Archiv Zoo März und April 2007                                              Geschichte

 

Trompetende Tänzer im Bambuswald - Kanada-Kraniche im Zoo

Duisburg, 30. April 2007 - Ähnlich unserem Europäischen Kranich (übrigens Wappentier der deutschen LUFTHANSA-Flotte) besiedelt der Kanadische Kranich deckungsarme Steppen und lichte Feuchtgebiete Eurasiens und Nordamerikas. Auch seine äußere Erscheinung weist eine Reihe von Gemeinsamkeiten auf; dennoch handelt es sich nur um zwei verwandte, aber dennoch eigenständige Vogelarten. Grus canadensis (so sein wissenschaftlicher Name) bevorzugt offene Landschaften zwischen dem nordöstlichen Sibirien über Kanada bis nach Kalifornien, Texas und Florida; als Zugvögel legen die über einen Meter hohen Vögel zweimal jährlich mehrere Tausend Flugkilometer zwischen Überwinterungs- und Brutgebieten zurück.
Eine Besonderheit vieler Kraniche ist ihre verlängerte, mehrfach gewundene Luftröhre, die es den hochbeinigen Stelzvögeln ermöglicht, sich mit laut schmetternden Trompetentönen kilometerweit verständlich zu machen – so auch beim Kanadakranich. Darüber hinaus sind alle Kraniche begnadete Tänzer. Nicht nur zur Balz- und Fortpflanzungszeit hüpfen die anmutigen Vögel hoch in die Luft und umeinander her, sondern ganz spontan zu allen Jahreszeiten - was vielleicht Ausdruck „reiner Lebensfreude“ sein mag – jedenfalls können Biologen diese Verhaltensweisen nicht bestimmten (Paarungs-)Ritualen zuordnen. Alle 17 weltweit verbreiteten Kranicharten sind in ihren Heimatbeständen bestandsgefährdet, ja sogar von der Ausrottung bedroht, was für den Kanadischen Kranich nur eingeschränkt gilt. Vor Jahrzehnten bereits zeigten Schutzmaßnahmen für die graubraun befiederten Vogelschönheiten bestandsfördernde Wirkungen.
Vor fast einem halben Jahrhundert hat ein einzelner Kanada-Kranich am Kaiserberg ein kurzes Stelldichein gegeben, seither zählte diese Art nicht zum Bestand des Zoos. Umso erfreulicher war es, dass der Vogelpark Metelen zwei (dort erbrütete) Jungvögel des vergangenen Jahres abzugeben bereit war; womit auch am Kaiserberg eine neue Ära der (Kranich-)Vogelhaltung eingeleitet werden konnte.

Nachwuchs bei den Stummel-Affen

Duisburg, 26. April 2007 - Nachdem Mitte vergangenen Jahres mit Hilfe von ThyssenKrupp Steel und vielen weiteren (kleineren) Spendern der ehemalige Osteingang des Äquatoriums / Affenhauses im Zoo Duisburg zu einer kompletten Neuanlage für die seltenen Bärenstummel-Affen umgestaltet wurde, stellte sich vor nunmehr 14 Tagen der erste Nachwuchs ein. Und wieder war es Mutter THERESA (geb. 1984!) - also nicht zu verwechseln mit der albanischen Friedensnobelpreisträgerin Teresa, die von Indien aus mit ihrem Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“- sich um Sterbende und Leprakranke kümmerte!, – die die prächtige Gruppe dieser zentral- und ostafrikanischen „Seidenaffen“ verstärkt.
Wer sich unter „Bären-Stummelaffe“ allerdings einen etwas zu kurz geratenen Vierhänder mit Bärentatzen und Stummelschwanz vorstellt, liegt falsch: „stummelig“ sind nur die beiden Daumen der sprungstarken Urwald-Akrobaten, und was bei diesen wehrhaften Affen an „Bären“ erinnern soll, bleibt Geheimnis ihres Wortschöpfers. Alles Übrige nämlich – ein schließlich des quastengeschmückten Schwanzes – ist rank und schlank, und das fingerlange graumelierte Seidenhaar flattert (und fungiert!) beinahe wie ein Fallschirm, wenn die Tiere aus hohen Baumwipfeln in tieferes Astwerk hinunterspringen.
Als Nur-Laubesser und ausgesprochene Vegetarier sind Bären-Stummelaffen in unseren Tiergärten relativ problematische Kostgänger, denn mit Bananen, Erdnüssen und Zwieback allein ist es nicht getan – ihre Vorzugsnahrung besteht aus frischen Blättern unterschiedlicher Laubarten, aus Keimlingen, Knospen und Blüten.
Recht selten ist deshalb erfolgreiche Nachzucht zu erwarten; in den vergangen Jahren erblickten immer wieder einmal kleine Bärenstummel-Affen-Babies in Duisburg das Licht der Welt – übrigens in waschmittelreifes w e i ß e s  Fell gekleidet.

