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DFG
fördert Studie zur Internetsucht an der Uni Duisburg-Essen
mit fünf Millionen Euro |
Duisburg/Essen, 25. März 2024 - Was macht internetsüchtig und
wie lässt sich dieses Suchtverhalten ändern? Diesen Fragen
geht eine transregionale Forschungsgruppe unter Leitung von
Prof. Matthias Brand von der Fakultät für Informatik und der
Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nach.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt in
den kommenden drei Jahren mit rund fünf Millionen Euro.
Was der Online-Sucht zugrunde liegt, erforscht das
Expertenteam bereits seit drei Jahren mit Unterstützung der
DFG, jetzt wird die Gruppe erweitert und die Fragestellung
auf psychologische und neurobiologische Mechanismen
konzentriert. Dafür befragen die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erneut rund die Hälfte der über 1.100
Personen mit sowohl unproblematischem als auch riskantem und
pathologischem Verhalten. Sie haben sich bereits in der
ersten Förderperiode an Fragebögen, Interviews,
experimentellen Paradigmen sowie Hirnscans beteiligt. Die
Forschenden wollen so einen mehrere Jahre umfassenden Verlauf
darstellen, der die verschiedenen Stadien des Suchtprozesses
aufzeigt. idr
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20 Jahre Universität Duisburg-Essen – Zeit für eine
Bilanz! |
Landtag Düsseldorf/Duisburg im März 2024 -
Kleine Anfrage der Abgeordneten Sarah Philipp, Julia
Kahle-Hausmann und Dr. Bastian Hartmann SPD. Die
Universität Duisburg-Essen (UDE) ist eine der jüngsten und
gleichzeitig größten Universitäten Deutschlands. Insgesamt
studieren über 41.000 Studierende aus über 130 Nationen an
den beiden Standorten in Duisburg und Essen. Der Anteil
internationaler Studierender beträgt etwa 19 Prozent. Letztes
Jahr feierte die Universität zudem ihr 20-jähriges Jubiläum –
im Jahr 2003 fusionierten die beiden Hochschulen in Duisburg
und in Essen miteinander.
Die UDE gilt als
Universität der Bildungsaufsteigern und
Bildungsaufsteigerinnen und ist durch ihre breiten Beratungs-
und Unterstützungsangebote Anlaufstelle für viele
Erstakademikern und Erstakademikerinnen. Die Universität
Duisburg-Essen ist ein Aushängeschild der gesamten Region und
genießt international eine sehr gute Reputation. Im „Times
Higher Education World University Rankings Citation index“
belegte die Universität Duisburg-Essen im Jahr 2021 den 18.
und im Jahr 2023 den 31. Platz. Dieser Index rankt die 200
weltbesten Universitäten, die jünger als 50 Jahre alt sind.
Dementsprechend ist es wichtig, dass sich die Universität
fortwährend weiterentwickelt und für die Zukunft breit
aufgestellt ist. Dazu gehört der Bau von neuen
Forschungseinrichtungen und Gebäuden genauso wie eine moderne
Ausstattung.
Wachsende Herausforderungen in
Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft machen es
notwendig, dass an der Universität Duisburg-Essen die
optimalen Rahmenbedingungen sowohl für die Forschung als auch
die Lehre geschaffen werden. Dafür ist ein modernes und gut
ausgestattetes Forschungsumfeld notwendig.
Die
Ministerin für Kultur und Wissenschaft hat die Kleine Anfrage
3314 mit Schreiben vom 13. März 2024 namens der
Landesregierung beantwortet. 1. Wie haben sich die
Studierendenzahlen an der Universität Duisburg-Essen in den
letzten 20 Jahren – seit der Gründung – entwickelt? Stellen
Sie die Studierendenzahlen bitte aufgeschlüsselt nach
Standort und Jahreszahl dar. 2. Wie unterscheidet sich
die Entwicklung der Studierendenzahlen zwischen den einzelnen
Fakultäten und Studiengängen? Stellen Sie die
Studierendenzahlen bitte aufgeschlüsselt nach Standort und
Jahreszahl dar. Fragen 1 und 2 werden aufgrund des
Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.
Auf die
tabellarische Aufstellung in der Anlage wird Bezug genommen
20 Jahre Universität Duisburg-Essen. Soweit Daten
vorliegen, werden die Zahlen standortspezifisch dargestellt.
Aufgrund dessen, dass die Hochschule im Rahmen der Amtlichen
Hochschulstatistik über viele Jahre nur eine Hochschulnummer
innehatte, lässt sich in den Jahren 2006 bis 2017 nur die
Gesamtentwicklung der Hochschule betrachten. Innerhalb der
Hochschulstatistik existiert eine fest definierte
Fächersystematik, bestehend aus übergeordneten Fächergruppen,
Studienbereichen sowie Studienfächern. Eine Aufteilung nach
Fakultäten ist somit auf Basis der amtlichen Daten nicht
möglich. Die derzeit geltenden Zuordnungen der Fächer zu den
einzelnen Studienbereichen wurden auf alle früheren Jahre
übertragen.
3. Was sind aus Sicht der
Landesregierung Gründe für die unterschiedliche Entwicklung
der Studierendenzahlen an den beiden Standorten in Duisburg
und Essen, den Fakultäten und zwischen den Studiengängen?
Hier liegen der Landesregierung keine statistischen Daten
vor. Es spielen unter anderem hochschulinterne,
gesellschaftliche sowie hochschulstatistisch-methodische
Indikatoren eine Rolle, über die nur Spekulationen angestellt
werden könnten.
4. Welche konkreten Maßnahmen bzw.
Projekte sind an der Universität Duisburg-Essen zur
Weiterentwicklung und Erweiterung der beiden
Universitätscampus geplant? Am Campus Essen der
Universität Duisburg-Essen werden aktuell das Gebäude V15 S
sowie Teile des Gebäudes V15 R saniert. Dort sind unter
anderem Flächen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften
sowie zentrale wissenschaftliche Werkstätten untergebracht.
Die Sanierung und Modernisierung eines weiteren Gebäudes am
Campus Essen (R09 S), das unter anderem von den Fakultäten
für Geisteswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften
genutzt wird, wird in Kürze beginnen.
In Planung
ist darüber hinaus die Sanierung und Modernisierung des
Gebäudes R12 R am Campus Essen, in dem unter anderem Flächen
des Instituts für Kunst und Kunstwissenschaften der Fakultät
für Geisteswissenschaften sowie Seminarflächen untergebracht
werden. Vorbehaltlich der Mittelbereitstellung durch den
Haushaltsgesetzgeber wird auch die Bibliothek für
Geisteswissenschaften und Gesellschaftswissenschaften am
Campus Essen saniert und erweitert werden.
Am
Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen wird ein
Ersatzneubau mit Instituts- und Seminarflächen unter anderem
für die Fakultäten für Gesellschaftswissenschaften und
Ingenieurwissenschaften einschließlich Parkhaus errichtet. In
Planung ist darüber hinaus ein Ersatzneubau für die
experimentelle und technische Physik am Campus Duisburg.
