MdL Rainer Bischoff |
Ein Bischof ist ein
kirchlicher Würdenträger. Er leitet ein Bistum. "Das mag ja
alles stimmen. Mein Familiennamen schreibt sich aber mit 2 f.
Ich heiße also Bischoff," erzählt Rainer Bischoff,
Gewerkschaftssekretär und sozialdemokratischer
Landtagsabgeordneter.
Wie sich der Landtag zusammensetzt und wie er arbeitet? Dies
hier alles aufzuführen, würde sicherlich zu weit führen. Eine
leicht verständliche und ausreichende Übersicht findet sich im
Volkshandbuch des Landtages. Es kann von interessierten Bürgern
kostenlos beim Landtag Nordrhein - Westfalen, Postfach 101143,
40002 Düsseldorf, Telefon: 0211 - 8840 bestellt werden.
"Geboren am 28. Mai 1958 in Rheda; verheiratet. Abitur 1977.
1977 bis 1982 Studium der Diplompädagogik an der
Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz, Abt.
Koblenz; 1982 Diplompädagoge. 1982 bis 1984 Zivildienst. 1984
bis 1989 Tätigkeit als hauptamtlicher Jugendsekretär der
Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken, Kreisverband
Gütersloh. 1989 bis 1991 Sekretär der IG Metall,
Verwaltungsstelle Gütersloh. 1991 bis 1992
Jugendbildungsreferent des DGB-Kreises Bielefeld-Gütersloh. 1992
bis 1996 Landesjugendsekretär des DGB NRW. Seit 1996
Vorsitzender des DGB-Kreises Duisburg, jetzt DGB-Region
Niederrhein. Mitglied der SPD seit 1990.
Unterbezirksvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für
Arbeitnehmerfragen (AfA) der SPD Duisburg. 1980 bis 1984
Mitglied des (damaligen) Jugendwohlfahrtausschusses der Stadt
Koblenz. Abgeordneter des Landtags Nordrhein-Westfalen seit 2.
Juni 2000. Seine weiteren Funktionen: Deutscher
Gewerkschaftsbund - Vorsitzender der DGB-Region Niederrhein,
Evangelisches und Johanniter Klinikum gGmbH, Duisburg - Mitglied
des Aufsichtsrats, Arbeitsagentur Duisburg - Alternierender
Vorsitzender des Verwaltungsausschusses, Universität
Duisburg-Essen - Mitglied des Präsidiums der Duisburger
Universitätsgesellschaft, Förderverein des
Willy-Brandt-Berufskolleg, Duisburg - Vorsitzender," stellt
Bischoff seine Biographie im Internetauftritt des
nordrhein-westfälischen Parlaments vor.
"Natürlich nehme ich an den Plenar- und Ausschusssitzungen
teil," berichtet Bischoff. "Damit ist meine Arbeit aber nicht
getan. Ich nehme an den Fraktionssitzungen teil. Netzwerkarbeit
kommt hinzu. Das kann ein Vieraugengespräche mit dem Minister
und anderen Abgeordneten genauso sein wie der Kontakt zu
Arbeitsloseninitiativen. Außerdem muss ich in meinem Wahlkreis
präsent sein." Ob es da wohl eine Rolle spielt, sass Bischoff
ein Direktmandat innehat? "Ja, natürlich. Ich bin direkt
angewählt und möchte auch in Zukunft Duisburg vertreten. Auch
wenn manchmal in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, sass
wir unter einer Dunstglocke sitzen und unsere Umwelt nicht mehr
wahrnehmen: Mich interessieren die Menschen vor Ort mit ihren
Sorgen und Nöten schon. Bei Abgeordneten, die über die
Landesliste ins Parlament kamen, sieht die Situation schon
anders aus: Sie müssen landesweit Aufmerksamkeit erregen und
einen möglichst hohen Listenplatz erreichen. Nur so können sie
bei der nächsten Wahl wieder in den Landtag einziehen."
