Universität Duisburg-Essen
Archiv November 2007 
  

 

CHE-ExcellenceRanking: Universität Duisburg-Essen eine der Topadressen für den Forschernachwuchs
Dusburg, 30. November 2007 - Mit dem „CHE Ranking of Excellent European Graduate Programmes in Natural Sciences“ - kurz ExcellenceRanking - gibt das CHE erstmals eine Orientierungshilfe für Absolventinnen und Absolventen, die sich in Masterstudiengängen oder Promotionsprogrammen europaweit weiterqualifizieren wollen.
Im ersten Durchgang des CHE-ExcellenceRanking wurden die Fächer Physik, Chemie, Biologie und Mathematik betrachtet. In einer Vorauswahl anhand von vier Indikatoren (Zahl der Publikationen, Zitationen im Verhältnis zum Weltstandard, Anzahl der herausragenden Wissenschaftler und Beteiligungen am Marie-Curie-Programm der Europäischen Union) wurden rund 500 Fachbereiche an etwa 250 Hochschulen in 20 Ländern Europas identifiziert, die zumindest bei einem der Kriterien mit herausragenden Leistungen aufwarten konnten und dafür eine „Bronze-“, „Silber-“ oder „Goldmedaille“ erhielten. Die Fakultäten, die drei Silbermedaillen oder mehr erringen konnten, gehören der Excellence-Gruppe an. Während pro Fach etwa 120 Hochschulen mindestens eine Medaille vorweisen können und als Top-Gruppe gelten, konnten sich daraus jeweils nur etwa 25 für die Excellence-Gruppe qualifizieren.

Universität Duisburg-Essen mit drei Fächern in der Top-Gruppe
42 Hochschulen in Deutschland sind mit mindestens einem Fach in der Top-Gruppe vertreten. Die Universität Duisburg-Essen erreichte im Fach Chemie jeweils eine Bronzemedaille bei den Publikationen und Zitationen sowie eine Silbermedaille beim Kriterium "Meistzitierte Forscher". Die Mathematiker erreichten eine Silbermedaille bei den Publikationen sowie Bronzemedaillen bei den Zitationen und beim Kriterium Marie-Curie-Projekte. Die Physik glänzt mit einer Bronzemedaille bei den Publikationen, einer Silbermedaille bei den Zitationen und sogar einer Goldmedaille beim Kriterium Marie-Curie-Projekte.

Neben den quantitativen Größen enthält das ExcellenceRanking zahlreiche nützliche Informationen zu Master und Promotionsstudiengängen, Forschungsgruppen und -schwerpunkten am Fachbereich sowie zu Unterkunftsmöglichkeiten oder Studiengebühren. Zukünftig soll das ExcellenceRanking auch auf andere Fächer ausgeweitet werden.

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) ist eine unabhängige Einrichtung mit Sitz in Gütersloh, die sich für Reformen im Hochschulsystem einsetzt. Es erstellt jedes Jahr das CHE-HochschulRanking für Studienanfänger. Mit dem CHE-ExcellenceRanking wird erstmals ein Vergleich der besten universitären Forschungsstätten in Europa für angehende Master- oder Promotionsstudenten möglich.
 