Schließlich wurde der Forschungsbau ACTIVE SITES der
Universität Duisburg-Essen in die gemeinsame Förderung von
Bund und Ländern nach Art. 91b Grundgesetz aufgenommen und
wird bis 2027 in Essen errichtet werden.
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Therapie bei Pneumokokken-Meningitis |
Duisburg, 6. März
2024 Blockierte Mustererkennungsrezeptoren Meningitis, eine
Hirnhautentzündung, kann durch nichtinfektiöse Reize oder
eine Infektion mit verschiedenen mikrobiellen Erregern, wie
z. B. Pneumokokken (Gram-positive Bakterien) ausgelöst
werden. Obwohl wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen,
können die entzündlichen Prozesse im Hirn zu neurologischen
Folgeerscheinungen oder sogar zum Tod führen.
Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der
Universität Duisburg-Essen (UDE) und des
Universitätsklinikums Essen (UK Essen) haben in Kooperation
mit Kolleg:innen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)
München und der Universität Greifswald nun untersucht, wie
die Antibiotikatherapie bei einer solchen Infektion sinnvoll
ergänzt werden kann. Ihre Laborversuche zeigen, dass die
Blockade der Rezeptoren TLR2 und TLR13 dabei helfen kann, die
schädlichen Entzündungsprozesse auszubremsen.
„Im
Hirnwasser gibt es keine Fresszellen, die eindringende
Bakterien erfolgreich bekämpfen könnten“, so Prof. Dr.
Carsten Kirschning, Leiter der Arbeitsgruppe „Regulation
pathogenspezifischer Immunität“ am Institut für Medizinische
Mikrobiologie in Essen. „Stattdessen lösen aus dem
Blutkreislauf einwandernde Immunzellen starke entzündliche
Prozesse aus, die das Hirn kollateral schädigen.“
Die Standardbehandlung einer Meningitis, die durch
eindringende Pneumokokken ausgelöst wird, erfolgt als
Antibiotikaverabreichung und wird häufig durch die Gabe des
Cortison-Präparats Dexamethason ergänzt. Das Cortison
reguliert die Immunreaktion. In einer kürzlich im „Journal of
Clinical Investigation insight“ erschienenen Studie konnten
die Essener, Münchner und Greifswalder Forschenden nun
zeigen, dass eine Antibiotikabehandlung mit oder ohne
Dexamethasongabe als Mix mit einem neutralisierenden
monoklonalen anti-TLR2 Antikörper und dem altbekannten
Malariamittel Chloroquin die Immunreaktion noch stärker
abschwächen und damit die Kollateralschäden im Gehirn
reduzieren kann.
Das Forschungsteam um Prof.
Kirschning hat im Labor beide Substanzen getestet, weil sie
die Funktionen zweier wichtiger Proteine hemmen: der
Mustererkennungsrezeptoren TLR2 und TLR13 in der Maus sowie
TLR2 und TLR8 in Immunzellen des Menschen. „Der hemmende
Effekt dieser Kombination war stärker als der von
Dexamethason, dem derzeitigen Standard-Zusatzmedikament für
Pneumokokken-Meningitis“, so die Autor:innen.
Sie
schlussfolgern, dass die Rezeptoren TLR2 und TLR13 bzw. TLR8
die Hauptrezeptoren der Pneumokokken im Hirnwasser von Maus
bzw. Mensch, sind und ihre Blockade die starke Reaktion des
Immunsystems regulieren könnte. Sie hoffen damit einen neuen
Ansatz gefunden zu haben, um durch Pneumokokken ausgelöste
Hirnhautentzündungen zukünftig besser behandeln zu können.
Weitere Informationen:
JCI
Insight - Combining antibiotic with anti-TLR2/TLR13 therapy
prevents brain pathology in pneumococcal meningitis
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Gasthörer:innenverzeichnis
erschienen - Lernen für Wissbegierige
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Duisburg, 1. März 2024 - Brisante
Themen vielfältig diskutieren: Das können Gasthörer:innen
kommendes Semester an der Universität Duisburg-Essen. Im
Programm sind unter anderem Veranstaltungen über Migration,
Heimat, Flucht und Vertreibung, weitere drehen sich um
Elektro- und Informationstechnik sowie natur- und
geisteswissenschaftliche Fragen. Die Veranstaltungen richten
sich an Menschen mit und ohne Abitur sowie an Geflüchtete mit
Vorkenntnissen.
Das Verzeichnis steht jetzt
online:
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/dokumente/2024/gasthoerer-sose-2024.pdf.
Das Programm gibt Einblicke in das aktuelle Lehrprogramm der
Universität Duisburg- Essen (UDE). Gedruckte Exemplare des
Gasthörerverzeichnisses gibt es kostenlos online, in Gebäude
R12 am Campus Essen, in den Bibliotheken beider Campi und der
Hauptloge des Klinikums.
Wer möchte, kann das
Verzeichnis auch per Post erhalten. Hierzu bitte einen
ausreichend frankierten Rückumschlag senden an: Universität
Duisburg-Essen, Sachgebiet Akademische und
hochschulpolitische Angelegenheiten, Sabine Salewski, 45117
Essen. Die Einschreibung läuft vom 19. Februar bis 19. Juli
2024. Gasthörer:innen zahlen für die Teilnahme einmalig 100
Euro, bei Geflüchteten entfällt die Gebühr.
Weitere
Informationen:
https://www.uni-due.de/studierendensekretariat/gasthoerer.shtml
Sabine Salewski, Tel. 0201/18-32001,
sabine.salewski@uni-due.de
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Professorinnenprogramm 2030 UDE zum
vierten Mal erfolgreich
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Duisburg, 23. Februar 2024 - Mehr Frauen
nach der Promotion im Wissenschaftssystem halten und fördern:
Das soll das bundesweite Professorinnenprogramm erreichen.
Die Universität Duisburg-Essen überzeugte zum vierten Mal mit
ihrem Konzept. Sie kann nun die Anschubfinanzierung für bis
zu drei Erstberufungen von Frauen auf unbefristete W2- oder
W3-Stellen beantragen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren
wären das bis zu 2,5 Mio. Euro an Drittmitteln. Es hat sich
einiges getan in Sachen Gleichstellung an der Universität
Duisburg-Essen (UDE).
Seit der ersten Runde des
Professorinnenprogramms 2008 hat sich etwa die Anzahl an
Professorinnen auf rund 33 Prozent erhöht – und damit knapp
verdoppelt. Bei den Juniorprofessuren ist der Wert mit rund
45 Prozent noch besser. „Diese Zahlen belegen, dass unsere
Maßnahmen erfolgreich waren. Sie sind jedoch kein Grund, sich
zufrieden zurückzulehnen“, so Prof. Karen Shire, Prorektorin
für Universitätskultur, Diversität und Internationales.
