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Loveparade 2010
November 2019: Pressemitteilung des Vereins LOPA 2010 e. V.

 

Mitteilung zur geplanten Theateraufführung zur Loveparade Katastrophe in Duisburg
Verein LOPA 2010 e.V.

Duisburg, 10. November 2019 - Die Vorstandsvorsitzenden der LOPA 2010 e.V. Stellung nehmen zum Beitrag der Duisburger Medien vom 08.11.2019 bezüglich der geplanten Theateraufführung zur Loveparade Katastrophe in Duisburg. 

Es ist unmoralisch aus dem schlimmsten Tag der Betroffenen und Hinterbliebenen ein Theaterstück zu kreieren, das von den MITVERANTWORTLICHEN finanziert wird, ohne das die Möglichkeit einer adäquaten Aufarbeitung gegeben ist. Die Folgen des Ereignisses konnten bis heute nicht beseitigt werden – auch nicht die Materiellen.

Wieder einmal wird an unserem Unglück verdient und in die eigene Tasche gewirtschaftet. 

Der einzig positive Aspekt dahinter: Die Stadtpolitik Duisburgs erinnert sich daran, das es uns noch gibt, obwohl es uns seit 2 Jahren nicht geglückt ist ein Gespräch mit Oberbürgermeister Sören Link zu führen. Offensichtlich hält Sören Link es nicht für nötig sich mit uns zu unterhalten. Genau dies zeigt die ganze Breite der Fehlhaltung der Stadtpolitik zu diesem Thema auf. Jahrelang wird suggeriert wie toll man sich um die Hinterbliebenen und Opfer sorge, in Wahrheit verschweigt man, das die Spendengelder zur Finanzierung falscher therapeutischer Maßnahmen eingesetzt wurden, die das Ganze noch verschlimmert haben. Keinen Cent ist an Hinterbliebene und Opfern ausgezahlt worden – die evangelische Notfallseelsorge hat alles für sich vereinnahmt. 

Alles was uns versprochen wurde geriet am darauf folgenden Tag schon wieder in Vergessenheit. Man tut so, als ob es auf die Angelegenheit nur eine schwere Lösung vorhanden wäre, obwohl eine leichte auf der Hand liegt. Es ist uns durchaus bewusst, dass wir seit 9 Jahren eine mangelhafte Nachsorge der schlimmsten Katastrophe in NRW zu beklagen haben. Nach der Abwahl des Alt-Oberbürgermeisters Sauerlands gab es keinen wirklichen Neuanfang für Duisburg. Die Katastrophe wurde politisch missbraucht, für einen an der Spitze politischen Wechsel. Menschliches Interesse an den Opfer hatte die Politik nicht wirklich.

Seit Jahren liegt die Lösung auf der Hand. Es fehlt nur am Einsehen der Politik, die sich hinter der evangelischen Kirche verstecken und damit versuchen Zeit zu gewinnen. Man hofft, das das Unglück vergessen wird.

Der Verein Lopa 2010 e.V. versucht auf Wunsch der Opfer weiter eine für alle zu akzeptierende Lösung zu finden, damit der 10. Jahrestag nicht erneut zu einer Katastrophe wird. Einen Jahrestags, der in würdevoller und respektvoller Ruhe stattfinden kann, ohne politischen Wahlkampf. Theater oder sonstigen Tamtam haben hier nichts zu suchen.

Wir würden uns freuen, wenn sich die Politiker des Bundes, Landes NRW und der Stadt Duisburg sich bei uns melden. Eure Hilfe würde uns tatkräftig ohne politische Verantwortung Ihrer Parteien unterstützen.

Erst wenn dieses Leid beendet ist kann man kulturell eine solche Aufarbeitung akzeptieren.

Vorstandvorsitzender
Thorolf Schmidt
Vorstand (Sprecherin der Betroffenen)
Nicole Ballhause