EU-Projekt für Studierendenaustausch mit Kanada bewilligt - Über den großen Teich
Duisburg, 23. November 2007 - Mit einem Studiensemester in Kanada können Studierende am Institut für Politikwissenschaften der Universität Duisburg-Essen künftig bei ihrem späteren Arbeitgeber punkten. Im kommenden Wintersemester beginnt ein neues Austauschprogramm zwischen der UDE und drei kanadischen Partnerhochschulen, mit dem die ersten beiden deutschen Studierenden für
ein Semester nach Kanada gehen können und im Austausch zwei kanadische Studierende an die UDE kommen.
Ermöglicht hat dies Prof. Dr. Tobias Debiel vom Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik, der erfolgreich an einem EU-Antrag für ein "Student Exchange Programm in Human Security" mitgewirkt hat. Mit diesem will die Europäische Kommission den transatlantischen wechselseitigen Austausch von Studierenden und Dozenten fördern.
Ziel des Programms ist es, den Studierenden an den Partneruniversitäten ein strukturiertes Auslandsstudium sowie praktische Arbeitserfahrung - zum Beispiel bei Nichtregierungsorganisationen -- zu ermöglichen. Dabei wird der Studienschwerpunkt auf das Thema "Menschliche Sicherheit"
gelegt. Das Konzept erweitert den traditionellen staatszentrierten Sicherheitsbegriff, indem es den Blick auf das Individuum und dessen Schutz vor Gewalt lenkt. "Das Konzept bewegt sich an einer Schnittstelle von Friedens- und Entwicklungsforschung und gewinnt zunehmend auch an
politischer Relevanz", so Professor Debiel.Angesprochen sind Bachelor-Studierende der Politikwissenschaften, die sich zum Beispiel in den Bereichen Internationale Beziehungen oder
Friedens- und Konfliktforschung spezialisieren und über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Unterstützt werden sie durch das Projekt in der Planung ihres Auslandsaufenthaltes sowie durch finanzielle Zuschüsse. Bewerbungsvoraussetzungen und --fristen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

In Europa sind neben der UDE auch die Universität Graz und die Universität Ljubljana beteiligt, auf kanadischer Seite die University of British Columbia, die Université du Québec à Montréal und die University of Winnipeg.
UDE: Rektornachfolge geklärt - Entscheidung für den neuen Rektor
Duisburg, 16. November 2007 - Bei der Wahl des künftigen Rektors Universität Duisburg-Essen haben sich Hochschulrat und Senat der UDE heute (16. November) einstimmig für Professor Dr. Ulrich Radtke von der Universität zu Köln ausgesprochen. Der Lehrstuhlinhaber für Physische Geographie ist Leiter der Arbeitsgruppe Quartärforschung und Geoökologie im Institut für
Geographie. Von 1999 bis 2001 und wieder seit 2005 nimmt er das Amt des Dekans der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wahr. Das Rektoramt an der Universität Duisburg-Essen ist zum 1. April 2008 zu besetzen.

Professor Radtke über seine neue Aufgabe: "Ich bin sehr zuversichtlich, das durch die Fusion der Universitäten Duisburg und Essen entstandene große Potenzial für Forschung und Lehre erfolgreich nutzen zu können." Der Vorsitzende des Hochschulrats der UDE, Dr. Henning Osthues-Albrecht
ist überzeugt: "Mit Professor Radtke hat sich die Universität Duisburg-Essen für einen international renommierten Forscher und Hochschullehrer mit hoher Führungskompetenz in Leitungspositionen
entschieden." Rektor Professor Lothar Zechlin ergänzt: "Ich beglückwünsche die Universität , dass sie mit Professor Radtke eine sowohl in der Wissenschaft als auch im Hochschulmanagement exzellent ausgewiesene Persönlichkeit für das Rektoramt gewinnen kann."

Ulrich Radtke (52) studierte von 1974 bis 1980 Biologie, Geographie, Geschichte, Philosophie und Pädagogik an der Universität Düsseldorf. 1983 wurde er mit "summa cum laude" promoviert. Die Habilitationsschrift von 1988 greift das Problem der Meeresspiegelschwankungen anhand von
Fallstudien aus Chile, Argentinien und Barbados auf. 1989 verlieh ihm die Universität Düsseldorf den Universitätspreis für die beste Habilitation der Jahre 1987-1989. 1989 erhielt er den mit 100.000 DM dotierte Bennigsen-Foerder-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen.

Prof. Radtke war von 1980 bis 1992 am Geographischen Institut der Universität Düsseldorf beschäftigt, 1992 wurde er Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Weitere Universitäten im In- und Ausland, darunter die Universität Zürich, bemühten sich in dieser Zeit,
ihn an sich zu binden. 1993 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Physische Geographie an der Universität zu Köln. Professor Radtke ist Mitglied der LEOPOLDINA, der Deutschen Akademie der Naturforscher, der ältesten naturwissenschaftlich-medizinischen Gesellschaft, in die nur die international hervorragendsten Vertreter ihres Faches gewählt werden.
 

