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Hitzefalle Auto - Lebensgefahr selbst bei 20 Grad
Außentemperatur |
Die wichtigste Regel lautet daher:
Kinder und Tiere niemals allein im Auto lassen – auch nicht
„nur kurz“!

Außentemperatur und Temperatur im
Fahrzeuginneren nach Minuten. Quelle: WetterOnline
Bonn/Duisburg, 12.
Juni 2025 - Nur kurz Besorgungen machen und das Kind
oder Haustier im Auto zurücklassen – ein fataler Fehler!
Selbst bei 20 Grad Außentemperatur wird der Innenraum durch
Sonneneinstrahlung rasch zur tödlichen Falle. Schon wenige
Minuten können reichen, um das Leben von Mensch und Tier zu
gefährden.

Lassen Sie Kinder und
Tiere an einem warmen Tag niemals allein im Auto! Auch eine
Außentemperatur von 20 Grad ist schon zu hoch.
Quelle: Velimir Zeland/Shutterstock.com
Es wird zum ersten Mal richtig hochsommerlich: Die
Temperaturen klettern in den nächsten Tagen bis fast an die
35 Grad Marke. Für viele Menschen ist das schon recht
unangenehm. Doch im Auto können selbst deutlich niedrigere
Außentemperaturen zur akuten Lebensgefahr werden.
Schon bei nur 20 Grad Außentemperatur wird es im Innenraum
eines geparkten Fahrzeugs in kürzester Zeit unerträglich
heiß: Nach 30 Minuten sind dort über 35 Grad erreicht, nach
einer Stunde sogar mehr als 45 Grad. Steigt die
Außentemperatur auf 30 Grad, drohen nach 30 Minuten bereits
46 Grad im Auto – eine potenziell lebensbedrohliche Hitze für
Kinder und Tiere. Bei 36 Grad im Schatten erreicht der
Innenraum schon nach 60 Minuten extreme 62 Grad.
Diese rasante Aufheizung ist tückisch: Pro Minute kann die
Temperatur im Fahrzeuginneren um bis zu ein Grad steigen –
auch wenn Fenster einen Spalt geöffnet sind oder das Auto im
Schatten steht. Für kleine Kinder und Tiere kann das fatale
Folgen haben. Ihr Körper kann die Hitze nicht so gut
regulieren wie der eines Erwachsenen. Kreislaufversagen und
Hitzschlag drohen – mitunter binnen weniger Minuten.
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DWD-WarnWetter-App sorgt seit zehn
Jahren für mehr Sicherheit bei Wettergefahren
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WarnWetter-App seit
2015 zentraler Baustein der Warnungen des Deutschen
Wetterdienstes
Offenbach, 10. Juni 2025 – Seit einem Jahrzehnt warnt sie
schnell, direkt und zuverlässig vor Wettergefahren und
schützt damit Menschenleben: Die WarnWetter-App des Deutschen
Wetterdienstes (DWD) hat im Juni 2025 ihr zehnjähriges
Jubiläum. Unterstützer der App war von Anfang an das
Bundesministerium für Verkehr, zu dessen Geschäftsbereich der
DWD gehört.
Bundesminister Patrick Schnieder: „Die WarnWetter-App des
Deutschen Wetterdienstes ist inzwischen ein unverzichtbarer
Baustein des Bevölkerungsschutzes. Sie bereitet Millionen von
Bürgerinnen und Bürgern frühzeitig auf Wettergefahren vor.
Sie informiert nicht nur verlässlich über Wettergefahren,
sondern auch unter anderem über den Waldbrandindex oder die
Pollenflugvorhersage. Mit circa zwei Millionen Nutzerinnen
und Nutzer ist sie bestes Beispiel dafür, wie Behörden die
Bevölkerung erfolgreich mit digitalen Angeboten unterstützen
können.“
Die App hat sich seit 2015 zu einem zentralen Instrument der
Wetter- und Naturgefahrenkommunikation in Deutschland
entwickelt. Bei extremen Wetterlagen wird sie täglich bis zu
4,5 Millionen Mal genutzt. 2024 versandte der DWD insgesamt
über 950 Millionen Push-Warnungen und empfing gut eine
Million Nutzermeldungen.
Die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer liegt derzeit bei
etwa zwei Millionen – ein klarer Beleg für den hohen
Stellenwert der App im Alltag der Bevölkerung. Nicht nur bei
Privatpersonen ist WarnWetter ein zuverlässiger Begleiter.

Screenshots der DWD-WarnWetter-App aus dem Jahr 2015, Quelle:
DWD
Auch rund 174 000 registrierte Nutzerinnen und Nutzer aus dem
Bevölkerungs-, Katastrophen- und Umweltschutz setzen
regelmäßig auf dieses digitale Angebot des nationalen
Wetterdienstes. Hinzu kommen etwa 30 000 dienstlich genutzte
Geräte im Polizeibereich.
Vom Start zur Standardanwendung: Meilensteine einer
Erfolgsgeschichte
Am 3. Juni 2015 erstmals veröffentlicht – und noch am selben
Tag auf der Fachmesse Interschutz in Hannover vorgestellt –
setzte die erste Version auf einfache, schnelle
Warnkommunikation ohne Werbung oder Registrierung. Bereits
ein Jahr später folgten Blitzdarstellung und Hinweise zur
thermischen Belastung.
Mit der Umstellung auf Gemeindewarnungen im August 2016 wurde
die Warnqualität deutlich präzisiert. Weitere
Entwicklungsschritte folgten in dichter Taktung. So wurden im
November 2018 Naturgefahren wie Hochwasser, Sturmflut und
Lawinen integriert, im Juni 2018 die Binnenseewarnungen, im
März 2020 der Waldbrandgefahrenindex, im März 2023 die
Pflanzenmeldungen und im Februar 2025 die
Pollenflugvorhersage sowie die Darstellung von gefrierendem
Regen.
Seit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs im Jahr 2020
bietet der DWD die Vollversion der App kostenpflichtig an
(einmalig 2,49 Euro). Eine auf Warnungen konzentrierte
Version ist weiterhin kostenfrei erhältlich. Die Bewertung im
Google Play Store liegt aktuell bei 4,7 Sternen.

Screenshots der DWD-WarnWetter-App aus dem Jahr 2025, Quelle:
DWD
Die Zukunft fest im Blick
Die DWD-WarnWetter-App wird stetig weiterentwickelt – mit
Fokus auf Bedienbarkeit, Präzision und Verständlichkeit.
Zuletzt wurde auch eine englischsprachige Version integriert,
um Touristinnen und Touristen sowie internationale
Nutzergruppen besser zu erreichen.
Auch die kommenden Jahre stehen ganz im Zeichen der
Weiterentwicklung: Punktgenaue Vorhersagen, verbesserte
Visualisierungen von Hochwasser- und Lawinengefahr, ein
barriereärmeres Design, die Integration auf Smartwatches
sowie neue Methoden zur Darstellung von
Vorhersageunsicherheit gehören zu den zentralen Vorhaben des
DWD bis 2029.

Symbolbild einer Nutzerin der DWD-WarnWetter-App, Quelle DWD
Mehr als eine App: Ein Instrument der Daseinsvorsorge
„Zehn Jahre WarnWetter-App stehen auch für zehn Jahre
Engagement und Expertise vieler Kolleginnen und Kollegen –
diese Leistung macht den Unterschied“, so Dr. Renate
Hagedorn, Vizepräsidentin des DWD sowie Leiterin des
Geschäftsbereichs Wettervorhersage. Hagedorn hat die
Entwicklung der App in verschiedenen Rollen eng begleitet und
betont, die App sei heute weit mehr als ein Wettertool: Sie
sei ein unverzichtbarer Bestandteil der staatlichen
Daseinsvorsorge.
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Auswirkungen des Klimawandels auf den Winter- und
Bergsport |
Perspektiven des
Winter- und Bergsports im Zeichen globalen Klimawandels
Offenbach/Duisburg, 5. Juni 2025 - Das Expertenforum
„Klima.Sport.Schnee“, von 14 Klima- und
Sportforschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz, veröffentlichte den aktuellen Forschungsstand
zum Thema „Perspektiven des Winter- und Bergsports im Zeichen
globalen Klimawandels“. Expertenforum „Klima.Sport.Schnee“

Foto Expertenforum „Klima.Sport.Schnee“
D-A-CH Perspektiven des Winter- und Bergsports im Zeichen
globalen Klimawandels - 3. Gemeinsames Positionspapier
Expertenforum Klima.Sport.Schnee | Neuauflage 6/2025 -
https://www.stiftung.ski/fileadmin//user_upload/
Dokumente/Spezial_Expertenforum_2025_DS.pdf
Basis für eine sachliche Diskussion
Das Ziel ist, eine Basis für eine sachliche Diskussion zu
schaffen, damit für Natur, Mensch und Wirtschaft langfristig
optimale Maßnahmen getroffen werden können. 2019 und 2022
veröffentlichte das Expertenforum „Klima.Sport.Schnee“ die
ersten beiden Positionspapiere.
Für das soeben erschienene dritte Positionspapier arbeiteten
die Fachleute die neuesten Erkenntnisse der Forschung ein und
erweiterten den Themenbereich vom Wintersport auch auf den
Bergsport im Sommerhalbjahr. Außerdem wurden Wissensdefizite
und Handlungsansätze zusammengefasst.
Deutliche Erwärmung in den letzten Jahrzehnten
Das Klima hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich
erwärmt. Nach neuesten Berechnungsmethoden beträgt die
mittlere Erwärmung seit vorindustrieller Zeit bis Ende 2024
in Deutschland 2,5 °C, in Österreich 3,1 °C und in der
Schweiz 2,9 °C.
Die Fachleute des Expertenforums „Klima.Sport.Schnee“ sind
sich in ihrer Erwartung einig, dass trotz in Umsetzung
befindlicher globaler Klimaschutzmaßnahmen die
Jahresmitteltemperatur im D-A-CH-Raum (d.h. im
Zusammenschluss der Länder Deutschland – Österreich –
Schweiz) bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens weitere
2 °C steigt.
Der aufgrund weiter steigender Treibhausgasemissionen
hervorgerufene langfristige Klimatrend wird deutlich von der
natürlichen Klimavariabilität überlagert. Vor allem auf
kurzen (von Jahr zu Jahr) und mittleren (20 bis 30 Jahre)
Zeitskalen können diese zum Teil markanten Schwankungen den
langfristigen Trend regional sowohl verstärken als auch
abschwächen.

Spuren im Schnee - Foto © Rüdiger Manig, DWD
Rahmenbedingungen für den Wintersport ändern sich
Die Erwärmung hat deutliche Auswirkungen auf den Winter. „Der
Wintersporttourismus wird durch die veränderten
Schneeverhältnisse betroffen sein was zu auch
wirtschaftlichen Herausforderungen in den betroffenen
Regionen führen kann“, sagt Gudrun Mühlbacher vom Deutschen
Wetterdienst in München. Weiter betonte sie:“
Da langfristig v.a. die natürliche Schneedecke in den
tieferen - bis mittleren Lagen bis etwa 1500 Meter Seehöhe
vom Rückgang betroffen ist, hat dies für die überwiegende
Anzahl von Skigebieten in Deutschland Auswirkungen. Auch die
Möglichkeiten der technischen Beschneiung werden durch die
Erwärmung weniger“.
Mehr Niederschlag, aber weniger Schnee
Beim Winterniederschlag ist die natürliche Variabilität
besonders hoch und es lassen sich vielerorts bisher keine
klaren Trends beobachten. In den aktuellen Klimaszenarien
zeigen sich aber robuste Signale hinsichtlich einer Erhöhung
der Winterniederschläge im Alpenraum und der Intensivierung
kurzzeitiger Niederschlagsextreme. Jedoch ist in tiefen und
mittleren Lagen mit einem weiteren Rückgang des Schneefalls
zu rechnen, da Niederschlag aufgrund der höheren Temperaturen
vermehrt als Regen anstelle von Schnee fällt.
Längere Saison
In den Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst trägt der
Klimawandel zu einer Saisonverlängerung vieler
Outdooraktivitäten bei, wie Wandern, Radfahren, Baden,
Wassersport und Golf. Im Sommer steigt allerdings auch die
Belastung durch die steigenden Temperaturen. „Europa und
darin der Alpenraum sind derzeit durch marine Hitzewellen und
eine rasant mit Schnee- und Eisschmelze sinkende Albedo
(Reflektivität des Bodens) zum „Hot Spot“ des Klimawandels
geworden.
Die drei Wetterdienste aus der Schweiz, Österreich und
Deutschland schaffen durch eine länderübergreifend
homogenisierte Klimaüberwachung die Wissensgrundlage für eine
fundierte Beratung zu den Handlungsoptionen für den Winter-
und Bergsport“ sagt dazu Andreas Becker, vom Deutschen
Wetterdienst.
Forschungsbedarf
Das Team des Expertenforums „Klima.Sport.Schnee“ listet im
neuen Positionspapier auch Bereiche mit Unsicherheiten und
Forschungsbedarf auf.
Einige Beispiele:
• Es mehren sich Hinweise auf eine Zunahme langlebiger
Wetterlagen durch veränderte atmosphärische Zirkulation. Doch
viele zugrundeliegende Mechanismen sind noch unzureichend
verstanden.
• Während Temperaturprognosen relativ sicher sind, bestehen
große Unsicherheiten bei der Niederschlagsentwicklung.
Verbesserte Daten sind dringend nötig, unter anderem durch
neue Messmethoden und mehr Messstationen in höheren Lagen.
• Abrupte Änderungen von Komponenten des Klimasystems, wie
der atlantischen Umwälzzirkulation (AMOC), stellen im Zuge
des fortschreitenden Klimawandels ein ernst zu nehmendes
Risiko dar. Das Prozessverständnis und die Zeitskalen solcher
Kipppunkte müssen noch vertieft erforscht werden.
• Lokale Phänomene wie Temperaturinversionen oder das
Absinken der Schneefallgrenze in Tälern sollten detaillierter
untersucht werden, da sie die Schneedecke stark beeinflussen
können.
Verantwortung für kommende Sport- und Tourismusgenerationen
„Der Klimawandel stellt eine große Herausforderung dar. Es
liegt im langfristigen Interesse des Winter- und Bergsports,
dass Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Resilienzsteigerung auf
allen Ebenen und synergetisch gefördert werden“, sagt der
Initiator des Expertenforums „Klima.Sport.Schnee“ Ralf Roth,
vom Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung der
Deutschen Sporthochschule Köln, „unser Ansatz löst sich so
vom kurzfristigen Denken und Planen und ist Ausdruck einer
Verantwortung für kommende Sport- und Tourismusgenerationen.
Die gesamte Branche – Seilbahnbetreiber, sporttouristische
Unternehmen, Winter- und Bergsportverbände,
Sportartikelindustrie, Sportfachhandel und Destinationen mit
ihren Gästen – ist deshalb angehalten, sich aktiv an der
gesamtgesellschaftlichen Herausforderung Klimawandel mit
entsprechenden Maßnahmen zur Minderung der
Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die
Folgewirkungen zu beteiligen.“
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Waldbrände in Kanada - Rauchpartikel erreichen
Deutschland |
Rußpartikel
kanadischer Waldbrände trüben besonders in der Mitte und der
Nordhälfte die Sicht. - Quelle: WetterOnline/foto-webcam.eu

Bonn/Duisburg, 2. Juni 2025 - Am Sonntag und Montagmorgen hat
das WetterRadar von WetterOnline einen milchigen Schleier
über einigen Regionen gezeigt. Von der Landesmitte nordwärts
war der Himmel oft trüb oder diesig. Der Grund dafür ist
Rauch von Waldbränden in Kanada. Hat das Folgen für uns?
In den Provinzen Manitoba, Saskatchewan, Alberta und British
Columbia, die an die USA grenzen, wüten derzeit heftige
Waldbrände. Der Rauch erreichte in den vergangenen Stunden
mit einer westlichen Strömung über den Atlantik Europa.
Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Die
Rußpartikel der Waldbrände gelangten in den vergangenen Tagen
mit der atmosphärischen Strömung bis nach Europa. Der Rauch
stellt für uns derzeit keine Gesundheitsgefahr dar. Er
schwebt in großen Höhen und ist inzwischen stark verdünnt.
Regen wäscht Rauch aus der Luft
Die Rußpartikel legten dabei mehrere Tausend Kilometer
zurück. In den nächsten Tagen waschen Schauer und Gewitter
die Aerosole hierzulande aus der Atmosphäre.
In Teilen Kanadas wartet man dagegen vergeblich auf Regen,
der die dort vorherrschende große Trockenheit lindern und die
Waldbrände eindämmen könnte. In einigen Provinzen wurde sogar
der Notstand ausgerufen.
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Frühjahr: Deutlich zu warm, extrem trocken und
außergewöhnlich sonnig |
Mit rund 715 Sonnenstunden und einer
Abweichung von plus 60 % gegenüber dem Klimamittel (441
Stunden) wurde der zweithöchste NRW-Wert seit 1951
registriert.
Offenbach/Duisburg, 30. Mai 2025 – Das Frühjahr 2025 war
nicht nur deutlich zu warm, sondern auch eines der
trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Während
erste Sommertage bereits Mitte April registriert wurden, fiel
das Thermometer im Mai regional nochmals unter den
Gefrierpunkt. Dazu schien die Sonne nahezu ungebremst und
näherte sich den Rekordwerten aus den Jahren 2020 und 2011,
wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen
der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen meldete.
Starke Temperaturschwankungen mit frühen Sommertagen und
spätem Frost
Das Frühjahr 2025 erreichte eine Mitteltemperatur von 9,8
Grad Celsius (°C) und lag damit um 1,9 Grad über dem
Mittelwert der international gültigen Referenzperiode
1961–1990 (7,7 °C). Gegenüber der aktuellen Vergleichsperiode
1991–2020 (8,9 °C) ergab sich eine Abweichung von +0,7 Grad.
Damit setzte sich der langfristige Erwärmungstrend auch im
Frühjahr fort.
Der April endete als siebtwärmster und brachte ungewöhnlich
frühe Sommerwärme. Der erste Sommertag des Jahres (mindestens
25,0 °C) wurde bereits am 12.4. am Oberrhein, in
Rheinland-Pfalz und im Saarland registriert. Der erste heiße
Tag (mindestens 30,0 °C) folgte am 2.5. mit 30,4 °C in
Waghäusel-Kirrlach im Oberrheingraben, wo voraussichtlich am
31.5. mit um die 31 °C auch die bundesweit höchsten Werte des
Frühjahrs erreicht werden. Das Minimum meldete
Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit –11,2 °C am
18.3. - dort, in den östlichen Mittelgebirgen sowie im
Nordosten trat auch im Mai wiederholt Frost auf.
Frühjahr 2025 war mit 96 l/m² eines der drei trockensten seit
Messbeginn
Im Frühjahr 2025 fielen bundesweit rund 96 Liter pro
Quadratmeter (l/m²) und damit etwa 48 % weniger als im
langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961–1990 (186 l/m²).
Gegenüber der neueren Vergleichsperiode 1991–2020 (171 l/m²)
ergab sich ein Defizit von rund 44 %.
Damit zählt 2025 zu den drei trockensten Frühjahren seit
Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 – gemeinsam mit
1893 (85,3 l/m²) und 2011 (89,5 l/m²). Besonders markant fiel
das Niederschlagsdefizit im Nordosten aus, wo vielerorts nur
um 40 l/m² registriert wurden. Im Gegensatz dazu erreichte
das Alpenvorland örtlich über 300 l/m². Wilhelmsfeld, im
Rhein-Neckar-Kreis, verzeichnete am 28.5. mit 86 l/m² die
bundesweit höchste Tagesmenge.
2025 mit drittsonnigstem Frühjahr seit 1951 und neuen
Rekordwerten im Norden
Mit rund 695 Stunden lag die Frühjahrsbilanz rund 49 Prozent
über dem Soll von 467 Stunden (Periode 1961–1990). Selbst
gegenüber dem Vergleichszeitraum 1991–2020 (522 Stunden)
wurde ein Plus von rund 33 Prozent erreicht. Besonders sonnig
präsentierte sich das Nordseeumfeld mit Spitzenwerten bis zu
775 Stunden – ein außergewöhnlicher Wert. Weit weniger Licht
fiel hingegen am Alpenrand: Hier wurden teils nur rund 500
Stunden verzeichnet.
In NRW erreichte die Frühjahrswitterung mit 10,5 °C eine
deutliche positive Abweichung von 2,2 K (8,3 °C). Der März
2025 setzte mit nur 9,5 l/m² einen Extremwert und platzierte
sich als zweittrockensten seit Beginn der Aufzeichnungen.
April und Mai sorgten zwar für einen gewissen Ausgleich,
dennoch war das Frühjahr 2025 mit 114 l/m² (205 l/m²)
ungewöhnlich trocken.
Mit rund 715 Sonnenstunden und einer Abweichung von plus 60 %
gegenüber dem Klimamittel (441 Stunden) wurde der
zweithöchste Wert seit 1951 registriert.
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Warum es derzeit so windig ist - Ein Tief folgt
dem nächsten |
Weht der Wind, kann
der Fußweg zur Arbeit oder das Radfahren mühsam sein.

