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					 Duisburg, 11. Februar 2015 - Zwei Termine 
					gab es am Wochenende von den Kleinen Welten in der 
					Dorfkirche Friemersheim, da im letzten Jahr die 
					traditionelle Veranstaltung der beiden Kleinkünstler 
					Christian Behrens und Thomas Hunsmann völlig ausgebucht war, 
					so dass sie noch notdürftig einen Termin Ende Februar 
					nachlegen mussten.  Und auch am Sonntag war die 
					spärlich beleuchtete Dorfkirche  vollbesetzt. Denn 
					wieder gab es Rotwein und Käsehäppchen gratis, gesammelt 
					wurde dieses Mal für die Kirche selbst.  „Sie kann auch 
					mal einen neuen Anstrich gebrauchen, außerdem fällt immer 
					die Heizung aus“, sagte Christian Behrens eingangs seines 
					neuen Programms „Ganz nah dran am Niederrhein“.
  Mit 
					guten Freunden musizieren – so hätte man dieses Konzert 
					umschreiben können. Denn die beiden Kleinkünstler hatten 
					sich Verstärkung von Volker Kuinke an den Flöten und Karin 
					Jochums am Cello geholt, die die nachdenklichen, aber auch 
					stimmungsvollen Chansons ihrer neuen CD „Fang dein Glück“ 
					filigran begleiteten. Hier glänzte mal Volker Kuinke, als er 
					ein Solo über Bach ähnliche Fugen auf seiner Sopranflöte 
					legte, die von Thomas Hunsmann am Klavier angestimmt wurden. 
					„Das sind alles Eigenkompositionen und wenn er mal geklaut 
					hat, dann merkt das hoffentlich keiner mehr“, scherzte 
					Christian Behrens über seinen kongenialen Partner Hunsmann, 
					der alle Stücke arrangiert.
  Und so entwickelte sich 
					eine Zeitreise am Niederrhein, unterstützt von schönen Dias, 
					die Christian Behrens auf einer Großleinwand zu seinen 
					Texten präsentierte. Immer selbstironisch, mit einem 
					lausbubenhaften Charme fesselte er sein Publikum, und 
					dichtete so manchen Reim auf den Mikrokosmos der 
					niederrheinischen Tier- und Artenvielfalt. Oder schlüpfte 
					wirr in die Rolle des Radioreporters Hillmar von Hönnepel 
					von Radio „O Weh“, der von der Weightwatchers Gruppe Geldern 
					berichtet, als „sie das Cafe Zur Himmelstorte an der 
					Naschauer Allee betreten, um ihre Diäten zu erhöhen.“ 
					 Wunderschöne Luftaufnahmen aus einem Gasballon zeigen 
					dabei die Weite des Niederrheins, bis Behrens wieder 
					detailverliebt mit Dias von „flotten Bienen“ und „Knospen, 
					die knospen“ in seinen Mikrokosmos einsteigt, mal blödsinnig 
					kalauert, aber genau so tiefsinnig sein kann. „Es ist 
					Zeit, nicht mit der Zeit zu gehen“, heißt es in einem seiner 
					Chansons oder in einem stürmischen „Vater unser“ ereifert er 
					sich: „Hilf uns, denn wir kriegen das selbst nicht mehr 
					hin.“  So hat das Programm genug Tiefe, dass es auch den 
					Auftritt Behrens als Howard Carpenter verkraften kann – mit 
					blonder Perücke säuselt er mit südafrikanischem Akzent Verse 
					wie: „Isch halt disch fest, isch möschte disch umarmen.“ 
					Kein Wunder, dass es nach dieser Verwandlung „die einzigen 
					blonden Haare auf meinem schwarzen Hemd  jemals gewesen 
					sind“ - die Frauen hätten jedenfalls nicht Schlange 
					gestanden.
  5.000 Fotos habe Christian Behrens 
					gemacht, aus den Rheinauen mit Blick auf die Dorfkirche im 
					Schnee oder bei schönstem Sonnenschein „Man muss da einfach 
					nur ein ganzes Jahr sitzen und dann spielen wir mal wieder 
					in der Kirche und sie kommen alle wieder und hören uns zu“, 
					sagte er abschließend. Gespannt sein darf man, ob es dann 
					die restlichen 4990 Bilder aus dieser Perspektive zu sehen 
					gibt...
 
 
  
					  
					
 
 
 
 
  
					
					
 
 
 
 
 
 
 
 
  
					  
					
 
 
 
 
 
 
 
 
  
					
 
 
 
 
 
  
					 
 
    
					  
					
 
  
					  
					  
					
 
  
					  
					  
					
 
 
  
					
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
					
 
 
 
 
 
 
 
 
  
					
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
					
 
 
 
 
 
  
					  
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