Einst und heute - Neudorf, ein Stadtteil mit Charme bietet:
Universität - Hauptbahnhof(Ost)  - Polizeikaserne -Stadtwald - Sportpark mit 60ha Wasserfläche - Versuchsanstalt der Binnenschifffahrt
Bundesligafußball-Spielbetrieb - MSV-Arena - Sportschule - Sitz LSB und LVN -  Leichtathletikstadion UCI-Kino Teddybärenfabrik
Einst und heute

TuRa 88 Duisburg   - Chronik der Trampolinabteilung

 

Neudorf, der Fußball, Trampolin und TuRa 88
Von "Weißen Raben" zur Fußballnationalmannschaft
TuRas "Neudorfer Domizilwechsel"

Zur Gründungszeit der Turnvereine und der ersten zaghaften "Gehversuche" im Fußballsport tat sich - so Duisburger Sportchronisten - der Stadtteil Neudorf hervor.

Die Lage abseits des zentralen Stadtgebietes war ideal für die jungen Sportler, die sich der neuen Sportart zugetan fühlten. Hier waren sie noch relativ unbeobachtet. So waren in Neudorf die Gebrüder Fischer - auch deshalb Fischerklub genannt - Auslöser des Neudorfer Fußballklubs. Sie bastelten die ersten Tore (zwei Stangen wurden einfach etwas über Kopfhöhe mit einem Seil verbunden) und mit den Pastoren Klucken und Döring, Paul Ansbach, Willy Knehe und Heinrich Brands entstand der Neudorfer Fußballklub 1899, bei dem sich die Spieler Heinrich Kremer, Theo Scholten und die Gebrüder Löhr weit über die Grenzen Neudorfs hinaus einen Namen machten.

Turnlehrer und Sportdirektor Max Vogels war Unterstützer und späterer "Regelgeber", der trotz vieler Anfeindungen aus dem Bereich der Turner den "wilden Spielbetrieb" der Fußballer in geordnete Bahnen lenkte.

Dem Neudorfer Fußballklub 1899 gelang die Integration der neuen Fußballabteilung mit den Turnern, was Duisburgs Lokalpresse mit dem Obertitel "Weiße Raben" bezeichnete. Aus diesen Anfangszeiten ging 1921 der Zusammenschluss mit dem Duisburger Turnverein 1848 hervor.

So ähnlich erging es TuRa 88. Der Ursprung des Vereins war der Neudorfer Turnverein 1848. Die Turner Fritz Korbmacher, Peter Herbertz, Heinrich Mieser, Otto Meier, Wilhelm Lohoff und Bernhard Heimann waren die Gründer und zugleich der erste Vorstand. Der Übertritt von 13 Fußballern des Fußballklubs Borussia im Jahre 1909 war quasi die Gründung der Fußballabteilung.

Der Turn- und Rasenspielverein (TuRa) 88 Duisburg war ursprünglich unter dem Namen Turnverein 1888 ins Leben gerufen worden. Dies am wohl besten Tag für alle Brauchtumsvereine, nämlich am 11. November des Jahres 1888. Initiator war Peter Herbertz, die 42 Gründungsmitglieder wählten Fritz Korbmacher zum ersten Vorsitzenden, das Vereinslokal war die Gaststätte Heinrich Mieser an der Neudorfer Straße 113 (später auch Thüringer Hof). Die erste Übungsstunde fand am 21. November 1988 im "Turnlokal" Gaststätte Heinrich Mieser statt.

Festbuch vom Aug. 1913 bekommen, anlässlich des 25-jähr.Jubel-Festes des Turn-Vereins Neudorf e.V.

1891 wurde für 500 Goldmark bei der Bonner Fahnenfabrik bestellt und am 11.11.1891 geweiht. Auf dieser Fahne stand um das Vereinswappen in der Mitte herum Turn-Verein Neudorf-Duisburg geschrieben. Der Verein hatte seinen Spielplatz hinter der Aktienstraße, verlor diesen aber durch Bebauung im Jahr 1919. So siedelte man auf den Lotharplatz um, was aber zu chaotischen Zuständen führte, da der städtische Platz hoffnungslos überlastet war. Ein geregelter Spielbetrieb war nicht möglich.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde zunächst 1919 dem Westdeutschen Spielverband beigetreten. Es folgte am 1. Juni 1920 der Zusammenschluss mit dem Neudorfer Turnverein 1888 und dem Rasensportverein 07. Dadurch wurde der Verein in "Turn- und Rasenspielverein 88"  umbenannt.