Grund für das derzeit windige Wetter sind die
Luftdruckunterschiede einer Reihe von sich nähernden Tiefs.
Quelle: Christian Mueller/Shutterstock
Bonn/Duisburg, 27. Mai 2025 - Regen, Sonne, Wind – das Wetter
zeigt sich aktuell von seiner lebhaften Seite. Der kräftige
Wind fällt nicht nur Radfahrern besonders auf. Doch warum ist
es derzeit so windig? Meteorologe Niklas Weise von
WetterOnline erklärt die Ursachen.
Zurzeit hat das Wetter richtig Schwung: Regen, Sonne und Wind
wechseln sich ab – vor allem zur Wochenmitte frischt der Wind
begleitet von Schauern und Gewittern deutlich auf. Da kann
der Fußweg zur Arbeit oder das Radfahren richtig unangenehm
werden. Auf frühsommerliche Ruhe und Wärme muss man in vielen
Landesteilen weiter warten.
Ursache: Typische Westwetterlage
Der Grund für das unruhige Wetter liegt in einer klassischen
Westwetterlage. Dabei ziehen Tiefdruckgebiete in schneller
Folge von Westen her über Mitteleuropa hinweg.
„In der Nähe dieser Tiefs sind die Luftdruckgegensätze
besonders groß – das sorgt für kräftige Windfelder“, sagt
Niklas Weise. Noch stärker können die Winde in der Nähe von
Schauern und Gewittern werden, wenn sich durch turbulente
Strömungen der kräftigere Wind aus der Höhe bis zum Boden
durchsetzt.
Wie geht’s weiter?
Nach aktuellen Prognosen bleibt das wechselhafte und windige
Wetter zunächst bestehen. Erst bei einer grundsätzlichen
Umstellung der Wetterlage – hin zu stabilerem
Hochdruckeinfluss – ist mit weniger Wind zu rechnen. Wann das
genau passiert, ist noch offen.
Wind ist Druckausgleich
Wind ist nichts anderes als die Bewegung von Luft – und diese
Bewegung hat einen Zweck: Sie gleicht Unterschiede im
Luftdruck aus. Die Stärke des Windes hängt davon ab, wie groß
der Luftdruckunterschied ist.
Niklas Weise: „Einfach gesagt: Luft fließt immer von Orten
mit höherem Luftdruck zu solchen mit niedrigerem. Wie bei
einem aufgeblasenen Ballon, aus dem Luft entweicht, entsteht
dabei ein spürbarer Luftstrom – also Wind.“
Besonders gut lässt sich dieses Prinzip an Küstenregionen
beobachten: Scheint die Sonne, erwärmt sich die Luft über dem
Land schneller als über dem Wasser. Die warme Luft über dem
Land steigt auf, wodurch in Bodennähe ein Tiefdruckgebiet
entsteht. Über dem kühleren Wasser hingegen bleibt die Luft
schwer und sinkt – hier herrscht hoher Luftdruck.
Der entstehende Unterschied sorgt dafür, dass sich Luft vom
Wasser (hoher Druck) zum Land (tiefer Druck) bewegt – ein
spürbarer Wind entsteht. Dieses Phänomen ist als Seewind
bekannt und tritt typischerweise an sonnigen Tagen in
Küstennähe auf. Je größer der Unterschied ist, desto stärker
weht der Wind.
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Wann kommt endlich der Regen? - Hoffnungsschimmer zum
Monatsende
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Ob Hobbygärtner oder
Landwirte – alle warten auf Regen. Der Frühling 2025 verläuft
bislang extrem trocken und nähert sich regional sogar einem
neuen Negativrekord.

Doch es gibt Hoffnung: Das mächtige Hochdruckgebiet TABEA
weicht Tiefdruckgebieten, die auch Regen im Gepäck haben.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 16. Mai 2025 - Alle warten auf Regen. Der
Frühling 2025 verläuft bislang extrem trocken und nähert sich
regional sogar einem neuen Negativrekord. Seit Anfang März
fehlen im bundesweiten Durchschnitt rund 100 Liter Regen pro
Quadratmeter – eine erhebliche Abweichung vom langjährigen
Mittel.
In nahezu allen Regionen Deutschlands herrscht Wassermangel,
vielerorts wurde seit Wochen kein nennenswerter Regen mehr
registriert. Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline,
erklärt:„Der Frühling 2025 ist bislang deutlich unter dem
Soll. Ein blockierendes Hochdruckgebiet namens TABEA sorgt
seit Wochen für sonniges, trockenes Wetter – Regen hat kaum
eine Chance.“
Erste Schauer – aber noch keine flächendeckende Entspannung
Zwar gibt es im Osten in den kommenden Tagen örtlich immer
wieder Schauer, doch die Westhälfte Deutschlands bleibt meist
trocken. Eine flächendeckende Entlastung ist damit vorerst
nicht in Sicht.
Wetterumstellung Ende Mai möglich
Doch es gibt Hoffnung: „Richtung Ende Mai tut sich auf jeden
Fall etwas. Das mächtige Hochdruckgebiet TABEA weicht
Tiefdruckgebieten, die auch Regen im Gepäck haben. Es ist nur
noch nicht sicher, wo und wie viel davon runterkommt“, so
Niklas Weise weiter.
Laut aktuellen Wettermodellen könnte sich das Wettergeschehen
allmählich umstellen – doch noch bestehen Unsicherheiten.
Einige Modelle lassen das Hoch noch länger über Mitteleuropa
verweilen. Ein flächendeckender Wetterumschwung ist möglich,
aber keinesfalls garantiert. Das Übergreifen der Tiefs könnte
auch nur zögerlich verlaufen.
Nordhälfte Deutschlands am stärksten von Trockenheit
betroffen
Die anhaltende Trockenheit trifft vor allem den Norden und
Nordosten Deutschlands. In Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und
Brandenburgs fielen im gesamten Frühling stellenweise nur
rund 15 Liter Regen pro Quadratmeter – ein Bruchteil der
sonst üblichen Mengen. Die Böden sind dort mittlerweile bis
in 50 Zentimeter Tiefe vollständig ausgetrocknet.
Auch in weiteren Regionen, etwa von der Nordseeküste über
Bremen bis ins Münsterland sowie von Rheinland-Pfalz bis ins
nördliche Bayern, wurde nur sehr wenig Niederschlag
verzeichnet. Die Folgen: Ein zunehmendes Wasserdefizit in der
oberen Bodenschicht und ein steigendes Risiko für
Vegetationsschäden, besonders bei Jungpflanzen.
„Selbst bei normalem Verlauf der kommenden Wochen lässt sich
das Niederschlagsdefizit bis zum Sommer kaum noch vollständig
ausgleichen“, sagt Niklas Weise. Eine Umstellung der
Wetterlage mit ergiebigen Regenfällen wäre notwendig, um die
Trockenheit zumindest teilweise abzumildern und mögliche
Folgeschäden in den heißen Sommermonaten zu begrenzen.
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Warum ist der Himmel blau? - Die
Wellenlänge machts
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Schon eine Weile spannt sich über uns ein
prächtiges Zelt in Azurblau. Blauem Licht begegnen auf dem
Weg durch die Atmosphäre ständig Moleküle, die es umlenken.
Dadurch wird es in alle Richtungen gestreut und deshalb
erscheint uns der Himmel blau.

Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 14. Mai 2025 - Ein fast wolkenloser,
klarer Himmel ist herrlich anzusehen: Schon eine Weile spannt
sich über uns ein prächtiges Zelt in Azurblau. Aber warum ist
der Himmel blau, obwohl Licht aus vielen unterschiedlichen
Farben besteht? Auch hier kommt es – wie so oft im Leben –
auf die richtige Wellenlänge an.
Das Azurblau bleibt uns auch mit allenfalls kleinen
Eintrübungen in den nächsten Tagen erhalten: Vor allem in der
Westhälfte Deutschlands bleibt der Himmel oft blau - im Osten
gesellen sich ein paar weißgraue Wolken dazu.
Viele Farben machen das Sonnenlicht
Sonnenlicht wirkt für uns weiß, besteht aber aus einem ganzen
Spektrum verschiedener Farben. Diese Farben verhalten sich
wie Wellen im Meer – mit unterschiedlichen Längen und
Geschwindigkeiten. Während rote Lichtwellen lang und träge
sind, zeichnen sich blaue Wellen durch ihre Kürze und
Schnelligkeit aus.
Bevor das Sonnenlicht unsere Augen erreicht, muss es die
Erdatmosphäre durchqueren – eine Hülle aus zahllosen winzigen
Luft- und Gasteilchen. Und genau hier geschieht etwas
Faszinierendes:
Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Wenn
das Sonnenlicht durch die Atmosphäre reist, verhalten sich
die einzelnen Farben ganz unterschiedlich. Rotes Licht
durchquert die Atmosphäre nahezu ungehindert, da seine langen
Wellen kaum mit Teilchen kollidieren. Blauem Licht hingegen
begegnen ständig Moleküle, die es umlenken. Dadurch wird es
in alle Richtungen gestreut – und genau deshalb erscheint uns
der Himmel blau.“
Der physikalische Grund liegt in der Größe der Luftmoleküle:
Diese sind deutlich kleiner als die Wellenlängen des Lichts.
Kurzwelliges, blaues Licht wird daher viel stärker gestreut
als langwelliges, rotes Licht. Dieses Phänomen wird als
Rayleigh-Streuung bezeichnet und erklärt eindrucksvoll, warum
sich unser Tageshimmel in einem klaren, satten Blau zeigt.
Der Himmel kann auch rötlich sein
Doch nicht immer zeigt sich der Himmel in Blau. Besonders
morgens und abends, wenn die Sonne tief steht, nimmt der
Himmel häufig rötliche Töne an. Der Grund: Das Sonnenlicht
muss zu diesen Tageszeiten einen deutlich längeren Weg durch
die Atmosphäre zurücklegen. Dabei trifft es auf viel mehr
Teilchen, die es streuen und abschwächen.
„In Kurzform kann man sagen: Mittags steht die Sonne hoch am
Himmel und das Licht legt nur einen kurzen Weg zurück – der
Himmel erscheint blau. Morgens und abends ist der Weg länger,
das blaue Licht wird weitgehend gestreut, und es bleibt vor
allem das rote Licht übrig – der Himmel erscheint rötlich“,
so Niklas Weise.
Dieses faszinierende Wechselspiel aus Licht, Teilchen und
Wellenlängen ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet
auch spannende Einblicke in die Physik unserer Atmosphäre –
ganz ohne Fernglas.
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Wie gieße ich Pflanzen
richtig und wassersparend?
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Trockene Wetterphase dauert an

Mit ein paar Tricks beim Gießen kann man die
Pflanzen kräftiger und gesünder werden lassen und
gleichzeitig Wasser sparen. Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 8. Mai 2025 - Bis Mitte Mai ist
vorerst kaum Regen in Sicht – die Böden trocknen durch die
starke Maisonne immer weiter aus und Hobbygärtnerinnen und
-gärtner müssen zur Gießkanne greifen. Um mit der wertvollen
Ressource Wasser möglichst sparsam umzugehen, sollten bei der
Bewässerung von Gartenpflanzen einige Punkte beachtet werden.
In den nächsten Tagen verschärfen viel Sonnenschein und
ansteigende Temperaturen die schon bestehende Trockenheit
besonders in der Nordhälfte weiter. Pro Tag verdunsten
aktuell zwischen 3 und 5 Liter Wasser pro Quadratmeter. In
der Wachstumsphase benötigen viele Pflanzen aber gerade jetzt
Wasser.
Um die Bewässerung so effizient wie möglich zu gestalten und
die Pflanzen auf den Hochsommer vorzubereiten, sollten sie zu
einem tiefen Wurzelwachstum angeregt werden. Dies wird
erreicht, indem die Pflanzen nicht täglich, sondern nur alle
paar Tage gegossen werden, dann aber mit mehr Wasser. Je nach
Bodenart werden 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter empfohlen –
auf sandigen Böden mehr, auf lehmigen weniger. Generell
sollte nur der Wurzelraum um die Kulturpflanzen herum
gegossen werden.
Kübelpflanzen stellen Ausnahme dar
Bei Kübelpflanzen ist die Situation grundlegend anders: Ihre
Wurzeln haben nur begrenzten Platz, das wenige Substrat im
Topf nur begrenzte Speicherkapazität. Deshalb müssen sie je
nach Standort und Witterung manchmal bis zu zweimal am Tag
mit dem wichtigen Lebenselixier Wasser versorgt werden.
Regenwasser nutzen
Regelmäßiges Bewässern mit kostbarem Leitungswasser
strapaziert auf Dauer nicht nur den Geldbeutel, sondern
verschwendet auch Ressourcen. Sehr nützlich ist das Sammeln
von Regenwasser in Regentonnen, auf das in Trockenzeiten
zurückgegriffen werden kann. Eine in den Boden eingelassene
Zisterne zum Auffangen des Wassers ist zwar aufwendiger, aber
eine lohnende Investition. Ein naturnah gestalteter
Gartenteich ist ein Wasserspeicher, der zusätzlich durch
kühlende Verdunstung ein angenehmes Kleinklima schafft und
darüber hinaus Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen
ist.
Morgens idealer Zeitpunkt zum Gießen
Aus Zeitgründen und weil das Wasser nachts nicht so schnell
verdunstet, wird oft abends bewässert. Das hat jedoch einige
Nachteile, denn in einem feuchten Garten fühlen sich vor
allem Schnecken sehr wohl. Auch einige Pilzkrankheiten wie
der Echte Mehltau werden durch die abendliche Bewässerung von
oben gefördert. Oft reicht schon ein Tautropfen auf den
Blättern aus, um sie zu befallen. Deshalb sollte der Garten
am besten morgens bewässert werden.
Wasser sparen durch kluge Gartengestaltung
Der Gartenboden sollte so beschaffen sein, dass Wasser gut
versickern und möglichst lange gespeichert werden kann. Das A
und O dabei ist, die Flächen nicht zu versiegeln. Je mehr
Boden versiegelt ist, desto weniger Wasser kann gespeichert
werden. Nackter Boden ist grundsätzlich zu vermeiden. Der
Oberboden sollte nur leicht gelockert werden.
Vollständiges Umgraben bietet zu viel Angriffsfläche für
Austrocknung. Eine dichte Bepflanzung schützt vor
Austrocknung durch Sonne und Wind. Humus, am besten aus dem
eigenen Komposthaufen, versorgt den Boden mit Nährstoffen und
gibt die gespeicherte Feuchtigkeit langsam an die Pflanzen
ab. Auch eine Mulchschicht aus Grasschnitt kann den Boden vor
Verdunstung schützen.
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Außergewöhnliche Wetterlage
setzt sich fort
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Europa-Wetter steht seit Monaten
kopf

Ein typisches WetterRadar-Bild der vergangenen
Wochen: Trockenes Wetter im Norden, Schauer im Süden. Quelle:
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 6. Mai 2025 - Nur 50 Liter in
Hamburg, über 400 Liter in Spanien und Portugal – so lautet
die erstaunliche Regenbilanz der letzten Monate. Eine
sogenannte „High-over-low“-Wetterlage zieht sich wie ein
roter Faden durch das gesamte Frühjahr. Eine Änderung ist
nicht in Sicht.
Während vor allem in der Nordhälfte Deutschlands Trockenheit
herrscht, regnet es in Südeuropa mehr als üblich. „Seit
Anfang Februar stellt sich mit wenigen Ausnahmen immer wieder
die gleiche Wetterlage ein. Von Spanien über Italien bis zum
Balkan regnen sich Tiefs ab, während bei uns hoher Luftdruck
Trockenheit und Sonne satt bringt,“ resümiert Niklas Weise,
Meteorologe von WetterOnline.
Niederschlagsmengen pro Quadratmeter seit dem 1. Februar 2025
(langjähriger Durchschnitt):
Hamburg: 52 Liter (159 Liter) - Madrid: 403 Liter (121 Liter)
Berlin: 40 Liter (112 Liter) - Lissabon: 444 Liter (193
Liter)
Bremen: 33 Liter (128 Liter) - Rom: 235 Liter (172 Liter)
Ursache: „High-over-Low“-Wetterlage
Von den Britischen Inseln bis nach Skandinavien weicht das
Hochdruckgebiet kaum von der Stelle. Tiefs nehmen deshalb
eine südliche Zugbahn über die Azoren bis in den Süden
Europas. Vor allem auf der Iberischen Halbinsel kam es
dadurch wiederholt zu Überflutungen und Hochwasser. Zum Teil
erreichten die Tiefs auch den Alpenraum sowie den Süden und
Westen Deutschlands, weshalb die Niederschlagsmengen hier
höher als im Nordosten waren.
Steht ein neues Dürrejahr an?
Nach zwei sehr nassen Jahren regnete es in diesem Jahr vor
allem nördlich der Mittelgebirge nur sehr wenig. Die Böden
trocknen nun immer mehr aus und bis mindestens Mitte Mai ist
kaum Regen in Sicht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die
Trockenheit sogar ausgesprägter als zur gleichen Zeit im
Dürrejahr 2018. Dennoch kann sich das Blatt zum Sommer noch
wenden und die Wetterlage kann sich schnell umstellen.
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Was ist dran an den Eisheiligen?
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Frostgefahr noch nicht gebannt

