Regionales - Haus Aspel und wie der Käsekuchen zu seinem Namen kam

?Haus Aspel ist ein Beispiel für Burgengeschichte. Aus der Erdhügelburg wurde eine Steinburg, aus der Steinburg ein Schloß, aus dem Schloß ein Kloster und mit dem Kloster kam eine Schule.
Pfalzgraf Richizo, Neffe des Erzbischofs Wichfried von Köln, war der erste nachweisbare Burgherr auf Aspel. 950 erbte er den niederrheinischen Besitz seines Vaters Gottfried und baute sich in Aspel seine Burg. Eine Landzunge im Aspeler Meer wurde durch einen breiten Graben vom Land getrennt. Richizo besaß nun eine `Insel im MeerŽ, einen sicheren Platz zum Wohnen. Um sich verstärkt vor Feinden schützen zu können, ließ er die Insel erhöhen. Mit römischem Ruinenschutt aus Xanten ließ er einen 9 Meter hohen Hügel aufwerfen. Der "Gipfel" dieses Kunstberges war eine flache Plattform mit einem Durchmesser von 30 Metern. Von ihr hatte Richizo einen weiten Blick über das flache Uferland. Und um seinen Blick noch zu weiten, baute der Graf Turm und Haus auf dem Hügel. Dabei interessierten ihn die schönen Aussichten wenige. Wichtiger war zu sehen, wer sich der Burg näherte, Freund und Feind rechtzeitig zu erkennen.
Nach Richizos Tod 973 wohnte und herrschte sein Sohn Godizo in Aspel. Er führte um Aspel und von Aspel aus wiederholt Kampfgefechte mit seinen Truppen. Zwischen rivalisierenden Bischöfen und Grafen konnte er Burg und Land Aspel behaupten. Um das Jahr 1011 starb Godizo. Seine Töchter Irmgard und Irmtrud wurden Erbinnen. Nach Irmgards Tod schenkte Irmtrud Burg und Land Aspel dem Erzbischof von Köln, der nun geistlich als Bischof und rechtlich als Lehnsherr in Aspel etwas zu sagen hatte. Er behielt seine Lehnsherren-Rechte mit einigen Verpfändungs-Unterbrechungen bis zum Jahr 1392. Dann übernahmen die Klever Grafen endgültig die Rolle des Lehnsherrn und ließen sich die Burg Aspel nicht mehr nehmen, bis die Preußen kamen.
Philipp von Heinsberg, Erzbischof von Köln, nahm 1190 in Aspel eine "Altbausanierung" vor. Immerhin war die Burg damals schon 200 Jahre alt, und der Erzbischof war ein ordnungsliebender und baulustiger Mann. Er ließ die Hofgebäude errichten und die Burg selbst von Grund auf erneuern. Das geschah in dem selben Jahr 1190, als ein früherer hoher Gast der Burg Aspel in Kleinasien bei einer gottgefälligen Auslandsreise einen tödlichen Unfall erlitt: Kaiser Friedrich I., der mit dem roten Bart, starb beim Baden im Fluss Saleph wahrscheinlich an einem Herzschlag. Er war schon ein älterer Herr von 65 Jahren, der offensichtlich die Strapazen des dritten Kreuzzuges und den Klimawechsel unterschätzt hatte. So kam er nicht mehr dazu, das von Saladin eroberte Jerusalem zurückzugewinnen.
Der zweite Burgbau in Aspel wurde nur 48 Jahre alt. Graf Dietrich von Kleve überfiel Aspel im Jahre 1237 / 1238, wobei der Graf von Holland ihn mit Schiffen unterstützte. Der klevische Angriff war nach den damals geltenden Spielregeln für Kleinkriege nicht korrekt, denn er geschah ohne Fehdeansage. dass er erfolgreich war, lag nicht an der mangelnden Wehrhaftigkeit der Burg oder an der Schlagkraft der Angreifer. Verrat war im Spiel, und der Verräter war der Kastellan der Burg Aspel. ?Per traditionem castellani elusdem castri durch Verrat des Schlosskastellans, wurde Aspel eingenommen und zerstört.

