WM-News   2010 IIHF WM: Hoher volkswirtschaftlicher Nutzen
Gruppeneinteilung  
Modus  Spielplan   Kader Deutschland

Köln, 23.Mai 2010 - Nach dem Sprung auf Platz vier der Eishockey-Weltmeisterschaft im eigenen Land gelang Deutschland auch die Flucht nach vorn in der Weltrangliste der International Icehockey Federation. Das DEB-Team verbesserte sich um drei Plätze von Rang zwölf auf Rang neun. Doch auch die den Deutschen im Viertelfinale unterlegenen Schweizer, die das Turnier als Fünfter beendeten, kletterten und stehen nun auf Rang sieben vor der Slowakei. Kanada, das nach dem Olympiasieg noch Erster war, musste Vizeweltmeister Russland passieren lassen, der die Weltrangliste nun wieder anführt. Hinter den beiden folgen Schweden und Finnland. Tschechien ist Fünfter, die in Deutschland enttäuschenden Amerikaner Sechster.
Da anhand der Weltrangliste auch die Gruppen für die nächste WM festgelegt werden, stehen nun die vier Gruppen der Weltmeisterschaft 2011 in Bratislava und Kosice (Slowakei) fest:
Gruppe A: Russland, Slowakei, Deutschland, Slowenien.
Gruppe B: Kanada, Schweiz, Weißrussland, Frankreich.
Gruppe C: Schweden, USA, Norwegen, Österreich.
Gruppe D: Finnland, Tschechien, Lettland, Dänemark.

Der Eishockey-Weltverband hat die Weltmeisterschaft für das Jahr 2015 vergeben. In fünf Jahren werden erneut die Tschechen mit den Spielorten Prag und Ostrava die Gastgeber sein. Im kommenden Jahr treten die Nationalmannschaften bekanntlich in der Slowakei (Bratislava und Kosice) an.
Nordisch kollegial wird es 2012 und 2013. Für 2012 unterlag wieder einmal Schweden; Finnland bekam den Vorzug. 2013 sollte Schweden an der Reihe sein.
Finnland und Schweden einigten sich darauf, die Turniere 2012 und 2013 statt nacheinander nun jeweils gemeinsam auszurichten. 2012 wird in Helsinki und Stockholm gespielt. 2013 ist ebenfalls Stockholm Schauplatz der WM. Der finnische Spielort wird entweder Helsinki, Tampere oder Turku sein.
2014 ist schließlich Weißrussland mit zwei Stadien in Minsk an der Reihe.
Derweil hat die IIHF mit Marokko ihr 69. Mitgliedsland aufgenommen. Zuvor hatten die Nordafrikaner bereits am Arab Cup 2008 teilgenommen.
Dagegen wurden Armenien vorläufig suspendiert, das erneut der Verdacht aufgekommen ist, dass das Land nicht spielberechtigte Spieler eingesetzt hat. Vorfälle dieser Art gab es in der Vergangenheit schon einmal.

Köln, 22. Mai 2010 - Der 445. Länderspielsieg Deutschlands brachte den Halbfinaleinzug
1953 gelang der letzte Einzug ins Halbfinale - Deutschland kann nach 57 Jahren vom Gewinn einer WM-Medaille träumen - Zuschauerzahl: 481.592

Wenn vier restlos ausverkauften Begegnungen zugrunde gelegt werden könnten, wäre die Gesamt-Besucherzahl 481.592+74 000 (4x18.500) = 555 000. Das wäre dann der absolute WM-Rekord, da in Prag 2004 552 097 gezählt wurden.

Nach dem unten stehenden Restkontingent sind derzeit 546 000 Besucher- WM-Orte, Besucherzahlen und Medaillen - gezählt, womit Helsinki von 1997 mit 526.00 auf jeden Fall schon getoppt wurde.

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010 IIHF Weltmeisterschaft: WM-Aus für Patrick Hager
Köln, 22.Mai 2010 -Patrick Hager steht verletzungsbedingt für die letzten beiden Spiele der 2010 IIHF WM der Nationalmannschaft nicht mehr zur Verfügung. Im Viertelfinalspiel gegen die Schweiz verletzte sich der Stürmer an der linken Hand – Mannschaftsarzt Dr. Andreas Gröger (Klinikum rechts der Isar) diagnostizierte einen Mittelhandknochenbruch bei dem Stürmer. Demnach wird Hager nicht nur das Halbfinalspiel heute um 18:00 Uhr gegen Russland, sondern auch das Medaillenspiel am Sonntag, 23. Mai verpassen.


Ruhe verordnet
Köln/Mannheim, 21.Mai 2010 - Deutschland spielt ein WM-Eishockey-Turnier bis zum letzten Tag. Das hat es seit Einführung der Play-offs 1992 in der A-Gruppe nicht gegeben. So ist beim DEB-Team derzeit wieder professionelle Ruhe eingekehrt. „Natürlich haben sich die Spieler gefreut und den Moment genossen. Doch noch am Abend hat die Regenerationsphase für die Mannschaft begonnen“, berichtet Tommi Melkko, der DEB-Sprecher für das Nationalteam.