Für Bischoff ist der Kontakt zu den Menschen vor Ort aber auch
aus einem anderen Grund wichtig. "Ich kann in der SPD - Fraktion
das Sprachrohr der Arbeitnehmer sein." Da sei es schon von
Vorteil, DGB - Vorsitzender am Niederrhein zu sein. So bekomme
er auf Betriebsversammlungen oder DGB - Veranstaltungen mit,
wie die Menschen denken, berichtet die freundliche und
umgängliche Mann, der gar nicht wie ein sturer Westfale wirkt.
"Ich halte es für einen Gewinn, die Stimmung unter den Menschen
zu kennen."
Seit den letzten Wahlen sitzt die SPD auf der Oppositionsbank.
Wie kann man da Politik mit gestalten? "Zum einen kann ich im
Parlament Druck ausüben und Antworten und Lösungen einfordern.
Und außerdem kann ich mit meinen Positionen in die
Öffentlichkeit gehen."
Natürlich unterhalten wir uns bei unserem Gespräch auch über
tagesaktuelle Sachen. Der Eiserne Rhein und die Betuwe - Linie
sind so ein Thema. Seit der letzten Landtagswahl seien die
Eisenbahnlinie Richtung Antwerpen bzw. Holland zu einem
Politikum geworden. "Die Logistik ist für Duisburg wichtig.
Schließlich ist Duisburg das Einfallstor zum Ruhrgebiet. Die
Güter und Produkte, die aus dem Benelux - Raum kommen, werden
von Duisburg aus ins Ruhrgebiet verteilt," beschreibt Bischoff
die Ausgangslage. Es gebe viele plausible Gründe für die beiden
Eisenbahnlinien, betont Bischoff und nennt auch gleich einen:
"Hinsichtlich der Ladefläche entspricht 1 Zug 50 LKW`s. Im
Fernverkehr macht es schon Sinn, den Güterverkehr von der Straße
auf die Schine zu verlagern. Das ist eine Möglichkeit, die
Verkehrsbelastung der Menschen zu senken."
Das Problem dabei: Zuerst waren es die Bürgerinitiativen, die
sich gegen die Reaktivierung der Bahnlinien wandten. Die
betroffenen Städte und Gemeinden schlossen sich ihnen an. "Das
Landesverkehrsministerium ist nun gefordert, ein stimmiges
Verkehrskonzept zu entwickeln. Es kommt aber leider nicht in die
Puschen."
Die Agenda 2010 (der Bundesregierung) brachte Veränderungen für
die Menschen. Ob sich das wohl auf die Beziehungen zwischen
Gewerkschaften und Sozialdemokratie auswirkte? "Natürlich gab es
Verwerfungen zwischen beiden Seiten. Die beziehen sich aber mehr
auf die Bundesebene. Die Kontakte vor Ort sind eigentlich noch
immer gut."
Was denn wohl für ihn persönlich sein wichtigster politischer
Erfolg bislang war? Das möchte ich zum Abschluß noch wissen. Die
Antwort kommt prompt: "Ich stamme aus der Zeit der
Bildungsreformen der `60er und `70er Jahre. Mir ist es wichtig,
sass die alte SPD - Landesregierung keine Studiengebühren
einführte. Die kamen erst, als die CDU an der Macht war."
Andreas Rüdig |
Petra Weis und die Arbeit im
Bundestag |
"Berlin! Berlin! Wir fahren nach
Berlin!" Wird der DFB - Pokal ausgespielt, bekommen wir diesen
Spruch häufig zu hören. "Ich bin schon längst in Berlin
angekommen,"
berichtet Petra Weis. Die Duisburger Sozialdemokratin gehört dem
Deutschen Bundestag seit dem Oktober 2002 an.
