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Letzte Ausfahrt Essen?
Nach Mannheims 6:1-Sieg gilt es, sich anständig aus der Liga zu verabschieden!
Sieben Spiele vor dem Saisonende fehlen dem MSV acht Punkte
auf Tabellenplatz 16
     Rot Weiss Essen - MSV Duisburg  4:1 (1:1)
Essweins Führungstreffer reichte nicht zum Punktgewinn - Die Regionalliga freut sich auf den MSV

Jochem Knörzer

Duisburg, 7. April 2024 - Mit dem ersten Torschuss ging der MSV in Essen vor 19.200 Zuschauern - ausverkauft - in der 37. Minute in Führung. Bis dahin hatte Essen zwar zwei Schüsse, aber keine Torchance zu verzeichnen. In der Nachspielzeit der einminütigen Nachspielzeit nagelte Sapina das Leder aus zentraler Position aus 26 Metern auf das Tor und obwohl Torwart Vincent Müller noch mit beiden Fäusten dran war, war der Ball drin. Ein schlechter Zeitpunkt für den Ausgleich.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit scheiterte Daniel Ginczek mit einem Schuss an Torwart Golz, der den Ball noch am linken Pfosten zur Ecke retten konnte. In der 57. Minute ömmelte Brummer das Leder mit einigen Aufsetzern ins Duisburger Tor. Essen hatte das Spiel gedreht, Duisburg taumelte der Regionalliga entgegen.

In der 72. Minute holte sich Vincent Müller nach einem Abräumer im Strafraum die fünfte Gelbe Karte ab und kassierte anschließend per Elfmeter das dritte Tor. Und als Kirsche auf dem Sahnehäubchen gab es in der Nachspielzeit noch das vierte Tor der Gastgeber.

In sechs noch verbliebenen Spielen sind acht Punkte und elf Tore auf Waldhof Mannheim, die auf dem rettenden 16. Tabellenplatz stehen, aufzuholen. Wer daran glaubt, der geht auch davon aus, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

Die Regionalliga darf sich auf den MSV Duisburg freuen, der zum ersten Mal in die vierte Liga absteigt.
"Aufstieg 2025" bekommt da plötzlich eine ganz neue Bedeutung.



Duisburg, 6. April 2024 - Zur Halbzeit sah es beim Spiel Mannheim gegen Unterhaching noch nach einem Rettungsstrohhalm für die Zebras aus, am Ende stand ein 6:1-Sieg der abstiegsbedrohten Waldhöfer. Damit liegen Bielefeld und Mannheim, die beide "über dem Strich stehen", acht Punkte vor dem MSV, Halle liegt drei Punkte vor den Zebras auf einem Abstiegsplatz.
Ein Überraschungssieg in Essen würde nur den "Fünf-Punkte-Abstand" wieder herstellen.


Duisburg, 5. April 2024 - Verzichtet man auf die Historienbetrachtung vom Spiel auf der Alm am Ostersonntag, so kommt man trotzdem nicht umhin festzustellen, dass es ohne blau-weiße Brille nur schwer vorstellbar ist, dass die Zebras ausgerechnet im Derby in Essen an der Hafenstraße "den Bock mit einem Sieg umstoßen werden".


Immerhin steht Routinier Marvin Bakalorz seit dieser Woche wieder voll im Mannschaftstraining. Für die Startelf wird es wohl nicht reichen, für den Kader schon. Das waren aber auch schon die guten Nachrichten vom Verletztenstand. Trotzdem kündigte MSV-Trainer Boris Schommers für die Startelf am Sonntagnachmittag, Anstoß 16:30 Uhr, an der Hafenstraße in Essen Änderungen an.
Wer, wo und wie viele blieb unbeantwortet.


Schommers sieht das Derby als Chance, sich mit einem Überraschungssieg im Derby im Kampf um den Klassenerhalt zurückzumelden.
Dafür müsste er dringend dafür sorgen, dass seine Mannschaft - "Es ist meine Mannschaft, offene Worte spreche ich intern" - auch nach einem Rückstand in der Spur bleibt. Boris Schommers drückte es sehr drastisch aus: "Wir dürfen uns nicht in die Hose scheißen, wenn wir in Rückstand geraten!" Das ist allerdings ein Problem, das sich wie ein Roter Faden durch die Saison zieht.

Bei noch sieben Spielen bis zum Saisonende und fünf Punkten bis zum rettenden 16. Tabellenplatz ist natürlich "Druck auf dem Kessel".
"Es wird immer enger", so Trainer Schommers, "wir müssen punkten, das können wir auch!"

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt mittlerweile der Glaube.
Bitte belehrt mich eines Besseren, Zebras!


Nach Bielefeld ist vor Essen
Duisburg, 4. April 2024 - Nach turbulenten drei Minuten mit irren Torchancen für die Arminia und einer Doppeltorchance für den MSV durch Ginczek und Engin lieferten die Zebras in den restlichen 93 Minuten am Ostersonntagabend einen Offenbarungseid ab. Sie legten offen dar, dass sie so nicht in die 3. Liga gehören.

Zu hart?
Nein, denn, von MSV-Trainer Boris Schommers abgesehen, hatten die beiden Duisburger Spieler, die sich nach dem Spiel unseren Fragen stellten, einen ähnlichen Eindruck.

