Städtetour West  -  CentrO


Oberhausen
"In Oberhausen finden sich die schwerindustriellen Anfänge des Ruhrgebiets. Zum Schauplatz gehören mit der St. Antony - Hütte die erste Eisenhütte im Revier und mit dem Museum Eisenheim die älteste Arbeitersiedlung der Region. Herzstück des Schauplatzes ist die direkt hinter dem Hauptbahnhof gelegene, 1854 gegründete Zinkfabrik Altenberg. Die Dauerausstellung Schwer.Industrie gibt einen Einblick in die historische Zinkproduktion und veranschaulicht die spannende Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet.
Schwer.Industrie erzählt vom harten Arbeitsalltag in der Eisen- und Stahlindustrie, von technischer Entwicklung und Innovation, von der Macht der Industriebarone und von betrieblichen Sozialleistungen, aber auch von der Verflechtung von Politik und Wirtschaft. Laufende Transmissionsriemen lassen den Lärm, der früher in den Werkstätten herrschte, erahnen. Besucher begegnen einem gigantischen Dampfhammer oder einer imposanten Dampflokomotive und erleben, wie im Prüflabor mit lautem Knall eine Stahlprobe zerreißt.
Auf dem weitläufigen Museumsgelände befindet sich die Galeria. Walzhalle, in der regelmäßige Sonderausstellungen einen künstlerischen Blick auf die Industriegeschichte werfen.
In Oberhausen - Osterfeld befindet sich mit Eisenheim die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets. Im ehemaligen Waschhaus dampft heute keine Wäsche mehr, dafür informiert das Museum. Eisenheim über Gründung und Entwicklung der Siedlung, über den Kampf gegen den Abriß und über Alltag und Leben in der `Kolonie'. In der benachbarten Museumswohnung läßt sich die Enge einer Arbeiterwohnung des 19. Jahrhunderts eindrücklich erleben. Ebenfalls in Osterfeld steht die St. Antony - Hütte, die erste Eisenhütte im Ruhrgebiet. Heute noch erhalten ist das 1758 erbaute Kontor- und Wohnhaus des Hüttendirektors.
Mit dem Peter Behrens - Haus befindet sich in Oberhausen unweit des Einkaufs- und Freizeitzentrums `CentrO' ein weiteres herausragendes Industriedenkmal. In den 1920er Jahren schuf der berühmte Architekt und Industriedesigner Peter Behrens an der Essener Straße für die Gutehoffnungshütte ein Zentralmagazin. Heute dient das Gebäude nicht mehr der Schwerindustrie als Lager, sondern dem RIM als zentrales Museumsdepot und Ausstellungsort," beschreibt sich das Rheinische Industriemuseum in Oberhausen, genauer gesagt die Zinkfabrik Altenberg selbst.
Und tatsächlich: Viel Industriegeschichte in Form fon historischen Werkzeugen, Modellen von Industrieanlagen, Zeichnungen und Fotographien, ist hier zu sehen. Moderne Museumspädagogik wie Hörstationen und Videostationen kommen hinzu. Die Ausstellung ist chronologisch angeordnet.
Das Museum liegt zentral in Oberhausen, nämlich direkt am Hinterausgang des Hauptbahnhofes. Ich besuche das Museum kurz vor Weihnachten 2007. Und habe dabei auch Glück. Ich bekomme nämlich nicht nur Industriegeschichte, sondern auch Kunsthandwerk zu sehen. Hildegar Günzel, Reinhilde Rosenberger, Eugenie Sadl, Anne Kohlschmidt, Sabine Vogel, Hildegard Wegner und Kathrin Kreim sind nur einige der Damen, die hier ihre Puppen ausstellen. Die Präsentation umfaßt Pierrots genauso wie Porzellanpuppen - also alles Puppen, die sich mehr zu Ausstellungszwecken eignen als zum Spielen zuhause. Doch bitte keinen Schreck kriegen, lieber Leser: Die Puppen sind so ideal in die Ausstellung integriert, dass sie wie eine Ergänzung wirken.
dass es auf der Galerie eine Ausstellung mit dem Titel "Veränderung ist Frauensache! Spuren der Frauenbewegung in Oberhausen" gibt, sei hier nur am Rande erwähnt.