Hier den Bundestag und seine Arbeitsweise in seiner Gänze zu
beschreiben, würde sicherlich zu weit führen. Daher sei hier auf
die Ausführungen in der Internetenzyklopädie Wikipedia,
insbesondere das Kapitel "Die Arbeit der Mitglieder des
Bundestages", verwiesen. Glaubt man Frau Weis, beschreibt der
Text die Arbeit der Volksvertretung richtig. "Natürlich gibt es
auch diverse Arbeit, die hier nicht ausdrücklich erwähnt wird,"
ergänzt Weis. "Mich erreichen regelmäßig Anfragen von Bürgern,
die irgendetwas von mir wollen. Da bemühe ich mich, so schnell
wie möglich eine Antwort zu geben. Ich muss mich auf die
Sitzungen vorbereiten. Und es soll ja auch vorkommen, dass
Verbände usw. auf mich zukommen und an einem Gespräch
interessiert sind. Mein Wahlkreisbüro liegt am Kuhtor. Meine
beiden Mitarbeiter dort helfen mir zwar; es gibt aber noch genug
Arbeit, die ich selbst erledigen muss."
Weis ist Jahrgang 1957. Doch schon die Frage nach ihrem Beruf
ist schwierig zu beantworten. Abitur 1976. Studium der
Sozialwissenschaften und Geschichte für das Lehramt der
Sekundarstufe II in Bochum und Münster: 1976 - 1984.
Freiberufliche Tätigkeit in der Erwachsenenbildung.
Wissenschaftliche Mitarbeit eines Landtags und eines
Europaabgeordneten: 1990 - 1993. Referentin für Frauenpolitik
beim SPD - Bundesvorstand: seit 1991. "Da ist es mir leicht
gefallen, 2002 für den Bundestag zu kandidieren. Durch die
Arbeit beim SPD-Parteivorstand hatte ich gute Kontakte ins
Parlament. Da lag es nahe, mich auf der Ebene zu engagieren, die
ich kenne," blickt die sympathische, freundliche und umgängliche
Frau zurück.
Im Bundestag ist Weis bei der SPD-Bundestagsfraktion Sprecherin
für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung. Also alles staubtrockene
und langweilige Themen. Oder? "Mitnichten," hält Weis dagegen.
"Sie sind für Duisburg wichtig. Duisburg ist eine
Logistikdrehscheibe. Der Hafen und der nahegelegene Flughafen
sind gute Beispiele dafür. Die Logistik ist ein wichtiger
Arbeitgeber. Da kann ich nicht nur eine einfache Hinterbänklerin
bleiben, sondern muss mich um die Menschen vor Ort kümmern."
Erfolge ihrer Arbeit kann Weis auch ganz konkret benennen. Es
gibt das Eisenbahninfrastrukturprogramm. Was verbirgt sich aber
hinter diesem Wortungetüm? "Das Geld für die Renovierung des
Duisburger Hauptbahnhofes ist vorhanden. Nun liegt es an Stadt
und Land, das Geld abzurufen und die Renovierung zu starten."
dass die Bauarbeiten dringend erforderlich sind, weiß jeder, der
regelmäßig mit der Bahn führt.
Außerdem gibt es in diesem Jahr ein Programm, das Kredite und
Zuschüsse für die energetische Gebäudesanierung bereitstellt.
"Es geht darum, dass das Energiesparen gefördert wird. Je
weniger Energie beim Heizen verlorengeht, desto weniger muss ich
am Jahresende bezahlen. Themen wie Wärmedämmung sind also
wichtig. Die Finanzierung ist bis zum Jahresende sichergestellt.
Wer sich dafür interessiert, kann beim Bundesbauministerium
nachfragen," betont Weis.
So mancher Abgeordnete macht die Ochsentour Stadt - Land -
Bund. Andere Abgeordnete sind Seiteneinsteiger. "Man braucht
schon eine Legislaturperiode, um sich bei der Parlamentsarbeit
zurechtzufinden und Kontakte zu knüpfen. Zu Beginn einer
Legislaturperiode legen die Fraktionen in Absprache mit den
Abgeordneten fest, wer in welche Ausschüsse geht. Bei uns in der
SPD - Fraktion gibt es eine gute Mischung aus alten Hasen und
Neulingen, Jüngeren und Lebensälteren. So kann man sich
gegenseitig austauschen und ergänzen."