 

 

 

 

 

 

 

Tagung zur Energiegewinnung aus Abfällen - Schmutz clever genutzt
Duisburg, 14. November 2007 - Computer, Fernseher oder Waschmaschinen gibt es in fast jedem Haushalt. Abfall und Abwässer auch. Wie man daraus Energie gewinnen kann, um technische Geräte zu nutzen, darum geht es bei der Tagung "Stand der Energiegewinnung aus Abwässern und Abfällen" am Freitag, 16. November, an der Uni Duisburg-Essen.
Die Preise für fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Ein Umdenken in der Energieversorgung scheint notwendig. Um fossile Ressourcen zu schonen, kann Energie auch aus organisch belasteten Abwässern und organischen Siedlungsabfällen erzeugt werden.
Die Tagung unter der Leitung des UDE-Professors Dr. Renatus Widmann gibt zum einen einen Überblick über den aktuellen Stand der Vergärungstechnik und zum anderen einen Ausblick auf die Möglichkeiten der Erzeugung regenerativer Energie in der Zukunft. Die erneuerbare Erzeugung von Wasserstoff und dessen Nutzung in Brennstoffzellen steht dabei im Vordergrund.
Beim Vergären werden Bioabfälle in Biogas umgewandelt, das dann wiederum in Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme umgewandelt wird. Da in diesem Prozess die Ausgangssubstanzen, zum Beispiel Bioabfälle oder Klärschlamm, aus dem natürlichen Kreislauf stammen, wird bei der Energieerzeugung nicht mehr Kohlendioxid freigesetzt, als das, was während der Wachstumszeit der Pflanzen aus der Atmosphäre gebunden wurde: also eine klimaneutrale Art der Energiegewinnung.

Die Kombination von Wasserstoff-Erzeugung aus Biomasse und der Weiterentwicklung der Brennstoffzellentechnologie stellt langfristig einen innovativen Ansatz in der Erzeugung regenerativer Energien dar. Denn da der elektrische Wirkungsgrad von Brennstoffzellen im Vergleich zu Blockheizkraftwerken höher ist, wird folglich auch die Effizienz der Umwandlung von Biogas in elektrische Energie gesteigert.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Renatus Widmann, Tel. 0201/183-2686,
siwawi.abfall@uni-due.de, www.uni-due.de/abfall/abfalltechnik-essen.shtml
UDE: Mitarbeiterorientierte Organisationsentwicklung Personalmanagement für Kitas
Fachtagung über Bildungswege in der Logistik-Branche Leistungen fürs Studium anrechnen
Duisburg, 12. November 2007 - Längere und flexible Öffnungszeiten, verstärkte Bildungsarbeit und
neue Qualitätskonzepte sorgen in deutschen Kindertageseinrichtungen (Kita) zurzeit für erheblichen Veränderungsdruck. Die Erzieherinnen benötigen Management-Qualifikationen, um wechselnden Betreuungsbedarf, Dienstplanorganisation, Bildungsauftrag und Finanzverwaltung zu koordinieren - und vor allem brauchen sie dafür eine professionelle Unterstützung ihres Trägers. Das zeigen aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE).
"Es mangelt noch oft an einer entsprechend vorausschauenden Personal- und Organisationsentwicklung durch die Träger. Und die Fördersysteme der Bundesländer berücksichtigen zu wenige Verfügungszeiten für die zusätzlichen Aufgaben", stellt Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Leiterin der
IAQ-Forschungsabteilung "Bildung und Erziehung im Strukturwandel", fest.
Die IAQ-Wissenschaftlerinnen untersuchten im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung Beschäftigungsverhältnisse, Organisationsentwicklung und Personalwirtschaft in der institutionellen
Kindertagesbetreuung in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Brandenburg.

