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1959 - 2019: 60 Jahre Kindernothilfe 
 

Archiv:  2023 2022 2019 - 2021

Projekt der Kindernothilfe und VfL Bochum 1848 nominiert für Deutschen Nachhaltigkeitspreis 

Duisburg, 20. September 2023 - Die Kindernothilfe hat in der vergangenen Saison 2022/23 zusammen mit dem VfL Bochum 1848 den „Beirat Zukunft“ gegründet. Die Jugendlichen des Beirats gestalten die Zukunft des Vereins aktiv mit und beraten die Geschäftsführung bei der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. „Junge Menschen können mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen in der Sportbranche positive Veränderungen bewirken“, so Niklas Alof, Programme Manager Sports der Kindernothilfe.

Der Beirat Zukunft des VfL Bochum 1848 - Foto: VfL Bochum 1848

„Die Nominierung der nachhaltigen Gesamtstrategie mit Fokus auf den Beirat Zukunft des VFL Bochum 1848 für den deutschen Nachhaltigkeitspreis ist für die engagierten Jugendlichen und uns eine große Anerkennung.“  13 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 24 Jahren sind Teil des Jugendbeirats, der sich regelmäßig trifft und über Veränderungen in ihrem Verein diskutiert. „Im Sport geht es nicht nur um Wettbewerbe und Leistung, sondern auch um soziale Verantwortung. Der VfL setzt sich mit den jungen Erwachsenen aus dem Beirat Zukunft wegweisend dafür ein“, sagt Niklas Alof.

„Das ‚Geschäftsmodell von morgen‘ lässt sich nur mit den ‚Entscheidern von morgen‘ entwickeln“, erläutert Matthias Mühlen, Leiter Nachhaltigkeit & CSR beim VfL, das Konzept.  

„Kinder und Jugendliche aktiv an Entscheidungen teilhaben zu lassen, gehört zu unseren Zielen weltweit. Ihre Beteiligung ermöglicht uns, eine inklusivere, gerechtere und nachhaltigere Zukunft aufbauen zu können“, betont Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. 

Die Preisverleihung des
Deutschen Nachhaltigkeitspreises findet im November in Düsseldorf statt. Die Kindernothilfe ist langjähriger Partner des VfL Bochums 1848 und hat mit dem Verein bereits das erste ganzheitliche Kinderschutzkonzept der Bundesliga entwickelt. Außerdem hat der Verein am Projekt „Kinderfreundliches Stadion“ der Kinderrechtsorganisation teilgenommen. Kinder und Jugendliche haben dabei Kriterien für ein kinderfreundliches Stadion gesammelt haben. Mehr Infos unter: www.kindernothilfe.de/sports 

 

Kindernothilfe zum Weltkindertag: Europa raubt flüchtenden Kindern ihre Rechte

Duisburg, 19. September 2023 - Zum Weltkindertag weist die Kindernothilfe auf die schwierige Situation geflüchteter Kinder weltweit hin. Mehr als 40 Millionen Mädchen und Jungen befinden sich auf der Flucht, so viele wie nie zuvor. Dennoch stehen ihre Belange bei der europäischen Asyl- und Migrationspolitik hinten an.

Geflüchtete Kinder auf der Insel Lesbos - Foto: Knut Bry

„Der Besuch von Ursula von der Leyen auf der italienischen Insel Lampedusa zeigt einmal mehr, dass das Wohl geflüchteter Kinder keine Rolle spielt“, kritisiert Katrin Weidemann, Vorstandvorsitzende der Kinderrechtsorganisation. „Die Bedürfnisse der Mädchen und Jungen auf der Flucht werden in der Diskussion um eine gemeinsame europäische Lösung zu wenig berücksichtigt.“  „Legale Wege nach Europa und die Einhaltung der EU-Menschenrechtscharta sowie der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen sollten die europäische Antwort sein. Stattdessen stehen Abschottung und die Kriminalisierung von Geflüchteten im Fokus“, so Katrin Weidemann weiter. 


Gemeinsam mit ihren Partnern fordert die Kindernothilfe, eine kindgerechte Asyl- und Migrationspolitik mit Zugang zu einem fairen, unparteiischen und umfassenden Asylverfahren für alle. Dazu gehören eine kindgerechte Unterbringung, psychologische und medizinische Betreuung, anwaltlicher Beistand und die Unterstützung durch Übersetzerinnen und Übersetzer, die der Landessprache der Geflüchteten mächtig sind.


Ähnliches gilt für den Zugang zu schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten, der gerade für Kinder und Heranwachsende von entscheidender Bedeutung ist.  „Mit umso größerer Sorge beobachten wir, dass immer mehr europäische Politikerinnen und Politiker – auch in Deutschland – offen davon sprechen, das individuelle Recht auf Asyl abzuschaffen“, sagt Katrin Weidemann. „Wer das tut, leistet einer aggressiven Abschreckungspolitik Vorschub und verrät die Grundrechte der europäischen Gemeinschaft.“ 


Internationale Jugendkonferenz der Kindernothilfe zur Klimakrise

Duisburg, 13. September 2023 - Die Kindernothilfe lädt zusammen mit Partnerorganisationen aus Südafrika und Pakistan zu ihrer internationalen Jugendkonferenz zum Thema „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“ ein. An der Veranstaltung nehmen Mädchen und Jungen aus verschiedenen Städten Deutschlands und aus Österreich sowie aus Südafrika und Pakistan teil. 

Internationale Jugendkonferenz „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“
16. und 17. September 2023, ab 9 Uhr 
 Jugendzentrum TEMPEL und Gemeindehaus „Auf dem Wege“, Peschmannstraße 2, 47228 Duisburg

Die Jugendlichen können am Wochenende bei verschiedenen kreativen Workshops und politischen Diskussionen mitmachen. Sie entwickeln z. B. Forderungen an die Politik für eine weltweite Klimagerechtigkeit, überlegen, wie sie gemeinsam und individuell gegen den Klimawandel handeln können und berichten sich gegenseitig über die Folgen der Krise in ihrem Land. Diese erleben vor allem die Mädchen und Jungen der Partnerorganisationen YFC KwaZulu Natal und RDF Pakistan u. a. mit extremen Regenfällen und Überflutungen in ihrer Heimat hautnah.


Die Jugendlichen sind Teil von Kindernothilfe-Projekten und engagieren sich etwa mit Kampagnen- und Baumpflanzaktionen oder sozialen Projekten in ihrem Stadtteil. Außerdem haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, bei einer Graffiti-Aktion, einem Upcycling-Workshop oder beim großen veganen Tortenbacken mitzumachen. Das Programm und weitere Informationen gibt es unter: www.kindernothilfe.de/jugendkonferenz


8. September: Weltbildungstag - Klimakrise bedroht globale Bildungsziele

Anlässlich des Weltbildungstages warnt die Kindernothilfe vor den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise auf globale Bildungsziele und appelliert an die internationale Gemeinschaft, dringend zu handeln.

Schüler einer Schule in Bangladesch, einem Land, das sehr unter dem Klimawandel leidet - Foto. Lars Heidrich

Klimakrise bedroht globale Bildungsziele
Duisburg, 7. September 2023 - Anlässlich des Weltbildungstages warnt die Kindernothilfe vor den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise auf globale Bildungsziele und appelliert an die internationale Gemeinschaft, dringend zu handeln. 


In Anbetracht der jüngsten Berichte der UNESCO über die Auswirkungen des Klimawandels auf Bildungseinrichtungen weltweit steht fest, dass die Klimakrise die Erreichung von Bildungszielen gefährdet. Immer mehr Schulen sind aufgrund extremer Wetterereignisse wie Stürme, Überschwemmungen und Dürren unzugänglich, und Bildungseinrichtungen geraten in Gefahr.  


Die Vorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann, äußert sich besorgt über diese Entwicklungen und sagt: "Die Bildung unserer Kinder ist ein fundamentales Menschenrecht. Die Klimakrise bedroht nicht nur die Bildungschancen von Kindern weltweit, sondern verstärkt auch bestehende Ungerechtigkeiten. Kinder in benachteiligten Regionen sind am stärksten betroffen und leiden unter den Auswirkungen der Klimakrise." 


Die Kindernothilfe ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um Bildungseinrichtungen widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Dies beinhaltet die Unterstützung von Bildungsinfrastrukturen, den Ausbau von Frühwarnsystemen und die Förderung von Bildungsinitiativen, die Kindern und Jugendlichen das nötige Wissen und die Kompetenzen vermitteln, um mit den Herausforderungen des Klimawandels umzugehen. 

Die Kindernothilfe betont die Dringlichkeit dieser Angelegenheit und fordert eine verstärkte Zusammenarbeit auf globaler Ebene, um sicherzustellen, dass Kinder weltweit Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung haben, unabhängig von den Auswirkungen der Klimakrise.

Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten aus Pakistan und Südafrika besuchen Duisburger Krupp- und das Steinbart-Gymnasium

Duisburg, 4. September 2023 - Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten aus Pakistan und Südafrika besuchen am 7.September 2023 das Krupp-Gymnasium und am 8. September 2023 das Steinbart-Gymnasium in Duisburg und sprechen dort gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Schulen über die globale Klimakrise.

Was? Vorträge zum Thema Klimakrise und Austausch mit Schülerinnen und Schülern 

Wann? 7. September 2023, 10:30 Uhr im Krupp-Gymnasium / 8. September 2023, 09:30 Uhr im Steinbart-Gymnasium
Wo? Krupp-Gymnasium Duisburg-Rheinhausen, Flutweg 62, 47228 Duisburg / Steinbart-Gymnasium, Realschulstraße 45, 47051 Duisburg

Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten aus Pakistan und Südafrika besuchen am 7. September 2023 das Krupp-Gymnasium und am 8. September 2023 das Steinbart-Gymnasium in Duisburg. Dort sprechen sie gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Schulen über die globale Klimakrise und ihre Folgen, die besonders die Mädchen und Jungen der Partnerorganisationen YFC KwaZulu Natal und RASTI Pakistan hautnah in ihrer Heimat erleben.

Sie sind Teil von Kindernothilfe-Projekten in Durban und verschiedenen Städten Pakistans und engagieren sich u. a. mit Kampagnen- und Baumpflanzaktionen oder sozialen Projekten in ihrem Stadtteil. Über ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel berichten sie den Kindern und Jugendlichen in den beiden Gymnasien.

Im Rahmen ihrer Reise besuchen die internationalen Gäste mehrere Schulen. Der Höhepunkt der Tour ist die internationale Jugendkonferenz zum Thema „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“, die vom 15. bis zum 17. September 2023 in Duisburg stattfindet. Weitere Informationen gibt es unter www.kindernothilfe.de/jugendkonferenz

 




Kindernothilfe VIDEOcamp 2023: Klimakrise – alles nur halb so wild?

Die Kindernothilfe bringt Expertinnen und Experten bei einem online Event zum Thema "Klimakrise - alles halb so wild?" zusammen. Interessierte können die Diskussionen am 31. August von 10 bis 16 Uhr live per Twitch-Stream verfolgen.

Eindrücke des VIDEOcamps der Kindernothilfe aus dem vergangenen Jahr (Foto: Ludwig Grunewald/Kindernothilfe)

 

Duisburg, 29. August 2023 - Zu einem online Event zum Thema „Klimakrise – alles halb so wild?“ lädt die Kindernothilfe Interessierte am 31. August ein. Von 10 bis 16 Uhr kann man über einen Twitch-Stream live die Diskussion mit Expertinnen und Experten mitverfolgen und kommentieren. Schauspieler und Moderator Daniele Rizzo moderiert die Panels zu den Themen Klimagerechtigkeit, Protestformen und Ernährung.

„Der Klimawandel verletzt schon heute die Rechte von Mädchen und Jungen weltweit. Wenn wir über diese Krise sprechen, müssen wir zwingend Kinder und ihre Rechte mitdenken“, so Carsten Montag, Vorstand der Kindernothilfe.  Mit dabei sind namenhafte Speaker wie Clara Mayer (Klimaaktivistin bei Fridays For Future), Silvie Kreibiehl (Koordinierende Leitautorin für den 6. Sachstandsbericht des Weltklimarates), Samira El Hattab (Journalistin und Moderatorin) oder Florian Gregorzyk (Journalist und Reporter). „Es ist wichtig und richtig, dass wir jede Chance nutzen, um über die Auswirkungen des Klimawandels zu diskutieren“, findet Carsten Montag.

„Das VIDEOcamp ist ein bedeutender Hebel, weil es Meinungsführerinnen und Meinungsführer aus unterschiedlichen Online-Communities einbezieht und dadurch möglichst viele Menschen zum Nachdenken und Handeln ermuntern will“, so Montag weiter. Die vier Panels beleuchten den Umgang mit der Klimakrise in den sozialen Netzwerken aus verschiedenen Perspektiven. Welche Einschränkungen und Gefahren für die Projekte der Kindernothilfe bereits entstanden sind und wie Kinderrechtsverletzungen weiter zunehmen werden, berichtet Carsten Montag im Panel „Wer badet eigentlich den menschengemachten Klimawandel aus?“.

Weitere Fragestellungen sind u.a. „Wie weit darf oder muss Klimaprotest gehen“ oder „Klimanarrativ: Fakt vs. Lobby“. Auf dem Prüfstein stehen dabei neben den aktuellen Radikalisierungstendenzen der Klimabewegung auch der Kampf um die digitale Meinungshoheit sowie die Bedeutung unserer Essgewohnheiten für die Erderwärmung. Zum Programm des VIDEOcamps sowie dem Twitch-Stream: https://www.kindernothilfe.de/videocamp Das VIDEOcamp der Kindernothilfe geht bereits in die dritte Runde. Im Zentrum steht erneut die Frage, wie viel Platz soziale Themen in den sozialen Netzwerken haben.

 Kindernothilfe: Internationale Jugendkonferenz zur Klimakrise – jetzt noch anmelden

Duisburg, 22. August 2023 - Vom 15. bis 17. September 2023 findet die internationale Jugendkonferenz der Kindernothilfe in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen aus Südafrika und Pakistan in Duisburg statt. Das Motto in diesem Jahr: „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“ Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Teilnehmenden der internationalen Jugendkonferenz haben immer eine Menge Spaß (Foto: Finn Schäfer/Kindernothilfe)

Vom 15. bis 17. September 2023 findet die internationale Jugendkonferenz der Kindernothilfe in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen aus Südafrika und Pakistan in Duisburg statt. Das Motto in diesem Jahr: „Klimakrise? Klimagerechtigkeit!“ Darüber diskutieren Jugendliche aus Deutschland und den Partnerländern ein Wochenende lang in verschiedenen kreativen und politischen Workshops. Noch gibt es freie Plätze. Die Teilnahme ist kostenlos.


„Sowohl die Jugendlichen aus Deutschland als auch die Mädchen und Jungen aus unseren Projektländern, erleben immer häufiger die gewaltigen Auswirkungen der Klimakrise“, sagt Lennart Wallrich, Organisator der Jugendkonferenz. Zu Gast sind Jugendliche aus den Kindernothilfe-Partnerländern Pakistan und Südafrika, die über ihre eigenen Erlebnisse, die globale Klimakrise sowie über Klimagerechtigkeit mit den teilnehmenden Mädchen und Jungen aus Deutschland sprechen.

„Bei der Jugendkonferenz haben alle Jugendlichen aber auch die Möglichkeit, direkt aktiv zu werden“, so Wallrich weiter. Die Teilnehmenden entwickeln zum Beispiel Forderungen an die Politik, können bei einem Argumentationstraining zum Thema „Wie kontere ich am besten Sprüchen wie ‚Alles Panikmache! Das Klima hat sich doch immer schon gewandelt!‘?“ mitmachen oder sie backen eine CO2-arme Riesentorte.

Interessierte zwischen 14 und 21 Jahren aus ganz Deutschland können sich jetzt noch anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Auch die Kosten für die Anreise, Übernachtung und Verpflegung werden übernommen. Die Jugendkonferenz findet im Jugendzentrum Tempel und Gemeindehaus „Auf dem Wege“ in Duisburg-Rheinhausen statt.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung gibt es hier: www.kindernothilfe.de/jugendkonferenz 

 


1,5 Jahre Krieg in der Ukraine | Kinder bezahlen für den Krieg mit ihrer Zukunft

Duisburg, 21. August 2023 - Seit dem 24. Februar 2022 leiden besonders Kinder und Jugendliche unter den verheerenden Auswirkungen des anhaltenden Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine. Viele Mädchen und Jungen sind traumatisiert und benötigen psychosoziale Betreuung. Ein geregelter Alltag könnte helfen, sie zu stabilisieren, aber viele von ihnen haben seit Beginn des Krieges keine Schule mehr besuchen können.

Viele Schulen in der Ukraine sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges geschlossen (Foto: Ralf Rottmann/Funke Foto Services)

„Wir haben große Sorge um die Kinder, die am Ende der Sommerferien nicht wissen, ob und wo sie zur Schule gehen können“, sagt die Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann und mahnt: „Die Kinder dürfen für diesen Krieg nicht mit ihrer Zukunft bezahlen.“

Die Kindernothilfe arbeitet mit ihren ukrainischen Partnerorganisationen im Osten des Landes teilweise sehr nah an der Frontlinie. „Ich höre von unseren Partnern vor Ort, dass der Lärm von Raketeneinschlägen und Luftalarmsirenen sowie die ständige Sorge und Angst um Familie, Freunde, das eigene Leben der neue Alltag vieler Kinder in der Ostukraine ist“, erklärt Alessandro Chieregato, Projekt Koordinator für die Ukraine der Kindernothilfe. Auch in der Ukraine gehen die Sommerferien zu Ende, doch viele Kinder können sich nicht auf das neue Schuljahr freuen. Zahlreiche Bildungseinrichtungen sind zerstört und ein geregelter Schulbetrieb ist nicht möglich.

„In den Kinderzentren unserer Partner werden den Mädchen und Jungen, neben der psychosozialen Betreuung, Spiel- und Bildungsangebote gemacht, um ihnen so viel Normalität wie möglich zu bieten“, so Chieregato. Die Projekte der Kindernothilfe wirken den psychischen Belastungen der Kinder und Jugendlichen entgegen, aber einen geregelten Schulalltag können sie nicht ersetzen. „Wir brauchen die Schulen und den Präsenzunterricht. Solange nicht alle Kinder wieder in die Schule gehen können, unterstützen wir Projekte, die zum Beispiel Hausaufgabenhilfe oder technischen Support beim Home Schooling leisten“, so Chieregato.   

„Bildung ist ein grundlegendes Recht jedes Kindes“, betont Weidemann und fordert: „Die Schulen müssen sichere Orte für junge Menschen sein. Der Beschuss von Bildungseinrichtung ist ein Kriegsverbrechen und trifft die Schwächsten der Gemeinschaft, die Kinder.“ 

 

Kindernothilfe-Medienpreis: Nominierungen stehen fest - Sonderpreis für Isabel Schayani für Berichterstattung über Kinder und ihre Rechte

Die Nominierungen für den Kindernothilfe-Medienpreis 2023 stehen fest. Das Kuratorium ehrt Journalistin Isabel Schayani mit dem Sonderpreis für ihre Auslandsberichterstattung. Wer den Medienpreis gewinnt, wird auf der Preisverleihung im Herbst bekannt gegeben.


Eindrücke der feierlichen Preisverleihung der Kindernothilfe in 2022 (Foto: Kindernothilfe)

Duisburg, 25. Juli 2023 - Alexandra Rojkov mit ihrer Reportage „Wie Kolja seine Familie verlor – aber nicht seine Hoffnung“ (Der Spiegel), Gesche Piening mit ihrem Hörfunkbeitrag „Tod – Was soll das?“ (DLF Kultur/BR) und Gereon Wetzel mit seinem Film „Sommerfahrt – Zeit heilt keine Wunden“ (WDR) sind die drei Nominierten für den Kindernothilfe-Medienpreis 2023. Die Journalistin Isabel Schayani gewinnt den Sonderpreis, der anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Kindernothilfe-Medienpreises verliehen wird. „Mit dieser besonderen Anerkennung wollen wir die unermüdliche und häufig nicht einfache Auslandsberichterstattung über Kinderrechte und deren Verletzungen ehren“, so Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. Die Entscheidungen über die beiden Preise traf das Kuratorium, bestehend aus Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Natalia Wörner, NDR-Fernseh-Chefredakteur Andreas Cichowicz, Journalist und Reporter Florian Gregorzyk, Chefredakteurin der Augsburger Allgemeinen Andrea Kümpfbeck sowie Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. Wer den Medienpreis gewinnt und am Abend der Preisverleihung live auf der Bühne über die Geschichte hinter der Geschichte berichten wird, wird auf der Veranstaltung im Herbst in Berlin verkündet. Der erste Platz ist mit 3.000 Euro dotiert, Platz zwei und drei erhalten jeweils 1.000 Euro. Die Nominierungen für den beliebten „Preis der Kinderjury“ stehen noch aus. Hier entscheidet eine Kinderjury über die Platzierungen für den Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Die Preisgelder werden von Partnern der Kindernothilfe zur Verfügung gestellt. Weitere Infos gibt es unter: www.kindernothilfe.de/medienpreis 

Stopp des Getreideabkommens/Kindernothilfe: Hunger Spielball der Macht

Duisburg, 18. Juli 2023 - Die Kindernothilfe ist besorgt über den Stopp des Getreideabkommens mit Russland und den damit vermutlich verbundenen dramatischen Folgen für die Menschen in der Ukraine und im Globalen Süden.

„Putins Entscheidung, Hunger als Spielball der Macht einzusetzen, trifft besonders die Ärmsten der Armen“, so Dorothea Schönfeld, Programm Managerin für das südliche Afrika bei der Kindernothilfe. Die globale Nahrungsmittelversorgung könnte sich rasant verschlechtern und besonders die Kinder treffen.

@Kindernothilfe/Eva Kutina

„In der frühen Kindheit können Mangel- und Fehlernährung zu irreversiblen Entwicklungsschäden führen“, so Schönfeld. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leiden in mehreren afrikanischen Ländern, darunter Somalia, Äthiopien und Uganda, bereits zehn Millionen Kinder akuten Hunger.  Dürren und Überflutungen als Folgen des Klimawandels sowie die Nachwirkungen der Coronapandemie haben die Nahrungsversorgung im Globalen Süden in den letzten Jahren bereits erschwert.

„Das Aussetzen des Getreideabkommens mit Russland kommt nun noch hinzu und wird vermutlich die Getreidepreise weltweit steigen lassen, was dann wiederum negative Konsequenzen für die Nahrungsmittelhilfe in den von Hunger betroffenen Ländern haben könnte“, befürchtet Christine Idems, Managerin Humanitäre Hilfe bei der Kindernothilfe.  Auch für die Ukraine hat der Lieferstopp über das Schwarze Meer negative Folgen.


