Düsseldorf/Duisburg, 19. September 2023 - Im
Jahr 2021 ist das verfügbare Einkommen je Einwohnerin und Einwohner
in Nordrhein-Westfalen um 2,2 Prozent auf rein rechnerisch
23 812 Euro gestiegen. Wie Information und Technik
Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das
518 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Mit 35 712 Euro wies Meerbusch im
Rhein-Kreis Neuss das höchste verfügbare Einkommen je Einwohnerin
und Einwohner aller 396 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen
auf. Herdecke im Ennepe-Ruhr-Kreis (33 447 Euro) und Schalksmühle im
Märkischen Kreis (33 437 Euro) folgten auf den Plätzen zwei und
drei. Am unteren Ende der Skala rangierten Gelsenkirchen
(17 924 Euro), Kranenburg im Kreis Kleve (18 106 Euro) und Weeze im
Kreis Kleve (18 400 Euro).
Von allen Städten und Gemeinden
des Landes wiesen die Städte Köln (26,4 Milliarden Euro) und
Düsseldorf (17,3 Milliarden Euro) die höchsten Einkommenssummen
auf. Rein rechnerisch kamen damit auf jede Einwohnerin und jeden
Einwohner Kölns 24 513 Euro. In der Landeshauptstadt lag das
verfügbare Einkommen bei durchschnittlich 27 851 Euro. Insgesamt
belief sich das verfügbare Einkommen im Jahr 2021 in NRW auf rund
426,8 Milliarden Euro.
Die höchsten Zuwächse beim
verfügbaren Einkommen im Vergleich zum Jahr 2020 ermittelte das
Statistische Landesamt für Gangelt im Kreis Heinsberg (+3,5 Prozent)
und Merzenich im Kreis Düren (+3,3 Prozent). Das geringste Wachstum
gab es in Straelen im Kreis Kleve (+0,2 Prozent) und Schöppingen
im Kreis Borken (+0,3 Prozent). Somit verzeichneten alle Städte und
Gemeinden NRWs einen Zuwachs im verfügbaren Einkommen.
Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass für die
überarbeiteten Berechnungen der Jahre 2018 bis 2020 aktualisierte
Daten vorlagen (z. B. Ergebnisse der Lohn- und
Einkommensteuerstatistik 2019) und dass diese Ergebnisse revidiert
wurden.
Unter dem verfügbaren Einkommen wird die
Einkommenssumme (Arbeitnehmerentgelt und Einkommen aus
selbstständiger Arbeit und Vermögen), die den privaten
Haushalten nach der sog. Einkommensumverteilung, also abzüglich
Steuern und Sozialabgaben und zuzüglich empfangener
Sozialleistungen, durchschnittlich für Konsum- und Sparzwecke zur
Verfügung steht, verstanden. Es ist als Indikator für die
finanziellen Verhältnisse der Bevölkerung der Gemeinden zu verstehen
und ermöglicht mittelbar Aussagen zur lokalen Kaufkraft, wobei die
regionale Preisentwicklung unberücksichtigt bleibt. Alle Größen und
mehr Informationen zu den Hintergründen der Berechnungen finden Sie
im Internet unter
https://www.statistikportal.de/de/vgrdl.
Primäreinkommen und verfügbares Einkommen der privaten Haushalte in
NRW 2017 bis 2021 (Gemeindeergebnisse)
NRW:
Verfahren zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdungen 2022
auf Höchststand Düsseldorf/Duisburg, 14. Juli 2023 -
56 914-mal haben Jugendämter im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen im
Rahmen ihres Schutzauftrags eine Einschätzung bei Verdacht auf
Kindeswohlgefährdung vorgenommen. Das waren 2,8 Prozent mehr als
2021. Die Zahl der Verfahren von Gefährdungseinschätzungen ist
damit mehr als doppelt so hoch (+102,7 Prozent) wie 2012, dem Jahr,
in dem die Aufzeichnungen zu dieser Statistik begannen. Wie
Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches
Landesamt mitteilt, wurde im Jahr 2022 in 14,3 Prozent der Verfahren
(8 149) eine akute Gefährdung des Kindeswohls und bei 11,0 Prozent
der Einschätzungen eine latente Gefährdung ermittelt (6 262 Fälle).
Bei einer latenten Gefährdung lässt sich die gegenwärtige Gefahr
nicht eindeutig feststellen. In 19 670 Fällen (34,6 Prozent)
wurde zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber ein Hilfebedarf
festgestellt. In 22 833 Verdachtsfällen (40,1 Prozent) lag weder
eine Kindeswohlgefährdung noch ein Hilfebedarf vor. Latente und
akute Kindeswohlgefährdungen wurden im Jahr 2022 von den
nordrhein-westfälischen Jugendämtern in 14 411 Fällen festgestellt.