Das Ziel des Professorinnenprogramms von Bund und
Ländern ist es, die Chancengerechtigkeit an Hochschulen zu
verbessern und sicherzustellen, dass Frauen in allen
Qualifikationsstufen, insbesondere in Führungspositionen,
angemessen vertreten sind. Die Entwicklung an der UDE
verdeutlicht, dass die Maßnahmen nachhaltig wirksam sind, wie
Shire erklärt: „Das Professorinnenprogramm gibt uns die
Mittel, gezielt die Förderung von Frauen in der Wissenschaft
voranzutreiben. Durch die hohe Anschubfinanzierung werden
Ressourcen für Maßnahmen frei, um insbesondere
Nachwuchswissenschaftlerinnen frühzeitig in ihrer Karriere zu
unterstützen und sie später in Spitzenpositionen zu sehen."
Auf der zentralen Leitungsebene ist die
Hochschule geschlechterparitätisch sehr gut aufgestellt –
sowohl das Rektorat, als auch das Dezernat und der
Hochschulrat sind paritätisch besetzt. Im Senat sind Frauen
sogar mit 56 Prozent vertreten. Die UDE wird aktiv daran
arbeiten, den Frauenanteile auf der Leitungsebene der
Dekanate von aktuell 14 Prozent zu erhöhen.
Für
das Professorinnenprogramm 2030 konnten 92 Hochschulen mit
ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und
Maßnahmen überzeugen. Sie haben nun die Möglichkeit, bis zum
30. September 2025 Anträge für bis zu drei
Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf
unbefristete W2- oder W3-Professuren zu stellen.
Uni Duisburg-Essen beteiligt sich an Entwicklung
bidirektionaler Lademöglichkieten für Elektrofahrzeuge
In Zukunft sollen Elektroautos nicht nur Strom
verbrauchen, sondern auch liefern können. Damit beschäftigt
sich das neue Verbundprojekt "BiFlex-Industrie", an dem für
die Universität Duisburg-Essen der Lehrstuhl für ABWL &
Internationales Automobilmanagement (IAM) beteiligt ist.
Erste Elektroautos können bereits bidirektional laden, es
lässt sich also Energie in die Fahrzeugbatterie einspeisen,
aber auch daraus entnehmen.
Besonders interessant
ist dies, wenn mehrere Fahrzeuge z. B. aus Firmenflotten
zusammengekoppelt werden und damit Flottenkraftwerke bilden.
So kann nicht benötigter Photovoltaik-Strom für andere
Fahrzeuge zur Verfügung gestellt oder zurück ins Stromnetz
gespeist werden. In einem ersten Schritt entwickeln die
Projektpartner zunächst rückspeisefähige Ladestationen mit
angepasster Hardware und offenen Kommunikationsschnittstellen
zu übergeordneten Leitsystemen und Elektrofahrzeugen.
Anschließend ist geplant, Konzepte und Verfahren zur
Ermittlung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch
Rückspeisung zu erarbeiten und auf andere Anwendungen zu
übertragen. idr
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Verbundprojekt „BiFlex-Industrie“ Vorteil
Flottenkraftwerk |
Duisburg, 22. Februar 2024 -
Batterien für Elektrofahrzeuge sind noch sehr teuer und
werden im Durchschnitt knapp 23 Stunden am Tag nicht genutzt
– dabei ließe sich die Energiespeicherfähigkeit der Batterien
gerade dann sinnvoll einsetzen. Erste Elektroautos können
bereits bidirektional laden, es lässt sich also Energie in
die Fahrzeugbatterie einspeisen, aber auch daraus entnehmen.
Mit diesem Vorgang beschäftigt sich das neue
Verbundprojekt „BiFlex-Industrie“*, an dem für die
Universität Duisburg-Essen der Lehrstuhl für ABWL &
Internationales Automobilmanagement (IAM) beteiligt ist.
Direkte und effiziente Sektorenkopplung von Photovoltaik und
E-Mobilität sind wichtig für die Energie- und Verkehrswende.
© Juan Enrique del Barrio/Shutterstock.com
Dass
Batterien „rückspeisefähig“ sind, ist besonders interessant,
wenn mehrere Fahrzeuge z. B. aus Firmenflotten
zusammengekoppelt werden und damit Flottenkraftwerke bilden.
So kann nicht benötigter Photovoltaik-Strom für andere
Fahrzeuge zur Verfügung gestellt oder zurück ins Stromnetz
gespeist werden.
BMWK fördert das Projekt mit
fast 15 Mio. Euro An „BiFlex-Industrie“ ist ein Konsortium
mit 16 Partnern aus Forschung, Industrie und Anwendern, z. B.
SAP oder Mahle chargeBIG, beteiligt und hat sich unter der
Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme
zusammengeschlossen. Das Projekt wird vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit fast 15 Millionen
Euro gefördert.
Das gemeinsame Ziel ist es, das
volle Potenzial von rückspeisefähigen Fahrzeugflotten zu
nutzen. Im ersten Schritt werden die Partner zunächst
rückspeisefähige Ladestationen mit angepasster Hardware und
offenen Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten
Leitsystemen und Elektrofahrzeugen entwickeln und in Betrieb
nehmen. Anschließend ist geplant, Konzepte und Verfahren zur
Ermittlung und Prognose von Flexibilitätspotenzialen durch
Rückspeisung zu erarbeiten. Weitere Projektziele sind die
Standardisierung der bidirektionalen Ladelösung und die
Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Anwendungen.
Akzeptanzbereitschaft für bidirektionale Laden
Am Lehrstuhl IAM untersucht Prof. Dr. Heike Proff gemeinsam
mit David Meyer, Luca Husemann und Lisa Kraus den
wahrgenommenen Nutzen und die Akzeptanzbereitschaft für das
bidirektionale Laden am Arbeitsplatz – mit dem Ziel der
Markteinführung und der Entwicklung möglichst profitabler
Geschäftsmodelle.
„Ein Erfolg von BiFlex könnte
auch für das bidirektionale Laden zuhause wegweisend sein.
Die Speicherung der Energie aus der heimischen
Photovoltaikanlage in der Batterie des eigenen Elektroautos
könnte die Elektromobilität attraktiver machen und damit der
Energie- und Mobilitätswende neuen Schwung geben.“, sagt Frau
Prof. Dr. Heike Proff.
* BiFlex-Industrie -
Bidirektionale Flexibilität durch Flottenkraftwerke in und um
Unternehmen Weitere Informationen:
https://www.ise.fraunhofer.de/de/forschungsprojekte/biflex.html;
https://www.uni-due.de/iam/biflex.php
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Internationales Expertentreffen German Microwave Conference
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Duisburg, 22. Februar 2024 - Neuste Entwicklungen, aktuelle wissenschaftliche
Erkenntnisse: Expert:innen aus Forschung und Industrie aus den
Bereichen Mikrowellentechnologie und Hochfrequenz zieht es ins
Ruhrgebiet. Vom 11. bis 13. März lädt die Universität Duisburg-Essen
zur 15. Fachtagung „German Microwave Conference (GeMiC)“ in die
Mercatorhalle Duisburg ein. Erwartet werden rund 250 Fachleute aus
dem In- und Ausland.