Rund um die Eisheiligen vom 11. bis zum 15. Mai sind
Nachtfröste grundsätzlich möglich. Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 5. Mai 2025 - „Vor Nachtfrost du nie
sicher bist, bis Sophie vorüber ist“ – die Eisheiligen nahen.
Obwohl statistisch nicht eindeutig belegbar, sorgen die
überlieferten Bauernregeln zu den Eisheiligen jedes Jahr für
Gesprächsstoff. Nach dem Abschied der sommerlichen
Temperaturen ist nun auch die Frostgefahr wieder gestiegen.
Außerdem hat der Klimawandel einen verblüffenden Effekt.
Die sogenannten Eisheiligen – benannt nach den fünf Heiligen
Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia –
beginnen in Norddeutschland bereits am kommenden Sonntag, dem
11. Mai, mit dem Gedenktag des Erzbischofs Mamertus. In
Süddeutschland startet die Reihe traditionell einen Tag
später am 12. Mai und endet mit der „Kalten Sophie“ am 15.
Mai.
„Regeln wie ‚Pflanze nie vor der kalten Sophie’ sind
allerdings nur bedingt in die heutige Zeit zu übertragen, da
sie vor der gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert
aufgestellt wurden“, erklärt Niklas Weise, Meteorologe von
WetterOnline. „Durch die Reform wurden damals zehn Tage
gestrichen. Zählt man sie wieder dazu, würden die Eisheiligen
also eigentlich erst Ende Mai stattfinden.“
Auch aus meteorologischer Sicht ist eine klare Tendenz zu
späten Kälteeinbrüchen rund um die Eisheiligen nicht
nachweisbar.
Der wahre Kern der alten Regel – Spätfröste im Mai bleiben
möglich
„Die Regeln zu den Eisheiligen erinnern daran, dass im Mai
jederzeit noch Bodenfrost auftreten kann – auch wenn dies
keinem festen Muster folgt“, erklärt Niklas Weise.
Tatsächlich zeigten Messwerte in den vergangenen Jahren, dass
späte Kälteeinbrüche keineswegs ausgeschlossen sind: Rund um
den 8. Mai 2021 sowie am 12. Mai 2020 wurden jeweils
Spätfröste verzeichnet. Ein besonders markantes Beispiel
stammt aus dem Jahr 1980, als in Seehausen (Sachsen-Anhalt)
am 23. Mai ein Tiefstwert von minus 4 Grad gemessen wurde.
Wetterausblick: Ruhige Wetterlage mit Bodenfrostgefahr
Ein Hoch bei Großbritannien zeigt uns die „kalte Schulter“:
Auf seiner Ostseite strömt in dieser Woche kühle Luft aus
Nordeuropa zu uns. Besonders in klaren und windstillen
Nächten sinkt die Temperatur bodennah auf den Gefrierpunkt
und darunter. Vereinzelt kann es auch Luftfrost in 2 Metern
Höhe geben. Ein markanter Kälteeinbruch wie in den
vergangenen Jahren ist jedoch nicht in Sicht.
Tagsüber stellt sich ein Wechselspiel aus Sonne und Wolken
ein, während Regen eher die Ausnahme bleibt. Besonders im
Süden Deutschlands hält sich jedoch zunächst noch trübe und
teils nasse Witterung. In der zweiten Wochenhälfte steigen
die Temperaturen zwar leicht an – eine Rückkehr zu
frühsommerlicher Wärme mit Sonne satt ist jedoch derzeit
nicht absehbar.
Klimawandel sorgt für mehr Bodenfrost
Seit dem Jahr 2000 hat die Zahl der Tage mit Bodenfrost im
Mai in Deutschland deutlich zugenommen. Waren es vor 25
Jahren im Landesschnitt noch rund 2 Tage, so sind es heute
schon 3,8 Tage. Auch im April ist eine Zunahme zu beobachten.
Grund dafür ist eine Häufung von Hochdruckwetterlagen im
Frühling.
Naturgemäß sind dann auch weniger Wolken am
Himmel. Dies führt dazu, dass sich die Luft in den noch recht
langen Frühlingsnächten deutlich abkühlen kann und Frost am
Boden keine Seltenheit ist. Kurioserweise führt also der
Klimawandel bei uns im Frühling zu einer Zunahme der Tage mit
Bodenfrost.
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April in Deutschland
außergewöhnlich warm, trocken und auch sonnig
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Offenbach/Duisburg, 29. Appril 2025 - Der
April 2025 wurde von einer sehr trockenen, ungewöhnlich
sonnigen und sehr warmen Witterung geprägt. Ungewöhnlich
frühe Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad unterstrichen
die ausgeprägte Wärmeanomalie.
Niederschläge, die in der zweiten Monatshälfte folgten,
linderten die Trockenheit nur wenig. Dafür reihte sich der
April unter die fünftsonnigsten Ostermonate ein. Das meldet
der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen
seiner rund 2000 Messstationen.
Der siebtwärmste April mit frühen sommerlichen Spitzen -
besonders im Osten Mit einem voraussichtlichen Mittelwert von
10,5 °C erreichte der April 2025 deutschlandweit eine
positive Abweichung von +3,1 Kelvin (K) gegenüber der
Referenzperiode 1961–1990 (7,4 °C).
Im Vergleich zur neueren Klimanorm 1991–2020 (9,0 °C) betrug
das Plus +1,5 K. Der Monat reihte sich damit unter die sieben
wärmsten Aprilmonate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr
1881 ein. Am 12. wurde am Oberrhein sowie in geschützten
Tallagen und Niederungen von Rheinland-Pfalz und Saarland der
erste Sommertag (Höchsttemperatur ≥ 25,0 °C) des Jahres
gemessen.
Am 17. meldeten die brandenburgischen Orte Coschen und
Cottbus mit jeweils 28,4 °C die höchsten Temperaturen
bundesweit. Ein sommerliches Ausrufezeichen setzte
gebietsweise auch das Monatsfinale. Die kälteste Phase mit
leichten bis mäßigen Nachfrösten trat in der ersten
Monatswoche auf und erreichte am Morgen des 7. im
unterfränkischen Bad Königshofen mit -8,2 °C das bundesweite
Minimum im April.
Anhaltende Trockenheit trotz stärkerer Niederschläge in der
zweiten Monatshälfte Im April fielen mit rund 31 Litern pro
Quadratmeter (l/m²) knapp 53 Prozent des Niederschlags der
Referenzperiode 1961 bis 1990 (58 l/m²). Im Vergleich zur
neueren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 erreichte die Menge
rund 69 Prozent des Solls (45 l/m²). Außergewöhnlich trocken
blieb es im Nordosten und in Oberbayern mit teils weniger als
10 l/m² Monatsniederschlag, während es vorzugsweise in den
westlichen Mittelgebirgen stellenweise über 80 l/m² regnete.
Am 24. wurde mit 52,4 l/m² in Etzleben, Thüringer Becken, die
bundesweit höchste Tagessumme des Monats gemessen. Bis zum
vermehrten Einsetzen der Niederschläge in der zweiten
Monatshälfte verzeichnete der DWD eine außergewöhnliche
Trockenheit, die sich im Zeitraum von Anfang Februar bis
Mitte April als die stärkste seit Beginn der Auswertung im
Jahr 1931 erwies.
April 2025: Einer der fünf sonnigsten Ostermonate mit 56 %
Plus beim Sonnenschein Mit rund 240 Stunden überragte die
Sonnenscheindauer im April ihr Soll von 154 Stunden (Periode
1961 bis 1990) um 56 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020
(183 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 31 Prozent.
Im äußersten Nordosten brillierte die Aprilsonne sogar bis zu
270 Stunden. Unmittelbar am Alpenrand sowie im Erzgebirge
zeigte sie sich etwa 200 Stunden.

(C) Frank Kahl DWD
NRW
Mit 10,9 °C lag die Mitteltemperatur im April 2025 rund 3,0 K
über dem langjährigen Schnitt von 7,9 °C. Mitte April wurden
in weiten Teilen frühsommerliche Höchstwerte um 24 °C
gemessen, Ende des Monats fiel dann auch die Sommermarke von
25 °C.
Der Flächenniederschlag von 61 l/m², der vor allem in der
zweiten Monatshälfte fiel, harmonierte mit dem Klimamittel
von 62 l/m². NRW thronte als niederschlagsreichstes
Bundesland. Im Sauerland und im Bergischen Land war es mit
über 80 l/m² am nassesten. Zuvor führte die anhaltende
Trockenheit zu einer ungewöhnlich frühen und markanten
Niedrigwasserphase des Rheins.
Zudem kam es zu mehreren Wald- und Vegetationsbränden. Die
Sonnenscheindauer erreichte bereits in der ersten Aprilhälfte
ihr klimatologisches Soll (148 Stunden) und summierte sich
bis zum Monatsende auf über 244 Stunden.
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Was macht den April so launisch? - Ein Monat mit
einem Füllhorn an Wetter |
Der April hat es in
sich: ein munteres Auf und Ab der Temperaturen. Schnee- und
Schneeregenschauer, Graupelgewitter, Wolken und Sonnenschein
- so abwechslungsreich ist der Monat, dem schon in der
Waschmittelwerbung angenehme Frische nachgesagt wird. Warum
die Wetterkapriolen so typisch für diesen Frühlingsmonat
sind, erklärt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.

Für das klassische Aprilwetter sind große
Temperaturunterschiede verantwortlich. Auch in den kommenden
Tagen macht der April seinem Namen alle Ehre: Die Sonne
versteckt sich oft hinter Wolken und vor allem nachmittags
bilden sich immer wieder Schauer und Gewitter. Quelle:
Shutterstock
Im Moment sind wir mitten im April und erleben das typische
Aprilwetter. Mal ist es sonnig und warm, dann innerhalb einer
Woche wieder nass und kühl. Wenn das Wetter in relativ kurzer
Zeit wechselt, nennt man das Aprilwetter. Auf Sonnenschein
folgen Wolken mit kurzen Regen-, Schnee- oder
Graupelschauern. Danach kommt die Sonne wieder zum Vorschein
und das Spiel beginnt von neuem. Auch die Temperaturen fahren
Achterbahn.
„Auch in den kommenden Tagen macht der April seinem Namen
alle Ehre: Die Sonne versteckt sich oft hinter Wolken und vor
allem nachmittags bilden sich immer wieder Schauer und
Gewitter. Dabei wird es bis zu 20 Grad warm.
Am Donnerstag und Freitag überquert ein Tief die Mitte und
den Süden. Es bringt teils ergiebige Regenfälle. Die
Temperaturen sinken auf bescheidene 9 bis 14 Grad. Nur im
nicht ganz so nassen Norden reicht es für 16 bis 18 Grad. Die
Wetterkarten für das Wochenende zeigen ein neues Hoch vor den
Toren Mitteleuropas.
Das Wochenende bringt dann wieder Sonne für alle. Auch am
Alpenrand lösen sich die letzten Regenwolken auf und die
Temperaturen steigen verbreitet wieder über die
15-Grad-Marke“, erläutert Niklas Weise, Meteorologe bei
WetterOnline.
So entsteht Aprilwetter
Für das klassische Aprilwetter sind große
Temperaturunterschiede verantwortlich. Während die Sonne im
April schon richtig Kraft hat und den Boden erwärmt, ist die
Luft in der Höhe nicht selten noch voll im Wintermodus. Dreht
der Wind auf Nordwest, wird vor allem in wenigen Kilometern
Höhe richtig kalte Luft herangeführt, die über der Nordsee
zusätzlich Feuchtigkeit tankt.
So werden die Temperaturunterschiede zwischen Boden und Höhe
im Laufe des Tages immer größer. In der Folge schießen dicke
Quellwolken in die Höhe und es bilden sich kräftige Schauer.
Kommt der Wind dagegen aus südlichen Richtungen, bringt er
oft schon frühsommerlich warme Luft aus Spanien oder vom
Balkan mit.
Je nachdem, wie Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa
hinwegziehen, kann sich die Windrichtung jedoch innerhalb
eines Tages rasch ändern. Ein rasches Auf und Ab der
Temperaturen ist die Folge.
Typisches Aprilwetter seltener
„Seit etwa 20 Jahren ist ein typisch launischer April nur
noch phasenweise zu beobachten. In den letzten Jahren gab es
sogar sehr trockene Perioden. In einigen Regionen
Deutschlands kam in manchen Jahren im gesamten Monat nur sehr
wenig Regen zusammen. So herrschte 2019 verbreitet große
Trockenheit mit Waldbränden. Im Folgejahr war der April der
dritttrockenste seit Messbeginn.
Vor allem in der zweiten Monatshälfte erinnerte das Wetter in
den vergangenen Jahren eher an den Frühsommer als an die für
den April typischen Kälterückfälle. Oft wurde schon von einem
Aprilsommer mit Höchsttemperaturen bis knapp 30 Grad
gesprochen“, erklärt der Meteorologe. Ob lange
Trockenperioden im April Auswirkungen des Klimawandels sind,
ist noch Gegenstand der Forschung.
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Trockenheit in Deutschland und Europa |
Deutschlandweit war es von Anfang Februar
bis Mitte April noch nie seit 1931 so trocken
Offenbach, 15. April 2025 – In Deutschland stellt sich die
Wetterlage bis Ostern allmählich um. Die extrem trockene
Witterung der vergangenen rund zehn Wochen dürfte ein Ende
finden. Seit Beginn der Auswertung 1931 war es in Deutschland
im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April noch nie so
trocken wie in diesem Jahr. Das meldet der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach Auswertung seiner Klimadatenbank.

Niederschlagdefizit in Deutschland vom 1. Februar bis 13.
April 2025 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1991-2020
(Quelle DWD)
Im Flächenmittel von Deutschland erfasste der DWD zwischen
dem 1. Februar und 13. April 2025 nur rund 40 Liter Regen pro
Quadratmeter. Das entspricht einem Minus beim Niederschlag
verglichen mit dem Referenzzeitraum 1991-2020 von etwa 88
Litern oder 68 Prozent. Bisher war es in diesen rund zehn
Wochen im Jahr 1976 am trockensten gewesen.
Damals fielen mit rund 55 Litern 43 Prozent des vieljährigen
Mittels. Außergewöhnlich niederschlagsarm war es 2025 im
genannten Zeitraum im Nordwesten Deutschlands. Dort wurden
vom DWD verbreitet unter 35 Prozent der üblichen
Niederschlagsmengen gemessen.

Niederschlagdefizit in Europa vom 1. Februar bis 31. März
2025 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1951-2000 (Quelle DWD)
In den südöstlichen Landesteilen waren es zumeist 50 bis 80
Prozent. Nur in wenigen einzelnen Regionen wurde das
Niederschlagssoll nahezu erreicht. Bis Mitte nächster Woche
kommt es in Deutschland, so die Wettervorhersage des
nationalen Wetterdienstes, dann zumindest gebietsweise zu
nennenswerten Niederschlägen. Die Trockenheit sollte sich
damit wenigstens regional abschwächen.
Auch weite Teile Europas waren im Februar und März zu trocken
Ein Blick auf die Daten des vom DWD im Auftrag der
Weltorganisation für Meteorologie (WMO) betriebenen
Weltzentrums für Niederschlagsklimatologie zeigt: Die Monate
Februar und März 2025 waren nicht nur in Deutschland, sondern
in einem breiten Streifen von den Britischen Inseln über
Mitteleuropa bis in das östliche Europa hinein teils deutlich
zu trocken.
Das Zentrum des Niederschlagsdefizits erstreckte sich dabei
von den Beneluxstaaten über Norddeutschland bis zur
schwedischen Ostseeküste sowie ins Baltikum. Teilweise wurden
in diesem Gebiet im Februar und März unter 20 Prozent des
vieljährigen Niederschlagsmittels der Referenzperiode
1951-2000 erfasst. Im südlichen Europa war es im selben
Zeitraum dagegen weitgehend zu nass. So wurden in der
Südhälfte Spaniens und Portugals verbreitet mehr als 165
Prozent und regional auch über 200 Prozent der dort üblichen
Niederschlagsmengen gemessen.
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Naturgefahrenportal gestartet:
Bevölkerung besser auf extreme Naturereignisse vorbereiten
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Neues Portal des
Deutschen Wetterdienstes informiert zu Naturgefahren und
Folgen

www.naturgefahrenportal.de
Offenbach, 11. April 2025 – Der Deutsche Wetterdienst (DWD)
hat heute das neue „Naturgefahrenportal“ live geschaltet. In
dem Portal im Internet können sich Bürgerinnen und Bürger
jederzeit aktuell über mögliche Naturgefahren wie Hochwasser
oder Sturmflut an ihrem Wohn- oder Aufenthaltsort in
Deutschland informieren.
Zum offiziellen Start des Portals war Dr. Volker Wissing,
Bundesminister für Digitales und Verkehr sowie Bundesminister
der Justiz, vor Ort in der DWD-Zentrale in Offenbach am Main
und betonte die Bedeutung für die Gesellschaft: „Das
Naturgefahrenportal ist ein Vorzeigebeispiel für die
nutzerfreundliche Aufbereitung öffentlicher Daten.
Erstmals bündeln wir an zentraler Stelle sämtliche
Frühwarnungen sowie Lage- und Vorsorgeinformationen zu
wetterbedingten Naturgefahren, über die wir in Deutschland
verfügen. Angesichts der föderalen Hürden in unserem Land
zeigt das Naturgefahrenportal beispielhaft, wie Bundes- und
Landesbehörden zusammenarbeiten können und sollten, um
bürgerfreundliche Angebote zu schaffen.
Gerade bei der Digitalisierung ist es wichtig, von Grund auf
neu zu denken, bestehende Strukturen zu hinterfragen und an
innovativen, einfach zugänglichen und praktischen Lösungen zu
arbeiten. Mein besonderer Dank gilt dem Deutschen
Wetterdienst für die Entwicklung der Plattform und jenen
Bundesländern, die bereits beim Naturgefahrenportal dabei
sind. Unser Ziel ist es, das Datenportal kontinuierlich
auszubauen und die Nutzung öffentlicher Daten weiter zu
verbessern.“
Stellvertretend für die Bundesländer, mit denen das
Naturgefahrenportal in enger Abstimmung entwickelt wurde,
nahm Petra Berg, Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität,
Agrar und Verbraucherschutz sowie Justizministerin des
Saarlandes, an der Veranstaltung teil.
„Das Naturgefahrenportal ist für uns alle von großer
Bedeutung. Es trägt dazu bei, die notwendige Sensibilisierung
und damit die Eigenvorsorge der Bevölkerung zu verbessern.
Die Entwicklung des Portals war und ist beim DWD sehr gut
platziert, da hier verschiedene meteorologische Inhalte, wie
Niederschlag, Hagel, Glatteis, Hitze vorliegen und diese
wiederum oft wichtige Grundlagendaten für weitere
Fachinformationen darstellen,“ so Berg in ihrem Grußwort.
Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von
Extremwetterereignissen infolge des Klimawandels spielte für
die Entwicklung des Naturgefahrenportals eine entscheidende
Rolle. Ereignisse wie die verheerende Flut im Ahrtal im Jahr
2021, die zahlreiche Menschenleben forderte und immense
Sachschäden verursachte, verdeutlichen die Wichtigkeit
solcher Maßnahmen.
„Mit dem Naturgefahrenportal stellen wir eine zentrale
Plattform bereit, die aktuelle Warnungen, wissenschaftlich
fundierte Analysen und Prognosen zu Wetter- und Naturgefahren
in Deutschland bündelt. Es macht Informationen nicht nur
leicht zugänglich, sondern bereitet sie auch verständlich
auf. Denn Warnungen allein reichen nicht – sie müssen auch
verstanden und richtig eingeordnet werden, um wirksame
Maßnahmen und frühzeitiges Handeln zu ermöglichen“, so Prof.
Dr. Sarah Jones, Präsidentin des DWD in ihrem Statement.
Um das Portal zu realisieren, wurde 2024 das DWD-Gesetz
geändert. Diese Änderung schaffte die Rechtsgrundlage dafür,
dass der DWD die Bevölkerung besser vor Gefahren durch
Extremwetter warnen und das Naturgefahrenportal betreiben
kann.
Ein zentraler Anlaufpunkt für Naturgefahren
Das Naturgefahrenportal fasst Warnungen und Informationen
verschiedener Institutionen zusammen. Derzeit sind in einer
ersten Ausbaustufe folgende Warnungen integriert:
• Wettergefahren des DWD (u.a. Gewitter, Starkregen, Hitze)
• Hochwasserwarnungen aller Bundesländer über das
Länderübergreifende Hochwasserportal (LHP)
• Sturmflutwarnungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH)
• Bevölkerungsschutz-Warnungen der verschiedenen
Katastrophenschutzbehörden über das Modulare Warn-System
(MoWaS) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe
Aktuell liegt der Fokus auf dem Bereich Wettergefahren und
hydrologische Gefahren wie Hochwasser und Sturmflut. Geplant
ist, das Portal in Zukunft schrittweise um das gesamte
Spektrum der Naturgefahren wie Ozonbelastung, Waldbrände,
Dürre, Lawinen oder Erdbeben zu erweitern.
Nutzerfreundliche Navigation und barrierefreie Warnungen
Das Naturgefahrenportal stellt Lage- und
Vorsorgeinformationen sowie Warnungen in einem einheitlichen
und möglichst barrierefreien Format bereit. Eine interaktive
Karte zeigt aktuelle Warnungen in vier Farbstufen von Gelb
über Ocker und Rot bis Violett. Nutzerinnen und Nutzer können
Warnkategorien individuell ein- und ausblenden sowie
spezifische Orte oder Adressen suchen, um gezielt
Informationen zu erhalten.
Gefahren und Risiken einschätzen
Ein weiterer zentraler Bestandteil des Portals ist die Rubrik
„Gefahren und Risiken“. Hier sind Karten zur Einschätzung der
potenziellen Gefährdung, etwa bei Hochwasser oder Starkregen,
verfügbar. Diese Karten basieren auf den
Informationsangeboten der Länder oder des Bundes, die in die
einheitliche Darstellung des Naturgefahrenportals überführt
wurden. Damit soll den Nutzenden die Möglichkeit gegeben
werden, für ihren spezifischen Standort eine Bewertung der
möglichen Risiken für sich selbst oder ihren Besitz
vorzunehmen.
Vorsorgen und Handeln: Praktische Tipps für alle Situationen
Unter „Vorsorgen und Handeln“ finden Nutzende der Plattform
hilfreiche Ratschläge zur Schadensprävention sowie konkrete
Handlungsempfehlungen, wie man sich vor, während und nach
einem Naturereignis verhalten sollte. Ziel ist es, der
Bevölkerung zu ermöglichen, eine gut informierte Entscheidung
im Umgang mit Naturgefahren zu treffen – ob bei Fragen zur
längerfristigen Vorbereitung oder im Fall ihres akuten
Auftretens.
Das Portal stärkt bestehende Informationsquellen: Durch
gezielte Verlinkungen zu verschiedenen Fachportalen des
Bundes und der Länder wird der Zugang zu dortigen
detaillierten regionalen Informationen erleichtert. Das
Portal soll als Ergänzung und Übersicht zu bestehenden
Warnsystemen dienen. Aus diesem Grund wurde bewusst auf die
aktive Warnversendung über Apps verzichtet.
Beteiligte Institutionen
Das Naturgefahrenportal wurde vom Deutschen Wetterdienst in
engem Austausch mit Partnern entwickelt. Dazu gehören neben
den Bundesländern das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe (BBK), das Bundesamt für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH), das Bundesamt für Kartographie und
Geodäsie (BKG), das Länderübergreifende Hochwasserportal
(LHP) und die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG).
Gemeinsam stellen diese Institutionen sicher, dass die
Informationen im Portal aktuell, verlässlich und umfassend
sind. Das Naturgefahrenportal ist ab sofort verfügbar.
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Omega-Hoch schwächelt - Langsame
Wetteränderung ab der Wochenmitte
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Die aktuelle
Wetterlage steht seit Wochen still: Ein Hoch über
Mitteleuropa blockiert das Vorankommen der Tiefs.