"Die Ludwig Galerie Schloß Oberhausen" zeigt in der Panoramagalerie des Kleinen Schlosses die aus über 450 Figuren bestehende Weihnachtskrippe der Sammlung Ludwig in einer raumgreifenden Inszenierung. Die Krippe erzählt in barocker Pracht und Illumination die Stationen der Weihnachtsgeschichte.
Die Weihnachtskrippe der Sammlung Ludwig ist das `GlanzlichtŽ des Bamberger Krippenweges: eine barocke Großkrippe aus dem 18. Jahrhundert. Die Heimat der Krippe ist Rottenburg am Neckar. Generationen haben daran gearbeitet, das heilige Geschehen in wundervoller Form anschaulich zu machen. WIe auf einer großen Schaubühne agieren die in kostbare Barockbrokate gewandeten Figuren. Das weihnachtliche Geschehen ereignet sich in einer orientalischen Landschaft auf mehreren Ebenen. Zu bestaunen sind: die Verkündigung der Geburt Christi, der Chor der himmlischen Heerscharen, die Hirten auf dem Weg nach Bethlehem, Christie Geburt, seine Darbringung im Tempel und der Zug der drei Weisen aus dem Morgenlande," berichtet ein Flyer.
Also nehme ich die Einladung an. Als ich mir die Einladung angenommen habe, bin ich doch ein wenig enttäuscht. "Steril" nennt ein anderer Besucher die Ausstellung und fragt, ob sie nicht in einer Kirche werden könne und solle.
Tief in meinem Herzen stimme ich diesem namenlosen früheren Besucher nur zu. So hübsch und schön die ausgestellte Krippe und die weiteren präsentierten Figuren auch sein mögen, so mißlungen ist doch der formale Rahmen. Ein Weihnachtsbaum, ersatzweise ein Adventskranz? Weihnachtliche Dekoration (z. B. Kerzen, Sterne oder ein bunter Teller)? Sie alle sind Fehlanzeige. Fast scheint es so, als ob hier lieblos eine Kunsthandwerksausstellung gezeigt werden würde. Mit moderner Museumspräsentation, geschweige den Museumspädagogik hat dies jedenfalls nichts zu tun.
Das Schloß Oberhausen geht wahrscheinlich auf einen Rittersitz Overhus (auch Overhuysen und Averhus) zurück. Der Rittersitz stammt aus dem später 12. oder frühen 13. Jahrhundert. Das Wasserschloß fiel im Jahre 1443 an die klevischen Grafen der Familie von der Hoven. Conrad von Boenen wurde 1615 Besitzer des Overhuses. Die Burg wurde wegen der Lage an einem wichtigen Emscherübergang oft besetzt. So geschehen beispielsweise im Dreißigjährigen Krieg.
Der Burgherr Friedrich Adolf Freiherr von Boenen zu Berghe und Oberhaus heiratete 1770 die Erbtochter Wilhelmine Franziska von Westerholt - Gysenberg. Er nahm 1779 Namen und Wappen ihres Geschlechts an. Die Folge: Die Westerholt - Gysenberg residierten ab dieser Zeit im Schloß Berge. Schloß Oberhausen verfiel.
Sein Sohn Maximilian Friedrich Graf von Westerholt - Gysenberg heiratete eine Bürgerliche. So wurde er von seiner Familie verstoßen. Er mußte sich eine neue Residenz suchen. Die Wirtschaftsgebäude einer Posthalterei 200 m vom verlassenen Wasserschloß entfernt wurden 1804 bis 1818 als Wohnsitz ausgebaut. August Reinking aus Münster war Baumeister.
Vier Jahrzehnte später verlegte die Familie ihren Adelssitz nach Schloß Arenfels bei Bad Hönningen. Ab 1858 wurde Schloß Oberhausen nicht mehr genutzt. Die Stadt Oberhausen kaufte 1896 den Schloßpark. Die Emschergenossenschaft wurde 1908 Eigentümerin des Schlosses. Die Stadt Oberhausen kaufte es 1912.
Im 2. Weltkrieg wurden Teile des Haupthauses sowie das Dach des Kleinen Schlosses zerstört. 1947 eröffnete die ?Städtische Galerie. Sie präsentierte impressionistische Landschaften von Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth. Damit sollten den Bedürfnissen der Arbeiter gerecht werden, die nach einer Gegenwelt zum industriell geprägten Ruhrgebiet suchten. Unter der Leitung des ersten Direktors Herbert Griebizsch bildete auch die Sammlung internationaler Grafik des 19. und 20. Jahrhunderts mit Drucken von Pablo Picasso, Odilon Redon, Maurice Denis und anderen einen Schwerpunkt.
Die Wirtschaftsgebäude konnten bis 1952 vollständig aufgebaut werden. das Haupthaus mußte 1953 aber wegen Baugefälligkeit geschlossen werden. Es wäre 1958 fast abgerissen worden. Die Gutehoffnungshütte finanzierte aber die Renovierung des Schlosses und den Bau des nördlichen Flügels.
Der Kölner Privatsammler Kasimir Hagen schenkte dem Oberhausener Museum in den 1960er Jahren die Sammlungen ?Glas des 20. Jahrhunderts, ?Europäische Kunst vom Mittelalter bis zur Neuzeit und ?Kunst fremder Völker.
Ende der 1960er Jahre gab es einen neuen Leiter: Prof. Thomas Grochowiak. Er kaufte erstmals Bilder der expressionistischen Künstlergruppe ?Die Brücke und deren Umfeld. Werke von Vertretern der Neuen Sachlichkeit wie Otto Dix und des Kritischen Realismus wie Käthe Kollwitz kamen dazu. Auch zeitgenössische Kunst wie Gemälde der Op - Art und Pop - Art fanden ihren Weg in die Sammlung.
Die Sammlung des Ehepaars Irene und Peter Ludwig umfaßte 500 Werke von Künstlern aus der DDR. Wolfgang Mattheuser, Bernhard Heisig und Werner Tübke seien hier als Beispiele genannt. Diese Sammlung kam 1983 nach Oberhausen.
1996 wurde das ?Museum auf Zeit ausgerufen. Keine ständige Ausstellung, sondern Wechselausstellungen sollten Besucher anlocken. Zur gleichen Zeit wurden der Innenhof und Teile der Gebäude sowie die Gartenanlagen neu gestaltet.
Das Schloß liegt zwischen den Stadtteilen Sterkrade, Osterfeld und Alt - Oberhausen. Die klassizistische Anlage besteht au dem Haupthaus, dem Kleinen Schloß und dessen Flügelbauten. An der Innenseite des dreigeschossigen Haupthauses befindet sich zwischen zwei kurzen Flügeln das Foyer Vitrine. Es besteht aus einer Glas - Stahl - Konstruktion der Architekten Eller & Eller. Gegenüber dem Haupthaus befindet sich das Kleine Schloß, dem über zwei Rundbögen die ehemaligen Wirtschaftsgebäude angegliedert sind. So entsteht ein etwa 50 x 50 Meter großer Innenhof zwischen den Gebäuden.
Der 28 Hektar große Volksgarten schließt sich im Westen an die Schloßanlage an. Das ehemalige Jagdrevier der Schloßherren wurde 1898 anläßlich des 100. Geburtstages von Kaiser Wilhelm I ?Kaisergarten umgetauft. Der Kaisergarten besteht aus Wiesen, Baumgruppen sowie einem alten Emscherarm, der mit den Teichanlagen verbunden ist. Seit den 1920er Jahren werden in der Parkanlage Tiere gehalten. 16 Hektar wurden zum Wildgehege umgebaut.
Der südliche Seitenflügel des Kleinen Schlosses beherbergt seit 1960 eine Gedenkhalle für die Opfer des Nationalsozialismus. Im Obergeschoß befindet sich die Dauerausstellung ?Widerstand und Verfolgung 1933 - 1945 in Oberhausen.
Faktisch ist das Schloß kein Schloß mehr. Faktisch ist es ein modernes Museum, dem jegliches Ambiente fehlt. Wie sieht die Oberhausener Stadtgeschichte aus? Wie lebten die Grafen? AllŽ diese Fragen kommen hier nicht einmal andeutungsweise zur Sprache. Das fehlende Fingerspitzengefühl von Eigentümer und Architekten ist sicherlich beklagenswert. Man kann es durchaus auch als Frevel ansehen, ein Schloß so rigoros in ein Museum umzuwandeln.
Hinzu kommt: Es ist bestimmt nicht jede Ausstellung einen Eintrittswert von 6,50 Euro wert. Ein deutlich geringerer Eintrittspreis wäre sicherlich angebracht. Wer sich mit lokalen Ereignissen wie den Landmarken, Brücken im Emschertal oder der Parkstadt Oberhausen beschäftigt, kann nicht auf riesige Besucherströme hoffen. Ist die Ausstellung nicht attraktiv, muß es der Preis sein. es ist daher schon überraschend, dass sich so lange ein Museum halten konnte.
Auch wenn das Museum gut an Bus und Bahn angeschlossen ist, so liegt es doch selbst im eher ländlichen Oberhausen etwas abgelegen. Gasometer und die CentrO - Einkaufswelt bieten eine starke Konkurrenz. Das Museum / Schloß wird sich schon anstrengen müssen, um hier auf Dauer bestehen zu können.