Sehr umfangreich ist das deutsche Recht. Fast jeder Spezialfall
des Lebens ist irgendwie gesetzlich geregelt. Viele Verträge des
Staates kommen hinzu. Ist die Arbeit im Bundestag also eine
Angelegenheit für Juristen? "Nein, überhaupt nicht," hält Weis
dagegen. "Zum Glück gibt es viele andere Berufsgruppen im
Bundestag. Die Gesetze wurden in der Regel in den
Fachministerien geschrieben. Wenn wir Abgeordneten darüber
entscheiden, müssen wir uns darauf verlassen, dass sie
inhaltlich und formal richtig sind."
Weis unterhält eine Zweitwohnung in Berlin. "Die sehe ich aber
nur zum Schlafen und Frühstück," berichtet Weis. Ob sie schon
viel von Berlin gesehen hat? Ich habe keine Ahnung; am Ende
fehlte die Zeit, um zu fragen. Andreas Rüdig |
Seniorenbeirat |
Zügig und ohne nennenswerte
Diskussionen fand am Montag, dem 11. August, die Sitzung des
Duisburger Seniorenbeirats statt. Neben den Jahresrückblicken
der Heimaufsicht und der kommunalen Beratungsstellen des
Sachgebietes Senioren-, Behinderten- und Pflegeangelegenheiten
gab es auch Terminankündigungen.
Am Samstag, dem 13. September 2008 organisiert die Alzheimer -
Gesellschaft Duisburg einen Aktionstag zum Thema Demenz. Ab 11
Uhr gibt es Infostände und das Memory - Mobil des Klinikums
Wedau in der Fußgängerzone vor der Sparkasse. Erwähnenswert ist
auch die Fachtagung "Der Mensch mit Demenz im Krankenhaus". Sie
findet am Mittwoch, dem 24. 9. 2008 ab 15 Uhr im Rathaus statt.
Nähere Informationen sind bei der Alzheimer Gesellschaft,
Wintgensstraße 63 - 71, Duissern, Telefon: 0203 - 3095104
erhältlich.
Der Seniorentag findet am Mittwoch, dem 1. Oktober 2008, im
Konferenz- und Beratungszentrum "Der kleine Prinz" auf der
Schwanenstraße 5 - 7 ab 10 Uhr statt. Sein Titel:
"Sicherheitstag für Senioren". Das Programm ist bei der
Alzheimer - Gesellschaft (siehe oben) erhältlich.
"Kino - Café" heißt das Seniorenprogramm der UCI - Kinowelt auf
der Neudorfer Straße 36 - 40 an Ostausgang des Hauptbahnhofes.
Das duisburgweb hat ja bereits in der vergangenen Woche darüber
berichtet. Karten und Informationen sind unter der Nummer: 0203
- 301 91 91 erhältlich. |
Duisburgs CDU-Chef könnte in den
Bundestag nachrücken |
Duisburg, 29. Juli 2008 -
Gut ein Jahr vor dem Ende der
Wahlperiode könnte Duisburgs CDU-Chef
Thomas Mahlberg doch noch in die
Bundespolitik einsteigen.
Grund: Die enge Vertraute
(Staatssekretärin im Kanzleramt) von
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Hildegard Müller aus Düsseldorf will
Anfang Oktober in die Wirtschaft in den
Verband für Wasser- und
Energiewirtschaft.
Thomas Mahlberg (43)
hatte im Wahljahr 2005 den Einzug auch
durch einen nicht optimalen Listenplatz
verfehlt. Er ist aber nicht Nummer eins
als Nachrücker. Dies ist in NRW
Ulrich Künkler (36) aus Netphen. Aber
der will nicht.
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CGB lehnt
Kabinettsbeschluss zum Mindestlohn ab |
Der Christliche Gewerkschaftsbund
Deutschlands kritisiert den
Kabinettsbeschluss zur Mindestlohnfrage vom gestrigen Tage.
