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Erst schlug Sprinterin
Tessa Lange über 200 Meter in europäischer
U20-Rekordzeit zu und sicherte sich Silber,
dann drehten die Beachvolleyballer
Henrik Templin/Tobias Franz das Spiel gegen
Österreich und sicherten sich Gold. Das
Tennis-Mixed-Doppel
Albrecht-Schröder/Breitenberger gewann Bronze,
bevor die Bowling-Männer im
Team-Wettbewerb den Tag mit dem Finalsieg gegen
Südkorea endgültig vergoldeten.
Beachvolleyball Der erste Satz
im Omori Furusato no Hamabe Park ging mit 13:21
deutlich an die Österreicher Kurzmann/Tkachenko,
gegen die die Deutschen das erste Spiel bei den
Deaflympics nach 1:0-Satzführung noch verloren
hatten. Im zweiten Satz änderte sich das Spiel
komplett. Die scheinbare Überlegenheit der
Österreicher war nicht mehr da. Mit 21:11 ging der
Durchgang klar an die Deutschen, die von vielen
mitgereisten Fans angefeuert wurden.

Der dritte Satz war an Spannung kaum zu überbieten.
Beide Teams agierten auf Augenhöhe, die Führung
wechselte hin und her – und bei 5:8 waren die
Österreicher zwischenzeitig drei Punkte weg, die
Deutschen mussten sogar einen Matchball abwehren und
vergaben einen selbst. Beim zweiten eigenen
Matchball schlugen die Deutschen zu: Henrik
Templin und Tobias Franz siegten 17:15 und
sind Sensations-Deaflympics-Sieger.
Bowling-Männer gewinnen im Team-Wettbewerb Gold
Deutschlands Männer waren in großartiger Form im
Highashi-Yamato Grand Bowl: Schon nach der ersten
Runde waren sie Zweiter hinter dem ebenfalls hoch
eingestuften Team aus Südkorea und so waren die
Rollen auch nach der zweiten Runde verteilt. Als
zweitplatziertes Team zogen Deaflympics-Sieger
Matthew Forsyth, Einzel-Bronzemedaillengewinner
Daniel Duda, Simon Wildenhayn und Kevin Lindemann
ins Halbfinale gegen die drittplatzierten Polen ein.
Dort war schon klar: Deutschland hat Bronze sicher –
doch sie wollten mehr. Nach einem Sieg gegen Polen
stand das Traum-Finale fest: Deutschland gegen
Südkorea.

Und das deutsche Team startete direkt stark, gewann
Spiel eins und ließ sich im zweiten von den
Südkoreanern nicht abschütteln. Mit dem letzten
Versuch gelang Simon Wildenhayn dann ein Strike und
Deutschland jubelte über das 2:0 und
Deaflympics-Gold.
Tessa Lange gewinnt
200-Meter-Silber in U20-Europarekord
Sprinterin Tessa Lange holte sich nach Bronze über
100 Meter auch Silber über 200 Meter und musste sich
dabei in 24,65 Sekunden nur der Französin Pamela
Losange geschlagen geben, die in 23,87 Sekunden den
Deaf-Weltrekord um zwei Hundertstelsekunden
verbesserte.

„Ich wusste: Wenn ich locker bleibe, stehen meine
Chancen auf eine Medaille gut“, gebärdete die
19-Jährige vom GTSV Essen, die noch in der
4x100-Meter-Staffel startet: „Jetzt hoffe ich auf
Gold mit der Staffel, dann habe ich alle drei
Farben.“ Jelisa Gräf kam im 200-Meter-Finale in
persönlicher Bestzeit von 25,33 Sekunden auf Platz
fünf, Delia Gaede in 25,41 Sekunden auf Rang sechs.
Bronze für Tennis-Mixed-Doppel
Albrecht-Schröder/Breitenberger Im
Tennis gab es Silber für das Mixed-Doppel Heike
Albrecht-Schröder und Urs Breitenberger. Das
erfahrene Doppel bezwang neutrale deaflympische
Athleten mit 6:4, 6:4 und durfte die erste Medaille
bei den Deaflympics für das deutsche Tennis
einsammeln. Breitenberger hat gemeinsam mit Cedric
Kaufmann noch die Chance auf Bronze im
Herren-Doppel, Albrecht-Schröder nach einem epischen
Halbfinal-Kampf am Sonntagmorgen auf Gold im
Damen-Einzel. Am Montag ist zudem das Tennis-Doppel
Niklas Köhler/Luca Steen im Finale.