Die Mannschaft hat sich heute auf den Rückweg nach Köln gemacht und richtet sich am Nachmittag wieder in ihrer Mannschaftskabine ein. „Heute steht individuelles Training an. Das heißt vor allem Regeneration“, erklärt Melkko. Am Samstagfrüh wird es eine leichte Einheit auf dem Eis geben sowie ein Teammeating. „Dort geht die Mannschaft auf ihr eigenes Spielsystem ein – und natürlich auch auf dem Gegner. Es werden also bei einer Videoanalyse Spielszenen der Russen unter die Lupe genommen. Nicht nur aus unserem ersten Spiel gegeneinander, sondern aus allen Spielen.“
Noch nicht äußern wollte sich der DEB – verständlicherweise – zu den Vorkommnissen nach Spielende.
Die Matchstrafe gegen das deutsche Team wurde als „Teamstrafe“ im Spielbericht vermerkt; auf Seiten der Schweiz gab es eine Matchstrafe gegen Timo Helbling. Am späten Freitagnachmittag sollte eine Entscheidung der International Icehockey Federation getroffen werden. Auf der Homepage der IIHF wurde die Strafe im Spielbericht zum gestrigen Spiel („Miracle at Mannheim“) allerdings bereits Co-Trainer Ernst Höfner zugeordnet. Konsequenz:
Ernst Höfner  ist für den Rest der WM gesperrt. Der 52-Jährige wurde vom Weltverband IIHF für zwei Spiele gesperrt, weil er in der Massenschlägerei nach der Schlusssirene auf den Schweizer Verteidiger Timo Helbling eingedroschen hatte, als dieser Rupert Meister angegriffen hatte.Abwehrspieler Korbinian Holzer bekam zudem wegen übertriebener Härte eine zehnminütige Disziplinarstrafe.
Bei den Halbfinalspielen am Samstag machen Schweden und Tschechien um 14 Uhr den Anfang. Um 18 Uhr trifft Russland auf Deutschland. Am Sonntag steht der Höhepunkt des Turniers an. Die beiden Verlierer des Samstags spielen um 16.15 Uhr um die Bronzemedaille; um 20.30 Uhr beginnt das Finale um die Weltmeisterschaft. Alle vier Spiele finden in Köln statt. (the/haje)

DEB-Team schreibt Geschichte
Köln/Mannheim, 21.Mai 2010 - Deutsche und Russen mögen sich. Ein einfacher Satz – und doch so bemerkenswert. Als der Kölner Stadionsprecher die Führung der DEB-Mannschaft bekanntgab, brandete in der vornehmlich durch Russen gefühlten Arena Jubel auf. Dann hatten die Anhänger der Sbornaja gerade ihr eigenes Weiterkommen gegen den großen Rivalen aus Kanada gebührend gefeiert, als sich erneut der Sprecher meldete. Bei der Bekanntgabe des Endergebnisses aus Mannheim kam er bis „Schweiz null“, als es in Köln so laut wurde wie zuvor beim Sieg der Russen selbst. Man mag sich eben. Was vielleicht auch daran liegt, dass einige der russischen Fans hier in Deutschland leben. Und dennoch ist es so erstaunlich, so erstaunlich schön, wenn ein weiß-blau-roter Anhänger nachmittags freudestrahlend durch die Kölner Arena läuft mit vier Tüten in den Händen – und in jeder Tüte steckt ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft.
Dass sich in (Eishockey-) Deutschland eine derzeit nie gekannte Euphorie verbreitet, hat auch mit dieser „Völkerverständigung“ der besonderen Art zu tun. Nach dem Fußball-Sommermärchen 2006 und dem Handball-Wintermärchen 2007 freuen sich die Eishockeyfans gerade über ihr ganz persönliches „Frühlingsmärchen“. Und das trotz der Tatsache, dass sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen eher desinteressiert zeigt.

Anders als bei Fußballern und Handballern reicht bereits das Halbfinale, um die Eishockeyfans im siebten Himmel schweben zu lassen. Denn das ist derart außergewöhnlich, dass selbst Experten noch einmal nachschlagen müssen. Der erste Blick in die Geschichte ist noch einfach. 1992 wurde das Play-off-Format eingeführt – bislang hatte Deutschland noch nie das Halbfinale erreicht. Aber Hand auf Herz! Wer hätte gewusst, wann Deutschland zum letzten Mal unter den letzten Vier bei einer WM gelandet ist? Das Gefühl hätte diesen Umstand wohl eher in die Frühphase der WM-Geschichte verortet, tatsächlich „gelang“ das aber bei der Weltmeisterschaft 1953 in der Schweiz, deren Verlauf – sagen wir einmal – unglücklich war. Etliche Nationen verzichteten in diesem Jahr auf eine Teilnahme. Lediglich Schweden, die Tschechoslowakei, Ausrichter Schweiz und Deutschland meldeten für die A-WM. Da war Platz vier vergleichsweise früh sicher. Zudem reisten die Tschechoslowaken verfrüht ab, weil Staatspräsident Klement Gottwald verstarb – die Spiele der ČSR (damals noch ohne das zusätzliche „S“) wurden annulliert. Am Ende landete Deutschland auf Rang zwei – hinter Schweden und vor der Schweiz.

