Maritta Becker, Nina Ziegenhals, Franziska Reindl, Raffaela Wolf - je 2) -  Kasachstan 10 (Olga Kryokova 2+2, Viktoriya Adyyeva, Nadezhda Losyeva, Dinara Dikambajeva je 2)

Schiedsrichterin: Krista Knight
Zuschauer: 7773

Dritter Rang für deutsche Damen - 2:5-Rückstand gegen China noch zum 5:5-Remis umgebogen und nun gegen Kasachstan

Deutschland - China 5:5 (1:1, 1:4, 3:0)

Provo,16. Februar 2002 - "Wir wollen unbedingt den ersten Sieg", verkündete Bundestrainer Rainer Nittel die Zielsetzung seines Teams vor dem Spiel gegen die Chinesinnen. Die Reihe blieben diesmal unverändert, lediglich Esther Thyssen begann im deutsche Tor.

Es begann verheißungsvoll für die deutsche Damen. Maren Valenti passte von Linksaußen vor das Tor und Nina Ritter konnte ins kurze Eck zum 1:0 (2.) für Deutschland an der chinesischen Torfrau vorbei einschießen. Es war die erste Aktion in diesem Spiel auf das gegnerische Tor.

Es folgte ein Schuss (4) von Anja Scheytt, der an das Gestänge des gegnerischen Tores prallte, aber auch das Gegentor zum 1:1 (6.) Die Zurodung in der deutschen Abwehr stimmte nicht und zwei Chinesinnen standen urplötzlich frei vor Esther Thyssen, wobei Sun Esther Thyssen im deutschen Tor keine Chance ließ. Dann wurde es oft genug zu brenzlig vor dem deutschen Tor, hatten die Chinesinnen nach einigen individuellen Fehlern der deutschen Damen oft genug neue Gelegenheiten, aber Esther Thyssen bewahrte Deutschland vor einem weiteren Gegentreffer.

Der fiel im zweiten Drittel - ausgerechnet als Deutschland zuvor viel Druck gemacht hatte. In der 35. Minute schoss Ma Xiaijong durch die Beine von Esther Thyssen zum 2:1-Führungstrefer und 32 Sekunden später gar das 1:3 durch Rui Sun. Bundestrainer Rainer Nittel reagieret mit Umstellungen im Sturm. Eine Strafzeit von Michaela Lanzl wurde überstanden, dann war es die Stürmerin, die den 2:3-Anschlusstreffer (33.) erzielen konnte. Sabine Rückauer probierte es per Schlagschuss von der blauen Linie, den Abpraller schoss Michaela Lanzl zum 2:3-Anschlusstreffer ein.
Aber die Freude währte nicht lang, da China per Konter den alten Abstand wieder herstellen konnte. Als zwei deutsche Abwehrspielerinnen nicht beherzt genug eingriffen konnte Rui Sun fast ungehindert zum 4:2 für China einschießen. Chancen auf den Anschlusstreffer gab es dann, was fiel war nach einem Wechselfehler das fünfte Tor des Gegners Sekunden vor dem Drittelende zum 2:5 durch Hongmai Liu.

Zum Schlussdrittel hatte der Bundestrainer Stephanie Wartosch-Kürten für die zuvor gut haltende Esther Thyssen ins Tor beordert. Er wollte ein Zeichen setzten. Das Zeichen schlechthin setzte Maritta Becker. Mit einem schönen Solo und platziertem Abschluss verkürzte sie auf 3:5 (44.). Christina Oswald versuchte es auch per Alleingang, scheiterte zunächst noch. Trainer Rainer Nittel hatte umgestellt, wollte mit nur noch zwei Reihen per Brechstange das Remis, als es Strafzeiten gegen China gab. Eine 5:3-Überzahsituation nutzte Christina Oswald mit einem harten Schuss zum 4:5-Anschlusstreffer. In der vorletzte Minute zahlte sich dann das volle Risiko nur mit zwei Reihen zu spielen und einen Kräfteverschleiß in Kauf zu nehmen doch noch aus: Michael Lanzl konnte eine prima Vorarbeit der erfahrenen Spielerinnen Maritta Becker und Christina Oswald zum 5:5-Endstand verwandeln. Welch ein Jubel bei den deutschen Damen, die große Moral bewiesen hatten.

