Gelsenkirchen/Duisburg, 28. Juli 2021 - Der
Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen testet ab
sofort sogenannte Anpralldämpfer des Typs „Rambo II“ auf
Bundesstraßen in Dortmund und Kreuztal. Mit dem Pilotprojekt
möchte der Landesbetrieb herausfinden, wie der Einsatz von
mobilen Anprall-Schutzsystemen die Sicherheit der
Straßenwärterinnen und Straßenwärter weiter verbessern kann.
Gemeinsam mit Dr. Sascha Kaiser, Direktor beim Landesbetrieb
Straßen.NRW, startete Verkehrsminister Hendrik Wüst MdL
gestern, 27. Juli 2021, das Pilotprojekt in der
Straßenmeisterei Dortmund.
Verkehrsminister Hendrik Wüst MdL: „Mobilität muss besser,
sicherer und sauberer werden. Dazu gehört auch, den
Arbeitsplatz Straße für unsere Straßenwärterinnen und
Straßenwärter, die jeden Tag für uns im gefährlichen Einsatz
sind, so sicher wie möglich zu gestalten. Moderne
Anprallschutzsysteme wie ‚Rambo II‘ können die Sicherheit im
Straßenbau entscheidend voranbringen. Zugleich appellieren
wir an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer,
rücksichtsvoll und vorausschauend zu fahren.“
„Für den Piloten haben wir zwei Anpralldämpfer der Firma
Nissen angeschafft, die zur Absicherung unserer
Mitarbeitenden bei Arbeiten auf vielbefahrenen Bundesstraßen
getestet werden sollen“, sagt. Dr. Petra Beckefeld,
Technische Direktorin des Landesbetriebs Straßen.NRW. „Das
System ‚Rambo II‘ soll dabei laut Herstellerangaben für
Aufprallgeschwindigkeiten von bis 100 Stundenkilometer bei
auffahrenden Pkw Schutz bieten – für Geschwindigkeiten also,
die auf Bundesstraßen auch gefahren werden.“
Dr. Sascha Kaiser: „Es ist unsere Pflicht als
verantwortungsvoller Arbeitgeber, unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz bestmöglich zu
schützen. Ganz klar gehen wir davon aus, dass
Aufprallsysteme dazu beitragen, Leib und Leben unserer
Beschäftigten noch besser zu schützen. Zudem wird uns das
Pilotprojekt wichtige Erkenntnisse für den weiteren
Arbeitsschutz im Straßenbau liefern.“
Das Pilotprojekt ist für mindestens ein Jahr angesetzt.
Straßen.NRW dokumentiert und wertet die Erfahrungen des
Einsatzes von „Rambo II “nach Ablauf des Projekteinsatzes
aus.
So funktioniert der Anpralldämpfer
Das Absperrfahrzeug samt Anpralldämpfer sichert die
Straßenwärterinnen und Straßenwärter bei Arbeiten auf dem
Seiten- oder Mittelstreifen nach hinten hin ab, zum Beispiel
bei Grünpflege- oder Reinigungsarbeiten. Fährt jemand mit
seinem Fahrzeug auf das Absperrfahrzeug auf, wird der
Anpralldämpfer wie eine Ziehharmonika zusammengedrückt. Die
Wucht des Aufpralls wird abgefangen. Im Idealfall bleiben
alle Beteiligten unversehrt – das Betriebspersonal und die
Fahrzeuginsassen des auffahrenden Fahrzeugs. Lediglich der
Anpralldämpfer erleidet einen Totalschaden und muss ersetzt
werden.
Pilot auf Bundesstraßen in Dortmund und Siegen
Eines der mobilen Anprall-Schutzsysteme – auch „Truck
Mounted Attenuators“ (TMA) – geht an die Straßenmeisterei in
Dortmund, der andere an die Meisterei in Kreuztal. Für den
Einsatz wird der Anpralldämpfer mit einer robusten
Stahlkonstruktion („Docking-Station“) an das Heck eines
dreiachsigen Straßendienstfahrzeugs montiert. Der
Anpralldämpfer selbst besteht aus einem „Aluminiumkissen“
mit nachgiebiger Wabenstruktur („Crash Absorber“). Drei
Achsen am Fahrzeug sind für die Montage Grundvoraussetzung:
Das Anprall-System wiegt 1,5 Tonnen und misst im
ausgeklappten Zustand etwa 4,5 Meter Länge und 2,4 Meter
Breite. Es wird eingeklappt transportiert und schrumpft
somit etwa auf 1,4 Meter Länge.
In Dortmund wird das Anprall-Schutzsystem vorrangig auf der
Bundesstraße B236 eingesetzt. Die Bundesstraße verläuft ab
der Autobahn A2 durch Dortmund-Kirchderne bis zur Dortmunder
Gartenstadt und weiter nach Schwerte. Die Straßenmeisterei
Kreuztal setzt das System auf der B54 (Hüttentalstraße) bei
Siegen ein. Die Bundesstraße führt vier- bis sechsspurig
mitten durch ein Ballungsgebiet. Beide Teststrecken
passieren Brücken und Tunnel; sie werden täglich von
Tausenden Fahrzeugen genutzt. Deshalb besteht für
Straßenwärterinnen und Straßenwärter bei Arbeiten auf dem
Seiten- oder Mittelstreifen ein erhöhtes Risiko, in einen
Verkehrsunfall verwickelt zu werden.
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