Kaßlerfeld gehört zum Stadtbezirk Innenstadt

Kaßlerfeld
 Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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B -G- K

Baukampsstraße (Kßlfd)
Sie verläuft vom Weidenweg in nördlicher Richtung, wo sie auf die Gablenzstraße stößt.
Im Zusammenhang mit der fortschreitenden baulichen Erschließung des Stadtteiles Kaßlerfeld erhielt die Straße 1912 ihren ersten Namen als Schleswiger Straße, womit wiederum die Absicht erkennbar wird, analog der Alsenstraße (Gablenzstraße) und anderer, hier ein Viertel von Straßennamen zu schaffen, das an den deutsch-dänischen Krieg von 1864 erinnern sollte. Im spröden Stil einer amtlichen Verfügung heißt es am 17. Oktober 1912 lediglich, daß die Straßenbenennung ( Schlewiger Straße) „ stattgefunden“ habe.
Da in Hamborn ,das 1929 mit Duisburg vereinigt wurde, ebenfalls eine Schleswiger Straße bestand, nahm man, wenn auch erst seit April 1939, zur Vermeidung von Irrtümern die Umbenennung in Baukampsstraße vor.
Der Name wurde offenbar deshalb gewählt, weil die Straße in Richtung auf den Baukamp zu führte, einen Teil des angrenzenden und in früheren Jahrhunderten ständig überfluteten Neuenkamps, der mindestens seit des 18. Jahrhunderts unter den Pflug genommen, d. h. bebaut wurde; denn schon auf der sogenannten Klevischen Katasterkarte von 1743 existiert der „ Baukamp“, d. h. also das für den Ackerbau genutzte Feld.

Bülowstraße (Kßlfd)
Sie ist die kurze Verbindung in südwestlicher Richtung zwischen der Ruhrorter und der Klemensstraße.
Kurz vor 1900 muß diese Straße in die Verkehrsplanung des Stadtteils Kaßlerfeld aufgenommen worden sein, denn die Kanalisation wird bereits 1900 betrieben. Dennoch bleibt sie bis 1903 unbebaut, bis dann im Duisburger Adreßbuch von 1904 das erste Haus ( Nr. 4) aufgeführt wird.

Wie auch bei der Scharnhorststraße griff man bei der Namensgebung auf einen Heerführer aus den Freiheitskriegen zurück. Friedrich Wilhelm von Bülow ( Falkenberg/ Altmark 16. 2. 1755 – 1816 Königsberg/ Pr.), 1814 nach einer von ihm gegen die Franzosen gewonnenen Schlacht
(6.9.1813 Dennewitz in der Nähe von Potsdam) als Graf Bülow von Dennewitz ausgezeichnet, hatte von 1792 bis 1807 an mehreren Feldzügen gegen die Franzosen teilgenommen, vertrat die Forderung nach einer deutschen Politik Preußens, bereitete 1812/13 die Erhebung Preußens vor, führte die preußischen Truppen in zahlreichen Schlachten gegen Napoleon und hatte entscheidenden Anteil an dessen endgültiger Niederlage 1815 bei Waterloo.

Gablenzstraße (Kßlfd)
Sie verläuft südlich der Kaßlerfelder Straße und parallel zu ihr als Verbindung von der Klemensstrsße zur Waldemarstraße.
Erste Planung zur Anlage dieser Straße, die den Namen Alsenstraße erhielt, gehen auf das Jahr 1905 zurück. Als Alsenstraße – Erinnerung an die am 29. Juni 1864 im deutsch-dänischen Kriege erfolgte Eroberung der Insel Alsen durch preußische Truppen – erscheint sie denn auch zum erstenmal im Duisburger Adreßbuch von 1906 . Durch Beschluß des Stadtverordentenkollegiums vom 14.4.1908 erhielt sie,um eine Verwechselung mit der Meidericher Alsenstraße auszuschalten, den Namen Gablenzstraße, der dann 1910 ins Adreßbuch Eingang findet.. Die erste Bebauung ist 1922 nachzuweisen.
Ohne daß es quellenmäßig belegt ist, ist anzunehmen, daß man bei der Suche nach einer anderen Erinnerung an den deutsch-dänischen Waffengang auf den österreichischen Feldmarschall-Leutnant Freiherr Luwig v. Gablenz ( Jena 1814-1874 Zürich) verfiel, der 1864 mit seinem Armeekorps die preußischen Truppen wirkungsvoll unterstützte und 1865 bis 1866 Statthalter von Holstein war.

