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Klinik Medizinische Versorgung 
  
Redaktion Harald Jeschke

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Archiv April - Juni 2023

Verordnung von medizinischem Cannabis

Berlin/Duisburg, 30. Juni 2023 - Bei der ärztlichen Verordnung von medizinischem Cannabis als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung gilt ab sofort die Arzneimittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Das Bundesministerium für Gesundheit hatte den Beschluss des G-BA rechtlich geprüft und im Ergebnis nicht beanstandet. Damit konnte er am 30. Juni 2023 in Kraft treten. Sofern eine Genehmigung für eine Therapie mit Cannabis bereits vor Inkrafttreten der neuen Regelungen des G-BA erteilt wurde, gilt diese auch weiterhin.

Die Regelungen des G-BA sollen innerhalb des gegebenen gesetzlichen Rahmens insbesondere in palliativen Behandlungssituationen eine möglichst bürokratiearme Versorgung mit medizinischem Cannabis als zusätzlicher Therapieoption sicherstellen. Das Gremium konkretisierte, welche Cannabisarzneimittel verordnungsfähig sind, welche Voraussetzungen bei der Verordnung zu prüfen und zu beachten sind und was in Bezug auf den Genehmigungsvorbehalt gilt.


Der G-BA legte beispielsweise folgende Änderungen im Vergleich zu den bisherigen Regeln fest: Cannabis-Verordnungen im Rahmen der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) bedürfen grundsätzlich keiner Genehmigung. Im Rahmen der Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung (AAPV) besteht zwar eine Genehmigungspflicht, die Prüffrist der Krankenkassen beträgt hier aber nur drei Tage.


Dazu Prof. Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des G-BA: „Unser im März 2023 gefasster Beschluss hat den bisherigen gesetzlichen Rahmen ausgeschöpft, unter anderem zum Genehmigungsvorbehalt der Krankenkassen bei medizinischem Cannabis. Vom Gesetzgeber haben wir nun mehr Spielraum beziehungsweise einen neuen Regelungsauftrag bekommen. Der G-BA soll besonders qualifizierte Facharztgruppen benennen, bei denen eine Genehmigung bei Erstverordnung zukünftig entfällt.


Im Ergebnis spart das Zeit und vermindert den bürokratischen Aufwand. Die Eingrenzung auf Facharztgruppen ist aus meiner Sicht gerechtfertigt, da der Wegfall der Prüfmöglichkeit mit einer besonderen Qualifikation der Verordnerinnen und Verordner korrespondiert. Flankiert wird diese Ausnahmeregelung vom Gesetzgeber, indem er die Prüffrist der Krankenkassen auf in der Regel zwei Wochen verkürzt.“

Hintergrund: Regelungsauftrag des G-BA zu Cannabis-Arzneimitteln Gesetzlich Versicherte haben seit März 2017 unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf eine Versorgung mit Cannabis in Form von getrockneten Blüten oder Extrakten in standardisierter Qualität sowie auf Arzneimittel mit den Wirkstoffen Dronabinol oder Nabilon. Grundlage ist § 31 Absatz 6 SGB V. Der G-BA wurde beauftragt, nach Abschluss einer  Begleiterhebung das Nähere zum zukünftigen Leistungsanspruch zu regeln.

Weniger Verwaltungsaufwand – mehr Zeit und Sicherheit für Patientinnen und Patienten

Der Klinikverbund EVKLN / BETHESDA Krankenhaus führt die digitale Vermittlungsplattform „recare“ ein      

Duisburg, 28. Juni 2023 - Wenn eine Patientin oder ein Patient nach dem Klinikaufenthalt in eine andere therapeutische oder pflegerische Einrichtung verlegt werden muss – zum Beispiel in eine Rehaklinik oder in ein Pflegeheim –, dann ist das oft mit großem organisatorischem Aufwand verbunden. Freie Plätze, die die benötigten Kriterien erfüllen, müssen in langwierigen Telefonaten abgefragt werden. Und es kommt immer wieder vor, dass keine geeigneten Kapazitäten zur Verfügung stehen. Darunter kann die Patientenversorgung leiden und wichtige Zeit geht verloren. Außerdem sorgt die aufwändige Suche für ein Gefühl der Unsicherheit bei den Betroffenen und ihren Angehörigen.  

Am Evangelischen Klinikum Niederrhein und am BETHESDA Krankenhaus gehört all das jetzt der Vergangenheit an: Der Klinikverbund führt als eines der ersten Krankenhäuser in der Region die digitale Vermittlungsplattform „recare“ ein. Recare dient als Schnittstelle zwischen den fünf Krankenhäusern des Verbundes und den Einrichtungen, die die weitere Versorgung der Patientinnen und Patienten übernehmen.

Das Entlassmanagement des jeweiligen Hauses gibt anonymisierte Suchanfragen in das recare-System ein, das dann in Echtzeit Kapazitäten bei geeigneten Nachversorgern sucht und gegebenenfalls reserviert.

Dabei setzt die recare-Plattform auf einen lernenden Algorithmus, der die bevorzugten Nachversorger der jeweiligen Klinik berücksichtigt und die Aufnahmewahrscheinlichkeit errechnet. Außerdem ermittelt das System, welche Einrichtungen für einen bestimmten Patienten am besten geeignet sind. Aber auch spezielle Wünsche der Patientinnen und Patienten fließen in die Auswahl ein.

Umgekehrt haben die Therapie- und Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit, genauere Informationen zu jedem Fall einzuholen und so zu beurteilen, ob sie die Betreuung gewährleisten können. Zu diesem Zweck bietet recare einen verschlüsselten und datenschutzkonformen Informationsaustausch zwischen dem Krankenhaus und der nachversorgenden Stelle.  

Die Vorteile des Einsatzes von recare liegen auf der Hand: Die Betroffenen erhalten schneller die für ihre Situation optimale Anschlussversorgung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken werden entlastet und können sich noch besser auf ihre wichtigste Aufgabe konzentrieren: Das Wohlergehen ihrer Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.   

 

Was Angehörige von Essstörungspatient:innen tun können

Wenn die Hilflosigkeit kaum auszuhalten ist


Duisburg, 21. Juni 2023 - Wenn es warm wird, werden die Körper sichtbarer und damit steigt der Druck, dem gängigen und damit schlanken Schönheitsideal zu entsprechen. Das Risiko, aus einer Diät in eine Essstörung zu rutschen, steigt vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten stark an. Neben den Betroffenen leidet auch das Umfeld unter dem psychosomatischen Krankheitsbild, vor allem unter der Hilflosigkeit. Was aber können Angehörige oder Freunde aktiv tun, wenn sie eine Magersucht oder andere Störungen vermuten?

Die Badesaison ist bereits in vollem Gange und für viele Menschen bedeutet das Spaß und Entspannung im Freibad oder am Baggersee. Doch für manche kann der „sommerliche“ Druck, eine perfekte Bikini- oder Badehosenfigur zu haben, zu ernsthaften Essstörungen wie Anorexia nervosa und Bulimia nervosa führen, wenn z.B weitere (psychosoziale) Risikofaktoren vorliegen. Diese Krankheiten können lebensbedrohlich verlaufen.

Angehörige oder enge Freunde bemerken den Ernst der Lage dabei oft eher als die Betroffenen selbst und müssen in dieser Situation tatenlos zusehen, wie die betreffende Person in gefährliches Diät- und exzessives Sportverhalten abrutscht. Durch eine gestörte Körperwahrnehmung nehmen vor allem untergewichtige Magersuchtpatient:innen sich selbst zudem permanent als zu dick wahr, was die Symptome weiter verschlimmert. Doch was tun, wenn man beim Verwandten oder einer engen Freundin eine Essstörung vermutet?

Dr. Carmen Blaschke, Chefärztin der Psychosomatik an der Helios Marien Klinik Duisburg, macht Mut: „Es ist wichtig zu verstehen, dass Angehörige eine große Rolle bei der Unterstützung und Genesung von Menschen mit Essstörungen spielen.“

Für die erfahrene Ärztin sind dabei vor allem folgende Aspekte wichtig: offene und unterstützende Kommunikation, umfassende Information über das Krankheitsbild und die Vermeidung von wertenden Kommentaren über das Gewicht oder Verhalten. Sie können auch aktiv Unterstützung bieten.

Wichtig ist zudem, dass Warnsignale, wie ein schneller Gewichtsverlust, verändertes Ess- und Sportverhalten oder Frieren trotz Hitze, erkannt und richtig gedeutet werden. „Nichtsdestotrotz sind Essstörungen komplexe Erkrankungen und Eltern oder Freunde müssen wissen, dass sie die Betroffenen nicht alleine retten können und müssen. Dafür ist professionelle Hilfe von Fachleuten auf diesem Gebiet unerlässlich“, ergänzt Carmen Blaschke.

Angehörige können eine wichtige Unterstützung bieten, indem sie ihre Lieben ermutigen, sich Hilfe zu suchen. Manchmal aber ist es schwierig, mit den Betroffenen in Kontakt zu bleiben, denn viele ziehen sich im Zuge der Erkrankung zurück und meiden Situationen, die mit Essen verbunden sind, was zu Depressionen und Ängsten führen kann. Dann ist tatsächlich eine sofortige psychotherapeutische Behandlung erforderlich, die ambulante Therapie, Selbsthilfegruppen und Ernährungsberatung beinhalten kann.

Frühzeitige Erkennung und Behandlung verbessern zudem die Prognose. In der psychosomatischen Abteilung der Helios Marien Klinik etwa steht eine ganze Station mit der Spezialisierung auf Essstörungen bei Erwachsenen zur Verfügung. Bei der Therapie wird die Restrukturierung des Essverhaltens mit pflegerischer Essbegleitung durch ein breites Angebot aus Einzel- und Gruppentherapie unterstützt.

Dazu kommen Körperbildtherapien und Kreativangebote, Entspannungsverfahren und Einkaufs- und Kochgruppen. Es wird auf aktuelle und frühere Bedingungen und aufrechterhaltende Faktoren geschaut, die an der Entstehung der Essstörung beteiligt waren. Die Behandlungsdauer ist individuell unterschiedlich je nach Schwere und Dauer der Erkrankung oder den zusätzlich vorhandenen psychischen oder psychosomatischen Diagnosen.  

  

Tag der Ausbildung am 19. Juni 2023 der Helios St. Anna Klinik  

Am 19. Juni präsentiert die Helios St. Anna Klinik zwischen 10 und 14 Uhr das gesamte Spektrum der Berufsangebote einer Klinik. Mithilfe von Informationsständen und verschiedenen Aktionen will die Klinik Jung und Alt die Vielfalt des Klinikalltags nähgerbringen und damit auch Berufe aufzeigen, die nicht allseits bekannt sind. Geplant sind unter anderem der „Emergency Room“ der Notfallambulanz, ein Reanimationskurs, eine Aktion zum Thema „So repariert man ein Herz“ des Herzkatheterlabors und ein Rundgang durch das Labor. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


„Gesunde Reisetipps“: Die Reiseapotheke für Erwachsene

17. JUni 2023 - Der Sommer steht vor der Türe und mit ihm die Vorfreude auf erholsame Urlaubstage. Das Gesundheitsamt des Kreises Wesel hilft dabei, die Reisezeit nicht nur entspannt, sondern auch gesund und vorbereitet zu gestalten – für ein rundum gesundes Erlebnis während des Urlaubs. Das Gesundheitsamt des Kreises Wesel beispielsweise möchte sicherstellen, dass Erwachsene auf Reisen gut vorbereitet sind und im Notfall angemessen handeln können.

Eine sorgfältig zusammengestellte Notfalltasche ist dabei von großer Bedeutung. Das Gesundheitsamt empfiehlt folgende Gegenstände in einer Notfalltasche für Reisen mitzuführen: Medikamente Es ist ratsam, geeignete Medikamente einzupacken, die bei Bedarf benötigt werden könnten, wie zum Beispiel Mittel gegen Fieber und Schmerzen (wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac). Medikamente gegen Durchfälle (wie Loperamid und Elektrolytpulver) und gegen Reiseübelkeit sollten ebenfalls in die Reiseapotheke gehören.


Ein abschwellendes Nasenspray, Ohrentropfen für den Fall eines Bade- oder Tauchurlaubs, Salbe oder Creme gegen Insektenstiche oder Sonnenbrand, Antiallergika und Lutschtabletten gegen Halsschmerzen können die Medikamentenliste vervollständigen. Erste Hilfe Set Es ist wichtig sicherzustellen, dass das Erste Hilfe Set mit Pflastern, Mullbinden, sterilen Kompressen, einer Schere, einer Pinzette, einer Zeckenzange, Sicherheitsnadeln, Einmalhandschuhen, Desinfektionsmittel, Mundschutz und einem Fieberthermometer ausgestattet ist.

Das gehört noch in die Reiseapotheke
Es ist sinnvoll, sich über die spezifischen Anforderungen des Reiseziels zu informieren und die Notfalltasche entsprechend anzupassen. Dazu können zum Beispiel Schutzmittel gegen Mücken und Zecken gehören. Eine Malariaprophylaxe bei Reisen in Malariagebiete sowie ein ausreichender Vorrat an Medikamenten für chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen, Asthma oder psychische Erkrankungen dürften nicht vergessen werden.

An Mittel gegen Sodbrennen oder Lippenherpes sollte auch gedacht werden, falls dazu eine Neigung besteht. Es ist wichtig zu beachten, dass einige Medikamente bestimmte Lagerungsbedingungen erfordern könnten. Vor Reisebeginn sollte geklärt werden, welche Medikamente im Handgepäck erlaubt sind und ob möglicherweise ein ärztliches Attest für die Mitnahme von starken Schmerzmitteln (Opioide) oder Psychopharmaka erforderlich ist.


Zusätzlich empfohlen wird das Mitführen eines Impfpasses (am besten in Kopie) sowie einer Liste der regelmäßig eingenommenen Medikamente, idealerweise in englischer Sprache mit Dosierung und Einnahmevorgaben. Weitere Informationen zum Thema sind auch bei den Krankenkassen oder unter folgenden Links abrufbar:
·         
https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/leben/urlaub-reise-ausland/reiseapotheke-1054648 Erweiterte Informationen im Sinne von Notfalltaschen für den Katastrophenfall gibt es unter: ·         https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/Notgepaeck/notgepaeck_node.html ·         https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/Ratgeber-Checkliste/ratgeber-checkliste_node.html

 

„Gesunde Reisetipps“: Die Reiseapotheke für Kinder

Niederrhein/Duisburg, 14. Juni 2023 - Der Sommer steht vor der Türe und mit ihm die Vorfreude auf erholsame Urlaubstage. Das Gesundheitsamt des Kreises Wesel hilft dabei, die Reisezeit nicht nur entspannt, sondern auch gesund und vorbereitet zu gestalten – für ein rundum gesundes Erlebnis während des Urlaubs. Das Gesundheitsamt des Kreises Wesel möchte Eltern dabei unterstützen, ihre Kinder auf Reisen bestmöglich zu schützen und vorbereitet zu sein.

Eine Notfalltasche, die wichtige Medikamente und Utensilien enthält, kann im Ernstfall entscheidend sein. Daher empfiehlt das Gesundheitsamt den Eltern, folgende Dinge immer griffbereit zu haben: Medikamente Einzupacken sind regelmäßig einzunehmenden Medikamente entsprechend der Reisetage und zusätzlich die Hälfte der benötigten Medikamentenmenge als Reserve. Dokumente Der Impfausweis des Kindes sollte auf Reisen dabei sein, insbesondere bei längeren Aufenthalten oder in exotischen Regionen.

Bei Allergien kann ein Allergiepass wichtige Informationen für den medizinischen Notfall enthalten. Hier ist eine Ausfertigung in englischer Sprache sinnvoll. Das gehört noch in die Reiseapotheke Die empfindliche Haut des Kindes sollte vor schädlicher Sonneneinstrahlung geschützt werden, indem eine hochwertige Sonnenschutzcreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor eingepackt wird. Bei anfälligen Kindern kann es hilfreich sein, entsprechende Medikamente gegen Reiseübelkeit einzupacken. Ein Fieberthermometer ermöglicht es, die Körpertemperatur des Kindes zu überwachen und bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen.


Fiebersenkende Mittel wie Saft oder Zäpfchen (z.B. Paracetamol oder Ibuprofen) in der richtigen Dosierung für das Kind sind sinnvoll. Kühlkompressen können bei Verletzungen oder Insektenstichen Linderung verschaffen und sollten daher in der Notfalltasche nicht fehlen. Entsprechend dem Alter Ihres Kindes sollte ein abschwellendes Nasenspray eingepackt werden, um bei Bedarf verstopfte Nasen zu behandeln. Wenn das Kind zu allergischen Reaktionen der Haut oder der Schleimhäute neigt, kann die Mitnahme eines entsprechenden Mittels (z.B. Fenistil) sinnvoll sein.