Stadtluft macht frei. Das wußten schon die Menschen im Mittelalter. Als Industrieanlage befreite der Gasometer die Menschen nicht von ihrer Arbeitsleistung; er ermöglichte ihnen aber ein erträgliches Auskommen.
?Die Tonne aus Stahl, 117,5 m hoch, 1929 zur Gasspeicherung erbaut, hat sich nach dem Umbau Anfang der 1990er Jahre zu einem der spektakulärsten Ausstellungsorte europaweit entwickelt. Bereits über 2,5 Millionen Besucher wurden anläßlich der jährlich präsentierten großen Ausstellungen in dem ehemaligen Scheibengasbehälter begrüßt. Mit Christina Kubischs LICHT HIMMEL - Ausstellung beherbergt der Industriegigant nun 2006 dauerhaft eine moderne Lichtkunst - Installation, beschreibt sich der Gasometer heute.
Ein Besuch lohnt sich aber nur dann, wenn eine der spektakulären Ausstellungen laufen. ?The Wall von Jeanne - Claude und Christo, ?Der Ball ist rund zum Thema Fußball oder ?Der Traum vom Sehen zum Thema Television sind solche Ausstellungen, die einen Besuch Wert waren. Es hätte mehr daraus gemacht werden können. Ein paar Ausstellungen mehr, ein wenig mehr Show für das Auge wäre nicht schlecht gewesen. Zumal ein Eintrittspreis von 6 Euro ja auch nicht gerade billig ist. Wir dürfen also gespannt sein, ob es den Ausstellungsmachern gelingen wird, die eine oder andere spektakuläre Ausstellung nach Oberhausen zu holen.