Geldspende durch Benefiz-Eishockeyturnier

Duisburg, 23. April 2007 - Die vier Delphine im Zoo Duisburg erfreuen sich mittlerweile schon seit längerem eines nagelneuen Daches über ihren Köpfen. Dennoch sind weder die Restarbeiten in luftiger Höhe abgeschlossen noch alle notwendigen Mittel zur Finanzierung der aufwendigen Dacheindeckung gesichert.
Umso erfreulicher ist der Geldsegen in Höhe von 1.500 Euro, der im Rahmen eines Benefiz-Eishockeyturniers am Ostersamstag in der Eissporthalle Duisburg zustande kam. Einerseits durch eine Startgebühr für die acht gemeldeten Teams. Andererseits durch den Verkauf von Getränken während der Veranstaltung sowie durch einen zusätzlichen Beitrag des Veranstalters, um auf diese runde Summe zu kommen.
Von den Eisbären Krefeld über die Online Füchse bis hin zu den Black Mustangs waren allerhand „tierische“ Mannschaften vertreten, die nach insgesamt 15 Spielen und unzähligen Toren den Turniersieger kürten.

Osterverkehr wie schon lange nicht mehr - Bellende Hirsche im Zoo

Osterverkehr wie schon lange nicht mehr
Ostern und die Osterferien sind zu Ende gegangen und der Zoo darf eine Besucherbilanz vorstellen, die im vergangenen Jahrzehnt nur einmal (annähernd) erreicht worden war: Am Osterwochenende (von Karfreitag bis Ostermontag) passierten nicht weniger als 30.761 Besucher die Tore am Kaiserberg. Weil das Wetter freundlich und warm war, die großen und kleinen Gäste zu Spaziergängen entlang der Anlagen am Kaiserberg animierte, gaben sich in den gesamten Osterferien 82.659 Besucher im Zoo ein Stelldichein.
Selbstverständlich trugen Duisburgs Delphine – mit neuem Dach über den Blaslöchern – nicht unerheblich zu Erfolg der Ostertage bei. Sie sprangen, spielten und planschten für insgesamt 54.681 begeisterte Flipperfans.
Die „Ist-Zahlen“ haben somit die „Soll-Zahlen“ übertroffen, was Duisburgs Tiergärtner motiviert, den einmal begonnenen Besucherstrom weiter zu fördern
– vorausgesetzt, die Sonne bleibt Tieren und Menschen wohl gesonnen und Stürme, Regenwolken oder Dürreperioden den menschlichen und tierlichen Bewohnern fern.  

