| 
		"Das geht uns schon sehr nah", gestanden Toni Tureks Schwiegertochter 
		Ursula (links) und die
		 Enkel 
		Markus und Oliver, als in Duisburg die Erinnerungstafel an den 
		"Fußballgott" enthüllt wurde. Dort wo die altehrwürdige 
		Fugmann-Kampfbahn die unlängst zu einem wunderschönen neuen 
		Leichtathletikstadion umgewandelt wurde, dort erinnert nun die 
		Gedenktafel an die Lebzeiten des berühmtesten deutschen Torhüters. An 
		dieser Stelle ging vor über sechzig Jahren der Stern des Weltmeisters 
		von 1954 auf: Der Im Schlenk 24 in Wanheimerort geborene Fußballer war 
		auf der damaligen Fugmann-Kampfbahn für den TuS Duisburg 1848/99.sowie 
		an der Wacholderstraße (Duisburg 1900) zu Hause. Dank 
		der Initiative des in Duissern lebenden Eintrachtlers Erich Fuchs 
		erinnert jetzt am Eingang Margaretenstraße eine Gedenktafel an Toni 
		Turek, den Sepp Herberger schon 1936 für ein großes Talent hielt.
  Initiator 
		Erich Fuchs, Rainer Enzweiler, Vorsitzender Betriebsausschuss 
		DuisburgSport , Künstler und Tafelersteller Arnd Sundermann und 
		Bezirksvorsteher Heinrich Klose enthüllten die Gedenktafel. 
		"Alle 
		kennen die historische Radiokommentar von Herbert Zimmermann: Toni, du 
		bist ein Fußballgott. Aber kaum einer weiß, dass Toni Turek in Duisburg 
		geboren wurde und hier seine Karriere begann", erinnerte Rainer 
		Enzweiler, Vorsitzender des Betriebsausschusses DuisburgSport. "Ich bin 
		froh, dass wir jetzt an dieser Stelle an unseren Weltmeister von Bern in 
		bester Erinnerung halten." Bezirksvorsteher Heinrich Klose lobte Erich 
		Fuchs, der - vom Fieber der Fußball Weltmeisterschaft 2006 angesteckt - 
		dem Fußballhelden seiner Jugend ein "Denkmal" setzen wollte. "Es ist 
		gut, dass Sie ihr Ziel nicht aus den Augen verloren haben", sagte Klose. 
		 
		Der 
		Steinmetz Arnd Sondermann fertigte die Gedenktafel anFuchs begann 
		leidenschaftlich zu recherchieren, kontaktierte die Familie Toni Tureks 
		und bat Oberbürgermeister Adolf Sauerland darum, eine Gedenktafel 
		aufzustellen. Nach den erforderlichen politischen Beschlüssen wurde der 
		Steinmetz Arnd Sondermann gebeten, die Tafel zu entwerfen. Der Künstler 
		ist übrigens Olympiateilnehmer. Dies im Jahre 2000, als er an der 
		Handwerkerolympiade in Sydney in der Disziplin „Steinmetz“ an den Start 
		ging.
 
		"Hier 
		spielte Anton 'Toni' Turek, Torwart der Nationalmannschaft, die 1954 in 
		Bern Weltmeister wurde. Geboren am 18. Januar 1919 in Wanheimerort", 
		lautet die Inschrift. Turek blieb auch nach seiner aktiven Zeit seiner 
		Geburtsstadt treu. So stand er 1981 beim ersten Duisburger Marathon am 
		Straßenrand und feuerte seinen Neffen Hein Groß an.   
		Die Karriere des „Fußballgottes“Geboren in Duisburg-Wanheimerort, erlernte Toni Turek mit acht Jahren 
		das Fußballspielen beim SC Duisburg 1900. Damals wusste noch keiner, 
		dass er einmal als Torwartlegende in die Geschichte eingehen würde.
  Das 
		Talent wurde ihm 1936 mit 17 Jahren von Sepp Herberger bestätigt. Statt 
		jedoch zu kicken, wurde Turek als Soldat in Russland, Frankreich, Afrika 
		und Italien eingesetzt und kehrte erst 8 Jahre später zum Fußball 
		zurück. Der gelernte Bäcker durchlief dann die verschiedenen Vereine: 
		TuS Duisburg 1848/99, Eintracht Frankfurt, TSG 46 Ulm und Fortuna 
		Düsseldorf. 
 Erst im Alter von 31 Jahren gehörte Toni Turek als Stammspieler der 
		Nationalmannschaft an. Nach den Kriegsjahren war Turek der erste 
		Nationaltorhüter im Spiel Deutschland gegen die Schweiz. Der Höhepunkt 
		seiner Karriere war die Weltmeisterschaft 1954 in Bern. Durch den 
		3:2-Sieg im Endspiel gegen Ungarn wurde die deutsche Nationalmannschaft 
		um Torwart Toni Turek Weltmeister, was als "Wunder von Bern" in die 
		Geschichte eingehen sollte. Der gleichnamige Spielfilm wurde übrigens 
		auch in Duisburg gedreht. 16 Tage war das Team von Sönke Wortmann in der 
		Stadt und hat u.a. in der Sportschule Wedau und in Marxloh gedreht.
 