Bekannt ist schon
lange, dass der CGB eine sehr differenzierte Meinung zu den
Plänen der
Bundesregierung hat, das Arbeitnehmerentsendegesetz (AEntG) und
das
Mindestarbeitsbedingungsgesetz (MIA) zu verändern. Zu den
mehrfach geäußerten
Kritikpunkten gehört insbesondere, dass die Gesetzesvorlagen
einen schweren
Eingriff in die Tarifautonomie in Deutschland darstellen.Im Mindestarbeitsbedingungsgesetz hat der Gesetzgeber mit dem
gefundenen
Kompromiss den Tarifvorrang zwar wieder berücksichtigt, jedoch
in einer
komplizierte Form. Außerdem wird mit diesem Kompromiss
unterstellt, dass in
Branchen, in denen heute keine Tarifbindung existiert, für alle
Ewigkeit
keine Tarifvertragspartnerschaften zustande kommen werden und
deshalb das MIA
in diesen Fällen immer Bestand haben wird. Dem CGB ist nicht
klar, warum das
Bundeskabinett sich in diesem Punkt nicht auf den generellen
Tarifvorrang hat
durchringen können, wie er im alten MIA verankert war.
Im Falle des Arbeitnehmerentsendegesetzes sind die
Unionsminister umgefallen.
Den Unsinn mit den Auswahlkriterien nach einer Repräsentativität
nach Köpfen
hat das Kabinett unberührt gelassen. Zwar ist ein weiterer
Absatz hinzugefügt
worden, bei dem angenommen wird, es könnten zwei konkurrierende
Tarifverträge
gleichzeitig mehr als 50 Prozent der Arbeitnehmer einer Branche
erfassen und
so eine Voraussetzung für eine Allgemeinverbindlichkeit
erfüllen. Die
formalen Voraussetzungen des AEntG sagen, dass ein
Mindestlohntarifvertrag
das 50-Prozent-Kriterium zwingend erfüllen muss, bevor überhaupt
die
Möglichkeit eröffnet ist, eine Rechtsverordnung zu erlassen. Wie
können aber
zwei Tarifverträge mit dem gleichen Geltungsbereich gleichzeitig
dieses 50-Prozent Kriterium erfüllen? Hat das Bundeskabinett die
Mathematik überlistet?
Mit den gefundenen Regelungen löst der Gesetzgeber den
Verfassungsbruch
nicht. Er sorgt nicht dafür, dass der Tarifvorrang geschützt
sein muss.
Außerdem ist in diesem Gesetzesentwurf nach wie vor ungeklärt,
wie der
Gesetzgeber einen Günstigkeitsvergleich von
Mindestlohntarifverträgen
vornehmen will, ohne dass er eine rechtlich unzulässige
Inhaltskontrolle von
Tarifverträgen ergreift.
CGB-Bundesvorstandsmitglied Detlef Lutz sagte dazu in Duisburg:
"Es ist im höchsten Maße bedenklich, wenn der DGB, dessen
Gewerkschaften
selbst 670 Tarifverträge in Bereichen unter dem von ihnen selbst
geforderten
Mindestlohn von 7,50 Euro abgeschlossen haben, nahezu
ausschließlich die
Beseitigung gewerkschaftlicher Konkurrenz als Maßstab für die
Aufgabe der
Tarifautonomie heranzieht. Von den über 3000 originären
Tarifverträgen,
welche z.B. von der Christlichen Gewerkschaft Metall
abgeschlossen wurden,
findet sich kein einziger in den Tabellen der sogenannten
"Dumpinglöhne".
In der Vergangenheit wurde seitens der DGB-Gewerkschaften stets
betont, dass
der Staat sich aus der Tarifarbeit herauszuhalten habe. Nun soll
genau diesem
Staat die Regelung in bestimmten Tarifbereichen übertragen
werden. Dies ist
verfassungsrechtlich nicht nur bedenklich, dies ist ein
Verfassungsverstoß!
Die Union ist hinsichtlich dieser Grundsätze gegenüber der SPD
eingeknickt.
Der CGB wird im Zuge des parlamentarischen Verfahrens alles
Mögliche tun, um
den Unsinn im AEntG herauszustreichen. Der CGB prüft schon
jetzt, ob und in
welcher Form er Verfassungsbeschwerde gegen dieses Gesetz
erhebt, sollte es
in dieser Form verabschiedet werden"!
