Düsseldorf/Duisburg, 12. April 2016 -
Unterstützen Sie Angehörige und Opfer mit der Bitte
um Aufklärung. Damit verantwortungsloses Handeln zur
Rechenschaft gezogen wird. Vergangene Woche ging
eine Schockwelle durch die Medienlandschaft: Mit dem
Beschluss des LG Duisburg, das Strafverfahren gegen
Verantwortliche der Loveparade-Katastrophe 2010
einzustellen, überraschten die Richter die Öffentlichkeit.
Der Schmerz sitzt tief: Jahrelang wurde um die
Geduld der Hinterbliebenen und Opfer gebeten, jetzt erweist
sich ihr Warten auf Aufklärung als vergeblich. Nachdem die
Staatsanwaltschaft Duisburg und die Opfer-Anwälte der
Kanzlei baum reiter & collegen sofortige Beschwerde gegen
den Beschluss einlegten, bleibt nur noch die Hoffnung, dass
das OLG Düsseldorf das Hauptverfahren einleitet. Um den
Druck auf die Justiz zu erhöhen, veröffentlichten
Hinterbliebene heute eine Petition auf der Plattform
change.org.
„Als ich die Nachricht bekam, dass der
Prozess eingestellt wird, war das für mich, als wäre mein
Sohn ein zweites Mal gestorben“, erklärt Gabi Müller, Mutter
von Christian, der im Gedränge der Loveparade 2010 umkam.
Die Trauernde fühlt sich tief getroffen und kann die
Entscheidung der Duisburger Richter nicht nachvollziehen.
Deshalb kämpft sie in der Öffentlichkeit für die
Wiederaufnahme des Prozesses. Mit möglichst vielen
Unterschriften möchte sie die zuständigen Richter des OLG
Düsseldorf darauf aufmerksam machen, dass nicht nur die
direkt Betroffenen, sondern auch eine größere Öffentlichkeit
es für angebracht hält, dass die Umstände, wie es zu der
Katastrophe kommen konnte, in einem Strafverfahren
aufgeklärt werden sollen.
„Die Justiz hat sich nicht
mit Ruhm bekleckert“, sagt Prof. Dr. Julius Reiter, Partner
der Kanzlei baum reiter & collegen, die über 100 Opfer,
darunter Hinterbliebene von 4 Todesfällen, vertritt. Der
Anwalt bezeichnet das Platzen des Prozesses als
„Justizskandal“. Durch die eingelegte Beschwerde erwartet
er, dass das OLG Düsseldorf anders entscheidet und für eine
lückenlose Aufklärung des Ereignisses sorgt. Die
Entscheidung der Düsseldorfer Richter ist rechtsbindend.
Schließen sie sich ihren Duisburger Kollegen an, werden die
Betroffenen nicht mehr erfahren, wie es zu der Katastrophe
in Duisburg kommen konnte. Umso wichtiger ist es, dass die
Öffentlichkeit die Justiz dringlich zur Aufklärung der
verhängnisvollen Umstände auffordert.
Gabi Müller
bittet ihre Mitbürger um Unterstützung: „Ich habe meinem
Kind versprochen, dass ihm wenigstens Gerechtigkeit
widerfährt. Bisher ist es das einzige Versprechen meinem
Sohn gegenüber, das ich nicht halten konnte.“
Unterschreiben können Sie die Petition unter folgender URL:
www.change.org/loveparade-katastrophe
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