Mädchen (in 7 265 Verfahren) und Jungen (in 7 146 Verfahren waren
dabei annähernd gleich häufig betroffen. Vernachlässigungen (7 646
Verfahren) waren mit einem Anteil von 41,8 Prozent das häufigste
Anzeichen bei der Gefährdung der Kinder. Psychische Misshandlungen
(28,8 Prozent; 5 260 Verfahren) waren das zweithäufigste Anzeichen
gefolgt von körperlicher Misshandlung (24,0 Prozent; 4 397
Verfahren).
Hinweise auf sexuelle Gewalt waren bei 985
Kindeswohlgefährdungen ursächlich (5,4 Prozent). Bei Mädchen (643
Verfahren) gab es fast doppelt so häufig Anzeichen auf sexuelle
Gewalt wie bei Jungen (342 Verfahren).
Die Jugendämter NRW
gingen den meisten Verfahren (17 213) auf Grund von Hinweisen von
Polizei, Gerichten oder Staatsanwaltschaften nach. Insgesamt geben
Mädchen etwa doppelt so häufig selbst den Hinweis auf ihre
Gefährdung (Mädchen in 696 Verfahren, Jungen in 344 Verfahren). Bei
Verfahren von Kindeswohlgefährdung sind Mehrfachnennungen für die
Anzeichen möglich.
Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls in NRW
2015 bis 2022 (Kreisergebnisse)
Elterngeld:
Väteranteil in NRW 2022 auf 24,5 Prozent gestiegen Düsseldorf/Duisburg, 18. Mai 2023 - Im Jahr
2022 haben rund 99 900 Männer in Nordrhein-Westfalen Elterngeld
erhalten; das waren 4,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (damals:
rund 95 800 Männer). Wie Information und Technik
Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des
Vatertages am 18. Mai mitteilt, erhöhte sich der Väteranteil beim
Elterngeld von 23,4 Prozent im Jahr 2021 auf 24,5 Prozent im Jahr
2022. Bundesweit lag der Väteranteil im vergangenen Jahr bei
26,1 Prozent.
Die höchsten Anteile der Väter beim
Elterngeldbezug in den Kreisen und kreisfreien Städten gab es im
Jahr 2022, wie in den drei Jahren zuvor, in Münster (32,3 Prozent),
gefolgt vom Kreis Coesfeld (30,1 Prozent) und Bonn (29,1 Prozent).
Die niedrigsten Väteranteile wiesen Gelsenkirchen
(14,5 Prozent), Duisburg (17,8 Prozent) und Hagen (19,2 Prozent)
auf. Im deutschlandweiten Vergleich lag Gelsenkirchen damit auf
dem vorletzten Platz. Nur Bremerhaven hatte 2022 mit 14,0 Prozent
einen noch niedrigeren Väteranteil beim Elterngeldbezug.
Im
Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (www.statistikportal.de/elterngeld)
sind erstmals interaktive Karten und Grafiken abrufbar, die
regionale Unterschiede des Elterngeldbezugs bei Männern
deutschlandweit veranschaulichen. Rund 307 600 Frauen bezogen im
Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen Elterngeld. Obwohl das 1,7 Prozent
weniger sind als im Vorjahr, ist die Zahl der Frauen, die Elterngeld
erhalten, aber immer noch mehr als dreimal so hoch wie die der
Männer.
Nordrhein-westfälische Männer planten im Jahr 2022
im Schnitt 4,0 Monate lang Elterngeld in Anspruch zu nehmen. Das ist
zwar ein Rückgang gegenüber 2021 (−0,2 Monate), allerdings war die
voraussichtliche Bezugszeit von Elterngeld nordrhein-westfälische
Männer damit länger als im Bundesdurchschnitt (3,6 Monate). Bei
NRW-Frauen lag die durchschnittlich geplante Bezugsdauer im Jahr
2022 – wie im Vorjahr – bei 15,0 Monaten.
Bundesweit lag
dieser Wert bei durchschnittlich 14,6 Monaten. Der Väteranteil gibt
den Anteil der Männer an allen Elterngeldbeziehern und
-bezieherinnen wieder. Er würde also genau 50 Prozent betragen, wenn
bei allen Kindern sowohl der Vater als auch die Mutter gleichermaßen
Elterngeld beziehen würden. Grundlage der vorliegenden Auswertung
zum Elterngeld sind die Ergebnisse der Elterngeldstatistik des
Statistischen Bundesamtes. Bei den hier verwendeten Daten wurde
sowohl das Basiselterngeld als auch das Elterngeld Plus einbezogen.
Eltern, deren Kinder nach dem 30. Juni 2015 geboren wurden, können
zwischen dem Bezug von Basiselterngeld und von Elterngeld Plus
wählen oder beides kombinieren. Die Bezugsdauer kann sich ggf.
verlängern, da aus einem Basiselterngeldmonat zwei Elterngeld
Plus-Monate werden. Wenn beide Elternteile gleichzeitig vier Monate
lang jeweils zwischen 24 und 32 Stunden in der Woche arbeiten, wird
zusätzlich ein Partnerschaftsbonus in Form von vier zusätzlichen
Elterngeld Plus-Monaten pro Elternteil gewährt.
Väteranteile (Anteil der Männer an allen Elterngeldbeziehern) in NRW
2022
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