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Portsmouthplatz: Gelungene Belebung einer geschenkten Fläche
Von Barbara und Harald Jeschke

Donnerstag, 14. September 2017 - Die im Zuge der A59-Erweiterung vorgenommene Überdeckelung der A59 brachte der Stadt ein Geschenk in Form einer zusätzlichen Nutzungsfläche von 20.000 Quadratmetern.

Der neue Hauptbahnhofsvorplatz (Roter Teppich). Es fehlt noch die Großskulptur Der Wolkenfänger"

 

Ab 2013 ging es mit den Planungen, Bürgerbeteiligungen Entwurfswerkstatt (Charrette-Verfahren) und Anträgen an die Kommnalaufsicht  los. Die Fläche wurde dann in Rat udn Bezirk analog zur langjährigen Städtepartnerschaft mit dem Namen Portsmouth versehen.

Ab dem 11. September 2017 wurde die gröbsten bauarbeiten beendet, konnte der Platz freigegeben werden.

Die Lange Bank mit den neu kreierten Mercatorstühlen - Fotos Barbara Jeschke


Planungen vom 4. März 2013 rund um den Hauptbahnhofsvorplatz

 "Wir wollen so schnell es geht den Baubeginn starten. Ich denke, dass wir im Spätsommer 2013 beginnen können", so Thomas Knabner damals von der Intercityhotel-Geschäftsleitung.

Das im August 2017 eröffnete Intercityhotel mit neuer Radabstellfläche.

 

Thomas Knabner war über ein Jahrzehnt Direktor des Steigenberger Domizils Duisburger Hof, bevor es ihn 2009 nach dem Verkauf des Duisburger Hofes wieder zur Geschäftsführung der Intercityhotel GmbH führte. Der Moerser (gebürtiger Franke und leidenschaftlicher Karnevalist bei Duisburgs Roten Funken) ist auch Ansprechpartner für den Neubau auf dem bisherigen Gelände des Busbahnhofes am Hauptbahnhof.

Es geht um den Baubeginn, wobei die anvisierte Fertigstellung des neuen Hotels im Jahr 2014. Für das neue Hotel soll bzw. musste der alte Busbahnhof weichen.


Der Taxibereich

In der neuen Fläche wurden die Städtepartnerschaften berücksichtigt, hier mit der letzten Partnerschaft - 2009 noch unter der Regie von OB Adolf Sauerland) Fort Lauderdale. 

Partnerstadt Vilnius liegt "nur" 1285 Kilometer entfernt von Duisburg 

Das neue Domizil von "Mercator one" von Fressnapf wird noch gebaut 

 

"Was dabei heraus kam, war unisono eine Aufteilung der Räume in vier Bereiche", ergänzte Planungsamtsleiterin Beatrice Kamper (Bildmitte - heute Planungschefin in Viersen, Foto Harald Jeschke Februar 2013).


Otto-Keller-Straße als Busbahnhof-Übergangslösung
Für den Fall der Fälle suchte und untersuchte Duisburgs Stadtplanungsamt eine Reihe von Möglichkeiten, letztendlich blieb die direkt am Ostbahnhof liegende Otto-Keller-Straße als Busbahnhof-Übergangslösung bis zur Fertigstellung des neuen Busbahnhofes am UCI-Kino. Alle anderen Areale waren zu kompliziert oder gehören - wie der Neudorfer Schandfleck die marodierende Fläche nebst Haus der ehemaligen Gaststätte Rupp im Bereich der viel befahrenen Kreuzung Koloniestraße / Neue Fruchtstraße - nicht der Stadt. Auch war nach den damaligen Erkenntnissen der Projektleiterin des Planungsamtes Betrice Kamper die Installation des Busbahnhofes in unmittelbarer Nähe des Intercityhotels angeblich nicht möglich. Der Bürgerverein Neudorf sowie die Bürgerzeitung intervenierten, dass die dirkete Lage zur neuen Auf- und Abfahrt der erweiterten A59 doch ideal sei. Erst 2015/16 kam dann dieser Vorschlag auch beim Stadtplanungsamt an.

 

Entwüfe - Perspektiven - Stand Juni 2013

Detaillierte Beschreibung der Entwurfselemente und Materialitäten
Erschließung / Anbindung von Norden


Die 8,50m breite Mischfläche wird in Asphalt ausgebaut. Sie wird durch eine breite Muldenrinne gegliedert. Die Parkplätze werden in Betonsteinpflaster ausgebaut. Betonsteinpflaster und Asphaltbelag werden der Farbgebung des Platzes (Saum) angepasst.
Erschließung / Anbindung des südlichen Funktionsraums
Die Taxi-Zone (einschließlich der Behindertenparkplätze), die Einrichtungsfahrbahn (einschließlich der Kiss- & Ride-Plätze) und die Fläche für die Radabstellanlage werden mit Betonsteinpflaster ausgebaut. Die Farbgebung wird ebenfalls der Platzgestaltung (Saum) angepasst.

Saum
Die als Saum bezeichnete Grundfläche des Bahnhofsplatzes soll aus Betonsteinpflaster im länglichen Format (z.B. ca. 40cm x 15cm) hergestellt werden, um den Leitgedanken der Verwebung/Linearität zu unterstreichen. Im südlichen Verkehrsraum wird das Plattenformat
den dort erforderlichen funktionalen Bedingungen angepasst. Die Fahrbahn der Erschließungsstraße vor dem Nordflügel des Hauptbahnhofes wird in Asphalt ausgeführt, die Farbe des Asphalts der Farbe des Saums angepasst. Die Gehwegbereiche vor dem Büro- und Ge-
schäftshaus an der Mercatorstraße werden im Material des Saums ausgeführt. Gleiches gilt für die platzzugewandten Außenflächen des Hotels (Vorfahrt und Gastronomiebereiche). Hier wird der Bauherr ebenfalls die Gestaltung der Flächen an das Charrette-Ergebnis anpassen.

