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Gilbert Arenas unter Druck – Poker, Promis und eine Anklage

Duisburg, 22. September 2025 - Gilbert Arenas hat ein Händchen für Drama. Auf dem Court war er unberechenbar, manchmal genial, manchmal zu viel. Jetzt steht der Ex-NBA-Spieler wieder im Fokus – aber diesmal vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, in einer Villa in den Hügeln von Los Angeles illegale Pokerrunden organisiert zu haben. Hohe Einsätze, geschlossene Gästeliste, Sicherheitsleute an der Tür. Was nach Hollywood-Fiktion klin gt, ist offenbar Realität – und könnte teuer werden.

Was lief bei diesen Abenden wirklich?
Die Ermittler sprechen von mehreren Abenden mit fünf- bis sechsstelligen Buy-ins. Der Kreis der Teilnehmer: exklusiv. Schauspieler, Musiker, Sportler. Keine Öffentlichkeit, keine Kameras, keine Fragen. Wer drin war, war drin. Wer nicht, kam auch mit Einladung nicht weit.
 
Es geht um viel mehr als nur Kartenspiel. Laut Anklage könnte Arenas nicht nur Gastgeber, sondern auch Mitverdiener gewesen sein – durch Rake, Gebühren, oder stillschweigende Deals. Beweise stehen noch aus. Aber der Druck wächst. Und mit ihm die Neugier auf eine Welt, in die sonst niemand reinsieht.

Kein Einzelfall – und kein Zufall
Solche Partys gibt es nicht erst seit gestern. Molly Bloom, die "Poker Princess", war vor Jahren schon Thema von FBI-Ermittlungen und einem Hollywood-Film. Auch dort: Stars, Geld, Diskretion. Das Besondere an Arenas’ Fall ist nicht das Event an sich. Es ist die Frage, ob die Grenze zwischen Privatvergnügen und organisierter Veranstaltung systematisch überschritten wurde.
 
Und: Wer profitiert? Wenn Geld nicht nur verspielt, sondern auch bewegt wird – in Koffern, Umschlägen oder über Dritte – dann wird aus einem Abendspiel ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Poker als Lifestyle – oder Statussymbol?
In Promikreisen gehört Poker oft dazu wie Zigarren, Designeruhren oder Clubhäuser in Malibu. Es ist ein soziales Ritual. Wer mitspielen darf, wird gesehen. Wer verliert, zahlt Lehrgeld. Es geht nicht nur ums Spiel. Es geht um Zugehörigkeit. Das Problem: Je exklusiver das Umfeld, desto weniger Regeln scheinen zu gelten.
 
Dabei ist Poker längst ein Breitensport. Millionen Menschen spielen online oder im kleinen Kreis, mit klaren Limits und festen Regeln. Der Unterschied: Bei Arenas ging es nicht um den Nervenkitzel eines Flops, sondern um den Rausch der Unberührbarkeit.

Und was macht den Reiz so groß?
Vielleicht ist es genau das. Keine Kamera, keine Zeugen, keine Grenzen. Wer zu diesen Abenden eingeladen wurde, wusste, was er bekam – und was er riskierte. Nur jetzt, wo Behörden ermitteln, werden Erinnerungen plötzlich schwammig. Man will nichts gehört, nichts gesehen haben. Die klassische Schutzreaktion der Reichen und Einflussreichen.
 
Dabei boomt Glücksspiel längst auch ganz ohne Geheimtür. Während Arenas offenbar auf Privatpartys setzte, suchen viele Menschen legale und offene Alternativen. Gerade Online-Plattformen gewinnen an Zulauf – nicht zuletzt, weil sie zugänglich sind. Man braucht kein Vermögen, keine Kontakte, keinen Dresscode.
 
Wer niedrigschwellige Möglichkeiten sucht, findet heute problemlos Casinos ohne Mindesteinzahlung im Überblick. Dort gelten klare Regeln – öffentlich einsehbar, mit Regulierung, Schutzmaßnahmen, Einzahlungslimits. Und vor allem: Jeder kann mitspielen. Nicht nur, wer mit einem AMG vorfährt oder einen Platinring trägt.

Recht und Realität: zwei Welten?
In Kalifornien darf man privat pokern – wenn keiner verdient. Aber sobald ein Gastgeber Geld nimmt, sei es durch Gebühren oder stillschweigende Anteile, wird’s illegal. Das Gesetz ist klar. Die Auslegung oft nicht.
 
Arenas sagt bislang wenig. Seine Anwälte auch. Doch die Ermittlungen laufen. Und sie könnten Kreise ziehen, denn wenn Promis öffentlich fallen, wackeln oft mehr als nur ihre eigenen Karrieren. Wer wusste Bescheid? Wer spielte mit? Und wer verdiente im Hintergrund?

Was dieser Fall zeigt
Es geht nicht nur um einen Ex-Profi, der eine Schwäche für High-Stakes-Poker hat. Es geht um ein Netzwerk. Um Macht. Um Regeln, die für manche offenbar weniger gelten als für andere. Und es geht um eine Debatte, die schon lange überfällig ist: Wer darf sich was leisten – und wer nicht?
 
Poker ist kein Verbrechen. Aber das, was drumherum passiert, kann schnell eins werden.