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Russische Dumawahlen am 19.09.2021 auch in NRW
Freies Russland NRW

Bonn/Duisburg, 20. September 2021 - So haben russische Staatsbürger ihr neues Parlament im Generalkonsulat in Bonn gewählt: „Vote Abroad“ und „Freies Russland NRW“ präsentieren die Ergebnisse der Exit-Polls.
Die russischen Parlamentswahlen 2021 dauerten drei Tage, die Ergebnisse werden noch gezählt. Bereits jetzt gibt es Tausende Hinweise auf Fälschungen und Manipulationen.

Erstmals gab es von der Opposition eine konsolidierte Wahlstrategie, das sogenannte „Smart Voting“.
Das Ziel: Die Regierungspartei „Einiges Russland“ in der Staatsduma (dem russischen Parlament) zu schwächen und möglichst viele Mandate für die anderen Parteien zu gewinnen. Zumindest im Generalkonsulat in Bonn, wo über 1.000 Russen gewählt haben, ist die Strategie aufgegangen.

Laut Exit-Polls führt Die Kommunistische Partei Russlands (KPRF) mit 33,6 Prozent der Stimmen. In allen sechs Wahlbezirken haben darüber hinaus die Kandidaten des „Smart Voting“, die von der Opposition unterstützt wurden, gewonnen. Laut Wahlbeobachtern verliefen die Wahlen ohne nennenswerte Verstöße.
Sechs Wahlbezirke wurden dem Generalkonsulat in Bonn als Auslandswahlort zugeordnet, allesamt gehören sie zu Sankt Petersburg und der umliegenden Region.

Russische Staatsbürger aus NRW, Rheinland-Pfalz und Saarland konnten im Generalkonsulat ihre Stimme für die Mitglieder in der neuen Staatsduma abgeben. Ihre erste Stimme gaben die Wähler für eine Partei ab, die zweite für einen Direktkandidaten aus dem Wahlbezirk.

13 geschulte Wahlbeobachter sorgten bei allen sechs Wahlkommissionen dafür, dass die Wahl korrekt und ohne Verstöße abläuft. Darüber hinaus haben 10 Freiwillige Exit-Polls durchgeführt, um Prognosen aufzustellen und potenzielle Wahlfälschungen aufzudecken. Insgesamt wurden 702 Menschen befragt. Die Wahlbeobachter registrierten 1.036 Wähler.

Smart Voting gewinnt in Bonn
Die Ergebnisse der Exit-Polls in Bonn zeigen, dass die russische Diaspora in NRW, Rheinland-Pfalz und Saarland eher oppositionell gestimmt ist. Die stärkste Partei wurde Kommunistische Partei Russlands (KPRF) mit 33,6 Prozent der Stimmen. Das ist das Ergebnis des sogenannten „Smart Voting“ von Alexej Nawalny & Team, das Wähler dazu aufgerufen hat, für eine Partei aus der aktuellen Duma zu stimmen außer für „Einiges Russland“.
So hat die Kommunistische Partei die konsolidierten Stimmen der oppositionell gestimmten Wähler erhalten.
Zusätzlich zu den Parteilisten wählten die Russen in Bonn auch Direktkandidaten aus St. Petersburger Wahlkreisen.
Auch hier gab es Empfehlungen von „Smart Voting“: Der Kandidat mit den größten Chancen, seinen den Konkurrenten von “Einiges Russland” in seinem Wahlbezirk zu schlagen, sollte die Stimmen der Opposition bekommen.
Denn es ging vor allem darum, möglichst wenig aus den 225 Direktmandaten an „Einiges Russland“ abzugeben. In Bonn ist diese Taktik der Opposition laut Exit-Polls absolut aufgegangen. In allen Wahlbezirken liegen hier die „Smart Voting“-Kandidaten auf Platz 1.

Das „Smart Voting“-Verfahren wurde in Russland von der Regierung verboten, weil das in Zusammenhang mit Alexej Nawalny und seinem Team steht, das als extremistische Organisation eingestuft wurde. Deshalb wurde in Russland die Website des Verfahrens blockiert, Google und Yandex durften per Gerichtsbeschluss keine Suchergebnisse für „Smart Voting“ generieren und Apple und Google haben die entsprechende App in ihren russischen Stores gesperrt. Außerdem gab es massenweise Clones, die falsche Empfehlungen verbreitet haben. Im Ausland, auch in Deutschland, waren die Originale erreichbar.