Ein Spaziergang durch das malerische Marienviertel zwischen Rathaus und St. Marien - Kirche ermöglicht einen Einblick in den frühen Wohlstand einer wachsenden Großstadt der Jahrhundertwende. Die Beamtensiedlung Grafenbusch gegenüber dem Schloß stellt den sozialhistorischen Gegensatz zu den herkömmlichen Arbeitersiedlungen dar. Die Gutehoffnungshütte GHH ließ diese Siedlung zwischen 1910 und 1923 für ihre leitenden Mitarbeiter bauen. Es entstand ein villenartiges, großbürgerliches Viertel mit Gartenstadtcharakter.
Sehenswert in der Oberhausener Kirchenwelt ist die TABGHA. Sie ist die erste Jugendkirche Deutschland. Sie möchte neue zeitgemäße Zugänge zur Kirche eröffnen. Der Raum der Jugendkirche im Ortsteil Buschhausen ist offen und gestaltbar. Hip - Hop - Gottesdienste und Abseilaktionen gehören ebenso dazu wie Musicalproduktionen. Glaubt man der Touristeninformation, lohnt sich auch ein Besuch in der Propsteikirche St. Clemens Sterkrade mit dem Gnadenbild der ?Mutter vom guten Rat aus dem 17. Jahrhundert und in der großen neugotischen Propsteikirche St. Pankratius in Osterfeld. St. Pankratius wurde 1894 / 1895 gebaut. Sie ist die älteste Pfarrkirche in Oberhausen. Sehenswert soll auch der Kreuzweg auf der Halde Prosper - Haniel sein. Jede der 15 Stationen besteht aus einer Kupfertafel mit der Darstellung der Leiden Christi und einem Element aus der Arbeitswelt des Bergbaus.
In der Walzhalle der ehemaligen Zinkfabrik Altenberg zeigt das Rheinische Industriemuseum die Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie an Rhein und Ruhr. Die Zeugen der 150 Jahre Eisen- und Stahlgeschichte, die das Leben und Arbeiten vieler tausend Menschen wesentlich prägten, liegen dem Besucher hier zu Füßen. Ein eiserner Steg spannt sich nämlich in luftigre Höhe über die 3.500 Quadratmeter große Ausstellungsfläche. Darüber hinaus betreut das Industriemuseum in Oberhausen das ehemalige Archiv der GHH in der St. Antony - Hütte. Hinzu kommt eine Ausstellung über die Geschichte vom Arbeiten, Wohnen und Leben in der ältesten Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet. sie im früheren Waschhaus der Arbeitersiedlung Eisenheim gezeigt.
In den Gebäuden des ehemaligen Bauernhofes Haus Ripshorst ist seit 1999 das Informationszentrum für den Emscher Landschafspark untergebracht. ?In einer Ausstellung präsentiert sich dem Besucher die Vielfältigkeit des Emscher Landschaftsparks mit seiner Industrienatur, den gigantischen Landmarken und vielen neuen Parks, wie die Stadtinformation berichtet.
Im Knappenviertel in Alt - Oberhausen wurde 2001 das Bunkermuseum eröffnet. In dem Hochbunker aus dem 2. Weltkrieg befinden sich im Untergeschoß die etwa 300 Quadratmeter großen Ausstellungsräume. Sie wurden so belassen, wie sie vorgefunden wurden. Das Bunkermuseum kümmert sich um historische Ausstellungen und künstlerische Installationen, die sich mit der Geschichte des Luftkrieges und des Bunkerbaus beschäftigen. Schließlich war das Ruhrgebiet wegen seiner Rüstungsindustrie ein Hauptangriffsziel der Alliierten im 2. Weltkrieg.
Zum CentrO gehören das 70.000 Quadratmeter große Einkaufszentrum mit 200 nationalen und internationalen Einzelhandelsgeschäften, ein Freizeit- und Vergnügungspark, eine 400 Meter lange Gastronomie - Promenade sowie ein großes Kino - Center.
Der 1928 / 29 für die Eisenhütte Oberhausen zur Speicherung des Hochofengases gebaute und 1988 außer Betrieb gestellte 117 Meter hohe Gasometer am Rhein - Herne - Kanal ist heute das Oberhausener Wahrzeichen. Er ist auch ein Symbol für den Strukturwandel. Nach seinem Umbau zur Ausstellungshalle und zum markanten Aussichtspunkt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park wurde er im Mai 1994 eröffnet. Mehr als 2,8 Millionen Besucher kamen bislang zu den Ausstellungen.
Die Baumeister - Mühle in Oberhausen - Buschhausen wurde 1858 gebaut. Sie ist heute nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder voll funktionstüchtig. So können die Besucher sehen, wie der Müller mit Windkraft das Korn zu Mehl mahlt.
Die Burg Vondern ist ein bedeutender spätgotischer Profanbau in Nordrhein - Westfalen. Es ist nicht bekannt, wie lange es die Burg schon gibt. Historiker vermuten, dass hier vor mehr als tausend Jahren schon eine Zufluchtsstätte mit Wall und Palisadenzaun bestand. Die heutigen, restaurierten Bauten stammen aus verschiedenen Epochen, wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert. Das Torgebäude und die südliche Wehrmauer entstanden spätestens im 16. Jahrhundert. Sie zeigen mit ihren starken Mauern und Schießscharten sowohl den wehrhaften Zweck wie auch spätgotische Zierformen in Gesimsen, Fenstern und Gewölben. Das Haupthaus wurde zur Barockzeit gebaut.
Das Kastell Holten aus dem Jahre 1307 war eine typische Grenzwehranlage. Die Grafen von der Mark waren im Grenzstreit um den Ort Sieger gegen die Grafschaft Kleve geblieben. Sie bauten das Kastell und stationierten dort Grenzwachen. Der noch erhaltene Ostflügel stammt von der im 16. jahrhundert erneuerten Hauptburg. Die heutige Nutzung als Versammlungs- und Übungsstätte einer Schützengilde besitzt also eine jahrhundertealte Tradition.