Bundestrainer Rainer Nittel. "Das Team war noch vom Finnlandspiel etwas frustriert und ich dachte, dass der gute Beginn mit der schnellen 1:0-Führung die Köpfe frei machen würde, was aber nicht zutraf. Es liefen bisher alle Spiele ein wenig unglücklich für uns. So auch heute, als wir das 3:4 schießen können, es nicht schaffen und im Gegenzug das 2:5 hinnehmen müssen. Gegen Kasachstan haben wir im Testspiel hier in Salt Lake City mit Glück knapp gewonnen. Unser realistisches Ziel war immer der fünfte Platz und diesen Rang wollen wir jetzt." Franziska Reindl hatte übrigens beim Warmmachen mit einem leichten Adduktorenproblem passen müssen.

Tore:
1:0 (01:37) Nina Ritter (Maren Valenti)
1:1 (05:48) Rui Sun (Jing Chen, Chungrong Hu)

1:2 (24:55) Ma Xiaijong (Fengling Jin, Xiuqing Yang)
1:3 (25:28) Rui Sun (Hongmai Liu)
2:3 (32:18) Michaela Lanzl (Sabine Rückauer)
2:4 (34:06) Rui Sun (Hongmai Liu)
2:5 (39:58) Hongmai Liu (Chungrong Hu, Rui Sun)

3:5 (43:36) Maritta Becker (Nina Ziegenhals, Stephanie Wartosch-Kürten)
4:5 (55:16) Christina Oswald (Nina Linde, Raphaela Wolf/5:3-Überzahlspiel
5:5 (58:19) Michaela Lanzl (Christina Oswald, Maritta Becker)

Strafen:
Deutschland 4 (Sabine Rückauer, Michaela Lanzl, je 2) - China  8 (Chungrong Hu, Fengling Jin, Sang Hong, Rui Sun je 2,)
Schiedsrichterin: Anne Haanpaa
Schussstatistik: Deutschland  31 (17/4/10) -  China 28 (9/15/4)
Zuschauer: 5418

 

Der Bronzemedaillengewinner von Nagano Finnland schlug Deutschland mit 3:1
Julia Wierscher mit dem ersten Olympiatreffer der deutschen Damen

Finnland - Deutschland 3:1 (1:0, 2:0, 0:1)

Provo, 14. Februar 2002 - Von Beginn an gerieten Deutschlands Damen unter Druck, da Kapitänin Christina Oswald eine Strafe (Beinstellen) absitzen musste. Die Strafe war soeben abgelaufen, da schossen die Finninnen zum 1:0 (3.) ein. Katja Riipis Versuch landete unter Steffi Wartosch-Kürten zur 1:0-Führung Finnlands ins deutsche Tor. Als auch Sabrina Kruck zwei Minuten absitzen musste, stand Steffi Wartosch-Kürten erneut im Mittelpunkt. Nach der ersten Hälfte des Drittels fing sich das Team und es gab die ersten Möglichkeiten. Zwei Mal war es Maritta Becker (10./13.), die die finnische Torhüterin Tuula Puputti prüfte. Zum Ende des Drittels kam Deutschland immer besser ins Spiel.

Im zweiten Drittel begann Deutschland recht flott, konnte mehr Angriffe fahren, kassierte aber trotzdem Tore. Als es keine optimale Zuordnung in der Abwehr gab - zwei Deutsche kümmerten sich um eine Finnin - , überwand die freistehende Oona Parviainen Steffi Wartosch zum 2:0 für Finnland. Knapp zwei Minuten später sorgte ein erneutes Überzahlspiel Finnlands (Maren Valenti saß eine Bankstrafe ab) für den dritten Gegentreffer. Per Aufsetzer traf Riika Nieminen zum 3:0 der blau-weißen gekleideten Finninnen. Glück für Deutschland, als es in der 34. Minute kein technisches Tor für Finnland gab, als Sabrina Kruck für die schon ausgespielte Steffi Wartosch auf der Linie liegend den Puck erst festhielt und dann hinter das Tor beförderte.

Im Schlussdrittel zunächst verteiltes Spiel mit Vorteilen der läuferisch guten Finninnen, dann aber die deutschen Damen mit mehr Mut zur Offensive. Das Resultat war der lang ersehnte erste Olympiatreffer. Julia Wierscher (111. Länderspiel) hatte in der 54. Minute per Rückhand ins kurze Eck des finnischen Tors einlupfen können. Sekunden später erneute Chance für Deutschland - aber ohne Ergebnis, so wie auch beim anschließenden Überzahlspiel. So blieb es trotz des Drittelgewinns und der deutlichen Leistungssteigerung der deutschen Mannschaft beim letztendlich verdienten Erfolg des Bronze-Medaillengewinners von Nagano, der damit wie die Teams der A-Gruppe Kanada und Schweden schon nach dem zweiten Spiel die Runde der besten Vier erreicht hat.