Die Wahlbeobachter in Bonn haben gemeldet, dass einige von ihnen wegen möglicher Formfehler am Anfang nicht zugelassen wurden. Die Situation hat sich allerdings schnell geklärt, sodass bei allen sechs Wahlkommissionen Wahlbeobachter vor Ort sein konnten. Die Ergebnisse der Exit-Polls weltweit werden auf der Homepage voteabroad.today veröffentlicht.
Die Rolle der Diaspora nimmt zu „Vote Abroad“ ist eine Initiative von Aktivisten, die versucht haben, die russischsprachige
Diaspora weltweit für das Thema Wahlen in Russland 2021 zu begeistern, Aufklärung zu leisten und Informationen zur Verfügung zu stellen. Es ist ein erstes Projekt, das in diesem Ausmaß und in dieser geographischen Vielfalt gemeinsam umgesetzt wurde. Mit Unterstützung von lokalen Aktivisten, die sich seit der Verhaftung von Alexej Nawalny weltweit aktiviert haben, hat es „Vote Abroad“ geschafft, die Kraft der Diaspora zu konsolidieren.

In NRW war „Freies Russland NRW“ für die Organisation der Wahlbeobachtungen und der Exit-Polls zuständig. Die Aktivisten haben außerdem auf Veranstaltungen und via Social Media Aufklärung betrieben und für eine möglichst hohe Wahlbeteiligung geworben.

Freies Russland NRW
Gegründet im Januar 2021 von russischsprachigen Bürgern aus ganz NRW setzt sich die Organisation „Freies Russland NRW“ für den Wiederaufbau der Demokratie in Russland ein. Auf zahlreichen Aktionen in Düsseldorf, Köln, Berlin und Essen machten die Organisatoren und Teilnehmer auf Justizwillkür, Polizeigewalt und Missachtung der Menschenrechte in Russland aufmerksam. Neben Aufklärung gehören auch konkrete Hilfsprojekte auf die Agenda der Initiative, darunter zum Beispiel die Unterstützung von Menschenrechtsorganisationen in Russland und Hilfe für politische Gefangene und ihre
Familien. Weitere Informationen: https://www.facebook.com/NRWFreiesRussland


Bonn/Duisburg, 16. September 2021 - Vom 17. bis zum 19. September wählt Russland das neue Parlament, die Duma. Auch im Russischen Generalkonsulat in Bonn finden die Wahlen statt, allerdings nur an einem Tag: am Sonntag, dem 19. September.

Zusammen mit der weltweiten Initiative „Vote Abroad“ beteiligt sich „Freies Russland NRW“, eine Organisation der russischsprachigen Community aus NRW, intensiv an den Wahlen. 13 geschulte Wahlbeobachter und 12 Exit-Poll-Freiwillige stellen sicher, dass die Wahlen im Russischen Generalkonsulat in Bonn korrekt und ohne Verstöße stattfinden.

Nach Schließung der Wahllokale stellen wir die Ergebnisse der Exit-Polls in Bonn so schnell wie möglich zur Verfügung, eine vorläufige Prognose bis 20 Uhr ist leider nicht möglich. 

Die Situation ist äußerst angespannt: Laut Angaben von Alexey Nawalny bekommt die Regierungspartei „Einiges Russland“ aktuell die Unterstützung von nicht mehr als 30 Prozent der Wähler in den Großstädten. Der Wahlkampf wurde durch massive Einschränkung der Pressefreiheit (Erklärung von einigen Medien und Journalisten zu „unerwünschten Organisationen“), Nicht-Zulassung von einigen oppositionellen Kandidaten bis zur Sperrung von oppositionellen Webseiten und Applikationen geprägt. Proteste wurden zum Teil brutal unterdrückt, die Aktivisten verfolgt.

Die Rolle der russischen Diaspora im Ausland nimmt deshalb immer mehr zu. Auch in Deutschland ist die demokratisch orientierte russischsprachige Community sehr aktiv. Seit Januar 2021 hat sich die Organisation „Freies Russland NRW“ dem Ziel versprochen, den Wiederaufbau der Demokratie in Russland zu unterstützen. Auf insgesamt 15 Aktionen in NRW und in der Hauptstadt Berlin sorgten die Aktivisten für Aufklärung, sammelten Spenden für Menschenrechtsorganisationen und politische Gefangene in Russland und vereinten so die Menschen, denen Russlands Zukunft nicht egal ist.