 Toni Turek (Foto Stadt Duisburg/Archiv) arbeitete nach Abschluss seiner 
		Karriere noch einige Zeit als Angestellter bei der Düsseldorfer 
		Rheinbahn AG. Am 11. Mai 1984 starb der Mann, der das "Wunder von Bern" 
		 miterlebte nach schwerer Herzkrankheit und einem Schlaganfall im Alter 
		von 65 Jahren in Neuss.
 | 
	
		| In Duisburg liegt 
		im Mai 2007 ein Antrag bei der Bezirksvertretung Duisburg-Mitte vom 
		Duisburger Initiator Erich Fuchs vor, diesem berühmten Fußballer aus 
		Duisburg ein Denkmal zu setzen. Gedacht ist an den Ort seiner ehemaligen 
		ersten Wirkungsstätte, der Fugmann-Kampfbahn, dem jetzigen neuen 
		Leichtathletikstadion neben der MSV-Arena bzw. gegenüber der 
		Eissporthalle an der Margaretenstraße. Im Neudorfer Süden begann die 
		Karriere des Wanheimerorters.Seine besten Jahre 
		verbrachte Turek im Krieg und in der Gefangenschaft. Erst mit 30 
		erkämpfte er sich einen Stammplatz in der Nationalelf. Zwischen 1950 und 
		1954 bestritt er 20 Länderspiele für Deutschland. Turek war bekannt für 
		sein gutes Auge und rührte sich manchmal bei Bällen nicht, die nur knapp 
		am Tor vorbeigingen. Bundestrainer Sepp Herberger hielt ihn wohl für 
		genial, aber zuweilen auch für leichtsinnig. Im Endspiel der 
		Fußballweltmeisterschaft 1954 stand Turek als ältester Spieler des 
		Turniers im deutschen Tor und wurde mit der Mannschaft durch den 
		3:2-Sieg gegen den hohen Favoriten Ungarn Weltmeister. In der ersten 
		Halbzeit ging eines der beiden ungarischen Tore leichtfertig auf Tureks 
		Konto. Danach, insbesondere in der zweiten Halbzeit, wurde er durch 
		seine Paraden zur Torwartlegende. In der ebenso unvergesslichen 
		Hörfunkreportage von Herbert Zimmermann fielen die Worte Turek, du bist 
		ein Teufelskerl! Turek, du bist ein Fußballgott! Entschuldigen Sie die 
		Begeisterung, die Fußballlaien werden uns für verrückt erklären ...
 Sein letztes 
		Länderspiel im Oktober 1954 war die 1:3-Niederlage Deutschlands gegen 
		Frankreich. Nach seiner Torwartkarriere arbeitete Turek als Angestellter 
		bei der Düsseldorfer Rheinbahn AG. 1973 erkrankte er an einer 
		rätselhaften Lähmung der Beine, gegen die er mit eisernem Willen 
		ankämpfte. Als er 1984 im Alter von 65 Jahren nach einer Herzkrankheit 
		und einem Schlaganfall starb, hinterließ Turek seine Frau Elisabeth und 
		zwei Kinder.  Am 24. Juni 2004 
		wurde vom Düsseldorfer Bürgermeister Joachim Erwin eine Straße 
		eingeweiht, die nach Turek benannt wurde. Obwohl diese kleine 
		Erschließungsstraße laut Planungsamt Ende 2004 hätte gebaut werden 
		sollen und auf dem Stadtplan vermerkt wurde, existiert sie nicht.  Am 30. September 
		2004 wurde das Fußballstadion in Erkrath zu Ehre des ehemaligen 
		Einwohners in „Toni-Turek-Stadion“ umbenannt. |