Wer also eine ernsthafte WM finden will, in der sich Deutschland derart gut platziert hat, wie es die DEB-Auswahl im Jahr 2010 tun wird, muss wirklich weit zurückgehen. Beispielsweise ins Jahr 1930. Vor 80 Jahren fand die erste WM statt, die nicht gleichzeitig auch das Eishockeyturnier der Olympischen Spiele war (was bei Olympia von 1920 bis 1968 der Fall war). Das Turnier (offiziell die vierte Eishockey-Weltmeisterschaft) begann in Chamonix, wurde dann aber wegen des warmen Wetters – es wurde auf Natureis gespielt – nach Berlin verlegt. Deutschland gewann zunächst das Turnier und damit das Recht, im Finale Titelverteidiger Kanada „herauszufordern“. Nach dem 1:6 in Berlin gewann Deutschland also Silber, eine Kunststück, das sich nur bei der fragwürdigen WM 1953 wiederholen ließ. Immerhin sicherte sich Deutschland noch zweimal Bronze: 1932 in Lake Placid (gleichzeitig Olympische Spiele) und 1934 in Mailand. In den USA gingen ebenso wie 1953 nur vier Teams an den Start; 1934 waren es dann aber wieder zwölf. Es folgten 1937 und 1938 noch vierte Plätze – aber das war es dann auch.
Mit dem Begriff „Sensation“ sollte man vorsichtig umgehen. Aber so wie das Olympische Bronze in Innsbruck 1976 sensationell war, so ist auch das diesjährige Abschneiden der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft sensationell. Dieser Erfolg steht schon zeitlich so alleine, dass dieses Turnier, egal wie es noch weitergeht, in die deutsche Eishockey-Geschichte eingehen wird.
Das Schöne an diesem Erfolg bei der 74. Eishockey-Weltmeisterschaft ist, dass die deutschen Eishockeyfans, die in ihrem Enthusiasmus immer schon „Weltspitze“ waren, endlich einmal Grund haben, sich auch sportlich an einer WM zu freuen. So sind die Probleme in den deutschen Ligen erstmal noch ein paar Tage lang ausgeblendet. Jetzt wird gefeiert – Sorgen stehen erst später wieder auf der Tagesordnung. (the)

Bisher 444.073 Besucher bei der 2010 IIHF WM - Gesamtzuschauerzahl der WM 2001 schon jetzt übertroffen
Köln, 18. Mai 2010 - Bereits mit Abschluss der Zwischenrunde ist die Gesamtzuschauerzahl von 407.547 der letzten Heim-Weltmeisterschaft im Jahr 2001 übertroffen worden. Bis jetzt verzeichnet die 2010 IIHF Weltmeisterschaft 444.073 Besucher. Acht Spiele stehen noch auf dem Programm, ehe am 23.Mai der Weltmeister 2010 gekürt wird. Mit dem heutigen Sieg gegen die Slowakei hat auch die deutsche Nationalmannschaft nach sieben Jahren wieder den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Gegner der DEB-Auswahl (Do. 20.15 Uhr in Mannheim) ist die Schweiz.

2009 Bern/Zürich-Kloten

2008 in Halifax:


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Vorrunden-Fakten: Die offiziellen Zuschauerzahlen beeindrucken
Köln, 13. Mai 2010:

- 300.017 Besucher bei 24 Spielen
- Durchschnittlich 12.505 Besucher pro Spiel

- 77.803 Besucher beim Eröffnungsspiel auf Schalke (Zuschauer-Weltrekord für Eishockey-Spiele)

- 148.731 Besucher bei 11 Spielen in Köln

- 73.583 Besucher bei 12 Spielen in Mannheim

- 18.522 Zuschauer bei SVK - RUS bedeuten das bestbesuchte WM-Vorrundenspiel ohne

Beteiligung des Heimteams aller Zeiten:
Franz Reindl, Generalsekretär des 2010 IIHF WM Organisationskomitees: "Das bisherige

Ergebnis übertrifft sicher unsere Erwartungen. Wir hatten mit dem Eröffnungsspiel einen großartigen Start in die WM und die Welle ist von dort nach Köln und Mannheim geschwappt. Wir werden den Tag nicht vor dem Abend loben, aber wir sind mit dieser WM im eigenen Lande auf einem sehr guten Weg. Die weiteren Spiele versprechen großen Sport und die ohnehin schon große Begeisterung der Fans wird noch weiter

Die Zwischenrunden-Gruppe E mit der deutschen Nationalmannschaft ist komplett. Neben dem DEB-Team sind auch Finnland und Dänemark sowie Russland, die Slowakei und Weißrussland dabei. Deutschland bekommt es zunächst mit Russland (Samstag, 15. Mai, 20.15 Uhr) zu tun. Danach folgen die Spiele gegen Weißrussland (Sonntag, 16. Mai, 20.15 Uhr) und die Slowakei (Dienstag, 18. Mai, 16.15 Uhr; alle in Köln). Die Ergebnisse gegen Dänemark (3:1) und Finnland (0:1) werden „mitgenommen“. Deutschland muss mindestens Gruppenvierter werden, um das Viertelfinale zu erreichen.
Samstag, 20.15 Uhr 1A - Deutschland (5.800 Restkarten verfügbar)
Sonntag, 20.15 Uhr Deutschland -3 A (7.000 Restkarten verfügbar)
Dienstag, 16.15 Uhr 2 A - Deutschland (7.500 Restkarten verfügbar)
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Die Eishockey-WM 2010 mit zwei neuen Zuschauerrekorden.
Köln
, 11. Mai 2010 - Nach dem Eröffnungsspiel zwischen den USA und Deutschland in Gelsenkirchen, als 77.803 Besucher einen neuen Weltrekord aufgestellt hatten, fiel am vergangen Sonntag bereits die nächste Rekordmarke. Die Vorrundenbegegnung Slowakei gegen Russland in der Lanxess Arena in Köln sahen 18.522 Besucher – WM-Rekord für Spiele ohne Beteiligung der Heimmannschaft.
Damit wurde die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2001, als die Partie USA gegen Schweden 18.515 Besucher verfolgten, übertroffen. Insgesamt lockten die Spiele der IIHF-Weltmeisterschaft 2010 an den Standorten Gelsenkirchen, Köln und Mannheim an den ersten drei Spieltagen bisher 176.168 Eishockeyfans in die Arenen.

