WM Moskau 2007  -  WM-Tag 6. Mai 2007 - Berichte über  das Nationalteam
Kader - Spieler A - Z

 

Moskau, 6. Mai 2007
6.5.  12:15 Ukraine : Norwegen 3 2  (1:0, 1:2, 1:0)
  12:15 Lettland : Österreich 5 1  1:0, 1:0, 3:1)
  16:15 Slowakei : Weißrussland 4 3  (1:1, 2:2, 1:0)
  16:15 Russland : Schweiz 6 3  (2:0, 1:1, 3:2)
  20:15 Tschechien : Kanada 3 4  (1:0, 1:1, 1:2 0:1 OT)
  20:15 Schweden : Finnland 1 0  (1:0, 0:0, 0:0)
 
Weltmeisterschaft-A - Gr. E - Zwischenrunde
Pos. Team Spiele Siege Niederl. OTS OTN Tore Punkte
1 Schweden 4 4 0 0 0  19 : 3  12
2 Russland 4 4 0 0 0  23 : 8  12
3 Finnland 4 3 2 0 0  15 : 8  9
4 Schweiz 5 2 3 0 0  9 : 16  6
5 Italien 4 0 4 0 0  2 : 15  0
6 Dänemark 4 0 4 0 0  6 : 24  0
 

Weltmeisterschaft-A - Gr. F - Zwischenrunde

Pos.

Team

Spiele

Siege

Niederl.

OTS

OTN

Tore

Punkte

1

Kanada

4

3

0

1

0

 18 : 12 

11

2

USA

4

3

1

0

0

 15 : 7 

9

3

Slowakei

5

3

2

0

0

 18: 15 

9

4

Tschechien

4

2

2

0

1

 17 :14 

7

5

Deutschland

4

1

3

0

0

 5 : 11 

3

6

Weißrussland

4

0

4

0

0

 9 : 23 

0

Weltmeisterschaft-A - Gr. G - Abstiegsrunde
Pos. Team Spiele Siege Niederl. OTS OTN Tore Punkte
1 Lettland 2 2 0 0 0  10 :1  6
2 Ukraine 2 1 1 0 0  3 : 7  3
3 Norwegen 2 0 1 1 0  5 : 5  2
4 Österreich 2 0 1 0 1  3 : 8  1

Tschechen retten sich mit 3:4 n.V. gegen Kanada ins Viertelfinale
Tschechien brauchte einen Punkt, um sich aus eigener Kraft für das Viertelfinale zu qualifizieren. Vom ersten Bully an ging es gegen Kanada zur Sache, die erste Torchance vergab Petr Hubacek bereits in der ersten Spielminute. Kanada ging das hohe Tempo und die aggressive Einstellung mit, hatte in der 10. Minute Pech, als Jason Chimera nur den Pfosten traf. Drei Minuten später trafen die Tschechen in Überzahl zum 1:0, Marek Zidlicky hatte mit einem Schuss von der blauen Linie Erfolg.
Doch die Kanadier steckten nicht auf, Trainer Andy Murray haderte nicht selten mit den Entscheidungen des russischen Schiedsrichters Vyacheslav Bulanov und trieb sein Team weiter nach vorn. In der 23. Minute schaffte Jay McClement den Ausgleich, aus fünf Metern jagte er den Puck hoch ins Tor. Doch das Unentschieden hielt nicht bis in die zweite Drittelpause, als Kanada heftig protestierend wieder einmal einen Spieler weniger auf dem Eis hatte, stand Tomas Plekanec goldrichtig vor dem Tor und schob zum 2:1 ein. Zwanzig Sekunden vor der zweiten Sirene jubelten die Tschechen noch einmal, doch ihr vermeintlicher Treffer zum 3:1 konnte nach Sichtung des Videobeweises nicht anerkannt werden, auf keiner Einstellung befand sich der Puck erkennbar im kanadischen Tor.
In der 44. Minute sorgte Eric Staal für heftiges Zittern im tschechischen Lager, als er sich geschickt im gegnerischen Drittel frei lief und, von Dion Phaneuf perfekt angespielt, Tschechiens Torhüter Roman Cechmanek zum 2:2 austrickste.
Auf einen erzitterten Punkt konnten sich die Tschechen nicht verlassen, sie drängten auf den Sieg. Mit Erfolg, als Kanada wieder einmal einen Spieler weniger auf dem Eis hatte, staubte Rotislav Olesz ab.
Kanada gab sich nicht geschlagen, in der 50. Minute verpasste der 19jährige Jungstar Jonathan Toews nach einer tollen Kombination nur knapp den Ausgleich. Eine Minute später hatten die Kanadier dann doch Erfolg. Matt Lombardi gewann ein Bully links vor dem gegnerischen Tor zur Seite und Kapitän Shane Doan, der Liebling des kanadischen Parlaments, vollstreckte.

