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'Die Motte' mit 'Zepter' ist doch Lehrerin
Stephan Sadowski

Duisburg, 6. Januar 2015 - Die Schüler an der niederrheinischen Realschule werden demnächst nicht schlecht staunen – spätestens dann, wenn sich herumgesprochen hat, dass Lisa Mette, ihre neue Lehrerin für Geschichte und Englisch, im Internet kürzlich ein cooles Musikvideo  veröffentlichte. Denn „Die Motte“, so nennt sie sich als Künstlerin, hat gerade ihren Song „Zepter“ bei soundcloud.com online gestellt – die Klicks laufen richtig gut und das Lied wird vielleicht auch ihren Schülern gefallen.

„Zum Gitarrespielen bin ich mit 23 gekommen“, erzählt die Referendarin, „als ich ein Auslandssemester in Neuseeland absolviert habe. Zwei Mitbewohner meiner Wohngemeinschaft haben immer so schön gespielt.“
Als musikalisch spät Berufene übte sie fortan täglich Gitarrenakkorde und fing an eigene Songs zu schreiben. „Ich hatte bis jetzt nur englische Songs im Programm – das Lied „Zepter“ ist  mein erstes deutsches.“
Für die Aufnahme hat sie sich dann befreundete Musiker dazu geholt, mit denen sie auch beim „Essen-Original“-Festival im Sommer schon auf der Bühne gestanden hat.

„Akustische Musik“ nennt die 28-Jährige selbst ihre Sparte, in der sie sich bewegt, schöne Gesangsmelodien unterstützt mit folkig-poppigen Instrumentalstrukturen. „Es macht mir ungeheuer viel Spaß live zu spielen, da sieht man direkt wie das Publikum reagiert“, sagt die Wahlduisburgerin, die ursprünglich aus dem Großraum Münster stammt.
Während sie noch im Sommer viel unterwegs war, wird sie sich jetzt erst mal um ihr Referendariat kümmern. „Live-Auftritte wird’s aber nächstes Jahr wieder geben“, verspricht sie.

Zu den befreundeten Musikern zählt der „Sprenz“, mit bürgerlichem Namen Christian Sprenzel. Er ist ein Teil des Duisburger Duos „Der Michi und der Sprenz“ und die beiden Singer-Songwriter sind in der Duisburger Musikszene ein Begriff. Spätestens, als sie auf dem diesjährigen Parkkultur-Festival in Meiderich als Vorgruppe für die deutschlandweit bekannte Band „Selig“ gespielt haben.
„Das war ein irres Gefühl als Akustik-Act vor 500 Leuten aufzutreten“, sagt Christian Sprenz, „vor Selig zu spielen, war eine Ehre für uns.“ Musikalisch hat es gut gepasst, denn „Der Michi und der Sprenz“ machen Akustik-Rock mit so mancher Punk-Attitüde, und manchmal klingen sie wie „Die Ärzte“.

Vor sieben Jahren haben sich Michael Völkl und Christian Sprenz bei einem Battle im Rheinhauser „Haus der Jugend“ kennengelernt – die Chemie stimmte musikalisch sofort und es entstand jetzt das Album „Zwei Doofe und ein Gedanke“, fast folgerichtig. Locker-flockig erzählen sie Geschichten aus ihrem Leben, was geprägt ist von den 90er-Jahren, ihrer Jugendzeit. „In einem Stück haben wir die 90er Revue passieren lassen, als unsere Eltern noch Schulterpolster getragen haben und Buffalos  so modern waren“, erinnert sich Christian Sprenz, „aber zum Glück kam auch das Punk-Revival.“

Das erste Album hieß einfach „Akustisch“, und an Titeln wie „Lästerschwester“ merkt man noch den punkigen Einschlag. Die Songs komponieren sie gemeinsam. „Das ist noch oldschool, aber wir spielen uns dann gegenseitig unsere Ideen auf der Gitarre vor“, sagt „Der Sprenz“. Die Live-Gigs haben schon einen gewissen „Spaß-Faktor“, wenn sie mit Geschichten aus dem Leben das Publikum nicht nur musikalisch unterhalten. Im Winter waren die beiden in Essen, Krefeld und Berlin unterwegs, jetzt am 22. Januar kann man das Duo im Duisburger „Indie“ erleben. Und wer weiß,  vielleicht kann man die drei Duisburger Nachwuchsmusiker demnächst bei Petra Füten in Duissern  im Doppel-Pack in der Reihe ihrer „Wohnzimmerkonzerte“ erleben – vom Konzept würde es auf jeden Fall passen...