Lob für die Eismeister – Fläche war mittags wieder abgetaut
Gelsenkirchen, 8. Mai 2010 - Es ist Samstag, 14 Uhr – und damit rund einen halben Tag nach dem Weltrekordspiel in Schalke und dem Überraschungssieg der Deutschen zum Auftakt der Eishockey-WM im eigenen Land. Das Eis der mobilen Fläche ist längst abgetaut. Und die Eismeister bekamen für ihre Arbeit unter ungewöhnlichen Bedingungen viel Lob.
„Das war perfekt“, freute sich Jürgen Schmitz vom Verband „Verein der Eismeister“ und Chef der Duisburger Eissporthalle. „Die Eisqualität war gut, die Temperaturen genau richtig.“ Schmitz Söhne Michael und David, die ebenfalls Eismeister sind sowie die in Duisburg tätigen Kai Festerling und Thomas van Bruck, von allen nur „Funny“ genannt, haben die Spielfläche wieder entfernt. „Die oberste Schicht wurde abgehobelt. Danach haben wir das Glycol im Kühlsystem durch heißes Wasser ersetzt. Gegen Mittag war nichts mehr da“, so Schmitz.
Danach baute die Betreiberfirma die Bahn wieder ab. Durch das geschmolzene Eis waren die Banden wieder frei; zuvor konnten bereits die Glasteile entfernt werden. „Am Samstagabend ist nichts mehr von der Bahn zu sehen“, beschreibt Schmitz die Arbeiten.
Das in Deutschland bislang einmalige Experiment, Eishockey in einem großen Fußballstadion zu spielen, ist trotz mangelender Erfahrungswerte weitgehend gut gelungen. Die rund 14.000 zusätzlichen Plätze in der Arena „Auf Schalke“ haben den Außenbereich des Stadions allerdings an seine Kapazitätsgrenzen gebracht. Gerade als gegen 17 Uhr die Stadiontore geöffnet wurden, ging draußen nicht mehr viel. Einige Wege waren völlig verstopft – Stau wie auf der Autobahn. Wer da etwas gegen Körperkontakt hatte, war wohl fehl am Platz.
Den Fans war das aber herzlich egal. „Das Spiel und sein Ausgang sind doch fast schon egal. Es geht darum, das hier zu erleben. Viele andere Fangruppen sieht man doch sonst nur zwei-, dreimal im Jahr“, freuten sich Fans aus Salzgitter schon lange vor dem Einlass auf die große Party mitten im Ruhrgebiet. „Hier sind fast 80.000 Fans aus dem ganzen Land – und alle sind friedlich.“ Wie auf Bestellung liefen kurz darauf einige Wolfsburger Anhänger vorbei. Alle anderen sangen: „Orange trägt nur die Müllabfuhr.“ Die Fans der Grizzly Adams grinsten – und sangen lauthals mit. Auch bei einer kleinen Gruppe von Fans aus Straubing und Selb war schon vorher gute Stimmung. „Da hat unser Sport die Möglichkeit, durch dieses Spektakel positive Aufmerksamkeit zu bekommen“, sagte ein Straubinger, der sich um 7 Uhr morgens auf den Weg gemacht hatte. Selbst aus dem nahen Duisburg reisten die Fans mit zwei Bussen an. „Und viele, viele andere mit Autos“, so ein EVD-Anhänger. Allerdings gab es auch ärgerliche Nebenerscheinungen: Als der Stadionaußenbereich bereits früh gut gefüllt war, „waren noch viele Bier- und vor allem Toilettenwagen geschlossen“.
So sah sich ein Fan, der sich per E-Mail an die Hockeyweb-Redaktion wandte, als Bauernopfer für den Weltrekord:
„Praktisch auf dem Niveau des Eises nehmen uns die anderen (zumeist ebenfalls unglücklich bis sauer über die Sicht) und die Bande den Blick aufs Spielfeld. Also fast 30 Euro für einen Platz auf dem ich das Spiel auf dem Videowürfel sehen muss – und der ist von dort unten auch wegen des Winkels etwas schlechter zu sehen. Da war die Stimmung schon nicht mehr so gut – aber eine Runde Getränke und noch was zu essen sollten vielleicht helfen. Aber im gesamten Innenraum gab es nichts zu kaufen. Frage an den Ordner: Da müsst ihr raus gehen, dort sind die Stände für euch. Zwar nicht praktisch, aber egal. Also raus, bestellt und beim Bezahlen die Knappen-Karte gezückt. Sind ja noch jede Menge Euros drauf. Und was höre ich da: Hier bei uns drausen geht nur Bargeld. Schön, dass mein gesamtes Bargeld auf der Karte ist. Ein Automat zum Umtauschen ist draußen auch nicht in Sicht. Also was tun? Zurück in der Halle sehen wir. Da gibt es Übergänge, an denen man auf die Tribüne und damit in den Außenring des Stadions kommen müsste. Dort gibt es alles was wir bräuchten. Essen, Trinken, Toiletten und die Möglichkeit unsere Karte wieder zurückzugeben. Leider stehen an den Übergängen Ordner, die auch dem sonst friedlichen Eishockeyfan die Zornesröte ins Gesicht bringen: Leider dürfen wir euch hier nicht durchlassen. Um es klarzustellen. Ich freue mich sehr, Teil des Rekordes gewesen zu sein. Die Stimmung war super, der Sieg tat sein übriges. Aber: Wenn man tausende Fans des Innenraums auf gut deutsch, so verarscht, bleibt ein fader Beigeschmack. Das Ticket 10 Euro und ein Hinweis darauf, das eingeschränkte Sicht auf den Plätzen des Innenraums gegeben ist und ich würde mich nicht beschweren. Aber 30 Euro, keinerlei Hinweis darauf, dass man nichts sehen kann und dann noch das Chaos mit der Verpflegung im Innenraum. Das hat nicht nur mich sehr geärgert.“ (the)
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Russland siegt im Legendenspiel
Gelsenkirchen, 8.Mai 2010 - „Das war doch ganz leicht. So wie immer“, flachste der frühere Torjäger der deutschen Nationalmannschaft nach dem „Spiel der Legenden“, das im Vorfeld des WM-Eröffnungsspiels in der Arena „Auf Schalke“ ausgetragen wurde. Das Team aus der da­maligen Sowjetunion – die Russen trugen in der ersten Hälfe blaue Trikots mit dem alten CCCP-Schriftzug (in lateinischen Buchstaben natürlich SSSR) – setzte sich in einer verkürzten Spielzeit von 34 Minuten mit 5:2 durch. „Die haben wirklich nichts verlernt“, sagte Hegen.
Ob es eine gemeinsame Vorbereitung gab? „Es gab so viel Verkehr. Die meisten der Jungs habe ich erst im Bus getroffen“, berichtet Peter Draisaitl. Mit einem Lächeln analysierte der Ravensburger Trainer: „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und unser Powerplay war nicht gut“, erinnerte er sich noch an Aussagen früherer Jahre. Nicht ganz ernst gemeint natürlich: Denn die beiden Hauptschiedsrichter Jupp Kompalla und Peter Slapke mussten keine Strafen verhängen. „Das war zwar langsamer als früher, aber die Russen können es noch“, so Jörg Mayr. Die beiden Tore für Deutschland erzielten Axel Kammerer und Bernd Truntschka. (the)
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Eröffnungsspiel USA-Deutschland in Gelsenkirchen
- Das Eis ist bereit
Duisburg/Gelsenkirchen, 6. Mai 2010 - Die Eishockey-Weltmeisterschaft wird in diesem Jahr in Köln und Mannheim ausgetragen – bis auf das Eröffnungsspiel. Auf einer mobilen Eisfläche in der Arena Auf Schalke stehen sich Deutschland und die USA im Eröffnungsspiel gegenüber. 76 000 Fans werden im ausverkauften Rund dabei sein: Weltrekord.
Für das nötige Eis ist der Verein der Eismeister zuständig. Beiratsmitglied ist der Duisburger Eishallenchef Jürgen Schmitz. „Die österreichische Firma, die die Anlage geliefert hat, hat die ersten drei Zentimeter aufgetragen, ein Schweizer Unternehmen war für die Linien zuständig“, so Jürgen Schmitz. Den „Rest“ besorgten Schmitz’ Söhne Michael und David sowie die Duisburger Eismeister Kai Festering und Thomas van Bruck, der auch Dance-Musiker „Scooter“ zur Eröffnung ins Stadion bringen wird.
Heute testeten Schüler der Duisburger Karl-Lehr-Realschule (Foto) die Eisfläche, „um nicht gleich die schweren Spieler drauf zu schicken“, so Schmitz. Nach den letzten Nachbesserungen konnten die Teams danach erstmals trainieren. (the)
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Spiel der Eishockey-Legenden
Vorprogramm des Eröffnungsspiels der 2010 IIHF WM
 
