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Deaflympics vom 15. - 26. November 2025 in Tokio
DGSV (Deutscher Gehörlosen Sport Verband)

Erst schlug Sprinterin Tessa Lange über 200 Meter in europäischer U20-Rekordzeit zu und sicherte sich Silber,
dann drehten die Beachvolleyballer Henrik Templin/Tobias Franz das Spiel gegen Österreich und sicherten sich Gold. Das Tennis-Mixed-Doppel Albrecht-Schröder/Breitenberger gewann Bronze,
bevor die Bowling-Männer im Team-Wettbewerb den Tag mit dem Finalsieg gegen Südkorea endgültig vergoldeten.

Beachvolleyball
Der erste Satz im Omori Furusato no Hamabe Park ging mit 13:21 deutlich an die Österreicher Kurzmann/Tkachenko, gegen die die Deutschen das erste Spiel bei den Deaflympics nach 1:0-Satzführung noch verloren hatten. Im zweiten Satz änderte sich das Spiel komplett. Die scheinbare Überlegenheit der Österreicher war nicht mehr da. Mit 21:11 ging der Durchgang klar an die Deutschen, die von vielen mitgereisten Fans angefeuert wurden.

Der dritte Satz war an Spannung kaum zu überbieten. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, die Führung wechselte hin und her – und bei 5:8 waren die Österreicher zwischenzeitig drei Punkte weg, die Deutschen mussten sogar einen Matchball abwehren und vergaben einen selbst. Beim zweiten eigenen Matchball schlugen die Deutschen zu: Henrik Templin und Tobias Franz siegten 17:15 und sind Sensations-Deaflympics-Sieger.

Bowling-Männer gewinnen im Team-Wettbewerb Gold
Deutschlands Männer waren in großartiger Form im Highashi-Yamato Grand Bowl: Schon nach der ersten Runde waren sie Zweiter hinter dem ebenfalls hoch eingestuften Team aus Südkorea und so waren die Rollen auch nach der zweiten Runde verteilt.
Als zweitplatziertes Team zogen Deaflympics-Sieger Matthew Forsyth, Einzel-Bronzemedaillengewinner Daniel Duda, Simon Wildenhayn und Kevin Lindemann ins Halbfinale gegen die drittplatzierten Polen ein. Dort war schon klar: Deutschland hat Bronze sicher – doch sie wollten mehr. Nach einem Sieg gegen Polen stand das Traum-Finale fest: Deutschland gegen Südkorea.

Und das deutsche Team startete direkt stark, gewann Spiel eins und ließ sich im zweiten von den Südkoreanern nicht abschütteln. Mit dem letzten Versuch gelang Simon Wildenhayn dann ein Strike und Deutschland jubelte über das 2:0 und Deaflympics-Gold.

Tessa Lange gewinnt 200-Meter-Silber in U20-Europarekord
Sprinterin Tessa Lange holte sich nach Bronze über 100 Meter auch Silber über 200 Meter und musste sich dabei in 24,65 Sekunden nur der Französin Pamela Losange geschlagen geben, die in 23,87 Sekunden den Deaf-Weltrekord um zwei Hundertstelsekunden verbesserte.

„Ich wusste: Wenn ich locker bleibe, stehen meine Chancen auf eine Medaille gut“, gebärdete die 19-Jährige vom GTSV Essen, die noch in der 4x100-Meter-Staffel startet: „Jetzt hoffe ich auf Gold mit der Staffel, dann habe ich alle drei Farben.“ Jelisa Gräf kam im 200-Meter-Finale in persönlicher Bestzeit von 25,33 Sekunden auf Platz fünf, Delia Gaede in 25,41 Sekunden auf Rang sechs.

Bronze für Tennis-Mixed-Doppel Albrecht-Schröder/Breitenberger
Im Tennis gab es Silber für das Mixed-Doppel Heike Albrecht-Schröder und Urs Breitenberger. Das erfahrene Doppel bezwang neutrale deaflympische Athleten mit 6:4, 6:4 und durfte die erste Medaille bei den Deaflympics für das deutsche Tennis einsammeln. Breitenberger hat gemeinsam mit Cedric Kaufmann noch die Chance auf Bronze im Herren-Doppel, Albrecht-Schröder nach einem epischen Halbfinal-Kampf am Sonntagmorgen auf Gold im Damen-Einzel. Am Montag ist zudem das Tennis-Doppel Niklas Köhler/Luca Steen im Finale.

Bisher hat Deutschland nach Wettkampftag neun der Deaflympics in Tokio fünf Mal Gold, vier Mal Silber und acht Mal Bronze. Die Wettkämpfe dauern noch bis einschließlich Dienstag, am Mittwoch findet die Abschlussfeier statt.
 
 
Deaflympics in Tokio: Damen-Doppel Linz/Hönig holt Bronze im Bowling
Bronze für Deutschland im Damen-Doppel: Im Higashi-Yamato Grand Bowl konnten die erst 19 Jahre junge Thalia Hönig vom GSV Osnabrück und die 36-jährige deutsche Meisterin Tina Linz vom GSV Braunschweig die erste Medaille der deutschen Bowling-Frauen gewinnen.