„Wir befürchten, dass die Kosten für den täglichen Lebensunterhalt in der Ukraine bald explodieren werden und gleichzeitig der Bedarf an Unterstützung bei den Familien, die im Land ausharren, weiter steigt“, so Hanife Kurt, Programm Managerin Ukraine bei der Kindernothilfe.  Die Kindernothilfe ruft daher alle Akteure dazu auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um den Getreidetransport weiterhin zu gewährleisten.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Regierungen eine Lösung finden, den Weg für die dringend benötigten Lebensmittel freizumachen und einem erneuten Preisanstieg der künstlich verknappten Nahrungsmittel wie Weizen, Mais und Sonnenblumenöl entgegenzuwirken. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe mehr als 2,1 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 36 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.

 

Kindernothilfe-Jahresbericht 2022

Ukraine-Krieg stellt globale Arbeit vor Herausforderungen

Lana Solapanowa, Programm-Direktorin der Kindernothilfe-Partnerorganisation Myrne Nebo aus Charkiw, und Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann - Foto: Ralf Krämer

 

Duisburg, 21. Juni 2023 - Die Kindernothilfe verzeichnete im vergangenen Jahr Erträge auf einem Rekordniveau von 72,3 Millionen Euro. Gegenüber 2021 ist das ein Plus von 6,3 Millionen Euro (plus 4,6 Prozent) und das zweitbeste Ergebnis der Organisation überhaupt. Das Spendenwachstum von 3,5 Prozent ist dabei vor allem auf die Unterstützungsbereitschaft im Kontext des Ukrainekrieges zurückzuführen: „Die Auswirkungen des Krieges sind auf der ganzen Welt spürbar. Unser Auftrag 2022 war es zum einen, die ukrainischen Kinder und ihre Familien so gut es geht aufzufangen, und zum anderen, die globalen Folgen abzufedern“, so Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann.

 
„Ukrainische Mädchen und Jungen – egal ob in der Heimat oder auf der Flucht – leiden täglich unter diesem Krieg. Die Last des Konfliktes liegt auf ihren Schultern, und es ist unsere Aufgabe, das Gewicht zu erleichtern“, mahnt die ukrainische Programm-Direktorin Lana Solapanova vom Kindernothilfe-Partner „Myrne Nebo“ aus Charkiw. Die Kindernothilfe leistete 2022 Soforthilfe für geflüchtete Kinder und ihre Familien, verteilte Nahrung sowie Medikamente und organisierte psychosoziale Unterstützung. Gemeinsam mit den Partnern wurden Freizeitaktivitäten sowie Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche geschaffen und Sprachkurse organisiert.

„Es war ein Kraftakt, aber wir konnten im vergangenen Jahr knapp 20.000 Mädchen und Jungen in der Ukraine, der Republik Moldau und in Rumänien mit unserer Arbeit erreichen“, so Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. 


Zusätzlich zur Situation in der Ukraine verlangten humanitäre Notlagen wie die Dürre im Osten Afrikas oder die Flutkatastrophe in Pakistan der Arbeit der Kinderrechtsorganisation einiges ab. „In vielen Teilen der Welt leiden Kinder und Familien schon heute unter den Folgen des Klimawandels: Dürreperioden zerstören Ernten, Überschwemmungen fordern Menschenleben und vernichten Existenzen“, berichtet Katrin Weidemann. 


Im Osten Afrikas unterstützte die Kindernothilfe betroffene Gemeinschaften mit frischem Trinkwasser, Lebensmitteln und Zusatznahrung für Kinder und stillende Mütter. „Katastrophen wie die Flut in Pakistan, bei der mehr als 1 700 Menschen starben, waren in deutschen Medien nur wenig präsent. Neben der humanitären Hilfe ist es unsere Aufgabe, auf die Kinderrechtsverletzungen im Zuge solcher Krisen aufmerksam zu machen“, betont Weidemann. Die Kindernothilfe leistete nach der Flut im Sommer 2022 Soforthilfe, verteilte Moskitoschutz und Medikamente, richtete Schutzräume für Kinder ein. 


Ein Ausblick auf das aktuelle Jahr zeigt, dass Kinder und ihre Familien in vielen Teilen der Welt zunehmend gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. „Wir versuchen dort, wo es möglich ist, Fluchtursachen zu bekämpfen“, erläutert die Vorstandsvorsitzende. „Wenn aber Krieg und Gewalt Familien vertreibt und auseinanderreißt, dann ist es unsere gemeinsame europäische Verantwortung, eine menschenwürdige Flucht zu gewährleisten“, appelliert Katrin Weidemann.

„Ohne unsere zahlreichen Spenderinnen und Spender wäre es nicht möglich, Kinder auf der ganzen Welt dabei zu unterstützen, ihre Rechte einzufordern. Obwohl die eigenen Lebenshaltungskosten teils massiv angestiegen sind, zeigten sie im vergangenen Jahr ihre Solidarität, und dafür möchten wir uns herzlich bedanken“, so Weidemann.  

 

Weltflüchtlingstag 20. Juni - Trauriger Rekord: 46,2 Millionen Kinder auf der Flucht

Duisburg, 19. Juni 2023 - Zum Weltflüchtlingstag weist die Kindernothilfe angesichts der jüngsten Planungen zur Verschärfung des Asylverfahrens auf die katastrophale Lage von aktuell 46,2 Millionen Mädchen und Jungen auf der Flucht hin. Die Kinderrechtsorganisation warnt vor negativen Auswirkungen verschärfter Asylverfahren auf schutzbedürftige Kinder und ihre Familien und fordert die europäischen Regierungen auf, ihre Bedürfnisse stärker in den Mittelpunkt zu stellen. 

Syrische Flüchtlingskinder in der Schule eines Kindernothilfepartners im Libanon - Quelle: Jakob Studnar

„Die aktuelle Katastrophe vor der Küste Griechenlands zeigt einmal mehr, wie dringend wir ein besseres Asylverfahren brauchen, damit Menschen nicht mehr auf der Flucht sterben“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann. „Wir sind zutiefst traurig und schockiert über das tragische Bootsunglück. Wir sind aber auch wütend, dass unsere Politik es nicht schafft, die fundamentalen Kinder- und Menschenrechte für Geflüchtete umzusetzen, geschweige denn zu stärken“, so Weidemann weiter.  

Die verschärften Asylverfahren verschlechtern die Bedingungen in den Asylunterkünften und den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und angemessener Betreuung - insbesondere für Kinder. Es drohen langfristige Auswirkungen auf ihre psychische und physische Gesundheit. Die Kindernothilfe appelliert an die EU-Innenminister und das EU-Parlament, die Bedürfnisse und Rechte von geflüchteten Kindern und ihren Familien stärker zu berücksichtigen. Sie fordert, dass junge Menschen unter 18 Jahren nicht in geschlossenen Einrichtungen untergebracht werden.

Das betrifft sowohl unbegleitete Minderjährige als auch Kinder in ihrem Familienverbund. Außerdem müssen unbegleitete Mädchen und Jungen auf der Flucht nach Erreichen des Territoriums der EU an Orte gebracht werden, an denen das Kindeswohl und der Schutz ihrer Menschenwürde gesichert sind – und sie sofort Zugang zu Unterstützung und psychosozialer Versorgung erhalten.


Schnellverfahren, wie sie jetzt vorgesehen sind, machen jede Möglichkeit von geordneten rechtsstaatlichen Abläufen zunichte, weil sie keine kindgerechte Beratung und keine angemessene rechtliche Unterstützung von Kindern und ihren Familien vorsehen.

 

Kindernothilfe mit Brings beim Kirchentag in Nürnberg
„Superjeile Zick“: 8.000 Gäste beim Open-Air-Konzert

Nürnberg/Duisburg, 9. Juni 2023 - Kölsche Musik funktioniert auch in Bayern: Das hat das Konzert der Kölner Band Brings am Donnerstagabend auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg gezeigt. Mehr als 8.000 Gäste kamen nach einem heftigen Gewitter zum Open-Air-Konzert auf den Hauptmarkt, das von der Kindernothilfe präsentiert wurde. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion der EU-Innenministerinnen und -minister hat die Kindernothilfe den Abend unter das Motto „Jetzt ist die Zeit für Kinderrechte“ gestellt.


Mehr als 8.000 Gäste kamen nach einem heftigen Gewitter zum Open-Air-Konzert der Band Brings auf den Nürnberger Hauptmarkt. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über die Asylrechtsreform, hat die Kindernothilfe den Abend unter das Motto „Jetzt ist die Zeit für Kinderrechte“ gestellt. 

Lautstark für Kinderrechte: "Glaub mir, die Liebe gewinnt" singen Brings in Nürnberg (Quelle: Daniel Karmann/Kindernothilfe)

„Wir haben klare Forderungen an die Politik, wenn es um Kinder auf der Flucht geht“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Kinderrechtsorganisation, Katrin Weidemann. „Kinder dürfen nicht gefängnisähnlich untergebracht werden. Das geschieht immer noch! Sie brauchen Orte, an denen sie besonders geschützt werden und wo sie psychosoziale Unterstützung erhalten!“

Auch Bandmitglied Christian Blüm unterstützte den Appell der Kinderrechtsorganisation lautstark: „Es darf keine Flüchtlinge zweiter Klasse geben! Jedes Kind, jeder Erwachsene auf der Flucht verdient unser Mitgefühl, unsere Unterstützung und unser aller Respekt – egal woher sie kommen!“ Moderator Daniele Rizzo sprach mit Antigone Tsesmeli von der Kindernothilfe-Partnerorganisation „Lesvos Solidarity“ und Kai Ottensmann von „SOS Humanity“ über Seenotrettung. Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Valerie Niehaus rief die Zuschauerinnen und Zuschauer auf, ihre Solidarität zu bekunden: „Wir sind nicht machtlos. Lasst uns hier und heute gemeinsam ein Zeichen für Kinderrechte setzen.“

Viele Menschen kamen dem Aufruf nach und bekundeten ihre Solidarität durch kleine Anstecker, sogenannte „Lifesaver“, gefertigt aus alten Schlauchbooten und Schwimmwesten, die Geflüchtete auf die griechische Insel Lesbos brachten. Mit vielfältigen Aktionen, Gottesdiensten und Kinderkonzerten ist die Kindernothilfe noch bis Samstag auf dem Kirchentag vertreten. Weitere Informationen unter Kindernothilfe.de.

„Jetzt ist die Zeit“ lautet das Motto des diesjährigen Evangelischen Kirchentages, der vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg stattfindet. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe rund 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. 

 

Kindernothilfe leistet Soforthilfe nach Sprengung des Kachowka-Staudamms

Duisburg, 7. Juni 2023 - Nach der Explosion am Kachowka-Staudamm am 6. Juni 2023 stellt die Kindernothilfe gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Myrne Nebo Soforthilfe für die betroffenen Kinder und ihre Familien bereit. In einem ersten Schritt werden Feldküchen für die Menschen in der Region Cherson eröffnet. Darüber hinaus wurde ein Einsatzteam in die Region entsandt, um die dringendsten Bedürfnisse zu ermitteln und weitere Soforthilfemaßnahmen zu planen. Dazu könnten die Bereitstellung von Notunterkünften, Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung gehören.   

"Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Kindern und ihren Familien in der Ukraine", sagte Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. "Wir sind entschlossen, ihnen in dieser schwierigen Zeit beizustehen und die dringend benötigte Unterstützung zu leisten. Durch die enge Zusammenarbeit mit unserem Partner vor Ort werden wir alles tun, um sicherzustellen, dass die Kinder und ihre Familien mit dem Nötigsten versorgt werden." 

Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe mehr als 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. Die Kindernothilfe ist seit März 2022 in der Ukraine und den angrenzenden Ländern Rumänien und der Republik Moldau aktiv und erreicht dort mehr als 20.000 Kinder und ihre Familien.

 

Action!Kidz-Sonderwettbewerb zum Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit

Kinderrechte in Lieferketten stärken

Duisburg, 6. Juni 2023 - Armut auf der einen Erdhälfte, Überfluss auf der anderen – auf Kosten der Zukunft zehntausender Kinder, die in globalen Produktions- und Lieferketten arbeiten. Aus diesem Grund ruft die Kindernothilfe im Rahmen ihrer Action!Kidz-Kampagne anlässlich des internationalen Tages gegen ausbeuterische Kinderarbeit am 12. Juni mit einem Sonderwettbewerb dazu auf, ein starkes Zeichen gegen Ausbeutung zu setzen.

Das Europäische Parlament stimmte am 1. Juni für ein verschärftes Lieferkettengesetz und setzte somit einen überfälligen Meilenstein für gerechtere weltweite Arbeitsbedingungen und den Schutz von Kinderrechten. Denn nach jüngsten Angaben der internationalen Arbeitsorganisation (IAO) schuften weltweit immer noch rund 160 Millionen Kinder und Jugendliche unter unzumutbaren Bedingungen – davon viele in den unsichtbaren allerersten Stationen von Konsumgütern wie beispielsweise Textilfabriken oder Tabakfeldern.

Der diesjährige Action!Kidz-Sonderwettbewerb „Schau genau hin“ bringt jungen Menschen in Deutschland den komplexen Zusammenhang zwischen globaler Gerechtigkeit, fairem Handel und Eigenverantwortung näher und möchte gleichzeitig Mut machen, dass man auch im kleinen Rahmen viel bewegen kann. Es lohnt sich, genau hinzusehen, bevor man etwas kauft oder wegwirft – und dabei zählt jede/r Einzelne!

Dieser besondere Blickwinkel auf Kinderarbeit ist Kern des Sonderwettbewerbs und ruft dieses Jahr gezielt vor allem zu musikalischen oder künstlerischen Beiträgen auf. Einsendeschluss für die Beiträge ist der 31.07.2023. Es gibt attraktive Preise zu gewinnen und ein begleitendes Aktionsmodul für Lehrkräfte mit zahlreichen Hintergrundinformationen und kreativen Anregungen. Mehr Infos unter: www.actionkidz.de/taggegenkinderarbeit.html

Mit der Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ engagieren sich jedes Jahr tausende Jungen und Mädchen bei der Kindernothilfe für Kinder, die weltweit unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Seit 2007 haben rund 65.000 Action!Kidz über 1.300.000 Euro an Spenden gesammelt. Die Spendengelder ermöglichen arbeitenden Kindern in Sambia, Haiti, Indien und Indonesien die Chance auf eine bessere Zukunft. 

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ist Schirmfrau der Action!Kidz-Kampagne. Als eine der größten Kinderhilfsorganisationen in Deutschland unterstützt die Kindernothilfe benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. 

 

Kindernothilfe präsentiert Kölner Band Brings auf dem Kirchentag

Duisburg/Nürnberg, 30. Mai 2023 - Die Kindernothilfe lädt unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit für Kinderrechte“ zum Evangelischen Kirchentag in Nürnberg ein. Vom 7. bis 10. Juni haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit an Ständen, bei Mitmachaktionen, einem Familiengottesdienst, einem Konzert mit Kinderliedermacher Reinhard Horn und dem großen Open-Air-Konzert der Kölner Band BRINGS mehr über die Arbeit der internationalen Kinderrechtsorganisation zu erfahren.


Am Abend des 8. Juni werden die fünf Mitglieder der Band BRINGS das Publikum auf dem Nürnberger Hauptmarkt ab 19.30 Uhr begeistern. Zu Beginn des Abends spricht Moderator Daniele Rizzo mit internationalen Gästen über Seenotrettung an den EU-Außengrenzen und die Situation von geflüchteten Kindern und ihren Familien auf der griechischen Insel Lesbos. Mit dabei sind u.a. Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Valerie Niehaus, Antigone Tsesmeli von der Partnerorganisation „Lesvos Solidarity“, Kai Ottensmann von SOS Humanity sowie die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann. 

Einen Tag zuvor freuen sich beim „Abend der Begegnung“ haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende der Organisation an ihrem Stand nahe der St. Lorenz Kirche auf anregende Gespräche mit Gästen des Kirchentags und bieten kulinarische Leckereien aus der Region an.   Von Donnerstag bis Freitag bietet der Kindernothilfe-Kiosk auf dem „Markt der Möglichkeiten“ in der Messe Nürnberg (Halle 1, A37) vielfältige Aktivitäten zum Thema Kinderrechte an, die einen Besuch wert sind. Bei dem Online Adventure Game „Finde Farah“ tauchen Interessierte in die Welt einer Jugendlichen ein, die über das Mittelmeer nach Lesbos geflüchtet ist. 


Unter dem Motto „Hand in Hand - Für Kinderrechte in der Einen Welt“ heißt Reinhard Horn dann am Freitag um 15 Uhr Groß und Klein auf dem Konzert in der Kulturwerkstatt willkommen. Der Familiengottesdienst am Samstagvormittag in der St. Lorenz Kirche unter der Überschrift „Auf den Weg zu den Kindern dieser Welt“ bildet schließlich den Abschluss der ereignisreichen Tage in Nürnberg. „Jetzt ist die Zeit“ lautet das Motto des diesjährigen Evangelischen Kirchentages, der vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg stattfindet. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe rund 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.

 

VfL Bochum 1848 – Fans spenden mehr als 5.600 Euro für die Kindernothilfe

Duisburg, 1. Juni 2023 - Der VfL Bochum 1848 hat eine Spendenaktion für die Kindernothilfe organisiert: Fußball-Fans konnten ihren Becherpfand spenden und unterstützen damit Amateurvereine im Breitensport bei der Erstellung von Kinderschutzkonzepten. Dabei sind insgesamt 5.657,78 Euro Spenden zusammengekommen.

Der VfL Bochum 1848 hat eine Spendenaktion für die Kindernothilfe organisiert: Fans konnten ihren Becherpfand spenden und damit Amateurvereine im Breitensport bei der Erstellung von Kinderschutzkonzepten unterstützen (Foto: Kindernothilfe)


Die Kinderrechtsorganisation hat zusammen mit dem Verein bereits das erste ganzheitliche und präventive Kinderschutzkonzept in der Bundesliga entwickelt, um Mädchen und Jungen vor Gewalt zu schützen. „Wir sind dem Verein für diese Spendenaktion sehr dankbar. Wir haben nicht nur eine großartige Spendensumme erzielt, sondern konnten an diesem Tag auch viele Menschen auf Kinderschutz im Sport aufmerksam machen“, so Jörg Lichtenberg, Kinderschutzexperte der Kindernothilfe.

Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Organisation standen verteilt an den Ausgängen der Tribünen im Vonovia Ruhrstadion und sammelten zahlreiche Becher in dafür vorgesehenen Tonnen. Im Stadion wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer über den Spendenzweck aufgeklärt. „Wir arbeiten schon länger erfolgreich mit der Kindernothilfe zusammen“, so Matthias Mühlen, Leiter Nachhaltigkeit & CSR beim VfL, „Kinderschutz steht bei uns an erster Stelle. Wir freuen uns sehr, dass mit dieser Spendenaktion andere Vereine darin unterstützt werden, ebenfalls Schutzkonzepte zu entwickeln.“


Die Kindernothilfe erarbeitet und entwickelt sowohl mit Bundesliga-Vereinen als auch mit Vereinen aus dem Breitensport Schutzkonzepte, damit junge Nachwuchssportlerinnen- und sportler in ihrem Verein sicher sind und vor Gewalt geschützt werden. „Umkleidekabinen, das Trainingslager oder der Sportplatz selbst können gefährliche Orte für Mädchen und Jungen sein. Damit Vereine präventiv und in Notfallsituationen richtig handeln können, braucht jeder Verein ein eigenes Schutzkonzept“, betont Lichtenberg.

Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und ist Mitglied im Bündnis Entwicklung Hilft.

Deutschland muss mehr Verantwortung für Kinderschutz im Internet übernehmen

Das fordern 17 Nichtregierungsorganisationen mit einer gemeinsamen Unterschriftenaktion

Berlin/Duisburg, 6. April 2023 - Anlässlich des internationalen Tages zur Bekämpfung von Missbrauch von Kindern und Jugendlichen am 11. April setzt sich ein Bündnis aus 17 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) mit einer Unterschriftenaktion für mehr Kinderschutz im Internet ein.

Es ist dringend notwendig, dass Deutschland mehr Verantwortung für Kinderschutz im Internet übernimmt, denn weltweit ist die Anzahl von Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen im Netz dramatisch gestiegen.
Das Bündnis aus 17 deutschen Kinder- und Jugendorganisationen richtet sich mit einer Unterschriftenaktion an politische Entscheidungsträger:innen, um diese mit Stimmen aus der Bevölkerung zu unterstützen, sich für mehr Kinderschutz im digitalen Raum einzusetzen (Foto: IJM Deutschland)

Allein zwischen 2020 und 2021 weist die Kriminalstatistik einen Anstieg um 108 Prozent aus.[1] Die Zahl der Fälle bleibt 2022 auf einem hohen Niveau.[2] 62 Prozent aller Missbrauchsabbildungen werden auf Servern in der Europäischen Union (EU) gehostet.[3] Kinder und Jugendliche müssen davor geschützt werden, online sexuell ausgebeutet zu werden.

„Regierungen müssen weltweit Sorgfaltspflichten für Onlineplattformen festlegen, damit Missbrauchsdarstellungen von Kindern verhindert, identifiziert, gelöscht und gemeldet werden. Deutschland und die EU sind zwei der weltweit größten Märkte für live gestreamten sexuellen Missbrauch an Kindern, weshalb es ein Gesetz braucht, das wirksam gegen diese Ausbeutung vorgeht.

Damit das Ende von sexuellem Missbrauch von Kindern online Wirklichkeit wird, braucht es die Zusammenarbeit der gesamten Gesellschaft: von Technologiekonzernen zu Zivilgesellschaft, Finanzsektor und Strafverfolgungsbehörden.“ – *Ruby, Betroffene (15 Jahre zum Tatzeitpunkt). Hinter jeder Missbrauchsabbildung von Kindern im Internet steht ein Kind, das sexuell ausgebeutet wurde. Livestreaming von sexuellem Missbrauch ist ein weiteres Risiko. Ebenso die Konfrontation mit nicht altersentsprechenden Inhalten oder die Kontaktanbahnung zum Zweck der sexuellen Ausbeutung.

Über das Internet als globales Medium besteht Zugang zu Kindern weltweit. Regelungen zu ihrem Schutz müssen somit auch international getroffen und umgesetzt werden. Das Bündnis aus 17 deutschen Kinder- und Jugendorganisationen richtet sich mit einer Unterschriftenaktion an politische Entscheidungsträger:innen, um diese mit Stimmen aus der Bevölkerung zu unterstützen, sich für mehr Kinderschutz im digitalen Raum einzusetzen: www.kinderschutziminternet.de

Das fordert das Bündnis von der Bundesregierung:
•  Recht auf Schutz priorisieren.
•  Unternehmen in die Verantwortung nehmen. 
Internationale Zusammenarbeit stärken.
Wirksame Strafverfolgung ermöglichen. 