Bei Durchfall und Erbrechen kann eine Elektrolytfertiglösung wie Oralpädon helfen, den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen. Zur Vorbeugung oder Behandlung von Verstopfung können Zäpfchen mit Glycerin oder CO2-bildenden Wirkstoffen (z.B. Glycilax oder Lecicarbon) nützlich sein. Eine Hautschutzcreme sowie Sportsalben können bei Verletzungen oder Hautreizungen helfen Zur Ruhigstellung von Verstauchungen oder zur Erstellung von Verbänden sollten eine Mullbinde und eine elastische Binde in der Notfalltasche eingepackt werden.


Insbesondere bei Aktivitäten in der Natur sollte eine Zeckenzange oder eine Zeckenkarte mitgeführt werde, um Zecken schnell und sicher entfernen zu können. Das Gesundheitsamt des Kreises Wesel wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern eine sichere und gesunde Reisezeit! In den kommenden Wochen wird es regelmäßig praktische Gesundheitstipps für die Urlaubssaison präsentieren. Für weitere Informationen und individuelle Beratungen steht das Gesundheitsamt des Kreises Wesel per Mail unter gesundheitswesen@kreis-wesel.de zur Verfügung.

 

Herzensangelegenheit für Doc Caro: „Jede Blutspende rettet Leben“

Duisburg, 13. Juni 2023 - Gerade die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern wissen, wie wichtig eine Blutspende ist, um Leben zu retten. Deshalb hat sich Helios Notärztin und Influencerin Dr. Carola Holzner, „Doc Caro“, dem Thema Blutspende gewidmet und geht in der Video-Folge „Frag die Docs“ der Frage nach: „Was passiert mit meiner Blutspende?“.

„Blutspenden rettet Leben, ist schnell gemacht und hat eine ganz große Wirkung“, sagt Dr. Carola Holzner, Oberärztin am Helios Klinikum Duisburg, und möchte so viele Menschen wie möglich zum Blutspenden motivieren. Foto Helios

Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden. 19 Prozent aller Blutspenden werden in der Krebstherapie eingesetzt. Was passiert bei einer Blutspende? Durch einen gesunden Erwachsenen fließen 4,5 bis 6 Liter Blut.

Bei einer Blutspende wird circa 500 Milliliter Blut entnommen. Dies verträgt eine Person, die mindestens 50 Kilogramm wiegt, gut. Blutspenden kann jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren. Mit einem kleinen Gesundheitscheck und im ärztlichen Gespräch wird die aktuelle Gesundheit der Spendenwilligen überprüft. Dabei wird der Hämoglobinwert ermittelt sowie Blutdruck, Puls und die Körpertemperatur gemessen.

„Mit einer Blutspende Leben zu retten, ist für viele Menschen möglich. Die reine Blutspendezeit beträgt nur zwischen fünf und zehn Minuten. Einplanen sollte man etwa eine Stunde für den Ablauf mit Gesundheitscheck vorab und Pause danach“, erklärt Doc Caro den typischen Ablauf einer Blutspende. Der Weg nach der Blutspende Nachdem die Spenderinnen und Spender eine gute Tat vollbracht haben, werden die Blutspenden in ein Labor gebracht, wo sie auf verschiedene Infektionskrankheiten getestet werden. Danach wird das Blut in drei wesentliche Bestandteile aufgeteilt, rote Blutkörperchen (Eryhtrozyten), Blutplasma und Blutplättchen (Thrombozyten). Dadurch erhalten Empfängerinnen und Empfänger der Spende nur die Blutbestandteile, die sie benötigen.

Das bedeutet: Einmal Blutspenden und bis zu dreimal helfen. Ist die Spende unauffällig, wird sie zur Transfusion freigegeben und die Blutpräparate finden ihren Weg zurück in Krankenhäuser und Arztpraxen. 

Blick hinter die Kulissen mit „Frag die Docs“
Bei der aktuellen Folge „Frag die Docs“ blickt Doc Caro hinter die Kulissen der Blutbank Krefeld und besucht Dr. Udo Voelker, Ärztlicher Leiter der Blutspende am Helios Klinikum Krefeld. Außerdem trifft sie Marco, der aufgrund einer schweren Blutarmut auf regelmäßige und lebensnotwendige Bluttransfusionen angewiesen ist. 

Das komplette Video „Frag die Docs“ „Was passiert mit meiner Blutspende“ hier: https://youtu.be/f97lYuRuLnw
DRK-Blutspendetermine deutschlandweit finden:
www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/ Blutbank Krefeld / Spendezeiten

 

Schonende Eingriffe bei Rückenschmerzen

Expertenvortrag über minimalinvasive Therapiemöglichkeiten bei Rückenleiden in der Helios St. Johannes Klinik
Duisburg, 12. Juni 2023 - Rückenschmerzen sind eine weit verbreitete Volkskrankheit, die das Leben vieler Menschen beeinträchtigt. Doch müssen diese Schmerzen immer zwangsläufig zu großen operativen Eingriffen führen? Diese Frage steht im Fokus eines bevorstehenden Vortrags von Dr. Georg Kakavas, Oberarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie an der Helios St. Johannes Klinik in Duisburg.


Der Mediziner verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Behandlung von Rückenleiden und wird im Rahmen seines Vortrags aufzeigen, wie moderne Therapiemethoden Patient:innen helfen können, Schmerzen zu lindern und Lebensqualität wiederherzustellen, ohne sich einer großen Operation unterziehen zu müssen.

Die Veranstaltung findet am 21. Juni um 17:00 Uhr im Veranstaltungsraum der Helios St. Johannes Klinik (neben der Cafeteria) in der Dieselstraße 185, 47166 Duisburg statt. Der Vortrag richtet sich an Betroffene und Interessierte und bietet die Gelegenheit, mehr über minimalinvasive Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung von Rückenschmerzen zu erfahren.

Die Veranstaltung ist kostenlos, jedoch ist aufgrund begrenzter Kapazitäten eine vorherige Anmeldung erforderlich. Interessierte werden gebeten, sich telefonisch unter (0203) 546-31801 oder per E-Mail an Selina.Przybilla@helios-gesundheit.de anzumelde

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Neurochirurg am Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord entfernt lebensbedrohliche Gefäßmissbildung im Gehirn

Duisburg, 7. Juni 2023 - Das Leben von Iwona Rybarczyk gerät im Jahr 2019 aus den Fugen. Mit damals gerade mal 42 Jahren erleidet sie einen Schlaganfall, der ihre linke Körperhälfte taub werden lässt. Bei den Untersuchungen wird außerdem eine arteriovenöse Malformation (AVM), eine angeborene Gefäßmissbildung im Gehirn, festgestellt. Sie ist die Ursache des Schlaganfalls.

Bei einer arteriovenösen Malformation handelt es um eine abnorme Verbindung zwischen den Arterien und den Venen, bei der das Netzwerk der kleinen Blutgefäße (Kapillaren) zwischen den beiden fehlt. Normalerweise sind die Arterien für den Transport von sauerstoffreichem Blut zu den Geweben verantwortlich, während die Venen das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen transportieren. Bei einer AVM fließt das Blut direkt von den Arterien in die Venen.

Die Gefäße drohen zu überlasten, was zu einem erhöhten Druck und einem ungewöhnlich starken Blutfluss führt. Dies kann die Gefäßwände schwächen und das Blutungsrisiko erhöhen. Außerdem wird das Gewebe in der Umgebung der AVM nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, da der normale Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen in den Kapillaren fehlt. Leben mit „tickender Zeitbombe“ im Kopf Iwona Rybarczyk hat nicht nur mit den Folgen des Schlaganfalls und der Diagnose einer Gefäßmissbildung zu kämpfen.


Die behandelnden Ärzte haben noch eine weitere Hiobsbotschaft für die junge Frau: Die Gefäßmissbildung liegt in einer sehr ungünstigen Lage zwischen dem Sprach-und Bewegungszentrum. Die Ärzte halten eine Operation für zu riskant und sagen, die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen wie einer halbseitigen Lähmung oder Sprachstörungen sei sehr hoch. Iwona Rybarczyk sucht weitere Ärzte in Duisburg und Umgebung auf. Ein Neuroradiologe schließt aber auch eine Embolisation über einen Leistenkatheter aus, weil die Gefäße zu klein und zu dünn seien.

„Die Ärzte haben mir immer nur gesagt, dass es nicht geht. Irgendwann hatte ich ständig Angst. Abends lag ich oft im Bett und dachte: Hoffentlich wache ich morgen früh wieder auf. Ich hatte das Gefühl, ich lebe mit einer tickenden Zeitbombe im Kopf“, erinnert sich Iwona Rybarczyk. Die Ungewissheit ist für sie eine enorme psychische Belastung. Neurochirurg setzt auf innovative Operationsmethode Bei der eigenständigen Suche nach einer Behandlung wendet sich Iwona Rybarczyk im Frühjahr 2023 an Dr. Rashad El-Habony, Leitender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie am Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord.

Nach ersten Voruntersuchungen entscheidet sich Dr. El-Habony Ende Mai 2023 für die Operation: „Ich habe sofort gesagt, dass wir uns das zutrauen. Wir haben in unserer Klinik sehr gute und erprobte Verfahren und Techniken, um in sehr sensiblen Bereichen des Gehirns operieren zu können. Wir planen sorgfältig und nutzen moderne bildgebende Verfahren, um die genaue Lage und Struktur der Gefäßanomalie zu verstehen“, erklärt der erfahrene Neurochirurg, der auf schwierige Eingriffe spezialisiert ist.

Bei der Operation von Iwona Rybarczyk kommt die intraoperative Fluoreszenzangiographie (ICG) zum Einsatz. Vor der Operation wird den Patienten ein fluoreszierender Farbstoff verabreicht, der sich an die Blutgefäße bindet. Während der Operation kann die Fluoreszenz des Farbstoffs mit einer speziellen Kamera oder einem Mikroskop sichtbar gemacht werden. So kann der Chirurg in Echtzeit die Durchblutung und den Verlauf der Blutgefäße beobachten. Dies hilft ihm, die genaue Lage der Blutgefäße der AVM zu erkennen und sie von gesundem Gewebe zu unterscheiden. So können präzise Schnitte gesetzt und die AVM sicher entfernt werden, während gesundes Gewebe geschont wird. Dr. El-Habony gelingt es, die Gefäßmissbildung vollständig und ohne Komplikationen zu entfernen.

Dr. Rashad El-Habony (r.) hat Iwona Rybarczyk (l.) durch eine Operation ein sorgenfreies Leben ermöglicht. (Quelle: EVKLN)

Iwona Rybarczyk ist ihm dafür sehr dankbar: „Ich bin so froh, dass ich endlich wieder normal leben und arbeiten kann. Ich habe in den letzten Jahren so viel aufgegeben und mich vieles nicht mehr getraut. Ich durfte zum Beispiel nicht fliegen und würde so gerne endlich wieder Urlaub machen oder meine Freundin in den USA besuchen“, freut sich die inzwischen 46-Jährige.

Dr. Rashad El-Habony ist Leitender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie am Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord. Der erfahrene Neurochirurg ist unter anderem auf Gefäßchirurgie, Orbitachirurgie, Kinderneurochirurgie und plastische Chirurgie spezialisiert. Die Neurochirurgie ist ein sich ständig weiterentwickelndes Fachgebiet mit innovativen Techniken und Technologien.

Das Team der Klinik für Neurochirurgie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Zimmermann ist deshalb offen für neue Ansätze und Behandlungsmethoden. So hat Dr. El-Habony im Oktober 2022 die erste Wachoperation am Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord bei einer Patientin mit Hirntumor erfolgreich durchgeführt.

 

 Tag der Organspende am 3. Juni

„Bitte dokumentieren Sie Ihren Willen mit einem Organspendeausweis“    
Duisburg, 31. Mai 2023 - 3047 Patientinnen und Patienten in Deutschland konnte im Jahr 2022 durch eine Organspende ein neues Leben ermöglicht werden. Auf der anderen Seite warten derzeit bundesweit rund 8.500 schwer erkrankte Menschen auf ein geeignetes Spenderorgan, die meisten von ihnen auf eine Niere. Und dass, obwohl laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die große Mehrheit (84%) der deutschen Bevölkerung die Organspende befürwortet.

Zumindest in der Theorie. Dr. Deniz Özcan, Organspendebeauftragter des Evangelischen Klinikum Niederrhein, erlebt in seiner täglichen Praxis ein anderes Bild: „Leider haben die wenigsten Patientinnen und Patienten einen Organspendeausweis. Ich würde sagen: Deutlich unter 10 Prozent. Wenn es um eine Organspende geht, suchen wir dann das Gespräch mit den Angehörigen – und die müssen trotz ihrer Trauer eine unglaublich schwere Entscheidung treffen.“  
(Foto: EVKLN)

Das EVKLN führt selber keine Transplantationen durch. Aber Dr. Özcan wird über das Programm TransplantCheck sofort informiert, wenn bei einem Patienten des Verbundes möglicherweise ein irreversibler Hirnfunktionsausfall (so der Fachbegriff) vorliegt und dieser als Organspender in Frage kommen könnte. Der Anästhesist und Intensivmediziner und ein weiterer besonders qualifizierter Arzt führen dann unabhängig voneinander die sogenannte Hirntoddiagnostik durch, die mehrere Stunden oder sogar Tage in Anspruch nehmen kann.

Bereits während dieser Zeit nimmt Dr. Deniz Özcan Kontakt mit der Familie auf: „Das sind keine Gespräche, die man am Telefon führt. So etwas geht nur persönlich. Die Angehörigen sind natürlich in ihrer Trauer gefangen und man erfährt viel, auch über den gerade Verstorbenen. Für mich als Arzt und auch für die Angehörigen sind diese Gespräche oft ein Gewinn, eine Form der Trauerbewältigung. Aber die Entscheidung für oder gegen eine Organspende kann ich ihnen nicht abnehmen.“  

Wenn kein Organspendeausweis vorliegt, wird der Wille der Angehörigen selbstverständlich bedingungslos akzeptiert. „Viele sehen es so, dass die Organspende dem Tod ihres Verwandten einen Sinn gibt. Oder dass er so in irgendeiner Form weiterlebt.“, sagt Dr. Özcan, „Aber es gibt natürlich auch die, die ablehnend reagieren. Das respektieren wir. Und wir würden auch nie versuchen, jemanden zu solch einem großen Schritt zu überreden.“  

Zum Tag der Organspende am 3. Juni hat der Transplantationsbeauftragte des EVKLN deshalb vor allem einen Wunsch: „Füllen Sie einen Organspendeausweis aus und tragen Sie ihn bei sich – auch wenn Sie eine Organspende ablehnen, denn auch das können Sie auf dem Ausweis dokumentieren. Wir als Ärzte, vor allem aber Ihre Angehörigen, haben dann die Sicherheit, das zu tun, was Ihrer Überzeugung entspricht. Und das erspart gerade denen, die Ihnen am nächsten stehen, viel Leid.“                          

Organspendeausweise liegen in vielen Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken zur Mitnahme aus. Sie können auch u.a. bei der BZgA unter
www.organspende-info.de heruntergeladen oder als kostenlose Plastikkarte im Scheckkartenformat bestellt werden.  

Der Tag der Organspende wird in jedem Jahr am ersten Samstag im Juni in einer anderen deutschen Stadt begangen, in diesem Jahr in Düsseldorf. Auf dem Programm stehen Informationsveranstaltungen, Mitmach-Aktionen und Diskussionen, unter anderem mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und dem Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW Karl-Josef Laumann. Nähere Infos unter
www.tagderorganspende.de

Helios: Neuer Chefarzt der Psychiatrie in Hochfeld

Duisburg, 31. Mai 2023 - In der Helios Marien Klinik gibt es einen neuen Chefarzt an der Spitze der Psychiatrie und Gerontopsychiatrie. Dr. med. Tan Bayraktar übernimmt ab sofort die Leitung der großen Abteilung im Stadtteil Hochfeld. Sein Vorgänger Dr. Simon Cohen war Ende des Jahres nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.   

Die Faszination über den Einfluss des Gehirns auf den Rest des Körpers zieht sich wie ein roter Faden durch den Lebenslauf von Dr. Tan Bayraktar. Schon kurz nach Abschluss seines Medizinstudiums begann der gebürtige Homberger als Arzt im Praktikum in der Neurologie in Düsseldorf, später ließ er sich zum neurologischen Facharzt weiterbilden und sammelte auch erste Erfahrungen in der Psychiatrie, wo er ebenfalls seinen Facharzt absolvierte.

Nach seiner Tätigkeit an den LVR-Kliniken in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt zog es den heute 50-Jährigen als leitenden Oberarzt schließlich 2017 nach Duisburg an die Helios Marien Klinik. Hier arbeitete er lange Jahre eng mit dem Chefarzt Dr. Simon Cohen zusammen, der im Dezember vergangenen Jahres nach kurzer schwerer Krankheit überraschend verstarb. Ein Ereignis, dass die Abteilung geschockt zurückließ und Tan Bayraktar als Stellvertreter ohne lange Vorbereitung zum ersten Ansprechpartner für das gesamte Team machte.

„Wir sind ihm unendlich dankbar, dass er diese Aufgabe in der schweren Zeit so zuverlässig und empathisch wahrgenommen hat, obwohl er selbst in Trauer war“, so Klinikgeschäftsführer Birger Meßthaler. „Diese Stärke kombiniert mit seiner enormen fachlichen Kompetenz waren ausschlaggebend, warum wir uns nun für ihn als neuen Chefarzt entschieden haben.“ Auch für das Team ist damit der Übergang fließend.