Hintergrund:
Die Christlichen Gewerkschaften in Nordrhein-Westfalen sind mit
44.000
Mitgliedern der drittgrößte Gewerkschaftsverband. Bundesweit
zählen die
Christlichen Gewerkschaften rund 300.000 Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer.
Spitzenorganisation ist der Christliche Gewerkschaftsbund
Deutschlands. Die
Christlichen Gewerkschaften vertreten Beschäftigte aller
Branchen und
Dienstleistungen und des öffentlichen Dienstes. Sie stellen
Mitglieder In
Betriebs- und Aufsichtsräten, ehrenamtliche Richter/innen der
Arbeits- und
Sozialgerichtsbarkeit und sind in den Selbstverwaltungen der
gesetzlichen
Sozialversicherung vertreten. Für einige Christliche
Gewerkschaften stand die
Wiege im Ruhrgebiet. So wurde die Christliche Gewerkschaft
Bergbau, Chemie,
Energie im Jahr 1894 in Essen gegründet, die heutige Christliche
Gewerkschaft
Metall (CGM) Im Jahr 1899 in Duisburg. Duisburg Ist heute der
Sitz des CGB-
NRW, sowie der Berufsgewerkschaft DHV und des
CGM-Landesverbandes. Sitz des
CGB-Bundesverbandes ist Berlin, die CGM sitzt in Stuttgart, die
Berufsgewerkschaft DHV in Hamburg und die Gewerkschaft
öffentlicher Dienst
und Dienstleistungen in München. Wichtige CGB-Organisationen
haben ihren Sitz
in NRW. So die Lehrerinnengewerkschaft VkdL in Essen, die
Christliche
Gewerkschaft Postservice und Telekommunikation und die
Gewerkschaft Union
Ganymed In Bonn. Die Christlichen Gewerkschaften sind
Tarifvertragsparteien
In den bedeutendsten Branchen, des Handwerks und der Industrie. |
Bürgerlich-Liberale
(BL) fragten nach: Wohin fährt der ÖPNV?
DVG
-Fahrplan 2008 |
Duisburg, 8. Juli 2008 - Mit dieser
Frage beschäftigte sich eine Informations- und
Diskussionsveranstaltung der der Wählervereinigung
Bürgerlich-Liberale (BL), die am Dienstagabend in den
„Alpha-Stuben“ in Rheinhausen stattfand. Als Referenten
hatten
die Bürgerlich-Liberalen einen Experten für den ÖPNV in Duisburg
gewinnen können: Siegmund Skrandies, Sachgebietsleiter
Verkehrsplanung bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG),
der zunächst die Verantwortungsstrukturen innerhalb der Stadt
Duisburg und der DVG anhand eines bebilderten Vortrages erklärte
und dann für Fragen, Anregungen und auch Kritik am bestehenden
ÖPNV-Angebot zur Verfügung stand. Foto HaMo
Das Hauptproblem ist der Sparzwang: Die Gesamtkosten für den
ÖPNV konnten von 2002 bis 2006 um rund 6 Millionen Euro gesenkt
werden. Von 2007 bis 2012 müssen weitere 10,1 Millionen
eingespart werden. Daran gekoppelt ist eine
Beschäftigungssicherung bis 2020. Bei solchen Zahlen fragt man
sich, wie die DVG es schafft, überhaupt einen funktionierenden
Bus- und Straßenbahnverkehr auf die Beine zu stellen.
Dennoch schafft die DVG es, vier Straßenbahn- und 35 Buslinien
fahren zu lassen und im Jahr rund 60 Millionen Fahrgäste zu
transportieren. In den „Stoßzeiten“, wo z. B. Kinder zur Schule
oder zurückfahren wollen, müssen dafür sogar 55 zusätzliche
Busse eingesetzt werden. „Die tun uns besonders weh, weil sie
ansonsten nur herumstehen“, meinte Skrandies. Manche
Linieneinstellung sei auch schmerzhaft, aber leider notwendig.