Bellende Hirsche im Zoo
Wer die knapp kniehohen Muntjaks im dichten Dschungel entdecken will, wird in deren ost- und südostasiatischer Heimat wenig Erfolg haben; eher verraten sich die rehbraunen Zwerghirsche durch ihr lautes „Bellen“, das Großwildjäger früherer Zeiten zu nutzen wussten, weil die scheuen Einzelgänger auf diese Weise die Gegenwart von Tiger, Elefant oder Riesenbüffel verraten konnten. Im Zoo Duisburg dagegen hat man eher Gelegenheit, die agilen Geweihträger ausgiebig zu beobachten. Zwei Pärchen Muntjaks bezogen vor wenigen Wochen Quartier – noch getrennt voneinander: Das eine im Gehege der Indischen Saruskraniche, das andere im ehemaligen Zuchtareal der Kleinen Pandas. Beide in unmittelbarer Nähe des Chinesischen Gartens zwischen Delphinarium und Äquatorium/Affenhaus. Auffallend sind die hochwüchsigen Geweihe der männlichen Tiere, wobei die eigentlichen Geweihstangen zwar kurz, die sie tragenden Rosenstöcke dagegen überlang den Vorderschädel zieren. In ihrer Heimat keineswegs selten, lebten diese kleinen Hirsche vor Millionen Jahren auch in unseren Breiten, als das Klima noch wärmer war. Von den insgesamt rund 20 Unterarten sind die in China und an den Südhängen des Himalaya verbreiteten Muntjak-Hirsche völlig winterhart, sodass in England sogar aus Menschenobhut entsprungene Tiere sich zwischen Reh und Rothirsch in freier Wildbahn angesiedelt haben. In Zoologischen Gärten werden Muntjaks vom Tierpflegepersonal mit Vorsicht behandelt; nicht wegen ihrer spitzen Geweihe, sondern der verlängerten Eckzähne im Oberkiefer wegen, die wie scharfe Hauer Tierpflegern erhebliche Verletzungen zufügen können.

Nach der endgültigen Eingewöhnung beider Paare sollen die Zwerghirsche in Duisburg auf einer gemeinsamen Anlage zu sehen sein. Zur Freude der Mini-Hirschkühe beginnen die Böcke zu allen Jahreszeiten mit heftigem Brunftgebaren, wobei sie sich mehr mit den Eckzähnen als mit ihren Stirnwaffen bekriegen. Der stärkste darf dann Vater werden – worauf sich gewiss nicht nur die Muntjak-Frauen, sondern auch Tierpfleger und Besucher freuen dürften.

Ein Beitrag zum weltweiten Klimaschutz - Duisburgs Nasenbären schnüffeln fürs Weltklima

Duisburg, 30. März 2007 - Entgegen seiner Ankündigung traf bereits heute, Freitag, den 30. März 2007, Inspector MSc Biol. Jan-Henrik Swatek, am Kaiserberg ein. Jan-Henrik Swatek arbeitet seit Jahren als Vertreter eines Umweltschutzprogramms der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Dieses im Januar 2003 begonnene SORCE-Programm (Solar Radiation Climate Experiment) vereinigt eine Gruppe weltweit tätiger Wissenschaftler, die unter anderem herausfinden wollen, welche Tierarten über geeignete Sensoren (Sinnesorgane) verfügen könnten, die sich zur Vorhersage von Mikro- wie Makroklimadaten anwenden lassen. Es geht hierbei um nichts anderes, als feinste Messmethoden aufzuspüren, zu nutzen und ggf. weiterzuentwickeln, deren Programme seit Jahrmillionen in nichtmenschlichen Lebewesen angelegt sind und deren Funktionen unter anderem darin bestehen, kurzfristig auf Änderung nutzungsrelevanter Klimadaten zu reagieren – gewissermaßen die Weiterentwicklung des „Laubfrosch-Syndroms“, der bekanntlich in seinem Glaskasten die Leiter rauf- bzw. runterklettern soll, wenn’s Wetter schön bzw. schlecht wird.
Auch Duisburgs Nasenbären – katzengroße Vertreter der südamerikanischen Kleinbärenfamilie – wurden von den US-Wissenschaftlern dazu ausersehen, als Forschungsobjekte zur erweiterten Grundlagenforschung für den globalen Klimaschutz aufzutreten.
Die hübschen, ständig aktiven Nasen- oder Weißrüsselbären sind seit langem dafür bekannt, dass sie ihre niedlichen Rüsselnasen nicht nur zwischen modernde Blätter und weiches Erdreich stecken, um Käfer, Wurzeln oder Larven aufzuspüren, sondern auch wegen ihrer Fähigkeit, ihre Rüssel zu Stupsnasen aufzuwerfen, um witterungsbedingte Druckschwankungen – oder vielleicht Wetterumschwünge? (das eben gilt es herauszufinden) – mittels spezieller Sensoren in ihren Nasenhöhlen und Riechlappen zu diagnostizieren.