Der Rasenspielverein bekam neben der Kettenfabrik d'Hone eine neue Sportanlage.
Zum 40-jährigen Vereinsjubiläum 1928 wurde in gleich drei Neudorfer Gaststätten gefeiert. So im Thüringer Hof und dem Restaurant "Waldschlößchen" an der Neudorfer Straße sowie im Restaurant "Steinbruch" an der Lotharstraße. Im Jubiläumsjahr wurde die Fusion mit dem Nachbarverein "Viktoria Kellermann“ perfekt gemacht, was zur Namensänderung in Turn- und Spielvereinigung 88 e.V. Duisburg führte.

Unter den Nazis gab es 1934 am 21. März die ersten Arbeiten am Kaiserberg für die Reichsautobahn, am 12. Mai die Einweihung des Duisburger Tierparks, die Inbetriebnahme des Duisburger Bahnhofs mit neuem Gesicht und durch den Sportdirektor Hirschmann die Zwangsvereinigung mit dem Ballspielverein Hertha Duisburg, was zum neuen Namen Neudorfer Turn- und Ballspielverein 88 e.V. Duisburg führte.
Nach der "Gleichschaltung" und der erzwungenen Ämterniederlegung vom Vorsitzenden Georg Böker (später Namensgeber der Anlage an der Lotharstraße/Kammerstraße) und Jugendleiter Fritz Kraft wurde ein kommissarischer Vorsitzender eingesetzt. Fritz Kraft führte zwar trotz Auflage die Jugendabteilung weiter, was zur Sperrung der Abteilung führte. Die Jugendabteilung wurde von der Hitlerjugend übernommen. Das 50-jährige Jubiläum wird 1938 im Restaurant Bütefür an der Koloniestraße gefeiert.

Nach dem Krieg geht die Wanderschaft weiter. Vor dem Nichts stehend startete der Verein aber wieder unter dem heutigen Namen Turn- und Rasenspielverein (TuRa) 88 Duisburg in eine neue Epoche. Der Spielort war nach Zuweisung durch die Stadtverwaltung erneut woanders, diesmal wieder am Lotharplatz. 1948 wird das 60-jährige Bestehen im Restaurant "Wintergarten" an der Monning gefeiert.

Am 10. August 1952 ist es aber soweit: TuRa 88 erhält ein neues Domizil. Mit einer feierlichen Zeremonie hält der Verein auf der Anlage Lotharstraße/Kammerstraße Einzug.

Ein Aufhorchen gab es in der gesamten Stadt - und darüber hinaus -, als aus der Fußballabteilung Talente ihren Weg ganz nach oben fanden, bedauerlicherweise war dies stets mit einem Weggang von der Kammerstraße verbunden.

So wurde 1981 der spätere Spieler des MSV Duisburg, FC Bayern München und der Nationalmannschaft Thomas Strunz als C-Jugendlicher an die Westender Straße zum MSV Duisburg abgegeben. Schon vor ihm hatte 1979 ebenfalls als C-Jugendlicher Michael Struckmann den Weg zur Westender Straße eingeschlagen und fasste beim MSV Fuß.

Unter großer Anteilnahme seitens der Stadt, der Wirtschaft und der Politik wurde am Sonntag, den 16 Oktober 1988 in der Mehrzweckhalle der Gesamtschule Duisburg-Neudorf an der Pappenstraße das 100-Jährige gefeiert.

 

Turn- und Rasensportverein 88 Duisburg e.V.
Kammerstraße 223 - 47057 Duisburg-Neudorf

 

Telefon:

0203 - 351941

Fax:

0203 - 373440

Email:

info@tura88-duisburg.de

Homepage:

www.tura88-duisburg.de

 

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Die Neudorfer Trampolinchronik von TuRa 88 – von der Fusion bis zur Bundesliga

1984
Am 1. 1. 1984 trat der aufgelöste Verein TTV Duisburg geschlossen als Trampolinabteilung TuRa 88 bei.
Im Eintrittsjahr wurde Gabi Bahr Deutsche Meisterin, belegte das Team den dritten Platz in der zweithöchsten Klasse, gewannen Gabi Bahr und Beate Kruswicki in London den Weltpokal im Synchronspringen, erturnte Gabi Bahr mit der deutschen Mannschaft bei den Weltmeisterschaften in Japan die Silbermedaille.