Quelle: WetterOnline
Bonn/Duisburg, 7. April 2025 - Die aktuelle Wetterlage ist
gekennzeichnet durch ein sehr stabiles Hoch über
Mitteleuropa, das von zwei Tiefs im Osten und Westen
flankiert wird. Es handelt sich um eine sogenannte
Omega-Lage, auch blockierende Hochdrucklage genannt. Die
Blockade bröckelt allerdings im Laufe der Woche langsam. Seit
einiger Zeit bestimmt eine sogenannte blockierende
Hochdrucklage unser Wetter.
Typisch dafür ist eine anhaltende Trockenphase, da das
blockierende Hoch wie ein Bollwerk den Weg der atlantischen
Regenfronten nach Mitteleuropa versperrt. Die aktuelle
Wetterlage hält voraussichtlich bis Mittwoch an. Dann
schwächt sie sich zwar ab, das Hoch bleibt aber
wetterbestimmend. Nennenswerter Regen ist frühestens ab dem
Wochenende in Sicht.
Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, gibt einen
Ausblick: „Abgesehen von ein paar Tropfen Richtung Ostsee
kommt auch in der neuen Woche kaum Regen vom Himmel. Ab dem
Wochenende nimmt der Tiefdruckeinfluss langsam zu und die
Chancen auf Regen steigen. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt
allerdings noch sehr vage.“
Was ist ein Omega-Hoch?
Eine blockierende Wetterlage wird auch Omega-Lage genannt, da
ihre Form auf der Wetterkarte dem griechischen Buchstaben
Omega Ω ähnelt. Entsprechend wird das Hoch als Omega-Hoch
bezeichnet. Die Zugbahn der Tiefs, die um das Hoch
herumgeführt werden, beschreibt einen großen Bogen mit einem
"Buckel" und zwei "Dellen".
Das mitteleuropäische Hoch ist also wie ein Omega zwischen
zwei Tiefs eingeklemmt. Dies ist auch auf Satellitenbildern
zu erkennen: Die Wolken formieren sich zu einem Band, das wie
ein Ω aussieht.
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Eichenprozessionsspinner: Frühwarnsystem jetzt online |
Aus der Forschung in die Praxis: Tool zur
bundesweiten Gefährdungsabschätzung ab sofort kostenfrei
nutzbar
Offenbach, 03. April 2025 - Zur tagesaktuellen Abschätzung
und Prognose der Gefahren durch den Eichenprozessionsspinner
(EPS, Thaumetopoea processionea L.) sowohl für die
Eichenvitalität als auch für die Gesundheit von Mensch und
Tier steht das Frühwarnsystem PHENTHAUproc ab sofort
bundesweit zur Verfügung. Die kostenfreie, öffentlich
zugängliche Web-Applikation liefert flächendeckend
Informationen zum Eichenaustrieb und zur EPS-Entwicklung und
unterstützt so das Monitoring für die Gefahrenabschätzung und
die Planung von regulierenden Gegenmaßnahmen.

(C) DWD
Das von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt
Baden-Württemberg (FVA) sowie der Universität für Bodenkultur
Wien (BOKU) gemeinsam entwickelte und vom Deutschen
Wetterdienst (DWD) gehostete Online-Frühwarnsystem
„PHENTHAUproc – Phänologiemodellierung von Thaumetopoea
processionea“ berechnet modellhaft anhand temperaturbasierter
Verfahren tagesaktuell und mit einer Prognose bis sieben Tage
im Voraus die phänologische Entwicklung des
Eichenprozessionsspinners (EPS) und seiner Wirtsbaumart, der
Stieleiche (Quercus robur L.). Die Grundlagen für diese App
wurden im Rahmen des Vorhabens ModEPSKlim geschaffen.
Das digitale Informationssystem dient der praktischen
Anwendung sowohl im Pflanzenschutz als auch im
Gesundheitsschutz für Mensch und Tier. Es besteht aus
mehreren Phänologiemodellen für die verschiedenen
Entwicklungsstadien des EPS und den Eichenaustrieb. Verfügbar
ist eine Gefährdungskarte für ganz Deutschland in einer
räumlichen Auflösung von 1x1 km-Pixel mit tagesaktuellen
Phänologiedaten und Prognosen anhand der Mess- und
Vorhersagedaten des DWD. Zusätzlich sind für jedes Pixel
Detailinformationen abrufbar.
Die Modellierung der Larven- und Puppenentwicklung dient im
Jahresverlauf zur Abschätzung von potenziellem Kahlfraß durch
die Raupen und der steigenden Gesundheitsgefährdung durch die
Brennhaare (Setae) der Larven. Neben Anleitungen zum
fachgerechten Monitoring des Eichenprozessionsspinners gibt
das Online-Tool der Praxis in Abhängigkeit von der
phänologischen Entwicklung des EPS und des Wirtsbaums
Anhaltspunkte, wann zeitlich treffend präventive oder
mechanische Regulierungsmaßnahmen sinnvoll einsetzbar sind.
Das kostenfreie Tool richtet sich an die Praxis in der
Forstwirtschaft und Baumpflege, an Waldbesitzende, Behörden,
Unternehmen, Freizeiteinrichtungen sowie an die allgemeine
Öffentlichkeit. Die Modelle tragen zur Verbesserung des
Risikomanagements im Umgang mit dem EPS bei und sind
grundsätzlich auch über Deutschland hinaus für das gesamte
Verbreitungsgebiet des EPS in Mitteleuropa anwendbar.
Die Entwicklung des Frühwarnsystems PHENTHAUproc bis zur
Praxisreife basiert maßgeblich auf Ergebnissen des 2020
abgeschlossenen Forschungsvorhabens ModEPSKlim
(Modellgestützte Gefährdungsabschätzung des
Eichenprozessionsspinners im Klimawandel). Aus dem Projekt
war unter anderem eine Demoversion des Online-Tools
hervorgegangen.
Hintergrund
Das Auftreten des Eichenprozessionsspinners in Mitteleuropa
nimmt seit Anfang der 1990er Jahre stark zu. Infolge der
Klimaänderung gilt der EPS im Wald sowie auf mit Eichen
bewachsenen Grünflächen im ländlichen und urbanen Raum als
Dauerschädling mit wechselnder Populationsdichte.
Infolge von Massenvermehrungen des EPS mit wiederholtem
Kahlfraß durch die Raupen und anschließendem Befall der
dadurch geschwächten Bäume mit Schadorganismen wie
Prachtkäfer oder Hallimasch besteht die Gefahr, dass Eichen
absterben.
Die Brennhaare der Larven des EPS bergen ernsthafte
gesundheitliche Gefahren für Mensch und Tier. Sie können
heftige Haut- und Atemwegsreizungen bis zum allergischen
Schock verursachen.
Das Forschungsvorhaben ModEPSKlim wurde von 2016 bis 2020 aus
dem Waldklimafonds gemeinsam von den Bundesministerien für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt,
Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
gefördert. Die Ergebnisse flossen in die Entwicklung des
Frühwarnsystems PHENTHAUproc ein. Der Waldklimafonds wurde
2024 eingestellt.
Ein Teil der Daten für die Modellierung wurde 2014 bis 2015
im Rahmen des Projekts „Klimawandel und neue gesundheitliche
Risiken: Aufklärung des gesundheitlichen
Gefährdungspotentials des Eichenprozessionsspinners:
Expositions- und Wirkungsabschätzung“ (Förderkennzeichen
371262203) gewonnen; gefördert vom BMUV über das
Umweltbundesamt (UBA).
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Forschende warnen: Trockenheit in Sicht? |
Offenbach, 2. April 2025 - Die aktuellen
Modellberechnungen für Osteuropa zeigen eine seltene
Entwicklung. Der Klimadienst Clim4Cast weist auf eine
außergewöhnlich starke Anomalie der Bodenfeuchte im Vergleich
zu den vieljährigen Verhältnissen in weiten Teilen Osteuropas
hin. Jetzt warnen die Forschenden des Leibniz-Zentrum für
Agrarlandschaftsforschung (ZALF): Ein extrem trockener Winter
konnte die bereits ausgetrockneten Böden des letzten Sommers
nicht regenerieren. Besonders betroffen sind Regionen in
Polen, Belarus und der Ukraine. Die Wahrscheinlichkeit für
ein Dürrejahr in diesen Regionen ist hoch. Die Landwirtschaft
muss die Entwicklung intensiv beobachten und Aussaattermine
entsprechend anpassen.

(C) DWD
Wer derzeit die Webseiten der europäischen Klimadienste
besucht, bemerkt auf den Karten der Dürrebeobachtung im
mittleren und östlichen Europa ein hohes Niederschlags- bzw.
Bodenfeuchtedefizit. Ein extrem trockener Winter hat dazu
geführt, dass die über den vergangenen Sommer ausgetrockneten
Böden nicht wieder mit Niederschlagswasser aufgefüllt wurden,
so wie es üblicherweise geschieht. Während in Österreich und
Ungarn ausreichende Regenmengen für eine gute Ausgangslage
für die Landwirtschaft gesorgt haben, ist die Lage in Polen,
Belarus und in der Ukraine angespannt.
„Die derzeit von extrem geringen Bodenfeuchtevorräten
betroffenen Gebiete gehören zu den weltweit produktivsten
Getreidestandorten. Sie werden deshalb auch als Kornkammer
Europas bezeichnet. Eine mögliche schlechte Getreidesaison
als Folge einer intensiven Dürre kann sich erheblich auf den
globalen Getreidemarkt auswirken,“ erklärt Prof. Dr. Claas
Nendel. Er forscht am Leibniz-Zentrum für
Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg, an der
Universität Potsdam und am Global Change Research Institute
(CzechGlobe) in Brno, Tschechien.
Situation in Deutschland
Der März 2025 ist mit einem Deutschlandmittel von nur 21% des
Niederschlages im Vergleich zur Periode 1991-2020, der
sechsttrockenste März seit 1881. Vor allem im Norden gibt es
größere Gebiete in denen nur wenige Liter pro Quadratmeter
gefallen sind. Das starke Niederschlagsdefizit hat, vor allem
in Teilen des norddeutschen Binnenlands, die Feuchte der
oberen Bodenschichten markant unter die für die Jahreszeit
üblichen Werte sinken lassen.
Für den März liegen die Bodenfeuchte-Werte regional deutlich
unter denen des Jahres 2018. Bei weiter andauernder
Trockenheit kann es stellenweise zu Verzögerungen beim
Auflaufen der ausgesäten Sommerkulturen und zu Trockenstress
bei den jungen Pflänzchen kommen. Wegen der geringen
Niederschläge wurde erst kürzlich in Bayern und Brandenburg
die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) blickt mit Witterungs- und
saisonalen Klimavorhersagen in die kommenden Wochen und
Monate in Deutschland: Bis Mitte April wird eine starke
Tendenz für trockenere Bodenfeuchte-Bedingungen in fast ganz
Deutschland vorhergesagt, außer im südlichen Bayern. Bis Ende
April / Anfang Mai wird sich diese voraussichtlich etwas
abschwächen und auf Nord- und Westdeutschland fokussieren und
die Vorhersagequalität in einigen Regionen etwas abnehmen.
Nach dem saisonalen DWD-Modell, das Anfang März gestartet
wurde, wird für den Zeitraum Juni-August 2025 eine moderate
Wahrscheinlichkeit für wärmere Bedingungen erwartet
(Pressekonferenz des DWD am 01.04.25). Nur in
Schleswig-Holstein und Nordwestdeutschland sind die
Wahrscheinlichkeit und Vorhersagequalität etwas geringer.
Bei der Bodenfeuchte geht der DWD im kommenden Sommer mit
Schwerpunkt im Thüringer Becken, Sachsen-Anhalt, Brandenburg,
Vorpommern und Nord-Sachsen von einer moderaten
Wahrscheinlichkeit für trockenere Verhältnisse aus. Für
andere Regionen sind die Signale deutlich schwächer oder es
ist keine Vorhersagequalität erkennbar. Die
Witterungsvorhersage wird wöchentlich und die saisonale
Klimavorhersage monatlich auf www.dwd.de/klimavorhersagen
aktualisiert.
Herausforderungen für die Landwirtschaft
Für Landwirtinnen und Landwirte heißt es jetzt, den
Bodenfeuchteverlauf zu beobachten
(www.dwd.de/bodenfeuchteviewer), um den günstigsten
Aussaattermin für die Sommerungen nicht zu verpassen. Bleiben
weiterhin die Niederschläge in weiten Teilen Deutschlands
aus, sind Auswirkungen auf die Entwicklung der Kulturpflanzen
zu erwarten.
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Zweitsonnigster, äußerst trockener und zu milder März |
Deutschlandwetter im
März 2025
Offenbach, 31. März 2025 – Im vergangenen März kamen
Sonnenanbeter voll und ganz auf ihre Kosten. Das
Zentralgestirn schien in einigen Regionen rekordverdächtig
lange. Des Weiteren war es verbreitet deutlich zu mild und
viel zu trocken, wodurch die Waldbrandgefahr bereits früh im
Jahr deutlich anstieg. Außerdem lag die Bodenfeuchte in den
oberen Schichten besonders im Norden des Landes gebietsweise
bis zu 20 Prozent (%) unter den langjährigen Minimalwerten.
Tiefere Bodenschichten waren jedoch noch gut versorgt und die
Grundwasserspeicher aufgefüllt. Maßgeblich verantwortlich für
die niederschlagsarme und sonnenscheinreiche Witterung waren
ausgeprägte Hochdruckwetterlagen. An insgesamt 20 Tagen im
März wurde eine hochdruckgeprägte Wetterlage klassifiziert.
Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Ausgeprägte Tagesgänge der Temperatur samt Nachtfrost und
Maxima über 20 Grad
Im vergangenen März lag das Temperaturmittel bei 6,1 Grad
Celsius (°C) und damit um 2,6 Grad über dem Wert der
international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (3,5
°C). Auch der Vergleich mit der aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (4,6 °C) ergibt immer noch
einen Überschuss von 1,5 Grad.
Zwar gab es verbreitet an 10 bis 20 Tagen Nachtfrost, aber
durch die sehr milden Tageshöchsttemperaturen und damit stark
ausgeprägten Tagesgängen, reichte es dennoch für einen
deutlich zu mildem Monat. Besonders frühsommerlich war es am
21. mit 24,0 °C in Rheinstetten (Oberrheingraben). Die dicke
Winterjacke benötigte man am Morgen des 18. in
Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge), als mit -11,2 °C
deutschlandweit das diesjährige Märzminimum gemessen wurde.
Flächendeckend viel zu trocken
Gerade einmal 19 Liter pro Quadratmeter (l/m²) landeten im
diesjährigen März in den Messbechern. Gegenüber den
Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 (jeweils 57
l/m²) war es also fast 70 % trockener und damit gehörte der
vergangene März zu den trockensten seit Messbeginn im Jahre
1881. Insbesondere im Norden und Nordosten des Landes fielen
in der Fläche nur um 9 l/m², wodurch der Oberboden besonders
stark austrocknen konnte (weitere Informationen im
Bodenfeuchteviewer des DWD unter:
https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/landwirtschaft/appl/bf_view/_node.html).
Verantwortlich für die ausgeprägte Trockenheit, die in
einigen Regionen bereits seit Anfang bzw. Mitte Februar
andauerte, waren Hochdruckgebiete, die sich immer wieder über
Mitteleuropa oder in der näheren Umgebung festsetzten.
Besonders zu Beginn der dritten Märzdekade gab es in der
Mitte und im Süden Deutschlands bereits die ersten Gewitter
mit sommerlichem Charakter.
Laut Radarauswertungen fielen lokal 20 bis 40, punktuell auch
um 50 l/m² in wenigen Stunden. Die höchste
Tagesniederschlagssumme, die an einer Wetterstation gemessen
wurde, datierte am 29. mit 44,9 l/m² in Anger-Stoißberg im
Berchtesgadener Land (Bayern).
So viel Sonne wie sonst im Frühsommer
Photovoltaikanlagenbesitzer dürfte der vergangene März ein
Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, denn am Ende des Monats
standen 199 Stunden Sonne in den Büchern. So viele
Sonnenstunden sind statistisch normalerweise nur in den
Sommermonaten zu erwarten.
Bisheriger Spitzenreiter ist mit 235 Sonnenstunden der März
2022. Das Soll (111 Stunden) wurde im diesjährigen März um
mehr als 75 % überschritten (Periode 1961 bis 1990). Auch im
Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (127 Stunden) zeigte
sich immer noch ein Überschuss von über 50 %.
Es ist allgemein zu erkennen, dass in den letzten zwei
Jahrzehnten der März flächendeckend immer sonniger wurde.
Dieses Jahr waren für die außergewöhnlich sonnige Witterung
die Hochdruckgebiete Ingeborg, Juma, Konstantina, Liora und
Manuela verantwortlich. Am geringsten fiel das Überangebot im
Süden des Landes aus, da sich dort immer wieder Wolkenfelder,
die zu Tiefdruckgebieten über Südwest- und Südeuropa
gehörten, bemerkbar machten.
Im März 2025 gab es in Nordrhein-Westfalen
eine Mitteltemperatur von 7,0 °C und das vieljährige Mittel
(4,5 °C) wurde um 2,5 Grad überboten. Besonders mild war es
mit verbreitet über 20 Grad zu Beginn der dritten Dekade. Das
angenehme Frühlingswetter paarte sich außerdem mit sehr viel
Sonnenschein.
Ausflügen ins Freie stand, abgesehen von einer zeitweise
hohen Pollenkonzentration, nichts im Wege. Auf 213 Stunden
(103 Stunden) addierte sich der Sonnenschein bis zum
Monatsende. In der Klimastatistik belegte 2025 den zweiten
Platz hinter dem März 2022. Regen war hingegen
absolute Mangelware und das bevölkerungsreichste
Bundesland erlebte damit seit 1929 den trockensten März.
Lediglich 10 l/m² (71 l/m²) fielen in den letzten 31 Tagen in
die Messtöpfe.
Im März 2025 gab es in Nordrhein-Westfalen eine Mitteltemperatur von 7,0 °C und das vieljährige Mittel (4,5 °C) wurde um 2,5 Grad überboten. Besonders mild war es mit verbreitet über 20 Grad zu Beginn der dritten Dekade. Das angenehme Frühlingswetter paarte sich außerdem mit sehr viel Sonnenschein. Ausflügen ins Freie stand, abgesehen von einer zeitweise hohen Pollenkonzentration, nichts im Wege. Auf 213 Stunden (103 Stunden) addierte sich der Sonnenschein bis zum Monatsende. In der Klimastatistik belegte 2025 den zweiten Platz hinter dem März 2022. Regen war hingegen absolute Mangelware und das bevölkerungsreichste Bundesland erlebte damit seit 1929 den trockensten März. Lediglich 10 l/m² (71 l/m²) fielen in den letzten 31 Tagen in die Messtöpfe.
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Zum 45. Mal geht es mit Mini-Jetlag
in die Sommerzeit
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Am Sonntag
werden die Uhren vorgestellt
Umstellung
Winter- auf Sommerzeit: 30.03.2025 Uhr-Umstellung
von 2 Uhr auf 3 Uhr.