Drei Tage lang referieren,
diskutieren und netzwerken Forschende von Universitäten und
Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Europa, USA und Japan, auch
im Austausch mit Experten aus der Industrie. Ein Fokus der
diesjährigen GeMiC ist die Funktechnik bei höchsten Frequenzen, den
Terahertz-Wellen, die auch an der UDE in drei Forschungsnetzwerken -
gefördert von Bund und Land - einen Forschungsschwerpunkt bilden.
Die Anwendungen der Terahertz-Wellen reichen von
Mobilfunk in zukünftigen 6G-Netzen über hochauflösende
Radartechnologie für intelligente Robotik bis hin zu medizinischer
Bildgebung und Sensorik für die ressourcenschonende Landwirtschaft.
Neben mehr als 80 wissenschaftlichen Beiträgen sind mehrere
hochkarätige internationale eingeladene Vorträge im Programm. Die
GeMiC 2024 wird von der Elektro- und Informationstechnik in der
Fakultät Ingenieurwissenschaften der UDE organisiert.
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Ministerin Ina Brandes eröffnet FutureLab.NRW am IUTA
Forschung made in NRW |
Duisburg, 19. Februar 2024 - Ein
digitales Modelllabor für die Analytik der Zukunft: Heute am
19. Februar eröffnete NRW-Ministerin für Kultur und
Wissenschaft Ina Brandes vor über 100 Gästen aus Wirtschaft
und Wissenschaft das FutureLab.NRW am Institut für Umwelt und
Energie, Technik und Analytik, einem An-Institut der
Universität Duisburg-Essen.
Ministerin Ina Brandes und UDE-Rektorin Barbara Albert
durchschneiden das Band. Im Bild außerdem: IUTA
Geschäftsführer Dr. Stefan Haep (l.), Dr. Linda Gehrmann
(2.v.l.), Projektleiter Dr. Thorsten Teutenberg (Mitte),
IUTA Vorstand Prof. Dieter Bathen (2.v.r.) und IUTA Vorstand
Jochen Schiemann (r.).
Damit stärkt das Mitglied
der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft seine Expertise im
Bereich Chemische Analytik, Automation und Digitalisierung.
Das Real- und Demonstrationslabor FutureLab.NRW des Instituts
für Umwelt und Energie, Technik und Analytik (IUTA) an der
Universität Duisburg-Essen (UDE) steht
Technologie-Entwickler:innen und Anwender:innen offen, um
Laborsysteme stärker zu automatisieren: „Unser Ziel ist es,
isolierte Laborsysteme, die für sich genommen bereits stark
automatisiert sind, zu einem kommunizierenden und
interagierenden Gesamtsystem zu verbinden und gleichzeitig
mit der Gebäudeperipherie und Haustechnik zu verknüpfen“,
erklärt Dr. Thorsten Teutenberg, Abteilungsleiter am IUTA und
Hauptverantwortlicher für die Umsetzung des Projekts.
Das umfasst beispielsweise die Entwicklung
miniaturisierter Trenn- und Analyseverfahren sowie die
Kopplung von Geräten verschiedener Hersteller sowie die
Standardisierung von Daten und Kommunikationsschnittstellen.
Das
FutureLab.NRW bietet Anwender:innen die Möglichkeit, neue
Konzepte zu erproben, bevor diese den Weg in Routinelabore
und die industrielle Praxis finden. So lassen sich neue und
innovative Produkte innerhalb einer echten Laborumgebung
evaluieren, um mögliche Schwachstellen bei der Entwicklung
von Software und Hardware zu identifizieren. Dies umfasst
auch mobile Robotersysteme, die autonom mit Analysenstationen
interagieren, sowie KI-Lösungen, die eine vorausschauende
Wartung und Qualitätssicherung unter Nutzung von Metadaten
erlauben.
Die Rektorin der UDE, Prof. Dr. Barbara
Albert betont die Bedeutung: „Das FutureLab.NRW eröffnet neue
Kooperationsmöglichkeiten zwischen IUTA und der Universität
Duisburg-Essen zum Thema chemische Analytik. Das IUTA ist als
An-Institut ein wichtiger Partner unserer Universität,
insbesondere beim Transfer von Forschungsergebnissen in die
Anwendung.“
Bei der heutigen Eröffnung wurde
deutlich: Das FutureLab.NRW stärkt die Potenziale des Landes
NRW. Ministerin Ina Brandes: „Spitzenforschung ‚made in NRW‘
leistet einen wichtigen Beitrag, die großen Herausforderungen
unserer Zeit zu bewältigen. Kluge Köpfe arbeiten an unseren
Hochschulen und Forschungseinrichtungen daran, das Leben der
Menschen besser zu machen. Mit dem FutureLab bauen wir eine
Brücke zu Unternehmen in der Region und machen so den
Transfer von Wissenschaft in die Anwendung leichter und
schneller. Damit stärken wir den Wissenschafts- und
Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.“
Prof.
Dr. Dieter Bathen von der UDE unterstreicht als
Vorstandsmitglied des IUTA und der
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft die Bedeutung des
Projekts: „FutureLab.NRW schärft das Profil des IUTA als
Transferinstitut, wir leisten einen wichtigen Beitrag zur
Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Die
Zusammenarbeit mit insbesondere mittelständischen Unternehmen
und die Verwertung der Forschungsergebnisse stehen oben auf
der Agenda.“
Das FutureLab.NRW wird innerhalb der
Initiative Forschungsinfrastrukturen NRW zur Förderung des
Forschungs- und Innovationspotentials sowie aus Mitteln des
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
gefördert. Weitere Informationen:
https://www.iuta.de/forschung/analytik-messtechnik/futurelab-nrw/
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Erster Erfolg im
Exzellenzstrategie-Wettbewerb: Wasser-Forschung erreicht
Meilenstein
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Duisburg, 2. Februar
2024 - Im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr haben die drei
Universitäten in Duisburg-Essen, Dortmund und Bochum ihre
Forschung gemeinsam strategisch entwickelt, beispielsweise
mit dem gemein-samen Research Center One Health Ruhr. Die
exzellente Wasser-Forschung der Universität Duisburg-Essen
und ihrer Partner-Universitäten ist Teil dieses Research
Centers und setzte sich jetzt mit dem Forschungsvorhaben
„REASONS – river ecosystems in the anthropocene, sustainable
scientific solutions“ (Flussökosysteme im Antropozän,
nachhaltige wissenschaftliche Lösungen) in der ersten Runde
des zweistufigen Exzellenz-Wettbewerbs von Bund und Ländern
durch.
Heute hat ein international besetztes
Expertengremium des Wissenschaftsrats und der Deutschen
Forschungsgemeinschaft die Universität Duisburg-Essen
aufgefordert, einen Vollantrag für den geplanten
Exzellenzcluster REASONS einzureichen. Das ist angesichts des
bundesweit hochka-rätigen Wettbewerbsumfelds von insgesamt
143 eingereichten Antragsskizzen eine große Bestätigung der
internationalen Spitzenforschung der Universität
Duisburg-Essen.