Bundestrainer Rainer Nittels Fazit: "Ich muss immer wieder betonen, dass wir trotz der 0:10-Niederlage gegen die USA und dem 1:3 gegen Finnland in den beiden Spielen die bisher besten Ergebnisse bei internationalen Turnieren des Weltverbandes erzielt haben. Wir haben heute von Anfang an zu viel Respekt gezeigt und nie unser Potenzial abrufen können. Aber die Mannschaft hat nach 0:3-Rückstand Moral bewiesen, sich zurück ins Spiel gekämpft und erst am Ende des Spiels gezeigt, was möglich gewesen wäre."

Tore:
1:0 (2:43) Katja Riipi (Satu Hoikkala, Marjo Voutilainen)

2:0 (27:55) Oona Parviainen (Katja Riipi, Saija Sirvio)
3:0 (29:40) Hanne Sikio (Terhi Mertanen, Katja Riipi/5:4-Überzahl)

3:1 (53:55) Julia Wierscher (Stephanie Frühwirt, Sabine Rückauer)

Strafen:  Finnland  6 -  Deutschland 16
(Christina Oswald, Maritta Becker je 4, Sabrina Kruck, Stephanie Frühwirt, Raphaela Wolf je 2 + 2 Minuten Bankstrafe)
Schiedsrichterin: Krista Knight
Schussstatistik: Finnland 39 (16/11/12) -  Deutschland 16 (4/3/9)
Zuschauer: 4769

Gespräche und Umstellungen im deutschen Team

Salt Lake City/Duisburg, 14. Februar 2002 - Nach der Niederlage gegen die USA war trotz der in etwa erwarteten Höhe ein wenig Niedergeschlagenheit im deutschen Team erkennbar, hatte die Mannschaftsführung einen kollektiven Ausgang angeregt, um das USA-Spiel endgültig verarbeiten zu können. "Wir wollten am gestrigen Abend mit dem Team ein wenig abseits des olympischen Flairs ein wenig Ablenkung herbei führen und mit intensiven Gesprächen die Niederlage aus den Köpfen zu bekommen", sagte Bundestrainer Rainer Nittel. Klar, dass auch beim zweiten Auftritt der Damen bei Olympia der Gegner der Favorit ist. "Aber es sind alle fit und wird werden mit einigen Umstellungen in den Sturmrehen alles versuchen, dem hohen Favoriten Finnland ein Bein zu stellen", ergänzte der Bundestrainer. Die erste Sturmreihe blieb von den Umstellungen unberührt. In der zweiten Reihe stürmt jetzt Bettina Evers für Anja Scheytt neben Maren Valenti und Raffaela Wolf, rückte Anja Scheytt zu Stephanie Frühwirt und Julia Wierscher, während Nina Ritter, Claudia Grundmann und Franziska Reindl die vierte Reihe bilden. Gegen die skandinavischen Damen (Bronze-Gewinnerinnen von Nagano 1998) gab es in den bisher elf Begegnungen auch elf Niederlagen (Torverhältnis 9:82).

Kampfeswille allein reichte nicht gegen den Olympiasieger und Turnierfavoriten USA

USA - Deutschland  10:0 (2:0, 4:0, 4:0)

Salt Lake City, 12. Februar 2002 - Es kam von Beginn an zu der erwarteten Demonstration des Olympiasiegers von Nagano USA in Hinsicht auf technisches und läuferisches Können. Deutschlands Damen hielten mit enormen Kampfeswillen gut mit, konnten aber die zwei Gegentore trotz einer großartig haltenden Steffi Wartosch-Kürten im Gehäuse nicht verhindern - die US-Profis waren einfach zu stark. So gesehen war der 0:2-Rückstand n in Ordnung. "Die Stimmung in der Kabine ist sehr gut. Alle haben aggressiv gekämpft und wirklich das Beste gegeben", so Team-Managerin Karin Orgeldinger in der ersten Drittelpause.

Im zweiten Drittel war der Einsatz nach wie vor tadellos - was aber nicht half. Zu groß ist derzeit der Leistungsunterschied, liegen noch Welten zwischen den beiden nordamerikanischen Nationen und dem Rest der Welt im Damen-Eishockey. Die US-Damen kamen bei nachlassenden Kräften der deutschen Damen fast regelmäßig zu Toren. Beim Stande von 6:0 nahm Bundestrainer Rainer Nittel die bis dahin sehr gut haltende Steffi Wartosch-Kürten aus dem Tor und brachte die Grefratherin Esther Thyssen.
Auch im Schlussdrittel ließen die US-Damen nur unmerklich nach und siegten am Ende doch noch zweistellig mit 10:0. Für das Team von Bundestrainer Rainer Nittel blieb nur die seit allen Spielen gegen die USA klare Erkenntnis, dass es gegen dies Mannschaft noch lange nicht reichen wird.