Nach der ersten Runde waren die beiden mit 1103 Pins auf Rang fünf, das nominell stärker besetzte deutsche Team aus Weltmeisterin Melanie Klinke und Europameisterin Sabrina Forsyth kam mit 1030 Pins ebenfalls unter die Top 24 in die zweite Runde.
Dort siegten Hönig/Linz gegen Taipeh 2, Japan 2, Macau 1, China 1 und Schweden 1 und hatten ihren Platz im Halbfinale sicher, während Klinke/Forsyth sich nach Siegen gegen Kanada, USA 1 und Malaysia sowie Niederlagen gegen Südkorea 1 und USA 2 als Gruppendritte von ihrem Medaillentraum verabschieden mussten.

Südkorea war im Halbfinale beim 0:2 aus deutscher Sicht für Hönig/Linz zu stark, doch die beiden hatten mit dem Halbfinal-Einzug Bronze sicher – und der Jubel war groß.

Beachvolleyball-Duo und Tennis-Doppel im Finale
Zwei weitere Medaillen sicherten die Beachvolleyballer und die Tennisspieler dem deutschen Team am Samstag: Das Beachvolleyball-Duo Henrik Templin/Tobias Franz siegte erst im Viertelfinale knapp 2:1 gegen den Iran und bezwang dann auch Japan im Halbfinale 2:0, sodass der Finaleinzug feststand. Das deutsche Tennis-Doppel Niklas Köhler/Luca Steen gewann gegen ein Doppel aus Großbritannien in drei Sätzen und ist ebenfalls im Endspiel.


Ein Deaflympics-Hattrick für Allen John und Bronze für Nico Guldan im Golf,
Silber für Radsportlerin Bianca Metz im Einzelzeitfahren und
Bronze für Schwimmer Lars Koch
schrauben das deutsche Medaillenkonto bei den Deaflympics in Tokio am Donnerstag nach oben.

Drittes Gold in Folge: Golfer Allen John schafft den Deaflympics-Hattrick

Samsun 2017, Caxias do Sul 2022 und Tokio 2025: Golf-Profi Allen John hat bei den Deaflympics in Japan ein ganz seltenes Kunststück geschafft und zum dritten Mal in Folge die Olympischen Spiele der Gehörlosen gewonnen. Nico Guldan holte Bronze.

„Ich freue mich wahnsinnig“, sagte der 38-Jährige vom Kölner GSV, der nach Tag eins und Tag zwei schon geführt hatte: „Es waren drei anstrengende Tage, aber es hat sich am Ende ausgezahlt. Jetzt habe ich meine dritte Goldmedaille für Deutschland.“

Von Beginn an ging der Golfer, der beim GC Heddesheim in der 2. Bundesliga spielt, mit einer 66er-Runde in Führung und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Am Ende spielte er elf unter Par und hatte damit neun Schläge Vorsprung auf den US-Amerikaner Kevin Hall, der Zweiter wurde.

Halls Glück war das Pech des zweiten Deutschen Nico Guldan, der zuerst nicht wusste, ob er sich über Bronze freuen oder der vergebenen Silbermedaille hinterhertrauern soll. „Es fühlt sich gut an, auch wenn ich nach der Runde ein paar Fehler gesehen habe“, sagte der 26-Jährige vom GSV Heidelberg und Golfclub Heilbronn-Hohenlohe, der sich an Tag zwei von Platz sechs auf zwei vorspielen konnte, auf der letzten Runde aber den US-Amerikaner Hall um einen Schlag vorbeiziehen lassen musste und eins unter Par spielte:
„Ich bin sehr zufrieden mit der Runde und der Leistung, die ich diese Woche gebracht habe.“

Nach Bronze im Punkterennen: Silber im Einzelzeitfahren für Bianca Metz

Bianca Metz vom GSC Bodensee hat es wieder getan: Deutschlands einzige Radsportlerin in Tokio holte wie im Punkterennen wieder eine Medaille. In Izu-shi musste die 28-Jährige sich im Einzelzeitfahren nach 29:13,21 Minuten um 43,43 Sekunden Long Hoi aus Macau geschlagen geben, verwies aber ihre chinesischen Widersacherinnen aus dem Punkterennen auf die Ränge drei und vier und durfte sich über Silber freuen.

Nach Platz fünf im Vorlauf: Lars Kochmann schwimmt zu Bronze

Schwimmer Lars Kochmann gewinnt Bronze über 100 Meter Rücken: Der 24-Jährige vom GSBV Halle, der in Caxias do Sul 2022 drei Mal Silber und ein Mal Bronze geholt hatte, war nach dem Vorlauf noch Fünfter – doch im Finale schwamm er auf Rang drei vor und sicherte sich seine fünfte Deaflympics-Medaille insgesamt.