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Hilfe, mein Kind hat Läuse! Was ist zu tun?
Dr. Sebastian Groth, Kinder- und Jugendarzt und BVKJ-Sprecher (LV Schleswig-Holstein) gibt Tipps
Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e. V.)

Duisburg, 16. November 2022 - Winterzeit. Kinder stecken ihre Köpfe wieder enger zusammen, Kopfläuse haben jetzt Hochsaison. Wenn dann in der Kita- oder Schul-App Läusealarm geschlagen wird oder wenn die Tierchen beim Haarekämmen oder -flechten auffallen oder weil das Kind über Juckreiz oder Brennen am Kopf klagt, geraten viele Eltern in Panik. Manche schämen sich. Doch Kopfläuse kommen in den „besten Familien“ vor, sie sind kein Beleg für mangelnde Hygiene, sie müssen allerdings zügig bekämpft werden, damit sie sich nicht vermehren und ausbreiten, so Dr. Sebastian Groth, Pressesprecher des Landes Schleswig-Holstein des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Eltern rät er zu folgenden Tricks, um die lästigen Insekten wieder loszuwerden:
„Suchen Sie den Kopf des Kindes nach Läusen oder nach den von den Läusen an die Haare angebrachten Nissen, also Eiern, ab. Das gelingt am besten bei angefeuchteten Haaren. Entweder lassen sich dann die 1-2mm große Läuse direkt auf der Kopfhaut oder den Haaren entdecken oder man findet die Nissen an den Haaren. Bereits eine einzige entdeckte Laus beweist den Befall mit Läusen und sollte eine Behandlung zur Folge haben!
Die Nissen finden sich meist sehr nah an der Kopfhaut: in der Regel maximal 1cm entfernt von der Kopfhaut, meist leicht schräg an einem Haar befestigt. Nissen lassen sich leicht von Hautschuppen unterscheiden, wenn man versucht, sie mit leichtem Griff vom Haar zu schieben. Dies gelingt bei den Nissen nämlich nicht! Ist der Befall eindeutig, verschreiben Kinder- und JugendärztInnen geeignete Mittel zur Behandlung. Empfehlenswert ist als Wirkstoff eine Lösung zum Aufbringen auf die Haare, die Dimeticon enthält. Dieses Mittel setzt sich in die Atmungsorgane der Läuse und bringt diese zum Ersticken. Außerdem wirkt dieses Medikament auch auf die in den Nissen befindliche Larven.
Kämmen Sie nach dem Aufbringen des Läusemittels über mehrere Tage hinweg die Haare Ihres Kindes sorgfältig aus, um tote Läuse und die Nissen zu beseitigen. Am besten bei nassem Haar. Hierfür eignen sich Nissenkämme gut, die durch ihre eng stehenden Zinken gut die Nissen an den Haaren zu fassen bekommen. Die Kämme liegen entweder den Präparaten bei oder lassen sich in Apotheken kaufen.
Sehr wichtig ist, nach acht bis zehn Tagen eine erneute Behandlung. Nach dieser Zeit sind eventuell bei der ersten Behandlung nicht getötete Larven herangewachsen und noch nicht geschlechtsreif. Nur durch diese zweite Behandlung lässt sich die Besiedlung durch die Läuse sicher und anhaltend beenden.
Kleidung, Bettwäsche und Gegenstände wie Bürsten, Kämme, Haarspangen, etc. sollten Sie drei Tage lang in einer geschlossenen Plastiktüte aufbewahren. Während dieser Zeit sterben die Läuse ab, denn ohne regelmäßiges Blutsaugen verhungern sie.
Nach erfolgreicher Behandlung benötigt das behandelte Kind in der Regel ein Attest zur Wiederzulassung in den Kindergarten oder in die Schule. Dafür führen Kinder- und Jugendärzt:innen in den Praxen eine Kontrolluntersuchung durch und bescheinigen der Familie eine erfolgreiche Behandlung.
Denken Sie auch daran, die Kita oder Schule Ihres Kindes vom Kopflausbefall zu informieren! Dazu besteht nach dem Infektionsschutzgesetz eine Verpflichtung.“