In der Woche vom 19. bis 23. Juni 2023 veranstaltet das Bündnis eine Aktionswoche mit einem parlamentarischen Abend am 20. Juni, bei dem die Betroffenenperspektive im Fokus steht. Am 19. Juni werden die Themen der Unterschriftenaktion bei einem gemeinsamen Termin mit dem BMI vorgestellt. Zusätzlich sind von den einzelnen Bündnispartnern im April, Mai und Juni Medienaktionen und Diskussionsformate geplant. Aktuelle Informationen dazu werden auf den Webseiten und Social-Media-Kanälen der Bündnisorganisationen bekannt gegeben. 

Diese NGOs sind dabei
BONO Direkthilfe e.V. | ChildFund Deutschland e.V. |Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V.| Don Bosco Mission Bonn | ECPAT Deutschland e.V. |
IJM Deutschland e.V. | Innocence in Danger e.V. | KARO e.V. |
Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ e.V. | Kindernothilfe e.V. |
lightup Germany e.V. | Mission EineWelt |
PFAD Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien e.V. |
Plan International Deutschland e.V. | SOLWODI | Terre des Femmes e.V. |
World Vision Deutschland e.V. [1] BKA. 2022.

Polizeiliche Kriminalstatistik 2021. S. 6. Verfügbar: www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Kurzmeldungen/220530_PK_
KindlicheGewaltopfer2021.html [2] BKA. 2023. Polizeiliche Kriminalstatistik 2022. S. 16. Verfügbar: www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/
PolizeilicheKriminalstatistik/
PKS2022/FachlicheBroschueren/fachlicheBroschueren_node.html [3] Internet Watch Foundation. 2022. Europe remains ‚global hub‘ for hosting of online child sexual abuse material. Verfügbar: www.iwf.org.uk/news-media/news/europe-remains-global-hub-for-hosting-of-online-child-sexual-abuse-material/

Kinderkonferenz mit UN-Sonderbeauftragten in Kenia: Kindernothilfe und terre des hommes unterstützen Forderungen arbeitender Kinder

Osnabrück/Duisburg, 5. April 2023 - Eine Konferenz der besonderen Art startet am Ostermontag in Nairobi/Kenia: der African Children Summit. Eine Konferenz, an der rund 700 Kinder aus ganz Afrika teilnehmen und die von Gleichaltrigen initiiert und geleitet wird. Das Gipfeltreffen bringt Kinder und Jugendliche mit wichtigen Entscheidungsträger*innen aus der Politik zusammen, damit sie über ihre Erfahrungen und Empfehlungen zur Umsetzung ihrer Rechte sprechen.

Rund 700 Kinder aus ganz Afrika nehmen an der großen Konferenz in Kenia teil (Foto: Jakob Studnar)

Mit dabei sind beispielsweise der stellvertretende Vorsitzende des UN-Kinderrechtsausschusses, Phillip D. Jaffé, oder die UN-Sonderbeauftragte zu Gewalt gegen Kinder, Najat Maalla. Ziel des Gipfels ist es, Kinder zu stärken und einen Raum zu schaffen, in dem sie gesehen, gehört und einbezogen werden. 

Unter den Gästen ist auch eine Gruppe arbeitender Kinder der Kampagne Dialogue Works, die von der Kindernothilfe und terre des hommes mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt wird. Sie haben gemeinsam mit anderen arbeitenden Kindern auf der Dialogue Works-Kinderkonferenz im Januar dieses Jahres in Ruanda die Kigali-Deklaration verabschiedet – ein politischer Forderungskatalog, den sie nun in Nairobi mit der ganzen Welt teilen wollen.

Insgesamt haben 63 Kinder aus 16 Ländern an der Erstellung der Deklaration mitgewirkt. Sie fordern von den politischen Entscheidungsträger*innen insbesondere:

1. Effiziente Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, insbesondere die Sicherstellung menschenwürdiger Arbeitsplätze, damit die Grundbedürfnisse erfüllt werden können,
2. Bildung prioritär zu behandeln und jedem Kind Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und Ausbildung zu ermöglichen,
3. Kinder vor Ausbeutung und schlechten Arbeitsbedingungen zu schützen und ihnen angemessene und würdige Arbeit parallel zum Schulbesuch zu ermöglichen, 4. Kinder an den sie betreffenden Gesetzen und Entscheidungen zu beteiligen, sie zu hören und ihre Sichtweise einzubeziehen,
5. Schutz vor Gewalt und Diskriminierung sicherzustellen.

Durch diese Maßnahmen sollen politische Entscheidungen realitätsnäher und kontextspezifischer werden und die Lebensbedingungen arbeitender Kinder berücksichtigen und verbessern. 

 

Auszeichnung: Kindernothilfe erneut unter die besten Arbeitgeber für Nachwuchstalente in Deutschland gewählt

Duisburg, 24. März 2023 - Auch in diesem Jahr kürte die Unternehmensberatung CLEVIS die Kindernothilfe zu einem der besten deutschen Arbeitgeber für angehende Fach- und Führungskräfte. Im Rahmen des Future Talent Reports wählten die befragten Praktikantinnen, Praktikanten und Werkstudierenden die Kinderrechtsorganisation auf Platz 3.

Foto: Kindernothilfe


„Gefragte Future Talents durch attraktive Praktika möglichst früh und verlässlich mit Arbeitgebern wie der Kindernothilfe zusammenzubringen, wird hinsichtlich des fortschreitenden Fachkräftemangels immer wichtiger. Deshalb freuen wir uns umso mehr über diese großartige Bewertung und die Unterstützung unserer Praktikantinnen und Praktikanten sowie unseren Werkstudierenden", betont Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Jürgen Borchardt. CLEVIS vergab die Auszeichnung zum 13. Mal.

In dieser deutschlandweit größten Studie zum Thema Arbeitgeberqualität mit 2.950 teilnehmenden Praktikantinnen und Praktikanten sowie Werkstudierenden wünschen sich derzeit 80 % der Befragten im Anschluss an ihr Arbeitsverhältnis eine Festanstellung.

„Schon seit Längerem beobachten wir, dass sich viele auch über den Zeitraum des Praktikums hinaus eine enge Zusammenarbeit oder sogar eine langfristige Beschäftigung bei der Kindernothilfe wünschen. Dazu gehört natürlich auch eine transparente Kommunikation möglicher Übernahmechancen“, so Petra Niederau, Head of Human Relations der Kindernothilfe.

"Neben familienfreundlichen Arbeitsbedingungen, die sich durch Hybrid-Arbeitsplätze und flexible Arbeitszeiten auszeichnen, rücken für viele Nachwuchstalente der Generationen X und Y auch umfassende interne und externe Networking-Möglichkeiten sowie eine konstruktive Führungskräftekommunikation in den Vordergrund", weiß Janina Menzer, HR-Managerin bei der Kindernothilfe. 

Die Kindernothilfe ließ in diesem Jahr Unternehmen wie Dr. Oetker, SAP und Carl Zeiss hinter sich. Zudem schaffte sie es in puncto Markenimage, das die Außenwahrnehmung von Organisationen widerspiegelt, in die TOP 10: Hier belegte sie ebenfalls Platz 3 und schnitt damit noch besser ab als im Vorjahr.

Für das Ranking wurden Aspekte wie die Zufriedenheit der Future Talents mit ihrem Arbeitsverhältnis, die Erfüllung ihrer Erwartungen im Praktikum bzw. Werkstudium sowie die Quote ihrer Weiterempfehlungen berücksichtigt. Die Kindernothilfe schreibt regelmäßig Praktikumsstellen in verschiedenen Bereichen aus. Weitere Informationen gibt es unter: www.kindernothilfe.de/jobs-und-karriere  

 

Kindernothilfe zum IPCC-Sachbericht
Kampf gegen den Klimawandel ist ein Kampf für die Kinderrechte


Diese Familie auf der Insel Samar (Philippinen) hat durch einen Taifun alles verloren (Quelle: Jakob Studnar)

Duisburg, 21. März 2023 - Der Weltklimarat IPCC hat den Synthesebericht seines 6. Sachstandsberichts veröffentlicht und mahnt zum unmittelbaren Handeln. „Das Leben für Kinder und die kommenden Generationen auf unserer Erde wird mit der Klimakrise immer gefährlicher“, betont Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. „Nur ein drastischer Wandel hin zur Klimaneutralität kann eine lebenswerte Zukunft für alle sichern – besonders für die Verwundbarsten, die Kinder." 

Vor allem Industriestaaten sind zum Großteil für die klimabedingten Katastrophen in Ländern des Globalen Südens verantwortlich. Das spüren auch die Kindernothilfe-Partnerorganisationen jedes Jahr. Überschwemmungen, Hurrikans, extreme Dürre und Lebensmittelknappheit fordern Opfer und zerstören Leben. „Pakistan produziert weniger als ein Prozent der weltweiten Co2-Emissionen, ist aber eines der Länder, das am stärksten von der Klimakrise betroffen ist“, berichtet die 22-jährige Roshni aus einem Kindernothilfe-Projekt. Erst im vergangenen Jahr war ein Drittel des Landes von Überflutungen betroffen. 

Laut United Nations Human Rights leben eine halbe Milliarde Kinder in Gebieten mit einem hohem Überschwemmungsrisiko, fast 160 Millionen Kinder in Gebieten mit einem hohen Dürrerisiko. „Kinder und Jugendliche sind die Leidtragenden der Krise“, sagt Katrin Weidemann, „daher muss es Maßnahmen für den Klimaschutz geben, die besonders die Bedürfnisse von Kindern im Blick haben.“

Dazu gehören zum Beispiel Investitionen in Bildungs- und Gesundheitsprogramme, in die Ernährungssicherheit von Kindern sowie die Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei der Klimapolitik.Die Kinderrechtsorganisation setzt sich in ihren Projekten für präventive Maßnahmen, Anpassungen an Klimabedingungen und Nothilfe ein.

„Der Klimaschutz muss weltweit wirksam sein. Die Industriestaaten haben es in der Hand, mit drastischen Maßnahmen und Veränderungen das Leben von Kindern in Ländern des Globalen Südens zu schützen. Der Kampf gegen den Klimawandel ist auch ein Kampf für Kinderrechte“, betont Weidemann.
 

 

Kindernothilfe stellt 250.000 Euro bereit: Soforthilfe für Malawi nach Zyklon Freddy

Duisburg, 17. März 2023 -  Mit 250.000 Euro Soforthilfe unterstützt die Kindernothilfe malawische Kinder, Jugendliche und Familien, die Opfer des Zyklons Freddy geworden sind. „Wir arbeiten eng mit unseren lokalen Partnern zusammen, um den Menschen in der Katastrophenregion schnelle und effektive Hilfe zukommen zu lassen“, erläutert die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe Katrin Weidemann. 

Zum dritten Mal in nur vier Jahren trifft ein verheerender Zyklon das ostafrikanische Land, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Freddy brachte wegen seiner ungewöhnlichen Laufbahn direkt zweimal in kürzester Zeit Extremregen und Sturm über Mosambik, Madagaskar und Malawi. Nach letzten offiziellen Angaben haben alleine in Malawi 326 Menschen, darunter viele Kinder, ihr Leben verloren.

„Über 80.000 Menschen sind ohne Obdach und brauchen jetzt schnellen Zugang zu Nahrung und sauberem Wasser“, erzählt Chimwemwe Limani, Koordinator der Kindernothilfe in Malawi, und erklärt: „Nach Zyklon Ana im vergangenen Jahr hatten wir den größten Cholera-Ausbruch in der Geschichte unseres Landes. Die Menschen haben Angst vor den Folgen der neuen Katastrophe.“

Nicht nur Häuser und Straßen wurden von Zyklon Freddy weggespült. „Die Menschen hungern. Durch die vergangenen Stürme war die Lebensmittelversorgung im Land bereits sehr kritisch. Dieser erneute Ernteverlust könnte fatale Konsequenzen für die Bevölkerung und vor allem für die Kinder haben“, sorgt sich Weidemann.

„Deswegen setzen wir neben der Soforthilfe auf mittel- und langfristige Unterstützung.“ Aktuell versorgen die Kindernothilfe-Partner vor Ort die Familien unter anderem mit Lebensmitteln, Wasser, Hygieneartikeln und psychosozialer Betreuung. Dafür bewilligt die Kindernothilfe im ersten Schritt eine Summe von 250.000 Euro für Soforthilfemaßnahmen.   

 

12 Jahre Syrienkrieg: Die Kinder des vergessenen Krieges

Duisburg, 14. März 2023 - Vor zwölf Jahren begann der Bürgerkrieg in Syrien, und ein Ende ist nicht in Sicht. Der von Europa fast vergessene Krieg ist für Millionen von Menschen tagtäglich bittere Realität: Schätzungsweise 20 Millionen Betroffene sind immer noch auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Jana flüchtete mit zehn Jahren in den Libanon (Quelle: ALPHA Association/Kindernothilfe-Partner)

Millionen Mädchen und Jungen, die in Nachbarländer geflohen sind, kennen ihre Heimat nicht, haben keinen geregelten Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Das Erdbeben im Nordwesten des Landes hat die Situation noch einmal verschärft, und die Kampfhandlungen dauern an. Die Leidtragenden sind Familien wie die der 19-jährigen Jana. Mit zehn Jahren flüchtete sie mit ihrer Familie in den Libanon. „Vor dem Krieg war ich ein glückliches Kind und hatte viele Freundinnen und Freunde in der Grundschule“, erinnert sie sich.

Das Trauma der Familie ist enorm, und der gebeutelte libanesische Staat kann kaum Unterstützung leisten. Wenigstens kann Jana seit 2016 wieder eine Schule besuchen, fast zwei Jahre nach der Flucht. „Sie haben mich in die sechste Klasse gesteckt, obwohl ich eigentlich schon in die achte Klasse hätte gehen sollen. Das war sehr schwer für mich“, gibt die junge Syrerin zu. Auch die restlichen Familienmitglieder leiden unter der Situation. Janas Vater kann wegen des Kriegstraumas nicht mehr arbeiten, und psychologische Hilfe ist nur schwer zugänglich.

Erschwerend kommt hinzu, dass es für Syrerinnen und Syrer kaum Arbeit im Libanon gibt. Das Land leidet schwer unter der aktuellen Wirtschaftskrise. Dennoch hat der Staat laut UNHCR rund 815.000 Geflüchtete aufgenommen, davon mehr als 440.000 Kinder und Jugendliche. In Syrien hat sich die Lage nach dem Erdbeben dramatisch verschärft. „Wir dürfen die Menschen dort und die vielen Geflüchteten nicht vergessen“, appelliert Katrin Weidemann angesichts der fehlenden öffentlichen Aufmerksamkeit für diesen andauernden Krieg.

„Es kann nicht sein, dass hilfsbedürftige Menschen, dass Familien mit Kindern zur politischen Verhandlungsmasse werden und wichtige humanitäre Hilfe nicht bei den Menschen ankommen kann“, mahnt Weidemann und weiter: „Nach zwölf Jahren Krieg kennen viele syrische Kinder und Jugendliche nur noch Krieg und Flucht. So viele haben ihre Kindheit verloren. Sie brauchen unsere Unterstützung, um ihre Potenziale voll ausschöpfen zu können und ein Leben in Frieden zu führen.“

Jana will ihre Chance nutzen. Der Zugang zur Hochschule ist für sie zwar extrem schwierig, dennoch ist sie entschlossen, Architektur zu studieren, um später einen Beitrag zum Wiederaufbau zu leisten. 

Die Kindernothilfe engagiert sich seit 2013 im Libanon, um syrischen Kindern und benachteiligten libanesischen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Über die Zusammenarbeit mit acht Partnerorganisationen erreicht die Kinderrechtsorganisation gegenwärtig mehr als 4.000 Mädchen und Jungen. Im Mittelpunkt stehen Bildungsprojekte und Maßnahmen zur Stärkung der Familien. Zudem wird psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Kinder angeboten. Um nachhaltige Veränderungen zu erreichen, setzt sich die Kindernothilfe zudem bei relevanten politischen Entscheidungstragenden für die Rechte der Kinder ein.

 

Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Kindernothilfe verurteilt Kriegsverbrechen an Kindern

Duisburg, 22. Februar 2023 - Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine werden die Rechte von Kindern gravierend verletzt. Eine Studie der Kindernothilfe dokumentiert eine Vielzahl von nach Russland verschleppten ukrainischen Kindern und Jugendlichen.

Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine werden die Rechte von Kindern gravierend verletzt (Quelle: Christan Nusch)

Entführungen gehören zu den sechs schwersten Kinderrechtsverletzungen in bewaffneten Konflikten und stellen Kriegsverbrechen dar. „Die Verschleppung von Kindern ist ein schweres Kriegsverbrechen, das wir auf das Schärfste verurteilen“, mahnt Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. „Wir müssen uns dafür einsetzen, dass der Krieg nicht weiter die Kindheit und das Leben unzähliger Mädchen und Jungen zerstört“, so Weidemann.  

Zu den fünf der sechs schwersten Kinderrechtsverletzungen nach der UN-Kinderrechtskonvention gehören Tötung oder Schädigung der Gesundheit von Kindern, Vergewaltigung und andere Formen der sexualisierten Gewalt, Entführungen, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser sowie die Beschränkung des Zugangs zu humanitärer Hilfe. Die Kindernothilfe hat mithilfe einer Anwältin und Menschenrechtsaktivistin ukrainische und russische Menschenrechtsaktivist:innen sowie Betroffene und UN-Organisationen zu den Entführungen befragt.

„Es steht außer Frage, dass ukrainische Mädchen und Jungen aus ihrer Heimat entführt werden“, sagt Frank Mischo, Advocacy Manager der Kindernothilfe, der die Studie begleitet hat. Die Ukraine geht von mehr als 16.000 Kindern aus. „Genaue und verlässliche Zahlen in der Kriegssituation zu erheben, ist jedoch äußerst problematisch“, so Mischo.

Verschiedene Organisationen und Studien haben bislang unterschiedliche Zahlen genannt. Die Kindernothilfe fordert daher dringend transparente Zahlen, die methodisch sauber erhoben wurden. Nur so können zielgenaue Maßnahmen für entführte Mädchen und Jungen umgesetzt und durch eine Strafverfolgung Gerechtigkeit für die betroffenen Kinder erreicht werden. 

Vor dem Angriffskrieg war die Ukraine das Land mit der größten Anzahl von Heimkindern in Europa. Nach offiziellen Angaben waren rund 91.000 Mädchen und Jungen in Waisenhäusern, Internaten und anderen Einrichtungen untergebracht. Fast die Hälfte von ihnen seien Kinder mit einer Behinderung. Mehr als 1.000 von ihnen wurden nach Russland deportiert.  „

Die Sicherheit der besonders vulnerablen Kinder und Jugendlichen muss auch im Konflikt zwingend gewährleistet sein“, betont Katrin Weidemann. Die Kinderrechtsorganisation fordert die sofortige Rückführung der entführten Mädchen und Jungen sowie ihren Schutz vor jeglicher Gewalt. Außerdem benötigen sie wichtige psychosoziale Unterstützung und medizinische Versorgung.

Die Kindernothilfe arbeitet weiter an Studien zu den schwersten Kinderrechtsverletzungen im Angriffskrieg auf die Ukraine. Seit einem Jahr ist sie in Moldau, Rumänien und in der Ukraine aktiv und fördert mehr als zehn Projekte in den Ländern. Dadurch konnten die Kindernothilfe und ihre Partner bislang rund 20.000 Kinder und Jugendliche unterstützen. Die Hilfe konzentriert sich auf Soforthilfe, psychosoziale und medizinische Unterstützung sowie Bildungsangebote für die geflüchteten Kinder und Familien.

 

Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung: Dürre und Hunger verschärfen die Lage von Mädchen in Somaliland

Die Kindernothilfe reagiert mit humanitärer Hilfe und leistet weiterhin wichtige Aufklärungsarbeit.

Duisburg, 2. Februar 2023 - Über 200 Millionen Frauen und Mädchen weltweit sind Opfer weiblicher Genitalverstümmelung, jährlich kommen etwa drei Millionen weitere dazu. Somaliland hat mit mehr als 90 Prozent eine der höchsten Quoten betroffener Frauen weltweit.

Eine ehemalige Beschneiderin in Somaliland zeigt ihre alten Instrumente (Quelle: Mustafa Saeed)

Die Kindernothilfe leistet hier seit Jahren wichtige Aufklärungsarbeit. Aufgrund der drohenden Hungersnot hat sich allerdings die Situation von Mädchen und Frauen weiter verschlechtert. „Uns wurde berichtet, dass viele Familien unter Druck stehen, ihre Töchter aufgrund der Krise früh zu verheiraten“, erläutert Asia Abdulkadir, Landeskoordinatorin der Kindernothilfe in Somaliland.

„Zum einen haben sie dann weniger Kinder zu ernähren und zum anderen kann die Mitgift dabei helfen, die Familie zu versorgen.“ Die brutale Praktik der Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen ist tief in den gesellschaftlichen Strukturen von Ländern wie Somaliland verankert. Nicht selten findet der Eingriff unter katastrophalen hygienischen Bedingungen und ohne Betäubung statt. Die Liste der akuten und langfristigen Folgen ist lang. Eltern, deren Töchter nicht diesem brutalen Ritual ohne medizinische Notwendigkeit unterzogen werden, haben häufig mit massivem Druck der Gemeinschaft zu rechnen.


„Wir stärken Frauen und Mädchen seit Jahren mit Aufklärungskampagnen, damit sie ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung einfordern. Damit haben sie in den vergangenen Jahren auch viel erreichen können“, sagt Asia Abdulkadir. „Wenn aber Hunger und Not das Leben bestimmen, schwindet häufig das Verständnis der Dorfgemeinschaft für die Rechte der Mädchen.“

Die Kindernothilfe und ihre Partner verteilen Nahrungsmittel und Hilfsgüter an besonders betroffene Gemeinschaften. „So können wir den Druck von den Menschen nehmen und weiterhin mit ihnen im Gespräch bleiben“, so Abdulkadir weiter. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe mehr als 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. In Somaliland ist die Kindernothilfe seit 2010 aktiv und erreicht dort mehr als 180.000 Mädchen und Jungen.

 

"Wir sind arbeitende Kinder - hört uns endlich zu!"

Kigali/Duisburg/Osnabrück, 19. Januar 2023 - Die Kindernothilfe und terre des hommes richten eine Globale Konferenz arbeitender Kinder und Jugendlicher in Ruanda aus. Die Mädchen und Jungen legen Vertreterinnen und Vertretern des ruandischen Arbeits- und Familienministeriums einen Forderungskatalog vor.


Kinder und Jugendliche der Globalen Konferenz haben einen Forderungskatalog erstellt (Quelle: Jakob Studnar/Kindernothilfe)

„Die Tatsache, dass wir alle hier in Ruanda sind, zeigt, dass Wandel möglich ist“, erläutert die 16-jährige Sudha aus Nepal begeistert. Sie ist eines von insgesamt 63 Kindern, das für die Globale Konferenz arbeitender Kinder und Jugendlicher nach Ruanda gereist ist. Die Mädchen und Jungen kommen aus insgesamt 16 Ländern und gänzlich unterschiedlichen Arbeitskontexten.

