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'Liberi' brachte 'Pinocchio – das Musical' in die Rheinhausen-Halle
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 05. November 2017 - Bereits im 19. Jahrhundert erfand der Italiener Carlo Collodi die Figur des Pinocchio, den der warmherzige und fürsorgliche Schreiner Geppetto aus einem Holzscheit schnitzte. Seitdem gibt es zahlreiche wundervolle Bearbeitungen der Geschichte des Jungen, dessen Nase beim Lügen immer länger wird. Das Theater für Kinder „Liberi“ hat „Pinocchio – das Musical“ jetzt auf die Bretter der Rheinhausen-Halle gebracht und etwa 400 Zuschauer, groß und klein, wollten es sehen.

Anfangs sieht man eine kleine Werkstatt, in der der ergraute Schreiner Geppetto, nachsichtig gespielt von Rick Middelkoop, dabei ist, eine größere Holzmarionette zu basteln. Da diese aus Pinienholz gefertigt wurde, gibt der alte Mann ihr den Namen Pinocchio – nur unerwarteter Weise fängt diese an, von selbst über die Bühne zu laufen. Das ist anfangs gekonnt marionettenhaft, wie Hauptdarsteller Rick Middelkoop sich bewegt, später switcht er in den Tanzmodus. Songs wie „Wunderbar“ und „Pinocchio“ stimmen die beiden Darsteller an, und animieren tanzend das Publikum, mitzusingen. Die Kinder lachen laut auf, als die Nase der Mensch gewordenen Holzpuppe etwa 50 Zentimeter aus ihrem Gesicht fährt. „Der Pinocchio hat dann gelogen“, weiß die fünfjährige Dua Altun, die mit ihrer Oma in der Empore sitzt. Die Geschichte von Pinochio habe sie schon im Kinderfernsehen gesehen und in einem Buch erlebt.

Im Musical begibt sich die Hauptfigur in die freie Welt, will Abenteuer erleben, und gerät an den bösen Marionettenspieler Feuerfresser, der kurz davor steht, eine seiner Holzfiguren zu verbrennen, weil ihm kalt ist. Pinocchio gelingt es zu entkommen – und dabei wechselt das wandelbare Bühnenbild mit raffinierten Lichteffekten zwischen den Welten: Gut und Böse, Fleiß und Faulheit, Wahrheit und Lügen.

Sein stetiger Begleiter ist die mit Zylinder und Gehrock ausstaffierte Grille, Grillida, gewieft gespielt von Elisa Pape, die ihm immer wieder den rechten Weg durchs Leben weist. Auch als Pinocchio an die beiden in Lumpen gehüllten Ganoven, den Kater und den Fuchs, gespielt von Michael Martin und Irene Eggerstorfer, gerät. Die wollen ihm seine fünf Goldtaler abspenstig machen – und locken ihn auf das „Feld der Wunder“, wo die wandelnde Holzpuppe seine Taler vergraben soll. „Du wirst sehen, sie werden sich hier vermehren“, flüstert der Kater ihm hinterlistig ein – und der Lebens unerfahrene Pinocchio glaubt natürlich diesen Blödsinn. Viele Kinder rufen: „Mach es nicht“, die ahnen, dass es nicht stimmt, was dem Helden erzählt wird. Den Song „Wer nicht wagt“ aber stimmen Fuchs und Kater gemeinsam mit dem Publikum an, das beherzt mitsingt und klatscht.

Es dauert, etwas bis der frisch geschnitzte Pinocchio lernt sich auf seine eigene Stimme zu verlassen und merkt, wann er das Richtige tut. Natürlich entlarvt er Kater und Fuchs als falsche Freunde und die Kinder singen am Ende begeistert mit bei dem Song „Zeig dein Herz“. Viel Applaus gab es für die Darsteller – anschließend konnten sich die Kids noch Autogramme bei ihren Musicalhelden im Foyer abholen ...