Duisburg, 3. Mai 2010 - Ein besonderer Höhepunkt des am 7. Mai ab 17:45 Uhr in der VELTINS-Arena startenden Vorprogramms zum Eröffnungsspiel der 2010 IIHF WM ist das "GAZPROM Spiel der Eishockey-Legenden". Für eine Netto-Spielzeit von 40 Minuten lassen große Namen glanzvolle Eishockey-Zeiten aufleben. Die "DEB Hundred Plus Legends" (kein Spieler unter 100 Länderspiele) mit unvergessenen Spielern wie Didi Hegen, Peppi Heiß, Helmut de Raaf, Peter Draisaitl, Andreas Niederberger u. a. treffen auf ein mit ehemaligen Superstars wie Valery Kamensky, Alexander Yakushev, Andrey Kovalenko, Alexey Kasatonov u v. m. gespicktes Legenden-Team aus Russland. 

"Das wird natürlich eine Riesensache vor solch' einer Kulisse", freut sich Andreas Niederberger, 210-facher Nationalspieler für Deutschland, und fügt schmunzelnd hinzu: "Alles, was uns die Russen früher auf dem Eis je angetan haben, werden wir ihnen im Legendenspiel zurückzahlen".  Als Coaches stehen für Deutschland Hans Zach und Joachim Ziesche an der Bande, auf russischer Seite Sergey Makarov. Geleitet wird das Spiel u. a. von Schiedsrichter-Legende Jupp Kompalla. 

Während des Legendenspiels wird die Moderatorin der WM-Eröffnungsshow, "ARD-Wetterfee" Claudia Kleinert, prominente Unterstützung erhalten. Als Co-Moderator des Legendenspiels wird kein Geringerer als Box-Weltmeister Wladimir Klitschko fungieren und die Stellungnahmen der russischen Spieler für das Publikum ins Deutsche übersetzen. 

Teamkader Gazprom Spiel der Eishockey-Legenden
 
(Änderungen vorbehalten)

Pos.