Eines haben sie gemeinsam: Sie alle sind Mitglieder eines der vielen Kinderkomitees der Kampagne Dialogue Works, einer Initiative der Kinderrechtsorganisationen Kindernothilfe und terre des hommes, gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

„Es ist wichtig, dass die Erwachsenen unsere Lebensrealität verstehen. Wir sind gegen Ausbeutung jeder Art, aber wir können leichten Arbeitsformen nachgehen, um zum Beispiel die Schulkosten zu decken“, erläutert Yoselin, zwölf Jahre, aus Bolivien. Diese Ansicht findet große Zustimmung bei den Kindern. In ihrer Heimat ist die Armut oft groß und Arbeit alternativlos. Viele sind zudem stolz auf ihre Tätigkeit und schöpfen Fähigkeiten und Selbstbewusstsein aus ihrem Tun.  

Seit mehreren Jahren unterstützen die Kindernothilfe und terre des hommes arbeitende Mädchen und Jungen dabei, ihre Sichtweise mit politischen Entscheidungsträgern zu diskutieren. Mit großem Erfolg: Eine Delegation aus fünf Kindern konnte im Mai vergangenen Jahres an der 5. Weltkonferenz Kinderarbeit teilnehmen und mit Vertreterinnen und Vertretern der Staatengemeinschaft und der Internationalen Arbeitsorganisation diskutieren.

Die Konferenz in Ruanda bildet einen Höhepunkt der Kampagne. „Wir dürfen niemals aufgeben“, sagt Bezawit aus Äthiopien. Die 18-jährige hat mit sechs Jahren begonnen zu arbeiten. Zunächst als Schafhirtin. Mit der Krankheit ihres Vaters übernahm sie dann den gesamten Haushalt sowie die Betreuung ihrer Geschwister, um ihrer Mutter zu helfen. „Oft habe ich es nicht geschafft, zu essen – es war entweder zu viel zu tun oder ich war zu erschöpft“, sagt sie. Heute geht sie zur Schule und ist Klassenbeste. Nebenher arbeitet sie weiterhin im Haushalt und engagiert sich im Kinder-Komitee von Dialogue Works.

Zum Abschluss der Konferenz legen die Kinder Vertreterinnen und Vertretern des ruandischen Arbeits- und Familienministeriums einen Forderungskatalog vor: Politikmaßnahmen sollen realitätsnäher werden. Armutsbekämpfung sowie die Schaffung menschenwürdiger Arbeit für ihre Eltern und ein gesicherter Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung gehören ebenso zu den Forderungen.

Gleichzeitig wollen sie aber auch angemessenen Arbeitsformen parallel zum Schulbesuch weiter nachgehen dürfen. „Wir sind arbeitende Kinder – hört uns endlich zu“ lautet so auch die Zeile eines Liedes, das das sambische Kinderkomitee geschrieben hat. Es ist in Ruanda auf allen Fluren zu hören. 

 

Kinder- und Jugendtheater KOM’MA spendet 2.700 Euro für Kindernothilfe in Äthiopien

Duisburg, 12. Januar 2023 - Seit mehr als zwanzig Jahren ist die Aufführung von „Ox & Esel“ zugunsten der Arbeit der Kindernothilfe ein gesetzter Termin im Spielplan des KOM’MA Kinder- und Jugendtheaters in Duisburg. Einen Tag vor Heiligabend kommen Mädchen und Jungen ab fünf Jahren mit ihren Familien hierher, um sich die etwas andere Weihnachtsgeschichte anzusehen. In diesem Jahr hilft die Spende von 2.700 Euro Kindern und ihren Familien am Horn von Afrika dabei, sich besser auf zukünftige Katastrophen vorzubereiten.

Übergabe des Spendenchecks für die Kindernothilfe im KOM'MA Theater. Links im Bild Katrin Siedler vom KOM'MA, rechts Petra Kalkowski von der Kindernothilfe (Quelle: Kindernothilfe)

„Wir verstehen unser Theater als eine gesellschaftliche Institution, und da ist ehrenamtliches Engagement für uns, wie für alle anderen Menschen auch, eine Notwendigkeit“, erzählt René Linke, Dramaturg am KOM’MA über das jahrelange Engagement. „Die Veranstaltung ist eine Tradition in Duisburg, wir haben viele Stammgäste, und über die Jahre kann man einander beim Älterwerden zuschauen. Die Resonanz war wieder groß, die Menschen waren sehr gebefreudig“, so Linke weiter.

Viele der Stammgäste würden mittlerweile schon ihre Enkelkinder mitbringen, gemeinsam stimme man sich am 23. Dezember auf das Weihnachtsfest ein. Die Karten für das Stück, das 2022 zum 24. Mal aufgeführt wurde, waren bereits lange vor Weihnachten ausverkauft.  Alle Einnahmen des Abends gehen an Projekte der Kindernothilfe. In diesem Jahr helfen die Spenden bei der Katastrophenvorsorge am Horn von Afrika. Die Region leidet unter einer beispielslosen Dürre aufgrund der seit Jahren ausbleibenden Regenzeiten und kämpft mit einer dramatischen Hungersnot.

Die Kinderrechtsorganisation und ihre Partner vor Ort leisten neben humanitärer Hilfe auch Unterstützung dabei, die Widerstandsfähigkeit der Menschen in Bezug auf künftige Krisen zu stärken.  „Die Kindernothilfe ist dankbar für dieses tolle Spendenergebnis sowie die langjährige Unterstützung des KOM’MA Theaters für Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt“, sagt Petra Kalkowski von der Kindernothilfe. 

Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe rund 2,3 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 33 Ländern, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.

 

Bündnis Entwicklung Hilft verurteilt Arbeitsverbot für afghanische Frauen

Duisburg, 06. Januar 2023 - Bündnis Entwicklung Hilft verurteilt zusammen mit seinen Bündnis-Mitgliedern und ihren Partnern das Arbeitsverbot für afghanische Frauen bei nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen, das die Taliban am 24. Dezember 2022 in Afghanistan verhängt haben.

Frauen spielen für die humanitäre Hilfe eine entscheidende Rolle. Sie sorgen dafür, dass Millionen bedürftige Frauen und Kinder Zugang zu Hilfsleistungen bekommen und dabei kulturelle und religiöse Bräuche respektiert werden. Das Verbot hat katastrophale Auswirkungen auf die afghanische Bevölkerung: Lebensrettende Nahrungsmittelverteilungen, dringend benötigte medizinische Versorgung und Bildungsangebote für Frauen und Mädchen sind ab sofort unmöglich. Das Verbot wird die ohnehin höchst angespannte Lage der Menschen in Afghanistan weiter verschärfen.  

Der Ausschluss von Frauen als Mitarbeitende von Nichtregierungsorganisationen stellt eine weitere schwere Verletzung der fundamentalen Grundrechte afghanischer Frauen sowie humanitärer Prinzipien dar. Mit dem Arbeitsverbot ist eine Grenze überschritten, die nicht hingenommen werden kann. Unter diesen Bedingungen haben die Bündnis-Mitglieder und ihre Partner ihre Projekte vorerst stark reduziert oder ganz ausgesetzt.

Bündnis Entwicklung Hilft schließt sich dem Statement von ACBAR, dem Dachverband der in Afghanistan tätigen Nichtregierungsorganisationen, an und teilt dessen Forderung, das Arbeitsverbot umgehend zurückzunehmen. Es ist unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft sich nun gemeinsam und entschlossen für die Rücknahme des Verbots durch die Taliban einsetzt.  

Die Bündnis-Mitglieder DAHW, Kindernothilfe, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe waren nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 weiterhin in Afghanistan aktiv und haben eingeschränkt humanitäre Projekte fortgeführt, um die Versorgung der Menschen aufrecht zu erhalten.

Sie stehen einerseits vor massiven operativen Herausforderungen angesichts der dramatischen humanitären Lage und Bedarfe im Land und andererseits vor der politischen Herausforderung, Absprachen mit den Taliban zu treffen, um Hilfe für die Menschen leisten zu können. Seit der Machtübernahme der Taliban bleibt die Fortführung der humanitären Hilfe eine Gratwanderung.

 

Kindernothilfe: Einladung zur Filmvorstellung

Was? Filmvorstellung „Naomis Reise“ zu den Aktionstagen für Menschenrechte Wann? 9. Dezember 2022, 19.00 Uhr
Wo? Filmforum Duisburg, Innenstadt 


Duisburg, 07. Dezember 2022 - Die Kindernothilfe lädt im Rahmen der Veranstaltung „Menschenskind – Aufstehen für Menschenrechte“ von Seebrücke Duisburg und art@work zu einer Filmvorstellung ein. Im Filmforum Duisburg zeigt die Kinderrechtsorganisation den Justizthriller „Naomis Reise“, der auf einer wahren Geschichte beruht.

Die 20-Jährige Naomi aus Peru muss sich plötzlich mit dem gewaltsamen Tod ihrer Schwester auseinandersetzen. Sie lebte in Deutschland und wurde dort von ihrem Ehemann ermordet. Obwohl es sich Naomi nicht vorstellen konnte, reist sie nach Deutschland und wird zur Nebenklägerin im Prozess.

Im Anschluss an die Filmvorstellung wird Dr. Magdalene Pac, Advocacy-Officer der Kindernothilfe, den gezeigten Film in den Rahmen der Orange Days (Aktionstage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen) einordnen und steht für Gespräche bereit. Die Orange Days starteten am 25. November am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und enden am Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.

 

Kindernothilfe lädt zur Vernissage in die Kulturkirche Liebfrauen ein

Duisburg, 06. Dezember 2022 - Die Kindernothilfe lädt im Rahmen der Aktionstage „Menschenskind – Aufstehen für Menschenrechte“ von Seebrücke Duisburg und art@work zur Vernissage in die Kulturkirche Liebfrauen ein. Vor Ort bietet die Kindernothilfe Informationen und Material zum Thema Kinderrechte an und steht für Gespräche zur Verfügung.

Was? Ausstellung zu den Aktionstagen für Menschenrechte
Wann? 8. Dezember 2022, 19.00 Uhr
Wo? Kulturkirche Liebfrauen, Duisburg, Innenstadt

Foto Rolf Schotsch


 Die Kindernothilfe lädt im Rahmen der Aktionstage „Menschenskind – Aufstehen für Menschenrechte“ von Seebrücke Duisburg und art@work zur Vernissage in die Kulturkirche Liebfrauen ein. Die Vernissage ist gleichzeitig die Eröffnung der mehrtägigen Veranstaltung zu Menschenrechten von Seebrücke Duisburg und art@work.


Vor Ort bietet die Kindernothilfe Informationen und Material zum Thema Kinderrechte an und steht für Gespräche zur Verfügung. Außerdem wird Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann anwesend sein und über die Arbeit für geflüchtete Kinder und ihre Familien aus der Ukraine sowie über Gewalt gegen Frauen und Mädchen berichten. Gemeinsam mit Seebrücke Duisburg führt Christopher Vent, Bildungs- und Öffentlichkeitsreferent der Kindernothilfe, durch den Abend.

 

„Ehrenamtliches Engagement ist ein Geschenk für die Kindernothilfe“

Zum Tag des Ehrenamts - Welcome Cafe am 5. Dezember
Duisburg, 01. Dezember 2022 - Zum internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember dankt die Kindernothilfe allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. Mehr als 1.000 Ehrenamtliche engagieren sich bundesweit für die Kinderrechtsorganisation und unterstützen so benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

Mehr als 1.000 Ehrenamtliche engagieren sich bundesweit für die Kindernothilfe (Foto: Kindernothilfe)



„Das Engagement der Menschen, die sich ehrenamtlich für Kinder und ihre Rechte stark machen, ist ein unglaublich wertvolles Geschenk für die Kindernothilfe. Sie unterstützen unsere Arbeit in ihrer Freizeit mit vielen Ideen und vor allem mit Herzblut“, sagt Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. Mehr als 1.000 Ehrenamtliche engagieren sich bundesweit für die Kindernothilfe.


Sie tragen mit großem Erfolg zur Arbeit der Kinderrechtsorganisation bei und unterstützen so benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Von der Schülerin bis zum Rentner engagieren sich Menschen mit kreativen, musikalischen oder sportlichen Aktionen. Sie informieren über die Arbeit der Kindernothilfe und ihrer Partner weltweit und sammeln zahlreiche Spenden für Kinder und ihre Familien in den Projekten.

„Engagement kennt kein Alter. Es ist schön zu sehen, wie Menschen aus verschiedenen Lebensabschnitten zusammenfinden und gemeinsam etwas Gutes tun“, sagt Katrin Weidemann. Zu den Aktionen zählen etwa Benefizkonzerte, Basteltage in der Adventszeit, verschiedene Feste und Flohmärkte sowie Sponsorenläufe – entweder lokal oder direkt bei der Ironman World Championship auf Hawaii. 

Zurzeit gibt es 45 aktive Arbeits- und Freundeskreise der Kindernothilfe, viele von ihnen schon mehrere Jahrzehnte. „Trotz Coronapandemie und möglicher eigener Sorgen haben sie Möglichkeiten gefunden, um aktiv zu bleiben“, so die Vorstandsvorsitzende. Auch viele prominente Personen wie Schauspielerin und Produzentin Natalia Wörner, Moderatorin Sabine Heinrich oder Musiker Wincent Weiss bringen sich ehrenamtlich ein, indem sie spenden oder ihre Stimme dafür nutzen, um auf die Arbeit der Organisation und die Situation der Kinder und Jugendlichen in den Kindernothilfe-Partnerländern aufmerksam zu machen.

Interessierte, die sich auch vorstellen können, ehrenamtlich für die Kindernothilfe aktiv zu werden, noch Ideen suchen oder mehr über das Ehrenamt erfahren möchten, können am kostenlosen und unverbindlichen „Welcome Café“ der Kindernothilfe teilnehmen. Das findet digital am 5. Dezember um 18.30 Uhr statt.  Zur Anmeldung: www.kindernothilfe.de/welcome-cafe 
Mehr zum Thema Engagement bei der Kindernothilfe gibt es auf: www.kindernothilfe.de/ehrenamt 

 

Kindernothilfe: Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen fordern die Kinderrechtsorganisation und 30 ihrer Partner aus Lateinamerika, Asien und Afrika ein Ende geschlechtsspezifischer Gewalt.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine massive Kinder- und Menschenrechtsverletzung (Foto: Kindernothilfe)

Duisburg, 24. November 2022 - „Die hohe und weiter steigende Anzahl von Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, ist erschreckend“, sagt Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am Freitag, den 25. November, fordern die Kinderrechtsorganisation und 30 ihrer Partnerorganisationen ein Ende geschlechtsspezifischer Gewalt. 


So brauche es neben dem politischen Willen auch entsprechende Investitionen sowie einen sozialen und gesellschaftlichen Wandel, um die Gewalt zu beenden. „Die Regierungen müssen dringend handeln. Denn jede Frau und jedes Mädchen, das Gewalt jeglicher Form erfährt, ist eine zu viel“, betont Katrin Weidemann. Vor allem globale Katastrophen und Krisen wie Kriege, Flucht, Hunger und Armut, lassen die Zahlen der betroffenen Frauen und Mädchen in die Höhe steigen.


 „Geschlechtsspezifische Gewalt und insbesondere Gewalt gegen Mädchen ist eine massive Kinder- und Menschenrechtsverletzung“, so Katrin Weidemann. Im gemeinsamen Positionspapier fordert die Kinderrechtsorganisation mit ihren Partnern aus Lateinamerika, Asien und Afrika u. a., dass Gewalt gegen Mädchen als fundamentale Verletzung ihrer Rechte anerkannt wird.

Der Schutz von Mädchen muss priorisiert werden. Weitere wichtige Faktoren in der Prävention und im Umgang mit Gewalt sind die Unterstützung der Überlebenden und Betroffenen sowie starke Kinderschutzsysteme. Außerdem braucht es funktionierende und zugängliche Bildungs- und Rechtssysteme, die Ermittlungs- und Aufdeckungsquoten in Bezug auf Gewalt gegen Mädchen und Frauen erhöhen. An dieser Umsetzung arbeiten die Kindernothilfe und ihre Partner gemeinsam.

Dazu sind sie auch im Gespräch mit Dr. Najat Maalla M'jid, der Verantwortlichen der Vereinten Nationen für Gewalt gegen Kinder (Special Representative of the Secretary-General on Violence against Children). Mit dem Tag gegen Gewalt an Frauen starten weltweit die 16-tägigen Orange Days. An der von UN Women ins Leben gerufenen Kampagne beteiligen sich auch Kindernothilfe-Partner. Mit politischen, kreativen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen setzen sie ein Zeichen gegen Gewalt.

Eindrücke davon sowie offizielle Statements der Partner, von Content-Creatorn und Botschafterinnen und Botschaftern der Kindernothilfe, die über Gewalt an Frauen und Mädchen online aufklären, gibt es ab Freitag auf den Social Media-Kanälen der Kinderrechtsorganisation. Mehr Informationen und das Positionspapier sind hier zu finden: www.kindernothilfe.de/orangedays

 

Welttag der Kinderrechte: „Wir dürfen die Kinder in Pakistan nicht vergessen“

Duisburg, 17. November2022 - Am Sonntag erinnert der Welttag der Kinderrechte an die Verabschiedung der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen vor mehr als 30 Jahren. Besonders im Fokus steht in diesem Jahr Pakistan, wo die Bevölkerung noch immer mit den Folgen der Überschwemmungen im Sommer zu kämpfen hat. 

Sturzflut in Pakistan - Quelle: Kindernothilfe-Partner


Am Sonntag erinnert der Welttag der Kinderrechte an die Verabschiedung der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen vor mehr als 30 Jahren. Der Weg bis zur weltweiten Umsetzung ist noch lang, in allen Teilen der Welt sind Kinderrechte bedroht, etwa durch Krieg, Hunger oder die Klimakrise. Besonders im Fokus steht in diesem Jahr Pakistan, wo die Bevölkerung noch immer mit den Folgen der Überschwemmungen im Sommer zu kämpfen hat.


„Kinder leiden in humanitären Notsituationen wie aktuell in Pakistan am meisten. Ihre Rechte sind massiv bedroht. Die Folgen dieser Katastrophe sind noch lange nicht ausgestanden“, so Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. Im Sommer dieses Jahres kam es in Pakistan zu einem ungewöhnlich langen Monsunregen, der großflächige Überschwemmungen zur Folge hatte.

Mehr als 1.700 Menschen sind laut pakistanischer Katastrophenschutzbehörde dabei ums Leben gekommen, darunter etwa 650 Kinder. Schätzungen zufolge sind 33 Millionen Menschen betroffen, wovon etwa die Hälfte unter der Armutsgrenze lebt. Pakistan gehört zu den zehn Ländern, die am stärksten unter den Folgen der Klimakrise leiden. „Die Überschwemmungen waren in deutschen Medien wenig präsent. Es ist daher unsere Aufgabe auf die Kinderrechtsverletzungen in Pakistan aufmerksam zu machen“, erläutert Katrin Weidemann.

„Kinder sind durch die Katastrophe noch verletzlicher geworden. Ihre Eltern sind damit beschäftigt, sich um Nahrung und den Wiederaufbau zu kümmern, sodass die Mädchen und Jungen häufig alleine in den Notunterkünften sind“, berichtet Jörg Denker, Referatsleiter Asien und Osteuropa der Kindernothilfe. „Ihre Bildung ist beeinträchtigt, es gibt Fälle von sexualisierter Gewalt und Entführungen. Krankheiten machen infolge der Überschwemmung die Runde, und es gibt nicht überall genug zu essen oder sauberes Wasser“, so Denker.


„Kinder haben ein Recht auf Schutz, auf Bildung und darauf, dass ihr Wohl an erster Stelle steht. Die Mädchen und Jungen in Pakistan benötigen weiterhin dringend unsere Hilfe, wir dürfen sie und ihre Rechte nicht vergessen“, mahnt Katrin Weidemann. Die Kindernothilfe ist seit 1978 in Pakistan aktiv. Im Fokus der Arbeit steht die Hilfe zur Selbsthilfe.


Weitere Schwerpunkte sind nach wie vor Projekte, die Kinder vor ausbeuterischer Arbeit schützen und ihnen Bildungschancen ermöglichen. Seit den Überschwemmungen leistet die Kindernothilfe auch Soforthilfe in Pakistan. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern verteilt sie Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Medikamente und Moskitoschutz. Außerdem werden Notunterkünfte mit speziellen „Child Friendly Spaces“ eingerichtet und betreut.

 

Brasilien nach der Stichwahl: „Versäumnisse für Kinderrechte aufholen“

Duisburg, 31. Oktober 2022 - „Mit dem Wahlsieg von Lula da Silva in Brasilien verbinden wir die Hoffnung, dass die neue Regierung mit aller Kraft daran arbeitet, die Versäumnisse der vergangenen Jahre aufzuholen und eine gerechte und lebenswerte Zukunft für Kinder zu gestalten“, sagt Christiane Rezende, Psychologin und Koordinatorin des Kindernothilfe-Büros in Belo Horizonte. Die letzte Amtszeit des rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro habe die Kinderrechte in Brasilien um 10 bis 15 Jahre zurückgeworfen. 

Foto: Jürgen Schübelin


Die Kindernothilfe und ihre Partnerorganisationen in Brasilien erwarten von der zukünftigen Regierung unter Präsident Lula da Silva, dass sie sich mit engagierten Sozialprogrammen besonders um die mehr als 700.000 Kinder unter fünf Jahren kümmert, die im Gefolge der Covid-Pandemie und ihrer dramatischen sozialen Schleifspuren unter massiven Hunger- und Unterernährungsproblemen leiden. Ebenso gelte es, umfassend Hilfe zu leisten, um die extremen Gewalterfahrungen von Kindern und Jugendlichen – auch im Zuge des mit aller Brutalität geführten Wahlkampfes – zu überwinden. 


Kindernothilfe-Partnerorganisationen arbeiten im ganzen Land mit Kindern und Jugendlichen aus favelas, den Armenvierteln der Großstädte, oder extrem verarmten ländlichen Regionen. Hier spielt sich ein soziales Long-Covid-Drama mit millionenfachen Abstürzen in extreme Armut und Hunger ab. „Nur mit einer sozialen, kompetenten und korruptionsfreien Politik kann sich die Situation von Kindern und ihren Familien in Armut nachhaltig verbessern“, so Rezende weiter. 



Die Kindernothilfe ist seit 1971 in Brasilien aktiv und unterstützt dort aktuell rund 9.200 Kinder und ihre Familien in 34 Projekten. Gewaltprävention und gewaltfreie Erziehung stehen im Vordergrund der Arbeit.


 

Kindernothilfe-Medienpreis für Kinderrechte verliehen

Berlin/Duisburg, 21. Oktober 2022 - Sherif Rizkallah und Nicole Rosenbach sind die beiden Gewinner des Kindernothilfe-Medienpreises 2022, der heute Abend in Berlin verliehen wurde.
„Kinder und ihre Rechte brauchen besonders in dieser schwierigen Weltlage unsere Aufmerksamkeit. Deshalb ist der Kindernothilfe-Medienpreis so wichtig, denn er zeichnet Journalistinnen und Journalisten aus, die Kindern ihre Stimmen leihen, um gehört zu werden“, sagte Elke Büdenbender, Schirmherrin des Medienpreises (links).


