Städtetour West   Kloster Werden

Das Kloster Werden war ein Benediktinerkloster in Werden an der Ruhr; Werden ist heute ein Stadtteil von Essen. Etwa seit dem Jahre 800 war Werden ein reichsunmittelbares Fürstentum; das Kloster wurde daher auch Reichsabtei oder Reichsstift Werden genannt. Das Kloster gehörte zum Rheinisch - Westfälischen Reichskreis. Im Rahmen der Säkularisation wurde das Kloster 1803 aufgehoben. Die Stadt kam zu Preußen. Der Landkreis Werden wurde 1929 aufgelöst; Werden wurde nach Essen eingemeindet. Die Abteikirche wird seit der Säkularisation als Pfarrkirche genutzt. Sie wurde 1993 zur päpstlichen Basilica minor erhoben.
Eine fast schon übertrieben detaillierte Beschreibung der Geschichte des Klosters bietet die Internetenzyklopädie Wikipedia. Was dort nicht erwähnt wird, gibt es nicht. Leider fehlt dem Text etwas Wichtiges, nämlich eine Beschreibung des Gebäudes. Wie sieht es aus? Neugierig, wie ich bin, mache ich mich im August 2008 auf den Weg in den Süden Essens.
Hoch oben auf einer Anhöhe über Werden wacht das monumentale Kirchengebäude über Werden. Momentan lohnt sich ein Besuch nur bedingt, was aber nicht an dem Gotteshaus liegt, sondern an den derzeit laufenden Renovierungsarbeiten. Sowohl innen wie auch außen gibt es viele Baugerüste zu sehen. Sie lassen nur ansatzweise etwas von der Pracht und Schönheit des Gebäudes und seiner Ausstattung erahnen. Beichtstühle und Kirchbänke gibt es hier, farbige und schlichte Fenster, künstlerisch gestaltete Kreuze und Heiligenstandbilder. Auch die frei schwebende, weil an einem Pfeiler befestigte Deckelkanzel ist reich geschmückt.
Allein schon der Chorraum ist auf jeden Fall sehenswert. Aus welchem Material das Lesepult ist, kann ich nicht erkennen. Der Altartisch mit seinen beiden Kerzen ist aber aus Stein. Beide sind auf moderne Weise künstlerisch gestaltet. Es gibt das klassische Chorgestühl. Von hohem künstlerischen Wert ist auch der Altarbau.
Ich habe keine Ahnung, wie lange die Baumaßnahmen noch dauern werden. Sobald sie aber fertig sind, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall wieder.
Die Schatzkammer ist derzeit geschlossen. Ob und wann sie wieder geöffnet sein wird, kann im katholischen Pfarramt St. Ludgerius nachgefragt werden.

Die Chocolaterie Süß entdecke ich auf meinem Spaziergang durch die nahegelegene Fußgängerzone. Hier gibt es eine kleine aber feine, vor allem aber exklusive Auswahl an Schokolade. Wer - als Feinschmecker und Genießer - nicht nur Durchschnittsware konsumieren möchte, sondern in einem angenehmen Ambiente Alternativen sucht, dem sei dieses Geschäft empfohlen.

Das "hübscherladen" (Inhaberin: Christiane Hübscher) liegt direkt nebenan. In zwei relativ kleinen Ladenlokalen gibt es dort recht hübsche Dekorationsartikel zu kaufen. Nippes (wie etwa Kerzenständer) gibt es dort; Geschirr, Kissen und Stoffe stehen aber im Vordergrund. Hübsch anzusehen sind die Sachen hier; allein schon aus optischen Gründen ist ein Besuch hier lohnenswert.

In den nahegelegenen Hutladen von Alexandra Berg-Bode und Rita Gomez traue ich mich, ehrlich gesagt, nicht. Was nicht nur daran liegt, dass hier lediglich Damenhüte im Schaufenster ausgestellt sind. Die Hüte, die ich hier zu sehen bekomme, haben schon eine individuelle Note. Ohne altmodisch zu sein, erinnern sie mich doch ein wenig an die Mode der`20er Jahre.