Steigende Temperaturen,
Antibiotikarückstände, Dürren und Hochwasser: Flüsse geraten
weltweit unter Druck. Um sie fit für die Zukunft zu machen,
entwickeln Forscher und Forscherinnen der
Exzellenzclusterinitiative REASONS ein neues, nachhaltiges
Konzept für das Management von Gewässern. Das
interdisziplinäre Forschungsteam wird geleitet von Prof. Dr.
Bernd Sures (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Torsten
Claus Schmidt (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr.
Martina Flörke (Ruhr-Universität Bochum).
Mit
neuen Mess- und Analysemethoden erforschen die Wasserexperten
und Expertinnen die Basis für ein zukunftsfähiges
Flussmanagement, das Stressoren wie Klimawandel, stoffliche
Belastungen sowie Veränderungen in der Biodiversität
integriert. Das Besondere: der Ansatz stellt das sich
wandelnde System in den Mittelpunkt und findet einen
innovativen Umgang mit den teils irreversiblen Veränderungen
von Binnengewässern.
Die Universität
Duisburg-Essen hat einen deutschlandweit einzigartigen
Schwerpunkt im Bereich der Wasserforschung. Forschende aus
den Disziplinen Biologie, Chemie, Medizin,
Ingenieurwissen-schaften sowie Geistes- und
Gesellschaftswissenschaften haben in den letzten beiden
Jahrzehnten eine exzellente inter- und transdisziplinäre
Zusammenarbeit entwickelt. Besondere Studiengänge und die
Water Graduate School für Early Career Researchers bilden
darüber hinaus hervorragende Strukturen für Spitzenforscher
und Spitzenforscherinnen in frühen Karrierestadien.
Das Exzellenzprojekt REASONS ist aus dem
etablierten Netzwerk des Zentrums für Wasser- und
Umweltforschung an der Universität Duisburg-Essen mit
Partnern der Ruhr-Universität Bochum, der Goethe Universität
Frankfurt, der Philipps-Universität Marburg,
des
Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, des
Fraunhofer-Instituts
für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, des
Leibniz-Instituts für
Gewässerökologie und Binnenfischerei
sowie der Senckenberg Gesellschaft
für Naturforschung entstanden.
„Mit
nachgewiesener wissenschaftlicher Exzellenz und enormer
Leidenschaft haben unsere Spitzenforscher und
Spitzenforscherinnen erfolgreich den ersten Meilenstein im
Exzellenzstrategie-Wettbewerb erreicht. Die Universität
Duisburg-Essen freut sich ungemein, und ich gratuliere den
Antragstellern und Antragstellerinnen. Damit verbunden ist
unser aller großer Dank für ihre herausragende
Forschungsarbeit“, sagt Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin
der Universität Duisburg-Essen.
„Der
Wissenschaftsrat und die Deutsche Forschungsgemeinschaft
haben uns in ihrer Entscheidung heute aufgefordert, auf der
Basis der eingereichten Antragsskizzen nun bis zum 22. August
2024 einen Vollantrag einzureichen. Wir haben gezeigt: wir
verfolgen mit unserer internationalen Spitzenforschung
zusammen mit unseren ebenfalls erfolgreichen
Partner-Universitäten in der Universitätsallianz Ruhr die
richtige Forschungsstrategie.“
Die Universität
Duisburg-Essen hat seit ihrer Gründung 2003 ein reizvolles
und international wettbewerbsfähiges Forschungsprofil
entwickelt. „In der Universitätsallianz Ruhr und der Research
Alliance Ruhr haben wir mit unseren beiden
Partneruniversitäten in Bochum und Dortmund nun durch
Berufungen von besonders renommierten Professorinnen und
Professoren strategische Schwerpunkte setzen können. Mit den
gemeinsamen exzellenten Forschungsergebnissen geben wir im
Ruhrgebiet entscheidende Impulse: die Transformation zur
Wissensgesellschaft generiert wegweisende neue Erkenntnisse
für die Welt im Wandel. Unsere herausragende Wasserforschung
bietet Lösungen aus der Wissenschaft“, erklärt die
Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs,
Prof. Dr. Astrid Westendorf.
Die
Exzellenzstrategie: Der Wettbewerb von Bund und Ländern zur
Stärkung internationaler Spitzenforschung in Deutschland Mit
der Exzellenzstrategie fördern Bund und Länder seit 2018 die
internationale Spitzenforschung und laden die deutschen
Universitäten zum Wettbewerb ein. Die Förderung ist in zwei
Förderlinien gegliedert, die zum zweiten Mal an den Start
gehen und zeitlich gestaffelt ausgeschrieben werden. Aktuell
läuft die Phase der Exzellenzcluster-Bewerbung. Diese
wiederum ist zweistufig. Im ersten Schritt des
Auswahlprozesses waren die deutschen Universitäten
aufgefordert, bis Mai 2023 Antragsskizzen für neue
Exzellenzclusterinitiativen einzureichen. Diese wurden durch
ein Expertengremium, bestehend aus 39 international
anerkannten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen,
begutachtet.
Die am 01. Februar ausgewählten
Antragsstellenden wurden durch den Wissenschaftsrat und die
DFG nun aufgefordert, bis zum 22. August 2024 Vollanträge
auszuarbeiten und zu einer weiteren Begutachtung
einzureichen. Die Entscheidung über eine Förderung wird im
Mai 2025 erwartet und von der sogenannten Exzellenzkommission
getroffen. Insgesamt können bis zu 70 Cluster über einen
Zeitraum von sieben Jahren gefördert werden.
Die
Förderung beginnt zum 01. Januar 2026, jährlich stellen Bund
und Länder bis zu 539 Millionen Euro bereit. In einer
weiteren Phase des Wettbewerbs haben die Universitäten, die
erfolgreich mindestens zwei Exzellenzcluster einwerben
konnten, die Option, sich als Exzellenzuniversität zu
bewerben. Verbundbewerbungen von mehreren Universitäten
benötigen drei Exzellenzcluster, jedoch mindestens einen
Exzellenzcluster je antragstellender Universität.
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Universität Duisburg-Essen arbeitet mit an
Entwicklung von Feststoffbatterien
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Duisburg, 29. Januar 2024 - Deutlich höhere
Speicherkapazität, sicherer Betrieb und Langlebigkeit: Das
versprechen sich Industrie und Forschung von künftigen
Feststoffbatterien im Vergleich zu konventionellen
Lithium-Ionen-Batterien. Ein Verbund, an dem die Universität
Duisburg-Essen maßgeblich beteiligt ist, hat sich zum Ziel
gesetzt, Prototypen bis hin zum Pilotmaßstab zu realisieren.
Das entscheidende Anodenmaterial entstand im Institut für
Energie- und Materialprozesse der Universität.
Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt für zwei
Jahre mit 1,7 Millionen Euro. Feststoffbatterien sind in
ihrem Aufbau mit konventionellen Lithium(Li)-Ionen-Batterien
vergleichbar. Der Unterschied ist der feste Elektrolyt
anstelle einer flüssigen Variante. Damit sind
Feststoffbatterien kleiner und umweltverträglicher. Aktuell
werde sie erst in wenigen Nischenanwendungen eingesetzt – das
will der Projektverbund ändern, an dem auch die Universität
Münster, die Justus-Liebig-Universität Gießen und das
Fraunhofer Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in
Dresden beteiligt sind.
