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Die Gärungsessigfabrik Heinr. Herm. Fastrich |
In Neudorf an der Bismarckstraße 72/74, wurde von Heinrich Herman Fastrich am 22. September 1894 gegründet und am 4. Januar 1898 im Handelregister eingetragen. Kurz nach Inbetriebnahme der Branntweinessigfabrik wurde ihr eine Weinessigfabrik angegliedert. Fastrich hatte frühzeitig erkannt, dass der hochwertigere Weinessig besseren Absatz finden würde. Die Aufnahme der Produktion von Weinessig war ein mutiger Entschluss, da die Herstellung von Weinessig damals einige Probleme mit sich brachte.
Der Ausbau
des Betriebes wurde schnell voran getrieben und den damals
technischen Möglichkeiten angepasst. Der „Fastrich-Weinessig“
wurde schnell zu einer begehrten Markenware der sich auch
besonders durch seine hohe Qualität auszeichnete. Ein Ausbau der Fabrikationsanlagen erfolgte rasch gemäß dem steigenden Umsatz in den Jahren 1902/1903, 1912, 1926 und 1934. Rückschläge erlitt die Firma durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges und in den Nachfolgejahren durch die damalige Besatzungsgrenze. Der Rohstoff Branntwein konnte nicht von der deutschen Monopolverwaltung bezogen und Fertigware durfte nicht in das unbesetzte Gebiet geliefert werden. Das Unternehmen wurde nach der Inflation durch den Ankauf weiterer Essigfabriken erweitert und gehörte bald zu den führenden Wein- und Branntweinessigfabriken in Deutschland. Nach kurzer Krankheit verstarb Heinr. Herm. Fastrich am 13. April 1935. Sein Lebenswerk wurde durch Angliederung einer Gurkeneinlegerei 1938 und durch den Erwerb einer Sauerkrautfabrik in Neuß 1938 abgerundet. Im Jahre 1940 wurde ferner die älteste deutsche Senffabrik, die Firma A.B. Bergrath aus Düsseldorf dem Unternehmen angegliedert. 1942 erfolgte die Umwandlung der Firma in eine OHG, und Wwe. Luise Fastrich, geb. Schürmann, nahm die Söhne Rudolf Fastrich, Chemiker Dr. Wilhelm Fastrich und Assessor Dr. Heinrich Fastrich als Gesellschafter auf. Die Produktion der Fabrik an der Bismarkstraße wurde gegen Anfang der 60-er Jahre eingestellt. Kurz zuvor kam es noch zu einem Betriebsunfall, verursacht durch eine Kesselexplosion, bei der die roten Rüben ihre Spuren an den umliegenden Gebäuden bis hin zur Ostsraße hinterließen. Eine Frau kam bei dem Unfall ums Leben.
Quelle: Heimatchronik der Stadt Duisburg von Dr. Walter Ring Text u.Bildmaterial: Hans-Willi Bütefür
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