1985
Der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelingt
Beate Kruswicki wird Deutsche Meisterin
Gabi Bahr und Beate Kruswicki gewinnen Europameisterschaft im Synchronspringen
Sieg beim Weltpokal im Synchronspringen 

1986
Gabi Bahr wird Deutsche Meisterin
Gabi Bahr und Beate Kruswicki verteidigen die Deutsche Synchronmeisterschaft
Beate Kruswicki holt bei WM mit Deutschland Bronze

Das Bundesligateam 1986:
Trainer Klaus Bahr, Beate Kruswicki, Ina Danowski, Andrea Hilgert, Augustin, Koberg, Tanja Burchardt, Sarge

1987
Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit Beate Kruswicki, Gabi Bahr, Ina Danowski, Andrea Hilgert 

2003

Samstag, 13. Dezember 2003: TuRa 88 gelang der große Sprung in die 1. Bundesliga
Der große Sprung gelang. Die Trampolinturner von TuRa 88 Duisburg sind in die Eliteliga aufgestiegen. Die Neudorfer Springerriege setzte sich am Samstag, den 13. Dezember 2003 in der Amselstieghalle in Salzgitter-Lebenstedt gegen den TV Gernsbach (Sechster und Letzter der 1. Bundesliga) und TSG Saar (Meister 2. Liga Südwest) durch und wurde – wenn auch hauchdünn – Sieger des Relegationswettkampfes. Im Dreikampf erkämpfte sich TuRa 88 mit 274,2 Punkten vor dem Bundesligaletzten TV Gernsbach (372,6 Punkte) und dem abgeschlagenen Meister 2. Liga Südwest TSG Saar (320 Punkte) den Aufstieg in die 1. Bundesliga, der Zweite aus Gernsbach ist aufgrund des Rückzugs vom SV Brackwede mit dabei. Der Sekt floss in der Duschkabine und TuRas Gesamtvorsitzender Hans-Walter Gerlach spendierte überglücklich ein Abendessen für seine erfolgreiche Abteilung.

Platz eins in der Relegation löste Jubel pur aus

„Es war dramatisch und zum Teil unglaublich“, war TuRas-Trampolin-Abteilungsleiter und Macher Klaus Bahr nach dem Kampf echt aus dem Häuschen – eine Rarität beim sonst sehr ruhigen Pädagogen. „Nein wirklich, es war dramatisch. Als Gernsbachs Weltklassemann von der letzten WM, der Niederländer Sven Mooij eine Leistung mit den höchsten Schwierigkeitsgraden hinlegte und von den Kampfrichtern 35 Punkte bekam, war der Druck für Pascal unglaublich groß. Aber was Pascal dann turnte, war einfach unbeschreiblich stark. Er turnte absolut sicher, blieb gänzlich ohne Patzer und überzeugte die Richter dermaßen, dass 36 Punkte heraus sprangen. Damit hatten wir den Sieg mit einem hauchdünnen Vorsprung geschafft.“

Zum Wettkampfbeginn hatten Jacqueline und Daniela Bahr mit ihren Leistungen einen Fünf-Punkte-Vorsprung erkämpft und damit sozusagen die Basis zum Erfolg gelegt, obwohl der Vorsprung am Ende wie geschildert in Gefahr geraten war. Aber der zweite Platz hätte ja auch noch gereicht, so aber war es ein echter Bundesliga-Härtetest, den die Turaner bravourös bewältigten.
Vor rund einem Jahrzehnt war durch die Asbestsanierung  in der Halle an der Pappenstraße dem damaligen Bundesligateam das Aus in der Liga beschert worden – die Trampolins, die „Arbeitsgeräte“ der Bundesliga-Mannschaft waren kurz vor dem Saisonstart ruckzuck mit entsorgt worden. Da es kurzfristig keine finanziellen Möglichkeiten durch den Verein TuRa 88 und die Stadt gab, die nicht gerade preiswerten Geräte zu besorgen, musste das Team vom Bundesliga-Spielbetrieb zurückgezogen werden. Der Spitzensport war ausgebremst, Aufbauarbeit von ganz unten war die Folge. Nun hatte das Team sogar ohne Hilfe eines Weltklassespringers vom Format des Dänen Casper Pedersen den Wiederaufstieg geschafft, sozusagen mit eigenen Mitteln sprich dem aktuellen Zweitligakader. Im nächsten Jahr hießen die Gegner TGJ Salzgitter, Frankfurt-Nied, TSB Schwäbisch Gmünd, MTV Bad Kreuznach, Kempener Turnverein  und TV Gernsbach.

Sie schafften den Aufstieg:
Daniela Bahr (Jahrgang 81), Jacqueline Bahr (82),  Pasqual Bahr (87), Charalambos  Babis Giartimidis (88), Katrin Willing (79), Claudia Weismüller (75) und Linn Meinhardt (89)

Aufstiegsjubel am 13. Dezember 2003 mit Trainerin Gabi Bahr (unten links) und Ehemann sowie Abteilungsleiter Klaus Bahr (unten rechts)