Tan Bayraktar kennt das Haus und die Abläufe gut und verfolgt einen ähnlich ganzheitlichen Ansatz wie schon sein geschätzter Vorgänger. Denn für seine Arbeit in Duisburg hatten er und Dr. Cohen sich von Anfang an zum Ziel gesetzt, die Psychiatrie noch enger mit den somatischen Fächern zu verzahnen und gegen die oftmals noch vorhandene Stigmatisierung des Fachbereichs anzugehen.
Dieses Vorhaben unterstützt schon seit 2017 der der Neubau der Helios Marien Klinik. Denn das Gebäude in Hochfeld beheimatet sowohl die offenen, die geschützten sowie die tagesklinischen Stationen und Bereiche der Psychiatrie als auch die Akutkliniken unter einem Dach.

„Diese Struktur ermöglicht uns nun schon länger die ganzheitlichere Behandlung unserer Patienten auch im Alltag aktiv zu gestalten“, so Bayraktar. „Die Verbindung zu den somatischen Kollegen ist eng und von guter Zusammenarbeit geprägt.“ Für Ablenkung und Entspannung außerhalb des Klinikalltags sorgen seine Familie und seine Hobbies, etwa wenn er in seiner Werkstatt alte Modelleisenbahnen aufbereitet.  

Die Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Gerontopsychiatrie in der Helios Marien Klinik bietet ganz auf Patientenbedürfnisse zugeschnittene Therapieoptionen, dazu stehen 104 stationäre Betten in sechs spezialisierten Stationen z.B. für die Behandlung von Depressionen, Psychosen, für gerontopsychiatrische Patienten, für die Therapie von Medikamenten- oder Alkoholabhängigkeit oder bei akuten Krisen zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es 26 teilstationäre Behandlungsplätze in zwei Tageskliniken für Menschen in der ersten bzw. der zweiten Lebenshälfte ab 50+.  

 

Helios: Zwei Busse für den Club Raffelberg

Duisburg, 27. Mai 2023 - In dieser Aufstiegssaison und auch zukünftig unterstützen die vier Duisburger Helios Akutkliniken die 1. Damen des Hockeyclubs im Duisburger Süden und stellen unter anderem Trikots und zwei Kleinbusse für die Auswärtsspiele zur Verfügung. Ausgefallene Spiele, begrenzte Zuschauerzahlen und Leistungsträger in Quarantäne - die vergangenen Jahre der Coronapandemie haben nicht nur dem Breitensport, sondern auch den Spitzensportlern in den oberen Ligen stark zugesetzt, vor allem in Bereichen, die nicht auf so ein großes „Fan- und Finanzpolster“ zurückgreifen können wie etwa der Fußball.

Umso wertvoller, wenn regionale Unternehmen diese Sportarten mit gezieltem Sponsoring unterstützen und so auch die lokalen Spitzenteams hochklassig bleiben können. Ein solches Duisburger Team ist die 1. Hockeydamen des Club Raffelberg im Süden der Stadt, das nun erneut den Einzug in die 1. Bundesliga geschafft hat.  
Und der traditionsreiche Verein, aus dem schon viele Ausnahmespieler auf dem grünen Feld hervorgegangen sind, hat schon seit dem vergangenen Jahr einen weiteren rückenstärkenden Partner an seiner Seite: Der Verbund der Helios Kliniken in Duisburg unterstützt die Hockeysparte und vor allem die 1. Damen-Mannschaft in dieser und in den kommenden Saisons unter anderem mit neuen Trikots, medizinischem Know-How und zwei Kleinbussen für Auswärtsspiele. Letztere konnten nach langer Lieferzeit nun endlich übergeben werden, passend für die bald wieder deutlich weiteren Fahrten in der ersten Liga.  

 Übergabe der Helios Kleinbusse an das Hockeyteam Club Raffelberg

Der Geschäftsführer des Helios Klinikum Duisburg Birger Meßthaler ist selbst Sportler mit Leib und Seele und betrachtet das Sponsoring daher als lokale Herzensangelegenheit: „Sport und Gesundheit sind zwei untrennbar miteinander verbundene Begriffe. Dass wir in diesem Rahmen dabei helfen können, den Aufstieg zu festigen, aber auch den Sport in Duisburg voranzubringen, ist eine tolle Kombination.“

Das Sponsoring übernimmt sein Klinikum mit den Standorten St. Johannes und Marien gemeinsam mit den Helios Kliniken in Ruhrort und Homberg, die von Claudia Meßthaler geleitet werden.     Zusatzinformation: Weiteres Engagement bei den Sport-Gutscheinen für Erstklässler Neben dem Sponsoring im Spitzensport engagiert sich Helios auch bei den Sportgutscheinen für Erstklässler des Duisburger Stadtsportbundes.

Sie ermöglichen Duisburger Grundschülern einen vereinfachten Zugang zu Bewegung, Spiel und Spaß in den Duisburger Vereinen. Unterstützt durch die Sparkasse Duisburg, die Novitas BKK, die GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH und dem Helios Klinikum Duisburg ist es möglich, jedem Kind (das noch nicht Mitglied in einem Sportverein ist) zur Ersteinschulung in Duisburg eine Jahresmitgliedschaft in einem teilnehmenden Duisburger Sportverein anzubieten.

Herzzentrum Duisburg Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert

Duisburg, 25. Mai 2023 - Die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie am Herzzentrum Duisburg hat ihre hohe Qualität nun auch durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bescheinigt bekommen. Als Vorhofflimmer-Zentrum wird der Sektion Elektrophysiologie von den unabhängigen Prüfern eine gute Zusammenarbeit mit der Pflege, ein leistungsstarkes kardiologisches Team sowie eine gute apparative Ausstattung bescheinigt.  

Das Vorhofflimmer-Zentrum zeichnet sich durch die Behandlung von Vorhofflimmern durch Katheterablation aus. Diese Behandlungsmethode ist sowohl für Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern im Anfangs- als auch im fortgeschrittenen Stadium geeignet. „Insbesondere für diejenigen mit einem daraus folgenden schwachen Herzen ist ein normaler Rhythmus entscheidend“, erklärt Dr. med. Ute Ruprecht, Leitende Oberärztin der Sektion Elektrophysiologie. Die Behandlung dieser häufigen Rhythmusstörung stellt damit einen wesentlichen Baustein in den Behandlungskonzepten des Herzzentrums dar.

„Optimale Patientenversorgung ist unsere oberste Voraussetzung. Dafür braucht es ein kompetentes, erfahrenes und innovatives Team, das wertschätzend arbeitet“, betont Dr. med. Ute Ruprecht. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet die Zertifizierung ein Höchstmaß an Transparenz im Hinblick auf die Qualität- und Leistungsfähigkeit der Klinik.  

Langjähriger Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie ist Prof. Dr. med. Wolfgang Schöls. Unter seiner Leitung erweiterte Dr. med. Ute Ruprecht seit Beginn ihrer Tätigkeit im Oktober 2020 die Expertise der Elektrophysiologie um die Zusatzqualifikationen Herzinsuffizienz und Spezielle Rhythmologie (Invasive Elektrophysiologie und aktive Herzrhythmusimplantate). Bereits im vergangenen Jahr wurde das Herzzentrum als Stätte der Zusatzqualifikation Spezielle Rhythmologie durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifiziert. Auch personell verfügt das Team der Elektrophysiologie über eine hervorragende Expertise.

Alle interventionell tätigen Ärzte der Elektrophysiologie (Vasileios Gkizas, Amr Yousef und Dimitris Sakellaridis) sind ebenfalls durch die DGK als invasiv tätige Elektrophysiologen zertifiziert worden. Pro Jahr werden dort etwa 700 Patientinnen und Patienten invasiv rhythmologisch behandelt.  

Für einen gesunden Herzschlag: Das Team der Elektrophysiologie freut sich über die Zertifizierung ihres Vorhofflimmer-Zentrums und steht stolz auf einer EKG-Linie, die die gesunde Herzaktivität ihrer Patientinnen und Patienten widerspiegelt. (Quelle: EVKLN)  


#verbundenstark: Der Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus deckt an insgesamt 5 Standorten mit einer Vielzahl an Fachkliniken ein breites medizinisches Spektrum ab. Zum Verbund gehören: das Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord, das Herzzentrum Duisburg, das Johanniter Krankenhaus Oberhausen, das Evangelische Krankenhaus Dinslaken und das BETHESDA Krankenhaus Duisburg.

Cannabislegalisierung birgt große Gefahren für ambulante Versorgung - breite Ablehnung in der Ärzte- und Psychotherapeutenschaft

Düsseldorf, 23. Mai 2023 — Eine klare Absage an die Legalisierung von Cannabis: Die derzeitigen Pläne der Ampelkoalition für eine künftige weitgehende Freigabe des Cannabiskonsums in Deutschland stoßen sowohl unter Ärztinnen und Ärzten als auch bei den Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Nordrhein auf breite Skepsis und Ablehnung – das ist das Fazit des heutigen digitalen Presse-Briefings der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO).

Neben dem Vorstand der KVNO nahmen auch Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, sowie Gerd Höhner, Präsident der Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen, an der Pressekonferenz teil.  

Suchtpotenzial von Cannabis wird unterschätzt
„Ich bin in höchstem Maße skeptisch und fürchte, dass die Politik im Falle einer Legalisierung schwerwiegende Gefahren für die Gesundheit von Jugendlichen bewusst in Kauf nimmt,“ sagte Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO. „Die Unter-18-Jährigen werden sich die Droge weiterhin auf dem Schwarzmarkt besorgen. Auch die Annahme einer sinkenden Drogenkriminalität in Folge eines legalen Konsums erschließt sich mir nicht.“  

Vor allem das hohe Suchtpotenzial von Cannabis und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die ambulante Versorgung werden nach Meinung des KVNO-Vorstandsvorsitzenden in der momentanen politischen Diskussion massiv unterschätzt. „Als Neurologe und Psychiater weiß ich um die Gefahr der Abhängigkeit von der Droge, insbesondere für Heranwachsende – dies wird sich auch auf die ambulante psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung auswirken. Sollte Cannabis tatsächlich flächendeckend legalisiert werden, rechne ich mit einem deutlich höheren Behandlungsbedarf bei Suchterkrankungen und depressiven Störungen, die das schon heute extrem belastete Versorgungssystem zusätzlich bewältigen müsste.“  

Geltende Richtlinien der Psychotherapie nicht anwendbar Dass durch eine Cannabislegalisierung vor allem die Nachfrage nach psychotherapeutischen Leistungen zunehmen könnte, fürchtet auch Gerd Höhner. Seine psychotherapeutischen Kolleginnen und Kollegen im Land arbeiten bereits heute oftmals am Limit und könnten den Therapiebedarf seitens der Patientinnen und Patienten teils nur unzureichend decken. Ebenso weist der Chef der Psychotherapeutenkammer darauf hin, dass „die geltenden Vorgaben zur Durchführung der Psychotherapie, die sogenannte Psychotherapie-Richtlinie, im Falle einer Cannabislegalisierung gar nicht umsetzbar sind.

Mit Blick auf die Richtlinien kann und darf eine ambulante Psychotherapie heute nur erfolgen, wenn nach maximal zehn Behandlungsstunden eine vollständige Suchtmittelfreiheit beim Patienten bzw. der Patientin erreicht werden kann. Dieses Kriterium würde aber durch einen frei zugänglichen, legalen Konsum ad absurdum geführt“, so Höhner.  

Zusätzliches Suchtmittel zu Tabak und Alkohol
Für den Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, würde eine Legalisierung von Cannabis die bereits seit Jahren in der Gesellschaft durchgeführten Anstrengungen für eine allgemeine Konsumreduzierung von Suchtmitteln erheblich konterkarieren. „Statt die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit neuer Suchtmittel zu ermöglichen, sollten wir eher dafür sorgen, dass Konsumierende, deren Suchtmittelkonsum zu Problemen führt, möglichst früh effektive Hilfen zur Reduzierung der mit dem Konsum verbundenen Risiken und Schäden erhalten. Wir brauchen zeitnah eine Ausweitung gezielter und evaluierter Präventionsstrategien ausgehend von den Schulen bis hinein in die Arbeitswelt, Freizeit und in weitere Lebenswelten mit dem Ziel, dass insgesamt weniger Menschen Suchtmittel konsumieren.“  

Äußerungen der NRW-Landesregierung begrüßt 
Gemeinsam setzen die beiden Kammervertreter und der KVNO-Vorstand daher auf die jüngsten, ebenfalls legalisierungskritischen Äußerungen einiger Bundesländer, darunter Bayern und NRW. „Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat zuletzt ja mehrfach seine ablehnende Haltung gegenüber einem legalen unkontrollierten Cannabiskonsum kundgetan, zuletzt im Rahmen der Eröffnung des Deutschen Ärztetages in Essen.

„Er kann sich sicher sein, dass ihn die hiesige Ärzte- und Psychotherapeutenschaft nach Kräften dabei unterstützt, eine umfassende Legalisierung zu verhindern“, so Dr. med. Carsten König, stellvertretender Vorsitzender der KVNO. „Andernfalls drohen wir einer Entwicklung Tür und Tor zu öffnen, deren negative Folgen für die gesamte Gesellschaft vermutlich immens wären“.

Übten Kritik an möglicher Cannabislegalisierung: Dr. med. Frank Bergmann, Rudolf Henke, Gerd Höhner und Dr. med. Carsten König (v.l.n.r.)


Top-Mediziner: FOCUS-Gesundheit zeichnet erneut Chefärzte der Sana Kliniken aus

 Duisburg, 22. Mai 2023 – Zum wiederholten Male wurden Experten der Sana Kliniken Duisburg als Top-Mediziner ausgezeichnet: In diesem Jahr haben Prof. Martin Scholz, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, sowie Prof. Markus Schmidt, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die renommierte Auszeichnung von FOCUSGesundheit erhalten. Bereits zum 30. Mal veröffentlicht das Ratgebermagazin FOCUS-Gesundheit am 23. Mai die große Ärzteliste mit Deutschlands Top-Medizinern.

Zum dritten Mal in Folge darf sich Prof. Martin Scholz über die Auszeichnung „Top-Mediziner“ freuen. Erneut wurde er unter die besten Neurochirurgen für Erkrankungen von Gehirn und Nerven Deutschlands gewählt. In diesem Jahr hat er zudem das FOCUS-Siegel für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie erhalten. Zusammen mit seinem Team versorgt er Patientinnen und Patienten mit komplexen Hirntumorerkrankungen und führt Gefäß- und Schädelbasis- sowie mikrochirurgische Eingriffe – auch bei Kindern – durch.


Ebenso zählen spinale und neuroendoskopische Operationen zum Leistungsspektrum. Auch der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Sana Kliniken Duisburg, Prof Markus Schmidt, ist als „Top-Mediziner“ im Bereich „Risikogeburt und Pränataldiagnostik“ ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit seinem Team hat er im vergangenen Jahr 1.735 Kinder auf die Welt gebracht – darunter waren 83 Zwillings- und vier Drillingsgeburten. Mit dieser Quote liegt die Klinik deutlich über den bundesweiten Zahlen.

„Wir gratulieren Prof. Schmidt und Prof. Scholz ausdrücklich zur Ernennung zu Top-Medizinern auf der Focus-Gesundheit-Liste“, sagt Prof. Jörg Risse, Geschäftsführer der Sana Kliniken Duisburg. „Natürlich wissen wir um die medizinische Expertise in unserem Haus, aber eine solche Auszeichnung macht diese auch nach außen hin gut sichtbar.“


Bauchgefühl – der digitale Elternabend der Kinder-Gastroenterologie

Thema morgen „Verstopfung“  
Duisburg, 15. Mai 2023 - Unklare chronische oder wiederkehrende Bauch- und Darmbeschwerden gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern im Kindesalter und glücklicherweise sind sie meist harmlos. Denn mögliche Gründe sind vielfältig und reichen von Nahrungsunverträglichkeiten bis zu funktionellen Beschwerden. Manchmal liegt aber doch eine ernsthaftere Erkrankung vor, die erkannt und behandelt werden sollte.

Die Spezialisit:innen dafür sind die sogenannten Kindergastroentereologen. Eine solche Abteilung gibt es nicht allzu häufig, unter anderem aber innerhalb der großen Pädiatrie der Helios St. Johannes Klinik in Duisburg Alt-Hamborn. Hier versorgen Sektionsleiter Dr. Rüdiger Kardorff und sein Team betroffene Kinder, die Warteliste für einen Termin ist aber oft lang.  

Um für betroffene Familien abseits eines Termins unkomplizierte Hilfestellung zu leisten, bietet die Sektion nun regelmäßig einen digitalen Elternabend unter dem Titel „Bauchgefühl“ an. Im morgigen Termin (16. Mai) um 18 Uhr wird es um „Verstopfung bei Kindern“ gehen. Diese Beschwerden sind vor allem bei kleinen aber auch größeren Kindern sehr häufig und können äußerst belastend sein. Schmerzen beim Stuhlgang, aufgetriebener Bauch, schlechter Appetit, womöglich sogar Blutspuren am Stuhl sind für Kinder und Eltern oft schwer zu ertragen.