Durch den Abend führte Moderatorin Sabine Heinrich. Rizkallah belegt mit seinem Beitrag „logo! extra – Kinder auf der Flucht – Wer kümmert sich um ihre Rechte?“ (KiKA) den 1. Platz in der Kategorie „Preis der Kinderjury“. 

„Wir fanden es wichtig und richtig, dass Sherif Rizkallah die Kinder selbst gefragt hat, dass sie von ihren Erfahrungen erzählen und ihre Meinung sagen konnten“, begründeten die Kinder von drei Berliner Schulen ihre Entscheidung (Nelson-Mandela-Schule, Andreas-Gymnasium und Erich-Kästner-Grundschule).

Platz zwei belegt Dr. Jana Magdanz mit ihrem Beitrag „Ich bin Liv – Leben als Transkind“. Der dritte Platz geht an die beiden Journalisten Martin Theis und Sascha Montag für ihren Beitrag „Zwischen zwei Welten“. Die Preisgelder wurden von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zur Verfügung gestellt. Der „Story on Stage“-Preis geht an Journalistin Nicole Rosenbach für ihren Beitrag „Die Story im Ersten: Warum Kinder keine Tyrannen sind“ (ARD/WDR). 

Die Autorin beleuchtet darin den Skandal um Kinderpsychiater Dr. Winterhoff. Ihr Beitrag liefert nicht nur medizinische Fakten, sondern auch erschreckende Eindrücke aus Perspektive der Betroffenen. Platz zwei geht an Silvia Plahl und ihren Hörfunkbeitrag „Kinderschutz – Signale der Gewalt erkennen“. Den dritten Platz belegt die Reportage „Die Jungen ohne Kindheit“ von Fabian Franke.  

Silvie Kreibiehl, Klimafinanzierungsexpertin und koordinierende Leitautorin für den sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates, sprach bei der Veranstaltung mit Moderatorin Sabine Heinrich über die Haupttreiber von Hungerkrisen. 

Kindernothilfe-Koordinatorin Asia Abdulkadir berichtete von der verheerenden Dürrekatastrophe und ihren Folgen am Horn von Afrika. Emotional berührt wurden die Gäste von der Videobotschaft des ukrainischen Gründers der Kindernothilfe Partnerorganisation „Myrne Nebo Charkiw“ zur aktuellen Lage der Kinder. Außerdem war eine 16-jährige Aktivistin aus Guatemala zu Gast. Sie berichtete von ihrer Teilnahme an der Weltkonferenz gegen Kinderarbeit. 


Am Ende des Abends wurde die langjährige Schirmherrin der Veranstaltung und Stiftungsrätin der Kindernothilfe, Christina Rau, offiziell verabschiedet. Dr. Eckart von Hirschhausen würdigte das Engagement in einer Laudatio: „Mit Ihrer klugen und nachdrücklichen Art schaffen Sie es immer wieder, andere zu bewegen. Die Welt macht gerade Rückschritte, und wir brauchen mehr engagierte Menschen wie Sie!“ Unter den Gästen waren die Schauspielerinnen Valerie Niehaus und Heike Kloss, Sänger Gregor Hägele sowie die Schauspieler Manou Lubowski und Dietrich Mattausch.

 

Kindernothilfe macht Fußballstadien zusammen mit großen Bundesliga-Vereinen kinderfreundlich

Duisburg, 17. Oktober 2022 - Gemeinsam mit den Organisationen KickIn! und In safe hands e. V. hat die Kindernothilfe das Projekt „Kinderfreundliches Stadion“ ins Leben gerufen, um Fußballstadien in Deutschland kinderfreundlich zu machen. „Dabei ist uns die Meinung der Kinder und Jugendlichen besonders wichtig, weshalb wir sie im Prozess eng mit einbinden“, so Jonas Ermes, Vorsitzender von In safe hands. Bundesliga Vereine wie der VfL Bochum 1848, SV Werder Bremen und Hertha BSC nehmen bereits am Projekt teil.

Die Kindernothilfe hat gemeinsam mit den Organisationen KickIn! und In safe hands e. V. das Projekt „Kinderfreundliches Stadion“ ins Leben gerufen, um Fußballstadien in Deutschland kinderfreundlich zu machen (Foto: Kindernothilfe)  


„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Kinder und Jugendlichen die Erfahrung machen können, etwas zu bewegen, bei einem Thema, das für sie selbst hoch relevant ist“, betont Janina Jaspers von der Kindernothilfe. In einem gemeinsamen Prozess über mehrere Monate erarbeiten die drei Organisationen zusammen mit den Vereinen sowie den Kindern und Jugendlichen Kriterien für ein Stadion, in dem sie sich sicher und wohlfühlen. So tragen sie dazu bei, Stadien in Deutschland kinderfreundlicher zu machen.

In Jugendgremien und bei Stadionbegehungen vor Ort schauen die Mädchen und Jungen gezielt darauf, was sie stört und was verbessert werden muss. „Sie sind die Expertinnen und Experten und können uns und den Vereinen zeigen, was für sie kinderfreundlich bedeutet“, erklärt Niklas Alof von der Kindernothilfe.  Nach ersten Stadionbegehungen wurde zum Beispiel deutlich: Viele Hinweisschilder sind für die jungen Fans nicht zu erkennen.

Es fehlen beispielsweise Piktogramme, sodass auch für diejenigen, die die Sprache nicht sprechen oder (noch) nicht lesen können, eine Orientierung möglich ist. Auch lange Toilettenschlagen sind für sie ein Problem. Und Kinder, die in einem Rollstuhl sitzen, haben oft nicht die Möglichkeit, auf der Tribüne mit ihren Freundinnen und Freunden zusammenzusitzen.

„Was für Kinder gut ist, nützt nicht selten auch vielen anderen Personenkreisen. Die entwickelten Kriterien zur Bewertung, ob ein Stadion kinderfreundlich ist oder noch Verbesserungsbedarf besteht, werden deshalb künftig auch in unsere Gesamtkriterien eines inklusiven Stadions integriert“, sagt Daniela Wurbs von KickIn!. KickIn! ist eine deutschlandweit einmalige Beratungsstelle für Inklusion, die sich für Vielfalt im deutschen Profifußball einsetzt.

Die Organisation In safe hands stärkt die sozialen und emotionalen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen durch verschiedene Sportangebote und fördert so ihre Resilienz. Die Kindernothilfe unterstützt das Projekt durch ihre langjährige Erfahrung bei der Arbeit zu Kinderschutz und Kinderrechten in ihren Partnerländern. Das Projekt „Kinderfreundliches Stadion“ wird von der Deutschen Fußball Liga gefördert.

 

Kindernothilfe entwickelt Schutzkonzepte mit Sportvereinen

„Kinder müssen am Prozess beteiligt werden, um sie wirklich sicher schützen zu können“
Duisburg, 28. September 2022 - Kinder und Jugendliche müssen in Vereinen vor Gewalt und Missbrauch geschützt sein. Die Kindernothilfe arbeitet daher seit einigen Jahren mit Vereinen wie dem VfL Bochum 1848 oder Bayern München zusammen und entwickelt mit ihnen nachhaltige Kinderschutzkonzepte.

Die Veröffentlichung der Fallstudie der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zeigt massive Kinder- und Menschenrechtsverletzungen im Sportbereich. „Vereine sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport sind ein elementarer Freizeitort für Kinder und Jugendliche, die dort vor jeglicher Gewalt geschützt werden müssen“, betont Niklas Alof, Programme Manager Sport der Kindernothilfe.

Die Kindernothilfe entwickelt zusammen mit Sportvereinen sichere Kinderschutzkonzepte (Quelle: Jakob Studnar)

Die Kinderrechtsorganisation arbeitet seit einigen Jahren mit Vereinen zusammen und entwickelt mit ihnen nachhaltige Kinderschutzkonzepte. Die Kindernothilfe hat rund 800 Organisationen in mehr als 35 Ländern bei der Umsetzung von Kinderschutzsystemen beraten und begleitet und nutzt diese langjährige Erfahrung und Expertise auch bei Sportvereinen in Deutschland. Vereine wie der VfL Bochum 1848, SV Werder Bremen oder Bayern München haben bereits eigene Schutzkonzepte entwickelt, ebenso Vereine aus dem Breitensport sowie Verbände.

 

„Unser Ziel ist es, Kinderrechte zu stärken – in der Prävention, Intervention und Aufarbeitung“, so Niklas Alof. Die Kindernothilfe zeichnet sich dadurch aus, dass sie Kinder und Jugendliche in diesen Prozess stark einbezieht. „Durch ihre Beteiligung werden die Maßnahmen besonders passend und wirkungsvoll. Nur so können Mädchen und Jungen im Sportbereich sicher geschützt werden“, sagt Niklas Alof.

 

Zum Beispiel werden sie in der Prävention gefragt, welche Meldewege sie bei Verdachtsfällen nutzen würden oder wie sie sich eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Erwachsenen vorstellen. Außerdem werden in den Vereinen Kinderschutzbeauftragte ausgebildet, die für jegliche Beschwerden oder Beobachtungen im Rahmen von körperlicher, emotionaler sowie sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Vereinswesen ansprechbar sind – für Kinder, Jugendliche, Trainerinnen und Trainer sowie Eltern.

 „Wir wissen davon, dass Gewalt- und Missbrauchsfälle durch die entwickelten Schutzkonzepte verhindert werden konnten. Das macht mehr als deutlich, dass Schutzkonzepte in Sportvereinen verpflichtend sein müssten“, so Niklas Alof. Mehr Informationen unter: www.kindernothilfe.de/sports

 

Kindernothilfe entwickelt Schutzkonzepte mit Sportvereinen: „Kinder müssen am Prozess beteiligt werden, um sie wirklich sicher schützen zu können“

Duisburg, 28. September 2022 - Kinder und Jugendliche müssen in Vereinen vor Gewalt und Missbrauch geschützt sein. Die Kindernothilfe arbeitet daher seit einigen Jahren mit Vereinen wie dem VfL Bochum 1848 oder Bayern München zusammen und entwickelt mit ihnen nachhaltige Kinderschutzkonzepte.

Die Veröffentlichung der Fallstudie der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zeigt massive Kinder- und Menschenrechtsverletzungen im Sportbereich. „Vereine sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport sind ein elementarer Freizeitort für Kinder und Jugendliche, die dort vor jeglicher Gewalt geschützt werden müssen“, betont Niklas Alof, Programme Manager Sport der Kindernothilfe.

Die Kindernothilfe entwickelt zusammen mit Sportvereinen sichere Kinderschutzkonzepte (Quelle: Jakob Studnar)

Die Kinderrechtsorganisation arbeitet seit einigen Jahren mit Vereinen zusammen und entwickelt mit ihnen nachhaltige Kinderschutzkonzepte. Die Kindernothilfe hat rund 800 Organisationen in mehr als 35 Ländern bei der Umsetzung von Kinderschutzsystemen beraten und begleitet und nutzt diese langjährige Erfahrung und Expertise auch bei Sportvereinen in Deutschland. Vereine wie der VfL Bochum 1848, SV Werder Bremen oder Bayern München haben bereits eigene Schutzkonzepte entwickelt, ebenso Vereine aus dem Breitensport sowie Verbände.

 

„Unser Ziel ist es, Kinderrechte zu stärken – in der Prävention, Intervention und Aufarbeitung“, so Niklas Alof. Die Kindernothilfe zeichnet sich dadurch aus, dass sie Kinder und Jugendliche in diesen Prozess stark einbezieht. „Durch ihre Beteiligung werden die Maßnahmen besonders passend und wirkungsvoll. Nur so können Mädchen und Jungen im Sportbereich sicher geschützt werden“, sagt Niklas Alof.

 

Zum Beispiel werden sie in der Prävention gefragt, welche Meldewege sie bei Verdachtsfällen nutzen würden oder wie sie sich eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Erwachsenen vorstellen. Außerdem werden in den Vereinen Kinderschutzbeauftragte ausgebildet, die für jegliche Beschwerden oder Beobachtungen im Rahmen von körperlicher, emotionaler sowie sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Vereinswesen ansprechbar sind – für Kinder, Jugendliche, Trainerinnen und Trainer sowie Eltern.

 „Wir wissen davon, dass Gewalt- und Missbrauchsfälle durch die entwickelten Schutzkonzepte verhindert werden konnten. Das macht mehr als deutlich, dass Schutzkonzepte in Sportvereinen verpflichtend sein müssten“, so Niklas Alof. Mehr Informationen unter: www.kindernothilfe.de/sports

 

 Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten auf großer Schultour

Die Kindernothilfe lädt zur Schultour der Jugendlichen aus Projekten der Kinderrechtsorganisation in Pakistan und Südafrika ein. Gemeinsam sprechen die Jugendlichen mit den Schülerinnen und Schülern des Kruppgymnasiums in Duisburg über die Klimakrise und ihre Folgen.

Duisburg, 20. September 2022 - Mehrere Jugendliche aus Kindernothilfe-Projekten in Pakistan und Südafrika besuchen am 23. September 2022 das Kruppgymnasium. Dort sprechen sie gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Schule über die globale Klimakrise und ihre Folgen, die besonders die Mädchen und Jungen der Partnerorganisationen YFC KwaZulu Natal und RDF Pakistan hautnah in ihrer Heimat erleben. 


Sie sind Teil von Kindernothilfe-Projekten in Durban und verschiedenen Städten Pakistans und engagieren sich u. a. mit Kampagnen- und Baumpflanzaktionen oder sozialen Projekten in ihrem Stadtteil. Über ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel berichten sie den Jugendlichen in Rheinhausen. Im Rahmen ihrer Reise besuchen die internationalen Gäste mehrere Schulen. Der Höhepunkt ist die internationale Jugendkonferenz zum Thema „Klimakrise global“, die vom 23. September bis zum 25. September 2022 in Duisburg-Rheinhausen stattfindet.

Auch Schülerinnen und Schüler des Kruppgymnasiums nehmen daran teil. Weitere Informationen gibt es unter: www.kindernothilfe.de/jugendkonferenz Die Rheinhausener Schule ist seit Jahren ein starker Partner der Kindernothilfe, u. a. führen die Schülerinnen und Schüler und das Kollegium regelmäßig Benefizaktionen durch und unterstützen politische Kampagnen der Kindernothilfe.


Vorträge zum Thema Klimakrise und Austausch mit Schülerinnen und Schülern des Kruppgymnasiums Rheinhausen finden am 23. September 2022, 09.15 Uhr und 10:40 Uhr im Kruppgymnasium Rheinhausen, Flutweg 6, 47228 Duisburg, statt.

 

Kindernothilfe wählt neuen Verwaltungsratsvorstand: Helga Siemens-Weibring übernimmt Vorsitz

Duisburg, 12. September 2022 - Das Aufsichtsgremium der Kindernothilfe hat eine neue ehrenamtliche Vorsitzende gewählt: Helga Siemens-Weibring übernimmt ab sofort den Vorsitz des Verwaltungsrats der Kindernothilfe. Damit löst sie Christel Riemann-Hanewinckel ab, die das Amt nach 12 Jahren niederlegt. Erneut bestätigt wurden die Stellvertretungen Dr. Irene Dittrich, Professorin an der Hochschule Düsseldorf, und Michael Schramm, Mitglied der Geschäftsleitung Region West der Commerzbank AG.  


Helga Siemens-Weibring (links) mit Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe; Quelle: Kindernothilfe

„Ich habe den Verwaltungsratsvorsitz in den vergangenen Jahren sehr gern übernommen und danke besonders allen Mitarbeitenden bei der Kindernothilfe, in den Projekten und allen, die sich mit ihren Spenden und ihrer Zeit für Kinder weltweit einsetzen. Sie alle sind der Motor der Kindernothilfe und können viel für die Rechte der Kinder bewegen“, sagt die ehemalige Bundestagsabgeordnete Riemann-Hanewinckel. 


Mit der 64-jährigen Beauftragten für Sozialpolitik in der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) steht erneut eine Expertin für Kinderrechtsfragen dem Verwaltungsrat vor. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet Helga Siemens-Weibring hauptamtlich in leitenden Funktionen, in den vergangenen Jahren verstärkt im Feld des Kinder- und Jugendschutzes und des Schutzes vor sexuellem Missbrauch. Seit mehr als zehn Jahren ist sie Mitglied der Kirchenleitung der evangelischen Kirche im Rheinland und vor vier Jahren wurde sie in den Verwaltungsrat der Kindernothilfe gewählt. 



„Mein Ehrenamt hat mir bisher schon viel Freude bereitet, meinen Blick international geweitet und mich auch persönlich bereichert. Ich freue mich, gemeinsam mit Vorstand und Verwaltungsrat die Organisation auf dem weiteren Weg zu einer internationalen Kinderrechtsorganisation zu unterstützen“, so Siemens-Weibring. „Wenn ich einen Beitrag dazu leisten kann, dass überall auf der Welt das Bewusstsein wächst, dass Kinder bei Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, einbezogen werden, dann habe ich mein Ziel erreicht.“ 

Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren benachteiligte Mädchen und Jungen. Der gemeinnützige Verein wird durch einen hauptamtlichen Vorstand geführt. Der Verwaltungsrat beruft und entlastet den Vorstand, er beaufsichtigt und kontrolliert seine Tätigkeiten. Die Amtszeit der Verwaltungsratsmitglieder beträgt vier Jahre.

 

Kindernothilfe zum Weltbildungstag: Klimawandel, Kriege und Armut bedrohen das Recht auf Bildung

Duisburg, 07. September 2022 - Mehr als 260 Millionen Kindern und Jugendlichen weltweit bleibt das Recht auf Bildung verwehrt. „Verheerende Naturkatastrophen, grausame Kriege und die Pandemie haben gravierende Auswirkungen auf das Leben der Kleinsten, die ein Leben ohne Bildung weiter in die Armut treibt“, so Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Carsten Montag. „Um Kinderrechte zu verwirklichen, müssen alle Staaten Mädchen und Jungen den Zugang zu Bildung ermöglichen – besonders in Krisenzeiten“, fordert Carsten Montag. 

Quelle: Kindernothilfepartner

Das Kindernothilfe-Partnerland Haiti ist eines von vielen Ländern, das von schweren Krisen betroffen ist. Die Folgen spüren besonders Kinder und Jugendliche. „In den vergangenen Jahren haben heftige Hurrikane und Erdbeben zahlreiche Gebäude zerstört. Viele Schulen wurden nie wieder aufgebaut oder haben weiterhin große Schäden“, berichtet Frivens St. Hilaire, Pädagoge vom Kindernothilfe-Partner AMURT in Haiti. „Und nun wurde der Schulstart um einen Monat verschoben. Die Schülerinnen und Schüler verlieren wertvolle Lernzeit“, ergänzt er.  


Zusätzlich erschweren bürgerkriegsähnliche Zustände den Schulbesuch vieler Kinder, die im Land noch die Möglichkeit haben, zu lernen. „Die Bevölkerung befindet sich in einer extremen Notsituation. Mit der Ermordung des Präsidenten haben Banden die Kontrolle über das Land und das Leben der Menschen übernommen. Dazu kommt eine hohe Inflation, die dazu führt, dass Familien den Schulbesuch und regelmäßige Mahlzeiten nicht mehr finanzieren können“, erklärt Meike Brodé, Kindernothilfe-Expertin für Haiti. Umso wichtiger ist es, dass Partner der Kinderrechtsorganisation ihre Projekte in Haiti trotzdem fortführen.

Zum Beispiel in der durch Spenden finanzierten Schule Saint François de Sales in Carrefour, in denen die Schülerinnen und Schüler Schutz finden, lernen und traumatisierende Erlebnisse verarbeiten können. 

„Bildung ermöglicht eine hoffnungsvolle Zukunft. Es muss sich jetzt etwas ändern, und Mädchen und Jungen müssen einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung erhalten“, so Carsten Montag. Die UNESCO vermutet, dass bis 2030 immer noch 84 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nicht zur Schule gehen werden und ein gleichberechtigter Bildungszugang nach Ziel 4 der UN-Nachhaltigkeitsziele nicht erreicht werden kann.

 

Internationale Jugendkonferenz der Kindernothilfe zur Klimakrise startet

Duisburg, 06. September 2022 - Vom 23. bis 25. September 2022 findet die internationale Jugendkonferenz zum Thema "Klimakrise und Kinderrechte" der Kindernothilfe in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen aus Südafrika und Pakistan in Duisburg statt. Es gibt noch freie Plätze.

Vom 23. bis 25. September 2022 findet die internationale Jugendkonferenz der Kindernothilfe in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen aus Südafrika und Pakistan in Duisburg statt. Jugendliche aus Deutschland und den Partnerländern nehmen daran teil und sprechen in Workshops und bei Aktionen über „Klimakrise und Kinderrechte“. Noch gibt es freie Plätze. Die Teilnahme ist kostenlos.

"Klimakrise und Kinderrechte" - so lautet das Thema der internationalen Jugendkonferenz 2022 (Foto: Kindernothilfe)

„Der Klimawandel ist da. Und das erleben besonders die Jugendlichen aus Pakistan und Südafrika hautnah“, so Lennart Wallrich, Organisator der Jugendkonferenz. Allein in diesem Jahr haben heftige Regenfälle und extreme Überflutungen Teile von Südafrika und Pakistan zerstört und Familien und Kinder weiter in die Armut getrieben. Das Kindernothilfe-Partnerland Pakistan gehört zu den zehn Ländern, die weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. „Der direkte Austausch unter den Jugendlichen aus den verschiedenen Ländern ist enorm wichtig. Wir freuen uns sehr auf die vielen spannenden Diskussionen, Ideen und Aktionen“, sagt Wallrich.


Die Jugendlichen aus Pakistan und Südafrika wollen sich über ihre eigenen Erlebnisse, die globale Klimakrise sowie über Klimagerechtigkeit mit den teilnehmenden Mädchen und Jungen aus Deutschland austauschen. Neben Diskussionsrunden können sie etwa auch bei einer politischen Graffiti-Aktion, beim großen Müllkunstwerk zur Klimakrise oder auch an der Exkursion „Konsumkritischer Stadtrundgang in Duisburg“ teilnehmen.


Die Jugendkonferenz findet im Jugendzentrum Tempel und Gemeindehaus „Auf dem Wege“ in Duisburg-Rheinhausen statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Auch die Kosten für die Anreise, Übernachtung und Verpflegung werden übernommen. Weitere Informationen gibt es hier: www.kindernothilfe.de/jugendkonferenz  Das Projekt wird gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

 

Flut in Pakistan: Kindernothilfe leistet Soforthilfe für betroffene Familien

Duisburg, 30. August 2022 - Nach den heftigen Monsun-Regenfällen in Pakistan leistet die Kindernothilfe über ihre lokalen Partnerorganisationen humanitäre Hilfe und verteilt dringend benötigte Hilfsgüter an betroffene Familien, darunter Trinkwasser, Lebensmittelpakete, Zelte, Medikamente und Moskitonetze. Mehr als 1.000 Menschen sind bereits durch die Überflutungen gestorben – ein Drittel davon Kinder. 