Zur Stärkung der Bildungsarbeit in den Einrichtungen wurden in allen Ländern in den letzten Jahren Leitlinien verabschiedet. Trotz unterschiedlicher Ausgestaltung erhalten die Erzieherinnen damit
professionelle Instrumente für ihre Arbeit, etwa durch Vorgaben für die schriftliche Dokumentation der Bildungsprozesse der einzelnen Kinder oder durch Handreichungen für die Gestaltung der Bildungsarbeit. "Ein entscheidender Engpassfaktor für die Umsetzung besteht -- in allen drei
Ländern -- im Mangel an zeitlichen Spielräumen, in denen Bildungsprojekte vorbereitet und schriftliche Arbeiten erledigt werden können", so Dr. Sybille Stöbe-Blossey.

Bei steigender Flexibilisierung der Öffnungszeiten werden Managementkonzepte u.a. für die Dienstplangestaltung immer wichtiger. Drei Viertel der in Brandenburg befragten Kindertagesstätten arbeiten bereits mit partizipativ gestalteten Jahresarbeitszeitkonten, die durchweg positiv angenommen werden, weil Mehrarbeit und Zeitausgleich im Team festgelegt werden und sich so die Arbeit insgesamt besser und weniger individuell belastend organisieren lässt. Neue Arbeitszeitregelungen, mit denen eventuelle Zeitkonflikte konstruktiv gelöst werden könnten, werden in den anderen Ländern noch kaum
eingesetzt. Ähnliche Probleme zeigen sich bei der kindbezogenen Finanzierung und Abrechnung individueller Betreuungszeiten. Fehlt es hier an kompetenter Unterstützung durch den Träger, ist die Entwicklung für die Einrichtung kaum zu bewältigen und geht auf Kosten der Beschäftigten, zeigen die Untersuchungen.
Besondere Bedeutung messen die IAQ-Forscherinnen der hohen Motivation der Beschäftigten zur Weiterqualifizierung bei. Diese müsste viel stärker genutzt werden, wenn die hohen Ansprüche an die
Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung umgesetzt werden sollen. Dabei dürfe die Fortbildung weniger an die Privatinitiative der Einzelnen geknüpft sein. Eine zwischen Land, Kommunen, Trägern und Fachhochschulen koordinierte "Fortbildungsoffensive" könnte in relativ kurzer Zeit -- und vergleichsweise kostengünstig -- zu einer deutlichen Anhebung des Qualifikationsniveaus in der Kindertagesbetreuung führen.

Fachtagung über Bildungswege in der Logistik-Branche Leistungen fürs Studium anrechnen
Hoch qualifiziert sollen sie sein, einen Hochschulabschluss haben und idealerweise auch schon Berufserfahrung in der mittleren Management-Ebene. Das wünschen sich deutsche Logistik-Unternehmen. Doch nur selten gibt es auf dem Arbeitsmarkt Personal mit diesen Qualifikationen. Eine mögliche Lösung: Berufliche Kompetenzen auf Logistikstudiengänge anrechnen und so berufliche mit akademischer Erfahrung koppeln. Über Ergebnisse dieser Überlegungen diskutieren
Wissenschaftler auf der Fachtagung KarLos RheinRuhr am Freitag, 16. November, an der Uni Duisburg-Essen.
KarLos RheinRuhr steht für "Berufliche Kompetenzen zur Anrechnung auf Logistikstudiengänge in der Region RheinRuhr". Federführend in dem Projekt ist das Zentrum für Logistik und Verkehr der Uni Duisburg-Essen, die mit weiteren Bildungsträgern und Experten der beruflichen und hochschulischen Aus- und Weiterbildung zusammen arbeiten: der Fachhochschule Koblenz, der Uni St. Gallen sowie der Deutsche Logistik-Akademie und dem Beratungsunternehmen Consult&Training zusammen. Ziel des Projektes ist es, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulstudium in der Logistik-Branche zu erhöhen. Dafür untersuchen die Projektteilnehmer, wie Abschlüsse logistischer Aus- und Fortbildungsberufe auf Studienangebote angerechnet und analog zum üblichen ECTS (European Credit Transfer System) gestaltet werden können.
In einer ersten Phase haben die Wissenschaftler gängige Zulassungs- und Anrechnungsverfahren untersucht. In einer zweiten Phase steht die Entwicklung eines Rahmenwerks im Vordergrund, das die für Beruf und Studienfach erforderlichen Kompetenzen abbildet und bewertet. Die dritte Phase dokumentiert, bewertet und veröffentlicht die Ergebnisse.
Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds. Es ist Teil der allgemeinen Initiative des Bundesministeriums zur Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge. Das Projekt ist auf zweieinhalb Jahre angelebt und läuft seit Ende 2005.