Bisher hat Deutschland nach Wettkampftag neun der
Deaflympics in Tokio fünf Mal Gold, vier Mal Silber
und acht Mal Bronze. Die Wettkämpfe dauern noch bis
einschließlich Dienstag, am Mittwoch findet die
Abschlussfeier statt.
Deaflympics in Tokio: Damen-Doppel Linz/Hönig holt
Bronze im Bowling Bronze für Deutschland
im Damen-Doppel: Im Higashi-Yamato Grand Bowl
konnten die erst 19 Jahre junge Thalia Hönig vom GSV
Osnabrück und die 36-jährige deutsche Meisterin Tina
Linz vom GSV Braunschweig die erste Medaille der
deutschen Bowling-Frauen gewinnen.
Nach der
ersten Runde waren die beiden mit 1103 Pins auf Rang
fünf, das nominell stärker besetzte deutsche Team
aus Weltmeisterin Melanie Klinke und Europameisterin
Sabrina Forsyth kam mit 1030 Pins ebenfalls unter
die Top 24 in die zweite Runde. Dort siegten
Hönig/Linz gegen Taipeh 2, Japan 2, Macau 1, China 1
und Schweden 1 und hatten ihren Platz im Halbfinale
sicher, während Klinke/Forsyth sich nach Siegen
gegen Kanada, USA 1 und Malaysia sowie Niederlagen
gegen Südkorea 1 und USA 2 als Gruppendritte von
ihrem Medaillentraum verabschieden mussten.
Südkorea war im Halbfinale beim 0:2 aus deutscher
Sicht für Hönig/Linz zu stark, doch die beiden
hatten mit dem Halbfinal-Einzug Bronze sicher – und
der Jubel war groß.
Beachvolleyball-Duo und Tennis-Doppel im Finale
Zwei weitere Medaillen sicherten die
Beachvolleyballer und die Tennisspieler dem
deutschen Team am Samstag: Das Beachvolleyball-Duo
Henrik Templin/Tobias Franz siegte erst im
Viertelfinale knapp 2:1 gegen den Iran und bezwang
dann auch Japan im Halbfinale 2:0, sodass der
Finaleinzug feststand. Das deutsche Tennis-Doppel
Niklas Köhler/Luca Steen gewann gegen ein Doppel aus
Großbritannien in drei Sätzen und ist ebenfalls im
Endspiel.
Ein
Deaflympics-Hattrick für Allen John und Bronze für
Nico Guldan im Golf, Silber für
Radsportlerin Bianca Metz im Einzelzeitfahren
und Bronze für Schwimmer Lars Koch
schrauben das deutsche Medaillenkonto bei
den Deaflympics in Tokio am Donnerstag nach oben.
Drittes Gold in Folge: Golfer Allen John
schafft den Deaflympics-Hattrick

Samsun 2017, Caxias do Sul 2022 und Tokio 2025:
Golf-Profi Allen John hat bei den Deaflympics in
Japan ein ganz seltenes Kunststück geschafft und zum
dritten Mal in Folge die Olympischen Spiele der
Gehörlosen gewonnen. Nico Guldan holte Bronze.
„Ich freue mich wahnsinnig“, sagte der
38-Jährige vom Kölner GSV, der nach Tag eins und Tag
zwei schon geführt hatte: „Es waren drei
anstrengende Tage, aber es hat sich am Ende
ausgezahlt. Jetzt habe ich meine dritte Goldmedaille
für Deutschland.“
Von Beginn an ging der
Golfer, der beim GC Heddesheim in der 2. Bundesliga
spielt, mit einer 66er-Runde in Führung und wurde
seiner Favoritenrolle gerecht. Am Ende spielte er
elf unter Par und hatte damit neun Schläge Vorsprung
auf den US-Amerikaner Kevin Hall, der Zweiter wurde.
Halls Glück war das Pech des zweiten Deutschen
Nico Guldan, der zuerst nicht wusste, ob er sich
über Bronze freuen oder der vergebenen
Silbermedaille hinterhertrauern soll. „Es fühlt sich
gut an, auch wenn ich nach der Runde ein paar Fehler
gesehen habe“, sagte der 26-Jährige vom GSV
Heidelberg und Golfclub Heilbronn-Hohenlohe, der
sich an Tag zwei von Platz sechs auf zwei vorspielen
konnte, auf der letzten Runde aber den US-Amerikaner
Hall um einen Schlag vorbeiziehen lassen musste und
eins unter Par spielte: „Ich bin sehr zufrieden
mit der Runde und der Leistung, die ich diese Woche
gebracht habe.“
Nach Bronze im
Punkterennen: Silber im Einzelzeitfahren für Bianca
Metz

Bianca Metz vom GSC Bodensee hat es wieder getan:
Deutschlands einzige Radsportlerin in Tokio holte
wie im Punkterennen wieder eine Medaille. In Izu-shi
musste die 28-Jährige sich im Einzelzeitfahren nach
29:13,21 Minuten um 43,43 Sekunden Long Hoi aus
Macau geschlagen geben, verwies aber ihre
chinesischen Widersacherinnen aus dem Punkterennen
auf die Ränge drei und vier und durfte sich über
Silber freuen.
Nach Platz fünf im Vorlauf:
Lars Kochmann schwimmt zu Bronze

Schwimmer Lars Kochmann gewinnt Bronze über 100
Meter Rücken: Der 24-Jährige vom GSBV Halle, der in
Caxias do Sul 2022 drei Mal Silber und ein Mal
Bronze geholt hatte, war nach dem Vorlauf noch
Fünfter – doch im Finale schwamm er auf Rang drei
vor und sicherte sich seine fünfte
Deaflympics-Medaille insgesamt.
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