Nach dem Ausgleich bot sich den 6.500 Zuschauern in Mytischtschi ein verkehrtes Bild, denn Kanada war nun plötzlich am Drücker, obwohl Tschechien die Punkte benötigte. 126 Sekunden vor Schluss wanderte Rotislav Klesla auf die tschechische Strafbank, Kanada nahm eine Auszeit und die Tschechen mussten sich darauf beschränken, den wichtigen Punkt zu retten. Mit viel Einsatz retten sie sich in die Verlängerung und sicherten sich die Teilnahme am Viertelfinale.

23 Sekunden nach Beginn der Verlängerung traf Kanada durch Eric Staal zum Siegtreffer, den Tschechen war´s gleich, sie hatten ihren Punkt.  
 

Auch Schweden bleibt sauber - 1:0 Sieg gegen Finnland
Neben Gastgeber Russland eilt auch Schweden bei der WM in Russland von Erfolg zu Erfolg. Am Sonntagabend bezwang der Weltmeister und Olympiasieger im zweiten Zwischenrundenspiel in Moskau Finnland mit 1:0 (1:0, 0:0, 0:0). Die Finnen beenden die Zwischenrunde damit als Dritter. Schweden spielt am Montagabend in Moskau gegen Gastgeber Russland in einem interessanten Showdown um den Gruppensieg und damit die vermeintlich bessere Ausgangsposition in der Runde der letzten Acht. 
Die Partie zwischen den schwedischen Defensivkünstlern und ihren finnischen Erzrivalen entwickelte sich mit nur einem Treffer torarm. Johan Akerman war es, der in der 16. Minute die „Tre Kronors“ in Front schoss.  
Im Mittelabschnitt übten die agilen Finnen mit elf Torschüssen mehr Druck auf das gegnerische, von Johan Backlund allerdings glänzend gehütete Tor aus. Der Ausgleich blieb ihnen trotz dieser Anstrengungen in dieser Phase ebenso versagt wie in den letzten zwanzig Minuten, wo sie sich trotz gleich fünf Überzahl-Konstellationen nicht mehr in die Verlängerung retten konnten. 
TOR:1:0 (15:53) Akerman - Strafen: SWE 18 – FIN 10 - Schiedsrichter: Reiber (Kanada)
Zuschauer: 7.200

Russen spazieren nach 6:3 über Schweiz dem Gruppensieg entgegen
Am Sonntagnachmittag wies die Mannschaft von Cheftrainer Vjacheslav Bykov vor 12.000 Zuschauern auch die ebenfalls bereits für das Viertelfinale qualifizierte Schweiz mit 6:3 (2:0, 1:1, 3:2) klar in die Schranken. Mit einem Sieg im Spitzenspiel gegen Weltmeister und Olympiasieger Schweden kann sich Russland nun am Montagabend den ersten Platz in der Moskauer Zwischenrundengruppe holen.  
Symptomatisch für die Kaltschnäuzigkeit der Hausherren waren dabei die ersten beiden Tore. Gleich den ersten Vorstoß in das gegnerische Drittel schloss Sergei Zinoviev nach 34 Sekunden zum 1:0 ab. Der zweite russische Treffer fiel unmittelbar, nachdem eine Fünf-Minuten-Strafe gegen Russland, Alexander Ovechkin war nach einem Foul in die Kabine geschickt worden, schadlos verstrichen war. Ilya Kovalchuk (14.) stürmte von der Strafbank zurück auf das Eis und jagte sogleich den Puck in den Winkel. 
Die Schweizer, die sich von den manchmal zu verspielten Puckzauberern nicht abschlachten lassen wollten, steckten aber selbst nach einem 0:3- und 1:4-Rückstand nicht auf und kamen jeweils wieder auf zwei Tore heran. Das erste Powerplay-Tor der Russen in dem Spiel durch eine schöne Einzelaktion von Alexander Frolov (46.) zum 5:2 bedeutete schließlich die Vorentscheidung. 
Dass die Niederlage letztlich nicht noch höher als 3:6 ausfiel, hatten die Eidgenossen ihrem guten Torhüter Jonas Hiller, der ein ums andere Mal die russischen Angriffe mit seinen Paraden stoppte, zu verdanken. 
TORE:1:0 (0:34) Zinoviev, 2:0 (13:50) Kovalchuk, 3:0 (38:58) Streit (5:4), 4:1 (52:00) A. Markov (5:4), 4:2 (42:26) Di Pietro, 5:2 (45:45) A. Frolov (5:4), 6:2 (49:37) Schastlivyy, 6:3 (51:30) Reichert
Strafen: RUS 10 + 5+Spieldauer Ovechkin - SUI 16 - SR: Minar (CZE) Zuschauer: 12.000 