Der Erzbischof blieb jedoch am Ende der Stärkere. Er besetzte Aspel und vertrieb den Klever Grafen. Die Versöhnung zwischen den Streithähnen aus Köln und Kleve vermittelte Graf Otto II von Geldern. Der Klever Graf musste sich verpflichten, den Burgneubau zu bezahlen. Ein Dritter aber freute sich. Er hieß Lupert von Swasbule, war 1243 Bauleiter und Bauunternehmer für den dritten Neubau in Aspel und finanzierte ihn aus eigener Tasche mit 500 Mark. Dafür gab ihm Erzbischof Konrad die Zollrechte von Neuss solange, bis er seine Auslagen vom Grafen von Kleve zurückerhalten hatte. Außerdem erhielt Lupert von Swansbule zu Lehen `den Turm bei Volmestein und die Insel bei ReesŽ.
Bei den Kölner Erzbischöfen scheint Bargeld oft knapp gewesen zu sein. Der Neubau der Burg auf Pump und die mehrfach Verpfändung des `Landes AspelŽ beweisen es. Ob und wann der Herr von Swansbule seine Baukosten für Aspel zurückbekommen hat, ist nicht bekannt. Als lachender Dritter wird Swansbule bei diesem Dreiecksgeschäft Köln-Kleve-Swansbule schon nicht zu kurz gekommen sein.
Von der dritten Burg in Aspel existiert ein Bild, ein Fresko in der Agneskapelle des Kölner Domes. Es wird etwa 300 Jahre nach der Schenkung Aspels an Köln entstanden sein. Der unbekannte Maler war also kein Zeitgenosse der Schwestern Irmgard und Irmtrud von Aspel. Aber schon zu seiner Zeit hatte die Legende drei Frauen zu Heiligen gemacht: Irmgard von Aspel, ihre Schwester Irmtrud und Irmgard von Süchteln, von denen jede für sich eine Persönlichkeit war. Mit den `guten WerkenŽ dreier Frauen wurde eine zur Heiligen gekrönt. dass die Legende dabei die "falsche" erwischte, eben jene Irmgard von Aspel, hat der Burg Aspel Ruhm gebracht. Das Fresko im Kölner Dom zeigt, wie die heilige Irmgard die Burg dem Kölner Erzbischof übergibt. dass in Wirklichkeit Irmtrud die Stifterin war, darauf wurde schon hingewiesen.