Eine Stunde Schlaf geraubt: Am frühen Morgen des 30. März
2025 werden die Uhren von 2 auf 3 Uhr vorgestellt – die Nacht
wird kürzer. Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 26. März 2025 - Am
Sonntagmorgen wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Für
den Körper ist die Umstellung, egal ob im März oder im
Oktober, etwas anstrengend - für den Geist aber auch. Seit 45
Jahren geht vielen die Umstellung so richtig auf den Zeiger.
Und kaum jemand kann sich merken, in welche Richtung die Uhr
gestellt wird. Wir haben hilfreiche Tipps, um das Zeitdilemma
in den Griff zu bekommen.
Jedes Jahr wird die Uhr am letzten Sonntag im März von 2 Uhr
auf 3 Uhr vorgestellt. In diesem Jahr ist es der 30. März.
Dann wird es morgens später hell und abends später dunkel.
Also nicht vergessen: Sommerzeit - von Samstag auf Sonntag
eine Stunde weniger!
Die Uhrenmanipuliererei bringt viele Menschen im Kopf „aus
dem Takt“. In welche Richtung man den Zeiger denn nun drehen
soll, ist eine alljährliche Herausforderung. Hinzu kommt die
Erwartung, dass die gestohlene oder geschenkte Stunde „etwas
mit einem macht“. Die Zeitumstellung ist in den Köpfen
überwiegend negativ besetzt.
Seit 1980 beginnt die Sommerzeit mit einem Mini-Jetlag. Eine
ganzjährige mitteleuropäische Zeit (Normalzeit) wäre für uns
biologisch eigentlich gesünder, weil sie unserem
Tagesrhythmus besser entspricht. Die „innere Uhr“, die den
Stoffwechsel und den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert, gerät
durch die Zeitumstellung durcheinander. Der Körper braucht
oft ein bis zwei Wochen, um sich an die neue Zeit anzupassen.
Man mag die Zeitumstellung auch aus diesen Gründen einfach
nicht und wehrt sich innerlich dagegen, weshalb man sich
vielleicht auch gar nicht merken will, wie die Uhr gestellt
werden soll. Diese Eselsbrücken könnten dennoch helfen:
Eselsbrücken zur Zeitumstellung:
Im Frühling werden die Gartenmöbel vor die Tür gestellt, im
Herbst stellt man sie wieder zurück. Genau diesem Rhythmus
folgt auch die Uhr bei der Zeitumstellung.
Die Uhrzeit wird immer in Richtung der Jahreszeit Sommer
gestellt – im Frühling nach vorne, im Herbst nach hinten.
Zeitumstellung funktioniert wie das Thermometer – im Frühjahr
plus, im Winter minus.
Tipps zur Zeitumstellung:
Jetzt schon eher schlafen gehen: Wer bereits einige Tage vor
der Zeitumstellung früher ins Bett geht, ist bereits gut auf
die fehlende Stunde vorbereitet. Ein besseres Gefühl für die
helle Jahreszeit bekommt, wer Jalousien und Vorhänge nicht
verschließt. Die Morgensonne hemmt die Produktion des
Schlafhormons Melatonin und wird so zum natürlichen Wecker.
Nach der Zeitumstellung ist Bewegung an der frischen Luft für
Erwachsene genauso hilfreich wie für Kinder, die mit der
Zeitumstellung zu kämpfen haben. Prüfungen oder Projekte, die
viel Konzentration benötigen, sollten möglichst nicht auf die
Tage nach der Zeitumstellung gelegt werden.
Wird die Zeitumstellung abgeschafft?
Der halbjährliche Wechsel ist noch bis Ende 2026 verbindlich
geregelt. Bei einer Online-Umfrage der EU-Kommission im Jahr
2018 votierten 84 Prozent der Abstimmungsteilnehmer für die
Abschaffung.
Im März 2019 beschloss das EU-Parlament, die Zeitumstellung
2021 aufzugeben. Der Abstimmungsprozess der
EU-Mitgliedsstaaten gestaltet sich jedoch schwierig: Während
einige Länder eine dauerhafte Sommerzeit befürworten, machen
sich andere für die Normalzeit stark.
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Birkenpollen: Für Pollenallergiker
beginnt die schlimmste Zeit des Jahres
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Es geht los!

Für Pollenallergiker beginnt
die schlimmste Zeit des Jahres, denn regional sind bereits
die ersten Birkenpollen in der Luft. Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 24. März 2025 - Birkenpollen gehören zu den
aggressivsten Pollen überhaupt. Zur Hauptblütezeit im April
werden große Mengen davon freigesetzt. Regional sind die
ersten Birkenpollen bereits in der Luft. Allergiker reagieren
auf die Pollen mit Juckreiz, Niesattacken und tränenden
Augen.
Schniefen, Niesen, brennende Augen: Die Pollensaison hat
längst begonnen. Doch jetzt wird es für viele richtig schlimm
- die Birkenpollen sind bereit zum Abflug. Im Südwesten
Deutschlands und in Teilen Hessens blühen die Birken bereits.
Bald werden auch in anderen Regionen Birkenpollen
freigesetzt.
„Noch ist die Belastung durch Birkenpollen gering, aber in
den nächsten Wochen wird sie überall zunehmen und spätestens
im April werden wir fast im ganzen Land mit einer starken
Birkenpollenbelastung zu kämpfen haben. Nur an den Küsten, in
den Mittelgebirgen und am Alpenrand ist die Belastung etwas
geringer“, sagt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.
Windbestäuber Birke produziert Pollenmassen
Birken produzieren große Mengen an Pollen, die über 300
Kilometer weit fliegen können. Ein einziger Birkenbaum hält
in seinen männlichen Kätzchen viele Pollen bereit, um sie in
den ersten sehr milden Frühlingstagen zu verteilen. Erst lang
anhaltender Regen wäscht die Pollen aus der Luft.
Mit etwa fünf Millionen Pollenkörnern pro Kätzchen übertrifft
die Birke die meisten anderen Bäume. Da Birken nicht durch
Insekten, sondern nur durch den Wind bestäubt werden, setzen
sie im Vergleich zu anderen Bäumen große Mengen an Pollen
frei.
Birkenpollen - Hochpotentes Allergen
Der Pionierbaum Birke ist ein wahrer Überlebenskünstler. Der
Laubbaum ist nicht nur extrem robust und schnellwüchsig,
sondern auch sehr pollenproduktiv. Und seine Pollen sind hoch
allergen.
Birkenpollen gehören zu den aggressivsten und stärksten
Baumpollenallergenen überhaupt. Rund 25 Prozent aller
Pollenallergiker reagieren auf Birkenpollen.
Allgemeines Krankheitsgefühl, gerötete, tränende und juckende
Augen, geschwollene Augenlider, Heuschnupfen und
Kopfschmerzen – das sind die typischen Symptome einer
Pollenallergie.
Eine Birkenpollenallergie kann sich auf die unteren Atemwege
auswirken und zu Asthma führen. Deshalb sollten Allergiker
ihre Beschwerden frühzeitig mit einem Arzt abklären.
Einfluss des Klimawandels auf den Birkenpollenflug
Durch den Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels ist mit
höheren Pollenkonzentrationen und einer längeren
Vegetationsperiode zu rechnen. Durch die tendenziell immer
milderen Winter der letzten Jahre verkürzt sich die
vegetationsfreie Zeit, sodass die Pollensaison früher im Jahr
beginnen kann. Das bedeutet auch, dass die Vegetationsperiode
im langjährigen Vergleich immer länger wird.
Dies gilt auch für die Birke. Ihre Pollen fliegen tendenziell
früher als noch vor 20 Jahren. Hier spielt vor allem die
Temperatur eine Rolle, insbesondere wenn sie in den Monaten
vor dem Blühbeginn höher ist als im Klimamittel. Die
Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass die Pollenmenge
insgesamt zugenommen hat und es generell mehr Tage mit
starkem Pollenflug gibt.
Im Flachland nimmt der Birkenpollenflug meist schon Ende
April ab. In den Bergen kann der Birkenpollenflug jedoch bis
in den Frühsommer anhalten.
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Am 20. März beginnt der
kalendarische Frühling
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Der Lenz ist
da!

Am Donnerstag, den 20. März 2025, um 10:01 Uhr beginnt der
Frühling kalendarisch. In der Meteorologie hat er bereits am
1. März begonnen und auch die Natur zeigt den Beginn des
Frühlings an. Die Blühzeiten der Pflanzen dienen als Marker
für die Unterteilung der Jahreszeiten. Stehen die Forsythien
in voller Blüte, zeigen sie den Erstfrühling an. Quelle:
Pixabay
Bonn/Duisburg, 18. März 2025 - Die Zeichen stehen längst auf
Frühling: Nach der Definition der Meteorologen und in der
Natur lässt der Frühling schon seit einigen Wochen sein
blaues Band flattern. Krokusse und Narzissen blühen. Die
Hyazinthen stehen kurz vor der Blüte und auch die
Blütenknospen der Forsythien zeigen sich in sattem Gelb. Warm
wird es in den nächsten Tagen noch dazu. Der Frühlingsanfang
ist jedoch nicht einheitlich definiert. Wir bringen Licht ins
Dunkel.
Mit deutlich milderer Luft und sonnigen Tagen wurden die
Frühlingsgefühle zwar schon um den 10. März herum angeteasert
- dann aber folgte eine kleine Ernüchterung. Nun machen die
Temperaturen im Laufe der Woche nach anfänglich noch
frostigen Nächten einen großen Sprung nach oben. Bereits am
Mittwoch erreichen sie im Westen wieder 15 Grad. In der
zweiten Wochenhälfte wird dort sogar die 20-Grad-Marke
geknackt. Dazu scheint im ganzen Land die Sonne von einem
anfangs klaren blauen Himmel. Im Nordosten und Osten wird es
nicht ganz so mild.
Wer sich bei dieser Wetteraussicht jetzt definitiv überreif
für den Frühling fühlt, kann sich freuen: Dem Winter wird die
Uhr gestellt. Am Donnerstag, den 20. März 2025, um 10:01 Uhr
Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) beginnt passend zum Wetter der
kalendarische Frühling. Damit ist der Frühlingsanfang rein
formal endgültig besiegelt. Aus praktischen Gründen haben die
Meteorologen den Frühling wie immer schon am 1. März
eingeläutet.
Völlig unbeeindruckt von allen Terminen hat auch der
phänologische Vorfrühling bereits Einzug gehalten. Denn die
Natur lässt den Lenz grüßen, wenn die Bedingungen stimmen.
Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt:
„Phänologisch befinden wir uns im Vorfrühling und der Lenz
steht in den Startlöchern. Den Startschuss gibt die
Grünlandtemperatursumme.
Erreicht sie 200 Grad, was in einigen Regionen des Landes
bereits der Fall ist, geht es in der Natur richtig los. Dann
wird es immer grüner. Stachelbeeren entfalten ihre Blätter
und Forsythien blühen. Das sind die Zeigerpflanzen für den
phänologischen Frühlingsbeginn.“
Der meteorologische Frühlingsanfang
Die Meteorologie hat jeweils den 1. März als Beginn des
Frühlings definiert. Die Festlegung in vier exakt gleich
lange Jahreszeiten dient der statistischen Vergleichbarkeit
von Wetter- und Klimadaten über lange Zeiträume.
Der phänologische Frühling und die Grünlandtemperatur
Die aufblühende Natur macht den Frühling mit allen Sinnen
wahrnehmbar. Mit steigenden Temperaturen und zunehmender
Lichtdauer erwachen Flora und Fauna aus der Winterruhe und
das in einer nahezu gleichbleibenden Reihenfolge. Die
Blühzeiten der Pflanzen dienen so als Marker für die
Unterteilung der Jahreszeiten.
So zeigt die Blüte des Hasels den Vorfrühling, die der
Forsythie den Erstfrühling und die Apfelblüte den
phänologischen Vollfrühling, meist erst im Mai, an. Wann mit
der Blüte einer bestimmten Pflanze zu rechnen ist, können die
Agrarmeteorologen anhand der sogenannten
Grünlandtemperatursumme bestimmen. Die
Grünlandtemperatursumme ist eine speziell berechnete Größe,
die durch eine Aufsummierung von positiven Tagesmittelwerten
entsteht.
Der astronomische Beginn des Frühlings
Wenn die Sonne genau über dem Äquator steht, beginnt der
kalendarische Frühling. Der Sonnenzenit wandert von Süden
nach Norden. Auf der Nordhalbkugel werden nun die Tage
sichtbar länger und die Temperaturen steigen.
Der Termin der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche, also der
genaue Zeitpunkt des Frühlingsanfangs, ist in Mitteleuropa
nicht immer am gleichen Tag des März. 2048 wird der Frühling
am 19. März beginnen, 2011 startete er zum letzten Mal in
diesem Jahrhundert am 21. März und in diesem Jahr beginnt er
am 20. März 2025 um 10:01 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ).
Bis zum Jahr 2047 fällt der kalendarische Frühlingsbeginn
immer auf den 20. März.
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Pflanzen vor Frost schützen |
Minusgrade möglich

Wer das schöne Wetter am vergangenen Wochenende genutzt hat,
um sich im Gartencenter mit blühenden Pflanzen einzudecken,
sollte jetzt die Temperaturen im Auge behalten. Die ersten
bunten Farbtupfer im Garten sind schön, aber manchmal auch
empfindlich. Frostschutz ist deshalb angeraten. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 12. März 2025 - Vor einigen Tagen hat der
Frühling schon deutlich sein blaues Band durch die Lüfte
flattern und die Herzen höher schlagen lassen. Im Rausch der
Frühlingsgefühle hat so mancher Hobbygärtner die ersten
Blühpflanzen aus dem Gartencenter in den heimischen Garten
verpflanzt. Da aber noch Frost droht, brauchen die Pflänzchen
oft noch Schutz.
Nach den ersten schönen Frühlingstagen im März will
eigentlich niemand mehr etwas von Frost wissen. Aber in den
Nächten wird es regional wieder knackig kalt. „In der Nacht
zum Donnerstag sinken die Temperaturen in der Nordwesthälfte
wieder in den Minusbereich“, weiß Niklas Weise, Meteorologe
bei WetterOnline.
Wer das schöne Wetter am vergangenen Wochenende genutzt hat,
um sich im Gartencenter mit blühenden Pflanzen einzudecken,
sollte jetzt die Temperaturen im Auge behalten. Die ersten
bunten Farbtupfer im Garten sind schön, aber manchmal auch
empfindlich.
Frostschutz: Diese Hilfsmittel hat jeder schnell zur Hand
Mithilfe eines Wäscheständers können viele Pflanzen auf
einmal geschützt werden. Einfach alte Laken oder Decken über
den Ständer hängen und fertig ist das "Gewächshaus".
Über einzelne junge Pflänzchen lassen sich aufgeschnittene
Plastikflaschen stülpen.
Für größere Pflanzen eignen sich Eimer oder Wäschekörbe als
Schutz.
Kübelpflanzen können mit alten Papiertüten geschützt werden.
Balkonkästen lassen sich mit größeren Kartons bedecken.
Wichtig zu wissen:
Frostschutzabdeckungen sollten entfernt werden, sobald die
Temperaturen morgens über 5 Grad steigen. Dies gilt
insbesondere für Pflanzen, die von Bienen und Hummeln
bestäubt werden.
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Natur blüht immer mehr auf
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Grünlandtemperatur hat wichtige Marke erreicht

Der Frühling zieht ins Land und mit ihm erwacht die Natur aus
dem Winterschlaf. Krokusse blühen in vielen Farben und sorgen
für gute Laune. Die Karte zeigt die aktuellen
Grünlandtemperatursummen für Deutschland. Quelle:
WetterOnline / Shutterstock
Bonn/Duisburg, 11. März 2025 - Langsam kommt Farbe ins Spiel:
Vielerorts sprießen violette Krokusse und gelbe Narzissen aus
dem Boden und auch die Forsythie lässt bereits hier und da
ihre Blütenpracht erahnen. Es dauert nicht mehr lange, bis
die Natur nachhaltig aus dem Winterschlaf erwacht. Ein
Messwert, der dies gut kennzeichnet, ist die
Grünlandtemperatursumme (GTS).
Dank des warmen Frühlingswetters der letzten Woche konnten
viele Menschen die ersten Frühlingsboten in Parks und Gärten
entdecken. Der phänologische Frühling hat bereits zart
begonnen. Das nun wieder vorherrschende Einheitsgrau wird
zumindest am Boden durch Grün, Lila, Gelb und Weiß
aufgelockert. Die Meteorologie hat mit der
Grünlandtemperatursumme (GTS) einen Messwert festgelegt, der
den Beginn des nachhaltigen Pflanzenwachstums gut anzeigt.
Wärmewecker für Pflanzen – Bei 200 Grad ist Schluss mit
Winterruhe
Der von den Agrarmeteorologen festgelegte Grenzwert für die
Grünlandtemperatur (GTS) liegt bei 200 Grad. Wer jetzt denkt,
dass die Sache mit dem Frühling demnach aussichtslos ist,
weil es nie so heiß wird, kann beruhigt werden. Die
Grünlandtemperatur ist eine berechnete Wärmesumme. Nach ihr
richtet sich der Beginn der Feldarbeiten im Frühjahr.
„Die 200-Grad-Marke ist derzeit entlang des Rheins schon
überschritten. Aber auch sonst in den westlichen Landesteilen
liegen die Werte meist nur wenig darunter und die Vegetation
steht kurz vor dem Austrieb. Nur nach Osten hin und generell
im Bergland wird es noch etwas dauern, bis die Saison
beginnt“, erklärt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.
Marken bei den Grünlandtemperatursummen
Ist die Grünlandtemperatursumme (GTS) von 200 Grad erreicht,
haben sich die Böden so weit erwärmt, dass sie aufgenommenen
und gespeicherten Stickstoff wieder verarbeiten und dem
Pflanzenwachstum zur Verfügung stellen können. Dem Blühbeginn
vieler Pflanzenarten sind bestimmte Schwellenwerte der GTS
zugeordnet:
200 Grad: Osterglocken, Forsythien
400 Grad: Vorblüte der Birke
500 Grad: Kirsch- und Birkenblüte
700 Grad: Apfelblüte, Löwenzahn
Natur ist entlang des Rheins am weitesten
Derzeit liegt die GTS in der Mitte des Landes zwischen 130
und knapp 160 Grad. In Kiel werden 170 Grad und in Emden
knapp 180 Grad erreicht. Nach Südosten hin ist der Wert mit
100 Grad noch deutlich niedriger. Düsseldorf und Freiburg
haben bereits die 200-Grad-Marke überschritten, während
München mit rund 160 Grad noch nicht ganz so weit ist.
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Der 14. Mildwinter in Folge mit trockenerem und
sonnigerem Verlauf |
Deutschlandwetter im Winter 2024/25
Offenbach, 27. Februar 2025 – Der Winter 2024/25 war
mehrheitlich mild, geprägt von frühlingshaften Schüben, aber
auch von vorübergehenden, teils markanten Frostphasen. Dabei
fiel der Niederschlag zu gering aus, während eine Schneedecke
meist nur in den höheren Lagen bestand. Die zweite
Winterhälfte zeigte sich deutlich sonniger, sodass die Saison
mit einem Sonnenscheinüberschuss abschloss, so der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse
seiner rund 2000 Messstationen.
Überwiegend mild mit frühlingshaften Schüben – Februar mit
kurzer Eis-Phase
Das Temperaturmittel lag im letzten Winter mit 2,1 Grad
Celsius (°C) um 1,9 Grad über dem Wert der international
gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,2 °C). Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020
(1,4 °C) betrug das Plus 0,7 Grad.