Wissenswertes rund ums Studium - Der richtige Einstieg
Uni-Colleg über Gehirnfunktionen - Wie kommen die Gedanken ins Gehirn?
Symposium zur zeitgemäßen Landschaftsbildbewertung - Digitale Landschaftsbetrachtung

Duisburg, 8. November 2007 - Über alle Fragen rund ums Studieren können sich Studieninteressierte am Dienstag, 13. November, an der Universität Duisburg-Essen informieren. Mitarbeiter des Akademischen Beratungs-Zentrums (ABZ) informieren unter anderem über Einschreibbedingungen, Studienorganisationsfragen und Finanzierungsmöglichkeiten. Die Info-Veranstaltung findet von 14 bis 15.30 Uhr statt, am Campus Duisburg in Raum LK 051, in Essen in Raum R11 T04 C75.

Wer den Berufswunsch Lehrer hat, sollte in die Beratungsveranstaltung „LehrerIn werden“ am 4. Dezember kommen. Sie richtet sich an OberstufenschülerInnen, die sich im kommenden Jahr für ein Lehramtsstudium einschreiben möchten. Die nötigen Infos gibt es von 14 bis 15.30 Uhr am Essener Campus in Raum R11 T04 C75. Es geht u.a. um geeignete Fächerkombinationen und die unterschiedlichen Schulformen.

Uni-Colleg über Gehirnfunktionen - Wie kommen die Gedanken ins Gehirn?
Können wir die Realität unverfälscht wahrnehmen? Wie verarbeitet unser
Gehirn Wahrnehmungen und wie lässt es daraus Handlung werden? Wie können Informationen, die uns zum Beispiel als Licht oder Schall erreichen, im Gehirn weiterverarbeitet werden, obwohl sie physikalisch zu verschiedenen Phänomengruppen gehören? Diesen Fragen geht der Physikdidaktiker Prof. Dr. Hans Fischer beim nächsten Uni-Colleg an der Uni Duisburg-Essen nach: Mittwoch, 14. November, ab 19.30 Uhr im Hörsaal MD 162, Ecke Mülheimer Straße/Lotharstraße, am Campus Duisburg.
Um populäre und spektakuläre Meldungen über diesen Zusammenhang besser einschätzen zu können, stellt er ein aktuelles Funktionsmodell der Wahrnehmung vor und verdeutlicht es mit Beispielen aus der
Wahrnehmungspsychologie. Dabei wird es auch darum gehen, wie ein Gehirn aufgebaut ist, wie früher über Gehirnfunktionen nachgedacht wurde und wie Informationen von der Umgebung ins Gehirn kommen und dort zu Wahrnehmung verarbeitet werden. In Experimenten sollen einzelne
Modellannahmen selbst erfahren werden.