Zum Glück sind ernsthafte Grunderkrankungen und Komplikationen aber selten, und die Behandlung ist eigentlich einfach und oft erfolgreich. Sektionsleiter Dr. Rüdiger Kardorff hält dazu zunächst einen Kurzvortrag und bietet im Anschluss die Möglichkeit, Fragen zu stellen.   Um der Lebenssituation von Eltern gerecht zu werden, findet der Termin online statt. Interessierte können sich unter folgendem Link in die offene Konferenz einwählen und ohne Anmeldung teilnehmen. Den Link zum Skypetermin finden Interessierte unter
Veranstaltungen (helios-gesundheit.de)  

Die Kinder-Gastroenterologie ist ein Spezialgebiet innerhalb der Kinder- und Jugendmedizin, das sich mit Krankheiten der Verdauungsorgane und Ernährungsstörungen beschäftigt. Dazu gehören Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Dünn-und Dickdarms, sowie der Leber und der Bauchspeicheldrüse.

 

KV Nordrhein: Faire Wettbewerbsbedingungen für Praxen – MFA müssen refinanziert werden!

 Düsseldorf, 15. Mai 2023 — Gemeinsames Statement des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), Dr. med. Frank Bergmann, und seines Stellvertreters, Dr. med. Carsten König, zum Personalnotstand bei Medizinischen Fachangestellten (MFA). Anlässlich der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV-VV) am heutigen Montag – die im Vorfeld des Deutschen Ärztetages in Essen stattfindet – forderte der KVNO-Vorstand die Politik auf, faire Wettbewerbsbedingungen zwischen ambulantem und stationärem Bereich zu schaffen.

Außerdem müssten die Personalkosten für MFA auch in Praxen refinanziert werden. Der entsprechende Antrag wurde von der KBV-VV einstimmig beschlossen.   Düsseldorf, 15.05.23 — „Selbst wenn die Politik es nicht wahrhaben will – die Inflation geht auch an den Praxen nicht spurlos vorbei: Anhaltend hohe Teuerungsraten, massiv gestiegene Energiepreise und nicht zuletzt der stark umkämpfte Arbeitsmarkt setzen den Niedergelassenen hart zu und stellen viele Kolleginnen und Kollegen vor existenzielle Probleme. Vor allem beim Personal übersteigt die Nachfrage das Angebot inzwischen so sehr, dass immer mehr Krankenhäuser auf den ambulanten Markt drängen und in den Praxen Medizinische Fachangestellte abwerben – und dies traurigerweise mit Erfolg.   

Fakt ist: Mit den Gehältern, die den MFA im stationären Sektor gezahlt werden, können die Niedergelassenen, die die Gehälter aus eigenen Mitteln zahlen müssen, schlichtweg nicht konkurrieren. Sie haben den Abwerbeversuchen finanziell in den allermeisten Fällen nur wenig entgegenzusetzen – mit der Folge, dass qualifiziertes Fachpersonal abwandert und dem ambulanten Bereich unwiederbringlich verloren geht. Es ist für uns zutiefst unverständlich, dass sich die Bundespolitik der Anerkennung dieser Tatsache nach wie vor so vehement verschließt und das bestehende Ungleichgewicht durch Quersubventionierung der Krankenhäuser sogar eigens anfacht.

MFA werden in erster Linie im ambulanten Sektor benötigt – ohne geeignetes Fachpersonal können die Praxen dem steigenden Behandlungsbedarf seitens der Patientinnen und Patienten nicht nachkommen. Wir können uns den Kampf um die Ressource MFA einfach nicht leisten.      Diese letztlich politisch mitgetragene Fehlsteuerung muss aufhören! Es kann nicht länger angehen, dass man den Praxen immer mehr zumutet, sie dann aber am langen Arm verhungern lässt, wenn Fragen der Finanzierung im Raum stehen. Was die Verantwortlichen in Berlin konsequent ignorieren, ist, dass ihre Maßnahmen am Ende zulasten der Patientinnen und Patienten gehen.

Denn gute Versorgung kann nicht im luftleeren Raum stattfinden. Als selbstständige Unternehmerinnen und Unternehmer tragen Ärztinnen und Ärzte aber auch die finanzielle Verantwortung für ihre Praxis und Beschäftigten.  

Als KV Nordrhein kämpfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dafür, dass die Ungleichbehandlung zwischen ambulantem und stationärem Sektor ein Ende hat und endlich faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden! Ein ‚Weiter so‘ darf es nicht geben! Was wir dringend brauchen, ist eine Refinanzierung der real steigenden Personalkosten, sonst wird sich die Lage noch weiter zuspitzen – mit schon jetzt absehbaren Folgen für die Patientenversorgung. Und das kann sicherlich auch nicht im Sinne der Politik sein.“  

 

Herzen die von Herzen kommen: kleine Kissen mit großer Wirkung zum Muttertag

Duisburg, 12. Mai 2023 - Seit über 12 Jahren spenden die Damen des Inner Wheel Clubs Duisburg Herzkissen an das Helios St. Anna-Krankenhaus im Duisburger Süden für Brustkrebspatienten und -patientinnen. Diese spenden Hoffnung und lindern die Schmerzen nach Operationen. „Sie sehen nicht nur toll aus, sondern erfüllen dank ihrer Form auch einen medizinischen Zweck. Sie sind eine große Unterstützung nach einer Operation“, betont Valbona Tirana, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Die beiden Herzflügel der Kissen sind so geformt, dass sie genau unter die Achseln passen und so auftretende Druck- und Wundschmerzen verringern. Sie erleichtern das Liegen und federn Stöße, ausgelöst durch Husten und Niesen, ab. „Sie sind sowohl eine große Hilfe bei der Schmerzentlastung nach der Brustoperation, als auch eine große Freude und ein Mutmacher“, so Justine Launert, Breast Care Nurse. Sie betreut mit ihren Kolleginnen die Patienten von der Planung der Therapie bis über die Entlassung hinaus, verteilt die Kissen und berät die Betroffenen und ihre Angehörigen.

Die Kissen werden in mühevoller Handarbeit genäht, jedes ist ein Unikat. Das hochwertige Füllmaterial der Firma f.a.n. Frankenstolz wird, wie auch größtenteils die bunten Baumwollstoffe, gespendet. „Die Füllung wird genau abgewogen, damit sie nicht nur schön aussehen, sondern auch eine medizinische Wirkung haben. Und auch der emotionale Aspekt ist wichtig: Die Herzen kommen von Herzen und sollen Trost und Kraft spenden. Wir wissen, dass diese Hilfe ankommt und das macht die Arbeit für uns so besonders“, ergänzt Brigitte Schmelzer, die derzeitige Präsidentin der Serviceorganisation Inner Wheel Duisburg. Brustkrebs ist immer noch die häufigste Krebsart bei Frauen. Bundesweit erhalten jedes Jahr ca. 80.000 Frauen und 700 Männer diese Diagnose.    

Brigitte Schmelzer und Ruth Stromberg (beide IWC Duisburg) umrahmen das Team vom Helios St. Anna-Krankenhaus in Huckingen bei der Übergabe von 101 Herzkissen. Danach v.l.n.r.: Petra Stangenberg (Breast Care Nurse), Funktionsoberarzt Shabbir Khoyrutty (Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe), Katja Rieche (Breast Care Nurse), Valbona Tirana (Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe), Justine Launert (Breast Care Nurse).

 

13. Duisburger Gesundheitsdialog: In guten Zeiten für die schlechten Zeiten vorsorgen

Duisburg, 12. Mai 2023  – Expert:innen des Helios Klinikums Duisburg, der Helios Rhein-Ruhr Kliniken und der Volksbank Rhein-Ruhr klären im 13. Duisburger Gesundheitsdialog auf. Vorsorge ist besser als Nachsorge. Dies gilt insbesondere für die eigene Gesundheit und den Umgang mit schweren Krankheiten oder Unfällen. Eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht sind wichtige Dokumente, um im Ernstfall selbstbestimmt handeln und Entscheidungen treffen zu können. Doch was genau ist der Unterschied und welche Formalitäten gilt es zu beachten?

Darüber haben Fachexpert:innen des Helios Klinikums Duisburg und der Helios Rhein-Ruhr Kliniken in Zusammenarbeit mit der Volksbank Rhein-Ruhr am 10. Mai 2023 aufgeklärt. Die vier Expert:innen aus der Intensivmedizin, Palliativmedizin, Seelsorge und aus dem juristischen Bereich haben verschiedene Perspektiven zum Thema Patientenverfügungen beleuchtet. Was passiert im Ernstfall mit mir? Welche Dokumente werden benötigt? Wie wird festgelegt, wer in solchen Akutsituationen entscheiden darf? Diese und viele weitere Fragen konnten gemeinsam erarbeitet werden.

Das vielschichte Thema stieß auf reges Interesse. In guten Zeiten für die schlechten Zeiten vorsorgen – der Gedanke an den Tod und die eigene Sterblichkeit kann für viele Menschen beängstigend sein. Das Verfassen einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht erfordern eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod, den eigenen Werten und dem gewünschten Lebensende und viele fühlen sich damit unbehaglich.

 Umso wichtiger ist die Auseinandersetzung mit diesen Themen, denn letztlich ist es die einzige Möglichkeit, im Voraus festzulegen, welche medizinischen Behandlungen im Ernstfall gewünscht sind oder abgelehnt werden. Patientenverfügungen geben den individuellen Wünschen und Vorstellungen Ausdruck, um sicherzustellen, dass die medizinische Versorgung im Einklang mit den eigenen Werten und Vorstellungen steht. Daher lautet der klare Apell aller Referent:innen, das Thema nicht weiter aufzuschieben, sondern sich umgehen damit zu befassen.

Die Erstellung einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht ist einfach und kann ohne großen Aufwand durchgeführt werden. Einige Formulare und Vorlagen stehen online zur Verfügung (unter anderem von dem Bundesministerium der Justiz oder der Ärztekammer Nordrhein). In jedem Fall sollten Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht in der Familie und bei behandelnden Ärzten bekannt gemacht und bei Bedarf auch mitgeführt werden.  

V.li.: Ludger Camp (kath. Seelsorger), Dr. Werner Neyen (Jurist und Notar), Dr. Barbara Kahl (Oberärztin der Palliativmedizin), Priv.-Doz. Dr. med. Wolfgang Lepper (Chefarzt Chefarzt Kardiologie, Rhythmologie und Intensivmedizin

 

Medizinische Versorgungszentren: Kostendruck schlägt auf Arbeitsbedingungen durch

Neue Branchenanalyse


Düssldorf/Duisburg, 11. Mai 2023 - Bei Medizinischen Versorgungszentren steht häufig das Geldverdienen im Vordergrund: Kosten müssen gesenkt, Erlöse gesteigert werden. Das ist zum Teil in der bisherigen Gesundheitspolitik angelegt, zugleich ist die wachsende Branche geprägt durch starke Konzentrationstendenzen, bei denen auch der Einstieg von Finanzinvestoren eine Rolle spielt. Das erhöht den Druck auch auf die Beschäftigten, von denen viele nicht nach Tarif bezahlt werden und eine Arbeitsverdichtung mit vielen Überstunden erleben, zeigt eine neue, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie. Mehr...

 

Gelenkarterienembolisation: Neue Therapieoption bei chronischen Gelenkschmerzen

 Duisburg, 10. Mai 2023 - An der Helios St. Johannes Klinik bietet die Radiologie in Zusammenarbeit mit der Orthopädie nun die sogenannte Gelenkarterienembolisation, kurz GAE oder medizinisch TAPE (transarterielle periartikuläre Embolisation) an – das noch neue Verfahren kann chronische Gelenkbeschwerden etwa in Knie, Hüfte oder Ellenbogen effizient lindern und die Lebensqualität deutlich steigern.  


Chronische Schmerzen im Bewegungsapparat und vor allem in den Hauptgelenken Knie oder Hüfte sind Volkskrankheiten. Damit ist die potentielle Betroffenengruppe entsprechend groß: Allein bei den über 65-Jährigen leiden rund 40 Prozent unter einer Gelenkerkrankung wie Arthrose oder Rheuma. „Doch auch jüngere Menschen kommen mit dauerhaften und damit sehr einschränkenden Gelenkschmerzen zu uns, verursacht etwa durch Verletzungen, Fehlbelastungen oder angeborene Fehlstellungen“, erläutert Dr. med. Alexandros Anastasiadis, Chefarzt der Orthopädie und Endoprothetik an den beiden Duisburger Helios Kliniken St. Johannes und Marien.

Umso froher die Botschaft, dass es nun für Duisburger Betroffene ein neues Verfahren zur schonenden und effektiven Behandlung der Beschwerden am Standort St. Johannes in Alt-Hamborn gibt. Denn die Kolleg:innen des Gelenkexperten, das Team der interventionellen und diagnostischen Radiologie an der Helios St. Johannes Klinik unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Marco Das, bieten seit kurzem die sogenannte Gelenkarterienembolisation an. Dabei wird mithilfe von kleinen Partikeln die Blutversorgung des betroffenen Gelenks gezielt unterbrochen. So können Entzündungen und Schmerzen gelindert werden, ohne dass eine operative Öffnung des Gelenks notwendig ist.   

Die Methode eignet sich etwa für Patient: innen, bei denen Schmerzmedikamente wenig bis gar nicht mehr helfen. Es ist ein minimal-invasives Verfahren, in dem unter örtlicher Betäubung ein sehr dünner Katheter über die Leiste bis in die Gelenkarterien vorgeschoben wird. Dort angekommen, bringen die Operateur:innen kleinste Mikropartikel ein, die den Blutfluss so signifikant verringern, dass unmittelbar eine deutliche Schmerzlinderung oder sogar Schmerzfreiheit eintritt. Denn so wird die Überversorgung des entzündeten oder gereizten Gelenks unterbunden und die strapazierten Nerven „beruhigen“ sich.

„Die Embolisation erfolgt unter örtlicher Betäubung und dauert in der Regel nur etwa eine Stunde, im Anschluss können unsere Patienten am nächsten Tag das Krankenhaus verlassen und tatsächlich auch sofort ihre normalen Aktivitäten wiederaufnehmen“, erklärt Marco Das, der das aus seinem Fachbereich stammende Verfahren als einer der wenigen Radiologen in der Region durchführt. Der Chefarzt und sein Team verfügen bereits über die notwendige Ausbildung und Erfahrung sowie vor allem auch über die entscheidende Technik. Denn im modernen Neubau an der Dieselstraße steht ein Angiografiegerät der neuesten Generation. Damit läuft der Katheter-Eingriff unter ständiger Bildgebung extrem präzise und besonders schonend ab.   

Die Vorteile liegen also auf der Hand: Die Methode ist sehr schonend, schnell und beinhaltet nur geringe Risiken. Geeignet ist das Verfahren bei chronischen Schmerzen in den großen Gelenken (Knie, Hüfte, Schulter, Handgelenk,). Es kann aber auch Linderung bei klassischem Sehnenansatzschmerz etwa beim bekannten Tennisellenbogen, bringen. Um eine vollständige Beurteilung und Einschätzung des individuellen Krankheitsbildes zu geben, kooperieren die beiden Chefärzte für Orthopädie und Radiologie an der Helios St. Johannes Klinik eng miteinander. Die Indikation wird dabei individuell bei jedem Patienten gemeinsam gestellt.

Die beiden verantwortlichen Chefärzte (links Prof. Dr. Marco Das, Radiologie) und Dr. Alexandros Anastasiadis (Orthopädie)

 

HKD Storchentreff: Infoabend für werdende Eltern

Am Montag, 8. Mai, um 18 Uhr bietet das Helios Klinikum Duisburg wieder den Storchentreff an, einen Informationsabend für werdende Eltern. Das bewährte Konzept bleibt: An diesem Abend vermitteln Ärzt:innen aus Geburtshilfe und Neonatologie (Neugeborenenmedizin) sowie eine Hebamme wissenswerte Informationen rund um Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit von Mutter und Kind nach der Geburt. Das Team geht aber auch auf die Abläufe der Schwangerschaft und der Entbindung im Klinikum ein. Außerdem stehen die Expert:innen für individuelle Fragen zur Verfügung.

Die Veranstaltung findet am Standort Helios St. Johannes Klinik im Veranstaltungsraum neben der Cafeteria (Dieselstraße 185 in 47166 Duisburg) statt. Da die Teilnahmeplätze begrenzt sind, ist eine kurze Anmeldung per Telefon unter (0203) 546-30701 oder per E-Mail: andrea.santer@helios-gesundheit.de erforderlich. Bei weiteren Fragen zur Geburtshilfe oder für eine individuelle Geburtsplanung steht das Team der Helios St. Johannes Klinik Ihnen ebenfalls unter den oben genannten Kontaktdaten zur Verfügung. 