Legenden und Heilige darf man nicht mit den Maßstäben der Realität messen. Die heilige Irmgard wurde nicht nur aus einem christlichen Frauen-Triumvirat geboren. Sie steht auch in Sagen-Verwandtschaft zur germanischen Göttin Iduna, der Hüterin der goldenen Äpfel, die den Göttern ewige Jugend verlieh. Auch der heiligen Irmgard werden besondere Äpfel zugeschrieben, die Irmgardenäpfel, die sie in Aspel züchtete.
Die dritte Burg im Aspeler Meer war der letzte mittelalterliche Neubau. Nach dem Pfandrecht von 1392 fühlten sich die Klever sicher im Besitze des Landes Aspel. Zwischen Emmerich und Dinslaken gab es keine Kölner Enklave mehr im rechtsrheinischen Klever Land. Die Wehrburg Aspel war uninteressant geworden. Herzog Adolf von Kleve hätte sie trotzdem nach den Bestimmungen des Pfandvertrages instandhalten müssen. Aber er ließe sie verfallen und 1444 die Befestigungsanlagen abbrechen. Aus einem Ratsprotokoll der Stadt Rees von 1470 wissen wir, dass Herzog Johann von Kleve der Stadt 200 `UnkelsteineŽ von der verfallenen Burg für ihren Mauerbau zur Verfügung stellte.
Wenn nach 1470 von der bewohnten Burg Aspel die Rede ist, so ist die Vorburg gemeint. Aspel war zu einer "Privatburg" geworden. Ihre Residenz- und Wehrzeit war vorbei. Zwischen 1470 und 1570 werden als Bewohner die Herren von Töven, Lychendorf, Hasselt, Dugelen und Schriek genannt..
Dann ging es in Aspel preußisch zu. Die Brandenburger machten die Herren auf Aspel zu Gerichtsherren einer Herrlichkeit. Und schließlich blieb von der Macht in Aspel nur die Architektur einer Schlosspracht übrig. Die Burginsel im Aspeler Meer wurde von der Natur überwuchert und die Vorburg auf dem "Festland" mauserte sich zum Schloß. Überliefert sind uns Baumaßnahmen aus den Jahren 1652 und 1653, zu denen der Zieglermeister Heinrich neun `"fenden" voll "Pfannen", Estriche und `Stein Essgen" lieferte. Das neue Schloss Aspel auf den Grundmauern der alten Vorburg sollte nicht lange bestehen. 1682 wurde es im Spanischen Erbfolgekrieg in Brand geschlossen.
Aspels Vorburg ist nach dem Brand wiederaufgebaut worden. Das mittelalterliche Zentrum der Vorburg war ein Rundturm gewesen, der zwei Flügelbauten verband. Seine mächtigen Grundmauern wurden das Fundament für einen Viereckturm mit gewölbter Durchfahrt. Die zwei Turmstockwerke überdachten eine Zwiebelhaube mit Glockenstuhl. Stuckdecken und kupferne Türschlösser erinnern noch heute an die barocke Renovierung der zum Schloss gewordenen Vorburg. Jedoch scheint es Aspel nach dem Brand von 1682 nur zu einer bescheidenen Schlosspracht gebracht zu haben. Der Kunsthistoriker Paul Clemen schreibt in seinem 1892 erschienenen Buch ?Die Kunstdenkmäler des Kreises Rees: "Die beiden nach 1682 errichteten, im stumpfen Winkel an den Thorturm stoßenden zweistöckigen Gebäude entbehren aller architektonischen Bedeutung."
Ihr bescheidenes Schlossgesicht veränderte die alte Vorburg über zwei Jahrhunderte nicht wesentlich. Nur die Besitzer wechselten. Etwa hundert Jahre gehörte es der Familie von Wittenhorst-Sonsfeld. Sie sind alte Niederrheiner, schon im 12. Jahrhundert urkundlich genannt. Sie waren klevische Amtmänner, preußische Jurisdiktionsherren und französische Unterpräfekten in Aspel. Und um die "Internationalität" in Aspel zu erweitern, erwarb zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine holländische Familie das Schloss. Sie hieß von (oder van den) Broeck.

