Duisburg, 04.
Februar 2021 - Nach dem es die 'Spatzen bereits von den
Dächern pfiffen', bestätigte der MSV die Verpflichtung eines
neuen Trainers und bei der gestrigen Pressekonferenz in der
'schauinsland-Reisen'-Arena stellte sich Pavel Dotchev
vor.
Er ist, zählt man das Duo Comper/Bajic und Uwe
Schubert mit, bereits der fünfte Trainer, der beim MSV in
dieser Saison an der Seitenlinie steht. Mit dem 55-jährigen
Bulgaren Pavel Dotchev haben die stark abstiegsbedrohten
Duisburger die Trainer-Erfahrung von 526 Spielen in einer
Dritten Liga verpflichtet. Allein daran erkennt man, wie
wichtig es den Verantwortlichen, einschließlich den
Investoren ist, die Zebras im Profifußball zu halten.
Erst vor 11 Tagen hat Viktoria Köln ihren Trainer Pavel
Dotchev nach 1,5 Jahren Zusammenarbeit mit sofortiger
Wirkung frei gestellt. Statt sich erst einmal auszuruhen, zu
entspannen und die monatlichen Gehaltszahlungen zu genießen,
heuert Dotchev beim Tabellenvorletzten der 3. Liga an.
Warum? Pavel Dotchev: "Wenn ein
Verein wie Duisburg, ein Traditionsverein, anruft und dir
einen Platz als Trainer anbietet, da sagst du nicht nein.
Und ich bin von meiner Aufgabe und dem Klassenerhalt
überzeugt!"
"Ich kenne einige Spieler bereits
von anderen Vereinen. Den Arne Sicker hätte ich schon mal
gerne geholt, da hat es leider nicht geklappt", so der neue
MSV-Trainer.
Ansage, Ansprache?
"Die Spieler haben in letzter Zeit so viel zu hören
bekommen, die müssen raus auf dem Platz und sich dort
austoben! Wir werden die guten Sachen, die ja vorhanden
sind, weiter fördern und fordern. Wir müssen an den Einsatz
aus dem letzten Heimspiel auch in Saarbrücken anknüpfen",
erklärte Pavel Dotchev.
Keine Rotation
"Was wir hier brauchen sind Automatismen, ein
eingespieltes Team, das die Laufwege kennt. Daher werde ich
nicht auf Rotation setzen", so Dotchev weiter.
Trainertyp Pavel Dotchev beschreibt sich
selber als "demokratischer Diktator", er steht für "freien
Raum bei klarer Linie!"
Wir wünschen ihm viel Erfolg
und den Klassenerhalt, auch, weil wir natürlich viel lieber
von der 3. Liga oder höher berichten!
Fehlgriff Lettieri Vor der Vorstellung von Pavel
Dotchev entschuldigte sich MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic für
den 'Fehlgriff Gino Lettieri'. "Ich habe daran geglaubt,
darum hatte ich den Kontakt aufgenommen. Im Nachhinein
betrachtet war es eine Fehlentscheidung, für die ich mich
bei den Fans entschuldige."
Auf Nachfrage: "Ich habe
schnell in Duisburg gelernt, dass die Menschen hier direkt,
aber ehrlich sind. Es trifft mich, wenn die Aussagen unter
die Gürtellinie gehen. Im Januar wurde unsere Leistung,
unser Spiel besser, aber es fehlten die Ergebnisse, die
Punkte. Da habe ich festgestellt, dass die Verpflichtung von
Gino Lettieri ein Fehler war."
Kritik
oder nur negativer Populismus? Statt Kritik gibt
es, gerade in kritischen Zeiten, auch oft nur negative
Äußerungen aus dem Bereich der ehemaligen Spieler. Wie
steht ein Ingo Wald dazu?
"Ich habe erst gestern mit
Ewald Lienen telefoniert und mit ihm auch über unsere
Situation gesprochen. Auch mit einem Didi Schacht und
Joachim Hopp, der nachgefragt hat, wie er helfen kann. Im
Gegensatz dazu hat ein Ference Schmidt mit mir seit 2013,
seit dem ich hier beim MSV bin, kein Wort gewechselt! An
Spieltagen geht er wortlos an mir vorbei. Wenn er sich nur
öffentlich über die Medien äußern kann, kann ich das nicht
als weiterführende Kritik werten", so Ingo Wald zu diesem
Thema.
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