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Schwimmverhalten von Spermien: Weichmacher verändern
vorübergehend Beweglichkeit
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Duisburg, 24. Januar 2024 -
Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft in
Deutschland zirka ein Drittel aller Paare zwischen 25 und 50
Jahren. Bei wiederum etwa einem Drittel sind die Ursachen
dafür nicht geklärt. Insbesondere bei männlichen
Fruchtbarkeitsstörungen stehen immer wieder sogenannte
Weichmacher im Fokus, die in vielen Alltagsgegenständen wie
Plastikflaschen, Trinkbecherbeschichtungen oder sogar
Kassenbons enthalten sind.
Die
Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Gunther Wennemuth von der
Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen ging
daher der Frage nach, wie sich Weichmacher auf Spermien
auswirken. Sie konnte zeigen, dass diese vorübergehend die
Beweglichkeit der Spermien verringern. Ihre Ergebnisse haben
die Forschenden kürzlich in der Fachzeitschrift
Exposure and Health veröffentlicht.
Für die
Studie wurden Spermienproben von 25 gesunden Männern
verwendet, die regelmäßig Thrombozyten spenden. Da das Blut
dieser Spender über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden
durch Schlauchsysteme aus Plastik geleitet wird, werden
zwangsläufig Weichmacher in ihr Blut abgegeben.
Bei der Untersuchung einzelner Spermien konnten die
Forschenden zeigen, dass die Frequenz der
Spermienschwanzschläge abnahm. Die Schlagfrequenz gilt als
wichtiger Parameter der Spermienbewegung. Gleichzeitig zeigte
sich, dass die Samenflüssigkeit (Ejakulat) eine stark erhöhte
Menge von Abbauprodukten des Weichmachers DHEM (MEHP,
5OH-MEHP, 5oxo MEHP, 5cx-MEPP) enthielt.
„Die
verminderte Schlagfrequenz der Spermien und die erhöhte
Weichmacherkonzentration waren auch noch 48 Stunden nach der
Thrombozytenspende nachweisbar“, so Prof. Wennemuth, Direktor
des Instituts für Anatomie. „Erst eine Woche später hatten
sich bei den untersuchten Probanden wieder der Ausgangswert
von Spermienbewegung und Weichmacherkonzentration
eingestellt.“
Diese Studie belegt damit
erstmals, dass sich die Spermienbewegung für einige Tage
verändert, wenn der Körper verstärkt Weichmachern ausgesetzt
wurde. „Die von uns beobachteten Veränderungen bedeuten nicht
zwangsläufig, dass gesunde Männer eine Unfruchtbarkeit durch
Thrombozytenspenden oder eine hohe Weichmacherexposition
befürchten müssen“, betont Prof. Wennemuth. „Es ist jedoch
möglich, dass eine bereits bestehende eingeschränkte
Fruchtbarkeit bei Männern auf diese Weise verstärkt wird.“
Weitere Studien mit einer größeren Anzahl von
Probanden sind erforderlich, um die tatsächlichen
Auswirkungen von Weichmachern auf die männliche Fertilität zu
untersuchen. Weitere Informationen: Transient
Decrease in Sperm Motility after Plateletpheresis:
https://link.springer.com/article/10.1007/s12403-023-00621-5
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Uni Duisburg-Essen arbeitet im Team an Lösungen für Avatare
im Schulunterricht
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Duisburg, 19. Januar 2024 - Ein mobiler
Avatar könnte zukünftig einspringen, wenn Kinder
krankheitsbedingt im Unterricht fehlen. Der Roboter kann
stellvertretend im Unterricht sitzen und die Inhalte per
Livestream zum Kind nach Hause übertragen. Allerdings gibt es
Vorbehalte, was den Datenschutz angeht.
Ein neues
Forschungsprojekt der Universitäten Göttingen, Duisburg-Essen
und Bonn sowie der chilli mind GmbH in Kassel entwickelt nun
Privatheitsmechanismen für solche Avatare, um den Datenschutz
aller Beteiligten zu gewährleisten. Das Bundesministerium für
Bildung und Forschung finanziert das Projekt für drei Jahre
mit rund 1,6 Millionen Euro. Die Forschenden im Projekt
PRIVATAR haben sich zum Ziel gesetzt, hierzu
benutzerfreundliche Lösungen zu entwickeln.
Ziel
ist eine souveräne Informationskontrolle für alle
Beteiligten, Kinder wie Lehrkräfte. Ein besonderer
Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie die Funktion der Roboter
mit weniger Daten gewährleistet werden kann, beispielsweise
durch eine verringerte Anzahl der verwendeten Sensoren. idr -
Weitere Informationen:
https://uni-goettingen.de/de/680911.html
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Empfang für Masterstudierende der
NRW School of Governance
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Duisburg, 16. Januar
2024 - Oberbürgermeister Sören Link empfing gestern Direktor
Prof. Dr. Dr. KarlRudolf Korte, Prof. Dr. Kristina
Weissenbach sowie Studierende von der NRW School of
Governance und weitere Gäste im Duisburger Rathaus. Rund 30
Studierende haben im Oktober letzten Jahres ihr Studium in
Duisburg aufgenommen. Der Masterstudiengang baut auf den
BachelorStudiengang „Politikwissenschaft“ der Universität
Duisburg-Essen oder einen vergleichbaren Abschluss anderer
Hochschulen auf.
Am Rednerpult Karl-Rudolf Korte, Direktor School of
Governance, Professor an der Universität Duisburg Essen.
Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg
Dieser wird
gemeinsam von der NRW School of Governance am Institut für
Politikwissenschaften der Universität Duisburg-Essen und der
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften angeboten. Es
handelt sich um eine interdisziplinär aufgestellte Initiative
zur Exzellenzförderung, in der Sozial- und
Verwaltungswissenschaftler, Juristen,
Kommunikationswissenschaftler und Ökonomen in das Lehr- und
Forschungsprogramm eingebunden sind. Ziel ist es, den
Studierenden Schlüsselqualifikationen für verantwortungsvolle
Tätigkeiten in Verbänden, Unternehmen und der Verwaltung zu
vermitteln.
Oberbürgermeister Sören Link empfängt die Master-Studierende
der NRW School of Governance vor dem Ratssaal am Dienstag,
den 16.01.2024. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg
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UDE koordiniert internationales Forschungsprojekt zur
EU-Erweiterung |
Duisburg, 09. Januar
2024 - Mit der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien
wächst der Kreis der offiziellen Beitrittskandidaten der
Europäischen Union auf zehn Länder an. Wie die EU ihre
Beziehungen zu den östlichen Nachbarn und den
Westbalkanstaaten künftig strukturieren kann, untersuchen
mehr als 50 Wissenschaftler aus verschiedenen EU- und
Nicht-EU-Ländern im Programm "InvigoratEU".