Symposium zur zeitgemäßen Landschaftsbildbewertung - Digitale Landschaftsbetrachtung
Wie Landschaftsbilder zu bewerten sind, in denen immer mehr Freileitungsmasten, Mobilfunkstationen und Windkraftanlagen stehen, ist Thema eines Symposiums am Montag, 12. November, an der Universität Duisburg-Essen. 200 Teilnehmer sind bereits beim Veranstalter, dem Studiengang Landschaftsarchitektur, registriert.
Auf Einladung von Professor Dr. Angelika Wolf und Elmar Pieper treffen sich Landschaftsplaner und Naturschützer sowie Vertreter aus Behörden und Wirtschaft aus dem In- und Ausland im Glaspavillon am Uni-Campus Essen, um über die Möglichkeiten digitaler Landschaftsbildanalysen zu
beraten. Prof. Wolf: "Sie sind zwar nicht einfach zu handhaben, aber sie erleichtern auch eine differenzierte Betrachtung und Bewertung des Landschaftsbilds durch die Einbeziehung moderner, EDV-gestützter Verfahren." Außerdem können sie so die Grundlagen der landschaftsrechtlichen Genehmigung optimieren helfen, so Wolf.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind Beeinträchtigungen in Natur und Landschaft wo immer möglich zu vermeiden, zumindest aber zu minimieren und auszugleichen. Der jeweilige Bedarf variiert jedoch relativ stark je nach Eingriff, Region oder Bundesland. Aufgezeigt werden Verfahrensanstze, die die gewünschte hohe Qualität der Eingriffsbewertung sichern. Außerdem könnte eine Standardisierung der
Ausgleichsmaßnahmen zu höherer Rechtssicherheit führen. Einheitlichere Standards sichern zudem die Entscheidungstransparenz und die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Vorhaben. Der Umgang mit dem
Instrument Landschaftsbildanalyse im Kontext der Eingriffsbewertung verspricht eine spannende Auseinandersetzung.

UDE: Informationstag für LehramtsanwärterInnen - Auf dem Sprung in die Praxis
Experten geben Einblick Nanotechnologie nutzen

Informationstag für LehramtsanwärterInnen - Auf dem Sprung in die PraxisDuisburg, 6. November 2007 -  Mehr als 120 angehende LehramtsanwärterInnen der Universität
Duisburg-Essen erhalten am kommenden Donnerstag, 8. November, Infos und Tipps für ihr anstehendes Referendariat. Zur Vorbereitung auf den Start in die zweite Phase der Lehrerbildung referieren ExpertInnen in Vorträgen und Workshops über Themen aus Praxis und Wissenschaft. Die Veranstaltung wird vom Zentrum für Lehrerbildung organisiert und findet von 9.30 bis 14.30 Uhr im Glaspavillon am Campus Essen statt.

Experten geben Einblick Nanotechnologie nutzen
Über die vielfältigen Möglichkeiten der Nanotechnologie referieren am Donnerstag, 8. November, zwei Experten aus der Universität Duisburg-Essen im Tectrum an der Bismarckstraße in Duisburg-Neudorf.
Ab 15 Uhr berichtet Prof. Dr. Markus Winterer darüber, wie man durch gezielten Nanopartikel-Einsatz neue Materialien und Strukturen analog zur Natur aufbauen kann. Über Beschichtungen metallischer Werkstoffe spricht anschließend Prof. Dr. Volker Buck. Es geht darum, wie man Werkstoffen völlig neue Oberflächeneigenschaften verleihen kann durch Auftragen dünner Materialschichten.

Die Vorträge sind Teil einer Infoveranstaltung, um Unternehmen die Nanotechnologie und die dadurch erzielbaren Wettbewerbsvorteile näher zu bringen. Veranstalter ist die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH im Rahmen des Netzwerks matec.net Duisburg. Ziel ist, den
Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft voranzutreiben. Vorgestellt wird auch die finanzielle Förderung betrieblicher Weiterbildung im Rahmen von Förderprogrammen

Viele Europäer leben von Sozialleistungen - IAQ-Studie vergleicht Sicherungssysteme