Die über 150 Jahre alte Siedlung Eisenheim zwischen Osterfeld und Sterkrade ist die älteste Arbeitersiedlung aus der Zeit der Industrialisierung im Ruhrgebiet. Sie ist eine der ältesten noch erhaltenen Siedlungen in Deutschland. Sie wurde ab 1846 in mehreren Bauphasen von der späteren GHH für ihre Arbeiter gebaut. Auf einem rund sieben Hektar großen Areal entstanden zwei- und anderthalbgeschossige Doppelhäuser.
Ein wenig versteckt am Rande von Oberhausen - Osterfeld lieg ein Fachwerkgebäude, das sich malerisch im Teich des Elpenbachs spiegelt. Schwerindustrie vermutet der Besucher hier nicht. Und doch steht er vor dem einzig erhaltenen Zeugnis der St. Antony - Hütte, der ?Wiege der Ruhrindustrie. Seit 1758 wurde auf der Hütte nicht nur Roheisen erzeugt. In den Gießereien und Formereien entstanden auch Gusswaren für den täglichen Bedarf. Heute steht nur noch das 1758 errichtete Wohn- und Kontorgebäude.
Dies sind einige der Attraktionen, mit denen Oberhausen für sich wirbt. Natürlich gibt es noch Theater, Kinos, einen Revierpark, eine Kart - Bahn, eine Marina und Kurzfilmtage. Doch unbestrittenes Zentrum ist das CentrO. ?200 Einzelhandelsgeschäfte, eine 400 Meter lange Promenade am Wasser mit über 20 internationalen Gastronomiebetrieben, ein Multiplex - Kino mit neun Kinosälen und ein Freizeitpark mit Fahrvergnügen für die ganze Familie erwarten die Gäste. Besuchen Sie nach dem Einkaufen ein Konzert oder Sportereignis in der König - Pilsener - ARENA oder das Disney - Musical "Die Schöne und das Biest" im Metronom - Theater. Erleben Sie Fische in den schönen Unterwasserlandschaften des neuen "Sea Life" - Aquariums, sehen Sie sich eine Aufführung des renommierten Schauspiel - Theaters oder eine Ausstellung in der Ludwig Galerie Schloß Oberhausen an, lädt es die Besucher zu sich ein.
?Neue Mitte heißt die schöne neue Einkaufswelt auf der grünen Wiese. Die alte Mitte rund um Ebertbad, Friedensplatz und Altmarkt gehört fast schon zum alten Eisen. Das pulsierende Leben verlagerte sich innerhalb weniger Jahre. Ob dies wirklich ein Highlight der Stadtplanung ist, sei einmal dahingestellt.
Oberhausen besitzt immer noch (oder schon wieder) einen ländlichen Charme. Wer heute Oberhausen besucht, wundert sich, ob es dieselbe Stadt ist, die zum Ruhrgebiet gehört und alle Höhen und Tiefen der Industrialisierung miterlebte.
Kohle und Stahl sind völlig aus dem Stadtbild verschwunden. Handel und Kleingewerbe bestimmen heute das Straßenbild. Diversifikation auch hier; es ist kein eindeutiger Schwerpunkt erkennbar. Die Tradition, das Althergebrachte, Bekannte und Bewährte wird bewahrt.
Die ARENA hat sich als Veranstaltungsort etabliert Paul McCartney, Fleetwood Mac, Simply Red, Udo Jürgens, Herbert Grönemeyer, Carlos Santana und Lionel Richie machten schon in der Großveranstaltungshalle Station - um nur einige Namen zu nennen.
Kühl ist es, als die Bahn in den Oberhausener Hauptbahnhof einfährt. Es ist stark bewölkt und regnet leicht. Von dem wenig attraktiven Museumsbahnsteig abgesehen sieht der Bahnhof ansprechend aus. Eine Fast - Food - Kette ist in der Bahnhofsvorhalle genauso vertreten wie eine Bücherei und die obligatorische Bahnhofsbuchhandlung. Verlässt der Reisende den Bahnhof, betritt er auch schon die zentrale Bushaltestelle der Stadt. Die Busse und Bahnen bringen den Reisenden in alle gewünschten Richtungen. Kommen aber auch viele Reisende nach Oberhausen? Keine Ahnung. Es ist aber auch egal. Oberhausen ist keine schöne Stadt. Insbesondere an solchen dunklen und verregneten Tagen fragt sich der Besucher schon, wohin er gehen soll. zum Glück gibt es ja eine Touristeninformation am Hauptbahnhof - sie kann bestimmt weiterhelfen.
An solchen Tagen macht es wenig Freude, über das Leben in - ja wo eigentlich? - zu berichten. dass die Stadt zum Ruhrgebiet gehört, ergibt sich aus seiner geographischen Lage und seiner Geschichte. Doch auch der Name ?Oberhausen Rheinland ist immer dann gebräuchlich, wenn es gilt, die Stadt gegen andere Städte gleichen Namens abzugrenzen. Da Regionen ja oft genug nicht exakt abgrenzbar sind, wird man es Oberhausen wohl nicht verwehren können, sich so zu nennen. Es erweckt aber sehr leicht den Eindruck, die Stadt bekenne sich nur halbherzig zu ihren Wurzeln.
Wanderer, kommst Du nach Oberhausen, dann schaue genau hin. Und bilde dir ein eigenes Urteil. Ist dies der Ort, an dem Du leben, arbeiten, wohnen und bleiben möchtest?
CentrO
Eigentlich wollte ich ja direkt vom Hauptbahnhof aus zum CentrO fahren. Irgendwie ist der Samstag aber viel zu freundlich, sonnig und warm, als dass ich mich sofort in Bus oder Bahn setzen möchte. Also bleibt ich erst einmal in der Innenstadt.
Direkt am Haupteingang des Hauptbahnhofes: die großzügig gestaltete Bus- und Bahnhaltestelle. Hier kommen offensichtlich alle Oberhausener Bus- und Bahnlinien zusammen und verteilen sich dann wieder. Von hier aus laufe ich in die nahegelegene Fußgängerzone. Hinsichtlich des örtlichen Einzelhandels gibt es die üblichen Verdächtigen (Horten / Galeria Kaufhof, dm, Vodafone usw.). Der Oberhausener Innenstadt sagt man nach, sie sei tot, weil ihr das CentrO das Wasser abgegraben habe. An diesem Samstagvormittag spüren ich nichts davon. Dafür, dass Oberhausen eine relativ kleine Stadt ist, ist hier gut was los.