Das
neue Horizon Europe Projekt wird von der Universität
Duisburg-Essen gemeinsam mit dem Institut für Europäische
Politik in Berlin koordiniert. In den kommenden drei Jahren
wird das Konsortium von der EU mit rund drei Millionen Euro
gefördert. Angesichts der geopolitischen Zeitenwende wollen
die Forscher vor allem untersuchen, wie die Erweiterungs- und
Nachbarschaftspolitik reformiert werden muss.
Außerdem erarbeiten die Wissenschaftler Szenarien, Visionen
und Strategien und organisieren Workshops für junge
Fachkräfte sowie politische Debatten in ganz Europa. Die
jungen Europäer sollen, so das Ziel, politische Empfehlungen
für europäische und nationale politische Akteure erarbeiten,
die am Ende der Projektlaufzeit in Brüssel und Hauptstädten
Europas vorgestellt werden. Idr - Infos:
https://invigorat.eu
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Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern - App hilft bei
ambulanter Überwachung |
Duisburg, 05. Januar 2024 - In elf
Kinderkliniken in Deutschland werden im Zuge eines großen
Forschungsprojektes ab September 2025 Kinder und Jugendliche
mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) mithilfe einer neuen App
ambulant überwacht. Geleitet wird SaVeBRAIN.Kids* von einem
Team der Medizinischen Fakultät der Universität
Duisburg-Essen (UDE).
Die App kann den
Schweregrad eines SHT schnell und zuverlässig erkennen und
hilft den Behandelnden bei der Entscheidung, ob Betroffene
stationär aufgenommen werden müssen oder ob eine ambulante
Versorgung genügt. Ist der Test erfolgreich, könnten
Krankenhäuser, die die App einsetzen, entlastet werden.
Gefördert wird das Projekt ab September 2024 durch den
Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für
3,5 Jahre mit 5,9 Millionen Euro. Davon fließen knapp 2,8
Millionen Euro an die UDE und Universitätsmedizin Essen. Das
Schädel-Hirn-Trauma zählt zu den häufigsten Verletzungen im
Kindesalter.
In Deutschland werden pro Jahr mehr
als 90.000 Kinder stationär überwacht. Davon verlaufen die
meisten Fälle allerdings mild. Genau diese Gruppe steht im
Fokus der Beobachtungen. „Die App kommt nur bei Kindern und
Jugendlichen zum Einsatz, bei denen ein sehr geringes Risiko
für eine Verletzung des Gehirns besteht“, sagt
Konsortialführerin PD Dr. Nora Bruns von der Klinik für
Kinderheilkunde I des Universitätsklinikums Essen (UK Essen).
„Denn aus der Praxis wissen wir, dass diese
Gruppe oft hospitalisiert wird, weil man sichergehen möchte,
dass keine schwerwiegende Verletzung übersehen wurde.“ Bei
dem Projekt werden Ärzt:innen in der Notaufnahme bei der
Erhebung einer strukturierten Anamnese und Untersuchung
unterstützt. Darauf basierend wird entschieden, ob ein Kind
sofort nach Hause gehen kann oder noch für einige Stunden in
der Notaufnahme beobachtet wird.
Die App soll die
Eltern im Alltag daran erinnern, ihr Kind regelmäßig zu
beobachten. Sie helfe ihnen einzuschätzen, ob möglicherweise
doch eine Verletzung des Gehirns vorliegt, die behandelt
werden müsste. Durch den neuen Versorgungspfad sollen
Krankenhausaufnahmen seltener werden. Dies käme vor allem den
Patient:innen und ihren Familien zugute. Für das
Gesundheitssystem würden zudem weniger Kosten entstehen.
Die neue App-gestützte Versorgungsform bei mildem
Schädel-Hirn-Trauma wird gemeinsam mit Krankenkassen und
weiteren Projektpartner:innen wie der LMU München und der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof (HAH) erprobt.
* SaVeBRAIN.Kids steht für „Sichere ambulante
Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma“
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Duisburgs Alte Universität – eine vergessene Geschichte?
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Duisburg, 02. Januar 2024 - Das Kultur- und Stadthistorische Museum am Duisburger
Innenhafen lädt am Sonntag, 7. Januar, 15 Uhr, zu einer
Themenführung durch die Ausstellung zur Stadtgeschichte. Harald Küst
beleuchtet bei seinem Rundgang die Höhen und Tiefen der Alten
Universität Duisburg im 17. und 18. Jahrhundert.
Im Mittelpunkt stehen nicht nur das Leben der Studenten und der
Professoren, sondern auch die Skandale, Konflikte und Duelle, die
den Universitätsalltag prägten. Die Teilnahme ist im Museumseintritt
enthalten und kostet für Erwachsene 4,50 Euro, für Kinder und
ermäßigt 2 Euro. Das gesamte Programm ist unter
www.stadtmuseum-duisburg.de abrufbar.
BZ-Link: Alte Universität
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Trauer um Altrektor Fritz Steimle „Immer ein klein
wenig voraus“ |
Duisburg, 20. Dezember 2023 - Professor
Dr.-Ing. Dr. h.c. Fritz Steimle, von 1984 bis 1988 Rektor der
damaligen Universität Essen, ist am 3. Dezember verstorben.
Er baute das Institut für Angewandte Thermodynamik und
Kältetechnik auf und führte es zu internationaler
Anerkennung. Der Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis, der
seit 1985 jährlich für herausragende Arbeiten an
Nachwuchswissenschaftler:innen vergeben wird, geht auf seine
Amtszeit zurück.
Fritz Steimle wurde am 21. Mai 1938
in Stuttgart geboren. In seiner Heimatstadt und in Wien
studierte er Maschinenbau, promovierte und wurde 1973 zum
Professor und Leiter des Instituts für Angewandte
Thermodynamik und Kältetechnik an der frisch gegründeten
Universität-Gesamthochschule Essen berufen. Zwischen 1984 und
1988 prägte er als Rektor nachhaltig die Kontakte zwischen
Hochschule, Stadt und Region. In seiner Amtszeit wurde unter
anderem die Zentralstelle für Forschungs- und
Entwicklungstransfer und Wissenschaftliche Weiterbildung
(FET&WW) gegründet und der
Gottschalk-Diederich-Baedecker-Preis erstmalig verliehen.
Nicht nur die regionale Kooperation baute Steimle
aus, er initiierte auch vielfältige wissenschaftliche und
wirtschaftliche internationale Beziehungen. Zwischen 1985 und
1988 war Steimle Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz
NRW. Steimle galt als der Klimatechniker. Zu seinem 60.