Wo ein Angebot nicht oder nur sporadisch genutzt werde, wird der
Rotstift angesetzt. „Der ÖPNV ist auf regelmäßige Nachfrage
angewiesen“, erklärte Siegmund Skrandies. „Wir sind kein
Taxiunternehmen und leere Busse können wir uns nicht leisten.“
Man müsse dabei Fingerspitzengefühl haben, denn jedes neue
Angebot, das man an der einen Stelle macht, muss woanders
eingespart werden.
Gerüchten, die Einrichtung einer „Schnellbus-Linie“ von
Rumeln-Kaldenhausen in die Duisburger Innenstadt könne den Weg
für eine Einstellung des „Niederrheiners“ ebnen, konnte
Skrandies widersprechen:
„Der „Niederrheiner“ wird vom Verkehrsverbund Rhein/Ruhr
übernommen und dürfte damit für die nächsten acht bis zwölf
Jahre gesichert sein.“
Eine Anregung aus den Reihen der Bürgerlich-Liberalen nahm
Siegmund Skrandies mit nach Duisburg und wird es in die
entsprechenden Gremien tragen: Da man an den VRR angebunden ist
und keine moderatere Fahrpreisstaffelung einführen kann, könnte
man mit dem Einzelhandel Gespräche führen, ob sich - ähnlich wie
bei der Erstattung von Parkgebühren - bei einem Einkauf ab einem
gewissen Warenwert nicht auch die (teilweise) Erstattung von
Kosten für den Fahrschein umsetzen lässt. Davon, so die BL,
könnten Handel und Kunden gleichermaßen profitieren. Auch die
BL-Forderung nach mehr „Busspuren“, die den ÖPNV in der
Innenstadt schneller und attraktiver machen sollen, wurde von
Skrandies ausdrücklich begrüßt.
Eine gleichsam überraschende wie auch wichtige Erkenntnis an
diesem Abend war allerdings die Tatsache, dass seit geraumer
Zeit das Dezernat für Stadtentwicklung und Projektmanagement der
DVG die politischen Ziele vorgibt und somit de facto bestimmt
wo(hin) der ÖPNV in Duisburg fährt und wo nicht. Nicht immer, so
die Erkenntnis der Bürgerlich-Liberalen, ist es also begründet
der DVG den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben, wenn Fahrpläne oder
das Liniennetz ausgedünnt werden. |
ÖPNV im Süden
Duisburgs: KEIN ANSCHLUSS UNTER DIESER NUMMER |
Duisburg, 8. Juli 2008 - So könnte
man die Situation auf der Buslinie 940 im Duisburger Süden
treffen umschreiben! Eine für die Bürger im Duisburger Süden
alltägliche und unmögliche Situation konnte Harald Molder auf
dieser Aufnahme dokumentieren. An der Station Mannesmann TOR 2
kommt der Bus aus Duisburg Rahm an der Umsteigehaltestelle
gerade an (rechts) und die Straßenbahnlinie 903 fährt in
Richtung Dinslaken davon (links)! Und beim nächsten Halt an der
Abfahrtstation wartet der gleiche Bus die nur eine halbe Minute
später eintreffende Bahn aus Dinslaken ebenfalls nicht ab. Hier
besteht für die Verantwortlichen der DVG dringender
Handlungsbedarf im Interesse der Bürger!HaMo |
Montag, 7. Juli 2008 |
Oberbürgermeister Sauerland begrüßt
Bauantragsrücknahme des VIKZ
Am 4. Juli 2008 hat der Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. den
Bauantrag für das geplante Kulturzentrum in Walsum zurückgezogen.
Oberbürgermeister Adolf Sauerland begrüßt diesen Schritt ausdrücklich:
„Meiner Meinung nach hat der VIKZ den richtigen Weg eingeschlagen. Auch
wenn der Verband den Bau formaljuristisch durchdrücken könnte, ist es
klug, dies nicht gegen den Widerstand im Stadtbezirk zu tun.“ Sowohl die
Bezirksvertretung als auch der Rat der Stadt hatten dem Bauprojekt in
der vorliegenden Form nicht zustimmen wollen.