Nikals Kölle: "Enttäuscht nicht, extrem sauer auf die Art und Weise, wie wir das Spiel angefangen haben. Dann kassieren wir das 1:0. Uns hat in den letzten Spielen ausgemacht, dass wir erst einmal sicher stehen, auf unseren Positionen und da dann rauskontern, unser Spiel aufziehen. Auf das 1:0 folgte das 2:0. Danach haben wir nicht mehr ins Spiel gefunden. Das Spiel müssen wir ganz schnell abhaken. Wir haben davor gute Leistungen gezeigt. Jetzt steht das vielleicht wichtigste Spiel an, in der Phase. Wir müssen uns sammeln und so spielen wie davor."
Was gibt dir noch Hoffnung?
"Wenn wir unser Spiel machen, werden wir jedes Spiel gewinnen. Heute haben wir nicht unser Optimales auf den Platz gebracht. Dann verliert man gegen solche Gegner."
Was fehlte heute?
"Keine Ahnung, es war alles angerichtet, ein Abendspiel, die Kulisse war geil. Keine Ahnung. Es war schon in Unterhaching so, dass da Prozente gefehlt haben. Wir müssen gucken, dass wir jedes Spiel wie das Saarbrücken-Spiel angehen.Wir haben jetzt das Spiel in Essen, da ist es egal, ob zu Hause oder auswärts, da muss es krachen! Da brauchen wir die Prozente, die uns heute gefehlt haben."

Vincent Müller: "Mir fehlt das Verständnis, wie wir heute so gespielt haben. Wir haben vor zwei Wochen zuhause die Situation erarbeitet, wo wir so nah dran sind und verlieren es wieder. Das ist extrem bitter. Das Ding ist nicht durch, wir haben noch sieben Spiele. Und die müssen wir gewinnen, zumindest nicht verlieren. Im Moment ist es einfach Scheiße."
Ich habe das Aufbäumen vermisst.
"Ja. Ich auch. Wir haben bis zur 65 Minute an der Mittellinie rumtaktieren und die spielen sich am eigenen 16er die Bälle zu. Die Innenverteidiger hatten heute 400 Ballkontakte pro Spieler. Vielleicht kam das, was wir uns für die zweite Halbzeit vorgenommen hatten, zu spät."

Schommers wollte nicht "all-in"
Trainer Boris Schommers hatte, so seine Aussage, die Entscheidung getroffen, nach der Pause nicht "all-in" zu gehen, sondern zu versuchen, auch der Kompaktheit heraus ins offensive Umschaltspiel zu kommen. Aus meiner Sicht hat beides beim Spiel in Bielefeld nicht funktioniert.

Boris Schommers: "Ich möchte mich bei unseren Fans bedanken für diese wahnsinnige Unterstützung. Die haben uns komplett supportet. Es tut mir sehr leid, dass sie heute enttäuscht nach Hause fahren müssen. Man hat von Beginn an gesehen, welche Wichtigkeit das Spiel für beide Mannschaften hat. Es war ein Spiel mit offenem Visier, aus meiner Sicht. Bielefeld kann hier schon nach einer Minute führen, dann hatten wir die Riesenchancen, wo wir in Führung gehen müssen. Wer hier heute das erste Tor macht, hat das Momentum auf seiner Seite. Mit dem dritten, vierten Standard macht der Gegner das 1:0. Vor der Halbzeitpause, als wir ins Angriffspressing gehen, spielen sie es gut her und wir liegen 2:0 zurück. Wir hatten uns für die zweite Halbzeit was vorgenommen, wo ich aber klar sage, dass es von mir gewollt war, dass wir nicht ab der ersten Minute der zweiten Halbzeit da drauf jagen. Wir wollten die Kompaktheit bewahren und aus dem Umschaltspiel kommen. Dann haben wir es ab der 60. Minute Stück für Stück offensiver gestaltet.
Haben versucht, unsere Torchancen zu kreieren. Das ist uns heute nicht gelungen."
Wie erklären Sie sich die mangelnde Einstellung?
"Ich kann meiner Mannschaft heute kein Einstellungsdefizit vorwerfen. In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften alles investiert. Von der 46. bis 60. war das meine Idee und bin auch zufrieden, dass die Mannschaft diese Kompaktheit nicht aufgegeben hat. Ich habe heute kein Einstellungsproblem gesehen."
Wie kann man sich bei den Fans, die heute alles gegeben haben, entschuldigen?
"Wir brauchen uns nicht entschuldigen. Wir sind im Klassenerhaltskampf auf der Bielefelder Alm, wir haben ein Spiel verloren. Dass wir von den letzten acht Spielen nicht acht gewinnen, das war uns auch bewusst. Genauso wie ich nicht nach Saarbrücken alles in den Himmel gehoben habe, so werde ich jetzt nicht alles schlecht reden, nur weil wir das Spiel verloren haben. Alles andere werden wir intern analysieren. Der Glaube, sowohl bei den Fans als auch in der Mannschaft lebt. Das werden wir nächste Woche zeigen."

Wenn man als Duisburger noch ernsthaft vom Klassenerhalt reden will, so müssen aus meiner Sicht in Essen, Sonntag, Anstoß 16:30 Uhr und dann Freitagabend, 19 Uhr, gegen Konkurrent Mannheim jeweils drei Punkte eingefahren werden.
Nach dem Spiel auf der Alm, nach der zweiten Halbzeit gegen Bielefeld, ist das eher nicht vorstellbar.

Bitte belehrt mich eines Besseren, Zebras!