Team Deutschland

Team Russland

 

Name

Vorname

Name

Vorname

T

Heiß "C"

Joseph

Mikhalylovsky

Maxim

T

De Raaf

Helmut

Myshkin

Vladimir

T

Bielke

René

 

 

V

Mayr

Jörg

Kasatonov

Alexey

V

Niederberger

Andreas

Lutchenko

Vladimir

V

Hiemer

Ulrich

Shtepa

Evgeny

V

Goldmann

Erich

Kamaletdinov

Rustem

V

Frenzel

Dieter

Zimakov

Pavel

V

Molling

Jochen

Voronov

Sergey

V

 

 

Terekhov

Alexander

V

 

 

Yashchin

Yury

V

 

 

Krupenkov

Vyacheslav

S

Brandl

Thomas

Kamensky

Valery

S

Draisaitl

Peter

Berdichevskiy

Lev

S

Truntschka

Bernd

Chizhmin

Evgeny

S

Hilger

Raimond

Medvedev "C"

Alexander

S

Holzmann

Georg

Yakubov

Ravil

S

Rumrich

Jürgen

Yakushev

Alexander

S

Kammerer

Axel

Boriskov

Igor

S

Reichel

Martin

Teplyakov

Dmitry

S

Hegen

Dieter

Kovalenko

Andrey

S

Steiger

Helmut

Romashin

Igor

S

Abstreiter

Tobias

Pogonin

Alexey

S

Benda

Jan

Torzhkov

Vladimir

S

 

 

Rotenberg

Roman

HC

Zach

Hans

Makarov

Sergey

AC

Ziesche

Joachim

 

 

TM

Schindler

Eckhard

 

 

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Gelsenkirchen will Lansing-Rekord von 2001 löschen
Mit 1598 mehr Fans von 74 554 auf 76 152 für das Guinnes-Buch der Rekorde

Gelsenkirchen/Duisburg, 5. Mai 2010 -74 554 Zuschauer gilt es zu überbieten. Konkret gesagt: 1598 Fans mehr will der DEB als Ausrichter der diesjährigen Eishockey-WM drauflegen.
Im Football Spartan-Stadion von East Lansing (Michigan/USA) war es 2003 der Weltrekord beim Spiel der NCAA-College-Teams
Michigan State Spartans gegen University of Michigan bei einem Eishockeyspiel (3:3) die Besucherzahl von 74 554, die die Eishockey-Welt durchaus beeindruckte. Das will man beim WM-Eröffnungsspiel zwischen Gasgeber Deutschland und den USA mit eben jenen angesprochene 1598 Besuchern als Plus überbieten und somit auf die Maximal-Kapazität der Veltins-Arena von 76 152 Fans zu kommen.
 Dort also, wo ansonsten die S04-Fans das absolute Sagen haben, werden die Freunde des schnellsten Mannschaftssports zum Teil aus der Vogelperspektive das Puckgeschehen mitverfolgen können. Der Versuch kostet weit mehr als eine Million Euro. Voraussetzung war, dass der Eishockey-Weltverband IIHF und die Kölner Lanxess-Arena als einer der beiden angesetzten und genehmigten Spielorte zustimmten. Der Weltverband hatte auch nach den Erfahrungen der letzten WM in Deutschland 2001 mit drei Spielorten (Hannover, Köln und Nürnberg) sich grundsätzlich maximal für das Modell mit zwei Spielorten ausgesprochen. Nun haben seit dem Schlusspfiff der Fußball-Bundesligabegegnung der Schalker gegen den SV Werder Bremen die "Eis-Aufbereiter" aus Österreich das Sagen in der Veltins-Arena. War LÖansing eien Freiluftveranstaltung, so ist das Eröffnungsspiel Deutschlands gegen einen der WM-Favoriten tatsächlich eine Hallenspiel, da das dach der Arena geschlossen sein wird. und deshalb wird dieser Rekordversuch in einer Arena auch für lange Zeit im besagten Buch stehen. Harald Jeschke

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2010 die achte WM in Deutschland

Verwirrend sind die Zahlen, die im Hinblick auf die Eishockey-Weltmeisterschaft 2010 durch den Blätterwald gehen. 2010 ist nicht die sechste oder die siebte WM in Deutschland sondern die achte Weltmeisterschaft in Deutschland.

1.WM 1930 in Berlin. Diese WM wurde ursprünglich nach Chamonix vergeben. Dort begann auch das Turnier, musste aber wegen schmelzendem „Natureis“ abgebrochen werden. Die beiden Finals um die Welt- und die im Rahmen der WM ausgetragene Europameisterschaft fanden in Berlin statt. Die 8 000 Zuschauer im Sportpalast retteten auch den Etat des Veranstalters Chamonix. Deutschland verlor das WM-Finale gegen Kanada 1:6 und gewann den Europameistertitel im Finale gegen die Schweiz (2:1).

2. WM 1936 in Garmisch Partenkirchen im Rahmen der Olympischen Spiele.
Olympiasieger ,Welt- und Europameister wurde Großbritannien. Olympia- und WM-Silber ging an Kanada, Bronze an USA. Deutschland gewann gemeinsam mit Schweden die Europa-Bronzemedaille.

3.WM 1955 in Krefeld, Dortmund, Köln und Düsseldorf. Deutschland war damals Gastgeber der A- und der B-Gruppe. Weltmeister wurde Kanada vor UdSSR und CSSR. Deutschland A wurde Sechster. Deutschland B spielte in der B-WM außer Konkurrenz mit, wurde aber in der Endabrechnung Erster.

4. WM 1975 in München und Düsseldorf. Eine WM ohne Gastgeber-Team. Die Bundesrepublik war 1973 abgestiegen und schaffte 1974 nicht den Aufstieg. Die DDR stieg 1974 ab und spielte 1975 zusammen mit der BRD bei der B-WM in Sapporo. Weltmeister wurde UdSSR vor CSSR und Schweden.

