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Neujahrskonzert in der Christuskirche
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 01. Januar 2018 - Der Posaunenchor an der Hochemmericher Christuskirche besteht schon über 100 Jahre. Dennoch ist er im Wachsen begriffen, wie es Moderator Karsten Griguszies den Zuhörern des Neujahrskonzerts in der Christuskirche erklärte: „Wir werden immer mehr, bei steigender Qualität unseres Repertoires. Das wird uns alle gleich einige Male zum Schwitzen bringen“, so der Trompeter, der auch als Musiklehrer arbeitet.

Das Neujahrskonzert eröffneten die Musiker unter Leitung von Rolf Köster mit dem Psalm XIX von Benedetto Marcello. Richtig festlich ging es los, mit zurückhaltenden Posaunen, dafür klar durchstechenden Trompeten, die die Hauptmelodielinie innerhalb dieses Stücks aus dem italienischen Barock innehatten. Das Konzert in D-Dur von Georg Philipp Telemann blieb auf diesem feierlichen Niveau, besonders schön hier das Adagio bei dem der musikalische Leiter Rolf Köster an der Solotrompete im Eingang brillieren durfte, spärlich begleitet von Flügelhorn und Tuba.

Auch Organist und Kantor Jürgen Kuns schickte noch die besten Wünsche für das Neue Jahr ins Publikum, erklärte auch, warum dieses Konzert nicht so „ökumenisch“ wie sonst verlaufe. „Mein Kollege Ludger Morck, mit dem ich dieses Event sonst gemeinsam veranstalte, beginnt jetzt im Januar erst wieder mit seinem Dienst nach längerer Krankheit.“ Schon vorher lieferte Jürgen Kuns das Pendant zu Auszügen aus der später folgenden „Reformationssinfonie“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, nämlich die Sonate V in D-Dur, op. 65 Nr. 5. Mit treibendem Füßen intonierte Kuns den schönen Basslauf des Andante con moto, um dann im Allegro maestoso seine Fingerfertigkeit und Mendelssohns musikalische Experimentierfreudigkeit auszuloten. Danach folgte ein Stück aus der Moderne „A Song for Japan“, was Steven Verhelst anlässlich der Katastrophe in Fukushima vom 11. März 2011 geschrieben hat, wobei die Melodielinie durch die unterschiedlichen Stimmlagen der Bläser gereicht wird. Es handelt sich um ein schwermütiges Stück mit gewaltigen, aber Hoffnung verkündenden Harmonien zum Schluss.

Das Highlight war aber sicherlich die Bearbeitung der „Refomationssinfonie“, also der Sinfonie Nr. 5 d-moll aus dem Jahr 1829/30. Sie entstand eigentlich vor der schottischen und der italienischen Sinfonie des zum evangelischen Glauben konvertierten Komponisten. Allerdings waren diese beiden bereits schon früher, als Sinfonie Nr. 3 und 4,  veröffentlicht worden. In den ganzen Harmonie- und Taktwechseln des Werkes schimmert immer wieder der Luthersche Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ durch, und die etwa 20 Bläser setzten damit einen gewaltigen Schlussakkord zum Ende des Konzerts. Die etwa 100 Zuschauer waren auch sichtlich begeistert.