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Loveparade 2010
Juni 2020:  Existentielle Probleme für viele Nebenkläger

 

Loveparade - nach Prozesseinstellung - 02.06.2020
           
Existentielle Probleme für viele Nebenkläger
           Verein Lopa 2010 e.V.: Offener Brief an Oberbürgermeister Sören Link

Duisburg, 2. Juni 2020 - Die Einstellung des Loveparade-Prozesses am 24.04.2020 hat nicht nur eine neue Sichtweise der Vorkommnisse  gebracht, sondern bringt zusätzlich existentielle Probleme für viele Nebenkläger mit. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits vor Monaten darauf hingewiesen, dass viele Nebenkläger vor dem finanziellen Ruin stehen werden.  

Der Verein Lopa 2010 e.V. setzt sich seit 2011 für die Interessen der Verletzten ein. Da uns bewusst war, dass nach den anfänglichen Unterstützungen durch Stadt, Land und Veranstalter keine weiteren Stützen zu erwarten waren, haben wir von Beginn an eine Stiftung als beste Lösung bevorzugt. Diese wurde nach jahrelangem Belächeln 2016 gegründet. Wir vermittelten der Stiftung unzählige Adressen Betroffener und organisierten die Jahrestage in den ersten Jahren nach dem Unglück der Loveparade 2010.

Leider mussten wir sehr schnell erkennen, dass die Stiftung kein Interesse suggerierte um für Spenden zu werben, um die finanziellen Belastungen der Betroffenen, entstanden durch den Strafprozess, Therapien und mehr, abzufedern. Ihre Aktivitäten für uns Betroffene des Loveparade-Unglücks hat sie bis heute nicht nachgewiesen. Geschäftsberichte und auch Tätigkeitsnachweise fehlen bis dato ebenfalls. Eingegangene Spendengelder kamen an und wurden durch Herrn Widera an die evangelische Notfallseelsorge abgeführt. Aus diesen genannten Gründen haben wir die Stiftung verlassen, denn sie war und ist bis zum heutigen Tage nur eine partei-politische Organisation unter der Schirmherrschaft einer kirchlichen Organisation.

Nun ist es an der Zeit, kurz vor dem zehnten Jahrestag des Unglücks, dass der Duisburger Oberbürgermeister, Sören Link, seine zugesagten Hilfen an die Betroffenen endlich in die Tat umsetzt und seine Versprechen einlöst.

Es muss Gespräche geben und den Betroffenen geholfen werden! Sein Versprechen einer lückenlosen Aufklärung wird wohl niemals eingelöst. Deshalb fordern wir, die Betroffenen der Loveparade 2010, dass Herr Link sich umso mehr dafür einsetzt, sein zweites Versprechen an uns einzuhalten: Finanzielle Hilfen.


Offener Brief an Oberbürgermeister Sören Link                                             Duisburg, 18.05.2020 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Link,

wir wenden uns abermals mit der Bitte um Hilfe an Sie. Es ist viel Zeit vergangen seit der letzten Zusammenkunft. Leider konnten wir keine persönliche Kontaktaufnahme in den letzten 3-4 Jahren mit Ihnen organisieren. Im Jahre 2012 versprachen sie uns eine lückenlose Aufklärung. Sie ist wohl zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich. 

Unsere Probleme sind aber bis heute nicht gelöst! Und sind auch mit der Stiftung nicht lösbar. Deshalb bitten wir Sie um einen persönlichen Termin um eine gemeinsame Lösung zu finden. 

Der Vorstand sowie Betroffene haben sich Ende des letzten Jahres mit Frau Bärbel Bas MdB zusammengesetzt und sie um Hilfe gebeten. Leider sind bei diesen Gesprächen Versprechungen gemacht worden, die wieder nicht eingehalten wurden. 

Da jetzt das Gerichtsverfahren eingestellt wurde und die Nebenkläger (Betroffene) hohe Kosten haben werden, wie z. B. Gerichtskosten und Anwaltskosten, bitten wir Sie sich mit uns zusammen zu setzen um einen gemeinsamen Lösungsweg zu finden.

Es kann nicht sein, dass die Geschädigten der Loveparade Katastrophe nochmals bestraft werden. 
Die Spenden von Vereinen und Gruppen über die evangelische Notfallseelsorge sind von der Stiftung angenommen worden. Weder die Betroffenen noch die Angehörigen haben je etwas davon gesehen.

Wir bitten Sie heute noch einmal: 
Helfen Sie uns und halten Sie Ihr Versprechen. 

Mit freundlichen Grüßen