Eine erste Station: die katholische Herz-Jesu-Kirche, die an diesem Vormittag geöffnet ist. Also trete ich ein. Mich erwartet eine helle, freundliche, große und gotische Hallenkirche. Die recht kleine Orgel befindet sich direkt über dem Eingang. Ansonsten fällt die Kirche eher durch ihre Schlichtheit auf. Zwei Seitenkapellen gibt es links und rechts vom Eingang. Bunte Glasfenster gibt es, ein Mosaik, der obligatorische Kreuzweg, eine geschnitzte Madonnenfigur mit Kerzen und Blumenschmuck davor, mehrere Beichtstühle und eine gemauerte Steinkanzel.

Der Altarbereich ist hübsch anzusehen. Fußboden und der Altartisch in der Mittel sind aus Marmor. Links davor: ein künstlerisch gestalteter Lesepult. Rechts davor: eine Kerze und Blumenschmuck: Hinter dem Altartisch sind stehen weitere Kerzen. Außerdem gibt es Stühle für die Priester. Auffällig sind aber die 3 riesigen und die beiden mittelgroßen Farbglasfenster mit teilweise religiösen Motiven; sie lenken ein wenig von dem Altar ab. Über dem Altartisch hängt ein Kreuz mit stilisierter Jesusfigur; das Kreuz ist mit einem riesigen Ring aus Bronze umgeben.

Die Bus- und Bahnhaltestelle "Neue Mitte" ist nicht nur  das Tor zum CentrO; dies ist auch die pompöseste Bahnhaltestelle, die ich im Ruhrgebiet kenne. Sehr viel Chrom, Glas und Beton wurde hier verbaut. Im Erdgeschoß gibt es einen Informationsschalter der STOAG; hinter dieser Abkürzung verbergen sich die örtlichen Verkehrsbetriebe.

"Das Centro ist mit 70.000 m² Verkaufsfläche eines der größten Einkaufs- und Freizeitzentren in Deutschland. Über 200 Einzelhandelsgeschäfte verteilen sich auf zwei Ebenen der Mall.