 

Patienten mit Trigeminusneuralgie (TN) für eine klinische Forschungsstudie zu durch TN verursachten kraniofazialen neuropathischen Schmerzen gesucht

Zusammenfassung

Bonn/Duisburg, 30. April 2023 - Die Libra-Studie ist eine multizentrische Phase II/III, mit 8-wöchiger Run-in-Phase, gefolgt von einer 12- wöchigen doppelblinden, randomisierten Studie und einer 52-wöchigen offenen Verlängerung.

Die Studie beurteilt die Sicherheit und Wirksamkeit von Basimglurant (einem Inhibitor des metabotropen Glutamatrezeptors 5) bei erwachsenen Patienten mit Schmerzen aufgrund von TN. Basimglurant ist ein Arzneimittelkandidat, der in nicht-klinischen Studien ermutigende Daten zeigte und der bei Patienten mit TN möglicherweise Schmerzen lindern kann. Es wurde als orales Medikament entwickelt.

Über die Patiententeilnahme
Um für die Libra-Studie geeignet zu sein, müssen die Teilnehmer diese (und andere) Auswahlkriterien erfüllen:
 Diagnose einer primären (klassischen oder idiopathischen, rein paroxysmalen oder paroxysmalen mit begleitenden, kontinuierlichen Schmerzen) Trigeminusneuralgie gemäß den vom Studienneurologen bestätigten ICHD3-Kriterien (MRT-Scan-Ergebnisse sollten verfügbar sein, um andere Pathologien auszuschließen).
 Alter von 18 bis 75 Jahren. Patienten mit früheren chirurgischen Eingriffen, z. B. Rhizotomie oder mikrovaskulärer Dekompression, sind für die Teilnahme an der Studie geeignet, solange sie nach der Operation immer noch unter Schmerzparoxysmen leiden.

Die Teilnahme eines Patienten an der Libra-Studie ist freiwillig und der Patient kann jederzeit aus der Studie ausscheiden. Diese Studie wird von Noema Pharma durchgeführt und wurde von der Ethikkommission zustimmend bewertet und vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) genehmigt.

Wenn Sie Fragen zur Forschungsstudie haben oder sich als potentieller Teilnehmer informieren bzw. potenzielle Teilnehmer überweisen möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter christopher.bogs@ukbonn.de.

Dr. Julian Zimmermann
Dr. Christopher Bogs
Klinik und Poliklinik für Neurologie Universitätsklinikum Bonn
Venusberg-Campus 1 53127 Bonn

 

Feiertage im Mai und Juni: ambulante Notdienste im Rheinland einsatzbereit

Düsseldorf/Duisburg, 28. April 2023 — Tag der Arbeit, Pfingsten, Fronleichnam – zwischen Mai und Juni stehen wieder einige Feiertage in Nordrhein-Westfalen auf dem Kalender. Diese Tage werden nicht nur von Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch von vielen Haus- und Facharztpraxen für eine Auszeit des eigenen Teams genutzt.

Die ambulante Versorgung bleibt dabei auch an den Feier- oder Brückentagen von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten durchgehend sichergestellt.  

Wer außerhalb der Praxisöffnungszeiten ein akutes gesundheitliches Problem hat, kann sich an die ambulanten Notdienste in Nordrhein wenden. An vielen Orten dienen zentrale Portal- bzw. Notdienstpraxen als Anlaufstellen für erkrankte Patientinnen und Patienten. Diese Einrichtungen können ohne Voranmeldung direkt bei Bedarf aufgesucht werden.  

Auskünfte über die Adressen und Öffnungszeiten der Notdienstpraxen erhalten Erkrankte im Internet unter
www.kvno.de/notdienst oder telefonisch unter der kostenlosen Service-Nummer für die ambulante Versorgung, 116 117. Die Nummer ist an allen Wochentagen rund um die Uhr erreichbar.


Die 116 117 können auch bettlägerige und nicht-mobile Anrufende wählen, die dringend einen ärztlichen Hausbesuch benötigen. Zudem erhalten Patientinnen und Patienten unter der 116 117 auch Informationen über die Erreichbarkeiten der fachärztlichen Notdienste der Augen-, Kinder- und HNO-Ärztinnen und -Ärzte in Nordrhein.  


Erreichbarkeit der 116 117 im Rheinland verbessert

Anfang März hatte die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) den Betrieb der Hotline für das Rheinland selbst übernommen. Seitdem hat sich deren Erreichbarkeit in jeder Hinsicht massiv verbessert und lag zuletzt auch an den anruferstarken Wochenendtagen (Samstag und Sonntag) bei nahezu 100 Prozent – bei zusammen rund 5.000 Anrufen an beiden Tagen. Im Schnitt konnten die bisher rund 85.000 registrierten Anrufe unter 100 Sekunden angenommen und bearbeitet werden.  

 
Der KVNO-Vorstandsvorsitzende, Dr. med. Frank Bergmann, ist mit Blick auf die Entwicklung erleichtert: „Es war uns ein äußerst wichtiges Anliegen, dass diejenigen, die die 116 117 telefonisch kontaktieren, schnell und unkompliziert Hilfe bekommen. Dadurch werden auch sowohl die ambulanten als auch die stationären Notdienste an den hiesigen Kliniken massiv entlastet.

Kamen die Anrufenden bei der 116 117 nicht durch – was in der Vergangenheit leider zu häufig passiert ist –, haben sie sich im Zweifelsfall direkt auf den Weg in die Notdienstpraxis gemacht. Dass sich die Erreichbarkeit in so kurzer Zeit deutlich verbessert hat, bestätigt uns in der Neuorganisation der Service-Hotline im Sinne der Patientinnen und Patienten in Nordrhein.“        

An Brückentagen auf Vertretungen achten
An den Brückentagen nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam werden einige Arztpraxen im Rheinland urlaubsbedingt geschlossen bleiben. Während der Sprechstundenzeiten übernehmen dann andere Praxen vor Ort vertretungsweise die ambulante Versorgung. Patientinnen und Patienten sollten auf entsprechende Praxis-Aushänge, Angaben auf den Praxis-Anrufbeantwortern oder -Websites achten.

 

„Geburtshilfe im Park“
Tag der offenen Tür im Kreißsaal des BETHESDA Krankenhaus

 Duisburg, 28. April 2023 - Anlässlich des internationalen Hebammentags hat das Team der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des BETHESDA Krankenhaus Duisburg ein vielfältiges Programm zum Thema Geburt zusammengestellt, um werdenden Eltern die Geburtshilfe und den Kreißsaal vorzustellen.

Am 06.05.2023 von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr haben Schwangere, frischgebackene Mütter, werdende Eltern und Interessierte die Möglichkeit, sich über die zahlreichen Angebote und Leistungen des Kreißsaals zu informieren.

Es erwartet die Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreiches und buntes Programm im Park des Krankenhauses: Ein Baby- und Kinderflohmarkt, eine Hüpfburg, ein Babybauch- und Kindershooting, werden neben Vorträgen und den Kreißsaalführungen in Kleingruppen angeboten. Auch für das leibliche Wohl ist an dem Tag gesorgt. So werden z.B. Kuchen, Würstchen, Getränke und Smoothies angeboten. Zudem gibt es ein großes Gewinnspiel mit attraktiven Preisen für werdende Eltern.


Besonders interessant sind sicherlich die Kreißsaal- und Stationsführungen, die den Besuchern einen Einblick in den Alltag der Geburtshilfe ermöglichen. Hier können die werdenden Eltern erfahren, wie die Geburt ihres Kindes im BETHESDA Krankenhaus Duisburg begleitet wird und welche Unterstützung sie von den GeburtshelferInnen erwarten können. Darüber hinaus können sich die werdenden Eltern die neugestalteten Stationszimmer anschauen, mit den Hebammen und dem Ärzte-Team ins Gespräch kommen und viele Fragen stellen. (3 Mal werdende Eltern: z.B. die Paare, die Familien, die Besucher)  

Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe – wird von Chefarzt Dr. med. Harald Krentel geleitet. Die Geburtshilfe im BETHESDA hat eine sehr lange Tradition. Ein wichtiger Bestandteil der Geburtshilfe des BETHESDA Krankenhauses Duisburg ist das interdisziplinäre Team. Hier arbeiten erfahrene ÄrztInnen, Hebammen, Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern eng zusammen, um die bestmögliche Versorgung für Mutter und Kind zu gewährleisten.
Dr. Müller mit Mutter und Baby

Das Wohl der werdenden Mutter und des Kindes steht im Mittelpunkt. So wird viel Wert auf eine selbstbestimmte Geburt in den unterschiedlichsten Geburtspositionen gelegt. Eine alternative Schmerztherapie mit Hilfe von Bachblüten, Aromaölen, Homöopathie oder Naturheilverfahren gehört genauso zum Leistungsspektrum, wie auch die Wassergeburt. Auch eine umfassende Stillberatung und Familienbegleitung gehören zum Angebot der Geburtshilfe.

Das BETHESDA Krankenhaus Duisburg ist stolz auf seine lange geburtshilfliche Tradition und auf das Vertrauen, das ihm von den Familien seit Jahrzehnten entgegengebracht wird. Die Klinik betreut Jahr für Jahr neben der großen Zahl Duisburger Patientinnen auch zahlreiche Schwangere aus den Nachbarstädten.

„Wir freuen uns sehr, dass wir nach der Pandemie endlich wieder unsere Räumlichkeiten richtig präsentieren können und hoffen auf viele tolle Gespräche an dem Tag. Denn neben der medizinischen Sicherheit, stehen die Individualität und das Gefühl der Geborgenheit der Schwangeren bei unserem Betreuungskonzept immer im Vordergrund “, sagt Chefarzt Dr. Harald Krentel.

    

Corona-Impfungen im Rheinland - Einigung zwischen gesetzlichen Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein (KVNO)

 Düsseldorf/Duisburg, 27. April 2023 - Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) und die Krankenkassen im Rheinland haben sich auf eine Vergütung der Corona-Impfungen verständigt.
Damit sind Impfungen gegen das Coronavirus nun Bestandteil der regionalen Impfvereinbarung und für die von der Ständigen Impfkommission (StiKo) empfohlenen Personengruppen weiterhin zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung möglich – dazu zählen insbesondere Immungeschwächte und über 60-Jährige. Die Vereinbarung tritt am Dienstag, den 2. Mai 2023, in Kraft.  

„Ich begrüße die nun erzielte Einigung. Damit liegen zum Fortgang des Impfgeschehens in ganz NRW klare Strukturen und Verhältnisse vor. Wichtig ist, dass diejenigen Patientinnen und Patienten, für die eine Corona-Schutzimpfung regelmäßig erfolgen soll, diese weiterhin niedrigschwellig erhalten können“, kommentiert Dr. med. Frank Bergmann, KVNO-Vorstandsvorsitzender, das Verhandlungsergebnis.

„Um die Corona-Impfungen künftig noch besser in den Praxisalltag integrieren zu können, bräuchte es aber unbedingt die seitens der Ärzteschaft schon lange geforderten Einzeldosen. Die bislang ausschließlich verfügbaren Großpackungen bzw. Vials für mindestens sechs durchzuführende Impfungen sind für die Praxen mit großem Termin- und Koordinierungsaufwand verbunden. Auch mit Blick auf unnötigen Verfall von Vakzinen müssen Praxen rasch die Freiheit bekommen, mit kleineren Impfmengen zielgenau planen zu können - zumal die Vergütung für dieses komplexe Prozedere nun gesunken ist“, so Bergmann.  

Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW fügt hinzu: „Es waren lange und zugegeben nicht ganz leichte Verhandlungen. Umso erfreuter bin ich nun über die erzielte Einigung. Sie erspart den gesetzlich Krankenversicherten in Nordrhein das bürokratische Kostenerstattungsverfahren nach einer Corona-Impfung.“  


Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg erklärt: „Das Verhandlungsergebnis schafft Klarheit für die Versicherten, die nun nicht in Vorleistung für eine Corona-Impfung gehen müssen. Es zeigt sich zudem erneut, dass die Selbstverwaltung der Vertragspartner im Rheinland funktioniert und zu guten Lösungen führt.“  

Auch Grippeschutzimpfung wird aufgewertet
Die Impfung gegen das Corona-Virus in Nordrhein wird den Ärztinnen und Ärzten ab dem 2. Mai mit 15 Euro honoriert. Im Rahmen der bis Anfang April noch geltenden Impfverordnung des Bundes betrug die Vergütung für Corona-Impfungen in der Regel 28 Euro.

Zusammen mit der Neubewertung der Corona-Impfung wurde zwischen KVNO und den hiesigen Kassen auch über weitere Anpassungen der regionalen Impfvereinbarungen verhandelt. Im Ergebnis heben die Kostenträger ab 1. April 2023 auch die Vergütung gegen die Grippeschutzimpfung im Landesteil Nordrhein an, von bisher rund acht auf nun zehn Euro.

Verbund Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus mit neuen Chefarzt und vier neuen Oberärzten

Duisburg, 27. April 2023 - Der Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein und Evangelisches BETHESDA Krankenhaus Duisburg hat einen neuen Chefarzt. Die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie am Standort Evangelisches Krankenhaus Duisburg-Nord in Fahrn wird nun von Dr. Samer Said geleitet. Er tritt damit die Nachfolge von Priv.-Doz. Dr. Edmund A. Purucker an, der die Klinik ein Jahr lang kommissarisch geleitet hatte.

Dr. Samer Said ist Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Gastroenterologie. Vor seiner Chefarzttätigkeit in Duisburg war Dr. Samer Said insgesamt 7 Jahre als Chefarzt in Bayern und Hessen tätig. Mit Dr. Samer Said konnte der Verbund einen Experten für alle modernen invasiven endoskopischen, endosonographischen sowie sonographischen Untersuchungsverfahren gewinnen. Zuletzt war er Chefarzt der Gastroenterologie am Klinikum Werra-Meißner in Eschwege.


„Ich freue mich sehr, jetzt Teil eines großen Verbundes zu sein und sehe es als großartige Möglichkeit, die Abteilung weiterzuentwickeln. Es ist eine tolle Chance, als Teil eines großen Ganzen mit anderen Abteilungen zusammenzuarbeiten und so gemeinsam den Verbund zu stärken und voranzubringen“, erklärt Dr. Samer Said.

Vier neue Oberärzte verstärken das Team Zusammen mit Dr. Samer Said haben auch vier neue Oberärzte ihre Arbeit am Standort Duisburg-Fahrn aufgenommen. Sie waren zuvor ebenfalls im Klinikum Werra-Meißner in Eschwege tätig und haben Dr. Said auf eigenen Wunsch nach Duisburg begleitet.

„Mein Ziel ist es, aus dem gesamten Team der Klinik eine Einheit zu formen und so die Abteilung zu stärken. Mir ist es wichtig, mit meinem Team einen kollegialen und menschlichen Umgang zu pflegen. Wir treffen Entscheidungen gemeinsam und begegnen uns immer auf Augenhöhe", so Dr. Said. Ein weiteres Ziel von Dr. Said ist es, neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden einzuführen und zu etablieren. Dabei legt er Wert auf eine ganzheitliche Medizin, bei der die Patientinnen und Patienten von Anfang an betreut werden - von der Vorsorge über die Behandlung bis hin zur Palliativversorgung.

Hierfür besitzt er die Zusatzbezeichnungen Palliativmedizin und Notfallmedizin sowie die Zertifikate Ernährungsmedizin und Onkologische Gastroenterologie. Dr. Said will sich Zeit für seine Patientinnen und Patienten nehmen und ist davon überzeugt, dass eine gute Kommunikation der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung ist.

„Ich möchte meinen Patientinnen und Patienten zuhören, sie verstehen und gemeinsam mit ihnen eine Lösung finden und entscheiden. Als Arzt liegt mir das Wohl meiner Patientinnen und Patienten immer am Herzen. Deshalb habe ich diesen Beruf gewählt", betont Dr. Samer Said, der gebürtiger Syrer ist. Nach dem Abitur verließ er seine Heimat, um in Bulgarien Medizin zu studieren. Anschließend zog er nach Deutschland, wo er seine Facharztausbildung in Innerer Medizin und Gastroenterologie absolvierte.


Im Jahr 2011 promovierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Parallel war er in der Abteilung Innere Medizin II des St.-Antonius-Hospitals in Gronau als leitender Oberarzt tätig. 2016 übernahm Dr. Samer Said als Chefarzt die gastroenterologische Abteilung Innere Medizin II am Helios-Klinikum in Erlenbach (Unterfranken). Am Klinikum Werra-Meißner in Eschwege war er ab 2019 als Chefarzt der Gastroenterologie tätig. Dr. Samer Said ist Mitte 40 und für seine neue Aufgabe im Klinikverbund nach Duisburg gezogen.

Nach der Arbeit verbringt er seine Freizeit am liebsten draußen in der Natur: „Spazieren gehen, wandern und joggen helfen mir, den Kopf frei zu bekommen und mich zu entspannen", sagt Dr. Said.