5. WM 1983 in München und Dortmund. Diesmal waren gleich zwei deutsche Teams am Start. Weltmeister wurde UdSSR vor CSSR und Kanada. Die BR Deutschland wurde Fünfter, die DDR Sechster.

6. WM 1993 in Dortmund und München. Weltmeister wurde Russland vor Schweden und CSSR. Deutschland belegte Rang fünf.

7. WM 2001 in Hannover, Köln und Nürnberg.  Deutschland schied im Viertelfinale gegen Finnland (1:4) aus. Weltmeister wurde die Tschechische Republik vor Finnland und Schweden.

8. WM 2010 in Köln und Mannheim (Eröffnungsspiel Deutschland - USA Freitag, 7. Mai in Gelsenkirchen).

2010 IIHF Weltmeisterschaft: Teams der Gruppe D
in Köln - Finnland, USA, Deutschland, Dänemark
In den letzten 15 bis 20 Jahren hat sich Finnland zu einer echten Eishockey-Weltmacht entwickelt. 1995 gewann man den bisher einzigen WM-Titel, wurde seither sechsmal Vize-Weltmeister und dreimal Dritter. Auch in der Weltrangliste liegt man hinter Kanada und Russland auf Platz drei. Auch bei der letzten WM 2001 in Deutschland erreichte das Suomi-Team das Finale, wo man Tschechien unterlag. Gecoacht wird das Team seit knapp zwei Jahren von Jukka Jalonen. Der 47-Jährige, der in seiner Trainerlaufbahn schon in Italien und England tätig war und HPK Hämeenlinna 2006 zur
finnischen Meisterschaft führte, wird wieder auf die bewährte Mischung aus den besten Spielern der heimischen SM-Liiga, einem halben Dutzend Europa-Legionären und einigen Gastarbeitern aus der NHL setzen. Das Einzige, was dem Team in den letzten Jahren zum ganz großen Wurf gefehlt hat, waren Cleverness und Killerinstinkt in den entscheidenden Momenten.
Die USA sind der Auftaktgegner der deutschen Mannschaft beim Weltrekordspiel am 7. Mai in der Arena auf Schalke in Gelsenkirchen. Wie immer ist Team USA eine große Unbekannte bei WMTurnieren, da man wie Team Kanada durch die noch laufenden NHL-Play-offs nicht auf alle Spieler zurückgreifen kann. Trainer Scott Gordon und General Manager Brian Burke setzen für die WM hauptsächlich auf junge Spieler von den ausgeschiedenen NHL-Teams. Regelmäßig schafft aber auch der eine oder andere talentierte College-Spieler oder herausragende Europa-Legionär den Sprung ins
Aufgebot. Für das Team USA scheint bei Weltmeisterschaften stets alles möglich: Vom Gewinn der Bronzemedaille bei den Titelkämpfen 2004 in Tschechien bis zum Gang in die Abstiegsrunde beim Turnier im Jahr zuvor in Finnland reichte zuletzt das Leistungsspektrum. Bei der WM vergangenes Jahr in der Schweiz erreichte Team USA immerhin das Halbfinale, in dem es gegen Russland knapp mit 2:3 den Kürzeren zog. Im anschließenden „kleinen Finale“ unterlagen die Amerikaner den Schweden mit
2:4.
Deutschland hofft bei der Heim-WM an die Erfolge von 2003 anknüpfen zu können. Damals erreichte man in Finnland zuletzt das Viertelfinale und wurde am Ende Sechster. Als Minimalziel wurde von Trainer Uwe Krupp das Erreichen der Zwischenrunde ausgegeben. Hoffnung machen die Auftritte beim Deutschland-Cup im vergangenen Herbst, als man getragen von der Begeisterung des Publikums den
Turniersieg gegen Team USA, Slowakei und die Schweiz feiern konnte - zum ersten Mal seit 1996. Auch bei der letzten Heim-WM 2001 erreichte man das Viertelfinale und beendete die WM als Achter.
Insgesamt nahm man bereits 54-mal an A-Weltmeisterschaften teil und ist bereits seit 1909 IIHFMitglied.

Heimlich, still und leise hat sich Dänemark zu einem festen Bestandteil in der Weltelite gemausert. 2002 stieg man in die A-Gruppe auf und hält sich seither dort. Umso erstaunlicher, wenn man auf die nackten Zahlen der kleinen Eishockey-Nation blickt: Es gibt nur 4.000 registrierte Eishockey-Spieler und nur 22 Eisflächen im Land. Zudem kam man bei den sieben Auftritten in der A-Gruppe seither nur einmal in Abstiegsgefahr: 2005 in Österreich, als man erst am letzten Spieltag der Abstiegsrunde den Klassenerhalt sichern konnte. Die Leistungsträger in der Mannschaft von Trainer Per Bäckman, einem 59 Jahre alten Schweden, der 1997 in seiner Heimat Färjestads BK zur Meisterschaft führte, spielen im Ausland. Neben Mads Christensen (Iserlohn) hat auch Kasper Degn (Bietigheim) in Deutschland
seine sportliche Heimat gefunden, Kapitän Jesper Damgaard spielte einst in Oberhausen und Augsburg und ist nun in Malmö zu Hause. Ebenfalls in Malmö stehen Torjäger Kim Staal und Spielmacher Morten Green unter Vertrag. Die Angreifer Peter Regin (Ottawa) und Mikkel Boedker (Phoenix) schafften sogar den Sprung in die NHL.

