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"Gras fressen" - "kämpfen" ... endlich wieder Tore schießen!
    MSV Duisburg - FC Viktoria Köln    1:1 (0:1)
"Mit dem Rücken zur Wand", MSV kam erst nach 45 Minuten im Spiel an -
Bouhaddouz trifft nach 823 Minuten wieder einmal

Jochem Knörzer

Duisburg, 22. Oktober 2022 - Nein, es ist dieses Mal nicht die Mannschaft, es ist der Trainer, der für die Abwärtsspirale des MSV verantwortlich ist! Die erste Chance im Spiel hatte der MSV, die nächsten Hochkaräter die Viktoria. Die vierte gute Torchance saß nach einer halben Stunde. Und auch die fünfte, sechs Minuten später, verfehlte das Ziel nur knapp. Die Führung der Viktoria zur Pause war verdient, vielleicht sogar um ein Tor zu niedrig.

Bei Duisburg ging, wie schon vor dem Anpfiff bei dieser Aufstellung in der Offensive befürchtet, vorne nichts!
War die Frage, ob Trainer Ziegner in der Lage war, seine Fehler zur 2. Halbzeit zu korrigieren?
Nein, tat er nicht.

Aber die Mannschaft tat etwas. So in etwa wie nach dem 0:2 im Niederrheinpokal in Unterzahl gegen RWO. Die Zebras rannten, kämpften, erspielten sich Torchancen und ließen selber nichts mehr zu. In der 61. Minute "streichelte" Aziz Bouhaddouz den Ball nach Flanke von Jonas Michelbrink mit seinem Haupthaar an den Innenpfosten und ins Tor.

Bis zum Schlusspfiff nach 95 Minuten blieb es dann ein offenes Spiel, in dem Moritz Stoppelkamp fast mit einem Tor aus ungefähr 43 Metern in der 77. Minute für das Highlight gesorgt hätte.

Unterm Strich geht das Unentschieden voll in Ordnung. Beide Mannschaften haben je eine Halbzeit gewonnen.
Da Bouhaddouz seine Torflaute heute endlich beendet hat, hat er es sicher verdient, auch im nächsten Spiel nachzulegen. Marvin Ajani fiel heute weder vor noch nach seiner Auswechselung in der 62. Minute auf. Ein Fingerzeig für Trainer Ziegner, es in Wiesbaden mit einem Pusch oder Hettwer zu versuchen.


Aziz Bouhaddouz: "Wichtig ist, dass wir zumindest einen Punkt geholt haben. Ich bin froh über meinen Treffer und hoffe, dass ich der Mannschaft in den nächsten Spiele mehr helfen kann. Wir hatten uns viel vorgenommen, was wir insbesondere in der ersten Halbzeit nicht umsetzen konnten."

Sebastian Mai: "Wir können mit der Punkteteilung nicht zufrieden sein. Wir hatten uns viel vorgenommen. Wir haben dann eine halbe Stunde am Ausgleich gearbeitet. Ich freue mich für Bouhaddouz, dass er den Treffer gemacht hat. Es war eine Willensleistung, dass wir hier noch das Unentschieden geholt haben. Das macht mir Mut."


"Gras fressen" - "kämpfen" ... endlich wieder Tore schießen!
Duisburg, 20. Oktober 2022 - Aus den bisherigen 12 Ligaspielen konnte der MSV 14 Punkte, bei 12:16 Toren, holen. Betrachtet man
aber die letzten 6 Spiele, kommt man gerade einmal auf 3 Punkte, bei 2:11 Toren. 11 Gegentore in 6 Spielen rufen sofort Erinnerungen an die letzten beiden Saisons wach, als die Duisburger Offensive zur "Schießbude der 3. Liga" mutierte.

Das würde ich zurzeit nicht so sehen. Die Defensive, trotz zwischenzeitlicher Ausfälle durch Verletzungen und Sperren, steht im Gegensatz zur vergangenen Saison recht gut.

Der Wurm sitzt aktuell in der Offensive, die sich in diesen Spielen entweder keine oder kaum Torchancen erarbeitet hat oder die vorhanden Torchancen zu selten für einen Treffer genutzt hat.

Auch wenn MSV-Trainer Torsten Ziegner höchst ungern in Pressekonferenzen über einzelne Spieler spricht, kann man das nicht umgehen. Aziz Bouhaddouz ist ein Schatten seiner selbst. Es ist schon bezeichnend, dass er im Spiel gegen die Dortmunder U23 den Ball am Fünfmeterraum nur mit dem Schienenbein trifft und so nicht am Torwart vorbei bringt.

Neuzugang Phillip König hat, "dank" Corona, lange gebraucht, bis er ins Mannschaftstraining einsteigen konnte. Ihm ist anzumerken, dass die Bindung zum Team fehlt. Unabhängig davon, dass ihm der Ball bei der Annahme oft zwei Meter wegspringt.

Auch Chinedu Ekene hat nach seiner langen Verletzungspause, er stand in der letzten Saion gerade einmal in 5 von 38 Spielen einsatzfähig im Kader, sichtbaren Nachholbedarf im Spiel. Bei Gordon Wild hat man den Eindruck, dass es bei ihm für die 3. Liga zum Ergänzungs-, nicht aber zum Stammspieler reicht.

Benjamin Girth und Alaa Bakir werden verletzungsbedingt, Stand heute, erst in der Winterpause wieder zur Verfügung stehen.

Jemanden übersehen?
Ja, wie anscheinend auch Trainer Ziegner. Julian Hettwer, ein 19-jähriges Duisburger Talent, bekommt unter Torsten Ziegner, so meine Sicht, einfach keine Chance. In den letzten Minuten eines Spiels eingewechselt, heißt es für ihn nur "rennen und den Ball vor das gegnerische Tor bringen". Dass er mehr kann, habe ich u. a. in dem Testspiel gegen den Bundesligisten Bayer Leverkusen gesehen, als er sich gegen zwei Gegner durchgesetzt und ein Tor erzielt hat.
Und nach den Vorstellungen eines Marvin Ajani und eines Aziz Bouhaddouz hat sich Julian Hettwer längst eine Chance verdient!

Trotz der Negativserie rechnet der MSV immer noch mit ca. 9.000 Zuschauern, darunter 150 aus der Domstadt.
Für Joshua Bitter, der schmerzfrei ist, kommt das Spiel in zwei Tagen noch zu früh. Erst muss man sehen, wie es im Mannschaftstraining unter Belastung aussieht. Auch Vincent Gembalies und Leroy Kwadwo sind wieder schmerzfrei und voll im Training, Kwadwo wird nach seiner langen Verletzungspause noch mehr als ein paar Trainingseinheiten benötigen.

"Kämpfen und Gras fressen", eine Aussage, die Alt-Zebra Joachim Hopp so gerne nutzt, werden beide Teams am Samstag, 14 Uhr, auf die "to do Liste" setzen, um den jeweiligen Abwärtstrend zu stoppen. Beim MSV sollte "Tore schießen" ganz oben stehen!