Zusammen mit Zooveterinärassistentin Stephanie Krohn wird Jan-Henrik Swatek mit allergrößter Vorsicht feinste Sonden durch die langen Nasenöffnungen vorbei an Nasenscheidewand und –muscheln der Nasenbären führen, um im hinteren Teil des Gaumens in Höhe des Tränen-Nasen-Ganges Schleimhautproben (Biopsien) zu entnehmen, die unmittelbar danach tief gefroren zur elektrophysiologischen und elektronenmikroskopischen Auswertung zurück in die Bio-Labore der NASA zurückgeflogen werden.

Neue Wombat-Anlage im Zoo bezugsfertig- Multi Development schuf neues Zuhause für seltene Grab-Beutler

Duisburg, 28. März 2007 - Immer wieder hat es am Kaiserberg in den vergangenen drei Jahrzehnten einzelne Exemplare der pummeligen Nacktnasen-Wombats gegeben; mal lebten sie in einem Holzverschlag am Rande der – inzwischen aufgegebenen – Indienanlage, mal als exotische Raritäten im – inzwischen ebenfalls aufgegebenen – „Zoologischen Raritätenkabinett“ – mal zwischen südamerikanischen Nandu-Straußen und Pampashasen – obwohl diese eher an eine Kreuzung aus Kleinbär, Murmeltier und Riesenwühlmaus erinnernden Grabbeutler weder weltweit noch gar einheimisch, sondern ausschließlich auf den australischen Kontinent beschränkt sind. Obschon in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts am Kaiserberg die Erstzucht dieser merkwürdigen Tierart für Deutschland zu verzeichnen war, hielten sich weitere Zuchterfolge in Grenzen. Viele Jahre über waren diese Beuteltiere im Zoobestand überhaupt nicht vertreten.  

Im Sommer des vergangenen Jahres begann ein Firmen- und Sponsorenkonsortium eine rund 150 Quadratmeter große Anlage mit eigenem Warmhaus sowie einer speziell hergerichteten Auslauffläche unterhalb des Koala-Hauses anzulegen, die den rauhaarigen Plumpbeutlern ausreichend Gelegenheit gibt, ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: dem Buddeln und Graben. Damit die leidenschaftlichen Gräber allerdings nicht unversehens Tunnel anlegen, die sie in Richtung Ehrendenkmal am Kaiserberg oder gar auf die Zebra-Anlage führen könnten, wurden stabile Drahtgeflechte knietief im Erdreich versenkt. 

Nach vier Jahrzehnten Duisburger Wombat-Haltung baute – komplett in Eigenregie – das Düsseldorfer Unternehmen Multi Development Germany ein nunmehr für Nacktnasenwombats wie auch Besucher vorzeigbares Gehege  - ohne Kostenbelastung für den Zoo. Mit Sicherheit darf davon ausgegangen werden, dass künftig (wieder) kleine Nacktnasenwombats in Duisburg das Licht der Welt erblicken werden – in Mutters rückwärts sich öffnendem Bauchbeutel übrigens, damit beim Buddeln weder Erdreich noch sonstiger Unrat in die warme Bruttasche gelangen

Axel Funke (Bildmitte mit Wombat Rolf, links Mario Chindemi, rechts der Ende des Jahres in den Ruhestand gegangene Zoodirektor Reinhard Frese.

Drei graue „Sträuße“ eingetroffen 

Duisburg, 27. März 2007 - Kein bunter Blumenstrauß, vielmehr ein Trio hochbeiniger, grau befiederter Pampasstrauße oder Nandus hat vor wenigen Tagen Quartier am Kaiserberg bezogen. Die bereits seit vielen Jahren ortsansässige Zuchtgruppe des Zoos zeigte sich zunehmend mehr hochzeitsmüde, wobei die beiden Hähne durchaus ihren gestressten Damen ordnungsgemäß den Hof zu machen pflegen – allein die Damen zogen sich zurück, sei es aus Gründen vorgerückten Alters oder aber unbestimmten Legefrusts.
Tierpfleger und Zoologen hoffen nun, mit den drei neu eingetroffenen Nandu-Damen den Liebes- und Leistungswettbewerb innerhalb der Gruppe mannshoher Laufvögel ein wenig zu befördern, damit in den nächsten Jahren wieder mehr der fast kilogrammschweren, dickschaligen grünen Eier zu finden sein werden.