Weißrussland ist aus dem Rennen
Der nächste Gegner der deutschen Mannschaft hat einen guten Eindruck hinterlassen, Weßrussland forderte der Slowakei alles ab. Nach 25 Spielminuten hatten die Slowaken schon wie sichere Sieger ausgesehen, sie führten durch Tore von Zdeno Chara und Marian Gaborik (2) bei einem Gegentreffer von Aleksei Ugarov mit 3:1. Doch die stürmisch angreifenden Weßsrussen kamen ins Spiel zurück. Binnen 30 Sekunden schafften sie durch Treffer von Oleg Antonenko (34.) und Konstantin Koltsov (35.) den Ausgleich.
In der 48. Minute vergab Sergej Demagin die große Gelegenheit, seine Weißrussen vor den Augen der deutschen Nationalmannschaft erstmals in Führung zu bringen, von der Slowakei war im Schlussdrittel nicht  viel zu sehen, erst in der Schlussphase drehten die Slowaken wieder auf, hatten durch Marian Hossa in der 56. Minute eine gute Torchance und waren zwei Minuten später in Überzahl am Drücker. Erst als die Weßsrussen in der Schlussminute Andrej Mezin aus dem Tor nahmen, um sich mit einem Sieg die Chance auf das Viertelfinale zu wahren, machten die Slowaken mit einem Empty Net Goal durch Pavol Demitra alles klar. Mezin ging noch einmal vom Eis und wieder schlug der Puck im leeren Tor ein, allerdings erst ganz kurz nach der Schlusssekunde.

Lettland sichert Klassenerhalt, Konkurrenz hofft und bangt
Die österreichische Nationalmannschaft setzte am Sonntag bei der WM in Russland ihre Negativserie fort. In einem vorentscheidenden Spiel gegen den Abstieg aus der A-Gruppe unterlag die Truppe von Jim Boni in Moskau gegen Lettland mit 1:5 (0:1, 0:1, 1:3). 
Jetzt hoffen die Österreicher auf einen „Last-Minute-Klassenerhalt“. Am Montag braucht man gegen die Ukraine unbedingt den ersten WM-Sieg und zugleich die Schützenhilfe der Letten, um noch das rettende Ufer zu erreichen. „Ich habe mit Lettlands Trainer Olegs Znaroks gesprochen. Er hat mir versprochen, sie geben gegen Norwegen hundert Prozent“, gab sich Jim Boni zuversichtlich. 
Die Puckjäger aus der Alpenrepublik blieben auch im Match gegen Lettland einiges schuldig. Nach Russland gereist mit der Zielsetzung, für Überraschungen zu sorgen und sich für die nächste A-WM in Kanada zu qualifizieren, warten sie auch nach der fünften Partie weiterhin auf den ersten Turniersieg.
Aufstiegstrainer Jim Boni zahlt bei seinem ersten Auftritt als Trainer in der Königsklasse auch Lehrgeld: „Das ist meine erste A-WM. Ich hatte gedacht, wir könnten ein wenig mitspielen, aber wir können und dürfen nur defensiv auftreten.“  Wie schon in der DEL beim ERC Ingolstadt ist der Italo-Kanadier bei dem Versuch, eine Mannschaft, die er in die höchste Klasse geführt hatte, dort zu etablieren, in Schwierigkeiten geraten.  
Jim Boni setzt allerdings voll und ganz auf die letzte Chance mit einem Sieg gegen die Ukraine: „Wir können uns noch retten.“ Für Österreich sei die Situation auch nicht neu, es sei in den letzten Jahren fast immer bei einer A-WM im letzten Spiel noch um den Klassenerhalt gegangen.
Die Österreicher mühten sich am frühen Sonntagnachmittag in einer vom Deutschen Schiedsrichter Richard Schütz  geleiteten Begegnung zwar redlich, waren im Gegensatz zu den Letten im Abschluss aber nicht konsequent genug. „Wir treffen nicht, die Letten treffen. Ein Tor ist zu wenig, fünf Gegentore sind zuviel“, bekannte Jim Boni.
Lettland, mit dem als Spieler jahrelang in Deutschland aktiven Olegs Znaroks an der Bande, war bereits in der 7. Minute durch ein Powerplay-Tor von Kaspars Daugavins in Führung gegangen und baute im zweiten Drittel durch Alexandrs Nizivijs die Führung auf ein 2:0 aus.
Ein von Verteidiger Mike Stewart in der 43. Minute mit einem ansatzlosen Schuss erfolgreich abgeschlossenes Break brachte die Österreicher nur kurzzeitig wieder zurück in die Partie, denn keine eineinhalb Minuten später verwertete Herberts Vasiljevs ein mustergültiges Zuspiel von Martins Cipulis zum 3:1. Mit zwei Powerplay-Toren von Rodrigo Lavins und Leonids Tambijevs schossen die Gastgeber der letztjährigen A-WM die Rot-Weiß-Roten endgültig ab. 

Lettland, das im ersten Spiel der Abstiegsrunde bereits die Ukraine mit 5:0 abgefertigt hatte, schaffte damit souverän den Klassenerhalt.  

TORE:
1:0 (6:30) Daugavins (5:4), 2:0 (28:34) Nizivijs, 2:1 (42:06) Stewart, 3:1 (43:24) Vasiljevs, 4:1 (47:12) Lavins (5:4), 5:1 (49:37) Tambijevs (5:4) 

Strafminuten: Lettland 24 – Österreich 18 - SR: Schütz (Deutschland) - Zuschauer: 6.150

In Mytischtschi gewann die Ukraine gegen Norwegen mit 3:2 und blieb damit im Rennen um den Klassenerhalt. In den letzten beiden Spielen der Abstiegrunde wird es ein Herzschlagfinale geben.