Foto DWD
So dominierten trotz einzelner markanter Frosteinbrüche milde
Temperaturen. Die eisigste Phase fiel in die zweite
Februardekade mit verbreitet strengem Nachfrost (-10 °C bis
-15 °C). Deutschneudorf-Brüderwiese, im Erzgebirge,
verkündete am 18.2. mit -19,7 °C das bundesweite Minimum.
Nach einer anschließenden „Wärme-Rallye“ stieg am 21.2. in
Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, der Höchstwert
auf 18,9 °C. Dieser Spitzenwert wurde ebenfalls am 27.1. in
Bad Kohlgrub, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, bei Föhn
erreicht.
Winterniederschlag mit Defizit – Februar sogar ausgesprochen
trocken
Im Winter fielen mit rund 155 Litern pro Quadratmeter (l/m²)
nur etwa 86 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags der
Referenzperiode 1961–1990 (181 l/m²). Verglichen mit der
neueren Periode 1991–2020 (190 l/m²) waren es sogar nur rund
82 Prozent des Solls, sodass der Winter insgesamt deutlich zu
trocken ausfiel.
Besonders niederschlagsarm war der Februar, in dem nur etwa
die Hälfte der üblichen Menge gemessen wurde. Während die
erste Januardekade im bundesweiten Mittel die
niederschlagsreichste Phase markierte, kam es lokal zu noch
intensiveren Ereignissen. Dabei wurde die maximale Tagessumme
des Winters am 6.12. in Schöfweg im Bayerischen Wald mit 51,6
l/m² verzeichnet.
Die höchsten Winterniederschläge traten mit örtlich über 500
l/m² im Schwarzwald auf, während es am trockensten im
Thüringer Becken blieb, wo teils nur rund 80 l/m² fielen.
Eine dauerhafte Schneedecke war fast ausschließlich in
höheren Lagen zu beobachten, während es im Tiefland nur für
kurze Schneegastspiele reichte.
Kalte Jahreszeit mit Sonnenscheinplus, dank deutlich
strahlender zweiter Winterhälfte
Mit 194 Sonnenstunden übertraf der Winter sein Soll von 153
Stunden (1961–1990) um 27 %. Selbst im Vergleich zur neueren
Periode 1991–2020 (170 Stunden) lag die sie noch 14 % über
dem Durchschnitt. Besonders sonnenverwöhnt waren die
Hochlagen im Süden, wo teils über 300 Stunden registriert
wurden. Im Gegensatz dazu blieb es im äußersten Norden und in
Küstenregionen trüber, mit teils unter 150 Sonnenstunden.
In NRW wurde die oft zu milde Winterwitterung von nur kurzen
kalten Abschnitten unterbrochen. Insbesondere Mitte Januar
und in der zweiten Februardekade fielen die Temperaturen mit
teils strengfrostigen Tiefstwerten spürbar ab. Anschließend
setzte zu Beginn der dritten Februardekade ein heftiger
Temperaturanstieg ein.
Im Ruhrgebiet wurden in der Folge am 21.2. frühlinghafte 18,5
°C registriert. In der Winterbilanz stand für ein NRW eine
Mitteltemperatur von 3,2 °C (1,7 °C). Im klimatologischen
Rahmen befand sich der Jahreszeitenniederschlag mit 210 l/m²
(223 l/m²). Unter den Bundesländern zählte NRW zu den
nassesten Regionen. Die Sonne zeigte sich rund 170 Stunden
(151 Stunden).
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Eiseskälte lockert den Boden auf
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Frost mit Sprengkraft

Ein tiefgefrorener Boden hat
im weiteren Jahresverlauf viele Vorteile. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 19. Februar
2025 - Große Kälte tut vielen Pflanzen nicht gut und sie
können sogar Schaden nehmen. Dagegen ist Frost für den
Garten- oder Ackerboden sehr nützlich. Frostige Nächte können
unseren Pflanzen schaden. Für den Boden ist der Frost dagegen
gut, denn er lockert ihn auf, und das ganze ohne Maschinen.
Bei den derzeitigen Minustemperaturen gefriert nämlich das
Wasser im Boden.
Das entstehende Eis dehnt sich aus und führt zu sogenannten
"Frostsprengungen" in der Erde. Diese bricht auf und erhält
eine lockere Struktur. Lockerer Boden hat viele Vorteile
Dadurch entsteht Platz für nützliche Helfer, wie
beispielsweise Regenwürmer. Außerdem haben es Pflanzen in
aufgelockertem Boden im Frühjahr leichter anzuwachsen.
In der Landwirtschaft spricht man auch von "Frostgare" oder
"Bodengare", die durch den Frost erreicht wird. Sie
bezeichnet den Idealzustand eines fruchtbaren Bodens. Das
Wort "Gare" ist dabei mit "garen" verwandt. Natürlicher
Hochwasserschutz Ein ganz anderer positiver Effekt kommt in
Zeiten der Klimawandels und zunehmender Unwetterereignisse
noch hinzu: Je lockerer der Boden ist, desto mehr Wasser kann
er bei starkem Regen speichern. Dies kann sich wie eine eine
Art natürlicher Hochwasserschutz auswirken.
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Der Frühling klopft an - Wintermüde
haben Grund zur Hoffnung
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Bonn/Duisburg, 14.
Februar 2025 - Lust auf Frühling? Die Temperaturaussichten
für den kommenden Freitag verheißen Gutes. Das Frühlingspaket
mit milder Luft, wärmenden Sonnenstrahlen, zwitschernden
Vögeln und bunten Krokussen scheint nach einigen
Wettermodellen zum Greifen nah.

Es liegt was in der Luft: Allen, die genug vom Winter haben,
verspricht die aktuelle Wetterprognose ab Ende nächster Woche
einen zarten Frühlingshauch. Quelle: Shutterstock
Wie stehen die Chancen, dass es wirklich so kommt?
Für alle, die genug vom Winter haben, stellen die aktuellen
Wetterprognosen für Ende nächster Woche einen zarten
Frühlingshauch in Aussicht. Niklas Weise, Meteorologe bei
WetterOnline, erklärt: „Aktuell hat uns der Winter noch fest
im Griff, mit 15 Zentimetern liegt in Berlin so viel Schnee
wie seit Jahren nicht mehr. Nächste Woche wird es aber
deutlich wärmer.
Das winterliche Hoch verlagert sich in der kommenden Woche
langsam, aber stetig weiter nach Nordosteuropa. Damit dreht
bei uns die Strömung zunehmend auf südliche Richtungen und im
Zusammenspiel mit einem Atlantiktief wird vermehrt milde Luft
nach Deutschland transportiert.“
Zweistellige Temperaturen?
Nur Geduld Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis sich die
milde Luft gegen die zähe, schwere Kaltluft durchsetzen kann.
Am Beispiel Berlin zeigen die Wetterkarten für Anfang
kommender Woche noch recht frostige Tage mit unter minus 10
Grad und auch im Wochenverlauf ist das Erreichen der plus 10
Grad noch nicht sicher.
Westen wahrscheinlich im Vorteil
Anders sieht es im Westen aus: Hier zeigen die meisten
Wettermodelle zum Ende der kommenden Woche einen deutlichen
Anstieg auf zweistellige Werte. Fraglich ist allerdings noch,
ob es eher 10 bis 13 Grad werden oder wie beim europäischen
Modell sogar über 15 Grad. Quer über Deutschland könnte
jedoch eine Grenze zwischen milder Vorfrühlingsluft und
spätwinterlicher Luft verlaufen.
Eine Luftmassengrenze mit Schnee und Eis ist unter
Hochdruckeinfluss aber eher nicht zu erwarten, im Gegenteil,
die nächste Woche dürfte in weiten Teilen Deutschlands
trocken verlaufen. Die letzten Details sind also noch nicht
geklärt, aber vor allem für die Westhälfte verdichten sich
die Anzeichen für einen ersten Frühlingshauch.
Frühlingserwachen im Februar hat „Tradition"
Nach den langen Wintermonaten scheint es also auch in diesem
Februar ein erstes Frühlingserwachen zu geben. Blickt man auf
die letzten Jahre zurück, wäre das auch nicht ungewöhnlich,
denn seit 2019 gab es jedes Jahr in der zweiten Februarhälfte
erstmals 15, manchmal sogar 20 Grad.
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Kaltlufttropfen als Überraschungsei
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Höhentief bringt wechselhaftes
Wetter

Eine Änderung der Wetterlage ist in Sicht. Uns überquert ein
sogenannter Kaltlufttropfen. Es wird wechselhafter. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 3. Februar 2025 - Von unten unsichtbar
bestimmt ab Donnerstag ein Höhentief unser Wetter. Ein
sogenannter Kaltlufttropfen zieht hin und her über
Deutschland und sorgt für wechselhaftes Wetter.
Regionale Vorhersagen werden dadurch erschwert. Doch was
genau ist ein Kaltlufttropfen?
Ein Wetterumschwung ist in Sicht. Ein sogenannter
Kaltlufttropfen zieht über uns hinweg. Am Mittwoch bringt
eine Kaltfront der Nordhälfte bereits dichte Wolken und
vereinzelt etwas Regen. Im Süden hingegen zeigt sich die
Sonne voraussichtlich länger als an den nebligen Vortagen.
„In der zweiten Wochenhälfte kommt ein Kaltlufttropfen ins
Spiel. Dabei löst sich in höheren Luftschichten eine
Kaltluftblase aus nördlicher Richtung ab und legt sich über
Mitteleuropa. Es entwickelt sich in der Höhe ein Tief. Dieses
ist aber auf einer Bodenwetterkarte nicht zu erkennen, da in
tieferen Schichten hoher Luftdruck herrscht. Durch die
Temperaturgegensätze zwischen dem Boden und der kalten Luft
in der Höhe bilden sich Wolken, aus denen sich einige Schauer
entwickeln. Und das, obwohl am Boden hoher Luftdruck
herrscht“, erklärt Verena Leyendecker, Meteorologin bei
WetterOnline.
Insgesamt wird es also ab der zweiten Wochenhälfte in vielen
Regionen wolkiger und auch wechselhafter. Dabei werden die
Nächte dank der schützenden Wolkendecke etwas milder, die
Tage aber kühler. Mit auffrischendem Nord- und nachfolgend
Ostwind dürfte es sich noch deutlich kühler anfühlen.
Insgesamt bleibt uns das wechselhafte und eher kühle Wetter
auch am Wochenende erhalten.
Sicher ist das allerdings nicht, denn ein Kaltlufttropfen ist
ein echtes Überraschungsei und seine exakte Position nicht
vorhersehbar. Wohin der ständig wandernde Kaltlufttropfen
zieht, lässt sich nur schwer vorhersagen.
Was genau ist ein Kaltlufttropfen?
Als Kaltlufttropfen bezeichnen Wetterkundler ein mehrere 100
bis etwa 1000 Kilometer großes Gebiet mit besonders kalter
Luft in etwa 4000 bis 9000 Metern Höhe über dem Erdboden.
Ein solcher Kaltlufttropfen ist gleichzeitig auch ein
zählebiger Tiefdruckwirbel in der Höhe, der aber im
Bodendruck nicht immer nachweisbar ist. Ebenso sind in
Bodennähe auch keine Fronten auszumachen.
Das Besondere am Kaltlufttropfen
Kalte Luft ist schwerer als warme. Luft mit niedrigem Druck
ist leichter als Luft mit hohem Druck. Der Kaltlufttropfen
hat also eine andere Temperatur und einen anderen Druck als
die darunter liegende wärmere Hochdruckluft.
Man kann sich einen Kaltlufttropfen wie ein Fettauge in der
"Atmosphärensuppe" vorstellen. Die Suppe ist unten über dem
Kochtopfboden wahrscheinlich heißer als das Fettauge oben. Es
hat eine andere Dichte als die wässrige Phase darunter,
deshalb schwimmt es.
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Abwechslungsreicher Januar: deutlich zu mild, nass
und sonnig
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Offenbach, 30. Januar 2025 – Zwei
Protagonisten prägten maßgeblich das Wetter im Januar. Zum
einen war dies Tief BERND, das zum Jahresbeginn das
Wettergeschehen beeinflusste: Von Dauerregen über
gefrierenden Regen bis zu starkem Schneefall reichte das
Repertoire der Warnungen. Anschließend machte es sich Hoch
BEATE über Mitteleuropa bequem und sorgte für eine deutliche
Wetterberuhigung.
Eine Inversionswetterlage, bei der es oben warm und unten
oftmals kalt war, stellte sich somit ein, bevor zum
Monatsende wieder Tiefdruckgebiete das Zepter in die Hand
nahmen. Insgesamt betrachtet war der Januar deutlich milder,
nasser und auch die Sonne zeigte sich öfter als im
vieljährigen Mittel.
Regional traten dabei jedoch große Unterschiede auf. Das
meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Von T-Shirt-Wetter bis tiefkühltauglichen Temperaturen alles
dabei Das Temperaturmittel lag im vergangenen Januar bei 2,0
Grad Celsius (°C) und damit wurde der Wert der international
gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,5 Grad (-0,5 °C)
überschritten.
Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die
Abweichung noch 1,1 Grad. In allen Bundesländern lag das
Mittel im positiven Bereich. Außergewöhnlich mild war es am
Dreikönigstag (6.) sowie am 25. des Monats vor allem im
Westen und Südwesten. Bei Höchstwerten von über 18 Grad
dachte man eher an das T-Shirt als an den Wintermantel. Wenig
verwunderlich war es somit, dass an einigen Stationen
Januarrekorde geknackt wurden.
Am wärmsten war es föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad
Kohlgrub (Rosshof) in Bayern. Tiefkühltaugliche Temperaturen
wurden insbesondere in der ersten Monatshälfte immer wieder
in den Gebirgstälern über Schnee in Süddeutschland gemessen.
Das diesjährige Januarminimum datiert vom 4. mit -17,6 °C in
Meßstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg).
West- Ost- Gefälle bei der Niederschlagsverteilung
Im Januar fielen mit rund 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²)
etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als in der Referenzperiode
1961 bis 1990 (61 l/m²). Nicht ganz so hoch war der
Überschuss mit etwa 19 Prozent (%) im Vergleich mit der
Periode 1991 bis 2020 (65 l/m²).
Besonders deutlich zu nass war es in der Westhälfte
Deutschlands, wo sich immer wieder Tiefdruckgebiete mit ihren
Niederschlagsfeldern durchsetzen konnten. Die höchste
Tagesniederschlagssumme trat am 5. in Hückeswagen an der
Bevertalsperre (Nordrhein-Westfalen) auf. Es fielen an diesem
Tag 46 l/m². Nur wenig Niederschlag gab es in der zweiten
Januardekade, denn in diesem Zeitraum konnte sich das
ausgedehnte Hochdruckgebiet BEATE für längere Zeit über
Mitteleuropa etablieren.
Schnee stellte sich im Tiefland eher als Mangelware heraus.
Nur eine Luftmassengrenze sorgte um den 10. herum von der
Eifel bis zur Uckermark gebietsweise für eine 5 bis 15
Zentimeter (cm) hohe Schneedecke.
Niederungen Norddeutschlands trüber als Hochlagen des Südens
Der Januar konnte mit 61 Stunden Sonne aufwarten, wodurch das
Soll (44 Stunden) um mehr als ein Drittel überschritten wurde
(Periode 1961 bis 1990). Etwas weniger ausgeprägt war das
Überangebot (17 %) an Sonnenstunden im Vergleich mit der
Periode 1991-2020 (52 Stunden).
Am längsten zeigte sich das Zentralgestirn in den Hochlagen
Süddeutschlands, wo
teilweise mehr als 100 Sonnenstunden gemessen wurden.
Wintersportler kamen also vor allem in den Alpen auf ihre
Kosten. Deutlich seltener schien die Sonne in den Niederungen
der Nordhälfte. Mitverantwortlich dafür war eine Dank Hoch
BEATE ausgeprägte Inversionswetterlage bei der sich teilweise
eine zähe Nebel- und Hochnebeldecke über mehrere Tage halten
konnte.
Der erste Monat des neuen Jahres startete im
bevölkerungsreichsten Bundesland NRW ziemlich turbulent:
Einige Tiefausläufer sowie eine ausgeprägte Luftmassengrenze
brachten Schnee und Regen, der gebietsweise gefror. Doch von
länger anhaltendem Hochwinterwetter war keine Spur.
Entsprechend lag die Mitteltemperatur von 2,4 °C über dem
Referenzwert (1,1 °C). Die Abweichung war mit etwas über 1
Grad jedoch nicht so stark ausgeprägt wie in allen anderen
Bundesländern. Die Vizemeisterschaft holte man sich beim
Niederschlag. 115 l/m² landeten am Monatsende in den
Messtöpfen und damit erheblich mehr als im vieljährigen
Mittel (77 l/m²).
Die höchste deutschlandweite Tagesniederschlagssumme wurde am
5. mit 46 l/m² in Hückeswagen an der Bevertalsperre
registriert. Die Sonne lachte 46 Stunden (42 Stunden) am
Himmel.
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Und jährlich grüßt das Murmeltier
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Wettermythen
auf dem Prüfstand

Ob Murmeltier, Hahn oder Siebenschläfer – Tiere sind oft
Hauptdarsteller in Wettermythen. Doch mangels
meteorologischer Grundkenntnisse ist ihre Vorhersagequalität
weniger gut. Treffer sind reiner Zufall. Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 29. Januar 2025 - Der Murmeltiertag
wird in den USA jedes Jahr am 2. Februar mit Volksfesten
gefeiert. Wahrscheinlich wenig froh und schon gar nicht
freiwillig kommen die Tiere dann zum ersten Mal aus ihrem
Bau: Ist ihr Schatten zu sehen, soll der Winter noch weitere
sechs Wochen dauern.
Wahrscheinlich haben deutschsprachige Bauernregeln, die mit
in die USA eingewandert sind, dem Murmeltier den Job des
Wetterpropheten eingebrockt. Diese Regeln werden hierzulande
allerdings noch kaum beachtet. Anlass genug jedoch, weiteren
Wettermythen wie dem Mond als Wetterpropheten oder Flüssen
als Wetterscheide auf den Grund zu gehen.
Zu Plaudereien und Smalltalks gehört das Thema Wetter immer
dazu und ist in der Regel unverfänglich. Schwierig wird es,
wenn es in den Bereich der Vorhersage geht. Wetterprognosen
von Laien gehören vermutlich zu den alltäglichsten
Weissagungen der Welt. Jedoch werden diese oftmals aus Regeln
hergeleitet, die aus dem Reich der Mythen stammen, oder auf
rein persönlicher Erfahrung beruhen. Ob damit das Blaue vom
Himmel gelogen wird, deckt Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline auf.
Das Murmeltier sagt den Verlauf des Winters vorher
Goldhausen: „‚Ist's an Lichtmess hell und rein, wird's ein
langer Winter sein.‘ - Der Murmeltiertag fällt nicht durch
Zufall auf den christlichen Feiertag Mariä Lichtmess. Dieser
ist im Bauernjahr ein sogenannter Lostag. In einer Reihe
deutschsprachiger Bauernregeln kommt dem 2. Februar deshalb
eine besondere Bedeutung für den weiteren Verlauf des Winters
zu.
Teilweise sind in diesen Regeln Dachse oder Bären die
Hauptdarsteller, wie: ‚Wenn der Dachs zu Maria Lichtmeßen,
mittags zwischen 11 und 12 Uhr seinen Schatten sieht, so muss
er noch vier Wochen in seinem Baue bleiben‘. Die Rolle des
Dachses wurde dann in den USA einfach mit dem Murmeltier
besetzt.
Solche Regeln sind aber Mythen, da das Wetter an einzelnen
Tagen nicht aussagekräftig ist. Das bestätigt die
Trefferquote der possierlichen Tiere als Wetterpropheten, die
laut einer Studie mit 37 Prozent im Bereich des Zufalls
liegt."
Merke: Ob Murmeltier, Hahn oder Siebenschläfer – mangels
meteorologischer Grundkenntnisse ist ihre Vorhersagequalität
weniger gut. Treffer sind reines Glück.
Bei Vollmond schlägt das Wetter um
Goldhausen: „Falsch. Der Mond hat keinen Einfluss auf das
Wetter, weder seine Schwerkraft noch seine Strahlung. Die
Mondphasen haben keine Auswirkungen auf das Wetter. Sie
ereignen sich überall auf der Welt zum gleichen Zeitpunkt und
können demnach gar nicht auf das lokale Wetter einwirken.“
Mond mit Hof gibt Regen
Goldhausen: „Stimmt grob, wenn man Halo statt Hof sagen
würde, wäre es exakt. Die Regel gibt es auch in der modernen
Variante: ‚Hat der Mond einen Hof, wird das Wetter doof‘.
Aber eigentlich ist damit nicht ein ‚Hof‘, sondern ein Halo
gemeint. Das reimt sich dann leider nicht.
Hat der Mond einen Halo, gibt es tatsächlich meistens Regen.
Es ist deshalb wichtig zu unterscheiden, ob ein
lichtdurchfluteter Bereich unmittelbar um den Mond, ein Hof,
auch Korona genannt, oder aber eine ringförmige
Haloerscheinung gemeint ist. Eine Korona unterscheidet sich
optisch darin vom Halo, dass sie näher am Mond ist. Bei
dieser hält das schöne Wetter an.“
Flüsse sind eine Wetterscheide
Goldhausen: „Stimmt nicht. Flüsse - auch der Rhein oder die
Elbe - stellen keine Wetterscheiden dar. Eine Wetterscheide
ist die Grenzlinie, die Gebiete mit unterschiedlichem Wetter
trennt. Diese entsteht durch geografische oder geologische
Gegebenheiten. Um das Wetter zu beeinflussen, muss die
Geografie groß genug sein - besonders in der Höhe.
Dementsprechend sind Gebirge Wetterscheiden.
Flüsse und Seen hindern kein Wetterphänomen an seiner
Ausdehnung - auch Gewitter nicht. Hat sich ein Gewitter
einmal ausgebildet, ist die daran beteiligte Energie so
gewaltig, dass auch geringe Temperaturunterschiede zwischen
Land und Fluss keinen Einfluss auf die Zugrichtung des
Gewitters nehmen.“
Abendrot - Gutwetterbot, Morgenrot mit Regen droht
Goldhausen: „Richtig. An diesen beiden Regeln ist etwas dran
- zumindest in vielen Fällen! Färbt sich der Himmel abends
rot, so ist häufig eine Wetterfront gerade nach Osten
abgezogen.
Nicht selten stellt sich anschließend zumindest vorübergehend
Hochdruckwetter ein. Genau andersherum verhält es sich am
Morgen. Ein roter Himmel in den Frühstunden kündigt meist
aufziehende Regenwolken an. Diese Wetterregeln stimmen aber
längst nicht immer.“
Der Hundertjährige Kalender stimmt
Goldhausen: „Falsch. Falls das Wetter mal mit dem
Hundertjährigen Kalender übereinstimmt, ist das wirklich
reiner Zufall. Der Hundertjährige Kalender wurde im 17.
Jahrhundert von dem Abt Mauritius Knauer verfasst. Das Buch
sollte eine Wettervorhersage ermöglichen.
Es steht in einer Tradition von Bauernkalendern und
Lunarkalendern, die bis ins ausgehende Mittelalter reicht.
Knauers ‚wissenschaftliche‘ astrologische Grundlage war
allerdings auch schon zu seiner Zeit umstritten. Er ging
davon aus, dass die zu dieser Zeit bekannten sieben
‚Planeten‘ das Wetter in einer festen Abfolge beeinflussen.
Doch Planeten haben auf das Wetter keinen Einfluss. Treffer
in der Vorhersage sind rein zufällig.“
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Wie entsteht Glatteis?
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Von Blitzeis bis Schneeglätte:
Warum Straßen im Winter zur Rutschbahn werden