Duisburg, 31. Oktober 2007 - Die west- und nordeuropäischen Wohlfahrtsstaaten versorgen mindestens ein Fünftel ihrer Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren über Sozialtransfers. Das zeigen Untersuchungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen in einem Vergleich der sozialen Sicherung in elf westeuropäischen Ländern. Wer nicht von Arbeit lebt oder leben kann, erhält die Hilfe je nach Land aber aus sehr unterschiedlichen Töpfen: In Deutschland und Belgien wird der relativ größte Teil der Leistungen wegen Arbeitslosigkeit gewährt, in den skandinavischen Ländern, aber auch in den Niederlanden, Großbritannien und Irland, wegen Invalidität und Krankheit, in Österreich fließt der größte Teil der Leistungen als (Früh-)Rente.
Privatdozent Dr. Matthias Knuth, Leiter der IAQ-Forschungsabteilung „Entwicklungstrends des Erwerbssystems", verglich die Anteile der Bevölkerung im Erwerbsalter, die in erster Linie von einer Sozialleistung und nicht von Erwerbsarbeit leben. Die skandinavischen Wohlfahrtsstaaten bilden dabei zusammen mit den kontinentalen eine buntgemischte Reihe von 23,5 Prozent (Frankreich) bis 21,6 Prozent (Schweden), Deutschland war im Jahr 2004 an vorletzter Stelle dieser Ländergruppe. Die „liberalen“ Wohlfahrtsstaaten liegen mit Werten zwischen 19,0 und 18,5 Prozent nur wenig niedriger. Allein Spanien als einziger Repräsentant des „mediterranen“ Typs, für den die OECD vergleichbare Daten verfügbar hat, fällt mit 10,8 Prozent deutlich nach unten ab.
Leistungen, die wegen Elternschaft gewährt werden, entlasten in einigen Ländern den Arbeitsmarkt in relevantem Maße. An der Spitze liegen hier Österreich, Finnland und Großbritannien; Deutschlands Position werde sich durch die jüngsten familienpolitischen Reformen hoffentlich positiv ändern, vermutet Knuth.

Bemerkenswert ist das Phänomen, dass Arbeitslosengeld und Leistungen wegen Krankheit oder Erwerbsunfähigkeit (in Deutschland Krankentagegeld und Erwerbsminderungsrenten) sich je nach Land offenbar gegenseitig ersetzen. Bei Sozialtransfers für Krankheit und Invalidität führen Schweden (14,7%), Dänemark (11,3%) und die Niederlande (10,7%) ‑ drei Länder mit vergleichsweise geringer Arbeitslosigkeit. Deutschland nimmt mit 5,8 Prozent eine eher untere Position ein. „Es ist kaum denkbar, dass die Schweden fast dreimal und die Dänen fast doppelt so krank sein sollen wie die Deutschen“, so Knuth. Dagegen werden in Deutschland, Belgien und Finnland die nicht existenzsichernd ins Erwerbsleben integrierten Personen in starkem Maße unter der Kategorie der Arbeitslosigkeit unterstützt.

„In Deutschland wird Bedürftigkeit und unzureichende Integration in das Erwerbsleben vorrangig als ein Arbeitsmarktproblem wahrgenommen und „aktivierend“ bearbeitet“, stellt der Arbeitsmarktexperte fest. Bei „erwerbsfähigen Hilfebedürftigen“, die eine Integration in den regulären Arbeitsmarkt aufgrund ihrer schlechten gesundheitlichen Verfassung nicht schaffen, stelle sich aber die Frage, ob nicht der Aktivierungsanspruch des Systems insgesamt unglaubwürdig werde. In diesem Fall wäre es vielleicht doch besser, den Übergang in eine Sozialleistung ohne „Aktivierung“ zu schaffen und die „Grundsicherung für Arbeitsuchende“ für diejenigen zu reservieren, für die eine Arbeitsuche Erfolg haben könnte, schlägt Knuth vor.
Erste deutsche Stadttaubentagung sucht Lösungen - Ein (un)geliebter Weltbürger

Duisburg, 29. Oktober 2007 - Geflügelte Pest, Ratten der Lüfte oder doch schützenswerte Geschöpfe? – Stadttauben polarisieren wie kaum ein anderes Tier. Und obwohl die Kommunen schon seit Jahrzehnten Maßnahmen gegen die Überpopulation ergreifen, kriegen sie das Problem nicht in den Griff. Jetzt findet zum ersten Mal eine bundesweite Konferenz statt, in der städtische Vertreter gemeinsam mit Wissenschaftlern und Tierschützern über neue Konzepte beraten. Knapp 100 Teilnehmer haben sich für die erste deutsche Stadttaubentagung am 6. November an der Uni Duisburg-Essen (UDE) angemeldet. Es geht um nachhaltige Lösungen fern jeglicher Tötungsmaßnahmen und ‑ aus Sicht der Organisatoren – langfristig um ein mögliches neues Berufsbild: den städtischen Taubenwart.