Im näheren Umfeld des CentrO befinden sich eine Reihe touristischer Attraktionen, z.B. als Multifunktionshalle für Großveranstaltungen die König-Pilsener-Arena, als Freizeitpark für Familien der CentrO.Park, die Marina Oberhausen mit dem SeaLife-Aquarium und dem Freizeithafen, als Ausstellungshalle und Aussichtspunkt der Gasometer Oberhausen, als Museum, Galerie und Veranstaltungszentrum das Schloss Oberhausen sowie als Musiktheater das Metronom Theater. Weitere Attraktionen sind vorhanden und geplant.Nach Annahmen der Betreiber bzw. der Stadt Oberhausen sollen ca. 23 Millionen Personen das CentrO jährlich besuchen.

Nach Erhebungen der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA, Ludwigsburg) im Juli 2003 hatten knapp 18.000 befragte CentrO-Besucher folgende Wohnorte: Oberhausen 15,8 %, Duisburg 8,3 %, Essen 6,6 %, Bottrop 3,9 %, Gelsenkirchen 3,8 %, Mülheim an der Ruhr 3,5 %, Dinslaken 2,3 %, Gladbeck 1,5 %, Niederlande 4,9 %, sonstige Wohnorte (in Deutschland oder im Ausland) 49,5 %. Dies belegt nach Auffassung der GMA eine überregionale Ausstrahlungskraft, die darauf zurückzuführen ist, dass das CentrO durch seine touristischen Zusatzangebote eine Sonderrolle im Ruhrgebiet einnimmt.

Anbindung

Es besteht ein direkter Autobahnanschluss an die Autobahn 42. Außerdem sind im Umkreis von 2,5 Kilometern zwölf weitere Autobahnanschlüsse vorhanden. Für PKW stehen 10.500 kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

Für die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln wurde das Liniennetz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Oberhausener Stadtgebiet neu gestaltet: Durch Verlängerung einer Mülheimer Straßenbahnstrecke wurde die Straßenbahn in Oberhausen 28 Jahre nach der Stilllegung wieder eingeführt. Eine durch das CentrO-Gelände führende ehemalige Güterbahn wurde zur vom Straßenverkehr unabhängigen Nahverkehrstrasse umgebaut. Auf dieser Trasse zwischen Alt-Oberhausen (Hbf) und Sterkrade sind Straßenbahn- und Buslinien so gebündelt, dass sich sehr häufige Verbindungen ergeben (zur Geschäftszeit etwa alle 90 Sekunden).

Entwicklung

Im Rahmen des Strukturwandels des Ruhrgebiets wurde in Oberhausen ein 143 ha großes Industriegelände, das ehemals der Thyssen AG gehört hatte, zur Brachfläche. Die Stadt Oberhausen suchte nun nach Investoren, um die Flächen einer neuen Nutzung zuzuführen. 1991 erwarb die englische Investorengruppe Stadium von Edwin D. Healey einen Teil des Geländes, um hier mit dem CentrO die Keimzelle für die Neue Mitte Oberhausen zu entwickeln. Zuvor war auch ein Projekt namens ?Superhausen� der kanadischen Firma Triple Five im Gespräch.

Die Projektkosten beliefen sich auf über 2 Milliarden DM. Vorlage für das CentrO war das britische Einkaufszentrum Meadowhall im Nordosten Sheffields. Auffallend ähnliche Strukturen sind zum Beispiel bei der Oase und den langen Gängen der Mall vorhanden.

Besonderheiten

Vom 24. September 1999 bis zum 30. Juni 2001 wurde in der Neuen Mitte das Musical Tabaluga und Lilli (u. a. von Peter Maffay) aufgeführt. Dieses rentierte sich allerdings nicht und wurde aufgegeben. Das entsprechende Theater, das eigens für das Maffay-Musical konzipiert wurde (Form eines Drachens), hieß anschließend TheatrO CentrO und wird jetzt unter dem Namen Metronom Theater anderweitig genutzt. Seit dem 11. März 2007 ist dort die amerikanische Erfolgsshow Blue Man Group zu sehen.

Konzerte

Die ?König Pilsener Arena� ist eine viel genutzte Konzerthalle; diverse nationale und internationale Künstler traten in ihr bereits auf.

Im Sommer 2003 fand direkt neben dem Centro die ?The Greatest Rock�n�Roll Show� statt, in deren Rahmen vor über 60.000 Zuschauern The Cranberries, AC/DC und die Rolling Stones auftraten.

Baurechtlicher Streit um die geplante Erweiterung

Am 20. September 2004 hat der Rat der Stadt Oberhausen mit einer Bebauungsplanänderung das Baurecht für eine Erweiterung des Einkaufszentrums um bis zu 30.000 m² Geschossfläche beschlossen. Dies dürfte einer zusätzlichen Verkaufsfläche von maximal etwa 23.000 m² entsprechen. Damit könnte das Einkaufszentrums auf bis zu etwa 93.000 m² Verkaufsfläche anwachsen. Ob dieser baurechtliche Rahmen jedoch ausgeschöpft wird, bleibt der weiteren Entwicklung vorbehalten.