2010 IIHF WM: Hoher volkswirtschaftlicher Nutzen -  Großveranstaltung ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand  
Die 2010 IIHF WM ist nicht nur sportlich eines der wichtigsten Großereignisse des Jahres in Deutschland, sie ist auch wirtschaftlich ein bedeutender Faktor. Als volkswirtschaftlichen Nutzen prognostizieren die Organisatoren einen dreistelligen Millionenbetrag. Bei der WM 2001 ebenfalls in Deutschland hatte eine Studie der Universität Osnabrück die wirtschaftlichen Effekte mit rund 100 Millionen Euro beziffert.

Neun Jahre danach ist mit deutlich größeren wirtschaftlichen Auswirkungen zu rechnen. Während damals 240.000 Zuschauer erwartet wurden, kalkulieren die Veranstalter diesmal mit mindestens 400.000 Besuchern. Auch der Anteil ausländischer Gäste wird deutlich höher sein: 2001 wurde mit acht Prozent gerechnet, bei den Weltmeisterschaften der vergangenen Jahre hat sich dieser Anteil auf 30 bis 40 Prozent eingependelt. 
Die durchschnittlichen Ausgaben auswärtiger Besucher, die Prof. Bernd Meyer und Diplomvolkswirt Gerd Ahlert in ihrer Studie 2001 mit 500 Euro pro Person angenommen hatten, dürften sich nicht zuletzt durch die zahlreichen, finanziell gut ausgestatteten Fans aus Russland ebenfalls erhöhen. Sie waren vor neun Jahren noch kein relevanter Faktor, ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren aber stark gestiegen. Passt man die Parameter in der Berechnung entsprechend an, kommt man heute auf einen volkswirtschaftlichen Nutzen von rund 800 Millionen Euro.     

"Die 2010 IIHF WM kommt übrigens nahezu ohne Belastung des Steuerzahlers aus und dazu haben wir uns auch von Beginn an bekannt", verdeutlicht WM-Generalsekretär Franz Reindl nicht ohne Stolz, fügt aber auch hinzu: "Allerdings macht es schon nachdenklich, wenn man die Summen hört, mit denen Veranstaltungen vergleichbarer Größenordnungen, denen unsere WM in Bezug auf unmittelbare und langfristige volkswirtschaftliche Effekte sicher in nichts nchsteht, von der öffentlichen Hand gefördert werden." 
Konkrete Zahlen liegen von der WM 2009 in der Schweiz vor. Eine Studie des Instituts für Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern errechnete eine Bruttowertschöpfung von 76 Millionen Schweizer Franken (53 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz in der Schweiz betrug demnach 175 Millionen Franken (122 Millionen Euro). Darin sind jedoch nur die kurzfristigen wirtschaftlichen Effekte enthalten. Mittel- und langfristige Auswirkungen etwa durch die TV-Übertragungen in über 100 Länder für rund 650 Millionen Menschen weltweit, nachhaltige Werbung für das Land und die Regionen sind nicht berücksichtigt. 
Zudem lässt die WM in Köln, Mannheim und Gelsenkirchen vom 7. bis 23. Mai schon durch die Arena-Kapazitäten mehr Besucher erwarten als ihr Vorgänger in Bern und Zürich-Kloten. 301.000 Fans besuchten die 56 Spiele 2009 in der Schweiz. In der Arena Auf Schalke werden zum Eröffnungsspiel allein rund 76.000 Zuschauer erwartet. Auch die Stadien in Köln (18.500) und Mannheim (13.500) sind größer als ihre Pendants in Bern und Kloten.

 Modus

Bei der 74. IIHF-Weltmeisterschaft werden die weltbesten Eishockey-Nationen zum 6. Mal auf Deutschlands Eis ihren Champion krönen. 16 Teams werden vom 7. bis zum 23. Mai 2010 insgesamt 56 Spiele austragen. Das Turnier wird mit einer Vorrunde bestehend aus vier Gruppen mit je vier Teams starten. Deutschland spielt sein Eröffnungsspiel in Gelsenkirchen und wird seine Vorrunden- bzw. Relegationsspiele in Köln austragen.
Spielort der Gruppen A und D ist Köln/LANXESS arena mit Ausnahme des Eröffnungsspiels Deutschland - USA am 7. Mai 2010 in Gelsenkirchen/VELTINS-Arena. Die Gruppen B und C spielen in Mannheim/SAP ARENA.
Vorrunde
Innerhalb der Gruppe spielt jedes Team gegen alle Gruppengegner (round robin) -  was drei Spiele pro Team ergibt. Die ersten drei Mannschaften pro Gruppe ziehen in die Qualifikationsrunde ein. Das letztplatzierte Team bestreitet die Relegationsrunde.
Qualifikationsrunde
Aufgeteilt in zwei Gruppen spielen die zwölf Teams innerhalb der Gruppe weiter - was weitere drei Spiele pro Team bedeutet.
Relegationsrunde
Die vier Gruppenletzten bestreiten die Relegationsrunde. Die beiden Absteiger werden durch round-robin ermittelt.
Viertelfinal-Spiele
Jeweils die ersten vier Teams pro Gruppe  bestreiten nach der Qualifikationsrunde die vier Viertelfinal-Spiele, die beiden letztplatzierten Mannschaften pro Gruppe scheiden aus dem Turnier aus.
Halbfinal-Spiele
Die Gewinner der Viertelfinal-Partien spielen die zwei Halbfinal-Spiele.
Spiel um die Bronzemedaille
Die beiden Verlierer der Halbfinal-Spiele kämpfen im Spiel um die Bronzemedaille um den 3. und 4. Rang.
Finalspiel
Die Sieger der Halbfinals spielen im Final um den Weltmeistertitel.