Erstmals Nachzucht bei den Blauflügelkookaburras

Duisburg, 19. März 2007 - Vom Vogelpark Metelen erhielt der Zoo Duisburg im letzten Jahr ein Pärchen Blauflügelkookaburras, die im Januar zur erfreulichen Erstzucht schritten. Die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, benennen mit dem Wort „Kookaburra“ (sprich: Kuka-bara) die größten Vertreter in der Familie der Eisvögel. Am bekanntesten ist sicher der Lachende Hans mit seiner Namen gebenden, an ein lautes, hysterisches Gelächter erinnernden markanten Stimme.
Der Blauflügelkookaburra setzt sich vom Lachenden Hans, den der Zoo Duisburg ebenfalls pflegt, einerseits dadurch ab, dass er andersartig ruft: seine Stimme erinnert eher an ein lautes, schrilles Schreien. Andererseits unterscheidet er sich vom Lachenden Hans durch die helleren Augen, den fehlenden dunklen Augenstreif und den größeren Anteil von blauen Federn.  
Aller guten Dinge sind drei und so bedurfte es dreier Versuche, bis die Henne Anfang Januar eines der stets zwei gelegten Eier ausbrütete und der Jungvogel bereits einen Tag nach dem Schlupf lauthals auf sich aufmerksam machte. In der Zeit vorher wechselten sich die Elterntiere bei der Brut ab, mal saß der Hahn auf den Eiern, mal übernahm die Henne diese Aufgabe. Der jeweils andere Elter war dafür verantwortlich, Futter an die künstliche Baumhöhle zu bringen und den Partner zu versorgen, der seinerseits den Nachkömmling fütterte. Die Pfleger reichten dazu kleine Fische, Heuschrecken und Küken, die anfangs noch portioniert wurden.

Durch gelegentliche Nistkontrollen stellten die Pfleger fest, ob sich der Jungvogel gut entwickelte. Nach etwa drei Wochen holten ihn die Pfleger kurzfristig aus der Baumhöhle und vermerkten ein Körpergewicht von 240 g nach dem Wiegen. Bereits zu diesem Zeitpunkt war das Groß- und Kleingefieder schon aus den Blutkielen durchgebrochen und gab einen Vorgeschmack auf das spätere Erwachsenen-Federkleid.

Es dauerte nun nicht mehr lange, bis der Jungvogel endgültig ausflog und zusammen mit seinen Eltern die Anlage inspizierte, die sie sich gemeinsam mit den Matschie-Baumkängurus und den Bürstenschwanz-Rattenkängurus teilen. 

Jugendlichen Brillenpinguine: Hinaus ins unruhige Leben

Duisburg, 7. März 2007 - Für die beiden jugendlichen Brillenpinguine beginnt der Ernst des Lebens:

„Nummer 11“ (geschlüpft am 5.12.2006 in Duisburg) hatte schon einmal Pech, denn nachdem sich der gerade einmal 25 Gramm schwere Schlüpfling nach 24-stündigem Mühen erfolgreich durch seine harten Eischalen gepellt hatte, schien einer gelingenden elterlichen Aufzucht nichts mehr im Wege zu stehen – bis sich dessen plattfüßige Ernährer mit ihren Nachbarn derart in die Federn gerieten, dass nicht nur deren Freundschaft zerbrach, sondern der kleine Nesthocker anschließend seinen Schlupfplatz auch noch gegen ein wärmendes Aufzuchtkörbchen in der guten Stube der Tierpfleger eintauschen musste.