Gegen die Bebauungsplanänderung hatten die Städte Bottrop, Dinslaken, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Moers und Mülheim an der Ruhr sowie die Bezirksregierung des Regierungsbezirks Düsseldorf im Dezember 2004 Normenkontrollklagen beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen erhoben. Im Laufe des Verfahrens zogen die Städte Gladbeck, Moers und Mülheim an der Ruhr ihre Klagen zurück. Die verbliebenen Klagen wies das Oberverwaltungsgericht mit Urteilen vom 6. Juni 2005 als unbegründet zurück. Das Oberverwaltungsgericht urteilte, dass die Planung städtebaulich gerechtfertigt und in den streitigen Punkten rechtlich nicht zu beanstanden ist.
Insbesondere stellte es fest, dass die Planung nicht gegen Ziele der Raumordnung verstößt. Das sodann angerufene Bundesverwaltungsgericht entschied am 28. Dezember 2005, dass die Urteile des Oberverwaltungsgerichts keiner Revision bedürfen. Somit haben die Urteile des Oberverwaltungsgerichts Rechtskraft. Die Urteile haben eine für das Land Nordrhein-Westfalen einschneidende Bedeutung, als darin gerichtlich festgestellt wurde, dass Teilen des Landesentwicklungsprogramms, des Landesentwicklungsplans und des Gebietsentwicklungsplans für den Regierungsbezirk Düsseldorf keine Rechtswirkung als Ziel der Raumordnung zukommen. In der Folge sah sich das Land dadurch veranlasst, neue landesplanerische Regelungen zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels zu erarbeiten.

Auf der Grundlage des geltenden Bebauungsplans und erteilter Genehmigungen soll das Einkaufszentrum im Begriff sein, neue Geschäfte als Mieter zu gewinnen und die konkreten Baumaßnahmen zur Erweiterung des Einkaufszentrums vorzubereiten. In einer entsprechenden Meldung der dpa (13. März 2008) aus Anlass der Eröffnung des Limbecker Platzes heißt es, die Bauarbeiten für die Erweiterung auf künftig rund 100.000 Quadratmeter seien ?bereits angelaufen"," stellt die Internetenzyklopädie Wikipedia das Oberhausener Großprojekt vor. Als ich ankomme, setze ich mich erst einmal auf eine Parkbank. Der kleine See, der großzügige Platz, die vielen schmucken Gebäude sehen auf den ersten Blick schon attraktiv aus. Sauber und freundlich ist es hier. Also auf in den Kampf und rein ins CentrO.

Ein Konsumtempel aus Marmor, Glas, Chrom und Licht (zumindest im Sommer) ist das CentrO. Gastronomie, vor allem aber jede Menge Einzelhandel (Bekleidung, Spielwaren, Elektro, Kunstgewerbe) gibt es hier. Da es in anderen Städten mehr oder weniger gelungene Kopien gibt, weiß ich inzwischen nicht mehr. was so besonders an diesem großflächigen Kaufhaus ist. Soweit ich es im eigenen Bekanntenkreis mitbekommen habe, hat das CentrO auf Dauer seinen Reiz verloren. Leerstände sehe ich bei den Ladenlokalen keine; ich habe aber auch keine Ahnung, wie teuer ein Einkauf dort ist. Haben sich die Investitionskosten inzwischen rentiert? Wie viele Besucher kommen nur zum Schauen hierher? Wie hoch sind die Ladenmieten? Es gibt sehr viele Fragen, die ein zufälliger Besucher wie ich nicht beantworten kann.

Einen Ausflug ist das CentrO sicher wert. Ob er etwas kauft, wird jeder Besucher selbst entscheiden können. Eine solide Grundversorgung in den Stadtteilen vor Ort, die Förderung des Fachhandels, der Ausbau des Kundenservice und die bedarfsgerechte Bereitstellung der kommunalen Infrastruktur sind wichtige Voraussetzungen, damit der lokale Handel funktionieren kann.
In Duisburg sehe ich jedenfalls zu viele leerstehende Ladenlokale, die teilweise schon seit Jahren ungenutzt dahinvegetieren. Die Duisburger Wirtschaftsförderung ist nach eigenen Angaben nicht nach Stadtteilen, sondern nach Wirtschaftsbranchen aufgegliedert; irgendeinen sichtbaren Erfolg brachte diese Strategie nicht. Es gibt sehr viele Billigläden; der Fachhandel fehlt dafür. Wo gibt es noch den klassischen Herrenausstatter, Hut- und Schirmmacher, Büromöbelläden, den klassischen Schuhmacher, Schreibwarenläden, Buchhandel, Haushaltsgeräte- und Haushaltswareneinzelhandel (beispielsweise Wolle, Garne, Nähutensilien, Rasierzeug, Kämme). Ja, ich weiß, irgendein Schlaumeier wird mir jetzt bestimmt Adressen nennen können. Ich sehe aber trotzdem sehr deutlich, dass sich der Fachhandel aus der Fläche zurückgezogen und Leerstände zurückgelassen hat. Möchte ich dagegen steuern, werde ich den Facheinzelhandel fördern müssen.