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Duisburg beantragt Fördermittel für das Wasserstoff-Bildungszentrum
Stadt Duisburg

Duisburg und Wasserstoff - Wasserstoff für Duisburg
Duisburg, 12. September 2023 - In Duisburg soll der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der Markthochlauf der Wasserstoffnutzungen gelingen. Dazu braucht es neben der Umstellung auf neue Anlagen und neue Verfahren auch geschulte Beschäftigte, die mit der Wasserstofftechnologie umgehen können.

Damit die grüne Transformation in Industrie und Logistik am Standort Duisburg geschafft werden kann, hat die Stadt das Vorhaben „Wasserstoff- Bildungszentrum“ für das 5-StandorteProgramm, ein Förderprogramm des Landes zum Kohleausstieg, angemeldet. In der Nähe von HKM im Duisburger Süden soll mit Fördermitteln des Landes und des Bundes ein neues Bildungszentrum für die Wasserstofftechnologie gebaut werden. Gemeinsam mit dem Hafen, der KWS Energy Knowledge eG, dem Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT), dem Verband für Anlagentechnik und IndustrieService e.V. (VAIS) sowie dem Fraunhofer- Institut für Materialfluss und Logistik IML und den Kammern soll in den nächsten Jahren mit den Unternehmen in der Region eruiert und getestet werden, welche Module der Fortbildung in den verschiedenen Sektoren notwendig und welche Mindeststandards einzuhalten sind.

„Die Beschäftigten in den Betrieben werden Pionierarbeit bei der Umstellung der Anlagen auf die neue Technik leisten“, so Oberbürgermeister Sören Link. „Wir wollen deshalb die Strukturhilfen aus dem Kohleausstieg ganz gezielt für die Umschulung der Beschäftigten nutzen. Dafür werben wir bei Bund und Land um Zustimmung.“

Antragsteller für das H2-Bildungszentrum v.l.n.r. hinten: Wirtschaftsdezernent Michael Rüscher, Stadt Duisburg, Markus Bangen, Duisburger Hafen AG (duisport), Joachim Jungsbluth, Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT), Oberbürgermeister Sören Link, Stadt Duisburg, Ludger Kramer, Verband für Anlagentechnik und IndustrieService e.V. (VAIS), vorne: Britta Wortmann, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, Monika Bartels, KWS Energy Knowledge eG, Alexander Garbar, Duisburger Hafen AG (duisport)

Das Vorhaben werde von vielen Unternehmen aus der Stahlerzeugung, der verarbeitenden Industrie, dem Anlagenbau, der Energie, Automotive und Logistik gebraucht, ergänzt Michael Rüscher, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg, und erläutert weiter: „Wir müssen heute die Weichen stellen, um unsere Fachkräfte zu qualifizieren und sie uns auf diese Weise für die Region und den Industriestandort Nordrhein- Westfalen zu erhalten.“

Das Wasserstoff-Bildungszentrum soll auf einem Grundstück des Hafens in Duisburg-Angerhausen nördlich von Tiger-and-Turtle entstehen. „Wir haben in Duisburg bereits zahlreiche, sehr konkrete Projekte gestartet, um die grüne Transformation der Industrie voranzutreiben. Wir benötigen aber nicht nur die Infrastruktur und Technik, um die Region zu einem zentralen Wasserstoff-Drehkreuz zu entwickeln, sondern auch hervorragend ausgebildete Fachkräfte, die die Technologie beherrschen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem Bildungszentrum neue Maßstäbe in der Aus- und Weiterbildung im Bereich Wasserstoff setzen werden“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

Außerdem soll ein wegweisendes Bildungskonzept rund um die Wasserstofftechnologien entwickelt und erprobt werden. Dieses Projekt schafft Möglichkeiten, sowohl bestehendes Personal an die geänderten beruflichen Anforderungen heranzuführen als auch künftiges Personal entsprechend zu schulen.

„Das Wasserstoff-Bildungszentrum soll als Bildungsplattform die Versorgung von Industrie und Handwerk mit Fachkräften für alle Berufsgruppen und unterschiedlichen Wasserstoff-Technologien sicherstellen“, erklärt die Vorständin der KWS Monika Bartels.
Diese Initiative wird in Kooperation mit einem Konsortium aus renommierten Unternehmen und Institutionen eingereicht, darunter auch das ZBT - Zentrum für BrennstoffzellenTechnik, der Verband für Anlagentechnik und IndustrieService e.V. sowie das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML.

„Mit einer gezielten und hochwertigen Qualifizierung der unterschiedlichen Berufsgruppen werden die Fachkräfte für die Aufgaben von morgen im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen vorbereitet. Gleichzeitig werden durch eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie die Möglichkeiten und Chancen der Transformation in der Region gestärkt“, sagt Joachim Jungsbluth, der Projektleiter für das Bildungszentrum im ZBT.

„Wasserstoff ist eine klimafreundliche Alternative für viele industrielle Prozesse. Die im VAIS organisierten Unternehmen entwickeln die Technologien, bauen die Anlagen und sorgen für deren zuverlässigen und sicheren Betrieb. Aufgrund der rasanten Entwicklung gibt es einen enormen Bedarf, vorhandenes Fachpersonal, aber auch neue Mitarbeiter für das Medium Wasserstoff zu qualifizieren“, erläuterte Dr. Dietmar Kestner, Geschäftsführer des VAIS.

„Qualifizierte Mitarbeiter sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation und eine sichere und effektive Nutzung und Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien. Die Zusammenarbeit von Industrie, Forschung, Verbänden und Kammern ermöglicht ein zielgerichtetes Bildungskonzept für alle Bereiche entlang der H2- Wertschöpfungskette“, sagt Dr. Thomas Heller, Projektleiter für das Fraunhofer IML.

Die Niederrheinische IHK, die Handwerkskammer Düsseldorf und thyssenkrupp Steel Europe AG unterstützen und begleiten das Konsortium in seinem Bestreben, die Wasserstofftechnologien voranzutreiben und Bildungschancen zu erweitern. Die Stadt Duisburg erwartet, dass die Projektidee in der bevorstehenden Strukturstärkungsratssitzung im Oktober einer umfassenden Bewertung unterzogen wird. Das Projektkonsortium ist zuversichtlich, dass eine positive Bewertung und eine Empfehlung des Strukturstärkungsrates an die Landesregierung erfolgen werden, um die Förderung dieses wegweisenden Projekts zu ermöglichen. Dieses Projekt wird mit der Unterstützung der lokalen Industrie, der Kammern und Gewerkschaft eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung legen, die sowohl wirtschaftlichen Fortschritt als auch Umweltschutz in Einklang bringt.