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Mehrgenerationenprojekt „Wir im Kirchfeld“
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 03. September 2018 - Das Rumelner Mehrgenerationenprojekt „Wir im Kirchfeld“ besteht jetzt mehr als ein Jahr. Wir schauten hinter die Kulissen, welche Aktionen in diesem Zeitraum  schon von den Bewohnern umgesetzt worden sind.

In Zeiten, in denen Menschen eher anonym nebeneinander leben, setzt dieses Projekt auf gute Nachbarschaft. 
„Wir wollen uns so organisieren, dass sich  bei den Gemeinschaftsprojekten alle angesprochen fühlen – Jung und Alt“, sagt Peter Süsske, Vorsitzender und Sprecher des Vereins „W.I.R. - Wohnen in Rumeln“, der die Aktionen mit koordiniert. Unter großer Beteiligung der Mieterschaft.

Doch zurück zu den Anfängen. Es war im Jahr 2006, als Maren Walla-Kaufmann das brachliegende Feld an der Ecke Kirchfeldstraße/Friedhofallee entdeckte. Sie war engagiert in der VHS-Gruppe für ein Mehrgenerationenprojekt „W.I.R. - Wohnen in Rumeln“, woraus ein Verein entstand. Sofort knüpfte die Gruppe Kontakte zur Politik, fand im Spar- und Bauverein Friemersheim einen Bauträger, und zu den regelmäßigen Treffen der Initiative kam auch der spätere Architekt des Projektes, Manuel Wilke.

„Er wollte unbedingt ein Mehrgenerationenprojekt als seine letzte Arbeit abliefern“, erinnert sich Maren Walla-Kaufmann. „Auch alle Parteien in der Bezirksvertretung waren sofort begeistert von der Idee.“ 2015 wurde der Bau des Mehrgenerationenkomplexes begonnen, im April 2017 wurde er fertiggestellt. 47Mietwohnungen, neun Einfamilienhäuser und drei Eigentumswohnungen umfasst das Projekt auf einer Fläche von etwa 3000 Quadratmetern. Ein Spielplatz für Kinder und eine Tiefgarage für alle Bewohner mit etwa 50 Stellplätzen inklusive. Zentraler Punkt für alle ist der Gemeinschaftsraum. „Immer dienstags ab 18 Uhr haben wir hier unsere Spielegruppe“, sagt der Vorsitzende. An einem Tisch spielen Ältere mit Jüngeren das Spiel Rummycub – und legen begeistert ihre Spielsteine zu Straßen oder Paaren an. Manche sitzen einfach nur dabei, trinken ihr Bier und klönen.

Peter Süsske zeigt den vollgepackten Belegungsplan für den Gemeinschaftsraum. Mittwochs gibt es dort einen VHS-Malkurs, donnerstags findet Reha-Sport  statt, während der WM konnten alle Mieter die Spiele live über einen Video-Beamer dort schauen. Süsske erklärt die Satzung des Vereins „W.I.R“, der sich die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, sowie der Kunst und Kultur auf seine Fahnen schreibt.  „Die alte Nachbarschaftshilfe steht bei uns im Vordergrund. Bei uns können sich Mieter melden, wenn sie z. B. Hilfe beim Schrankaufbau  benötigen oder ein Regal anbringen wollen“, erklärt der 53-Jährige. „Oder dass sich jemand um die Blumen kümmert, wenn Mieter verreisen wollen.“ Momentan hat der Verein 74 Mitglieder. Stolz erzählt er von der „Gartengruppe“, die sich informell gebildet hat. „Wir haben aus Europaletten in einer Gemeinschaftsaktion richtig schöne Hochbeete angelegt“, erzählt er. Dort wachsen jetzt Dill, Schnittlauch, sowie andere Kräuter und Gemüse, und werden von den Teilnehmern nachhaltig gepflegt. Eine „Männerbastelgruppe“ will eine Theke für den Raum zusammen zimmern. Auch die jungen Familien mit Kindern wolle man in den Verein integrieren. „Wir werden demnächst Kontakt zu den „Falken“ herstellen und einen Spieletag mit Hüpfburg organisieren, um die Kinder zu bespaßen“, sagt Süsske.

Zwei bis drei mal im Jahr finden Feste statt. „Wir verteilen dann Handzettel, auf denen wir die umliegende Nachbarschaft einladen“, erklärt der Organisator. In Planung ist jetzt das große Sommerfest, das am 1. September stattfinden wird. Birgit Rätzel ist Kassenwartin des Vereins, und extra von Heidelberg nach Rumeln gezogen. „Über den Internetauftritt zu diesem Wohnprojekt sind Menschen von weit angelockt worden, eine Frau kam aus dem tiefsten Bayern hierher, mehrere sind von Mönchengladbach hierhin gezogen“, sagt Birgit Rätzel. Auch weil hier barrierefreies Wohnen möglich ist und eine optimale infrastrukturelle Anbindung für die Bewohner existiert – mehrere Supermärkte, ein Ärztehaus und eine Bushaltestelle befinden sich um die Ecke – und die A57 und die A40 sind nicht weit. So werden noch mehrere Generationen ihre Freude an dem gemeinschaftlichen Wohnprojekt finden …