Geburtstag sagte ein Kollege aus der Kältetechnik-Branche:
„Sein Institut ist auch dank seiner großen Zahl von
wissenschaftlichen Mitarbeitern dem der jeweiligen Zeit
entsprechenden Stand der Technik immer ein klein wenig
voraus.“
Schon zu Beginn seines
wissenschaftlichen Wirkens – als der Begriff „Klimawandel“
noch unbekannt war – spielten Fragen der Umweltbelange eine
wichtige Rolle in Steimles Forschung. Als Folge der Ozon- und
Treibhaus-Problematik leitete sein Institut Untersuchungen zu
alternativen und natürlichen Arbeitsmitteln für
Kompressions-Kältemaschinen und Wärmepumpen ein. 1992 wurde
Steimle das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Drei Jahre später, 1995, verlieh ihm die Technische
Universität Bukarest die Ehrendoktorwürde für seine
Verdienste in der wissenschaftlichen Grundlagenforschung zur
Kälte- und Klimatechnik sowie die erfolgreiche Organisation
der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Fritz
Steimle, der Zeit seines Lebens ein großer Fan von
Eisenbahnen war – echten sowie der Modellvariante – verstarb
im Alter von 85 Jahren.
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Anti-Fatigue-App für Krebskranke - Bessere Behandlung
bei Erschöpfungssyndrom |
Duisburg, 7. Dezember 2023 - Wie fühlen Sie
sich gerade? Das fragt Krebs-Erkrankte künftig ihre
Medizin-App. Im Verbundprojekt FAITH* sind Forschende der
Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen
maßgeblich daran beteiligt, aus den Daten einer eigens
entwickelten App wirksamere Therapien für
Onkologie-Patient:innen zu entwickeln, die unter extremer
Erschöpfung leiden. Das Land NRW fördert FAITH bis 2025 mit
760.000 Euro, an das Essener Projektteam fließen davon knapp
150.000 Euro. Krebspatient:innen erleben oft extreme
Erschöpfung während oder nach der Therapie.
Diese Fatigue kann ihre Lebensqualität
massiv beeinträchtigen und die Leistungsfähigkeit verringern.
Soziale Aktivitäten leiden, der berufliche Handlungsspielraum
wird eingeschränkt, soziale Isolation kann die Folge sein.
Bisher werden die Symptome in der Regel mit
Verhaltenstherapie und Bewegungsübungen behandelt, aber nur
rund 30 Prozent der Betroffenen können die empfohlenen
Bewegungsrichtlinien einhalten. Aufgrund der Erkrankung tritt
schon nach leichter körperlicher Tätigkeit eine extreme
Erschöpfung auf, die sich auch nach Erholungsphasen nicht
bessert.
Hier gilt es, durch die App möglichst
niederschwellig Angebote zu machen. Diese erfasst
Gesundheitsdaten automatisch, ermöglicht aber auch eigene
Angaben zum Gesundheitszustand. Die Kombination von
Sensordaten, wissenschaftlichen Tests und Auswertungen einer
Künstlichen Intelligenz zielt darauf ab, die Diagnose,
Quantifizierung, Überwachung und Therapie der
tumorassoziierten Fatigue zu verbessern. Grundlage ist eine
Gesundheits-App der Fimo Health GmbH, die auf dem Smartphone
oder einer Smart-Watch der Betroffenen installiert wird.
„Die Kombination aus klassischen
Therapieformen, Echtzeit-Vitalparametern und dem Einsatz von
KI wird uns eine individuellere Behandlung ermöglichen und
die Versorgung der Betroffenen deutlich verbessern“, sagt PD
Dr. Mitra Tewes, Wissenschaftlerin an der Universität
Duisburg-Essen (UDE) und Ärztliche Leiterin der
Palliativmedizin am Universitätsklinikum Essen. In der App
können Patient:innen zum Beispiel ihren Fatigue-Grad
eingeben.
Die KI legt hieraus das Ausmaß der
Bewegungstherapie fest. Dadurch wird verhindert, dass
Betroffene über- oder unterfordert werden. Das FAITH-Projekt
wird geleitet von der Fimo Health GmbH. Partner im
Verbundvorhaben sind die Teams um PD Dr. Mitra Tewes von der
UDE, Prof. Dr. Karsten Seidl vom Fraunhofer IMS und Prof. Dr.
Jürgen Dukart vom Forschungszentrum Jülich. Die
NRW-Landesregierung fördert das Konsortium unter dem Dach der
Initiative ZukunftBIO.NRW.
* FAITH steht für „Fatigue-Therapie:
KI-gestützte Diagnostik und Therapie des tumorassoziierten
Fatigue-Syndroms“.
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Mathematik für mehr Umweltschutz |
Duisburgf, 7. Dezember 2023 - Autos
unfallsicherer machen, effizienter und aerodynamischer – das
kann die Mathematik unterstützen. Prof. Dr. Antoine Laurain
entwickelt mathematische Wege, über die auch fahrbare
Untersätze umweltfreundlicher gestaltet werden können. Er hat
die Professur für Unendlichdimensionale Optimierung an der
Fakultät für Mathematik der Universität Duisburg-Essen (UDE)
angenommen.
Unendlichdimensionale Optimierung
arbeitet nicht mit einer endlichen Anzahl von einfachen
Variablen, sondern mit komplexeren Funktionen mit meist
unendlich vielen Dimensionen. Genutzt werden sie etwa für
geometrische Formen. Das Ziel der Optimierung besteht darin,
die beste Funktion (Vorschrift) zu finden, die ein
festgelegtes Ziel unter bestimmten Regeln erreicht. Antoine
Laurain erforscht Optima vor allem für Formen, wie sie
beispielsweise in industriellen Anwendungen benötigt werden.
„Formoptimierung ist ein aufregendes Beispiel für
unendlichdimensionale Optimierung.
Es geht darum,
die Form von Objekten so zu gestalten bzw. numerisch
anzunähern, dass sie etwa in der Herstellung möglichst
günstig sind und damit eine bestimmte Kostenfunktion unter
bestimmten Bedingungen minimiert wird.“ „Die Kostenfunktion
kann sich zum Beispiel auf den Energieverbrauch oder
Effizienzverluste beziehen“, erklärt Laurain. Entscheidend
sei Formoptimierung industriell etwa für Luftfahrt- oder
Automobilunternehmen.
Prof.
Dr. Antoine Laurain (© UDE / Bettina Engel-Albustin)
„Wenn etwa das Design von Karosserien bei der
Herstellung aerodynamischer gemacht wird, verbessern sich die
Kraftstoffeffizienz und unser CO2-Fußabdruck.“ Genutzt wird
die unendlichdimensionale Optimierung zudem in Disziplinen
wie Geophysik, Bauingenieurwissenschaft, Biologie oder
Medizin. Laurain studierte von 2000 bis 2003 Mathematik an
der französischen Université Henri Poincaré, wo ihm 2006 für
eine Arbeit über Formoptimierung ein Doktortitel in
Mathematik verliehen wurde.
Dann forschte der
gebürtige Franzose bis zur UDE-Berufung in drei Ländern an
sechs Universitäten: als Postdoc an der österreichischen
Universität Graz (2006-2010), als Vertretungsprofessor 2010
an der RWTH Aachen und von 2010 bis 2012 als
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HU Berlin. Danach
leitete er die Nachwuchsgruppe „Inverse Probleme“ an der TU
Berlin (2012-2015). Anschließend war er in Brasilien
Assistant Professor (2015-2017) sowie Associate Professor
(2017-2023) an der Universität von São Paulo und habilitierte
sich über Techniken der Formoptimierung für inverse Probleme
(2017).
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