Der neue Chefarzt und die Oberärzte der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie. (v.l.n.r.) Wissam Darwiche (Oberarzt), Dr. univ. Mohammed Hirsh (Leitender Oberarzt), Dr. Samer Said (Chefarzt), Mohab Alshobaki (Oberarzt, Fares Alrmiesh (Oberarzt) - Quelle EVKLN

Reizthemen auf dem Ärztetag 2023: Gebührenordnung und Honorarfragen zur ambulanten Medizin

Essen, 26. April 2023 - Aus Sicht der Freien Ärzteschaft (FÄ) gibt es auf dem diesjährigen Deutschen Ärztetag Mitte Mai in Essen vor allem zwei Themen mit besonderer Brisanz: die Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) sowie die GKV-Honorarfrage.

"Auch wenn die Bundesärztekammer nach dem Scheitern einer neuen GOÄ der Meinung ist, die ärztliche Gebührenordnung sei derzeit kein wichtiges Thema, sehen das viele Ärztinnen und Ärzte ganz anders", erklärt Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ).

"Es ist positiv, dass die Bundesärztekammer den Ärzten Handreichungen zum Ansatz höherer Steigerungsfaktoren nach der GOÄ sowie zu besonderen Honorarvereinbarungen gegeben hat - allerdings ist eine wesentlich offensivere und breitere Positionierung erforderlich", ergänzt Dietrich. GOÄ als elementares Standbein für Praxen und MVZ Neben den Einnahmen aus der gesetzlichen Krankenversicherung, die keinen Inflationsausgleich böten und ohnehin absurd niedrig seien, stellten die Einnahmen über die GOÄ ein elementares Standbein für Praxen und medizinische Versorgungszentren (MVZ) dar.

Höhere Faktoren und besondere Honorarvereinbarungen seien nach über 30-jähriger Stagnation der Gebührenordnung aus Sicht von Dietrich mehr als überfällig und darüber hinaus völlig legitim, zumal sie in der geltenden GOÄ ausdrücklich vorgesehen seien.

Kein Platz für falsche Zurückhaltung
"Da gilt es, für freiberufliche Ärztinnen und Ärzte jetzt selbstbewusst und mit Rückgrat zu handeln - für falsche Zurückhaltung gibt es keinen Platz in Anbetracht wegbrechender Leistungen, fehlender Praxisnachfolger und von mittlerweile 5.000 bundesweit unbesetzten Kassenarztsitzen", so Dietrich weiter. Und ermutigt damit dazu, die geltende GOÄ dahingehend zu nutzen, höhere Steigerungssätze in besonderen Fällen umzusetzen.

Die Krankenhäuser forderten ganz selbstverständlich mehr Geld für steigende Personal-, Energie-, IT- und weitere Kosten. In derselben Lage sei aber die ambulante Medizin mit den Arztpraxen. Offene Debatte erforderlich "Mit der geltenden GOÄ lassen sich über höhere Faktoren und Abdingungen bessere Honorare ganz legitim erreichen", erklärt Wieland Dietrich. Dies gelte es nun umzusetzen.

Darüber hinaus fordert die Freie Ärzteschaft, dass die Bundesärztekammer den ärztlichen Berufs- und Fachverbänden den Paragraphenteil des Entwurfs zur neuen GOÄ bis zum Ärztetag in Essen zukommen lässt. Eine offene Debatte über die im Raum stehenden Kritikpunkte an der GOÄ-Novelle im Hinblick auf strukturelle Einflussnahmen von Staat und privaten Krankenversicherungen sei unvermeidlich, wenn die Bundesärztekammer in der Ärzteschaft Vertrauen zurückgewinnen wolle.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.

 

Senioren-Bundesverband BAGSO sucht sehbehindertenfreundliche Alten- und Pflegeeinrichtungen

GERAS-Preis 2023 ausgeschrieben

Berlin. 25. April 2023 - Einschränkungen und der Verlust der Sehfähigkeit treten vor allem im höheren Lebensalter auf. Die Betroffenen stehen vor zahlreichen Herausforderungen bei der Bewältigung des Alltags und der gesellschaftlichen Teilhabe. Pflegeeinrichtungen können viel dazu beitragen, dass Bewohnerinnen und Bewohner mit Seheinschränkungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können und augenmedizinisch versorgt werden.

Mit dem GERAS-Preis 2023 möchte die BAGSO Pflegeeinrichtungen auszeichnen, die sich in vorbildlicher Weise auf sehbeeinträchtigte Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen einstellen. Gesucht werden gute Praxisbeispiele, die zeigen, welche konkreten Maßnahmen Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Seheinschränkungen umsetzen.

Dies kann die sehbehindertenfreundliche Gestaltung des Hauses sein ebenso wie die Sensibilisierung und Fortbildung von Beschäftigten oder eine Kooperation mit Facharztpraxen und Selbsthilfeverbänden. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Vergabe der Preise, die mit insgesamt 5.000 Euro dotiert sind.

Bewerbungsschluss ist der 14. Juli 2023. Studien zeigen, dass insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen seltener eine fachärztliche Versorgung in Anspruch nehmen und vielfach an einer augenmedizinischen Unterversorgung leiden. Dabei ist es heute möglich, das Fortschreiten vieler Augenkrankheiten aufzuhalten oder bereits eingetretene Sehbeeinträchtigungen zu verbessern. Auch in der Gestaltung der Lebens- und Umweltbedingungen kann für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen vieles getan werden, um ihre Selbstständigkeit aufrechtzuerhalten und ihre Teilhabe sicherzustellen.


Ziel des GERAS-Preises 2023 ist es, gute Beispiele bundesweit bekannter zu machen und andere Einrichtungen zur Nachahmung anzuregen. Der GERAS-Preis der BAGSO wurde erstmals 2016 vergeben. Stifterin ist die im Jahr 2019 verstorbene Dr. Trude-Lotte Steinberg-Krupp, die sich über viele Jahrzehnte für die Rechte von Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeeinrichtungen eingesetzt hat. Zur Ausschreibung www

.bagso.de/geras-preis

Apothekenwirtschaftsbericht: weniger Apotheken, geringeres Betriebsergebnis, mehr Honorarbedarf

Hamburg, 25. April 2023 - Angesichts der stetig fallenden Apothekenzahl und eines gesunkenen Betriebsergebnisses pro Apotheke fordert der Deutsche Apothekerverband (DAV) die Politik auf, die flächendeckende Arzneimittelversorgung durch eine angemessene Vergütung der rund 18.000 Apotheken in Deutschland auch in Zukunft sicherzustellen.

"Denken Sie das Gesundheitssystem immer gesamtgesellschaftlich und sichern Sie den niederschwelligen Zugang zu medizinischen und pharmazeutischen Leistungen für alle Menschen in diesem Land", appellierte der kommissarische DAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann in seinem Lagebericht zu Beginn des zweitägigen DAV-Wirtschaftsforums in Berlin: "Sorgen Sie für eine Politik, in der nicht die Bürokratie, sondern die Versorgung der Menschen im Mittelpunkt steht!". Hubmann kritisierte die Corona- und Energiekosten-bedingte Unterstützung von Konzernen und Krankenhäusern in Anbetracht fehlender Hilfe für selbständige und freiberufliche Leistungserbringer.

Der amtierende DAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann eröffnet mit seinem Politischen Lagebericht das zweitägige Wirtschaftsforum 2023 des Deutschen Apothekerverbandes in Berlin. Bildrechte: ABDA/DAV

"Der Kostendruck wächst seit Jahren. Trotzdem wird der Kassenabschlag erhöht und damit die Apothekenhonorierung gesenkt. Die angespannte wirtschaftliche Situation in den Apotheken lässt nur einen Schluss zu: Die Apotheken brauchen endlich eine angemessene Vergütung! Daher fordern wir eine Erhöhung des in der Arzneimittelpreisverordnung festgelegten Honorars von derzeit 8,35 Euro auf 12 Euro. Und dieses Fixum muss nach zehn Jahren Stillstand regelhaft und automatisiert an die Kostenentwicklung angepasst werden."

Der auf dem Wirtschaftsforum vorgestellte Apothekenwirtschaftsbericht 2023 zeigt die Situation der Apotheken in Deutschland im Jahr 2022: Die Zahl der Apotheken sank um 393 auf 18.068, Anfang 2023 sogar auf 17.939. Dort waren 159.352 Menschen beschäftigt, darunter 53.461 Apothekerinnen und Apotheker. Mit 5,76 Mrd. Euro machte das Apothekenhonorar genau 2,0 Prozent aller Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus.

Insgesamt wurden in den Apotheken 1,405 Milliarden rezeptpflichtige und rezeptfreie Arzneimittel an Patientinnen und Patienten abgegeben. Der Gesamtumsatz in allen Apotheken betrug 64,87 Mrd. Euro (ohne MwSt.). Eine durchschnittliche Apotheke erwirtschaftete einen Umsatz von 3,225 Mio. Euro (ohne MwSt.). Beachtlich ist der Rückgang der Pandemie-bedingten Sondereffekte um 76 Prozent.

Das Betriebsergebnis vor Steuern für einen Inhaber oder eine Inhaberin sank auch deswegen um 23 Prozent auf 162.890 Euro. Für das laufende Jahr 2023 prognostiziert der DAV allein aufgrund höherer Tariflöhne eine Mehrbelastung von 10.000 Euro pro durchschnittliche Apotheke. Der erhöhte Apothekenabschlag zugunsten der GKV führt für jede Apotheke im Schnitt zu einer Mehrbelastung von 6.000 Euro pro Jahr.

Neuer Chefarzt in der Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin an den Sana Kliniken Duisburg

Duisburg, 25. April 2023 – Mit Francisco Brevis Nuñez haben die Sana Kliniken Duisburg einen neuen Chefarzt für die Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin erhalten. Der Mediziner ist in Duisburg ein bekanntes Gesicht, schließlich arbeitet er bereits seit mehr als 20 Jahren in der Klinik. In seiner neuen Funktion wird Francisco Brevis Nuñez zusammen mit Prof. Dr. Thorsten Rosenbaum, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Neuropädiatrie, ein breit aufgestelltes Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin weiterentwickeln und für die Kinder in Duisburg eine moderne Versorgung sicherstellen.

 

Sein Medizinstudium absolvierte Francisco Brevis Nuñez (© Sana Kliniken Duisburg) an der Medizinischen Hochschule Hannover – inklusive eines Pädiatrie-Semesters an der Universidad de Concepción in Chile und eines Innere-Medizin-Tertials in Australien. Anschließend arbeitete er an der Universitätskinderklinik Bochum, im St. Clemens-Hospital Sterkrade sowie im Marienhospital Gelsenkirchen, bevor er 2002 zu den Sana Kliniken Duisburg wechselte. Zunächst war er hier als Oberarzt und im Anschluss als Leitender Arzt in der Abteilung Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin tätig.

Auf der Intensivstation wird die gesamte Bandbreite der pädiatrischen Intensivmedizin, also auch Kinder bis zum 18. Lebensjahr, behandelt. Der WahlDuisburger verfügt über Weiterbildungsermächtigungen in den Bereichen Neonatologie und Intensivmedizin (Kinder- und Jugendmedizin). Nun übernimmt er als Chefarzt die Leitung auf diesem Gebiet.


„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und das Vertrauen, das mir von der Geschäftsführung geschenkt wird“, freut sich Francisco Brevis Nuñez. „Es ist mir ein Anliegen, die sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen wie der Neurochirurgie, Neuroradiologie oder Kinderchirurgie weiterzuentwickeln.“ Nachdem er seit mehr als zwei Jahrzehnten an den Sana Kliniken Duisburg tätig sei, hat er längst verschiedene Entwicklungen in der Kinderklinik mit vorangetrieben.
Dazu zählen unter anderem ein sehr strukturiertes Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeitende sowie ein eigens erstelltes Intensivhandbuch. Auch die Versorgung von Frühgeborenen, insbesondere von Extremfrühgeborenen, wurde weiterentwickelt – zum Beispiel durch moderne Ernährungskonzepte und zuletzt durch einen sogenannten „Birth Trolley“.


Die Ergebnisse Sana Kliniken Duisburg zeigen sich in den guten Zahlen: So werden beispielsweise weniger Antibiotika als auf anderen Kinderintensivstationen eingesetzt ohne einen Anstieg der Infektionszahlen als Folge. Die kontinuierliche Verbesserung auf allen Ebenen treibt Francisco Brevis Nuñez an: Ein wichtiger Baustein ist es, sich Erfolgskonzepte anderer Krankenhäuser anzusehen und diese vor Ort zu implementieren: „Darum werden meine Kolleginnen und Kollegen regelmäßig in anderen Kliniken hospitieren, um von deren Best-Practice-Beispielen zu profitieren.“

Auch eigene Erfolgsbeispiele kann der neue Chefarzt vorweisen: Als zweite Klinik in NordrheinWestfalen überhaupt gibt es in Duisburg seit dem letzten Jahr einen sogenannten „Birth Trolley“. Dieser Wagen ermöglicht die Erstversorgung des Babys noch vor dem Abnabeln von der Mutter – so gelingt eine entspannte Versorgung von Frühchen. „Das ist ein Schritt auf dem Weg zu unserem langfristigen Ziel: Ab 2025 soll die Betreuung von zu früh geborenen Babys noch familienzentrierter erfolgen,“ erläutert der Mediziner das Konzept „familienintegrierte Versorgung“.

Das bedeutet, dass die Babys direkt nach der Geburt so viel Kontakt wie möglich mit der Mutter haben. Schließlich wisse er aus seiner langjähriger Erfahrung, dass die Nähe zur Mutter ein entscheidender Faktor für die Entwicklung und Genesung von Frühgeborenen ist. Die stetige Weiterentwicklung seiner Kolleginnen und Kollegen sowie der kompletten Klinik sind allerdings nicht die einzigen Themen, denen sich der Vater von vier Kindern widmet: Im Bereich Notfall- und Simulationsmedizin unterrichtet er als Instruktor und widmet sich hier dem Erkennen und Behandeln kritisch kranker Kinder.

Seine Kurse richten sich an Ärzte und Ärztinnen aller Weiterbildungsstufen, erfahrenes Rettungsfachpersonal sowie Fachpflegekräfte. Ziel ist die Erlangung einer Behandlungs- und Reanimations-Kompetenz für Säuglinge und Kinder. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mein Wissen weiterzugeben – intern wie auch extern.“ Regelmäßig unterrichtet er daher Fachkräfte anderer Krankenhäuser in ganz Deutschland.

In Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen bietet Francisco Brevis Nuñez im September beispielsweise ein Notfall-Symposium an. Zudem arbeitet er derzeit an seiner Promotion zum Thema „Vena Galeni-Malformation“, einer seltenen Gefäßerkrankung, die in den Sana Kliniken Duisburg als Spezialklinik behandelt wird. Francisco Brevis Nuñez ist hierbei ein Spezialist in der intensivmedizinischen Versorgung der erkrankten Kinder. „Wir sind stolz, mit Herrn Brevis einen extrem engagierten und empathischen Arzt in unserem Haus zu haben“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Jörg Risse, Geschäftsführer der Sana Kliniken Duisburg. „Er verfügt über langjährige Erfahrung und eine herausragende Expertise.“

Der richtige Piks gegen akute und chronische Rückenschmerzen

 -      hochwirksame periradikuläre Therapie (PRT) gegen Rückenschmerzen jetzt im MVZ Ruhr in Duisburg
-      Präzise Bildgebung mit C-Bogen bis ins kleinste Detail
-      Zielgenaue kontrastmittelgestützte Injektionstherapie

Duisburg, 17. April 2023 - Ab sofort steht für das neurochirurgische Ärzteteam des Helios MVZ Ruhr in Duisburg eine neue Generation des sogenannten „C-Bogens“, einem mobilen Röntgengerät, zur Verfügung. Das neue schwenkbare Röntgensystem mit 3D-Bildgebung und exzellenter Bildqualität kann nicht nur Aufnahmen aus nahezu jeder Perspektive erstellen, sondern auch kleinste Details darstellen.  

Zum Einsatz kommt der neue C-Bogen in der Praxis für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie vor allem bei der Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Wirbelsäule und bei akuten und chronischen Rücken- und Nackenschmerzen. Wenn die Schmerzen nach einem akuten Bandscheibenvorfall oder bei einer degenerativen – also verschleißbedingten - Verengung des Spinalkanals unerträglich werden, dass die Leistungsfähigkeit und die Mobilität der Betroffenen stark beeinträchtigt werden, reichen Krankengymnastik und Schmerzmedikamente alleine oftmals nicht aus, um eine merkliche Verbesserung der Beschwerden zu erzielen.

Bevor jedoch über eine Operation nachgedacht wird, kann die periradikuläre Therapie (PRT) als hochwirksames Behandlungsverfahren Schmerzen effektiv und nachhaltig bis hin zur Beschwerdefreiheit lindern und die Lebensqualität der Betroffenen wiederherstellen.  

Hochwirksam, weil die Kombination aus entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten direkt an die Stelle injiziert wird, die für die Schmerzentstehung verantwortlich ist. „Die PRT kann so effektiv sein, dass bei akuten Schmerzen wie nach einem Bandscheibenvorfall oder bei chronisch degenerativen Erkrankungen wie einer Wirbelkanalenge (Spinalkanalstenose) eine Operation langfristig vermieden werden kann,“ erklärt Neurochirurg Dr. Elias Roham.

