Duisburg, 30.
August 2013
Deutsche Kanuflotte mit makelloser Bilanz
Mindestens 9 DKV-Boote kämpfen morgen um Gold
Einen kompletten Durchmarsch erreichte die deutsche
Kanuflotte am dritten Wettkampftag. Von den am
Freitag gestarteten zwölf deutschen Booten konnten
sich alle für das Finale bzw. Semifinale am
Wochenende qualifizieren. Neun DKV-Boote haben sich
bereits für die morgigen Finals qualifiziert. Ein
weiteres kann sich im C1 der Frauen über 200 Meter
am Morgen im Semi-Finale einen Platz fürs Finale
ergattern. Dabei freute sich das Team von
Chefbundestrainer Reiner Kießler über zwei
Semi-Finalsiege über 500m und zwei Vorlaufsiege im
200m -Sprint. Dazu kam die direkte Qualifikation im
Vorlauf durch den Damen-Vierer über 500m am
Vormittag. Den Vorlaufsieg nahmen Franziska Weber
(Potsdam), Tina Dietze (Leipzig), Katrin
Wagner-Augustin (Potsdam) und Verena Hantl
(Karlsruhe) gelassen, da auch das ungarische Boot
sich in Topform präsentierte.
Der
Zweier-Canadier mit Robert Nuck und Stefan Holtz
paddelte gleich zweimal als erstes Boot über die
Ziellinie. In ihren Rennen über 200m und 500m
zeigten die Weltmeister von 2009 ihre
Sprintqualitäten und paddelten über 200m zur
Tagesbestzeit von 36,72 Sekunden. Stefan Holtz sagte
nach dem 500m Semifinale: „Das war heute nicht volle
Kraft, aber die letztem 150m haben wir durchgezogen.
Wir gehen im Finale nicht an den Start, um Sechster
zu werden. Den Wackler vom Vormittag dürfen wir uns
jedenfalls nicht nochmal leisten.“
Über die
500m Distanz konnte Tom Liebscher mit seinem
Semi-Finalsieg sich ebenso für das Finale am Sonntag
qualifizieren. Nach dem Rennen über 500m sagte
Liebscher: „Die ersten Meter waren ganz schön hart,
aber dadurch konnte ich hinten auch etwas
rausnehmen.“
Aber auch der zweite Platz
durch Rendschmidt / Groß im K2, der zweite Platz
durch Erik Leue im Einer-Canadier und der dritte
Platz des Vierer-Kajaks mit Martin Hollstein, Kostja
Stroinski, Kai Spenner und Robert Gleinert
bedeuteten den Einzug in die Finalläufe am Sonntag.
Im Sprint über 200m kam zu dem Erfolg von
Nuck/Holtz (C2) noch die Glanzfahrt des
Olympiabootes Weber/Dietze (K2), die mit einer guten
Bootslänge Vorsprung ins Ziel kamen. Aber auch die
beiden zweiten Plätze von Tom Liebscher (K1) und
Stefan Kiraj (C1), der dritte Platz von Ronald Rauhe
und Jonas Ems (K2) und die beiden vierten Plätze
durch Cathrin Dürr (C1) und Anne Knorr bedeuteten
die Qualifikation für das Semifinale am
Samstagvormittag.
Am Mittag feierten die
Parakanuten den Abschluss ihrer Wettkämpfe in
Duisburg. Dabei gewann das deutsche Team eine
Goldmedaille durch Tom
Kierey und eine Bronzemedaille durch
Christian Mathes.
Chefbundestrainer
Reiner Kießler mit seinem heutigen Fazit:
„Ich freue mich für jeden einzelnen Sportler,
der es ins Finale geschafft hat. Dies ist ja nicht
alltäglich. Es war auch nicht immer
„trainerfreundlich“, bei manchen Rennen habe ich bis
zum Schluss zittern müssen. Wir liegen mit dieser
Bilanz voll im grünen Bereich. Die ganze Mannschaft
hat ihre Trainingsleistungen hier bestätigt. In den
Finals muss nun jedes Rennen konzentriert angegangen
werden, denn der Kampf um die Medaillen ist hart,
nicht selten kommt es dabei zu einem Vierkampf. Ich
hoffe nicht, dass gerade wir die Vierten sind.“
Briten dominieren die Wettbewerbe der
Parakanuten Die Kanuten aus
Großbritannien dominierten die Wettbewerbe der
Parakanuten in Duisburg. Gleich fünf Siege fuhren
die Athletinnen und Athleten von der Insel an den
drei Finaltagen ein. Drei Silber- und eine
Bronzemedaille unterstrichen die herausgehobene
Position der Briten bei den Paraknuten.
Erfolgreichste Sportlerin war die ehemalige
paraolympische Schwimmerin Jeanette Chippington
(43), die bereits am Mittwoch drei Siege einfuhr.
Auf Platz zwei in der
Medaillenwertung landete Brasilien
mit zwei von insgesamt zwölf WM-Goldmedaillen.
Insgesamt 33 Nationen nahmen an den Wettbewerben
der Parakanuten in Duisburg teil. 150
Sportlerinnen und Sportler hatten für die
Rennen in den drei Schadensklassen gemeldet. Zum
dritten Mal fanden diese Wettbewerbe im Rahmen der
Rennsport- Weltmeisterschaften statt.
Duisburg, 29.