Meteorologen unterscheiden grundsätzlich zwischen
Glatteis und Eisglätte. Beide Namen klingen ähnlich und haben
die gleiche Wirkung: Man verliert schnell die Bodenhaftung.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 22. Januar 2025 - Schlittschuhlaufen
in der Eishalle oder auf dem See ist im Winter bei vielen
Menschen sehr beliebt. Doch manchmal verwandelt sich in der
kalten Jahreszeit auch ein normaler Gehweg plötzlich in eine
spiegelglatte Eisfläche. Grund dafür ist oft Glatteis. Wie
die Rutschpartie entsteht und welche Arten von Glatteis es
gibt, wissen die Experten von WetterOnline.
Glatteis entsteht in Deutschland meist dann, wenn am Ende
einer Kälteperiode eine Warmfront feuchte und milde Luft zu
uns bringt. Beim Aufeinandertreffen dieser unterschiedlich
warmen Luftmassen kommt es zu Niederschlägen. Fällt der Regen
zum Beispiel auf unterkühlten Boden, gefriert das Wasser und
bildet eine glatte Eisschicht: Glatteis. Tritt die Eisbildung
besonders plötzlich auf, spricht man umgangssprachlich auch
von Blitzeis.
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Glatteis, Eisglätte, Reifglätte und Schneeglätte
Björn Goldhausen, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt:
„Grundsätzlich unterscheiden Wetterexperten zwischen Glatteis
und Eisglätte. Beide Namen klingen ähnlich und haben den
gleichen Effekt. Eisglätte setzt aber im Gegensatz zu
Glatteis keinen unmittelbaren Niederschlag voraus. Glatteis
entsteht, wenn Wasser gefriert, das sich bereits am Boden
befindet. Dabei kann es sich um Schmelzwasser oder
Schneematsch handeln. Eisglätte tritt häufig nachts auf, wenn
es tagsüber geregnet hat oder der Schnee geschmolzen ist und
es abends frostig wird.“
Neben diesen beiden Phänomenen gibt es noch die Reifglätte.
Dabei gefriert Wasserdampf aus der Luft direkt auf Straßen
und Wegen. Auch Schneeglätte ist möglich. Sie entsteht, wenn
Schnee durch Druck - zum Beispiel durch fahrende Autos -
zusammengepresst wird. Die Reifen reiben über den Schnee und
bringen ihn ein wenig zum Schmelzen. Wenn das entstandene
Wasser wieder gefriert, kann sich nach und nach eine glatte
Eisschicht bilden.
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"Zuckerwatte" auf dem Waldboden
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Seltenes Naturphänomen Haareis

Wenn alle Bedingungen stimmen, kann das Haareis bis
zu 10 Zentimeter in einer Nacht wachsen. Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 20. Januar 2025 - Nach feuchten
Tagen, gefolgt von ruhigem Wetter mit Nachtfrösten, entsteht
etwas Einzigartiges. Aufmerksame Waldspaziergänger haben es
vielleicht schon gesehen. Lange, weiße Haare aus Eis, die auf
dem Totholz wachsen. So zauberhaft sie aussehen, so magisch
ist ihre Entstehung.
Sieht aus wie Zuckerwatte, ist aber Haareis: Die weißen,
dichten, gewellten Fäden finden sich an einzelnen,
abgestorbenen Ästen von Laubbäumen am Waldboden. Sie sind
haarfein, wachsen in wattebauschartigen Büscheln und bilden
sich an rindenfreien Stellen. Sie sind nicht mit Raureif zu
verwechseln.
Meteorologische Faktoren
Die äußeren Bedingungen für die Bildung der Eisfäden sind
definiert. „Haareis bildet sich nur bei Temperaturen knapp
unter 0 Grad, hoher Luftfeuchtigkeit und Windstille. Häufig
sind diese Bedingungen in der Nacht gegeben und morgens tauen
die Eisgebilde schnell wieder schnell weg“, erklärt Björn
Goldhausen, Meteorologe von WetterOnline.
Im Gegensatz zu anderen Eisgebilden, die sechseckig
symmetrisch wachsen, wachsen die Eishaare ohne Verzweigung
nur in eine Richtung in die Luft. Ein einzelnes Eishaar kann
bis zu 10 Zentimeter lang, aber nur 0,02 Millimeter dick
werden. Die Haare sind manchmal gekräuselt und sehen oft wie
zu einem Scheitel gekämmt aus, was auf lokale Luftströmungen
zurückzuführen ist.
Haarwuchs dank Pilzen und nur in Laubwäldern
Die Eiswolle ist mit einem winteraktiven Schimmelpilz im Baum
verbunden und bildet sich am Totholz morscher Baumstümpfe
oder Äste von Laubbäumen wie Buche und Eiche.
Zunächst bildet sich auf dem feuchten Holz ein Kristall in
der Größe der Holzporen. Damit aus dem kleinen,
krustenartigen Kristall ein Haar und nicht ein großes Gebilde
wird, braucht es einen bestimmten Pilz.
Dieser befindet sich im Totholz und setzt bei der
Verstoffwechselung des Holzes Stoffe frei, die die
Kristallisation des Eises beeinflussen. Dieser winteraktive
Pilz mit dem Namen „Exidiopsis effusa“ verhindert mithilfe
von Ligninabbauprodukten die Bildung großer Eiskristalle und
löst so den Prozess zur Bildung des filigranen Haareises aus.
Die gasförmigen Substanzen verdrängen aus dem Holz zudem das
Wasser.
Sobald dieses an der Oberfläche gefriert, wird es durch die
immer weiter ausdringende Flüssigkeit nach vorne gedrückt.
Wird dem Holz genügend Feuchtigkeit zugeführt, wachsen die
Eishaare mit einer beachtlichen Geschwindigkeit von 5 bis 10
Millimetern pro Stunde.
Solange das Holz ausreichend feucht ist, die Temperatur nicht
zu hoch und nicht zu niedrig ist und das Pilzmyzel im Holz
lebt, kann dieser Vorgang Nacht für Nacht beobachtet werden.
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Knisterwetter
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Kleiner Stromschlag bei tiefen
Temperaturen

Trockene Kälte begünstigt statische Aufladung. Im
Winter haben wir öfter die Haare zu Berge stehen. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 13. Januar 2025 - Wenn es plötzlich
funkt oder einem die Haare zu Berge stehen, muss das nicht
immer mit starken Gefühlen zu tun haben: Jeder kennt den
kribbelnden Stromschlag, der meist im Winter auftritt, wenn
wir metallische Gegenstände oder andere Menschen berühren.
Doch wie kommt es eigentlich dazu?
„Winterliche Kälte geht oft mit sehr trockener Luft einher.
Das bedeutet knisterndes Stromschlagwetter“, erklärt Niklas
Weise, Meteorologe bei WetterOnline. „Bekommen wir einen
‚Wisch‘, baut sich kurzzeitig eine Spannung von mehreren
zehntausend Volt auf, die sich zwischen unserem Körper und
einem Gegenstand blitzartig entlädt - wir spüren den
Stromschlag. Bei Dunkelheit sind sogar kleine Blitze
sichtbar! Doch kein Grund zur Sorge: Stromschläge sind zwar
manchmal unangenehm und beängstigend, aber nicht gefährlich."
Warum es im Winter öfter mal knistert
Die Ursache für die kleinen Stromschläge sind
elektrostatische Entladungen. Normalerweise gleichen sich
positive und negative Ladungen über die Luftfeuchtigkeit und
die feuchte Haut ständig aus. Im Winter ist die
Luftfeuchtigkeit jedoch viel geringer als im Sommer und auch
die Haut ist trockener, sodass kein Ladungsaustausch
stattfinden kann: Der Körper lädt sich auf, bis sich die
Elektrizität beim Berühren eines leitenden Gegenstandes oder
einer anders aufgeladenen Person schlagartig durch einen
Blitz entlädt. Das kann beim Anfassen der Türklinke oder beim
Küssen der Fall sein.
Je später der Tag, desto mehr funkt es
Übrigens steigt und fällt das Risiko, einen "Wisch" zu
bekommen, auch mit der Tageszeit: An kalten Tagen ist die
Wahrscheinlichkeit, einen Minischlag zu bekommen, am
Nachmittag höher als am Vormittag. Bei leicht steigenden
Temperaturen nimmt die Luftfeuchtigkeit im Laufe des Tages ab
und ist am Nachmittag am niedrigsten. Erst in der Nacht
steigt sie allmählich wieder an.
Schutz vor dem Schock
Um sich vor diesen unangenehmen Minischocks zu schützen,
hilft es vor allem, die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu
erhöhen. Aber Vorsicht: Lüften hilft nicht, denn dann kommt
noch mehr trockene Luft in den Raum. Darüber hinaus gibt es
einen wirkungsvollen Trick, wie Niklas Weise weiß: „Wer ab
und zu geerdete Gegenstände wie Heizkörper berührt, kann die
Aufladung im Körper reduzieren. Wer beim Aussteigen aus dem
Auto einen Stromschlag vermeiden will, sollte die Karosserie
mit einer Hand oder dem metallenen Autoschlüssel berühren,
bevor er den Fuß auf den Boden setzt“.
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8 überraschende Fakten über Schnee
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Ohne Staub keine Flocken

Für viele Winterliebhaber der absolute Traum: Eine
verschneite Winterlandschaft bei strahlendem Sonnenschein.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 10. Januar 2025 - Winter und Schnee
gehören einfach zusammen. Schon immer war die weiße
Überraschung faszinierend und zaubert Groß und Klein ein
Lächeln ins Gesicht – jedenfalls meistens. Wir klären die 8
wichtigsten Fragen zum Thema Schnee.
Wer freut sich nicht über den ersten Schneemann? Eine
Luftmassengrenze hat uns Schneeflocken beschert und das sogar
in den sonst eher schneearmen Regionen vom Rheinland über
Hannover bis nach Berlin.
Für den Wintersport ist Schnee essenziell. Für Autofahrer und
Winterdienste aber sind Schneefälle oftmals mit
kräfteraubenden Stunden auf den Straßen verbunden. Wir haben
passend zur aktuellen Wetterlage interessante Fakten
zusammengestellt:
1. Schnee ist kein gefrorener Regen
Schneeflocken entstehen direkt aus Wasserdampf in den Wolken.
Dieser Prozess wird auch Resublimation genannt. Die Flocken
erreichen somit nie den flüssigen Zustand. Es sei denn, sie
schmelzen, kurz bevor sie den Boden erreichen.
2. Schnee ist laut
Das Lied "Leise rieselt der Schnee" kommt nicht von ungefähr.
Schneefall kann man hören. Bei kräftigem Schneefall ohne
starken Wind beträgt die Lautstärke in etwa 10 Dezibel oder
sogar mehr. Das entspricht ungefähr der Lautstärke von
normalem Atmen.
3. Erscheinungsform ist temperaturabhängig
Schneeflocke ist nicht gleich Schneeflocke. Die Form der
Schneekristalle hängt stark von der Temperatur in der Wolke
ab. Bei großer Kälte bilden sich dünne Plättchen und feine
Säulen. Bei Wolkentemperaturen um -12 Grad entstehen die
sternförmigen Dendriten.
Ein Eiskristall von einem Millimeter Durchmesser setzt sich
aus rund 100 Trillionen Wassermolekülen zusammen. Die
Wahrscheinlichkeit, dass zwei Schneeflocken dieselbe Form
aufweisen, ist damit verschwindend klein.
4. Ohne Schmutz kein Schnee
Für die Bildung einer weißen Flocke braucht es sogenannte
Aerosole in der Luft. Das sind, vereinfacht gesagt, winzig
kleine Schmutz- und Staubteilchen. Wenn es kalt und feucht
genug ist, dann gefrieren Wassermoleküle um diese
Kristallisationskeime herum.
5. Größte Schneeflocke
Die größte Schneeflocke, die jemals gemessen wurde, hatte
einen Durchmesser von unvorstellbaren 38 Zentimetern und
wurde 1887 in Montana (USA) beobachtet.
Schon gewusst?
Bei Temperaturen um 0 Grad fallen größere Schneeflocken, bei
tieferen Temperaturen sind es oft kleinere Schneekristalle.
6. Schnee ist warm
Unter der Schneedecke ist es deutlich wärmer als an der
Schneeoberfläche. Als Vergleich dient ein Iglu. Herrschen
draußen minus 30 Grad, beträgt die Temperatur im Inneren
gerade einmal minus 10 Grad.
7. Schnee als Schalldämpfer
In einer verschneiten Umgebung ist es deutlich leiser. Kein
Wunder, denn der Schnee dämpft Geräusche und Lärm.
Verantwortlich dafür sind die Lufteinschlüsse zwischen den
Schneekristallen. Diese absorbieren den Schall aus der
Umgebung.
8. Kunstschnee ist kein Schnee
Mit echten Kristallen vom Himmel kann Kunstschnee (auch
technischer Schnee genannt) nicht verglichen werden. Hierbei
handelt es sich vielmehr um Eis als Schnee. Der Kunstschnee
entsteht, wenn zerstäubte Wassertröpfchen in der Luft
gefrieren.
Für die meisten Skigebiete ist Kunstschnee eine
unentbehrliche Ergänzung zum Naturschnee. Oft können
Wintersportler nur so auf gut präparierten Pisten und Loipen
in die Skisaison starten.
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Luftmassengrenze mit Schnee am Donnerstag - Winter
kommt zurück |
Das TemperaturRadar
zeigt die großen Unterschiede entlang der Luftmassengrenze am
Donnerstag.

