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'Hai-Sechslinge' im SeaLife Oberhausen

Oberhausen/Duisburg, 30. Januar 2014 - Noch nie hat es in Deutschland mehr Haibabys auf einmal gegeben. Am Montag erblickten im tropischen Ozeanbecken des Großaquariums gleich sechs Schwarzspitzenriffhaie das Licht der Unterwasserwelt. Direkt nach der Geburt hieß es vor allem eins: schnell sein!

Es ist eine echte Sensation in Oberhausen: Sechs putzmuntere Haibabys kamen am Montag im SEA LIFE Oberhausen zur Welt. Die Geschwister wurden direkt nach der Geburt aus dem Becken geholt und haben ihre Kinderstube hinter den Kulissen bezogen. Kern gesund und neugierig erkunden die kleinen Raubfische hier ihre neue Umgebung. Geburtshelfer bei diesem einmaligen Erlebnis war Klaus Spieler, Taucher seit der ersten Stunde im SEA LIFE Oberhausen. Auch für ihn war das ein ganz besonderes Erlebnis: „Viele Tiere habe ich in den letzten zehn Jahren mit großgezogen, aber so hautnah dabei zu sein und direkt sechs neuen Bewohnern auf die Welt zu helfen ist auch für mich eine ganz neue Erfahrung.“
Er befand sich beim Einsetzen der Geburt bei einem Routinetauchgang im Becken und gab direkt den Kollegen an Land Bescheid.
"Bei so einer Geburt heißt es vor allem schnell sein. Wir wollten die Tiere so schnell wie möglich in das vorbereitete Babybecken hinter die Kulissen bringen, um sie in der Quarantäne- jetzt Neugeborenenstation vom ersten Moment an genau beobachten zu können", so Dr. Oliver Walenciak, Kurator des Oberhausener Großaquariums.

Bereits seit letzter Woche war die stolze Hai-Mutter in einem Zylinder aus Mesh und PVC Rohren untergebracht worden. Eine selbstentworfene Konstruktion der fürsorglichen Tierpfleger in Oberhausen.
„Diese Art kann bis zu sechs Tiere bei einem Wurf bekommen und mit dieser Geburt haben wir direkt den Hauptgewinn gezogen“, freut sich Walenciak.

Bei Schwarzspitzenriffhaien handelt es sich um sogenannte „freischwimmende Haie“, diese müssen immer in Bewegung bleiben, um genügend frisches Wasser durch ihre Kiemen strömen zu lassen und so zu atmen. Sich immer in Bewegung zu befinden macht eine Geburt nicht leichter.
„Es war die erste Geburt für dieses Weibchen“, so Walenciak weiter. „Darum wollten wir es ihr so angenehm und stressfrei wie möglich machen.“ Lange wurde im Team überlegt, getüftelt und sich mit Kollegen und anderen Experten auf dem Gebiet der Haizucht ausgetauscht. „Die Zucht von freischwimmenden Haien ist mit vielen Unwägbarkeiten und Herausforderungen verbunden, auch weil es weltweit noch sehr wenig Erfahrung in diesem Bereich gibt. Davon wollten wir uns aber auf keinen Fall abschrecken lassen.“
Dass gerade in Oberhausen bei den Schwarzspitzenriffhaien der Babyboom ausgebrochen ist, verwundert nicht.
„In Oberhausen haben wir eine Gruppe von insgesamt 13 Haien, die jetzt alle nach und nach ins geschlechtsreife Alter gekommen sind, das sind ideale Vorraussetzungen für den Start eines Zuchtprogramms“, berichtet Walenciak stolz.
Der Erfolg zeigt sich an zwei weiteren Haidamen, die sich bereits in anderen Umständen befinden. Umso mehr freut sich das Team, dass der Versuch einen abgetrennten Geburtsbereich im vertrauten Becken einzurichten so gut geklappt hat und von allen Tieren so gut angenommen wurde.
„Wir werden unsere frischgebackene Mama noch ein paar Tage unter Beobachtung halten, dann darf sie zurück zur restlichen Gruppe.“ Die nächste schwangere Haidame steht bereits in den Startlöchern, um die Unterwasser-Geburtsstation zu beziehen.
Nach der Geburt war vor allem eins wichtig. „Die jungen Haie sind komplett entwickelt und von der Mutter autonom, unsere wichtigste Aufgabe ist es sie ans Fressen zu gewöhnen.“, erzählt Walenciak. Auch das ist dem Oberhausener Team in den ersten Tagen gut gelungen und drei der kleinen Haifische durften bereits am Mittwoch ins Ozeanbecken zurück.
Timo Haußecker
, biologischer Leiter des Großaquariums erklärt: "Es gibt kaum Erfahrungswerte zur Aufzucht von Schwarzspitzenriffhaien, darum haben wir uns dazu entschlossen die Gruppe der Tiere zu teilen. Drei durften jetzt schon ins Ursprungsbecken zurück, um sich an die Umgebung und den Geruch der anderen Tiere zu gewöhnen. Die anderen drei behalten wir für einige Zeit noch in einem separaten Becken. So können wir am besten herausfinden, welche Vorgehensweise für die Entwicklung der Kleinen besser geeignet ist."
Über die erste so erfolgreich verlaufene Geburt freut sich nicht nur das SEA LIFE Oberhausen. Die SEA LIFE Gruppe hat sich für 2014 ein hohes Ziel gesetzt: „Es genügte uns nie, Menschen nur die Schönheit der Unterwasserwelt nahe zu bringen. Immer schon setzen wir uns aktiv für den Artenschutz ein und es waren auch immer schon Haie, denen wir besondere Aufmerksamkeit schenken. Darum freuen sich alle SEA LIFE Aquarien mit Oberhausen zusammen, einen so wunderbaren Start unseres europaweiten Hai-Nachzucht-Programms zu haben.“ berichtet Eugene Bruins, deutschlandweiter Kurator der SEA LIFE Aquarien. „Bereits in der Vergangenheit haben wir schöne Erfolge mit der Zucht von Haien erzielen können, dabei handelte es sich vor allem um einheimische Arten, wie zum Beispiel klein- und großgefleckte Katzenhaien“, erzält Bruins. „Mit der Ausweitung des Zuchtprogramms auf tropische Haie haben wir uns selbst ein sehr hohes Ziel gesetzt!“
Fotos: SeaLife Oberhausen

Im SEA LIFE Oberhausen kostet der Eintritt für eine Person 18,00 Euro. Besucher, die ihre Tickets online buchen sparen außerdem mindestens 20 Prozent. Die Unterwasserwelt hat täglich ab 10.00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sowie Details zu Preisen und Öffnungszeiten gibt es auf www.SEALIFEAbenteuerPark.de oder auf facebook unter www.facebook.de/SEALIFEAbenteuerPark
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