Um die sehr feine Nadel zielgenau in den Spinalkanal oder in die unmittelbare Nähe der geschädigten Nervenwurzel zu setzen, erfolgt die PRT durchgehend unter kontrastmittelgestützter bildgesteuerter Röntgenkontrolle. „Durch die extrem hohe Bildauflösung des Röntgensystems kann die Lage der Nadel auf dem Monitor jederzeit genau verfolgt werden, so dass die PRT-Spritze in den sensiblen Bereichen der Wirbelsäule milimetergenau gesetzt werden kann”, erläutert Roham weiter.

So wird eine hohe örtliche Wirkdosis an der geschädigten Stelle erreicht, die entsprechend lange anhält. Zusätzlich wird bei den Injektionen Lokalanästhetika injiziert. Dadurch lässt der Schmerz meist sofort nach. Und da die PRT ambulant erfolgt, können die Patientinnen und Patienten sofort wieder nach Hause gehen und die begleitende Krankengymnastik in Wohnortnähe fortsetzen.

Termine bei Herrn Dr. Elias Roham und Dr. Gerhard Schroers können vor Ort im Helios MVZ Ruhr auf der Lerchenstraße 1 in Duisburg, telefonisch unter 0203 378350 oder online gebucht werden.

Dr. Elias Roham (li.) und Dr. Gerhard Schroers (re.) freuen sich über den neuen C-Bogen. Foto Helios Ambulant

Leben mit Stoma – offene Sprechstunde für Betroffene an der Helios St. Johannes Klinik

Duisburg, 12. April 2023 - Das Wort Stoma bedeutet im griechischen „Öffnung“ und ist der medizinische Begriff für eine künstlichen angelegte Körperöffnung. Meist werden dabei Dickdarm, Dünndarm oder eine Harnableitung in die Bauchdecke eingenäht. Durch die Öffnung wird Stuhl oder Harn aus dem Körper befördert und in einem Beutel aufgefangen. Für Betroffene, etwa nach aufwendigen Darmoperationen, ist diese Veränderung meist eine immense Belastung und erfordert viel Gewöhnung.

Im Alltag tauchen dabei Fragen und Unsicherheiten auf, die die Lebensqualität der PatientInnen merklich beeinträchtigen können und oft schambehaftet sind. Um daher möglichst vielen Betroffenen die Möglichkeit zum unkomplizierten Austausch zu geben, bietet die Helios St. Johannes Klinik am kommenden Mittwoch, 19. April 2023 ab 15 Uhr wieder eine offene Stoma-Sprechstunde an. Für einen reibungslosen organisatorischen Ablauf ist eine Anmeldung zur Terminvergabe unter der 0203 546 30301 unbedingt erforderlich.

Vor Ort nehmen sich dann Stomatherapeutin Jutta Winkelhage vom Therapiezentrum Lang, der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Darmkrebszentrums Dr. Norbert Hennes sowie der pflegerische Leiter des Darmkrebszentrums am Haus Tobias Matfeld Zeit für offene Fragen und Beratung.  

 

Neue Herzkatheterlabore für die Helios St. Anna Klinik

Duisburg, 12. April 2023 -  Die Kardiologie der Helios St. Anna Klinik in Duisburg freut sich nach einer Bauzeit von 18 Monaten, die Eröffnung ihres neuen Herzkatheterbereiches bekanntzugeben. In dem neuen Bereich werden zwei weitere Herzkatheterlabore der Kardiologie ermöglichen, die bereits neu etablierten Verfahren am St. Anna in hochmoderner Umgebung auch in hoher Anzahl ohne längere Wartezeiten durchzuführen. 

In den neuen Räumlichkeiten werden die Herzkranzgefäße untersucht und sofern notwendig unmittelbar behandelt. Zum Einsatz kommen hier neben den bekannten Ballons und Stents auch neue Verfahren, u.a. die Rotablation („Fräse“), Spezialballons, die Schockwellentherapie und der intravaskuläre Ultraschall. „Die Möglichkeiten der modernen Bildgebung unserer neuen Herzkatheteranlagen eignen sich optimal, um auch komplizierte Befunde z.B. bei einem Herzinfarkt mit allen Verfahren optimal behandeln zu können“, so Dr. Martin Oels, Chefarzt der Kardiologie.  

Nach 18 Monaten Bauzeit gab es die Eröffnung des neuen Herzkatheterbereiches

Neben den Herzkatheteruntersuchungen können in dem neuen Bereich auch Herzschrittmacherimplantationen und Herzklappenreparaturen vorgenommen werden. Zudem werden hier Löcher am Herzen mittels Katheterverfahren verschlossen. Alle diese Eingriffe setzen eine optimale Bildqualität und vor allem die Kombination von Röntgenverfahren mit Ultraschallbildern voraus.

„Die neuen Katheteranlagen vereinen eine noch höhere Bildqualität mit deutlich geringerer Strahlenbelastung für die Patient:innen und das Personal“, freut sich der leitende Oberarzt Dr. Jan Ohlig. Ein entscheidender Meilenstein für die St. Anna Klinik ist die Etablierung des Bereiches der Elektrophysiologie, bei der ebenfalls mit Katheterverfahren Herzrhythmusstörungen beseitigt werden können.

So konnte Dr. Michael Müller, der seit über 20 Jahren in diesem Bereich tätig ist, für die Klinik im Duisburger Süden gewonnen werden. „Eine hochmoderne Katheteranlage in Kombination mit dreidimensionaler Bildgebung ist die Voraussetzung für diese komplexen Eingriffe“, so Dr. Müller.  

Die Helios St. Anna Klinik bietet nun mit einem großen Team an interventionellen Kardiologen und neuen Herzkatheterlaboren das vollständige Spektrum an kardiologischen Eingriffen an. Um die jeweils beste Behandlungsstrategie für jeden Patienten zu finden, werden zudem wöchentliche Konferenzen vor Ort abgehalten. Im Herzteam werden komplexe Fälle gemeinsam mit einem Herzchirurgen besprochen.

„Nachdem in den letzten Jahren die Intensivstation und die zentrale Notaufnahme neu gebaut wurden, sind unsere hochmodernen Herzkatheterlabore die optimale Ergänzung für eine umfassende Versorgung der Patient:innen in der Region“, sagt Claudia Meßthaler, Geschäftsführerin der Helios St. Anna Klinik.

Demenzrisiko bei Profi-Fußballspielern

Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)

In der neuen Ausgabe des Deutschen Gesundheits Poartals wurde eine neue Studie veröffentlicvhet.
Seit Jahren gibt es zunehmend mehr Studien zum Risiko für neurodegenerative Erkrankungen (wie Demenzen) bei Sportarten mit wiederholten Schädelprellungen wie dem Fußballsport. Eine neue Kohortenstudie aus Schweden verglich über 6.000 ehemalige Fußballspieler der höchsten Liga hinsichtlich des Auftretens neurodegenerativer Erkrankungen mit einer Kontrollpopulation (>50.000) aus der Allgemeinbevölkerung [1].

Im Ergebnis hatten insbesondere Feldspieler ein um 50% erhöhtes Risiko für M. Alzheimer und andere Demenzen, Torhüter dagegen nicht.  Fußball steht von allen Sportarten in der Beliebtheit auf der ganzen Welt an oberster Stelle. Verschiedene Beobachtungstudien geben jedoch schon seit Jahren Anlass zur Sorge hinsichtlich der späteren Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen.

Zwar sind schwere Kopfverletzungen im Fußballsport selten (in den meisten Studien <0,1 Ereignisse pro 1.000 Spielerstunden [1]), jedoch vermutet man, dass wiederholte, subklinische Verletzungen bzw. Prellungen des Kopfes (v.a. durch Kopfbälle) im Sinne einer „chronisch traumatischen Enzephalopathie“ zu einem erhöhten Risiko für neurodegenerative Erkrankungen führen könnten (z.B. M. Alzheimer, andere Demenzen, M. Parkinson und Motoneuronerkrankungen, d.h. Erkrankungen des motorischen Nervensystems). 

Abschließende Evidenz ist noch nicht vorhanden, manche Studien werden kontrovers diskutiert, sind widersprüchlich, im Studiendesign limitiert oder aus anderen Gründen wie Fehlen einer Kontrollgruppe oder unvollständiger Ergebniserfassung nur schwer miteinander vergleichbar. Nachdem Untersuchungen aus Schottland 2019 zeigten, dass Profifußballspieler gegenüber der Allgemeinbevölkerung ein mindestens 3,5-mal höheres Risiko haben, an einer neurodegenerativen Erkrankung zu versterben ([2, 3]), haben UEFA und die Britischen Fußballverbände ihre Richtlinien überarbeitet, um die Sportlerinnen und Sportler bestmöglich zu schützen (z.B. Verbot von Kopfballtraining unter 12 Jahren).

2022 beschloss auch der DFB Änderungen im Kinder- und Jugendfußball im Sinne eines „altersgerechten Umgangs mit dem Kopfballspiel“ [4]; dies beinhaltet z.B. neue Wettbewerbsformen, kleinere Tore und Spielfelder oder das Erlernen der richtigen Kopfballtechnik mit geringem Übungsumfang und leichteren Bällen. Es gibt jedoch auch Rufe aus der medizinischen Fachwelt, das so genannte Köpfen wie in anderen Ländern vor dem Jugendalter ganz zu verbieten.

Nun wurde eine weitere Studie zur Kopfball-Problematik in „Lancet Public Health“ veröffentlicht [1]. Die Kohortenstudie aus Schweden bewertete das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen bei 6.007 Fußballspielern durch Hinzuziehen einer ausgesprochen großen Vergleichsgruppe von 56.168 Männern aus der Allgemeinbevölkerung. Analysiert wurden Daten von Profi- und Amateurspielern (darunter 510 Torhüter), die zwischen 1924 und 2019 in der höchsten schwedischen Fußball-Liga gespielt hatten.

Der Vergleich mit der Kontrollpopulation (bis zu 10 Kontrollen pro Spieler) erfolgte gematcht nach Alter und Wohnregion. Das Follow-up erfolgte bis Ende 2020. Verwendet wurden landesweite Sterbe-, Krankenhaus- und ambulante Patientenregister; dabei wurden Demenzen (M. Alzheimer und andere), Motoneuronerkrankungen und M. Parkinson separat erfasst. Bei 537 der 6.007 Fußballspieler (8,9%) wurde die Diagnose einer neurodegenerativen Erkrankung gestellt – gegenüber 3.485 (6,2%) der Kontrollpersonen.

Das Erkrankungsrisiko der Fußballer insgesamt (Feldspieler und Torhüter) war somit signifikant um fast 50% höher (Hazard Ratio/HR 1,46) als in der Allgemeinbevölkerung. Betroffen waren vor allem Profifußballer, die Mitte des 20. Jahrhunderts spielten. Gegenüber den Kontrollen hatten Feldspieler eine HR von 1,50; Torhüter dagegen keine signifikante Erhöhung (HR 1,07). Speziell das Demenz-Risiko der Feldspieler war hoch (HR 1,67).

Bei Motoneuronenerkrankungen gab es keine signifikanten Unterschiede. Parkinson-Erkrankungen waren sogar bei Fußballspielern seltener als in der Kontrollgruppe (HR 0,68, ohne signifikanten Unterschied zwischen Feldspielern und Torhütern). Die Gesamtmortalität der Fußballspieler war insgesamt etwas niedriger als in der Allgemeinbevölkerung (HR 0,95); die Sterblichkeit an Lungenerkrankungen (Bronchialkarzinomchronisch obstruktive Lungenerkrankung) war sogar deutlich niedriger (HR 0,82).

Die Sterblichkeit an/mit neurodegenerativen Erkrankungen war bei den Fußballern dagegen signifikant höher als bei den Kontrollen (HR 1,54 und HR 1,69 für Tod mit/an Demenz). Die Publizierenden weisen darauf hin, dass eine Übertragbarkeit z.B. auf den Fußballsport dieses Jahrhunderts, Frauenfußball oder Freizeitfußball nicht ohne weiteres möglich ist. Dennoch bewerten sie die Ergebnisse als relevant für das grundsätzliche Risikomanagement in diesem Sport.

„Auch in dieser Studie bestätigte sich ein erhöhtes Demenz-Risiko bei ehemaligen Fußballern. Anders als in der Studie aus Schottland war das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen allerdings nicht ganz so ausgeprägt (1,5-fach versus 3,5-bis 5-fach), und es bestand auch nur für Demenzen, nicht aber für M. Parkinson“, kommentiert Prof. Dr. med. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN.

„Sport ist für alle Altersgruppen zweifellos wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils und regelmäßige Bewegung ist auch eine relevante Säule der Demenzprävention. Kopftraumata durch Kopfbälle scheinen beim Fußball diesen Effekt jedoch umzukehren. Ob es für die Gesunderhaltung der kognitiven Fähigkeiten reicht, nur auf das ‚Köpfen‘ im Kindes- und Jugendalter zu verzichten, müssen weitere Studien klären.“


Literatur [1] Ueda P, Pasternak B, Lim CE et al. Neurodegenerative disease among male elite football (soccer) players in Sweden: a cohort study. Lancet Public Health 2023 Apr; 8 (4): e256-e265 doi: 10.1016/S2468-2667(23)00027-0. Epub 2023 Mar 16. [2] Mackay DF, Russell ER, Stewart K, MacLean JA, Pell JP, Stewart W. Neurodegenerative disease mortality among former professional soccer players. N Engl J Med 2019; 381: 1801–08. [3] Russell ER, Mackay DF, Stewart K et al. Association of Field Position and Career Length With Risk of Neurodegenerative Disease in Male Former Professional Soccer Players. JAMA Neurol 2021; 78 (9): 1057-1063 doi: 10.1001/jamaneurol.2021.2403. 

https://dgn.org/artikel/2338 [4] https://www.dfb.de/news/detail/nachwuchs-und-kopfball-dfb-beschliesst-altersgemaesse-richtlinien-236483/

 

Diagnose: Parkinson – und jetzt?  -  11. April Welt-Parkinson-Tag

Duisburg, 6. April 2023 – Derzeit leiden in Deutschland rund 200.000 Menschen akut an der „Parkinson-Krankheit“ (Parkinson), jedes Jahr kommen mehr als 20.000 Neuerkrankungen hinzu. Hierbei sind Männer etwas häufiger betroffen als Frauen, meistens treten die ersten Symptome jedoch zwischen 50 und 60 Jahren auf.

Heilbar ist Parkinson trotz intensiver Forschung zwar noch nicht, die richtige medikamentöse Behandlung sowie Physio- und Ergotherapie können die Entwicklung der Krankheit aber über einen langen Zeitraum hinweg positiv beeinflussen. Daher wollen Ärztinnen und Ärzte am „Welt-Parkinson-Tag“ auf die Krankheit und die möglichen Therapieoptionen aufmerksam machen.

Im Experteninterview beantworten Prof. Dr. med. Wilhelm Nacimiento, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. med. Martin Scholz, Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik und Dr. med. Wolfrid Schröer, Chefarzt der Geriatrischen Klinik der Sana Kliniken in Duisburg sowie Prof. Dr. med. Lars Wojtecki, Chefarzt der Neurologischen Klinik am Hospital zum Heiligen Geist Kempen, die wichtigsten Fragen rund um Parkinson und erklären, worauf Betroffene achten müssen.


Was ist Parkinson und wie entsteht die Krankheit?
Prof. Dr. Wilhelm Nacimiento: „Bei Parkinson handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung, bei der in einer bestimmten Region des Gehirns die Nervenzellen zugrunde gehen und nicht mehr ersetzt werden.

Dadurch entsteht eine Funktionsbeeinträchtigung in neuronalen Netzwerken, die zu mehreren Symptomen führt. In erster Linie handelt es sich um motorische Störungen, zum Beispiel ein kleinschrittiges Gangbild oder zitternde Hände.“


Was sind typische Symptome von Parkinson?

Prof. Dr. Wilhelm Nacimiento: „Die Krankheit verläuft in mehreren Phasen, da es sich um eine fortschreitende Erkrankung handelt. Der Verlauf ist bei allen Betroffenen individuell. Die ersten Symptome werden oft noch gar nicht wahrgenommen. Erst später kommen beispielsweise Muskelzittern, verlangsamte Bewegungsabläufe, Muskelsteifheit, eingeschränkte Reaktionen und daraus resultierende Stürze hinzu.“

Prof. Dr. Martin Scholz: „Neben den motorischen Störungen können vegetative Funktionsstörungen auftreten wie zum Beispiel vermehrter Harndrang oder auch Sana Kliniken Duisburg Kreislaufprobleme mit Blutdruckschwankungen. Neben körperlichen Symptomen greift Parkinson auch oft die Psyche an. Depressionen sind daher ein oft auftretendes Symptom im Verlauf der Krankheit.“


Welche Symptome sollten Betroffene medizinisch abklären lassen?
Prof. Dr. Martin Scholz: „Spätestens bei den beschriebenen motorischen Symptomen mit Verlangsamung der Bewegungsabläufe, Sturzneigung und Muskelzittern sollte medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Je früher allerdings eine Diagnose gestellt wird, desto eher kann die Therapie beginnen und greifen.“

Wie wird Parkinson diagnostiziert?
Prof. Dr. Lars Wojtecki: „Treten die ersten Symptome auf, werden klinisch-neurologische Untersuchungen durchgeführt. Regelmäßig werden auch bildgebende Untersuchungen, zum Beispiel das Schädel-MRT, in Einzelfällen auch nuklearmedizinische Untersuchungen wie ein sogenannter ‚DAT-Scan‘ veranlasst.“

Ist Parkinson heilbar?
Dr. Wolfrid Schröer: „Parkinson ist bisher noch nicht heilbar. Allerdings ist es mittlerweile gut möglich, die Symptome durch eine entsprechende medikamentöse Therapie sowie Ergound Physiotherapie einzudämmen und den Betroffenen eine gute Lebensqualität zu ermöglichen. Im Einzelfall kann es aber leider sein, dass die Lebenserwartung im Vergleich zu nicht erkrankten Personen vermindert wird.