Bühne
Die große, von Betonsteinpflaster gesäumte Bühnenfläche/Spielraum ist der zentrale Raum des Bahnhofsplatzes. Diese wird aus einem eingefärbten Gussasphalt hergestellt und mit Duisburg spezifischen Zuschlagstoffen versehen. Ihre ruhige und homogene Oberfläche wird
nur mit wenigen Ausstattungselementen versehen.

Bänderung
Die Bänder, die in den Boden eingelassen werden, durchziehen Bühne und Saum. Diese Bänderung erfolgt vor allem quer zur Hauptlaufrichtung der Platznutzer. Sie bremsen im Bereich der Bühne die optische Bewegungsrichtung und verdeutlichen damit den Aufenthaltcharakter dieses Teilraums. Einige Bänder weisen auf wichtige Platzzugänge und Eingangsbereiche hin. Die Bänder, die in ihrer Form und Ausrichtung auch an Loxodrome Gerhard Mercators erinnern, werden als ca. 10 Zentimeter schmale Stahlschienen in das Material der Bühne und des Saums eingearbeitet. Sie sind Teil der Identitätsbildung des Platzes und deuten auf die Bedeutung des Ortes als Schienenknotenpunkt und Duisburg als Standort der Stahlindustrie hin.

Taktile Leitelemente
In die Platzgestaltung wird ein taktiles Leitsystem integriert, das sich in Material, Form und Farbe der Platzgestaltung anpasst, aber gleichzeitig sich in ausreichender Form abhebt.
Dieses wurde im Rahmen des Charrette-Verfahrens zusammen mit der zuständigen städtischen Fachstelle erarbeitet. Alle wesentlichen Orte, Zugänge und Funktionen des Platzes sind barrierefrei erreichbar und mit taktilen Leitelementen markiert. Für die im Bereich des Saumes zu errichtenden Flächen für das taktile Leitsystem ist Natursteinpflaster vorgesehen.

„Roter Teppich“
Direkt vor dem Portal des Hauptbahnhofes erhält der Repräsentationsraum eine Bodenfläche, die den Eindruck erwecken soll, sie sei wie ein begrüßender “Roter Teppich“ für den Empfang vor dem Besucher ausgerollt worden. Dieser „Rote Teppich“ zitiert in Form und
Lage die historische Überdachung des Eingangs zum Haupteingang des Bahnhofs und wird auf den Boden projiziert.
Diese Fläche deutet durch ihre Ausrichtung die städtebauliche Verbindung zur Friedrich-Wilhelm-Straße an.
Als Material für ihre Gestaltung wird Stahl bzw. Cortenstahl favorisiert – gegliedert, strukturell aufgelöst, unterseitig - wie glühend - beleuchtet oder als große, künstlerisch verzierte Platte. Die gestalterische Ausarbeitung der Fläche könnte Bezug nehmen auf die Gestaltungsprin-
zipien der Linearität und Verwebung sowie das künstlerische Leitthema der Loxodromie.

„Lange Bank“
Eine besondere Betonung erhält die östliche Platzkante der Bühne, die mit einem ca. 90m langen Sitzelement gebildet wird. Dieses begrenzt zudem den tieferliegenden Andienungs-und Parkbereich vor dem Nordflügel. Sie nimmt die Laufrichtung dieses Platzbereiches auf und ermöglicht durch ihre Lage auf dem Platz die Beobachtung des Geschehens auf der
„Bühne“. Die „Lange Bank“ erhält einen Betonsockel mit einer Sitzauflage aus Holzbohlen, die in Querrichtung aufgesetzt werden. Mit einer Tiefe von ca.1,50m lädt die Bank zum Sitzen oder auch Liegen ein. Vereinzelt sollen Rückenlehnen angebracht werden. Die Bank wird an mehreren Stellen unterbrochen, um so eine Querung des Platzes auch in diesem
Bereich zu ermöglichen. Der Sockel wird bei Dunkelheit von unten angestrahlt, so dass der Eindruck eines schwebenden Raumelements entsteht.

Wasserband
Parallel zur „Langen Bank“ verläuft ein lineares Wasserband, welches durch die Bänderung der Bühne unterbrochen und gegliedert wird. Das Wasserband besteht aus einer Reihe hintereinander angeordneter Wasserdüsen, die unterschiedlich hohe Wasserfontänen erzeugen
können. Von der Langen Bank aus lässt sich das Wasserspiel bestens beobachten. Nachts wird das Wasserband mit LED-Beleuchtung inszeniert.
Der Planungsraum weist aufgrund seiner Lage in der hochverdichteten Innenstadt klimatische Negativwirkungen wie z.B. Erhitzung und schlechtes Bioklima auf. Aus diesem Grunde wurde im Rahmen der Erarbeitung der Rahmenbedingungen zur Platzgestaltung empfohlen,
u.a. durch Wasserflächen (für Verdunstung und Kühlung) einer Aufheizung des Platzes entgegen zu wirken. Dies kann durch das vorgesehene Wasserband erreicht werden.