„Uns ist sehr daran gelegen, unser Kulturzentrum mit so breiter
Unterstützung wie möglich zu errichten“, sagt Senol Simsek,
VIKZ-Beauftragter für das Projekt: „Wir wollen es deutlich kleiner bauen
und uns noch einmal mit allen gesellschaftlichen Kräften in Walsum
zusammensetzen, um sie von unserem Konzept zu überzeugen“. Der
Duisburger
Oberbürgermeister appelliert an alle gesellschaftlichen Kräfte in Walsum,
auf das Angebot des VIKZ einzugehen und mit dem Verband an einer Lösung
zu arbeiten, mit der alle Seiten gut leben können.
Übergeben die Rücknahme des Bauantrags an Oberbürgermeister Adolf
Sauerland (v.l.n.r.): Fatih Gügen, Vorstand der VIKZ-Gemeinde Walsum,
Senol Simsek, VIKZ-Bauftragter für das Projekt, und Sami Baskurt,
Generalsekretär des VIKZ. Rechts im Bild: Sevket Avci, Vorsitzender des
Beirates für Zuwanderung und Integration der Stadt Duisburg. |
Freitag, 4. Juli 2008
|
Oberbürgermeister Sauerland:
Wir sind an Fachhochschule für Gesundheitsberufe interessiert!
„Wir stehen im regen Kontakt zum Land und haben großes Interesse an der
Ansiedlung einer Fachhochschule für Gesundheitsberufe“, betont
Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Der Oberbürgermeister verweist nicht
nur auf gute Gründe, die den Standort für einen „Gesundheitscampus“
auszeichnen, sondern kann auch auf die Unterstützung namhafter
Duisburger Unternehmen bauen. Vor diesem Hintergrund freut sich der
Oberbürgermeister auch darüber, dass Sören Link mit den anderen
Duisburger Landtagsabgeordneten eine Duisburger Bewerbung unterstützen
möchte. Dies wurde dem OB in einem Brief angeboten. „Wenn die
Landesregierung nach der Sommerpause die Kriterien für die Bewerbung
veröffentlicht, werden wir klarer sehen“, sagt der Oberbürgermeister.
VIKZ meldet Rückzug: Kulturzentrum
in Walsum
soll nicht gebaut werden
Der Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ) hat erklärt, den
Bauantrag für das geplante Kulturzentrum in Walsum zurückziehen zu
wollen.
Hintergrund ist zum einen der
Beschluss der Bezirksvertretung Walsum vom
8.3.2008 zum Neubau eines Kulturzentrums mit
Gebetsmöglichkeiten, Läden und Wohnungen, Römerstraße
293-295, 47178 Duisburg, den Antrag abzulehnen.
Der
Beschlussentwurf zur Ratsitzung am 28. April 2008:
Der Rat der Stadt hebt den rechtswidrigen
Beschluss der Bezirksvertretung Walsum vom 6.3.2008 zur
Drucksache Nr. 08/0098 zum Bauantrag "Neubau eines
Kulturzentrums mit Gebetsmöglichkeiten, Läden und Wohnungen,
Römerstraße 293-295, 47178 Duisburg" auf und stimmt dem
gemäß § 34 Baugesetzbuch zulässigen Vorhaben zu.
Die Bezirksvertretung Walsum hatte - wie oben erwähnt - den
Bauantrag abgelehnt und die Neuaufforderung wurde von der
Bezirksvertretung missbilligend zur Kenntnis genommen und
der Beschluss vom 6.3.2008 wurde noch einmal einstimmig
bestätigt.
Es gab in der Ratsitzung im April einen Antrag auf geheime
Abstimmung, mit dem Ergebnis, dass 66 Ratsmitglieder diesen
Beschlussentwurf ablehnten, 6 zustimmten bei einer
Enthaltung.
Nach dieser nun auch im Rat erfolgten Ablehnung hätte die
Bezirksregierung entscheiden müssen. |