Da häufig ältere Menschen betroffen sind, haben diese oftmals bereits Herz- oder Gefäßerkrankungen. Und in Kombination mit Parkinson können diese Krankheiten sich durchaus auf die Lebenserwartung auswirken.“

Wie sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus?
Prof. Dr. Wilhelm Nacimiento: „Es gibt ein umfangreiches Spektrum an Medikamenten, die den gestörten Transmitterstoffwechsel bei Parkinson günstig beeinflussen und damit die Symptome deutlich lindern können. Die medikamentöse Einstellung von ParkinsonBetroffenen muss regelmäßig im Laufe der Krankheit fachneurologisch überprüft und angepasst werden.

Es handelt sich immer um eine individuelle Therapie, die sich nach klinischer Symptomatik und Verträglichkeit der Medikation richtet. Die neurologische Betreuung erfolgt überwiegend ambulant, eine stationäre Aufnahme ist nur bei ausgeprägter Verschlechterung der Symptome erforderlich. Wichtig ist die regelmäßige Physio- und Ergotherapie; bei Sprech- und Schluckstörungen ist auch eine logopädische Behandlung erforderlich.“


Was ist das besondere Angebot der Sana Kliniken Duisburg?
Prof. Dr. Martin Scholz: „In ausgewählten Fällen bieten wir die stereotaktische, neurochirurgische Behandlung, auch ‚Tiefe Hirnstimulation‘ genannt, in den Sana Kliniken Duisburg zur Behandlung von Parkinson an. Hier besteht eine enge Kooperation zwischen Neurologie und Neurochirurgie.

Ein besonderes Angebot ist hier zudem die Behandlung von Betroffenen im Rahmen der geriatrischen Komplexbehandlung und beziehungsweise oder in der geriatrischen Tagesklinik unseres Hauses in Zusammenarbeit mit Dr. Schröer. Hier werden die Betroffenen neurologisch mitbetreut. In diesem Rahmen können beispielsweise medikamentöse Behandlungen in Verbindung mit Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie optimiert und individuell angepasst werden.“


Prof. Dr. Wilhelm Nacimiento: „Einmal im Quartal biete ich gemeinsam mit Prof. Dr. Lars Wojtecki außerdem eine Parkinson-Spezialsprechstunde an. In dieser werden ausgewählte, insbesondere schwer von Parkinson betroffene Menschen untersucht und beraten. Neben der medikamentösen Therapie erörtern wir dabei die Optionen der Parkinson--Komplexbehandlung und der möglichen Indikation zur Tiefen Hirnstimulation.“

 

Zum Welt-Parkinson-Tag: Schüttellähmung in jungen Jahren erfordert ein umfassendes Hilfskonzept

37-jähriger Betroffener leitet bundesweite Selbsthilfeinitiative mit Psychosozialer Beratung und Coaching  

Konstanz/Duisburg, 6. April 2023 - „Noch immer bekommen junge Parkinson-Patienten nicht die richtige Therapie oder Unterstützung, weil selbst in der Medizin die Erkenntnis weiterhin nur sehr begrenzt durchgedrungen ist, dass es sich bei der ‚Schüttellähmung‘ nicht allein um eine Krankheit des hohen Alters handelt, sondern theoretisch schon Betroffene jenseits der 30 Jahre heimsuchen kann“, erklärt der Leiter der bundesweit tätigen Selbsthilfeinitiative „Parkinson in jedem Alter“, Dennis Riehle (Konstanz), mit Blick auf den bevorstehenden Welt-Parkinson-Tag am 11.04.2023.

Aus Sicht des selbst mit 34 erkrankten Psychologischen Beraters vom Bodensee werden trotz eindeutiger Symptomatik viele junge Menschen zunächst auf psychosomatische Ursachen ihrer Beschwerden untersucht und nahezu beschämt auf solch eine Herkunft ihrer Leiden therapiert, weil es offenbar noch immer nicht in das Weltbild vieler Ärzte passt, wonach man bereits früh an Parkinson erkranken kann und daher manch eine Verlegenheitsdiagnose gestellt wird – was auch die vielen Betroffenenberichte von anfragenden Patienten zeigen, die ebenso zwischen 35 und 50 ihre ersten Symptome entwickelten.

„Blicke ich auf meine Geschichte, so habe ich einen wahrhaftigen Marathon von einem Arzt zur nächsten Klinik hinter mich gebracht, ehe die Befunde nicht mehr widerlegbar waren. Zum Glück wurde ich von Beginn an prophylaktisch behandelt und mit passenden Medikamenten versorgt, sodass ich bald Linderung des anfangs dominierenden Zitterns und der Verlangsamung erfahren habe“, erklärt Riehle.

Neben der pharmakologischen Behandlung seien aber auch ergänzende Physio- und Ergotherapie von Bedeutung, ebenso wie eine multimodale Schmerzbewältigung, Logopädie, Entspannungsverfahren, Schlafhygiene und Psychotherapie ein Baustein des Gesamtkonzeptes, denn die Erkrankung wirke sich auf nahezu alle Lebensbereiche aus und führe zu einer deutlichen Beeinträchtigung von Alltagskompetenz und Teilhabe, so der Sozialberater, der mittlerweile einen guten Umgang mit dem Parkinson gefunden habe, allerdings immer wieder neu lernen müsse, sich an die veränderten Umstände und Rahmenbedingungen einer unberechenbaren Einschränkung anzupassen.

„Jeden Morgen weckt mich die Erkrankung mit einer völlig neuen Überraschung“. Insofern wünscht sich der Coach weitere Erforschung von Ursachen und Auslösern von Parkinson und zur kausalen Therapie. Immerhin hat die symptomatische Behandlung mittlerweile zahlreiche Fortschritte gemacht und kann Einschränkungen mindern.  

Dazu zählen bei Riehle neben Tremor, Rigor und Bradykinese mittlerweile auch autonome Funktionsstörungen und Multimorbidität: „Inkontinenz, Sprach- und Schluckstörungen, kognitive Defizite, posturale Instabilität, Apraxie und Aphasie, Hypomimie und die charakteristisch gebückte Haltung gehören wie Dystonie und abgewinkelte Hände, Schlafstörungen und ein Salbengesicht dazu“.

Mittlerweile kann der in Gesundheitsförderung fortgebildete Journalist Betroffenen wie Angehörigen im Sinne der Selbsthilfe einen Erfahrungsaustausch bieten, gleichsam Psychosoziale Beratung in den verschiedenen Phasen des Krankheitsverlaufs, denn er sagt: „Neben der medizinischen Versorgung ist auch eine ermutigende, perspektivische Unterstützung nötig, die natürlich dann besonders glaubwürdig sein kann, wenn sie von einem Gleichgesinnten in selbiger Lebenssituation kommt. Insbesondere geht es da um mentales Training und ein Coaching, dass auf Aufklärung und Information setzt.

Denn Edukation gehört zu einem ganz wesentlichen Verarbeitungsprozess, in dem man die Erkrankung anzunehmen versucht und mit der Hilfe von Tipps und Ratschlägen nahestehender und fremder Personen eine Resilienz aufbaut. Denn es ist erfahrungsgemäß nicht empfehlenswert oder zielführend, mit dem Schicksal zu hadern, sondern eine Widerstandskraft zu entwickeln, mit der sich auch solch eine einschneidende Diagnose leichter schultern lässt“, formuliert Riehle sein Ehrenamt.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Begleitung in sozialen Fragen: „Die Parkinson-Erkrankung kann – je nach Verlauf – sehr schnell Auswirkungen auf die Erwerbsfähigkeit haben oder gar zu einer Pflegebedürftigkeit führen. Daneben liegt in aller Regel fast immer eine Schwerbehinderteneigenschaft vor, allerdings sind Betroffene mit den Anträgen und dem Verfahren bei den jeweiligen Ämtern und Versicherungen häufig überfordert, weshalb wir als Selbsthilfeinitiative auch in diesen Aspekten beistehen wollen“, sagt der in Sozialrecht zertifizierte Konstanzer hierzu, der sich auch in Gesundheitsförderung und Ernährungsberatung fortbilden ließ.


„Es gibt ja zahlreiche Maßnahmen jenseits der medizinischen Betreuung, beispielsweise mit Blick auf Nahrungsergänzung oder alternative Verfahren, die ergänzend und zusätzlich entlasten können. Auch dafür möchte ich gern sensibilisieren und biete meine Expertise an“, so Dennis Riehle abschließend.  

Die Psychosoziale Mailberatung der Selbsthilfeinitiative ist kostenlos unter
www.selbsthilfe-riehle.de err

eichbar.  

Ehrenamtlich Zeit schenken – Klinik sucht offene Ohren und Herzen für Patienten

Duisburg, 6. April 2023 - Das Helios Klinikum Duisburg sucht für seine beiden Standorte in Hamborn und Hochfeld noch hilfsbereite Menschen, die als „grüne“ Damen und Herren Patientinnen und Patienten im Krankenhausalltag unterstützen. Sie schenken ehrenamtlich Zeit und Zuwendung oder erledigen kleine Besorgungen: Für die Patient:innen sind die sogenannten Grünen Damen und Herren in den Krankenhäusern Deutschlands eine große Bereicherung.

Sie können helfen, Stunden der Einsamkeit und des „Sich-allein-gelassen-Fühlens“ zu überbrücken, vor allem, wenn Freunde und Angehörige nicht in der Nähe sind. Die Patient:innen erkennen die Helfer:innen an den grünen Kitteln. Daher stammt auch ihr Name. Die vorgeschriebene Schweigepflicht gibt den Betroffenen zudem die Sicherheit, offen sprechen zu können. Sie gehen von Zimmer zu Zimmer und bleiben, wo sie gebraucht werden. 

Um das Angebot für beide Standorte aufrechtzuerhalten, suchen die Helios Kliniken kurzfristig weitere ehrenamtliche Mitarbeiter/innen. Die zukünftigen „Grünen Damen und Herren“ würden ein bis zweimal wöchentlich für zwei bis drei Stunden im Wechsel an beiden Standorten im Einsatz sein. Voraussetzung für das Ehrenamt sind vor allem Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit und Verantwortungsbewusstsein.  


Wer gerne ein paar Stunden Zeit in der Woche erübrigen möchte und sich für den ehrenamtlichen Dienst in der Helios St. Johannes Klinik und der Helios Marien Klinik interessiert, kann sich unter den nachfolgenden Kontaktdaten melden: Ute Schulz, Zufriedenheitsmanagerin T 0203/54634455 (montags bis freitags von 8.00 bis 13.00 Uhr) E ute.schulz@helios-gesundheit.de  

Die Erfahrungen zeigen, dass sich die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen sehr gut ergänzt. Die Grünen Damen und Herren helfen, die zwischenmenschliche Fürsorge in einem hoch technisierten Betrieb wie einem modernen Krankenhaus zu stärken. Das ist ein Anliegen, das auch die Krankenhausleitung, die Ärzt:innen und das Pflegepersonal unterstützen.

 

Lieferengpassgesetz: Bundesregierung verpasst Chance für Verbraucherschutz

 Hamburg/Duisburg, 5. April 2023 - Mit dem heute vom Bundeskabinett beschlossenen Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) wird eine große Chance verpasst, das Lieferengpassmanagement in den Apotheken ab dem Sommer abzusichern und zu verbessern.


Die Beschlussvorlage von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach enthält weiterhin erhebliche inhaltliche Mängel, die Bundesrat und Bundestag nun im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens beheben müssen, damit Deutschlands Apothekerinnen und Apotheker den Verbraucherschutz von Millionen Patientinnen und Patienten auch künftig garantieren können.

"Lieferengpässe bei Medikamenten werden leider auf absehbare Zeit nicht zu vermeiden sein und müssen deshalb in den Apotheken effizient gemanagt werden", sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: "Die Apotheken brauchen dazu Entscheidungsfreiheit und Handlungsspielraum, um beim Einlösen eines Rezeptes ein vorrätiges Ersatzmedikament abzugeben, statt den Patienten oder die Patientin zu vertrösten oder für ein neues Rezept zur Arztpraxis zurückzuschicken. Kurzum: Die Patientinnen und Patienten müssen schnell, unbürokratisch und sicher versorgt werden. Der Kabinettsentwurf zum Lieferengpassgesetz verpasst jedoch leider immer noch die Chance, die Arzneimittelversorgung langfristig abzusichern."

Arnold weiter: "Die Bundesregierung löst die Lieferprobleme mit diesem Gesetz leider nicht. Nun muss der Bundestag nachbessern. Wir brauchen keine zwei Verfügbarkeitsanfragen beim Großhandel, wenn doch ein Alternativpräparat im Warenlager der Apotheke vorrätig ist. Als Engpass-Ausgleich für den Personal- und Zeitaufwand brauchen wir keinen zweistelligen Cent-Betrag, sondern einen zweistelligen Euro-Betrag.
Wir brauchen Retaxationssicherheit, damit die Krankenkassen die Zahlung für den Arzneimittelpreis und das Apothekenhonorar nicht verweigern. Und wir brauchen die Möglichkeit, auch jederzeit Rezepturen und Defekturen selbst herzustellen, wenn kein industrielles Arzneimittel lieferbar ist. Klar ist in jedem Fall: Wir werden die Gesundheitspolitik in Berlin mit Protesten und Aktionen wachrütteln. Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!".

 

7. April 2023: Weltgesundheitstag und Osteopathie

Osteopathie in vielen Ländern anerkannt – Regelung in Deutschland überfällig

Duisburg, 5. April 2023 - Gesundheit für alle" ist das Motto des diesjährigen Weltgesundheitstag der WHO am 7. April. „Dieses Motto passt hervorragend zur Osteopathie. Über 15 Millionen Bundesbürger haben bereits osteopathische Behandlungen in Anspruch genommen, beeindruckende 90 Prozent sind mit den Behandlungserfolgen zufrieden“, teilt der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) mit.

Osteopathie kommt gänzlich ohne Medikamente aus und ist mit ihrer ganzheitlichen Herangehensweise für Menschen jeden Alters und bei vielen Beschwerden sinnvoll. Osteopathen nehmen sich Zeit für die Untersuchung, suchen nach eingehender Anamnese mit ihren langjährig geschulten Händen nach den Ursachen und unterstützen die Selbstregulierungskräfte des Körpers.

Durch gezielte Mobilisationen kann die Osteopathie beispielsweise bei zahlreichen Beschwerden wie Rücken- oder Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen helfen. Mehrere Studien und Umfragen, beispielsweise von Stiftung Warentest und dem Forsa-Institut zeigen, dass die große Mehrheit der Patienten mit der Osteopathie zufrieden sind – ein klares Zeichen für die Effektivität und Nachhaltigkeit der ganzheitlichen Medizin.

Osteopathie ist in allen Altersklassen gefragt. Viele Eltern lassen ihre Kinder und Babys osteopathisch behandeln. So verwundert es nicht, dass Osteopathie auch international stark nachgefragt wird und in vielen Ländern fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung ist. Sie ist nicht nur in den USA, wo sie vor fast 150 Jahren entstanden ist, sondern rund um den Globus etabliert.

Dazu zählen nicht nur ferne Länder wie Australien, Neuseeland, Südafrika oder sogar Island, sondern inzwischen auch 13 Länder in Europa. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bereits 2011 Richtlinien zur Osteopathie beschlossen.


„Wir möchten den diesjährigen Welttag der Gesundheit deshalb dazu nutzen, um auf die vielen Vorteile der Osteopathie aufmerksam zu machen und gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass die bislang nicht berufsgesetzlich geregelte Situation der Osteopathie unbedingt verbessert werden muss. Nur so können Patienten- und Verbraucherschutz sichergestellt werden. Wo Osteopathie draufsteht, muss auch Osteopathie drin sein.
Qualifizierte Osteopathinnen und Osteopathen müssen sich auch so nennen dürfen und Patienten müssen auf den ersten Blick erkennen können, dass eine ordentliche Qualifikation dahintersteht. So ist es schon in vielen Ländern weltweit der Fall, Deutschland darf hier nicht zum Schlusslicht werden. Die Regelung ist überfällig“, betont VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann.

Unterstützung für diese Forderung kommt übrigens auch von Patientenseite: Drei von vier in der Forsa-Studie Befragten sprechen sich für eine gesetzliche Regelung der Ausbildung von Osteopathen aus.