Kaßlerfelder Straße  
Die Straße zieht sich von der Ruhrorter Straße, wo sie auf die nach Osten führende Straße Auf der Höhe stößt, ziemlich parallel zur Ruhr, jedoch südlich der Straße Am Bört verlaufend, bis zu den heutigen Kläranlagen hin. Sie endet früher in einem Bereich, der der Schlick (Schlick = Schlamm) genannt wurde und, je nach den zahlreichen Ruhrverlagerungen in vergangenen Jahrhunderten, zum größeren oder kleineren Teil mal nördlich, mal südlich der Ruhrmündung lag. Bei geringerem Wasserstand des Rheines, seit dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts jedoch ständig, ließen die Duisburger Unternehmen ihre Karren zu dem südlich der Ruhr liegenden Schlick als dem Landeplatz der Börtschiffe (Marktschiffe) zum Transport der Waren hinausfahren.
  So war es nur natürlich, daß diese Straßenverbindung von jeher als der Weg „ Zum Schlick“ bekannt war. Erst zu Beginn dieses Jahrhunderts, als die Ruhrorter im „ Nordteil“ seine Bedeutung längst verloren hatte, erhielt die Straße im Juli 1913 ihren noch heute gültigen Namen Kaßlerfelder Straße. Für die  Umbenennung hatte sich vor allem der Kaßlerfelder Bürgerverein eingesetzt, der der Meinung war, „ wie wenig die Bezeichnung „ Zum Schlick“ für diese mit zahlreichen modernen Bauten ausgestattete Straße paßt“.
 Was die Herkunft des Namens Kaßlerfeldes, das ursprünglich linksrheinisch lag, betrifft, so konnte bisher kein Beweis erbracht erden, das er auf ein dort angelegtes römisches Kastell zurückgeht. Erwähnt wird jedoch im 9. Jahrhundert ein Hof Kasselle, und im Mittelalter war Kaßlerfeld eine zum Homberger Kirchspielsgericht in der Grafschaft Moers gehörige Bauerschaft mit acht größeren und drei kleineren Bauernhöfen. 1801 kam Kaßlerfeld verwaltungsmäßig zu Duisburg. 

Klemensstraße (Kßlfd)
Die Klemensstraße verbindet heute die Kaßlerfelder Straße im Norden mit dem Weidenweg im Süden. Für sie gild das Gleiche wie für die Andreasstraße: Mit dieser zusammen wird sie in einem Grundstücksvertrag, der ihre Anlegung betrifft, vom 24. November 1896 bereits genannt. Auch für sie ist anzunehmen, daß man den Namen gewählt hat, weil man beabsichtigte, ein Straßenviertel mit männlichen Vornamen zu schaffen. Eine Beziehung zu der späteren St.-Clemens-Kirche besteht nicht.
Das erste Haus ( Nr.1) in der Clemensstraße (die noch mit C geschrieben wird, das K im Namen taucht erst im Adreßbuch von 1956 auf) steht im Jahre 1900.

Bis zum Jahre 1912 führte die Clemensstraße nur von der Kaßlerfelder Straße ( dem damaligen Weg zum Blick) bis zur Andreasstraße. Dann erst wurde sie nach Süden durchgezogen, wobei sie den im Kreuzungspunkt mit der Bülow- und Von-der-Tann-Straße gelegenen und nach 1952 weggefallenen Schwerinplatz überschnitt.