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'Golden Beats'
'Bewegt älter werden' wieder am 14.11.2015, 15 Uhr
Stephan Sadowski

Duisburg, 27. September 2015 - Sie könnten eine ganze Galeere antreiben mit ihrem Rhythmus. Wild, aber im Takt trommeln die etwa 20 Senioren auf den großen Gymnastikbällen in der Halle des Homberger Turnvereins. Da fliegen die Trommelstöcke im Vier-Viertel-Takt, mal zählt die Kursleiterin Gabi Gatz Achtel. Sie ist die Vorturnerin und gibt den Rhythmus vor, die anderen 20 ahmen sie gekonnt nach.

„Golden Beats“ heißt das Projekt aus der Sport-Reihe „Bewegt älter werden“, das von der Sparda-Bank und dem Landessportbund unterstützt wird. „Vereine können mit ihrem Angebot an uns herantreten, und wir prüfen, ob es sich dann um ein zu förderndes Projekt handelt“, weiß Roswitha Weyandt. Sie ist Gesamtfilialleiterin für den Bereich Duisburg und Moers. Bis zu 2000 Euro schieße die Bank den Projekten zu. So habe man für die „Golden Beats“ beim HTV die Sitzhocker, die großen Gummibälle und die Schlagstöcke angeschafft.

„Das Angebot richtet sich an Personen ab 55 Jahren“, sagt Kursleiterin Gitta Gatz. Die Gymnastiklehrerin ist wohl selbst knapp über der Altersgrenze, seit mehr als 20 Jahren beim Homberger TV engagiert und rüstig wie man sich eine Fitnesstrainerin vorstellt. Gatz leitet mehrere Kurse: Wirbelsäulengymnastik und Aerobic, auch das Vorläufer Projekt „Drums Alive“ hat sie im Angebot. „Das ist so eine Mischung aus Aerobic im Stehen und Trommeln“, sagt Gatz. Die „Golden Beats“ finden dagegen ausschließlich im Sitzen statt, besonders die Koordination der Oberkörperpartien steht im Vordergrund. „Ich gebe immer unterschiedliche Abfolgen der Schläge vor, das erfordert maximale Merkfähigkeit der Teilnehmer, die das dann nachspielen müssen“, sagt Gitta Gatz.

Zu treibenden Beats aus den Boxen schlagen die Teilnehmer Taktsynschron auf die Bälle. Sie müssen die Arme kreuzen, sich bücken, um den Ball im unteren Bereich zu treffen, rechts, links im Wechsel , sich auf dem Hocker drehen , die Arme heben dabei – und wieder zurück in den Ausgangssitz. Gabi Gatz hängt immer einen neuen Übungsteil an das bereits gelernte Programm, so dass es nicht langweilig wird für die sportlichen Senioren. Mal zieht es im Schulterbereich, mal spüren die Teilnehmer, dass sie über eine nicht mehr ganz trainierte Bauchmuskulatur verfügen - wenn sie sich bücken und kurz darauf ihre Arme in die Luft schnellen: Gerade für Menschen, die einen Job im Sitzen haben ist diese Gymnastik ein gutes Angebot.

Beim großen Finale nach einem eineinhalbstündigen Training verknüpft  Gabi Gatz alle Übungsteile miteinander und die Teilnehmer zeigen zur Techno-Version von „Pirates of the Caribean“, was sie gelernt haben – und die Galeere sticht noch einmal in See. Danach gibt es Lockerungsübungen.
„Das ist ganz wichtig, damit die Teilnehmer runterfahren können“, weiß die Leiterin.

Ganz begeistert ist die 78-jährige Emmi Terlinden aus Orsoy. Seit 1953 ist sie im HTV aktiv und macht auch mittwochs Wirbelsäulengymnastik bei der Trainerin.
„Wenn man trainiert, vergesse ich meine Zipperlein immer sehr schnell. Bei den Kommandos von Gabi gefällt mir besonders, dass sie klar verständlich sind.“ Doris Stiewe (73) aus Homberg geht normalerweise ins Fitnessstudio und sagt: „Mir hat vor allem das Training für die Koordination hierbei gefallen.“ Gitta Wettels und Johann Schuster aus Trompet haben von den „Golden Beats“ in der Zeitung gelesen: „Mal sehen, vielleicht holen wir uns auch so einen Ball zum Trainieren für Zuhause“, sagt Schuster. 

Die nächsten Golden Beats finden am 14. November von 15 - 16:30 Uhr in der Wilhelm-Otto-Turnhalle des Homberger TV, Friesenplatz 1, gegen eine geringe Teilnahmegebühr, statt.