„Nummer 12“ (geschlüpft am 15.12.2006 in Duisburg) durfte sich dagegen über fürsorglichere Eltern freuen – bis die Tierpfleger ihn nach 6-wöchigem Höhlen-Hocker-Dasein trotzdem seinen Elterntieren entwöhnten, um das allzu dünn geratene Küken mit entgräteten Heringsschwänzen sowie Mineral- und Vitamincocktails weiter aufzupäppeln.

Mittlerweile sind beide Jungvögel zu stattlichen Jugendlichen herangewachsen, denen allerdings der berühmte „Feder-Frack“ noch fehlt, was aber kein Hindernis darstellen dürfte, die beiden Watschelmänner in die große Gemeinschaft der Duisburger Brillenpinguine einzugliedern.

Obwohl ein weit verbreiteter Irrtum Pinguine immer wieder als Nachbarn von Eisbär und Eskimo an den Nordpol verpflanzt, kommen deren 17 verschiedene Arten n u r auf der S ü d-Halbkugel unserer Erde und zwar durchaus nicht nur im Ewigen Eis vor!

Brillenpinguine z.B. bewohnen die sonnigen Küsten des südliche Südafrikas, bedürfen daher auch keiner „Kaiserberg-Tiefkühl-Kammer“.

Ob’s allerdings ohne Gezank, Gezerre oder gar Schnabelhiebe seitens der künftigen Gehegegenossen abgehen wird, wenn die beiden erstmals auf die Freianlage dürfen, bleibt abzuwarten. Zur Sicherheit jedenfalls stehen Tierpfleger bereit, mögliche Kampfhähne notfalls mit Kratzen und Besen von beiden Zöglingen abzuwehren. Wenn’s gar zu rund geht, helfen fette Heringshäppchen in jedem Falle, die Gemüter der alteingesessenen Frackträger zu beruhigen.

"Ruhrpotschnauzen - Geschichten aus dem Duisburger Zoo“
 
ZDF sendet nächste Staffel der Doku-Serie

Duisburg, 2. März 2007 - Monatelang „klebten“ förmlich Kamerateams, Autoren und Tontechniker an den Fersen von Duisburgs Tierpflegermannschaft; sie begleiteten die Zoo-Spezialisten auf ihren alltäglichen Rundgängen durch Gehege, Gräben und Wasserbecken – immer auf der Suche nach Motiven und Motivationen.

Kommunikation und Kontakte zwischen Mensch und Koala wurden ebenso dokumentiert wie das gemeinsame Bad mit Robben; Fußpflege der Elefanten ebenso wie tausend andere Ereignisse, bei denen sich Menschen und Tiere rund um die Uhr am Kaiserberg begegnen.

Die ersten 60 Folgen wurden bis Ende vergangenen Jahres in jeweils 45 Minuten Länge ausgestrahlt.

Nunmehr beginnt eine neue Staffel der

„Ruhrpottschnauzen – Geschichten aus dem Duisburger Zoo“,

deren nächste Folgen wiederum tiefe Einblicke geben in Freude und Frust sowohl zweibeiniger Pfleger als auch vierbeiniger, geflügelter und/oder beschuppter Pfleglinge.

Im Auftrag des ZDF sind Aufnahmeteams von Spiegel TV in den nächsten Monaten wieder zu Gast in Duisburgs Zoo, die ersten Folgen liefen bereits in der vergangenen Woche.

Hochbetrieb im Robbenrevier, ein Tag lang als Gast bei Delphinen, Einblicke in das Liebesleben der Koalas wie der Kudus, Aufzucht kleiner Affen, die Zubereitung spezieller Müsli-Mischungen für Ameisenbären und Pinselohrschweine, das ist nur eine winzige Auswahl aus dem bunten Strauß von Alltagsgeschichten, die es im Zoo Duisburg immer wieder zu erleben gibt.

 

Die neue Staffel der „Ruhrpottschnauzen – Geschichten aus dem Duisburger Zoo“

von montags bis freitags

jeweils um 15.15 Uhr strahlt das ZDF weitere spannende Geschichten

in bundesweite Wohnzimmer

– aufgenommen zwischen 2.500 Tieren und über 100 Mitarbeitern am Kaiserberg.