Nicht nur Schlösser haben internationale Akzente, auch die Liebe kennt keine Grenzen. Sie sorgte dafür, dass Aspel wieder preußisch wurde und einen Abglanz königlichen Regierens bekam. Die Liebe kam von und zu Johanna von Broeck auf Aspel. Ihr Auserwählter hieß Friedrich Heinrich von Bernuth. 1808 heirateten beide und Aspel hatte wieder einen preußischen Schlossherrn.
Mit Herrn von Bernuth bekam aber auch der neue preußische Kreis Rees 1818 seinen ersten richtigen königlichen Landrat. Seine Vorgänger Graf von Borcke auf Hueth und der Regierungsreferendarius Westermann waren nur `KommissareŽ gewesen. Herr von Bernuth blieb 41 Jahre Landrat , von 1818 bis 1859. Keiner seiner Nachfolger hat ihn in der landrätlichen Lebensdauer übertroffen. Friedrich von Bernuth starb 1859, 16 Jahre nach dem Tode seiner Frau Johanna. Beide wurden in Haldern begraben. Ihre Gedenksteine blieben erhalten.
Friedrich Heinrich von Bernuth verkaufte Land und Schloss Aspel, verließ seine Amtswohnung in Rees und zog sich schon 1845 mit seinem Landratsamt nach Wesel. Schloß Aspel behielt jene Atmosphäre von Weltläufigkeit, die schon im frühen Mittelalter mit dem Besuch von Kaisern und Päpsten, von Herzögen und Kirchenfürsten begonnen hatte. Zu jener Zeit kamen die ersten Klosterschwestern aus dem Orden `Töchter vom heiligen Kreuz` aus Lüttich / Belgien nach Deutschland. Am 4. Oktober 1850 kaufte der Orden Schloß Aspel. Die erste Niederlassung in Deutschland übernahmen 13 Ordensfrauen am 10. März 1851. Kloster, Noviziat und Oberlyzeum mit einjährigre Frauenschule wurden Ordensaufgaben in Aspel. Sie veränderten Umfang und Architektur der alten Vorburg.
Ein unfreiwilliger Verzicht auf Aspel war dem Orden als Folge des preußischen "Kulturkampfes" aufgezwungen worden. 1875 wurden alle Ordensfrauen ausgewiesen. Im gleichen Jahr mussten Provinzialhaus, Seminar und Schule in Aspel ihre Tätigkeit aufgeben. 1881 wurden Schlos und Park für 55.000 Mark an Heinrich Holland in Goin verkauft. Im Jahre 1887 führten Verhandlungen des Ordens erfolgreich zum Rückkauf des Schlosses und am 21. März 1888 kamen die ersten sechs Schwestern wieder nach Aspel.
Ein "Kulturkampf" des 20. Jahrhunderts vertrieb den Orden ein zweites Mal aus Aspel. Am13. Juli 1941 mussten die Ordensschwestern Kloster und Schule "mit kleinem Handgepäck" verlassen. "Schule und Kloster wurden von der Gestapo aufgehoben und von der NSDAP belegt". Bis 1945 diente Haus Aspel als Kriegslazarett. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde Haus Aspel teilweise zerstört. Zerschossen brannte Haus Aspel, als die Alliierten den Rhein überquerten. Kirche, Pensionsflügel, Turm und das erste Stockwerk wurden Ruinen. In das noch bewohnbare Klostergebäude zog das Reeser Krankenhaus. Die Pflege übernahmen die "Töchter vom heiligen Kreuz".
Die Töchter vom heiligen Kreuz sind eine internationale religiöse Gemeinschaft von Frauen, die in Belgien Mitte des letzten Jahrhunderts von Maria Theresia Hase ins Leben gerufen wurde. Die Ordensgründerin hat auf die Probleme ihrer Zeit durch tätige Nächstenliebe geantwortet. Sie folgte Christus, seinem Leben und Handeln nach, in der Erkenntnis, dass Gott durch die Kraft des Kreuzes zur Auferstehung, zum Heil und zu neuem Leben führt.
Heute sind die Töchter vom heiligen Kreuz in neun Ländern vertreten und zählen weltweit etwa 900 Schwestern. Während die Anzahl in Europa stetig abnimmt, steigt sie in den asiatischen Ländern weiter an. Neben den vielfältigen Aufgaben im sozialen Bereich sollen ihre Häuser immer auch Orte der Stille, des Gebetes und der Begegnung sein, stellt sich das Haus selbst vor.

Für Käsekuchen braucht man Quark, wenn man ihn backen möchte. Richtig? Na ja, fast. Das wahre Käsekuchenrezept möchte ich hier vorstellen.

Man nehme 25 g Hefe, 1 l Milch, 1 Nudelrolle, 375 g Gouda, 250 Leerdamer, 125 g Holländer, 123 g Mehl, 2 Eier, 378 g Zucker, 1 Päcken Backpulver, 1 Messerspitze Vanillepulver und 76,5 g Butter, ersatzweise 73,75 g Margarine und 1 Becher Joghurt.

Hefe. Milch, Backpulver, Eier und Zucker vermengen und zusammen mit der Butter bzw. Margarine zu einem Teig kneten. Dann Backpulver und Vanillepulver hinzufügen und weiterkneten. Den Teig ausrollen und auf ein rundes Backblech legen.
Dann den Käse raspeln. Die Käseraspeln müssen bei 96 ° C geschmolzen werden, bis sie zähflüssig sind. Den zähflüssigen Käse vermengen. Den Joghurt hinzufügen. Alles verrühren und den Teig damit auffüllen. Bei 181 ° C exakt 17 Minuten backen.