August 2013 - Eine weiße Weste wahrten sich
heute (Donnerstag) die deutschen Kanu-Rennsportler
bei den Semi-Finalrennen der Kanu-WM in Duisburg.
Alle neun deutschen Boote, die über 500m und 1.000m
an den Start gingen, konnten sich mühelos für Finals
am Samstag platzieren. Die Kanu-Nationalmannschaft
präsentierte sich in Bestform und brachte sich in
eine optimale Ausgangsstellung im „Kampf um Gold“.
Nachdem bereits am Vormittag
der Damen Zweier über 1.000m mit Carolin
Leonhardt und Conny Waßmuth und der
Vierer-Canadier mit Peter Kretschmer, Erik
Rebstock, Erik Leue und Kurt Kuschela
direkt ins Finale einzogen, folgten am Nachmittag
fünf erste Plätze und zwei zweite Plätze in den
Semi-Finals.
Den Anfang machte Verena
Hantl (Karlsruhe), die im Einer-Kajak über
1.000m ein ambitioniertes Rennen fuhr und sich gegen
die starke Konkurrenz durchsetzen konnte. „Ich
freue mich, im Finale zu sein. Mein Ziel habe ich
erreicht. Zwischendurch habe ich zur Seite geschaut
und gesehen, dass es locker reicht und letztlich
Tempo rausgenommen. Im Finale gehe ich dann
natürlich bis Anschlag.“
Der Essener Max Hoff
ließ in seinem Rennen der Konkurrenz keine Chance.
Mit der Tagesbestzeit von 3:33,46 min flog der
28-jährige Diplom-Biologe am Ungarn Dombvari vorbei
und meinte nachher: „Es war heute sehr
anstrengend. Im Zwischenlauf muss man ja immer
aufpassen und deshalb wollte ich nichts anbrennen
lassen. Im Finale führt kein Weg daran vorbei, sich
weh zu tun.“
Olympiasieger Sebastian
Brendel lieferte sich in seinem Rennen mit dem
Canadier Oldershaw einen harten Kampf. Bis zuletzt
war es ein enges Rennen, dass letztlich der Canadier
für sich entschied. Im Interview nach dem Rennen
überraschte Brendel dann aber mit seinem Statement:
„Ich habe Oldershaw ganz bewusst vor gelassen, da
der Wind am Samstag von vorne links kommen soll. Mit
dem Ergebnis hoffe ich, Bahn Sieben zu bekommen. Ich
glaube, dass das mir mehr liegen wird.“
Über einen Start-Ziel-Sieg
konnte sich die Potsdamerin Katrin
Wagner-Augustin freuen. Nach dem Debakel bei den
Olympischen Spielen, als sie im Zwischenlauf
ausschied, ließ sie auf der Wedau-Bahn keine Zweifel
an ihrer guten Form aufkommen. „Ich bin sehr
zufrieden mit dem Tag. Seit langem war ich mal
wieder aufgeregt vor einem Lauf. Nach dem
Ausscheiden im letzten Jahr habe ich mich gefragt,
ob sich das wiederholen kann. Ich hatte zwar einen
einfachen Lauf, aber es gibt sicherlich fünf bis
sechs Mädels, die für eine Medaille in Frage
kommen.“
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Auch der neuformierte
Zweier-Kajak der Herren mit Max Rendschmidt
(Essen) und Marcus Groß (Berlin), der
zuletzt bei den Europameisterschaften in Portugal
seine Leistungen vergolden konnte, paddelte souverän
zum Zwischenlaufsieg. Mit einem entsprechenden
Augenzwinkern meinte Marcus Groß anschließend:
„Wir können ja nur die Flucht nach vorne und haben
dabei versucht, angestrengt auszusehen. Es war nicht
schlecht, aber es war ja auch nur ein Zwischenlauf.
Im Finale müssen wir uns dennoch steigern.“
Die größte
Leistungssteigerung zwischen Vor- und Zwischenlauf
schafften Ronald Verch und Sebastian
Hennig (beide Potsdam) im Zweier-Canadier.
Nachdem im Vorlauf schon erste Zweifel an ihrer Form
laut wurden, überzeugten die beiden Newcomer im
Zwischenlauf vollkommen. Zwar lieferten sie sich
einen erbitterten Zweikampf mit den Weißrussen,
hatten aber dennoch das bessere Ende für sich. „Es
war noch anstrengender als es aussah“, sagte
Sebastian Hennig. „Ziel ist eine Medaille. Dafür
müssen wir aber noch etwas drauflegen. Am Samstag
muss dann die Tribüne beben.“
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Im letzten Rennen mit
deutscher Beteiligung fuhren Franziska Weber
und Tina Dietze ungefährdet zum Sieg. Im
Hinblick auf Samstag kann in dieser Disziplin mit
dem Duell Deutschland gegen Ungarn sicherlich mit
dem spannendsten Rennen gerechnet werden. Tina
Dietze meinte im Anschluss. „Wir sind ein volles
Rennen gefahren im Hinblick auf das Finale. Es ist
gut, mal an die Schmerzgrenze zu gehen. Wir haben
gehofft, dass es so deutlich wird, aber natürlich
nicht erwartet. Am Samstag wird es wohl gegen die
Ungarn enger, aber dann geht auch die Post ab.“
Am Mittag paddelte der
einzige deutsche Parakanute Gerhard Bowitzky
(Schwedt), der sich für ein Finale
qualifiziert hatte, im V1-Rennen über 200m auf Platz
8.
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