Quelle: Kindernothilfepartner

"Vor allem die Kinder brauchen jetzt unsere Unterstützung", sagt Carsten Montag, Vorstand der Kindernothilfe. Die Kindernothilfe bittet um Spenden für weitere Nothilfemaßnahmen.  "Sauberes Trinkwasser ist rar, Behelfsunterkünfte erhöhen das Risiko von Übergriffen und der Schulunterricht muss so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden", so Carsten Montag weiter. „Die verheerenden Überschwemmungen machen einmal mehr deutlich, dass die Menschen langfristig gestärkt werden müssen. Unsere Partner setzen dabei auf Ernährungssicherung, Katastrophenvorsorge und Klimaschutzprojekte.“ 


Insgesamt sind mehr als 33 Millionen Menschen in Pakistan von den katastrophalen Überschwemmungen betroffen. Die Situation verschlechtere sich zunehmend, berichtet Shahzadi Kiran, Landeskoordinatorin der Kindernothilfe in Pakistan, da weitere starke Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen.

„Viele Familien haben auch ihre Ernte und das Vieh in den Wassermassen verloren. Deshalb befürchten wir, dass nach der Flut die Hungerkrise kommt“, so Kiran weiter. Pakistan gehört zu den zehn Ländern, die weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Mehr Auskunft dazu gibt der Weltrisikobericht, der nächste Woche vom Bündnis Entwicklung Hilft herausgegeben wird, in dem die Kindernothilfe Mitglied ist. 

Die Kindernothilfe ist seit 1978 in Pakistan aktiv und unterstützt dort rund 14.000 Kinder und ihre Familien in 13 Projekten. Schwerpunkte der Arbeit sind die Förderung von Frauen-Selbsthilfegruppen und Projekte zum Klimaschutz. 

Spenden an die Kindernothilfe für die Hilfe nach der Flut in Pakistan: IBAN: DE92 3506 0190 0000 4545 40  Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank)

 

Sechs Monate Angriffskrieg auf die Ukraine: Kindern wird die Kindheit genommen

Duisburg, 24. August 2022 - „Viele geflüchtete ukrainische Kinder brauchen eine fortlaufende psychosoziale Betreuung und Zugang zu Bildungsangeboten. Das bisherige Angebot reicht bei Weitem nicht aus“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe Katrin Weidemann nach ihrem Besuch in Projekten der Kindernothilfe in Rumänien und in der Republik Moldau.

Sechs Monate Angriffskrieg auf die Ukraine: Kindern wird die Kindheit genommen (Duisburg, 24.08.2022) Genau vor einem halben Jahr begann Putin seinen Angriffskrieg auf die Ukraine. Vor allem die ukrainische Zivilbevölkerung leidet unter den Bombardierungen der russischen Armee. Mehr als 10 Millionen Menschen, darunter meist Frauen mit ihren Kindern, sind aus dem Land in europäische Anrainerstaaten geflohen. Viele leben in provisorischen Unterkünften, und besonders für die Kinder ist die Situation fernab von Freunden und Verwandten sehr belastend.


„Viele der ukrainischen Kinder brauchen eine fortlaufende psychosoziale Betreuung und Zugang zu Bildungsangeboten. Das bisherige Angebot reicht bei Weitem nicht aus“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe Katrin Weidemann nach ihrem Besuch in Projekten der Kindernothilfe in Rumänien und in der Republik Moldau.  Es brauche vor allem ein abgestimmtes Verfahren, wie Mädchen und Jungen ab September geregelt Zugang zu Bildungsangeboten in der Ukraine und außerhalb des Landes erhalten.


„Kinder um die Möglichkeit des gemeinsamen Lernens zu berauben, ist ein weiteres Verbrechen dieses grausamen Krieges“, so Weidemann weiter. Viele Mädchen und Jungen nehmen auch aus dem Ausland digital am Unterricht in der Ukraine teil – soweit das noch möglich ist: Bislang wurden 2.300 ukrainische Schulen und Bildungseinrichtungen durch die Bombardierungen zerstört.  In Deutschland wurden bis Ende Juli an den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen bislang mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufgenommen. Allerdings ziehen sich die Zuteilungsverfahren der ukrainischen Kinder zu den Schulen häufig hin, sodass viele Mädchen und Jungen über Wochen einfach in ihren Unterkünften sitzen und warten würden.  


Die Kindernothilfe unterstützt seit März 2022 geflüchtete Kinder und ihre Familien in den ukrainischen Anrainerstaaten Rumänien und in der Republik Moldau. Im Zentrum der Hilfsmaßnahmen in Kooperation mit lokalen Partnerorganisationen stehen dabei Bildungsangebote und die Verteilung von Tablets zur Teilnahme am digitalen Unterricht, psychosoziale Angebote für Kinder und ihre Eltern, medizinische Versorgung, Verpflegung und eine vorübergehende Unterkunft für die Familien. Die Kindernothilfe baut ihre Unterstützung weiter aus und bittet um Spenden.

 

Gamechanger Week der Kindernothilfe: Deutschlands größtes Online Escape Game geht mit neuen Spielen in die zweite Runde

Duisburg, 17. August 2022 - Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr geht die Gamechanger Week der Kindernothilfe in die zweite Runde. Vom 19. September bis zum 24. September 2022 werden die kostenlosen Escape-Room-Episoden täglich freigeschaltet. Im Fokus dabei: Kinderarbeit, Bandenkriminalität und Klimakrise.

Die Gamechanger Week 2022 der Kindernothilfe startet bald (Foto: Kindernothilfe)

„Mit den neu entwickelten Spielen möchten wir Kinder und Jugendliche hier in Deutschland auf Kinderrechtsverletzungen aufmerksam machen und ihnen mit Gamification zeigen, dass auch sie sich für Kinder- und Menschenrechte stark machen können“, sagt Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Carsten Montag.

Die Online Escape Rooms der Gamechanger Week erzählen Geschichten aus Kindernothilfe-Projektländern. Aber auf neue Weise: Mithilfe von Rätseln und animierten Videos ziehen sie Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene in die Handlung hinein und machen sie zugleich sensibel für Kinder- und Menschenrechtsverletzungen. Dieses Jahr reisen die Spielerinnen und Spieler in den täglichen Escape-Room-Episoden nach Brasilien, Indien und Sambia und stellen sich den Herausforderungen und Problemen, die die Hauptfiguren erleben. 


Da ist zum Beispiel die 16-jährige Milele, die auf einer sambischen Tabakplantage arbeiten muss und dem skrupellosen Besitzer Paroli bietet. In Indien schlüpfen die Teilnehmenden in die Rolle der 18-jährigen Sita, die in ihrem Dorf gegen den Klimawandel und giftige Pestizide kämpft. Oder sie wehren sich gemeinsam mit dem 16-jährigen Gil und seinen Freundinnen und Freunden gegen Bandenkriege und Polizeigewalt in den Favelas Brasiliens.  

Zahlreiche Creators aus den sozialen Medien wie Shanti Tan, Dillan White und Nerdstar TV unterstützen die Gamechanger Week und ihre Botschaft „Be a Gamechanger“. Der Startschuss zu der Event-Woche rund um den deutschen Weltkindertag fällt am 19. September 2022. Bis zum 24. September 2022 werden die kostenlosen Escape-Room-Episoden täglich freigeschaltet und können in Teams mit bis zu sechs Personen gespielt werden.

Hungerkrise am Horn von Afrika: Golf & More spendet 5.642 Euro beim Charity-Turnier für Kindernothilfe-Projekte

Duisburg, 16. August 2022 - Zum achten Mal in Folge haben Mitglieder des Clubs Golf & More in Duisburg-Huckingen ihr Charity-Event ausgerichtet und für die von Hunger bedrohten Kinder und ihre Familien am Horn von Afrika gespielt. Dabei sind 5.642 Euro Spenden zusammengekommen. Mit der Spendensumme unterstützt der Club die Partner der Kinderrechtsorganisation in Afrika. 

Foto: Golf & More

„Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die großartige Arbeit der Kindernothilfe zu unterstützen. Und das bereits seit sieben Jahren“, sagt Johannes Fülöp, Geschäftsführer von Golf & More. Mehrere Stunden lang spielten die 71 Teilnehmenden auf dem Golfplatz und sammelten durch Startgebühren für das Turnier und weiteren Einnahmen Spenden für die Nothilfe. Zusammen mit ihren Partnerorganisationen unterstützt die Kindernothilfe in besonders betroffenen Gebieten in Äthiopien, Kenia und Somaliland Not leidende Familien mit frischem Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Zusatznahrung für Kinder und stillende Mütter und dringend benötigten Hilfsgütern. 


Die Sachpreise wurden vom Club und der Golfschule gestiftet, die Rundenverpflegung von der Gastronomie Frieda. „Mittlerweile sollten wir eine Summe von insgesamt 30.000 Euro erreicht haben“, so Fülöp. Das diesjährige Ergebnis des Golfclubs beim Charity-Spiel für die Kindernothilfe hat noch einmal den Rekord des vergangenen Jahres (4.520,80 Euro) übertroffen und ist somit die bislang höchste Spendensumme von Golf & More.

Die Geschäftsstelle der Kinderrechtsorganisation hat ihren Sitz ganz in der Nähe des Golfplatzes und ist dankbar für dieses tolle hohe Ergebnis sowie für die langjährige Unterstützung für Kinder und Familien weltweit. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben.

Aktuell ist die Kinderrechtsorganisation in 33 Ländern aktiv und arbeitet mit 364 Partnerorganisationen zusammen. Gemeinsam fördert sie mehr als 2,3 Millionen Kinder und Jugendliche. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).

Ein Jahr nach der Machtübernahme in Afghanistan: „Kinderrechte werden mit Füßen getreten“

Duisburg, 15. August 2022 - Ein Jahr nach der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan ist die Situation von Mädchen und Frauen verheerend. Hunger, Armut und das Verbot für Mädchen, weiterführende Schulen zu besuchen, beeinträchtigen in Afghanistan eine komplette Generation. „Es ist schockierend, wie Kinderrechte mit Füßen getreten werden“, sagt Carsten Montag, Vorstand der Kindernothilfe. „Für afghanische Mädchen und Frauen geht es um nichts weiter als das blanke Überleben.“ 


Die Not der afghanischen Kinder ist ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban größer denn je. Zusätzlich zu den Folgen der Wirtschaftskrise und der schlimmsten Dürre der letzten Jahrzehnte erschweren die Eingriffe in die Kinderrechte ein gesundes und geschütztes Aufwachsen: „Mädchen werden nicht nur um ihr Recht auf Bildung beraubt, sie sind von Missbrauch, Ausbeutung, Früh- und Zwangsverheiratung bedroht“, so Montag weiter. „Es ist schmerzhaft zu sehen, dass sich viele Erfolge der vergangenen 20 Jahre in Luft auflösen.“ 


„Wir fordern von der internationalen Gemeinschaft, vor allem von den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der Bundesregierung, die afghanische Bevölkerung weiter zu unterstützen und Kinderrechte zu stärken“, betont Montag. Das gelte auch für die lokale Zivilgesellschaft: Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten, die in der Vergangenheit viel erreicht hätten, würden verfolgt und bangen um ihr Leben. „Die Weltgemeinschaft muss zu ihrem Wort stehen“, so Montag. 


Die Kindernothilfe unterstützt seit 2002 Kinder und ihre Familien in Afghanistan. Bis August 2021 hat die Organisation über lokale Partnerorganisationen Bildungsprojekte für Mädchen und Jungen sowie Frauen-Selbsthilfegruppen gefördert. Seit der Machtübernahme ist die Weiterarbeit in den Projekten nur sehr eingeschränkt möglich. Die Kindernothilfe leistet über eine afghanische Partnerorganisation humanitäre Hilfe im Bereich Ernährung, Kinderschutz und Hygiene.


Kindernothilfe erhält Great Place to Work® Zertifizierung  

 Duisburg, 02. August 2022 - Die Kindernothilfe ist ein Great Place to Work®. Sie hat sich im international bewährten Zertifizierungsprozess dem Urteil ihrer Mitarbeitenden gestellt und ist für ihre erlebte Arbeitgeberattraktivität zertifiziert worden.

Foto Jakob Studnar

„Wir sind sehr stolz, von unseren Mitarbeitenden als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden“, sagt Personalvorstand Jürgen Borchardt. „Die Zertifizierung liefert uns wertvolle Einblicke und Impulse, um uns als Arbeitgeber weiterzuentwickeln.“ Das internationale Forschungs- und Beratungsinstitut «Great Place to Work®» steht mit seinem Zertifizierungsprogramm für ein besonderes Engagement bei der Gestaltung der Arbeitsplatzkultur und arbeitet dafür mit einem gesicherten Verfahren.


Bestandteile sind ein unabhängiges, anonymes Feedback der Mitarbeitenden und die Analyse von Maßnahmen und Programmen der Personalarbeit.  Der Wandel der Arbeitswelt stellt die Kindernothilfe vor neue Herausforderungen. Daher will die Organisation auf die Veränderungen der Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen, die mit der Arbeitswelt 4.0 einhergehen, rechtzeitig und angemessen reagieren. Als eine der Voraussetzungen dafür sieht die gemeinnützige Organisation eine starke Arbeitgebermarke sowie eine motivierende und leistungsstarke Kultur, in der sich Mitarbeitende ernst genommen und wertgeschätzt fühlen.


„Die Weiterentwicklung unserer Organisationskultur hat einen besonders hohen Stellenwert für uns. Wir arbeiten fortwährend daran, dass sich unsere Mitarbeitenden wohlfühlen, gerne mit uns arbeiten und stolz darauf sind, was wir gemeinsam erreichen“, so Petra Niederau, Head of Human Relations.   Durch die Kulturanalyse in Zusammenarbeit mit Great Place to Work® hat sich die Organisation verstärkt mit den eigenen Werten und Eigenschaften auseinandergesetzt. „Wir sehen die Zertifizierung und den gesamten Prozess als große Chance, um einen gezielten Blick auf die Kultur unserer Organisation zu erlangen und unsere Personal- und Kulturmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen“, sagt Sina Talvia, Manager Talent Acquisition und Projektverantwortliche.

Zudem stellt die damit verbundene Auszeichnung eine sinnvolle Möglichkeit für die Organisation dar, sowohl nach innen als auch nach außen ihre Arbeitgebermarke zu stärken. So werden die Ergebnisse beispielsweise für das eigene Employer Branding genutzt, um mehr Bewerberinnen und Bewerber auf die Organisation aufmerksam zu machen.

 

Horn von Afrika: 365.000 Kinder vom Hungertod bedroht

Duisburg, 18. Juli 2022 - Die Kindernothilfe ruft zu Spenden für die von Hunger bedrohten Kinder und ihre Familien am Horn von Afrika auf. In Äthiopien, Somalia und Kenia leiden mehr als 18 Millionen Menschen unter Hunger und die Lage verschärft sich weiter. Die UNO befürchtet, dass noch in diesem Jahr 365.000 Kinder an Unterernährung sterben könnten. Die Kindernothilfe unterstützt zusammen mit ihren Partnerorganisationen in besonders betroffenen Gebieten in Äthiopien, Kenia und Somaliland notleidende Kinder und ihre Eltern mit frischem Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Zusatznahrung für Kinder und stillende Mütter und dringend benötigten Hilfsgütern. 

Der Klimawandel gehört schon lange zum harten Lebensalltag der Familien in der Region: Durch unregelmäßige und zu geringe Niederschläge fallen immer wieder Ernten aus, Wasserstellen verdunsten und die Menschen verlieren einen Teil ihres Viehbestands. „Allerdings werden die Abstände zwischen den Dürren immer kleiner und die Bedingungen immer härter. Dadurch und durch zunehmende politische Fragilität in der Region sinkt die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung rapide“, so Dr. Christine Idems, Managerin für humanitäre Hilfe bei der Kindernothilfe.

Der Ausfall von vier Regenzeiten hintereinander, die Heuschreckenplage vor zwei Jahren und die Pandemie haben zu einer verschärften Ernährungssituation geführt. Hinzu kommen jetzt noch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine: Getreidelieferungen aus der Ukraine und Russland sind blockiert und die Preise für Lebensmittel enorm gestiegen.

„Es sind gleich mehrere Faktoren, die hier zusammenwirken, und wir haben die begründete Sorge, dass Hunderttausende Kinder und ihre Familien in die Hungersnot getrieben werden, wenn wir nicht handeln“, so Idems.

Spendenkonto der Kindernothilfe:
Ernährungskrise Ost-Afrika IBAN: DE92 3506 0190 0000 4545 40
Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank)

Die Kindernothilfe engagiert sich seit Jahren in Äthiopien, Kenia und Somaliland mit nachhaltigen Projekten und Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge. Als eine der größten Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt sie seit mehr als 60 Jahren weltweit benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Weitere Infos unter kindernothilfe.de.

Kindernothilfe-Medienpreis: Finalisten stehen fest

Duisburg, 12. Juli 2022 - Nicole Rosenbach gewinnt mit ihrem TV-Beitrag „Warum Kinder keine Tyrannen sind“ (ARD/WDR) den mit 5.000 Euro dotierten „Story on Stage“-Preis. Platz 2 geht an Silvia Plahl für ihren Hörfunk-Beitrag „Kinderschutz – Signale der Gewalt erkennen“ (SWR). Platz 3 belegt Fabian Franke mit seiner Reportage „Die Jungen ohne Kindheit“ (taz). Die Preisverleihung findet am 21. Oktober 2022 in Berlin unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender statt.  

Die Entscheidung über den „Story on Stage“-Preis traf das Kuratorium, bestehend aus NDR-Fernseh-Chefredakteur Andreas Chichowicz, Journalist Hans Leyendecker, Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann sowie Natalia Wörner, Schauspielerin und Botschafterin der Kindernothilfe.  Außerdem vergab eine neunköpfige Kinderjury aus Berlin den „Preis der Kinderjury“.

Die Mädchen und Jungen von der Nelson-Mandela-Schule, dem Andreas-Gymnasium und der Erich-Kästner-Schule nominierten:
  Dr. Jana Magdanz: „Ich bin Liv – Leben als Transkind“ (KiRaKa)
  Sascha Montag und Martin Theis: „Zwischen zwei Welten“ (Dein SPIEGEL)
  Sherif Rizkallah: „Kinder auf der Flucht – Wer kümmert sich um ihre Rechte?“ (logo! Extra - KiKA / ZDF)

Die Platzierungen werden am Abend der Preisverleihung bekannt gegeben. Das Preisgeld für den „Preis der Kinderjury“ beträgt insgesamt 10.000 Euro und wird von Unterstützern der Kindernothilfe zur Verfügung gestellt. Weitere Infos zum Kindernothilfe-Medienpreis und den Beiträgen gibt es unter: www.kindernothilfe.de/medienpreis  

Geschäftsbericht 2021: Corona und Krisen verschlechtern Situation von Kindern dramatisch

Der Jahresrückblick 2021 zeigt einen deutlichen Anstieg der Gesamterträge auf rund 66 Millionen Euro. Außerdem konnte die Kinderrechtsorganisation mit 2,3 Millionen Kindern und Jugendlichen so viele Mädchen und Jungen erreichen wie nie zuvor.

Die Geschäftsstelle der Kindernothilfe in Duisburg. Foto: Kindernothilfe

Duisburg, 23. Juni 2022 - Der Jahresrückblick zeigt einen deutlichen Anstieg der Gesamterträge auf rund 66 Millionen Euro. Das macht ein Plus von 1,1 Millionen Euro (plus 2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. „In einem weiteren Jahr mit Herausforderungen durch die Coronapandemie freuen wir uns besonders darüber, dass wir durch unsere Arbeit und die unserer Partner im vergangenen Jahr mehr als 2,3 Millionen Kinder und Jugendliche erreichen konnten. Damit haben wir so viele Mädchen und Jungen gefördert wie nie zuvor“, so Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. 

Seit mehr als 60 Jahren unterstützt die Kindernothilfe als eine der größten Kinderrechtsorganisationen in Europa benachteiligte Mädchen und Jungen und ihre Familien. Aktuell fördert sie 530 Projekte in 33 Ländern und arbeitet mit 346 Partnerorganisationen zusammen. Im vergangenen Jahr führten monatelange Schulschließungen, Arbeitsplatzverluste und fehlendes Einkommen bei Familien Millionen Kinder und Jugendliche weiter in die Armut.

„Die Pandemie und weltweite Krisen haben deutlich dazu beigetragen, dass Kinder und ihre Bedürfnisse vernachlässigt wurden. Umso wichtiger ist es, dass wir mit unserer Projektarbeit dazu beitragen, dass Mädchen und Jungen ihre Potenziale entfalten und sich auch unter schwierigen Bedingungen bestmöglich entwickeln können“, berichtet Weidemann. Zusätzlich zu der Pandemie haben weltweite Humanitäre-Krisen und Naturkatastrophen die Arbeit der Kinderrechtsorganisation herausgefordert. „Die Menschen in Ländern wie Haiti, Äthiopien oder in den Flüchtlingslagern auf Lesbos in Griechenland kommen nicht zur Ruhe“, sagt Katrin Weidemann (Foto Kindernothilfe).

In Griechenland konnte die Kindernothilfe durch konkrete humanitäre Hilfe sowie den Aufbau von Kinderschutzzentren und psychosozialer Hilfe geflüchtete Kinder und Jugendliche an der EU-Außengrenze erfolgreich unterstützen. „Auch in Haiti benötigen Kinder und Familien dringend Schutz. Banden- und Drogenkriminalität und die wahllose Gewalt bedrohen ihr Leben“, erklärt die Vorstandsvorsitzende. Weiterhin zeigt ein Ausblick auf das aktuelle Jahr, dass Kinder und Jugendlichen diejenigen sind, die am meisten unter Konflikten leiden.