Woher ich dieses Rezept kenne, fragen Sie? ?Wirtschaftsspionage, sage ich da nur.

Holland ist unser westliches Nachbarland. Schon seit Menschengedenken sind Holland und der Niederrhein Freunde. Wir beziehen Tulpen und Käse von dort und exportieren Prinzen und Prinzessinnen (ja, ja, die Niederland sind klammheimlich eine Provinz des Niederrheins und werden von hier aus regiert; zum Glück merken es die Holländer nur nicht).

Wieso Käsekuchen mit Quark hergestellt wird, ist mir schon immer ein Rätsel gewesen. Doch ich möchte ihn nun mit wirklichem Käse backen. Die holländischen Bäcker um Rat zu fragen, war für mich nur naheliegend. ?Nein, keine Ahnung, bekam ich aber überall zu hören. Nur eine Bäckerei in Venlo verweigerte die Antwort. ?Wir verraten doch nicht unser bestes Betriebsgeheimnis, bedeutete mir der Betriebsinhaber.

Von da an hatte ich ein Problem. Wie sollte ich nur an das Rezept kommen?

Ob mir wohl mein Schlösschen am Niederrhein helfen kann...? Ja, vermutlich schon. Es liegt nahe an der Grenze, nur wenige Kilometer von Venlo, ist gut ausgebaut und daher angenehm bewohnbar.

?Veronika!? ?Ja, Papa? ?Hier hast du 20 Gulden. Nimm das Geld, fahre damit nach Venlo, geh in die Bäckerei van Mulde und kaufe 2 Käsekuchen. ?Ja, Papa, mache ich.

2 Stunden später war Veronika wieder da. Ich ließ sie beide Kuchen essen. Das einzige Ergebnis: Veronika musste sich übergeben. Die Zutaten konnte sie aber nicht herausschmecken.

?Karl Eduard, was machst du mit mir? Meine Frau reagierte zunächst sehr empört, als ich sie bat, bei van Mulde in der Backstube zu stehen. Doch Irmtrud ist einfach verwöhnt. Sie bildet sich ein, der Beruf der Hausfrau würde sie komplett ausfüllen. Die Hände schmutzig machen? Nein, das würde für sie nie in Frage kommen; dafür ist ihr Mann viel zu reich. Und jetzt das, diese empörende, unverschämte Aufforderung. ?Hier hast du deine Schürze und jetzt mach dich auf den Weg, sagte ich nur, drückte ihr die Schürze in die Hand und bugsierte sie dann sanft aus dem Haus.

In der Backstube steht meine Frau nicht. Dafür ist sie viel zu ungeschickt. Mit einer Rüschenschürze ausstaffiert steht meine Frau dafür im Verkaufsraum und bedient die Gäste. Seitdem sie merkt, wie süß der Geschmack des Geldes ist, will sie mehr davon. Ich sehe sie kaum noch .. und das Rezept erfuhr ich auch nicht durch sie...

Ich habe mich letztendlich in einen Bäckereilieferwagen gesetzt. Auf der hinteren Ladefläche hatte ich eine Abhöranlage installiert, mit Tonband, Richtmikrofon und Kopfhörer. In Venlo angekommen, stellt ich den Wagen in Position, ganz in der Nähe der Bäckerei und begann mit meiner Abhöraktion. Da es mitten in der Nacht war, hörte ich anfangs nur Liebesgeflüster. Als der Morgen graute, ging das Ehepaar van Mulde endlich in die Backstube. Ich musste bei den Rezepten aufpassen, um nicht auch die Zutaten für Sachertorten, Kirschstreusel und Marzipanhörnchen aufzuschreiben. ?Ey, gib mal das Mehl. ?Wo ist der Zucker? ?Paß doch auf, du Trottel. Das waren meine Zehen. So ging es die ganze Zeit. Nach drei Stunden hatte ich aber alles beisammen, was ich wissen wollte. Wieder zuhause, brauchte ich dann nur noch die Misch- und Mengenverhältnisse austarieren.

So, liebe Leser, jetzt wissen Sie, warum der Käsekuchen Käsekuchen heißt.