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Offene Atelier DU
Nummer 13

Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 28. Dezember 2016 - Bereits zum 13. Mal gibt es das „Offene Atelier DU“ auch im Duisburger Westen. Hier hatten die Kunstinteressierten die Möglichkeit auf einen Plausch mit den neun Künstlern im Kultur- und Freizeitzentrum an der Schwarzenberger Straße. Musikinteressierte sind bei RABE Rainer Bergmann gut aufgehoben, denn da schweben Akkorde des Jazz-Pianisten Keith Jarrett durch den Raum. Der 73-Jährige gehört zu den Künstlern, die am längsten im alten Mädchengymnasium mit ihrem Atelier am Start sind. Seine Kunst besteht aus vielen Tuschezeichnungen, die er mit Wasser verquirlt, und dabei neue Strukturen von Personenporträts schafft.

„Ja, es ist figürlich, was ich mache, bekommt aber auch eine Note Abstraktes durch das Verwischen“, erklärt der Duisburger Künstler. Weiterhin stehen aus Beton gegossene Skulpturen im Raum. Auffällig ist das Werk „Kopf aus Kopf“, das noch vor kurzem in der Flottmann-Halle in Herne ausgestellt war. „Tonformen dienen mir als Grundlage, die ich ausgieße mit flüssigem Beton“, verrät der Bildhauer.

Seine Frau bewirtet im Hintergrund zwei Besucher mit Kaffee und Keksen. „Auf einen Plausch mal reinkommen“ wollten sie. Genau diese Atmosphäre genießen die Interessierten, mal relaxed mit den Schaffenden plaudern über ihre Arbeit.

In dem Atelier neben ihm zeigt die Fotografin Britta Lauer ihre Werke. Lange Zeit hat die 71-Jährige für das Lehmbruck-Museum Künstlerfotografien angefertigt. Dadurch sind Porträts des niederrheinischen Schaffenden Joseph Beuys entstanden.

„1984 hat er den Wilhelm-Lehmbruck-Preis erhalten, ich war als Fotografin dabei, und durfte ihn porträtieren“, erinnert sich Britta Lauer. Vielleicht ist es eins der letzten Fotos von ihm, denn es wurde 14 Tage vor seinem Tod gemacht. In den 90er-Jahren war die Duisburger Fotografin in der Antarktis auf der „Polarstern“ während einer Expedition mit dabei. „Mich haben immer die Strukturen des Polareises interessiert, die konnte ich dann vom Schiff gut einfangen“, erinnert sie sich. 

Im anderen Flügel des Hauses liegt das Atelier des 79-jährigen Fritz Josef Haubner. Er stammt aus der Oberpfalz, fühlt sich aber als „Ruhrpöttler“ und malt ausschließlich auf Holz. Das nimmt eigenwillige Formen an: „Bei einer Fahrradtour habe ich einen Teil eines Zaunes gefunden, der mir als Grundlage für ein Gemälde diente“, erklärt der Künstler anhand seiner im Atelier hängenden Werke. Bis 65 war er Sozialarbeiter bei der Stadt Duisburg: „Ich habe eigentlich immer gemalt, nach der Pensionierung habe ich dann mehr Zeit für die Kunst gehabt“, plaudert Haubner. Eindimensionale Stillleben und Landschaftsansichten sind dadurch entstanden. Auch religiöse Motive sind Bestandteil seiner Kunst, denn Haubner war öfters in Israel, arbeitete während seines Urlaubs in einem Kibbuz von 1993-99. „Wir waren dann unweit von Tabgha am See Genezareth, dem Ort der wundersamen  Brotvermehrung aus dem Neuen Testament“, erzählt Haubner. Tabgha und Golgatha, als biblische Orte, werden auch in seiner Kunst thematisiert.

Auch in Duisburg-Baerl herrschte reger Andrang gerade am Sonntagnachmittag: Dort stellten Sigrid Beuting, Marianne Ambs, Gabriella Fekete, Claudia Sper  und Alexander Voß ihre Werke im „Atelierhaus Baerl“ an der Schulstraße aus, sowie es viele Besucher an die Werthauser Straße in „Dat Atelljee“ bei Alex Kempkens zog.