„Die Auswirkungen des Angriffkriegs in der Ukraine auf den globalen Süden sind gewaltig und fordern unsere Arbeit erneut heraus“, betont Katrin Weidemann. Weiterhin sagt sie: „Kinder und ihre Rechte zu schützen ist nur dank unserer zahlreichen Spenderinnen und Spender möglich, die trotz Katastrophen vor der eigenen Haustür wie die schlimme Flut im Sommer vergangenen Jahres ihre Solidarität zeigten. Ihnen danken wir für ihr Vertrauen und ihre großartige Unterstützung.“

Die Kindernothilfe-Arbeit wird zu 83,3 Prozent durch Spenden getragen. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Zum Jahresbericht 2021 geht es hier: www.kindernothilfe.de/jahresbericht

Gamechanger Week der Kindernothilfe gewinnt German Brand Award

Duisburg, 14. Juni 2022 - Die Agentur House of Yas aus Köln hat die Kindernothilfe bei der Eventkommunikation und dem Markenaufbau unterstützt und mit der Gamechanger Week der Kinderrechtsorganisation nun beim German Brand Award den Preis in der Kategorie „Branded Corporate Social Responsibility“ gewonnen.
Der Erfolg des Projekts wird dieses Jahr mit einer zweiten Gamechanger Week fortgesetzt. Foto: Kindernothilfe

Die Kindernothilfe hat im vergangenen Jahr ihre erste Gamechanger Week veranstaltet. Die Agentur House of Yas aus Köln hat die Kinderrechtsorganisation bei der Eventkommunikation und dem Markenaufbau unterstützt und mit der Gamechanger Week der Kindernothilfe nun beim German Brand Award den Preis in der Kategorie „Branded Corporate Social Responsibility“ gewonnen.

Der Erfolg des Projekts wird dieses Jahr mit einer zweiten Auflage fortgesetzt. „Mit dem Projekt stellen wir Kinder- und Jugendrechte dorthin, wo sie hingehören: in den Mittelpunkt“, betont Sophie Rutter von der Kindernothilfe, die die Gamechanger Week mitentwickelt hat. „Wir freuen uns daher sehr über die Auszeichnung und den großen Erfolg dank der vielen teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“

Rund um den internationalen Tag der Kinderrechte im September 2021 konnten vor allem die 14- bis 25-Jährigen eigens entwickelte Online-Escape-Games von der Kinderrechtsorganisation spielen. Dadurch konnten die Spielerinnen und Spieler in die Welt von Jugendlichen in ihrem Alter aus Asien, Afrika und Lateinamerika eintauchen. Die Geschichten waren fiktiv, aber beruhen alle auf wahren Begebenheiten.

„Damit zeigen wir Jugendlichen, dass sie alle Gamechanger sind und egal, woher sie kommen, gemeinsam etwas verändern können“, so Sophie Rutter. „Wir arbeiten aktuell an neuen Spielen für die kommende zweite Gamechanger Week im September 2022, worauf wir uns schon sehr freuen.“

Die Preisverleihung des German Brand Awards, einem der wichtigsten deutschen Markenpreise, fand in Berlin in der Telekom Hauptstadtrepräsentanz statt. Damit werden u. a. Unternehmen aller Branchen sowie auch nichtkommerzielle Organisationen für ihre Markenkommunikation gewürdigt. Weitere Informationen gibt es hier: https://kindernothilfe.de/gamechangerweek

Kindernothilfe: Wettbewerb zum Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit

Duisburg, 9. Juni 2022 - Mit der Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ ermöglicht die Kindernothilfe Schülerinnen und Schülern aus Deutschland, sich für arbeitende Mädchen und Jungen weltweit stark zu machen. Zum diesjährigen Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni schreibt die Kindernothilfe einen Sonderpreis aus. Bis zum 30. Juni 2022 können Schulen und Gemeinden mit Aktionen zum Thema Kinderarbeit und Konsum auf Kinderarbeit in Lieferketten aufmerksam machen und attraktive Preise gewinnen.

Action!Kidz: Schülerinnen und Schüler machen sich für arbeitende Kinder weltweit stark. Foto: privat

Seit mehr als 15 Jahren organisieren Kinder und Jugendliche als „Action!Kidz“ das ganze Jahr über verschiedene Aktionen wie Fahrräder putzen, Muffinverkauf oder Sponsorenläufe. Mit den Spendeneinnahmen unterstützen sie Projekte der Kinderrechtsorganisation gegen ausbeuterische Kinderarbeit. Bis heute haben sie rund 1.135.000 Euro für Projekte u. a. in Äthiopien, Pakistan oder Guatemala gesammelt.

Im Schuljahr 2021/22 sind durch das soziale Engagement bislang rund 107.000 Euro für Haiti, Indien und Sambia zusammengekommen. Ein Großteil der Spenden geht dieses Jahr erstmals an Kindernothilfe-Projekte für geflüchtete Kinder und Familien aus der Ukraine. Rund um den jährlichen Welttag gegen Kinderarbeit stellen Action!Kidz deutschlandweit zusätzliche kreative Aktionen auf die Beine. Neu ist dieses Mal ein ergänzendes Wettbewerbsformat. Dabei können sich Schülerinnen und Schüler mit Aktionen zum Thema Kinderarbeit und Konsum engagieren – ohne dabei Spenden sammeln zu müssen.

„Wir wünschen uns, dass diese Aktion nicht nur die Zeit vor den Sommerferien sinnvoll füllt, sondern die Kinder auch zum Nachdenken anregt“, so Jana Haberstroh, Campaignerin der Action!Kidz, „bei der Bewertung der Aktionen liegt unser Augenmerk auf Kreativität, Aussagekraft und Reichweite. Der Organisationsaufwand muss nicht groß sein.“ 


Eine Jury aus ehemaligen Action!Kidz und Mitarbeitenden der Kindernothilfe kürt die beste Aktion rund um den Welttag gegen Kinderarbeit mit einem Wanderpokal und 250 Euro für die Klassenkasse. Der zweite Platz erhält eine Siegerurkunde und 200 Euro. Der dritte Platz eine Siegerurkunde und 150 Euro.

Alle Einreichungen inkl. Fotos, Videos und Texte der Aktionen können Schulen und Gemeinden bis zum 31. Juli 2022 an actionkidz@kindernothilfe.de schicken. Weitere Infos gibt es hier: www.actionkidz.de  Zudem ruft die Kindernothilfe auch dazu auf, die Petition der Initiative Lieferkettengesetz an Bundeskanzler Olaf Scholz für ein transparentes und wirksames Lieferkettengesetz zu unterstützen. Die Kindernothilfe ist Mitglied der Initiative: https://lieferkettengesetz.de/mitmachen


Für geflüchtete Kinder aus der Ukraine:
Sponsorenlauf vom Steinbart-Gymnasium für Kindernothilfe-Partner

Duisburg, 3. Juni 2022 - Schülerinnen und Schüler des Steinbart-Gymnasiums Duisburg veranstalteten am Freitag einen großen Sponsorenlauf. Mit der Hälfte der gesammelten Spenden werden Projekte für geflüchtete Kinder und Familien aus der Ukraine von Kindernothilfe-Partnern unterstützt.


Start beim großen Sponsorenlauf des Steinbart-Gymnasiums. Foto: Jana Haberstroh, Kindernothilfe

„Auf die Plätze, fertig, los!“, hieß es am Freitag, den 3. Juni, für mehr als 800 Schülerinnen und Schüler des Steinbart-Gymnasiums in Duisburg. Sponsorinnen und Sponsoren aus Unternehmen, der Familie, dem Freundeskreis und der Nachbarschaft belohnten jede gelaufene Runde mit einer Spende. In 30 Minuten haben Klassen und Lehrkräfte möglichst viele Kilometer zurückgelegt.

An Verkaufsständen der Schule konnten die sportlichen Mädchen und Jungen gegen eine Spende leckere Snacks und Getränke erwerben. Oberbürgermeister Sören Link besuchte die Schule. Sponsoren der Veranstaltung waren der Energiedienstleister Westenergie und Laufsport bunert.


„Wir leben durch diese Spendenaktion den Steinbart-Geist. Wir wollen zusammen lernen und helfen“, betont Conny Görgen, Deutsch- und Religionslehrerin. „Die Kinder haben die Hilfe verdient. Sie können ja nichts für die Kriegssituation in der Ukraine“, sagt die 12-jährige Isabelle. Die Kindernothilfe-Partner in Nachbarländern der Ukraine sorgen sich um geflüchtete Kinder und ihre Familien und verteilen Lebensmittel, Medikamente sowie Hygieneartikel, organisieren Unterkünfte und bieten vor allem wichtige psychosoziale Hilfe an.


terre des hommes und Kindernothilfe begrüßen Beteiligung arbeitender Kinder auf der ILO-Weltkonferenz

Durban/Duisburg, 19. Mai 2022 - Bei der fünften Weltkonferenz Kinderarbeit ist erstmals im Programm auch ein Kinderforum vorgesehen. Arbeitende Kinder diskutieren ihre Sichtweisen und Empfehlungen mit erwachsenen Entscheidungsträger*innen.

Fünf Jugendliche von Dialogue Works mit einer Delegierten von der senegalesischen Organisation enda auf dem Weg zur Konferenz. Foto: Lea Kulakow, Kindernothilfe.

Am vergangenen Sonntag wurde im südafrikanischen Durban feierlich die Fünfte Weltkonferenz Kinderarbeit eröffnet. Sie wird von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der südafrikanischen Regierung ausgerichtet. Erstmals ist im Programm auch ein Kinderforum vorgesehen, wo arbeitende Kinder ihre Sichtweisen und Empfehlungen mit erwachsenen Entscheidungsträger*innen selbst diskutieren. Kindernothilfe und terre des hommes setzen sich im Rahmen der Kampagne Dialogue Works seit mehreren Jahren gemeinsam dafür ein, dass das Recht arbeitender Kinder auf Beteiligung in Politikdialogen verwirklicht wird.

„Wir sind seit Jahren mit der ILO im Dialog über die Notwendigkeit, nicht nur über arbeitende Kinder zu sprechen, sondern ihnen auf Veranstaltungen wie dieser Konferenz selbst eine Stimme zu geben. Umso mehr freut es uns, dass hier erstmalig fünf Kinder aus unseren Kinderkomitees in Sambia, Kenia und Guatemala nun vor Ort in Durban mitdiskutieren. Es wurde höchste Zeit, dass endlich auch diejenigen zu Wort kommen, die als arbeitende Kinder am meisten zu sagen haben. Sie sprechen aus ihrer eigenen Erfahrung und bringen Lebensnähe und eine differenzierte Sicht auf ihre Arbeit in die Politik“, sagt Antje Ruhmann, Kinderrechtsreferentin bei terre des hommes und Ko-Koordinatorin der Kampagne.

Dabei ist vielen arbeitenden Kindern besonders wichtig, dass zwischen Ausbeutung und Kinderarbeit unterschieden wird: Leichte Tätigkeiten ermöglichen oftmals erst den Schulbesuch. Einigkeit besteht hingegen dahingehend, dass jede Form der Ausbeutung schnellstmöglich beendet werden muss, da sie der Entwicklung der Kinder schadet und den Schulbesuch verhindert. Auf der Agenda der Konferenz stehen wichtige Themen wie Bildung, soziale Sicherung, die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie oder auch Kinderarbeit in Lieferketten. „Das Kinderforum ist ein erster wichtiger Schritt, diese Themen aus dem Blickwinkel der Kinder praxisnah in Politikmaßnahmen zu übersetzen.


Mit Blick auf die Zukunft halten wir eine permanente und institutionell verankerte Beteiligung der Kinder für unverzichtbar, um langfristig mehr Wirkung zu erzielen“, fasst Lea Kulakow, Advocacy-Officer der Kindernothilfe und Ko-Koordinatorin von Dialogue Works das Ziel für die Zukunft zusammen. Dies entspricht den Wünschen der Kinderarbeiter: „Millionen von Kindern haben die gleichen Träume, aber nicht die gleichen Voraussetzungen sie zu verwirklichen“, erläutert Lupupa aus Sambia, der zum ersten Mal solch eine Konferenz besucht.

„Wir brauchen mehr Möglichkeiten, um uns am politischen Geschehen beteiligen zu können.“ Dafür wird er sich als Delegierter beim Kinderforum am Donnerstag stark machen. Interessierte können das Forum über den Livestream der Konferenz verfolgen. Dialogue Works (2020-2024) ist eine Kampagne von Kindernothilfe und terre des hommes, die arbeitende Kinder aus 15 Ländern dabei unterstützt, sich an Politikdialogen von lokaler bis globaler Ebene zu beteiligen. Im Vorgängerprojekt Time to Talk! wurden zunächst nahezu 2.000 arbeitende Kinder aus 36 Ländern zu ihrer Sicht auf ihre Arbeit befragt. Dies bildete die Basis für die dann folgenden Politikdialoge. Finanziert wird diese Arbeit vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Protestaktion in Berlin: Kindernothilfe fordert gleiche Rechte für alle Geflüchteten

Berlin/Duisburg, 12. Mai 2022 - Die Kindernothilfe hat gemeinsam mit ihrer griechischen Partnerorganisation Lesvos Solidarity vor dem Brandenburger Tor mit einer Protestaktion deutlich gemacht: Geflüchtete Menschen aus allen Ländern weltweit müssen die gleichen Rechte auf ein Leben in Sicherheit und Würde haben.

Protestaktion am Brandenburger Tor: Es gibt keine Geflüchteten erster und zweiter Klasse Foto: Jürgen Schübelin

"Das Engagement der Menschen in Europa ist unglaublich und ein tolles Zeichen", so Mischo über die große Solidarität gegenüber kriegsgeflüchteten Menschen aus der Ukraine, "dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass unzählige Geflüchtete aus Ländern wie Syrien, Afghanistan oder vielen afrikanischen Ländern seit Jahren weiterhin auf Asyl warten und kein sicheres Zuhause haben." So etwa in den Lagern auf Lesbos. "Die Situation geflüchteter Menschen in Griechenland und vor allem den Lagern auf den Ägäis-Inseln ist noch immer extrem besorgniserregend.

Besonders Kinder und Frauen leben in ständiger Angst vor Gewalt", berichtet Efi Latsoudi, Gründerin von Lesvos Solidarity, "wir fordern den ungehinderten Zugang aller Kinder aus den Lagern zu öffentlichen Schulen." Ihre Organisation unterstützt mit Schutzhäusern, psychologischer Hilfe und Bildungsmöglichkeiten gefährdete Kinder und Familien. Mitarbeitende der griechischen Organisation sowie Passanten und Ehrenamtler des Kindernothilfe-Arbeitskreises Berlin standen mit großen Nationalflaggen verschiedener Länder am Pariser Platz vor einem Flatterband, das die Grenze zur Europäischen Union symbolisierte.

Menschen mit der ukrainischen Flagge konnten passieren und wurden nicht von "Soldaten" an der Grenze aufgehalten. Menschen mit Flaggen anderer Länder dagegen schon. Erst nach einem Durchschneiden der Flatterband-Grenze erreichten sie die EU. "Es ist sehr wichtig zu zeigen, dass es große Unterschiede bei der Akzeptanz von Geflüchteten gibt. Obwohl sie doch alle nur in Frieden und nicht in Todesangst leben möchten", betont Efi Latsoudi.

Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Sie fördert gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen fast 2 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).

Auszeichnungen: Kindernothilfe gehört zu den besten deutschen Arbeitgebern für Nachwuchstalente

Duisburg, 06. April 2022 - Die Kindernothilfe wurde dieses Jahr erneut von der Unternehmensberatung CLEVIS im Rahmen des Future Talents Reports ausgezeichnet. Sie belegt Platz 1 der Organisationen mit der am besten bewerteten Arbeitgeberqualität und gehört zudem zu den zehn besten deutschen Arbeitergebern für Nachwuchstalente.

Die Geschäftsstelle der Kindernothilfe in Duisburg. Foto: Kindernothilfe
 

Die Unternehmensberatung hat ihren zwölften Future Talents Report, die deutschlandweite größte Praktikantenstudie, veröffentlicht und gibt Einblicke in eine neue „Mitarbeiter-Generation“. Demnach planen 90 Prozent der befragten Praktikantinnen und Praktikanten deutlich langfristiger beim Arbeitgeber und mit ihm in Kontakt zu bleiben. Jeder Fünfte wünsche sich gleich im Anschluss eine Festanstellung.

„Diesen Trend sehen wir schon seit einiger Zeit bei uns. Allein im vergangenen Jahr lag der Anteil der Mitarbeitenden, die vor ihrem Eintritt ein Praktikum bei uns absolviert haben, bei 19 Prozent“, so Petra Niederau, Head of Human Relations der Kindernothilfe.  Die Folge: Familienfreundliche Arbeitsbedingungen rücken mehr ins Blickfeld der jungen Generation, die ihre Berufswahl vorausschauend plant, so die Studie. „Auch wir legen als familienfreundliche Organisation großen Wert darauf, unseren Mitarbeitenden die bestmöglichen Bedingungen für ihre Zukunftspläne zu bieten“, betont Janina Menzer, HR-Managerin bei der Kindernothilfe. 

Noch vor Unternehmen wie Dr. Oetker oder Porsche belegt die Kindernothilfe Platz eins beim Ranking der Arbeitgeberqualität. Diese wurde an verschiedenen Facetten der Arbeitszufriedenheit gemessen wie die allgemeine Zufriedenheit, die Quote an Weiterempfehlungen und das Erfüllen von Erwartungen. Weit vorne auf Platz sieben liegt die Kindernothilfe beim Markenimage, das die Außenwahrnehmung von Unternehmen widerspiegelt. 


Die Kinderrechtsorganisation bietet regelmäßig in ihrer Geschäftsstelle in Duisburg in allen Bereichen Praktikumsstellen an. Weitere Informationen gibt es unter: https://www.kindernothilfe.de/jobs-und-karriere Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und ist Mitglied im Bündnis Entwicklung Hilft.

 

Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann: „Die Situation für Kinder und ihre Rechte ist eine Schande!“

Duisburg, 04. April 2022 - In Deutschland sind vor 30 Jahren, am 5. April 1992, Kinderrechte nach der UN-Kinderrechtskonvention in Kraft getreten. Doch im Grundgesetz sind Kinderrechte bislang immer noch nicht verankert. „Die Situation für Kinder und ihre Rechte ist eine Schande“, so Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann, „es ist höchste Zeit, dass die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in den Fokus der Politik rücken und sie Teil bei wichtigen Entscheidungen werden.“ 

 
Foto: Stephen Davies/Kindernothilfepartner


Die festgeschriebenen Kinderrechte sind für viele Kinder und Jugendliche in Deutschland bis heute nicht selbstverständlich. „Unsere Politik lässt Mädchen und Jungen im Stich“, betont Katrin Weidemann, „gleiche Bildungschancen, ein Leben ohne Armut und Gewalt oder das Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen sind nur Beispiele der Kinderrechte, die in Deutschland verletzt werden.“


Die Auswirkungen werden vor allem in aktuellen Krisenzeiten sichtbar. „Kinder und Jugendliche sind schon seit Beginn der Coronapandemie die Verlierer. Ihre Meinungen und Erfahrungen für Entscheidungen, die sie am Ende betreffen, werden nicht berücksichtigt“, so die Vorstandsvorsitzende.   Während der Pandemie sind die Zahlen der Gewalttaten und Armutsfälle gestiegen - jedes 5. Kind in Deutschland gilt mittlerweile als armutsgefährdet. Hinzu kommt eine enorme Bildungskrise, die die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler hemmt.


Auch die Folgen des Krieges in der Ukraine spüren die Jüngsten der Bevölkerung unmittelbar in ihrem Leben. Hohe Energiepreise etwa verschärfen die prekäre Situation vieler Kinder und Jugendlichen, die bereits in Armut leben. „Die Politik muss sich der Situation der Mädchen und Jungen bewusst werden und ihr Handeln stärker unter Berücksichtigung der Kinder ausrichten“, mahnt Katrin Weidemann. 

 

Hilfe für Flüchtlingshelfer / Traumata geflüchteter Kinder frühzeitig erkennen

Duisburg, 28. März 2022 - Die Zahl der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, steigt täglich. 3,6 Millionen Geflüchtete sind es aktuell, davon 1,5 Millionen Kinder. „Diese Menschen haben Unvorstellbares durchgemacht und sind teilweise schwer traumatisiert“, sagt Jörg Lichtenberg, Kinderschutzbeauftragter der Kindernothilfe „Diese Traumata müssen so schnell wie möglich erkannt und aufgearbeitet werden.“ 


Viele Geflüchtete kommen in Deutschland in Erstaufnahmeeinrichtungen oder bei Privatpersonen unter. Häufig werden sie von freiwilligen Helferinnen und Helfern betreut, die sich mit viel Menschlichkeit und Hingabe um sie kümmern, aber meist nicht für die Betreuung traumatisierter Personen ausgebildet sind. Die Kindernothilfe hat für Menschen, die aktuell mit ankommenden geflüchteten Kindern und Jugendlichen arbeiten oder sie (ehrenamtlich) betreuen, ein Seminar konzeptioniert, das Grundwissen über Traumatisierungen und posttraumatische Belastungsstörungen vermittelt. 


„Wir haben sehr erfahrene Trainerinnen und Trainer, die schon seit Jahren Organisationen im In- und Ausland in diesem Bereich schulen“, sagt Lichtenberg und weiter: „Die hier vermittelten Grundlagen haben sofort einen enormen positiven Effekt auf die Arbeit mit traumatisierten Menschen.“

Schulung (Quelle: Kindernothilfe)

Bestandteile der Schulung sind zum Beispiel die Erkennung von Symptomen eines Traumas und wie man sensibel und wertschätzend mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen umgeht, um ihnen und ihren Eltern unterstützend beizustehen – ohne dabei die eigene Selbstfürsorge aus den Augen zu verlieren. Die Kindernothilfe schult seit 2011 internationale Organisationen im Bereich Kinderschutz. Seit 2015, nach dem Beginn des Krieges in Syrien und der daraus resultierenden Flüchtlingsbewegung, bietet die Kindernothilfe in diesem Bereich vermehrt Schulungen in Deutschland an.   
Aktuelle Termine und die Anmeldung zu den Seminaren finden Sie auf:  www.kindernothilfe.de/traumata-schulung

Die Seminare werden durch Fördergelder subventioniert und können zu einem reduzierten Seminarbeitrag in Höhe von 35 Euro p. P. gebucht werden. Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und ist Mitglied im Bündnis Entwicklung Hilft.

 

Millionen Kinder bezahlen den Preis des Krieges: Stoppt Kriegsverbrechen gegen Kinder!

Duisburg, 10. März 2022 - Über zwei Millionen Menschen mussten bisher aus der Ukraine flüchten – überwiegend Kinder und ihre Mütter. „Kinder müssen unter Bombenterror ihr Zuhause, ihre Familien und Freunde verlassen“, konstatiert die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe Katrin Weidemann. Erst gestern wurde bekannt, dass ein Kinderkrankenhaus in Mariupol bombardiert wurde. „Kinder dürfen nicht den Preis des Krieges bezahlen. Kriegsverbrechen gegen Kinder müssen stoppen!“  


Die Hilfsbereitschaft für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine ist überwältigend, „aber es bedarf einer gesamtgesellschaftlichen Kraftanstrengung der europäischen Staaten, der lokalen Behörden und der Zivilgesellschaft, Kinder und ihre Mütter aufzufangen“, so Katrin Weidemann. Geflüchtete Kinder benötigen einen schnellen Zugang zu Bildungsinstitutionen und eine professionelle psychosoziale Betreuung, um den andauernden seelischen Stress zu verarbeiten.

