Düsseldorf/Duisburg, 17. September 2021 -
Das LVR-Klinikum Düsseldorf und das Institut für
Mikrobiologie der Universität Düsseldorf arbeiten an einem
gemeinsamen Forschungsprojekt.
Sind Bakterien
im Mundraum ursächlich für Veränderungen im Gehirn von
Alzheimer-Erkrankten? Charakteristisch
für die Alzheimer-Erkrankung sind Eiweiß-Ablagerungen im
Gehirn, sogenannte Amyloide. Wie es aber zu diesen
Eiweiß-Ablagerungen kommt, konnte die Wissenschaft bisher
noch nicht erklären. Und genau hier setzt das
Forschungsprojekt des Instituts für Mikrobiologie der
Universität Düsseldorf und des LVR-Klinikums Düsseldorf an.
Die Forschungsgruppe möchte herausfinden, ob Bakterien im
Mundraum von Alzheimer-Patient*innen im Zusammenhang mit der
Erkrankung stehen.
„Neben Eiweiß-Ablagerungen können
wir auch Entzündungsvorgänge im Gehirn von
Alzheimer-Patienten beobachten. Es gibt verschiedene Thesen
zur Ursache dieser Entzündungsvorgänge. Eine Erklärung
könnte sein, dass es zu Abwehrmechanismen im Gehirn von
Alzheimer-Patienten kommt, die sich gegen bestimmte
Bakterien richten. Ob das tatsächlich so ist, möchten wir in
dieser Studie herausfinden “, erklärt Prof. Dr. Tillmann
Supprian, Chefarzt der Gerontopsychiatrie und Ärztlicher
Direktor des LVR-Klinikums Düsseldorf.
Die Forscher*innen untersuchen daher, anhand eines
Mund-Abstrichs, die Besiedelung der Mundschleimhaut von
Alzheimer-Patienten*innen und vergleichen diese mit denen
von gesunden Proband*innen. Um möglichst gleiche
Voraussetzungen in Bezug auf die Lebensumstände zu schaffen,
werden ausschließlich Paare untersucht, die in einem
gemeinsamen Haushalt leben und von denen eine Person gesund
und die andere an Alzheimer erkrankt ist. Sollten sich
tatsächlich Unterschiede in der Zusammensetzung der
Bakteriengemeinschaft im Mundraum zwischen den gesunden und
erkrankten Proband*innen zeigen, wäre das von größter
Bedeutung.
„Bisher gibt es noch keine Möglichkeit
Alzheimer im Frühstadium günstig zu beeinflussen oder zu
behandeln. Wir wollen mit unserer Forschung aber genau das
erreichen: Frühdiagnostik ermöglichen und Behandlungswege
eröffnen. Schließlich können wir Bakterien schon sehr lange
gezielt behandeln“, so Dr. Dr. Patrick Finzer, Facharzt für
Mikrobiologie und Privatdozent an der Universität
Düsseldorf.
Das Forschungsprojekt kann nur dank einer Förderung der
Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. realisiert werden,
ohne die die aufwändigen mikrobiologischen Untersuchungen
nicht durchgeführt werden könnten.
Weitere Proband*innen für Studie gesucht
Das Forschungsteam ist aktuell noch auf der Suche nach
weiteren Proband*innen für die Studie. Es werden jeweils
Paare aus einem gemeinsamen Haushalt gesucht; eine Person
mit einer Alzheimer-Erkrankung im frühen Stadium und ein*e
gesunde*r Partner*in.
Alle TeilnehmerInnen erhalten
eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich bei
Fragen an folgende Stelle wenden: Gedächtnisambulanz am
LVR-Klinikum Düsseldorf (Tel. 0211 922 4254 oder per Email:
LVR-KD.Geronto-Ambulanz@lvr.de) oder Institut für
Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (Universitätsstrasse
1, 40225 Düsseldorf oder
patrick.finzer@uni-duesseldorf.de)
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