Quelle: WetterOnline
Bonn/Duisburg, 7. Januar 2025 - Zur
Wochenmitte besteht entlang einer Luftmassengrenze erneut
Glättegefahr durch Schnee und Eisregen. Nässe und Wind machen
das Wetter zusätzlich ungemütlich. Im ganzen Land setzt sich
winterliche Luft durch.
Nach einem kurzen Intermezzo mit frühlingshaft milder Luft am
vergangenen Montag besinnt sich das Wetter auf den Winter.
Schnee und Glätte, aber auch Wind und Regen sorgen für eine
turbulente Wetterwoche. Zum Wochenende stellt sich verbreitet
Frost ein, besonders über Schneeflächen kann die Temperatur
unter minus 10 Grad sinken.
Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline: „Der Winter
meldet sich eindrucksvoll zurück: Bereits in der Nacht zum
Donnerstag zieht ein erstes Schneefallgebiet über die Mitte
Deutschlands. Vor allem in höheren Lagen müssen sich
Verkehrsteilnehmer auf winterliche Straßenverhältnisse
einstellen.“
Am Donnerstag verschärft sich die Lage. Es entsteht ein
markanter Kontrast zwischen der Nord- und Südhälfte. Zwischen
Frostluft und milderer Luft bildet sich eine sogenannte
Luftmassengrenze, die quer über Deutschland verläuft.
Auf der kalten Seite der Grenze gibt es intensive
Schneefälle. Selbst in tieferen Lagen kann sich eine
Schneedecke bilden, während in den Mittelgebirgen mehrere
Zentimeter Neuschnee zu erwarten sind.
Im Laufe des Nachmittags und des Abends verlagert sich das
Niederschlagsgebiet weiter nach Osten. Dabei steigt die
Gefahr von Glätte durch Schnee und gefrierende Nässe in
vielen Regionen.
Auf der milden Seite hingegen dominieren Regenfälle,
begleitet von einem unangenehmen bis stürmischen Wind.
Was ist eine Luftmassengrenze?
Eine Luftmassengrenze ist ein Gebiet, in dem zwei Luftmassen
unterschiedlicher Temperatur oder Feuchte aufeinandertreffen
und keine der beiden die andere verdrängen kann.
Als Luftmasse bezeichnet die Meteorologie eine größere
Luftmenge, die eine einheitliche oder ähnliche Temperatur,
Temperaturschichtung und Feuchtigkeit hat.
Eine Luftmassengrenze kann weder als Warm- noch als Kaltfront
bezeichnet werden, da mal die warme, mal die kühlere Luft ein
Stück vorströmt. Luftmassengrenzen können zwischen 20 und 200
Kilometer breit sein. Entlang der Grenzlinie der
unterschiedlich warmen Luft kommt es zu verstärkten
Niederschlägen.
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DWD: Aktuelle Unwetterinformation
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Offenbach/Duisburg,
4. Januar 2025 - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat in
seinem TV-Studio ein Video zur aktuellen Wettersituation
erstellt. Meteorologinnen und Meteorologen des Deutschen
Wetterdienstes informieren Sie damit über bevorstehende
überregionale Unwetterlagen sowie über Hitze- und
UV-Warnungen und erklären, wie sie zustande kommen.
Das "Unwettervideo" kann unter
www.dwd.de,
auf YouTube unter
www.youtube.com/DWDderWetterdienst
und in der DWD WarnWetter-App (https://www.dwd.de/DE/service/dwd-apps/dwdapps_artikel.html)
abgerufen werden
veröffentlicht.
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Deutschlandwetter: Beschleunigter
Klimawandel: 2024 nach 2023 wieder wärmstes Jahr seit
Messbeginn
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Offenbach/Duisburg, 30. Dezember 2024 – In
Deutschland war noch nie seit Messbeginn 1881 ein Jahr so
warm wie 2024. Damit muss der Deutsche Wetterdienst (DWD)
nach 2023 erneut ein „Rekordjahr“ melden. Uwe Kirsche,
Pressesprecher des DWD: „Erschreckend ist vor allem, dass
2024 das Vorjahr gleich um außergewöhnliche 0,3 Grad
übertroffen hat. Das ist beschleunigter Klimawandel.“
Der sehr milde Winter 2023/2024 sowie das rekordwarme
Frühjahr brachten zugleich ungewöhnlich hohe
Niederschlagsmengen. 2024 war in Deutschland ein deutlich zu
nasses Jahr. Die Sonnenscheindauer blieb leicht unter dem
hierzulande typischen Mittel. Das meldet der DWD nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Extreme Temperaturspitzen waren 2024 selten Das
Temperaturmittel lag im Jahr 2024 mit 10,9 Grad Celsius (°C)
um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C).
•
Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode
1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abweichung 1,6
Grad. Damit setzte sich der beschleunigte
Erwärmungstrend fort, der bereits in den Jahren 2023 (10,6
°C) und 2022 (10,5 °C wie 2018) zu neuen Höchstwerten geführt
hatte. 2024 sorgte zugleich dafür, dass der lineare
Temperaturtrend seit Messbeginn (1881-2024) jetzt auf 1,9
Grad gestiegen ist. 2023 lag er noch bei 1,8 Grad.
Nach einem milden Jahresauftakt folgten in der zweiten und
dritten Januarwoche eine teils sehr winterliche Phase mit dem
Jahrestiefstwert von -19,5 °C am 20.1. im allgäuischen
Leutkirch-Herlazhofen. Anschließend begann der Frühling
bereits im Februar, der mit beispiellosen 6,6 °C
Mitteltemperatur eher einem kühleren April entsprach. Auch
das Frühjahr selbst schrieb sich als das Wärmste seit
Messbeginn in die Klimastatistik des DWD ein.
•
Auffallend warm zeigte sich auch der Sommer – der August
zählte sogar zu den vier Wärmsten seit 1881. Am 13.8. wurde
mit 36,5 °C in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, die
bundesweit höchste Temperatur 2024 gemessen. Im September
setzten Hitzerekorde im Nordosten neue Maßstäbe und die
anschließend deutlich zu hohe Herbstmitteltemperatur
vervollständigte den Charakter des rekordwarmen Jahres.
•
2024 mit teils extrem nassen Niederschlagsphasen, Hochwassern
und Überflutungen
Im Jahr 2024 fielen nach ersten Auswertungen des DWD gut 903
Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag. Das war deutlich
mehr als im Mittel der Referenzperioden 1961 bis 1990 mit 789
l/m² und 1991 bis 2020 mit 791 l/m².
Das Jahr begann mit einem Winterhochwasser in Niedersachsen,
NRW und Sachsen-Anhalt. Besonders niederschlagsreich waren
der Winter und das Frühjahr, wobei das hydrologische
Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) in Deutschland
das nasseste seit Messbeginn war. Im nordhessischen
Trendelburg fiel am 1.8. mit 169,8 l/m² die bundesweit
höchste Tagessumme.
Im Jahresverlauf wurden vom DWD am Alpenrand und im
Schwarzwald mit örtlich über 2600 l/m² die höchsten Mengen
gemessen, während der Nordosten der Republik mit regional
unter 500 l/m² vergleichsweise trocken blieb.
Sonnenschein
entsprach 2024 den klimatologischen Erwartungen
Mit „knapp 1700“ Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Jahr 2024 ihr Soll
von 1544 Stunden (Periode 1961 bis 1990) leicht.
•
Im Vergleich zur neueren Referenzperiode 1991 bis 2020 (1665
Stunden) fiel das Minus deutlich aus. Insbesondere von der
Leipziger Tieflandsbucht über die Oberlausitz bis zur
Ostseeküste wurden mit bis zu 2000 Sonnenstunden die höchsten
Werte deutschlandweit gemessen. In Teilen Westdeutschlands
hingegen schien die Sonne oft nur etwa 1500 Stunden.
NRW erreichte 2024 mit einem Mittel von 11,2 °C (9,0 °C)
zumindest die Temperaturrekorde der Jahre 2022 und 2023. Erst
die vollständige Auswertung aller Stationen Anfang 2025 wird
zeigen, ob 2024 das wärmste Jahr war. Schon der zweitmildeste
Winter 2023/2024 war ein Vorläufer dieser Wärme. Er brachte
einen Februar, der mit einer Durchschnittstemperatur mit
einem typischen Aprilmonat mithalten konnte. Der März und das
gesamte Frühjahr setzten mit ihrer rekordwarmen Witterung den
Trend fort.
Nach wechselhaften Sommermonaten schloss sich ein zu warmer
Herbst an, der den außergewöhnlichen Charakter des vergangen
Rekordjahres nochmals unterstrich. Die letzten zwölf Monate
brachten 1067 l/m² (875 l/m²) Niederschlag.
Dezemberwetter
Der letzte Monat des Jahres 2024 brachte Deutschland
einen Mix aus frühlingshaft milder Luft und frostigen
Stunden. Während das höhere Bergland an Weihnachten Schnee
verzeichnete, sorgte Hoch GÜNTHER für einen ruhigen
Jahresausklang mit zeitweiliger „Bergwärme“ und
neblig-fröstelnden Niederungen. Das meldet der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse
seiner rund 2 000 Messstationen.
Milder Weihnachtsmonat mit vereinzelten Frostperioden
Der Temperaturdurchschnitt lag im Dezember 2024 mit 2,8 Grad
Celsius (°C) 2,0 Grad über dem Wert der international
gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,8 °C). Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020
(1,8 °C) betrug die Abweichung 1,0 Grad. Die milde Witterung
machte sich vor allem im Norden bemerkbar – mit positiven
Abweichungen von über 3 Grad, wie in Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern, wurden dort ungewöhnliche Anomalien
beobachtet.
Ende der zweiten Monatsdekade wehte ein Hauch von Frühling
über das Land. Müllheim im Oberrheingraben meldete am 18. mit
16,5 °C das Dezembermaximum. Die Klaviatur des Frostes
erklang zu Beginn, in der Mitte und zum Ende des Monats. Den
tiefsten Ton spielte Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen am
26., als das Quecksilber auf eisige -14,1 °C sank. Zwei Tage
später verkündete die 1 135 Meter hohe Station auf dem
Brocken mit 13,1 °C einen Dezemberrekord.
Niederschlag: Deutliche Defizite in vielen Regionen
Im deutlich zu trockenen Dezember 2024 fielen in Deutschland
rund 55 Liter pro Quadratmeter (l/m²) Niederschlag, was etwa
79 Prozent des langjährigen Mittels der Referenzperiode 1961
bis 1990 (70 l/m²) und 77 Prozent des Mittels der neueren
Periode 1991 bis 2020 (71 l/m²) entsprach. Trotz des Defizits
gab es lokal intensive Niederschläge: So wurde am Nikolaustag
in Wegscheid, Bayerischer Wald, mit 44,1 l/m² die höchste
Tagessumme des Monats gemessen.
Der Alpenrand und der Schwarzwald stachen
mit Monatsmengen von bis zu 200 l/m² hervor. Im Gegensatz
dazu fiel die nördliche Oberrheinische Tiefebene mit Mengen
um 20 l/m² als trockenste Region Deutschlands zurück.
Große regionale Unterschiede bei der Sonnenscheindauer
Mit fast 42 Stunden überschritt die Sonnenscheindauer im
Dezember 2024 das Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 (38
Stunden) nach vorläufigen Berechnungen des DWD um etwa 10
Prozent. Im Vergleich zur neueren Periode 1991 bis 2020 (42
Stunden) lag sie im Schnitt. Besonders sonnig war es im Süden
und Osten Deutschlands, während in den Küstenregionen
gebietsweise nur 15 Sonnenstunden registriert wurden – ein
außergewöhnlich niedriger Wert.
Der Jahresendmonat brachte NRW mit 4,3 °C (2,3 °C)
eine milde Witterung und 76 l/m² (88 l/m²) Niederschlag.
Damit war es ein vergleichsweise nasses Bundesland. Während
die Niederungen schneefrei blieben, bescherte der Dezember
dem Hochsauerland ein weißes Weihnachtsfest.
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Alpenklima:
Regional rekordwarmer Hochsommer und früher und intensiver
Wintereinbruch
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München/Offenbach/Duisburg, 18. Dezember 2024 – Das
Sommerhalbjahr 2024 war in den Zentral- und Ostalpen
teilweise sehr niederschlagsreich. Der August war dagegen
niederschlagsarm und sehr warm mit lauen Nächten und sehr
wenigen Frosttagen selbst in den Gipfellagen. Dies berichten
der Deutsche Wetterdienst (DWD), GeoSphere Austria und das
Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz in
der neuen Ausgabe ihrer gemeinsamen Publikationsreihe
„Alpenklima“.
Nasser Frühsommer und Frühherbst
Nach dem bereits nassen Winterhalbjahr 2023/24 setzte sich
die niederschlagsreiche Witterung auch im Sommerhalbjahr
fort. So waren die Monate Mai, Juni, September und Oktober im
Alpenraum überdurchschnittlich nass. Besonders markant und
insbesondere in Teilen Ober- und Niederösterreichs
schadensreich waren die Folgen der durch eine besondere
Wetterlage ausgelösten ergiebigen Niederschläge Mitte
September.
Im Zeitraum vom 12. bis 16. September fielen von Nordtirol
und dem oberbayerischen Alpenrand bis in das westliche
Niederösterreich flächendeckend über 100 Liter pro
Quadratmeter (l/m2). Regional wurden sogar 300 bis 420 l/m2
gemessen. In St. Pölten fielen binnen 24 Stunden 225 l/m2
Regen, über 120 l/m² mehr als der bisherige
Tagesniederschlagsrekord aus dem August 2002. Dies ist eine
der höchsten 24-Stundensummen, die jemals in Österreich
gemessen wurde und bisher nur an inneralpinen Wetterstationen
im Alpensüdstau auftraten. Allein das Niederschlagsereignis
Mitte September brachte in weiten Teilen der Ostalpen das 2-
bis 3-fache der durchschnittlichen Niederschlagsmenge des
gesamten Monats.
Gleichzeitig mit den ergiebigen Niederschlägen sank Mitte
September die Schneefallgrenze auf 800 bis 1200 m Seehöhe. Am
ergiebigsten waren die Schneefälle in den nördlichen
Kalkalpen östlich der Isar über Salzburg bis
Niederösterreich. Hier wurden die bisherigen
Schneehöhenmaxima für September an einigen Stationen zum Teil
deutlich überboten.
August in den Alpen regional wärmer als im Rekordjahr 2003
Die Monate Juli und August 2024 brachten im gesamten
Alpengebiet der drei Länder überdurchschnittliche
Temperaturen. Das hohe Temperaturniveau war vor allem eine
Folge der vergleichsweise geringen nächtlichen Abkühlung. So
gab es an zahlreichen Stationen neue Monatsrekorde der
monatlich gemittelten Tagesminimumtemperatur.
Im August erreichte auch das Monatsmittel der Temperatur an
vielen Stationen im Alpenraum die bisherigen Rekordwerte von
2003 oder überschritt sie. Im bayerischen Alpenbereich war
die Wärme nicht so ausgeprägt. Nur auf der Zugspitze wurde
der bisherige Rekord vom August 2003 von 6,6 °C mit nun 7,5
°C deutlich übertroffen.
Rekord:66 aufeinanderfolgende frostfreie Tage am Sonnblick
und auf der Zugspitze
Die ausgeprägte Höhenwärme zeigt sich ebenfalls an einer seit
Aufzeichnungsbeginn noch nie dagewesenen niedrigen Zahl an
Frosttagen. Auf der Zugspitze sowie am Sonnblick auf rund
3000 m Seehöhe sank die Temperatur zwischen dem 5. Juli und
dem 8. September nicht unter 0 °C. Mit 66
aufeinanderfolgenden frostfreien Tagen war hier mit Abstand
die längste frostfreie Periode seit Beginn der Messungen zu
verzeichnen.
Polarlichter bis zu den Alpen sichtbar
Das Jahr 2024 stand im Zeichen des Maximums des 25.
Sonnenzyklus. Nicht nur Mitte Mai ermöglichte ein
Schönwetterfenster die Sichtung von Polarlichtern bis in den
Alpenraum.
Über die Publikationsreihe „Alpenklima“
Der Alpenraum ist von den Folgen des menschlichen
Treibhausgasausstoßes stärker betroffen als andere Regionen
oder Naturräume. In dieser hochsensiblen Region sind die
Auswirkungen des Klimawandels deutlich sichtbar. Umso
wichtiger sind Informationen und Analysen zum Klima in diesem
einzigartigen Ökosystem.
Mit der gemeinsamen Publikationsreihe „Alpenklima“ bieten der
Deutsche Wetterdienst (DWD), GeoSphere Austria und das
Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz
grenzübergreifende Informationen zum Klimazustand der Alpen.
Die Klimaentwicklung in den einzelnen Ländern wird so in
einen größeren Kontext gestellt und genau beobachtet, um
diesen wertvollen Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum vor den
Auswirkungen des Klimawandels besser zu schützen.
Das Bulletin „Alpenklima“ ist online verfügbar unter
https://www.dwd.de/DE/leistungen/alpenklima/alpenklima_bulletin.html

Abbildung 1: Abweichung der Niederschlagsmenge im Vergleich
zur Referenzperiode 1991-2020 in Prozent. Weite Teile des
Ostalpenraumes weisen das Doppelte der durchschnittlichen
Menge auf (um 200 Prozent), in Niederösterreich die 3- bis
örtlich 4-fache Menge (bis um 400 Prozent). Quelle: DWD,
GeoSphere Austria, MeteoSchweiz

Abbildung 2: Zahl der Frosttage im Juli und August auf dem
Jungfraujoch (oben), der Zugspitze (Mitte) und am Sonnblick
(unten). Seit Aufzeichnungsbeginn gab es an diesen Stationen
noch nie so wenige Frosttage wie 2024. Kriegsbedingt liegen
von der Zugspitze keine kompletten Daten für Juli und August
1945 vor. Quelle: DWD, GeoSphere Austria, MeteoSchweiz

Abbildung 3: Besonderheiten im Sommerhalbjahr 2024 - Quelle:
DWD, GeoSphere Austria, MeteoSchweiz
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Der erste Trend fürs
Weihnachtswetter
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Bonn/Duisburg, 11.
Dezember 2024 - In den Wochen vor dem Fest beschäftigt viele
die Frage: Gibt es weiße Weihnachten oder nicht? Es sind zwar
noch zwei Wochen bis dahin, aber ein erster vorsichtiger
Trend lässt sich wagen.

Auch wenn verklärte Erinnerung und
Weihnachtspostkartenromantik uns das glauben lassen. Weiße
Weihnachten gab es auch früher selten und so wird es auch in
diesem Jahr eher grün-grau als romantisch weiß. Quelle:
Shutterstock
Derzeit sieht es danach aus, dass in der Weihnachtswoche ein
Hoch und ein Tief um die Vorherrschaft beim Wetter ringen.
Das bedeutet: Nach aktuellem Stand schwankt es zwischen
feucht und mild oder trockener und etwas kühler. Schnee ist
momentan nicht in Sicht.
Sind weiße Weihnachten Schnee von gestern?
„Falls früher mehr Lametta war, gabs aber nicht viel häufiger
weiße Weihnachten als heute. Auch wenn die verklärte
Erinnerung und die Weihnachtspostkartenromantik uns das
vorgaukeln.
In Großstädten wie Hamburg, Berlin oder Köln sind weiße
Weihnachten ohnehin sehr selten. Dort liegt die
Wahrscheinlichkeit zwischen knapp 10 Prozent im Rheinland und
etwa 25 Prozent an der Spree. In München sind die Chancen mit
rund 40 Prozent schon größer. Zuletzt landesweit ein weißes
Weihnachtsfest wurde bei uns im Jahr 2010 gefeiert“, erklärt
Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.
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Dunkles Tal bald durchschritten - Der früheste
Sonnenuntergang des Jahres steht bevor
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Die Sonne geht bereits um den 12. Dezember
herum zum frühesten Zeitpunkt des ganzen Jahres unter.

Bis zur Wintersonnenwende am 21. Dezember verkürzt sich die
Tageslänge immer weiter. Nach Weihnachten werden die Tage
wieder länger. Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 10. Dezember 2024 - Noch werden die Tage immer
kürzer und die Nächte immer länger. Doch die Tage der
Dunkelheit sind angezählt. Der Zeitpunkt des frühesten
Sonnenuntergangs des Jahres ist fast erreicht. Danach geht
die Sonne wieder später unter. Doch erst am 21. Dezember ist
mit der Wintersonnenwende der dunkle Tiefpunkt erreicht.
Der Weihnachtsmonat ist der dunkelste Monat des Jahres. „Es
ist zugegebenermaßen etwas verwirrend: Der früheste
Sonnenuntergang findet schon um den 12. Dezember herum statt.
Selbst ganz im Süden Deutschlands schrumpft die Tageslänge
bis zur Sonnenwende am 21. Dezember auf knapp 8,5 Stunden.
Im Norden Schleswig-Holsteins steht die Sonne dann nur wenig
mehr als 7 Stunden über dem Horizont. Die Nacht darauf ist
die längste des Jahres und es ist fast 12 Stunden
zappenduster. Der späteste Sonnenaufgang lässt dann noch bis
um den Jahreswechsel herum auf sich warten“, erklärt Annika
Jacob, Meteorologin bei WetterOnline.
Die Talsohle der langen Nächte ist kurz vor Weihnachten also
endlich durchschritten und die Tage werden ganz allmählich
wieder länger. Zwar ist davon anfangs noch kaum etwas zu
merken, doch bis zum Jahresende nimmt die Dauer des lichten
Tages unterm Strich immerhin schon wieder um rund 4 Minuten
zu.
Spätester Sonnenaufgang erst Anfang Januar
Die Zunahme der Tageslänge geschieht nicht gleichmäßig auf
morgens und abends verteilt. Denn der früheste
Sonnenuntergang findet bereits um den 12. Dezember herum
statt, der späteste Sonnenaufgang dagegen erst um den 2.
Januar. Ursachen dieses Phänomens sind die elliptische Form
der Erdbahn um die Sonne sowie die Neigung der Erde zu ihrer
Umlaufbahn.
So erreicht die Erde den sonnennächsten Bahnpunkt ihrer
Umlaufellipse um die Sonne Anfang Januar. Weil sich die Erde
in Sonnennähe deutlich schneller auf ihrer Bahn fortbewegt
als Anfang Juli in Sonnenferne, bewegt sich auch die Sonne
jetzt scheinbar schneller vor dem Sternenhintergrund als im
Sommer. Dagegen dreht sich die Erde stets gleich schnell in
24 Stunden einmal um sich selbst.
Sonnenuhr geht fast immer vor oder nach
Diese Umstände führen dazu, dass eine Sonnenuhr gegenüber der
„normalen“ Ortszeit im Laufe eines Jahres um bis zu 8 Minuten
vor- oder nachgeht. Die "Sonnenzeit" weicht also die meiste
Zeit des Jahres von der „Uhrzeit“ ab.
Ein weiterer die „Sonnenzeit“ beeinflussender Effekt beruht
auf der Neigung der Erdachse. Diese lässt - je nach
Jahreszeit - die Sonnenuhr ebenfalls um bis zu 10 Minuten
abwechselnd vor- oder nachgehen. Weil sich beide Effekte
gegenseitig überlagern, können sie sich in ihrer Wirkung auch
wechselweise verstärken oder aufheben.
So kommt es, dass die möglichen Abweichungen der „Sonnenzeit“
von der Uhrzeit im Jahresgang im Extremfall über eine
Viertelstunde erreichen können.
Das gleiche Phänomen macht sich übrigens auch zur Zeit der
Sommersonnenwende Ende Juni bemerkbar. Weil sich die Sonne
dann aber wegen ihrer größeren Entfernung deutlich langsamer
vor dem Himmelshintergrund bewegt als im Dezember, liegen
auch die beiden Eckdaten weniger weit auseinander: So findet
der früheste Sonnenaufgang um den 16. Juni statt, spätester
Sonnenuntergang ist dagegen am 25. Juni.
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