„Die Stadttaube ist ein echter Weltbürger. Sie ist in allen Kontinenten zu finden und bereitet überall ähnliche Schwierigkeiten“, sagt Dr. Lars Düster. Der UDE-Wissenschaftler und Umweltanalytiker gehört zu den Organisatoren der Tagung und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Taubenmanagement. Es sind vor allem die enormen Mengen an Taubenkot, die zu hohen Reinigungskosten führen. Dass die Tiere Krankheiten auf den Menschen übertragen, ist laut Düster allerdings nur in extrem wenigen Fällen belegt. Dennoch sieht er dringenden Handlungsbedarf. „Wenn der Mensch nicht die Populationen der Stadttauben reguliert, werden die Bestände ebenso weiterwachsen wie die Probleme.“

Dabei betreiben viele Städte einen großen Aufwand zur Abwehr: Fütterungsverbote, Einrichtung von Netzen, Anflugsperren, Abschießen, Bejagen mit Falknern, Auslegen von Giftködern oder Futterdragees mit Anti-Baby-Pille. „Doch fast alle diese Maßnahmen waren bislang wirkungslos und haben Gelder verschlungen, die man besser in nachhaltige städteübergreifende Konzepte gesteckt hätte“, kritisiert Düster. „Es gibt einige gute Projekte, die aber meist von Privatinitiativen getragen werden.“ Für viele Vorhaben fehle aber das Geld oder Personal, bei manchen schlichtweg das Vertrauen der verschiedenen Interessengruppen. Taubengegner, Tierschützer, Schädlingsbekämpfer, Denkmalschützer und Taubenzüchter sind sich außerdem nicht grün in der Frage, wie der Plage beizukommen ist. „Und die Kommunen sitzen hilflos zwischen den Stühlen.“

Immerhin: Die Organisatoren bringen am 6. November nun alle an einen Tisch. Sie wollen informieren und aufklären. Denn trotz Jahrzehnte andauernder Problematik gibt es immer noch ein Wissensdefizit. So geht es bei der Tagung um die Zoologie der Stadttaube, veterinär- und humanmedizinische Hintergründe, um Biomonitoring, die rechtliche Situation und das Stadttaubenmanagement. Kommunen stellen erfolgreiche Modelle vor, darunter aus den Niederlanden und Belgien. Denn das Taubenproblem ist grenzüberschreitend.

Vielleicht kommt die beste Idee ja aus Moers: Das Taubenwartmodell, es wird auf der Tagung ebenfalls vorgestellt, bringt Langzeitarbeitslose in Arbeit. Sie richten Taubenschläge und kontrollierte Fütterungsplätze ein, betreuen diese und steuern sanft die Familienplanung: „Eine Stadttaube brütet bis zu achtmal im Jahr und legt dabei jedes Mal zwei Eier. Wenn man die Eier durch Attrappen ersetzt, lässt sich die Population in Grenzen halten“, so Umweltanalytiker Düster. Dass die Kommunen in Zukunft Taubenwarte beschäftigen könnten, hält er für eine gute Lösung. „Diese Arbeiten lassen sich nicht allein von ehrenamtlichen Helfern bewältigen.“

1. Deutsche Stadttaubentagung, Dienstag, 6. November, ab 10 Uhr, Campus Essen, Glaspavillon, Universitäts-/Ecke Gladbeckerstraße.
Organisiert von der Uni Duisburg-Essen (Zentrum für Mikroskalige Umweltsysteme, Institut für Umweltanalytik), dem Institut zur Förderung der beruflichen und sozialen Eingliederung (IMBSE) Moers und „Stadttauben NRW“.