„Viele Mütter sind auf der Flucht plötzlich allein verantwortlich für ihre Kinder. Sie brauchen Beistand und einen unverzüglichen Zugang zu den Sozialsystemen.“  Ein besonderes Augenmerk gilt Kindern mit Behinderungen, schwer erkrankten Kindern und unbegleiteten Kindern und Jugendlichen, deren Eltern unter ständiger Lebensgefahr in der Ukraine zurückgeblieben oder Opfer des Krieges geworden sind. Diese Kinder sind einer erhöhten Gefahr ausgesetzt, auf der Flucht nicht ausreichend vor Kriegshandlungen oder potenziellen Menschenhändlern geschützt zu sein. „Wir sehen jeden Tag für uns selbstverständliche Kinderrechte massiv verletzt, und das mitten in Europa“, so Weidemann und fordert, „dass Kinderrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen schonungslos aufgeklärt, angeklagt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen.“         

 Zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten ruft die Kindernothilfe zu Spenden auf. Zweck: Hilfe für Ukraine Spendenkonto Kindernothilfe e.V. Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank) IBAN: DE92 3506 0190 0000 4545 40 

 

Schulkino mit Action!Kidz im filmforum - Film ab!

Gegen Ausbeutung

Was? Schulkino zum Thema „Ausbeuterische Kinderarbeit“
Wann? Donnerstag, 10.03.2022, 10:45 Uhr
Wo?  filmforum, Dellplatz 16, 47051 Duisburg (Duisburg, 07.03.2022)
Kino für eine bessere Welt! Das filmforum Duisburg zeigt in Kooperation mit der Action!Kidz-Kampagne der Kindernothilfe den preisgekrönten Film „Die Adern der Welt“.

Duisburg, 07. März 2022 - Fleißige Action!Kidz vom Landfermann-Gymnasium nehmen am bewegenden Kinoerlebnis teil. Der bildgewaltige Spielfilm aus der Mongolei schildert den komplexen Zusammenhang zwischen Ausbeutung durch internationale Rohstoffkonzerne und daraus resultierender Kinderarbeit auf eindringliche Weise.


Nach der Kinoaufführung informiert das Action!Kidz-Team die Schulgruppe über das Thema ausbeuterische Kinderarbeit und steht für offene Fragen bereit. Als intensive Nachbereitung wird ein Workshop mit den Mädchen und Jungen stattfinden. Interessierte Schulen sind eingeladen, sich für weitere  Kinovorstellungen und begleitende Workshop-Angebote anzumelden. Anmeldungen per Mail an jana.haberstroh@knh.de oder telefonisch:  0203.7789-274


Seit über 15 Jahren ruft die Kindernothilfe-Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ Schülerinnen und Schüler in Deutschland zu sozialem Engagement auf. Bis heute haben die Mädchen und Jungen als „Action!Kidz“ rund 1.135.000 Euro an Spenden für Projekte gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Äthiopien, Pakistan, Bolivien, Haiti, Sambia, Peru, Indien, Guatemala und Indonesien gesammelt.

Im Schuljahr 2021/22 geht das Geld nach Haiti, Indien und Sambia. „Action!Kidz“ waschen Autos, mähen Rasen oder backen Muffins, um mit dem Geld die Arbeit der Kindernothilfe gegen ausbeuterische Kinderarbeit zu unterstützen. Noch bis zum 31. Juli 2022  können Mädchen und Jungen mit eigenen Hilfsaktionen teilnehmen.

 

Kindernothilfe trauert um Gründungsmitglied Lüder Lüers

Duisburg, 03. März 2022 - Im Alter von 95 Jahren ist Lüder Lüers heute im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Bis zuletzt hatte er Anteil an der Arbeit der Kindernothilfe genommen – sie war ihm immer „eine Herzensangelegenheit“ gewesen.

Lüder Lüers nach seinem 90. Geburtstag - Foto Ralf Krämer/Kindernothilfe

Die Kindernothilfe trauert um ihr ehemaliges Vorstandsmitglied Lüder Lüers, dem letzten Zeitzeugen der Kindernothilfe-Gründung. Im Alter von 95 Jahren ist er heute im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Bis zuletzt hatte er Anteil an der Arbeit der Kindernothilfe genommen – sie war ihm immer „eine Herzensangelegenheit“ gewesen.

Lüers war gelernter Gartenbauarchitekt und nach der Gründung der Kindernothilfe ehrenamtlich für den Verein tätig. Als es darum ging, die Arbeit in Indien effektiver aufzustellen, stieg er 1965 ohne zu zögern aus seinem Unternehmen aus. Frisch verheiratet reiste er nach Indien, wo er bis 1973 blieb. Er organisierte berufliche Qualifizierungen für die Projektmitarbeitenden und eröffnete neue Arbeitsbereiche, z. B. die Hilfe für poliogeschädigte Kinder.


1969 war er beteiligt an der Gründung der ersten Partnerorganisation der Kindernothilfe, dem Church of South India-Council for Child Care. Lüers wurde ihr Exekutiv-Sekretär. Seine Arbeit führte ihn oft bis an die Grenzen der Belastbarkeit, doch er hat seine Entscheidung nie bereut: „Gartenbauarchitekt können viele Leute werden, aber was ich gemacht habe, war mir von Gott zugedacht worden.“ Zwei seiner vier Söhne kamen in Indien zur Welt.


Im Frühjahr 1973 kehrte die Familie nach Deutschland zurück, Lüers wurde stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Als er 1991 in Rente ging, blieb er mit unzähligen ehemaligen Patenkindern, die er während seiner Indien-Zeit kennengelernt hatte, in Kontakt – auch durch mehrere Reisen.

„Es ist bewegend zu sehen, was aus ihnen geworden ist“, erzählte Lüers, „und wie sie jetzt Verantwortung für Kinder in ähnlichen Situationen übernehmen, sodass sich die Hilfe der Kindernothilfe multipliziert. Viele waren die Ersten aus ihrem Dorf, die studiert haben. Sie sind Richter geworden, Lehrerinnen, Regierungsbeamte. Ich war in ihren Dörfern, dort hat sich so viel getan, und die Kindernothilfe war der Zündschlüssel für diese Entwicklung. Ich bin von großem Dank erfüllt, dass Gott meine Fähigkeiten so nutzen konnte.“


Für sein herausragendes langjähriges Engagement, sein Ehrenamt und seinen großen persönlichen Einsatz wurde Lüers 2020 als bisher einzige Persönlichkeit mit der Ehrenmitgliedschaft der Kindernothilfe ausgezeichnet. Am 19. Februar 2022 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. „Lüder Lüers hat dazu beigetragen, dass Kindern auf der ganzen Welt seit über 60 Jahren wichtige Hilfe zuteilwird“, sagte Familienstaatssekretär Andreas Bothe bei der Verleihung.


Kindernothilfe-Botschafter OB Sören Link, Kindernothilfe-Chefin Katrin Weidemann und Kindernothilfe-Mitbegründer Lüder Lüers - Foto Harald Jeschke im Dezember 2018


Einer von Lüers Söhnen nahm die Auszeichnung entgegen. „Sein unermüdliches und hingebungsvolles Engagement hat den Grundstein für die heute weltweit tätige Kindernothilfe gelegt“, hieß es in der Begründung, „und dazu beigetragen, dass sie zu einer global agierenden Kinderrechtsorganisation geworden ist.“ „Wir als Kindernothilfe haben Lüder Lüers außerordentlich viel zu verdanken“, sagt Vorstandsvorsitzende Katrin Weidemann. „Und mit uns all die Kinder, denen sein unermüdlicher Einsatz galt. Wir trauern um einen großartigen Kollegen, der jetzt bei seinem Gott ist, von dem er sich all die Jahre geleitet fühlte. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“


„Krieg zerstört Kinderseelen“ Kindernothilfe hilft an der ukrainischen Grenze

Duisburg, 02. März 2022 - Die Kindernothilfe unterstützt über eine lokale Partnerorganisation zunächst an der moldawischen Grenze zur Ukraine geflüchtete Kinder und deren Familien. „Krieg zerstört Kinderseelen, und wir als Kinderrechtsorganisation appellieren an die Kriegsparteien, die Waffen ruhen zu lassen“, so Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Carsten Montag.

Der Krieg in der Ukraine hat die größte Flüchtlingsbewegung der letzten Jahrzehnte innerhalb Europas in Gang gesetzt. Hunderttausende Kinder und ihre Familien versuchen, sich an den Grenzen zur Europäischen Union und der Republik Moldau in Sicherheit zu bringen. Die Solidarität mit den geflüchteten Menschen ist groß, „aber es wird eine enorme Kraftanstrengung benötigt, um den vielen Kindern und Müttern bei der Bewältigung ihrer traumatischen Erlebnisse zu helfen,“ so Carsten Montag. „Diese Familien sind durch die Erlebnisse auf der Flucht und ihre permanente Angst und Sorge um ihre Väter, Ehemänner und Brüder stark belastet.“ 

Hierfür unterstützt die Kindernothilfe ihre Partnerorganisationen finanziell bei der Soforthilfe und psychosozialen Betreuung geflüchteter Kinder und ihrer Familien zunächst an der ukrainisch-moldawischen Grenze. In der vergangenen Woche überquerten fast 90.000 Geflüchtete die verschiedenen Grenzposten in das kleine südosteuropäische Land. Laut moldawischem Innenministerium ist ungefähr die Hälfte der Geflüchteten in Moldau geblieben, da sie keine Kontakte im Westen hat und nicht weiß, wohin sie soll.

„Die globalen Auswirkungen dieser humanitären Katastrophe können wir momentan noch gar nicht absehen. Fest steht: Wir werden einen langen Atem brauchen“, so Montag.  Zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten ruft die Kindernothilfe zu Spenden auf.  

Zweck: Nothilfe Geflüchtete Ukraine FO039  Spendenkonto Kindernothilfe e.V.  Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank)  IBAN: DE92 3506 0190 0000 4545 40

Kinderrechtsorganisationen appellieren an die Bundesregierung: EU-Lieferkettengesetz muss Kinder wirksam schützen

Berlin/Duisburg, 15. Februar 2022 -  Kinderrechtsorganisationen fordern gemeinsam mit der Initiative Lieferkettengesetz die Bundesregierung auf, sich im EU-Gesetzgebungsverfahren für ein robustes und kinderrechtlich wirksames EU-Sorgfaltspflichtengesetz für Unternehmen einzusetzen. 

Die Kindernothilfe fordert mit anderen Kinderrechtsorganisationen ein robustes und kinderrechtlich wirksames EU-Sorgfaltspflichtengesetz für Unternehmen. Quelle: Jakob Studnar

Die Kinderrechtsorganisationen Kindernothilfe, Plan International Deutschland, Save the Children, terre des hommes, UNICEF Deutschland und World Vision Deutschland fordern gemeinsam mit der Initiative Lieferkettengesetz die Bundesregierung auf, sich im EU-Gesetzgebungsverfahren für ein robustes und kinderrechtlich wirksames EU-Sorgfaltspflichtengesetz für Unternehmen einzusetzen. Anlass ist der für Ende Februar angekündigte Entwurf der EU-Kommission für eine Regelung zu nachhaltigem unternehmerischen Handeln.


Unternehmen sollen EU-weit mit einem solchen »EU-Lieferkettengesetz« verpflichtet werden, ihrer menschenrechtlichen Sorgfalt in allen Stufen der Produktion verbindlich nachzukommen.  Im Rahmen des EU-Gesetzgebungsprozesses wird die Bundesregierung aufgefordert, über ein wirksames »EU-Lieferkettengesetz« auch die angekündigte Weiterentwicklung des deutschen Lieferkettengesetzes voranzutreiben. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die Organisationen, dass die Rechte von Kindern dabei besonders berücksichtigt werden: Kinder stellen fast ein Drittel der Weltbevölkerung, in vielen Ländern des globalen Südens ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter 18 Jahre alt.


Kinder sind von den negativen Auswirkungen unternehmerischen Handelns am stärksten betroffen. Die meisten Kinderrechtsverletzungen wie Kinderarbeit im Bergbau oder die Belastung mit Umweltgiften in Landwirtschaft oder der Textilindustrie finden häufig am Anfang globaler Wertschöpfungs- und Lieferketten statt. Deshalb ist es aus Sicht der Organisationen unverzichtbar, dass Unternehmen dazu verpflichtet werden, nicht nur bei ihren direkten Geschäftspartnern, sondern in ihren gesamten Wertschöpfungs- und Lieferketten Kinderrechtsrisiken zu identifizieren und wo nötig für wirksame Abhilfe, Prävention und Wiedergutmachung zu sorgen. 
Damit würde das EU-Lieferkettengesetz über das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hinaus gehen und ihren kinderrechtlichen Verpflichtungen besser nachkommen.

 

Straflosigkeit der Täter endlich beenden!

20 Jahre Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention für Kinder in bewaffneten Konflikten
Duisburg, 10. Februar 2022 - Etwa 250.000 Kinder werden aktuell in bewaffneten Konflikten eingesetzt. Die Verantwortlichen für diese schwersten Kinderrechtsverletzungen werden nur selten strafrechtlich verfolgt und kommen so straffrei davon. „Wir brauchen eine wirksame und konsequente Strafverfolgung für alle, die Kinder als Soldaten rekrutieren“, sagt Frank Mischo, Experte der Kindernothilfe und Sprecher des Bündnisses Kindersoldaten.

Baschar al-Assad wegen schwerster Kinderrechtsverletzungen gesucht.

20 Jahre nach Einführung des Zusatzprotokolls zum besonderen Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten zu der UN-Kinderrechtskonvention ist eine systematische Strafverfolgung immer noch nicht möglich, weil die Handlungsfähigkeit von Institutionen wie dem UN-Sicherheitsrat und dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) nicht ausreichend gestärkt sind.


„Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, sich finanziell und politisch für die Stärkung und den Ausbau der Kapazitäten des Internationalen Strafgerichtshofs einzusetzen und Druck auf die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats auszuüben, damit die Staaten, die wegen Kinderrechtsverletzungen auf der „Liste der Schande“ der Vereinten Nationen stehen, zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert Mischo.  


Die derzeitige Kultur der Straflosigkeit schreckt Diktatoren und Rebellenführer nicht davon ab, weiter Kinder als Soldatinnen und Soldaten einzusetzen. Die Verurteilung des kongolesischen Warlords Sheka sei zwar „ein wichtiges Zeichen gegen die Straflosigkeit gewesen, aber leider sind noch zu viele Täter ohne Anklage geblieben“, sagt Mischo und weiter: „Nur wenn die Verantwortlichen angeklagt, verurteilt und öffentlich benannt werden, haben Gerechtigkeit, Versöhnung und letztlich auch Frieden für die Betroffenen eine Chance.“    

Im heute veröffentlichten Positionspapier „Straflosigkeit beenden!“ fordert das Bündnis die Bundesregierung dazu auf, sich für eine Verfolgung der für die Rekrutierung von Kindersoldaten Verantwortlichen einzusetzen: durch Sanktionen im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, aber vor allem durch die Unterstützung der Anklagen vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.    

Jedes Jahr am „Red Hand Day“ ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten gemeinsam mit zahlreichen Organisationen auf der ganzen Welt zu Aktionen mit dem Symbol der roten Hand auf. Bisher haben fast 500.000 Menschen in über 50 Ländern mit ihrem Handabdruck gegen den Missbrauch von Kindern als Soldatinnen und Soldaten protestiert. Unter dem Hashtag #RedHandDay wird der Stopp des Einsatzes von Kindern als Soldatinnen und Soldaten gefordert.


 In diesem Jahr liegt ein zusätzlicher Schwerpunkt auf der Forderung für ein Ende der Straflosigkeit. Information zum Red Hand Day in Deutschland: www.aktion-rote-hand.de Rote Hand Aktion weltweit: www.redhandday.org Mitglieder des Deutschen Bündnis Kindersoldaten:  Aktion Weißes Friedensband, Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK, Kindernothilfe, Dt. NK des Lutherischen Weltbundes, missio, pax christi, terre des hommes, World Vision.

 

Kindernothilfe: Wir stecken mitten in einer Bildungskrise

Zum internationalen Tag der Bildung am 24. Januar fordert die Kindernothilfe, dass Deutschland die G7-Präsidentschaft nutzen muss, um die weltweite Bildungskrise zu bewältigen. Dazu gehört ein fairer, transparenter und bezahlbarer Zugang zu Covid-19-Impfstoffen, Medikamenten und Diagnostik.

Duisburg, 20. Januar 2021 - Durch Schulschließungen und eine mangelnde digitale Infrastruktur wurde der Bildungsweg für Millionen von Schülerinnen und Schülern unterbrochen. „Diese fatalen Auswirkungen lassen sich weltweit beobachten“, so Malte Pfau, Advocacy Officer bei der Kindernothilfe, „eigene Studien in unseren Projektländern zeigen: Wir stecken mitten in einer Bildungskrise – und müssen jetzt handeln.“  

In Uganda durften diesen Monat elf Millionen Kinder und Jugendliche nach einem zweijährigen Lockdown erstmals wieder zurück in die Schule. Viele Tausende sind dort jedoch nicht erschienen, da sie seit dem Lockdown arbeiten müssen, um ihre Familien zu unterstützen, oder weil ihre Lernverluste zu immens sind oder sie selbst Kinder bekommen haben. Ärmere und Kinder mit Behinderungen sind ungleich stärker vom Unterrichtsausfall betroffen.

Schulkind in Nairobi/Kenia - Quelle: Lars Heidrich

„Zwar haben Regierungen milliardenschwere Konjunkturmaßnahmen ergriffen, um ihre Volkswirtschaften zu schützen. Doch weniger als drei Prozent dieser Mittel sind in die Bildung investiert worden. Einem Bericht der Weltbank zufolge, haben sogar zwei Drittel der ärmsten Länder ihren Bildungsetat gekürzt“, sagt Malte Pfau, ebenso Sprecher der Globalen Bildungskampagne. 

Rund 25 Millionen Kinder sind laut UNESCO gefährdet, nie wieder zurück in die Schule zu gehen - insbesondere Mädchen. Die Zahlen von Frühverheiratungen und frühen Schwangerschaften sind gestiegen. Auch Kinder auf der Flucht und Kinder mit Behinderungen werden noch mehr als zuvor von Bildung ausgeschlossen. In vielen Ländern (des globalen Südens) mit niedrigen Einkommen wird die Krise nachhaltig die Bildungssysteme verändern und schädigen und damit die zunehmende Bildungsungleichheit verschärfen.  

„Die globale Bildungskrise muss dringend gestoppt und umgekehrt werden“, so Malte Pfau. Er ergänzt: „Deutschland muss die G7-Präsidentschaft nutzen, um die weltweite Bildungskrise zu bewältigen. Dazu gehört ein fairer, transparenter und bezahlbarer Zugang zu Covid-19-Impfstoffen, Medikamenten und Diagnostik. Es braucht eine gemeinsame Strategie für Bildungsinvestitionen und für die Schließung der Lücken in der Bildungsfinanzierung. Ebenso ist ein Plan notwendig, um Mädchen und Jungen zurück in die Schulen zu holen und Lernrückstände aufzuholen. Noch ist es nicht zu spät, die richtigen Schritte einzuleiten, um die Folgen von Covid-19 auf die Bildung zu minimieren.“ 

In einer Studie der Kindernothilfe berichten arbeitende Kinder von ihren Erfahrungen nach zwei Jahren Coronapandemie: https://bit.ly/kindernothilfe_coronastudie  

 

Bewerbungsstart für Kindernothilfe-Medienpreise

Duisburg, 19. Januar 2022 - Auch in diesem Jahr schreibt die Kindernothilfe wieder zwei Medienpreise für Kinderrechte aus: Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz können sich ab jetzt bis zum 31. Mai bewerben. Die Preisverleihung findet im Herbst 2022 in Berlin statt.  

Der „Preis der Kinderjury“ richtet sich an Medienschaffende, deren Print/Online-, TV- oder Hörfunkbeiträge für Kinder und Jugendliche im Jahr 2021 veröffentlicht wurden. Eine Kinderjury entscheidet über die Gewinnerbeiträge und die Verteilung des Preisgeldes in Höhe von insgesamt 10.000 Euro. 

Medienpreis-Verleihung 2021 in Berlin - Foto: Ralf Krämer/Kindernothilfe


Zum zweiten Mal vergibt die Kindernothilfe den „Story-on-Stage“-Preis. Journalistinnen und Journalisten können sich dafür mit ihrem in 2021 veröffentlichten Print/Online-, TV- oder Hörfunkbeitrag bewerben. Ein Kuratorium entscheidet über die beste Story, die mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro belohnt wird.

Das Besondere: Die Gewinnerin/der Gewinner spricht am Abend der Preisverleihung über die Geschichte hinter der Geschichte. Die Preisgelder werden von Unterstützern zur Verfügung gestellt. Weitere Infos und die Anmeldungen zum Preis der Kinderjury und für den Story on Stage gibt es unter: www.kindernothilfe.de/medienpreis  

 

Online-Event - Kindernothilfe Neujahrslauf: 400 Teilnehmende laufen für Kinderrechte

Duisburg, 13. Januar 2022 - Der 3. Kindernothilfe Neujahrslauf fand dieses Jahr aufgrund der Coronapandemie ausschließlich virtuell statt. 400 Läuferinnen und Läufer aus Deutschland und anderen Ländern setzten mit ihrer Teilnahme ein Zeichen für Kinderrechte.

Foto vom Neujahrslauf 2019 - Quelle: Ludwig Grunewald/Kindernothilfe


„Das ist ein tolles Ergebnis“, so Vorstandsmitglied Jürgen Borchardt, „wir danken allen Teilnehmenden, die sich trotz der winterlichen Temperaturen für Kinderrechte sportlich engagiert haben. Das ist ein super Start in das neue Jahr.“ Die Spenden fließen in die weltweite Projektarbeit der Kindernothilfe.  In der ersten Januarwoche konnten die Teilnehmenden ihre Kilometer laufen, walken oder joggen und online eintragen. Aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich und sogar Italien haben Engagierte mitgemacht. In den vorgegebenen max. 90 Minuten schaffte Teilnehmer Stephan Rieger 25 Kilometer. Teilnehmerin Jutta Jopke-Schärzle legte 20 Kilometer zurück.

Mit Kindernothilfe-Botschafterin und Journalistin Sabine Heinrich sowie Schauspielerin Anjorka Strechel, die auf ihren sozialen Netzwerken auf den Lauf aufmerksam machten, gab es auch prominente Unterstützung.  Geplant war eine hybride Veranstaltung des Neujahrslauf. Rund um die Duisburger Regattabahn sollte der analoge Lauf stattfinden.

„Auch wenn wir alle nicht an einem gemeinsamen Ort sein und laufen konnten, zeigt die Teilnehmendenzahl das große Engagement der Menschen, auch in den schwierigen Zeiten“, so Borchardt. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Novitas BKK und Eintracht Duisburg e.V.  


 Als eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Sie fördert gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen fast 2 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit. Für den seriösen Umgang mit Spendengeldern erhält die Kindernothilfe seit 1992 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).