Bundestrainer Rainer Nittel: "Phasenweise haben wir zeigen können, was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt. So zum Beispiel im ersten Drittel und in den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels. Dann aber wurde der Druck der USA zu groß. Wir haben zwar unser Ziel mit nicht so viel Schüsse zu bekommen erreicht, dafür aber drei bis vier Tore mehr erhalten als erhofft. In der Kabine herrschte schon Enttäuschung, da das Wunschdenken auf drei bis vier Gegentore weniger ausgerichtet war. Jetzt heißt es schnell dieses Spiel abhaken und uns voll auf die nächste Begegnung konzentrieren. Der Wechsel der Torhüterinnen war zur Hälfte des Spiels abgesprochen gewesen."

Tore:
1:0 (06:16) Karyn Bye (Jenny Potter, Tara Mounsey)
2:0 (15:05) Laurie Baker (Chris Bailey, Karyn Bye)

3:0 (21:44) Natalie Darwitz (Cammi Granato)
4:0 (27:10) Natalie Darwitz/5:4-Überzahltor
5:0 (27:33) Chris Bailey (Laurie Baker, Shelley Looney)
6:0 (28:53) Karyn Bye (Katie King, Jenny Potter)

7:0 (41:13) Krissy Wendell
8:0 (48:00) Cammi Granato (Karyn Bye, Tara Mounsey/5:4-Überzahltor
9:0 (53:42) Julie Chu
10:0 (55:09) Aj Mleczko (Julie Chu)

Schüsse: USA 57 (18/24/15) - GER 8 (3/2/3)

Strafminuten: USA 4 - Deutschland 8 (Jana Schreckenbach 6, Sabrina Kruck 2)
Schiedrichterin: VANDERHORST, Laura
Zuschauer: 8400

Der letzte Test der Damen vor dem Olympiastart
Generalprobe misslang: Deutschland – Schweden 0:5 (0:1, 0:2, 0:2) 

Provo/Utah, USA, The Peaks Arena, 8. Februar 2002 – Die Generalprobe zum Olympiastart der deutschen Damen misslang total. Im letzten Vorbereitungsspiel vor dem mit Spannung erwarteten ersten olympischen Auftritt Deutschlands gegen das Goldmedaillenteam der USA von Nagano 1998 revanchierten sich die Schwedinnen für die 2:6-WM-Niederlage gegen Deutschland mit einem 5:0-Erfolg.
„Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen, wir waren müde und sind nie ins Spiel gekommen. Hoffentlich hat uns das Spiel die Augen geöffnet, dass wir im letzten Jahr vor allem im körperlichen Bereich viel mehr hätten tun müssen“, musste Bundestrainer Rainer Nittel feststellen.

Er hatte gegen Schweden auf die leicht erkrankte Stürmerin Stephanie Frühwirt verzichten müssen, Anja Scheytt war diejenige Stürmerin, die deshalb „Doppelschichten“ einlegen musste.

 Der vorletzte Test vor dem Olympiastart endete positiv - Deutschland schlug Kasachstan 1:0
Stephanie Wartosch-Kürten wie Jan Benda mit 100. Einsatz für Deutschland

Deutschland - Kasachstan 1:0 (0:0, 0:0, 1:0)
Civic Ice Center/Salt Lake City, 6./7.Februar 2002
- "Das war ein positiver Start hier in Salt Lake City", freute sich Bundestrainer Rainer Nittel. Lange Zeit sah es im Spiel gegen die Damen aus Kasachstan aber nicht nach einem positiven Ende aus. Die deutschen Damen fanden zunächst ihren Spielrhythmus nicht und der Gegner hatte Chancen, konnte dies aber  nicht nutzen. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel der deutschen Damen besser und prompt gab es auch das Tor von Raffaela Wolf. "Da der Gegner seine Möglichkeiten nicht nutzte, wir aber auch mit Stephanie Wartosch-Kürten eine sehr gute Torhüterin hatten und auch das Tor erzielen konnten, ist das Ergebnis am Ende sogar ein klein wenig verdient", ergänzte Rainer Nittel.
Statistik:
1:0 (42:2) Raffaela Wolf (
 Sabrina Kruck, Maritta Becker)
Strafen: Deutschland 8, je 2 Minuten für: Marita Becker, Franziska Reindl, Nina Ritter, Nina Linde)